[0001] Die Erfindung betrifft eine induktionsbeheizte Kochstelle, bestehend aus einer Induktionsspule
und einer darüber angeordneten Platte.
[0002] Die Beheizung von Kochstellen erfolgt üblicherweise durch elektrische Widerstandsstäbe,
mit denen eine Kochplatte erhitzt wird, durch offene Gasflammen, die unmittelbar den
Boden eines Kochgefäßes beaufschlagen, oder durch Infrarot-Heizkörper, mit denen Strahlungswärme
auf die Kochgefäße übertragen wird. Die Infrarot-Heizkörper können mit elektrischem
Strom oder mit Gas betrieben werden und sind zumeist unterhalb einer Glaskeramik-Kochplatte
angeordnet, die die Wärmestrahlung ungehindert durchläßt.
[0003] Außer den vorgenannten Wärmequellen wird zunehmend die Induktionsbeheizung eingesetzt.
Dabei wird mit Hilfe einer Induktionsspule ein Magnetfeld erzeugt, das in dem Boden
eines darüber befindlichen Kochgefäßes durch Induktionswirkung Wärme erzeugt. Voraussetzung
ist dabei, daß der Boden des Kochgefäßes aus einem magnetisierbarem Material, insbesondere
eisenhaltigem Material besteht, die das Kochgefäß aufnehmende Platte dagegen nicht
magnetisierbar ist. Als Kochplatte ist daher wie bei der Infrarotbeheizung eine Glaskeramikplatte
gut geeignet.
[0004] Außer dem Zubereiten von Speisen in Kochgefäßen ist es auch, insbesondere in gewerblichen
Küchen, üblich, bestimmte Gerichte unmittelbar auf einer beheizten Brat-, Griddle-
und Crepe-Platte zu erstellen. Hierfür werden widerstands- oder gasbeheizte Platten
aus einem gut wärmeleitfähigen Material sowie inbesondere auch infrarotbeheizte Glaskeramikplatten
eingesetzt, wobei bei letzteren allerdings nur die in das Brat- oder Griddlegut eindringende
Wärmestrahlung ausgenutzt wird. Für eine Induktionsbeheizung sind solche Platten bislang
dagegen nicht geeignet, da in ihnen das Induktionsfeld nicht in Wärme umgesetzt werden
kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine induktionsbeheizte Kochstelle so auszubilden,
daß sie ohne Kochgefäß als Brat-, Griddle- oder Crepeplatte verwendet werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die über der Induktionsspule angeordnete Platte
aus eisenhaltigem Material besteht und zum Zubereiten von unmittelbar darauf aufgelegem
Brat-, Griddle- oder Crepesgut ausgebildet ist.
[0007] Die Zubereitung des Gutes erfolgt somit ohne gesondertes Kochgefäß unmittelbar auf
der Platte. Die Platte wird durch das Induktionsfeld gleichmäßig erhitzt, wobei die
Temperatur dem Gut entsprechend feinfühlig geregelt werden kann. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, Kochgefäße auf die Platte zu stellen und in üblicher Weise wie auf
einer Kochplatte zu erhitzen.
[0008] Die Platte kann als Kippbratpfanne mit einem allseitig umlaufenden Spritz- oder Tiegelrand
ausgebildet sein.
[0009] In einer anderen Ausführungsform ist es möglich, die Platte als Zusatzteil über einer
Glaskeramikplatte anzuordnen. Da das Induktionsfeld die Glaskeramikplatte ungehindert
duchsetzt, wird die gesamte Energie auf die darüber befindliche Platte aus eisenhaltigem
Material übertragen und dort in Wärme umgesetzt. Die Glaskeramikplatte bleibt alternativ
weiterhin zum Aufsetzen von Kochgefäßen nutzbar.
[0010] Bei der Anwendung der eisenhaltigen Platte oberhalb einer Glaskeramikplatte ist es
zweckmäßig, zwischen den beiden Platten Abstandshalter aus einem Isolationsmaterial
anzuordnen.
[0011] Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kochstelle ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 14.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Kochstelle mit einer als Kippbratpfanne ausgebildeten Platte,
Fig. 2 eine Kochstelle mit einer über einer Glaskeramikplatte angeordneten Brat-,
Griddle- oder Crepe-Platte,
Fig. 3 eine herkömmliche Brat-, Griddle- oder Crepe-Platte in Form einer Brat- oder
Griddleplatte , die über einem Elektroheizkörper angeordnet ist.
[0013] Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine Bratplatte herkömmlicher Bauart. Sie besteht aus
einem Elektroheizkörper 1 und einer darüber befindlichen Brat- oder Griddleplatte
2, die mit einem Spritzrand 3 versehen ist. Die elektrische Widerstandsheizung 1 wird
mit einem Thermostat 4 geregelt. Unter dem Heizkörper befindet sich eine Wärmeisolation
5.
[0014] Das Bratgut wird auf die Platte 2 gelegt darauf zubereitet.
[0015] Die erfindungsgemäße Platte nach Fig. 1 unterscheidet sich von der bekannten Platte
dadurch, daß sie induktionsbeheizt ist. Die Platte 6 besteht zu diesem Zweck aus einem
eisenhaltigen Material und ist über einer Induktionsspule 7 angeordnet. Die Induktionsspule
wird von einem Generator 8 geregelt mit Strom beaufschlagt.
[0016] Die Platte 6 kann aus einem für Koch- oder Bratplatten geeigneten verzugfreien Material,
insbesondere Metall, bestehen, das nicht unbedingt magnetisierbar sein muß. Es genügt,
wenn die Oberseite und ggfs. auch die Unterseite mit einem ferritischen Material beschichtet
ist bzw. sind. Alternativ kann die Platte 6 auch aus hartverchromtem Stahl oder aus
Edelstahl bestehen.
[0017] Die Heizenergie läßt sich über den Generator 8 ein- und ausschalten sowie feinfühlig
regeln, so daß das aufgelegte Gut den Bedürfnissen entsprechend gegart werden kann.
[0018] Die Platte 6 gemäß Fig. 1 ist als Kippbratpfanne ausgebildet und zu diesem Zweck
mit einem allseitig umlaufenden Spritz- oder Tiegelrand 9 versehen.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die aus eisenhaltigem Material bestehende
Platte 10 als Zusatzteil für eine induktionsbeheizte Kochstelle mit einer Glaskeramikplatte
11, einer Induktionsspule 12 und einem Generator 13 ausgebildet. Bei entfernter Platte
10 können auf die Glaskeramikplatte 11 Kochgefäße mit ferritischem Boden gestellt
werden, die durch das Magnetfeld erhitzt werden. Wenn Speisen auf einer Bratplatte
zubereitet werden sollen, wird die Platte 10 über die Platte 11 gesetzt, wobei isolierende
Abstandhalter 13 vorgesehen sind. Da das Magnetfeld die Glaskeramikplatte 11 ungehindert
durchsetzt, wird seine gesamte Energie auf die aus eisenhaltigem Material bestehende
Platte 10 übertragen und dort zum Braten genutzt.
[0020] Die Platte 10 ist mit einem Spritzrand 14 versehen, der an der hinteren Längsseite
und ggfs. an den beiden Schmalseiten vorgesehen sein kann. Der Spritzrand 14 kann
ferner als entfernbares Zusatzteil aufsteckbar ausgebildet oder fest angeordnet sein.
[0021] Die Platte 10 weist ferner an ihrer Oberseite parallel zu ihren Rändern eine ringsum
laufende Rille 15 auf, die als Saftrinne zur Aufnahme von ablaufendem flüssigem Speisegut
dient.
1. Induktionsbeheizte Kochstelle, bestehend aus einer Induktionsspule (7, 12) und einer
darüber angeordneten Platte, dadurch gekennzeichnet, daß daß die Platte (6, 10) aus eisenhaltigem Material besteht und zum Zubereiten von
unmittelbar darauf aufgelegem Brat-, Griddle- oder Crepesgut ausgebildet ist.
2. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6, 10) aus einem verzugfreiem Metall mit wenigstens einer ferritisch
beschichteten Oberfläche besteht.
3. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Platte (6, 10) ferritisch beschicht ist.
4. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6, 10) aus hartverchromtem Stahl besteht.
5. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6, 10) aus Edelstahl besteht.
6. Induktionsbeheizte Kochstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Platte (6, 10) mit einer ringsum laufenden Rille (15) zur Aufnahme
von flüssigem Gut versehen ist.
7. Induktionsbeheizte Kochstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6, 10) mit einem nach oben weisenden Spritzrand (14) versehen ist.
8. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzrand (14) an der hinteren Längsseite der Platte (10) angeordnet ist.
9. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich an den beiden Schmalseiten der Platte (10) ein Spritzrand (14) angeordnet
ist.
10. Induktionsbeheizte Kochstelle nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzrand (9, 14) fest an der Platte (6, 10) angebracht ist.
11. Induktionsbeheizte Kochstelle nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzrand (9, 14) an den Rand bzw. die Ränder der Platte (6, 10) aufsteckbar
ausgebildet ist.
12. Induktionsbeheizte Kochstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (6) als Kippbratpfanne mit einem allseitig umlaufenden Spritz- oder Tiegelrand
(9) ausgebildet ist.
13. Induktionsbeheizte Kochstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die aus eisenhaltigem Material bestehende Platte (10) abnehmbar über einer zur Aufnahme
von Kochgefäßen dienende Kochplatte (11) aus Glaskeramikmaterial angeordnet ist.
14. Induktionsbeheizte Kochstelle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der aus eisenhaltigem Material bestehenden Platte (10) und der Kochplatte
(11) aus Glaskeramikmaterial Abstandhalter (13) aus Isolationsmaterial angeordnet
sind.