[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine
für Hartgesteinsbohrungen mit einem die Bohrwerkzeuge tragenden, rotierbar gelagerten
Vollschnittbohrkopf.
[0002] Vor allem bei nicht begehbaren Tunnelquerschnitten konnten bisher Reparaturen an
einer Tunnelbohrmaschine in der Regel nur dann durchgeführt werden, wenn die Tunnelbohrmaschine
durch eine zusätzliche Grabung zuganglich gemacht wurde. Ein Heraustransport der Tunnelbohrmaschine
aus einer Tunnelröhre ist insbesondere dann, wenn gebirgssichernde Maßnahmen wie Tübbinge
oder ein Stahlringausbau erforderlich sind, nicht ohne weiteres möglich, da es nicht
immer möglich ist, die Bohrmaschine durch derartige Querschnittsverengungen zurückzuziehen.
Bei erhöhtem Gebirgsdruck können durch Konvergenzen Verengungen im Tunnelquerschnitt
entstehen, welche gleichfalls ein Zurückziehen der Tunnelbohrmaschine erschweren.
[0003] Für weiches Gestein ist es bekannt, bei kleineren, insbesondere nicht begehbaren
Tunnelquerschnitten den Bohrkopf durch mechanische Vorrichtungen in Teilbereichen
einzuklappen oder den Querschnitt zu verkleinern. Generell handelt es sich hiebei
in der Regel um Teilschnittwerkzeuge, und es sind unterschiedliche Verstellmechanismen,
beispielsweise der US-PS 5 104 262, der DE-OS 3 140 203 und der DE-PS 3 219 362 zu
entnehmen. Der EP-B1 169 393 ist ein allseits schwenkbarer Schramkopf zu entnehmen,
welcher in einem Rahmen in Langsrichtung der Tunnelröhre verfahren werden kann, wobei
diese Ausgestaltung wiederum eine Teilschnittmaschine betrifft. Alle bekannten Einrichtungen,
bei welchen die Werkzeuge schwenkbar oder gemeinsam mit einem Schramkopf in geeignete
Position gebracht werden können, bieten insbesondere für das Schneiden von hartem
Ge-Stein den Nachteil, daß die zusatzlichen mechanischen Vorrichtungen hohen Belastungen
ausgesetzt werden und daher zusätzliche Reparaturanfalligkeit mit sich bringen. Im
übrigen ist vor allem beim Schneiden von hartem Gestein der Einsatz von Vollschnittbohrköpfen
wesentlich vorteilhafter, und für derartige Vollschnittbohrköpfe bestand bisher nur
die Möglichkeit, die Abbaueinheit derart zu bergen, daß sie von der Oberflache des
zu unterbohrenden Streckenabschnittes her freigegraben wird.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß ohne mechanische zusatzliche Einrichtungen die gesamte Ortsbrust
abgebaut werden kann und erforderlichenfalls ein Zurückziehen aus der Tunnelröhre
ohne Freigraben erfolgen kann. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemäße
Bohrmaschine bzw. Vortriebsmaschine der eingangs genannten Art im wesentlichen darin,
daß der Bohrkopf einen Durchmesser aufweist, welcher kleiner ist als der Durchmesser
der Bohrung und daß die geometrische Achse des Hüllkreises der Werkzeuge des Vollschnittbohrkopfes
relativ zur Rotationsachse bzw. zur Tunnellangsachse exzentrisch angeordnet oder verlagerbar
ist. Dadurch, daß ein Vollschnittbohrkopf zum Einsatz gelangt, welcher in einer Weise
relativ zur Rotationsachse bzw. zur Tunnellangsachse bewegt wird, daß ein relativ
großer Querschnitt ohne zusatzliche mechanisch ausfahrbare Schneidwerkzeuge abgebaut
werden kann, wird nun gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, durch bloße Verlagerung
der Rotationsachse eine Position einzunehmen, in welcher der Bohrkopf durch die Tunnelröhre
wiederum zurückgezogen werden kann, wofür es genügt, die Position des Bohrkopfes relativ
zur Tunnellangsachse zu verlagern. Die geometrische Achse des Vollschnittbohrkopfes
ist hiebei definiert durch den Hüllkreis der Werkzeuge am vollschnittbohrkopf, und
eine Rotation eines derartigen Bohrkopfes um eine Rotationsachse, welche von der geometrischen
Achse verschieden ist, führt dazu, daß ein größerer Querschnitt abgebaut werden kann,
als dies dem Querschnitt des vollschnittbohrkopfes allein entsprechen würde. Umgekehrt
erlaubt eine derartige Ausgestaltung durch einfache Verlagerung des Vollschnittbohrkopfes
eine Position einzunehmen, in welcher ein Herausziehen des Bohrkopfes und der gesamten
Tunnelbohrmaschine auch bei bestehenden Ausbauten oder einer Verrohrung oder Konvergenzen
ohne weiteres möglich ist.
[0005] Mit Vorteil ist die erfindungsgemäße Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine
so weitergebildet, daß der Bohrkopf eine Trägerscheibe aufweist, auf welcher Hartgesteinswerkzeuge
wie z.B. Disken angeordnet sind, deren radialer Abstand voneinander unter Berücksichtigung
der Exzentrizität des Hüllkreises der Disken zur Tunnellangsachse bzw. zur Rotationsachse
so gewahlt ist, daß die Schneidlinienabstande auf zur Tunnellangsachse größerem Radius
voneinander kleiner sind als auf kleinerem Radius. Disken bzw. Rollenmeißel eignen
sich hiebei hervorragend als Hartgesteinswerkzeuge, wobei eine entsprechende Anordnung
am Bohrkopf mit auf größerem Radius kleineren Schneidlinienabstanden eine sichere
Zerspanung bei gleichzeitiger Verringerung der Radialkraftkomponenten und der außermittigen
Belastung des Bohrkopfes ergibt. Die Anordnung der Bohrwerkzeuge führt hiebei zu einem
außermittigen Hüllkreis, der kleiner ist als der Rohdurchmesser der Tunnelröhre, wobei
bei Verwendung einer Trägerplatte für Bohrwerkzeuge diese wie üblich zentrisch zum
Bohrkopf angeordnet sein kann, so- daß Verklemmungen von größeren, herausgelösten
Gesteinsbrocken vermieden werden können. Die Anordnung der einzelnen Disken in einer
Weise, daß ein Hüllkreis des gesamten Bohrwerkzeuges exzentrisch zur Rohrachse entsteht,
erlaubt hiebei den Abbau des gewünschten Freiraumes über den eigentlichen Durchmesser
des Bohrwerkzeuges bzw. Bohrkopfes hinaus.
[0006] Um die Radialkraftkomponenten weiter zu minimieren und den Verschleiß herabzusetzen,
ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß die Werkzeuge relativ zur Achse des
Bohrkopfes asymmetrisch, insbesondere entlang einer Spirale angeordnet sind, wobei
in besonders vorteilhafter Weise die Disken auf größerem Durchmesser flacher zur Ortsbrust
geneigt angeordnet sind als auf kleinerem Durchmesser. Beide dieser Maßnahmen minimieren
den Verschleiß und verringern damit den erforderlichen Wartungsaufwand und sind insbesondere
im Zusammenhang mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Exzentrizität der Schneidbewegung
besonders vorteilhaft.
[0007] Um ein einfaches Zurückziehen und Herausverfahren der Tunnelbohrmaschine bzw. der
Rohrvortriebsmaschine zu gewährleisten kann die Ausbildung mit Vorteil so getroffen
sein, daß die Tunnelvortriebsmaschine über gleitende oder verfahrbare Abstützungen
in der Tunnelröhre abgestützt ist. Eine verfahrbare Abstützung kann hiebei über einen
Eigenantrieb erfolgen und beispielsweise in Form von Raupenfahrwerken ausgebildet
sein. Derartig verfahrbare Abstützungen sind gesondert von den eigentlichen Verspreizungen
in der Tunnelröhre vorzusehen, mit welchen prinzipiell ein Schreiten unter jeweiliger
Lösung einer der beiden Verspreizungen und Vorschieben oder Nachziehen der jeweils
anderen Spreize möglich ist. Bei zurückgezogener Verspreizung und damit einer Lösung
der Verankerung in der Tunnelröhre kann mit einer derartigen verfahrbaren Abstützung
und insbesondere mit einem Raupenfahrwerk ein wesentlich rascherer Zurückzug der Tunnelbohrmaschine
vorgenommen werden, als dies mit einem Schreiten möglich wäre. Im übrigen wird mit
einer derartigen gleitenden oder verfahrbaren Abstützung die Innenwand der Tunnelröhre
beim Zurückziehen geschont.
[0008] Mit Vorteil ist die erfindungsgemäße Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine
so weitergebildet, daß der Bohrkopf durch Verdrehen der Trägerscheibe relativ zur
Rotationsachse des Antriebes in eine Position verschwenkbar ist, in welcher die Außenkontur
der Trägerscheibe und der Bohrwerkzeuge innerhalb der Projektion des lichten Durchmessers
der ausgebauten oder verrohrten Tunnelröhre auf die Ortbrust liegt. Prinzipiell beschreiben
die einzelnen Disken nach ihrer Ausrichtung relativ zur gewünschten Tunnelachse eine
kreisförmige Bewegung über die Ortsbrust. Durch Verschwenken des Bohrkopfes nach Art
eines Exzenters relativ zum Bohrkopfantrieb kann nun ein Einklappen bewirkt werden,
wodurch ohne zusätzliche Maßnahmen unmittelbar ein Zurückfahren der Tunnelbohrmaschine
ermöglicht wird. Prinzipiell genügt es aber zumeist, den Bohrkopf in eine bestimmte,
vorgegebene Drehstellung zu bringen und anschließend mittels einer Abstützung die
Verschwenkung der Achse relativ zur Tunnellangsachse vorzunehmen, um ein Zurückziehen
zu gewahrleisten. Zu diesem Zweck ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß
die Rotationsachse des Antriebes der Bohrwerkzeuge durch die vordere bzw. hintere
Abstützung der Tunnelbohrmaschine in der Tunnelröhre relativ zur Tunnellängsachse
verlagerbar ist, wobei in einfacher Weise die Tunnelbohrmaschine auf Raupen oder Schienen
oder Rädern verfahrbar ausgebildet ist und mit einem Fahrantrieb ausgestattet sein
kann.
[0009] Eine besonders günstige Krafteinleitung bei gleichzeitig geringem Verschleiß läßt
sich dadurch gewährleisten, daß die Kaliberwerkzeuge an der Trägerplatte innerhalb
eines Zentriwinkels von kleiner oder gleich 90° angeordnet sind.
[0010] Insgesamt sind mit der erfindungsgemäßen Einrichtung keine gesonderten Einrichtungen
zur Querschnittsverkleinerung des Bohrwerkzeuges erforderlich. Die vordere und die
hintere vertikale Abstützungen sind in der Regel zwingende Bestandteile einer doppelt
verspannten Hartgesteinsmaschine, wobei das Schreiten durch Betatigen der doppelten
Verspannung erfolgt. Der Wegfall eines Verstellmechanismus des Bohrwerkzeuges verringert
die Störanfälligkeit bei rauhen Betriebsbedingungen im harten Gesteinsvortrieb. Innerhalb
des jeweils zu erreichenden Hüllkreises kann das Bohrwerkzeug durch die oben angeführten
baulichen Maßnahmen durch unterschiedliche Anordnung der Disken optimiert werden,
ohne daß dies eine Verschlechterung der Möglichkeiten, die Tunnelbohrmaschine bzw.
Rohrvortriebsmaschine zurückzufahren, mit sich bringen würde. Für ein exaktes Freistellen
des Bohrwerkzeuges ist es lediglich erforderlich, vor der Rückstellung in die Parkposition
die richtige Lage der Bohrwerkzeuge einzustellen. Prinzipiell kann die Tragerplatte
bzw. das Bohrwerkzeug auch eine von der Kreisform abweichende Umrißform aufweisen,
sodaß durch einfaches Verschwenken eine Position eingenommen werden kann, in welcher
das Zurückziehen ermöglicht wird.
[0011] Eine sichere Materialaufnahme und Verfahrbarkeit aus der Tunnelröhre ist dadurch
gewährleistet, daß der Bohrkopf Schürfwerkzeuge an der Trägerplatte aufweist, deren
Schürfkanten innerhalb des Hüllkreises der Bohrwerkzeuge starr bzw. innerhalb des
Hüllkreises zurückziehbar angeordnet sind.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine Seitenansicht einer
Tunnelvortriebsmaschine in der Ausfahrposition, Fig.2 eine vergröβerte Detailansicht
des Vollschnittkopfes in Arbeitsposition, Fig.3 eine Vorderansicht eines Vollschnittbohrkopfes
in Arbeitsposition, Fig.4 einen Bohrkopf nach Fig.3 in angehobener Position für das
Zurückziehen, Fig.5 eine weitere Ausgestaltung eines Bohrkopfes mit geanderter Anordnung
der Kaliberwerkzeuge in der Arbeitsposition und Fig.6 eine Transportposition für die
Ausführung nach Fig.5, wobei die in Fig.5 eingezeichnete Schnittlinie II/II im wesentlichen
mit der Darstellung nach Fig.2 übereinstimmt.
[0013] In Fig.1 sind Disken 1 bis 18, von welchen der Einfachheit halber nur die Disken
8 und 18 eingezeichnet sind, mit einem Bohrkopf 19 verbunden ersichtlich. Der Bohrkopf
19 wird von einem Getriebemotor 20 um eine Rotationsachse 21 rotierbar angetrieben,
wobei die Rotationsachse 21 für den Vortrieb in eine Position verschwenkt wird, welche
der Tunnellängsachse 22 entspricht. In der in Fig.1 dargestellten angehobenen Position,
bei welcher die Anhebung über ein hydraulisches Zylinderkolbenaggregat 23 eines verfahrbaren
Stützschuhes 24 erfolgt, kann unter Einhaltung eines Freiraumes 25 ein Zurückziehen
des Werkzeuges aus der Arbeitsstellung bewirkt werden. Zu diesem Zweck müssen die
seitlichen Abstützungen 26 und 27 eingefahren werden, welche gemeinsam mit hydraulischen
zylinderkolbenaggregaten 28 ein Schreitwerk ausbilden. Weiters ist eine hintere Abstützung
29 vorgesehen, welche gleichfalls gleitend oder aber mit einem eigenen Antrieb und
einem Raupenfahrwerk verfahrbar ausgebildet sein kann. Am Hinterende der Tunnelvortriebsmaschine
ist ein Förderer 30 ersichtlich, welcher auf in der Tunnelröhre 31 nachfolgende Fördermittel
32 abwirft.
[0014] Bei der Darstellung nach Fig.2 ist wiederum ein Kaliberwerkzeug 18 und eine zentrale
Diske 1 am Bohrkopf 19 ersichtlich. Die Rotationsachse 21 fällt hier mit der Tunnellängsachse
22 zusammen und der Hartgesteinsbohrkopf befindet sich in seiner Arbeitsstellung.
Bei Rotation um die Achse 21 wird mit den Kaliberwerkzeugen 18 aufgrund der exzentrischen
Anordnung der Abbauwerkzeuge relativ zur Rotationsachse 21 ein großer freier Raum
geschnitten, wobei das geschnittene Material über Leitbleche 33 auf den Förderer 30
übergeben wird und abgefördert werden kann.
[0015] Die konkrete Anordnung von Disken an einem Hartgesteinsschneidkopf mit einer Trägerplatte
34 ist in den Fig.3 bis 6 näher erläutert. In den Fig.3 bis 6 sind die Disken ausgehend
vom Zentrum bis zu den äußeren Kaliberwerkzeugen mit 1 bis 18 bezeichnet, wobei weiters
ersichtlich ist, daß auf größerem Durchmesser liegende Disken zur Ortsbrust flacher
geneigt angeordnet sind als auf -kleinerem Durchmesser angeordnete Disken. Insbesondere
die Kaliberwerkzeuge 11 bis 15 in Fig. 3 und 4 und 15 bis 18 in Fig. 5 und 6 sind
hiebei auf einem relativ kleinen Zentriwinkel von kleiner als 90° angeordnet, sodaß
gemeinsam mit der Schrägstellung dieser Disken Radialkräfte verringert werden können.
Dies gilt im besonderen Maß für die Darstellung nach den Fig.5 und 6.
[0016] Bei der Darstellung nach Fig.3 befindet sich der Bohrkopf mit den Disken 1 bis 18
in der Arbeitsposition, und die Rotationsachse 21 fällt mit der Tunnellängsachse 22
zusammen. Aufgrund der asymmetrischen Anordnung der Disken wird eine relativ groβer
Kreis bestrichen und der Hüllkreis der Disken bei stationärer Betrachtung des Schneidkopfes
19 weist einen wesentlich geringeren Radius als die Bahnen der Bohrwerkzeuge bei Rotation
des Schneidkopfes 19 um die Achse 21 auf. Bei einer Verlagerung der Rotationsachse
21 relativ zur Tunnellangsachse, wie dies in Fig.4 ersichtlich ist, ergibt sich, daß
bedingt durch den geringeren Hüllkreis der am Schneidkopf 19 angeordneten Disken 1
bis 18 nunmehr eine Position eingenommen werden kann, bei welcher der Schneidkopf
unter Sicherstellung des Freiraumes 25 durch die Tunnelröhre wiederum zurück ausgebracht
werden kann.
[0017] Analoge Überlegungen gelten für die Darstellung in den Fig.5 und 6. Auch hier sind
wiederum die Meißel 1 bis 18 relativ zum Hartgesteinsschneidkopf 19 auf wesentlich
geringerem Durchmesser angeordnet als dies dem Durchmesser der Tunnelröhre entsprechen
würde. Bei der Arbeitsposition gemäß Fig.5 werden die Kaliberwerkzeuge 15, 16, 17
und 18 auf einem größerem Bahndurchmesser bewegt. Wenn, wie in Fig.6 dargestellt,
die Drehachse 21 relativ zur Tunnellängsachse 22 angehoben wird, befindet sich der
größte Hüllkreis 35 der Bohrwerkzeuge 1 bis 18 innerhalb des lichten Querschnittes
des Tunnels und unter Freilassen des Freiraumes 25 kann wiederum ein gefahrloser Rückzug
des Schneidkopfes ohne Kollision mit der Tunnelröhre erfolgen. Die Schneidlinienabstände
sind hiebei, wie aus den Fig.3 bis 6 ersichtlich, so gewählt, daß im außerem Bereich
durch eine wesentlich flachere Anstellung der Bohrwerkzeuge ein wesentlich geringerer
Schneidlinienabstand eingehalten wird, als im zentralen Bereich der Bohrung. Abweichend
von bekannten Hartgesteinsschneidköpfen sind die Schneidrollen asymmetrisch angeordnet,
um bezüglich der Radialkräfte eine Optimierung zu ergeben.
[0018] Wie in Fig.5 und 6 näher dargestellt, weist der Bohrkopf an der Trägerplatte Schürfwerkzeuge
36 auf, deren Schürfkanten 37 innerhalb des Hüllkreises 35 angeordnet sind. Diese
Schürfwerkzeuge können wahlweise starr mit der Trägerplatte verbunden sein, oder für
das Verfahren aus der Tunnelröhre innerhalb des Hüllkreises einklappbar ausgebildet
sein.
1. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine für Hartgesteinsbohrungen mit einem
die Bohrwerkzeuge (1-18) tragenden, rotierbar gelagerten Vollschnittbohrkopf (19),
dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (19) einen Durchmesser aufweist, welcher
kleiner ist als der Durchmesser der Bohrung und daß die geometrische Achse des Hüllkreises
der Werkzeuge (1-18) des Vollschnittbohrkopfes (19) relativ zur Rotationsachse (21)
bzw. zur Tunnellängsachse (22) exzentrisch angeordnet oder verlagerbar ist.
2. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrkopf (19) eine Trägerscheibe (34) aufweist, auf welcher Hartgesteinswerkzeuge
(1-18) wie z.B. Disken angeordnet sind, deren radialer Abstand voneinander unter Berücksichtigung
der Exzentrizität des Hüllkreises der Disken (1-18) des Bohrkopfes (19) zur Tunnellängsachse
(22) bzw. zur Rotationsachse (21) so gewählt ist, daß die Schneidlinienabstande auf
zur Tunnellängsachse (22) größerem Radius voneinander kleiner sind als auf kleinerem
Radius.
3. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeuge (1-18) relativ zur Achse des Bohrkopfes asymmetrisch, insbesondere
entlang einer Spirale angeordnet sind.
4. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Disken (11-18) auf größerem Durchmesser flacher zur Ortsbrust geneigt angeordnet
sind als auf kleinerem Durchmesser.
5. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tunnelvortriebsmaschine über gleitende oder verfahrbare Abstützungen
(24, 29) in der Tunnelröhre abgestützt ist.
6. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (19) durch Verdrehen der Trägerscheibe (34) relativ
zur Rotationsachse (21) des Antriebes in eine Position verschwenkbar ist, in welcher
die Außenkontur der Trägerplatte (34) und der Bohrwerkzeuge (1-18) innerhalb der Projektion
des lichten Durchmessers der ausgebauten oder verrohrten Tunnelröhre auf die Ortbrust
liegt.
7. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rotationsachse (21) des Antriebes der Bohrwerkzeuge (1-18)
durch die vordere bzw. hintere Abstützung (24, 29) der Tunnelbohrmaschine in der Tunnelröhre
relativ zur Tunnellängsachse (22) verlagerbar ist.
8. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tunnelbohrmaschine auf Raupen (24, 29) oder Rädern oder Schienen
verfahrbar ausgebildet ist und mit einem Fahrantrieb ausgestattet ist.
9. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kaliberwerkzeuge (15-18) an der Trägerscheibe (34) innerhalb
eines Zentriwinkels von kleiner oder gleich 90° angeordnet sind.
10. Tunnelbohrmaschine bzw. Rohrvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (19) Schürfwerkzeuge an der Trägerplatte (34) aufweist,
deren Schürfkanten innerhalb des Hüllkreises der Bohrwerkzeuge (1-18) starr bzw. innerhalb
des Hüllkreises zurückziehbar angeordnet sind.