[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Vorschaltgerät für eine Entladungslampe und auf
ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Vorschaltgeräts gemäss den Oberbegriffen der
unabhängigen Patentansprüche.
[0002] In EP 146 683 wird ein Vorschaltgerät für Entladungslampen beschrieben, bei welchem
der Wechselrichter abgeschaltet wird, wenn eine Lampe dauernd betriebsunfähig ist.
Nach diesem Abschalten wird ein Gleichstrom durch den Lampenkreis geführt. Da dieser
Strom durch eine Heizelektrode jeder Lampe geht, fällt er zusammen, sobald eine Lampe
ausgebaut wird. Somit kann durch eine Messung dieses Stroms ein Lampenwechsel festgestellt
werden, so dass nach erfolgtem Lampenwechsel der Wechselrichter automatisch wieder
eingeschaltet werden kann.
[0003] Diese Methode weist jedoch denn Nachteil auf, dass sie nur eine der Elektroden jeder
Lampe überwacht. Ausserdem ist sie für Schaltungen, bei welchen die Heizströme induktiv
in die Elektroden eingekoppelt werden, nur bedingt geeignet.
[0004] Deshalb stellt sich die Aufgabe, eine Schaltungstechnik bereitzustellen, die diese
Nachteile möglichst nicht aufweist und trotzdem einfach zu implementieren ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung und das Verfahren gemäss den unabhängigen
Ansprüchen gelöst.
[0006] Durch das wiederholte Einschalten des Wechselrichters und die Spannungs- rsp. Strommessung
im Lampenkreis kann die Anwesenheit der Lampe(n) sicher nachgeprüft werden. Dazu ist
es nicht nötig, einen Gleichstrom in den Lampenkreis einzukoppeln, weshalb die entsprechende
Gleichstromquelle entfallen kann.
[0007] Vorzugsweise wird nach dem Abschalten des Wechselkreises mittels wiederholten Messphasen
gemessen, wann eine Lampe aus dem Lampenkreis entfernt wird. Sobald dies geschieht,
wird mittels weiteren Messphasen gemessen, wann wieder alle Lampen installiert sind,
um danach einen neuen Zündvorgang einzuleiten.
[0008] Während den Messphasen wird der Wechselrichter möglichst mit einer Frequenz betrieben,
die über der normalen Arbeitsfrequenz zum Betrieb der Lampen liegt und zu deren Zündung
somit nicht ausreicht.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1 ein vereinfachtes Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels,
Figur 2 ein vereinfachtes Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels mit zwei Lampen,
Figur 3 ein vereinfachtes Schaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels mit einer
Lampe und induktiver Kathodenheizung, und
Figur 4 ein vereinfachtes Schaltbild eines vierten Ausführungsbeispiels mit zwei Lampen
und induktiver Kathodenheizung.
[0010] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist aus der Figur 1 ersichtlich. Hier
betreibt ein Wechselrichter 1 in bekannter Art einen Lampenkreis, welcher einen Koppelkondensator
C1, eine Induktivität L, eine Lampe La mit Heizkathoden K1 und K2, einen Parallelkondensator
C2 und einen Shunt-Widerstand R aufweist. Diese Schalttechnik ist dem Fachmann bekannt
und braucht nicht näher erläutert zu werden. Ueber dem Widerstand R wird eine Spannung
U
ILC abgegriffen, welche dem Strom im Lampenkreis proportional ist. Diese Spannung wird
einer Kontrollschaltung 2 zugeführt. Hier wird U
ILC, ebenfalls in an sich bekannter Weise, von einem Vorheizregler 3 und einer Strombegrenzung/Zünderkennung
4 ausgewertet, welche den Vorheizstrom und den Betriebsstrom der Lampen überwachen.
Zusätzlich wird sie einer Lampenerkennungsschaltung 5 zugeführt. Die Konstrollschaltung
2 umfasst ferner eine Steuerlogik 6, einen Pulsgenerator 7 und eine Wechselrichter-Ansteuerung
8.
[0011] Im Normalbetrieb wird nach dem Einschalten des Vorschaltgeräts mittels der Steuerlogik
6 und der Wechselrichter-Ansteuerung 8 der Wechselrichter 1 durch einen Vorheiz- und
einen Zündvorgang geführt, in welchen die Heizkathoden K1, K2 der Lampe zunächst bei
hoher Wechselrichterfrequenz vorgeheizt und die Lampe sodann bei tieferer Wechselrichterfrequenz
gezündet wird.
[0012] Wird nun in der Strombegrenzung/Zünderkennung 4 festgestellt, dass die Lampe nach
einer gegebenen Zeit nicht gezündet hat, so wird über die Steuerlogik 6 der Wechselrichter
abgeschaltet, um ein Flackern der Lampen und eine unnötige Belastung des Vorschaltgeräts
zu vermeiden. Danach wird über die Steuerlogik 6 ein Pulsgenerator 7 in Betrieb gesetzt,
der alle 20 Millisekunden vier Impulse mit einer Frequenz von z.B. 50 kHz an die Wechselrichtersteuerung
8 und somit an den Wechselrichter 1 abgibt. Damit wird also im Lampenkreis in regelmässigen
Abständen kurzzeitig während einer "Messphase" eine Wechselspannung eingespiesen.
[0013] In jeder Messphase wird die Spannung U
ILC in der Lampenerkennung 5 gemessen. Solange die Lampe La im Lampenkreis liegt und
ihre Heizkathoden K1 und K2 intakt sind, fliesst durch die vom Wechselrichter 1 erzeugte
Spannung in jeder Messphase ein Strom durch C1, L, K1, C2, K2 und R, welcher eine
Spannung U
ILC erzeugt. Sobald jedoch die Lampe La entfernt wird, erzeugt der Wechselrichter in
den Messphasen keinen Strom mehr durch R, U
ILC bleibt also null. Somit kann durch Ueberwachung der Spannung U
ILC festgestellt werden, ob die Lampe La aus dem Lampenkreis entfernt wurde. Hierzu kann
U
ILC in den Messphasen mit einem Schwellwert verglichen werden. Ist U
ILC kleiner als dieser Schwellwert, so fehlt die Lampe.
[0014] Stellt die Konstrollschaltung 2 auf diese Weise fest, dass die Lampe La entfernt
wurde, so werden die Messphasen fortgesetzt. Wird nun eine neue Lampe La eingesetzt,
so steigt U
ILC in den Messphasen wieder an. Dadurch erkennt die Lampenerkennung 5, dass wieder eine
Lampe eingesetzt ist, und die Steuerlogik 6 beendet die Messphasen und leitet einen
neuen Vorheiz- und Zündvorgang ein.
[0015] Die Schaltung gemäss Figur 1 hat den Vorteil, dass im Vergleich mit herkömmlichen
Schaltungen der Schaltungsaufwand gering ist, da die Spannung U
ILC sowieso zur Ueberwachung des Lampenstroms und des Vorheizstroms benötigt wird und
somit hier keine neuen Komponenten notwendig sind. Die Lampenerkennungsschaltung 5,
die Steuerlogik 6 und der Pulsgenerator 7 können z. B. als Teil einer integrierten
Schaltung ausgeführt sein, so dass sie keine grossen Zusatzkosten verursachen.
[0016] Wie Figur 2 zeigt, kann die erfindungsgemässe Schaltung auch für Vorschaltgeräte
mit zwei Lampen La, La' verwendet werden. Bei solchen Schaltungen werden zum Beispiel
die mittleren Kathoden K2 und K1' der Lampen in bekannter Weise über einen 1:1 Transformator
Tr geheizt. Auch diese Schaltung wird in gleicher Weise gesteuert, wie jene nach Figur
1. Zündet eine der Lampen nicht, so kann dies wiederum in der Strombegrenzung/Zünderkennung
4 festgestellt werden, worauf die Konstrollschaltung 2 in regelmässigen Abständen
die Wechselrichter mit einer kurzen Impulsfolge ansteuert, um die Messphasen durchzuführen.
[0017] Zum Erkennen, ob eine Lampe im Lampenkreis fehlt, kann wiederum der Wert von U
ILC während den Messphasen gemesssen werden. Fehlt eine der Lampen La, La' so wird durch
das Fehlen der Kathode K1 rsp. K2' der Lampenkreis unterbrochen und die Spannung U
ILC wird null.
[0018] Zur Verbesserung der Ueberwachung kann zudem eine Spannung U
VCT aus dem Lampenkreis vor dem Transformator Tr abgegriffen werden. Mit dieser Spannung
kann überwacht werden, ob K2 rsp. K1' korrekt im Lampenkreis liegen. Fehlt eine dieser
Kathoden oder ist sie beschädigt, so ist während den Messphasen die Spannung über
Tr und somit U
VCT höher. Die Lampenerkennung 5 zeigt somit ein Fehlen der Lampen dann an, wenn U
ILC kleiner als ein erster Schwellwert oder (sofern verwendet) U
VCT grösser als ein zweiter Schwellwert ist.
[0019] Die Schaltung nach Figur 3 zeigt ein Vorschaltgerät mit nur einer Lampe, dessen untere
Kathode K2 induktiv über den 1:1 Transformator Tr geheizt wird. Hier kann deshalb
eine getrennte Messung des Lampenstroms (als Spannung U
IFL über R') und des Stroms durch die Heizkathoden (als Spannung U
ILC über R) stattfinden. Die Kontrollschaltung 2 ist wiederum im wesentlichen gleich
ausgeführt wie in Figur 1 und Figur 2. Der Lampenstrom wird durch Zuführen der Spannung
U
IFL mit einem Lampenstromregler 9 geregelt. Der Strombegrenzung/Zünderkennung 4, dem
Vorheizregler 3 und der Lampenerkennung 5 wird die zum Strom in der Heizkathode K1
proportionale Spannung U
ILC zugeführt. Zusätlich kann, wie bereits in der Schaltung nach Figur 2, oberhalb des
Transformators Tr eine Spannung U
VCT abgegriffen werden. Diese Spannung steigt an, wenn K2 unterbrochen ist oder fehlt.
[0020] Die Lampenerkennung 5 zeigt somit ein Fehlen der Lampen während den Messphasen wiederum
dann an, wenn U
ILC kleiner als ein erster Schwellwert oder (falls U
VCT auch überwacht werden soll) U
VCT grösser als ein zweiter Schwellwert ist.
[0021] Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Erfindung ergibt sich aus Figur 4. Hier werden,
wie in Figur 2, zwei Lampen La, La' betrieben. Im Gegensatz zu Figur 2 wird jedoch
auch der Heizstrom für die untere Kathode K2' der zweiten Lampe La' induktiv über
einen zweiten 1:1 Transformator Tr' eingekoppelt. Der Lampenstrom wird als Spannungsabfall
U
IFL über R', der Heizstrom als Spannungsabfall U
ILC über R gemessen. U
IFL wird dem Lampenstromregler zugeleitet, welcher den maximalen Lampenstrom regelt.
U
ILC wird einerseits der Strombegrenzung/Zünderkennung 4 zugeleitet, welche den maximalen
Wechselrichterstrom und das Zünden der Lampen überwacht, andererseits an den Vorheizregler
3 geführt, welcher den Vorheizstrom regelt, und wird wie in den vorhergehenden Beispielen
in der Lampenerkennung 5 verwendet. Durch die Ueberwachung von U
ILC kann festgestellt werden, ob K1 (und somit die Lampe La) im Lampenkreis liegt. Wenn
nicht, dann ist U
ILC in den Messphasen praktisch null. Ueber U
ILC kann jedoch nicht festgestellt werden, ob die zweite Lampe La' im Lampenkreis liegt
oder nicht. Hierzu wird deshalb die Spannung U
VCT oberhalb des ersten Transformators Tr abgegriffen. Fehlt nun eine der Kathoden K2,
K1' oder K2' oder ist sie unterbrochen, so steigt die Spannung über Tr oder Tr' an,
womit auch U
VCT grösser wird.
[0022] Die Lampenerkennung 5 wird somit ein Fehlen der Lampen während den Messphasen wiederum
dann signalisieren, wenn U
ILC kleiner als ein erster Schwellwert oder U
VCT grösser als ein zweiter Schwellwert ist.
[0023] In allen vier Ausführungsbeispielen gemäss den Figuren 1 - 4 werden nach dem Festellen
einer fehlerhaften Zündung die zu Figur 1 erläuterten Messphasen eingeleitet, in welchen
der Wechselrichter alle 20 Millisekunden mit vier Pulsen bei 50 kHz betrieben wird.
Gleichzeitig wird über die Messung von U
ILC und, falls verwendet, von U
VCT geprüft, ob alle Lampen eingesetzt sind. Nach dem Auswechseln mindestens einer Lampe
kann automatisch ein neuer Zündvorgang eingeleitet werden.
1. Verfahren zum Betrieb eines Vorschaltgeräts für Entladungslampen, wobei das Vorschaltgerät
zur Ansteuerung eines Lampenkreises einen Wechselrichter (1) aufweist, wobei im Lampenkreis
mindestens eine Lampe (La, La') angeordnet ist, und wobei im Falle eines Nichtzündens
der Lampe(n) (La, La') der Wechselrichter (1) abgeschaltet und ein neuer Zündvorgang
erst nach einem Lampenwechsel eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Feststellung
eines Lampenwechsels der Wechselrichter (1) wiederholt mindestens kurzzeitig während
Messphasen eingeschaltet wird und dass während den Messphasen durch Messung eines
vom Wechselrichter im Lampenkreis erzeugten Stroms und/oder einer vom Wechselrichter
im Lampenkreis erzeugten Spannung (UILC, UVCT) festgestellt wird, ob eine Lampe entfernt bzw. eingesetzt wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Nichtzünden der
Lampen mit wiederholten Messphasen festgestellt wurde, wann eine Lampe entfernt wurde,
dass nach dem Entfernen der Lampe mit wiederholten Messphasen festgestellt wird, wann
wieder alle Lampen eingesetzt sind, und dass danach der neue Zündvorgang eingeleitet
wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wechselrichter (1) in den Messphasen mit einer Frequenz betrieben wird, die oberhalb
einer normalen Arbeitsfrequenz zum Betrieb der Lampen liegt.
4. Vorschaltgerät für Entladungslampen, welches einen Wechselrichter (1), einen vom Wechselrichter
(1) angesteuerten Lampenkreis mit mindestens einer Lampe (La, La') und eine Kontrollschaltung
(2) zur Kontrolle des Vorschaltgeräts aufweist, wobei mittels der Kontrollschaltung
(2) feststellbar ist, ob ein Zündvorgang der Lampe(n) erfolgreich war und, bei nicht
erfolgreichem Zündvorgang der Wechselrichter (1) abschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Feststellung eines Lampenwechsels nach nicht erfolgreichem Zündvorgang die
Kontrollschaltung (2) einen Steuergenerator (6,7) aufweist, mittels welchem der Wechselrichter
(1) während wiederholten Messphasen zumindest kurzzeitig in Betrieb setzbar ist, und
dass im Lampenkreis Messmittel (R,R',5) vorgesehen sind, mittels welchen während der
Messphasen ein vom Wechselrichter (1) erzeugter Strom und/oder eine vom Wechselrichter
erzeugte Spannung (UILC, UVCT) messbar sind.
5. Vorschaltgerät nach Anspruch 4, wobei heizbare Elektroden (K1,K2,K1',K2') im Lampenkreis
liegen, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Messmittel feststellbar ist, ob durch
die Elektroden vom Wechselrichter (1) erzeugte Heizströme fliessen.
6. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Steuergenerator (6,7) einen Pulsgenerator (7) umfasst, mittels welchem in festen Intervallen
Pulsgruppen erzeugbar sind, wobei jede Pulsgruppe mindesteens einen Umschaltpuls zum
Umschalten des Wechselrichters (1) umfasst.
7. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Lampenkreis mindestens einen Transformator (Tr, Tr') aufweist, und dass mittels einem
der Messmittel (5) im wesentlichen eine über dem Transformator abfallende Spannung
(UVCT) messbar ist.
8. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Lampenkreis mindestens einen Widerstand (R) aufweist, und dass mittels der Messmittel
(5) im wesentlichen eine über dem Widerstand abfallende Spannung (UILC) messbar ist.