[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlagrotor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Zerkleinerungsmaschinen mit Schlagrotoren sind seit langem bekannt. Sie stellen eine
optimale Lösung von Zerkleinerungsproblemen dar. Die dabei verwendeten messerlosen
Schlagwerkzeuge können mit verschiedenen Schlägerdicken optimal auf das zu zerkleinernde
Material abgestimmt werden. Sie zerkleinern Abfallholz bis zu einblasfähigem Gut.
Das zu behandelnde Gut kann aus Abfallholz bestehen, wie beispielsweise aus Spanplattenresten,
Furnierabfällen, Paletten usw., aber auch aus Hartgummierzeugnissen, Müll, Papier,
Glas usw.
[0003] Die vom Gut berührten Bauteile einer solchen Zerkleinerungsmaschine unterliegen dem
Verschleiß. Sie haben daher nur eine begrenzte Lebensdauer und müssen von Zeit zu
Zeit ausgetauscht werden. Vom Verschleiß sind ganz besonders die Schläger betroffen.
Die Standzeiten der Schläger betragen je nach Einsatzfall und Art des Gutes einige
Wochen bis zu einigen Monaten. Dann müssen sie ausgebaut werden. Dabei besteht die
Möglichkeit, die Schläger derart umgedreht einzubauen, daß die gegenüberliegende Schlagkante
zur Arbeitskante wird, wodurch sich die bis dahin errreichte Standzeit verdoppeln
läßt. Ist dies aber nach einem erstmaligen Umdrehen nicht mehr möglich, so müssen
die verschlissenen Schläger gegen neue Schläger ausgetauscht werden.
[0004] Das Austauschen ist zeitaufwendig und mühsam. Es läßt sich nicht automatisieren,
so daß es auch teuer ist. Selbstverständlich muß zum Ausbauen der Schläger auch die
die Schläger tragende Tragachse herausgenommen werden. Man versucht im allgemeinen,
dies durch axiales Herausziehen der Tragachse zu bewerkstelligen. Gerade dies ist
aber häufig sehr schwierig oder gar unmöglich. Im letzteren Falle muß die Tragachse
an einer oder mehreren Stellen ihrer Länge durchgeschnitten werden, was ebenfalls
Zeit kostet. Jedenfalls ist das Herausziehen der Tragachse in Richtung ihrer eigenen
Längserstreckung nicht ohne besondere Hilfsmittel durchzuführen, beispielsweise durch
Werkzeuge, die in axialer Richtung Schläge mit hoher Schlagfrequenz auf das eine Ende
der Tragachse ausführen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlagrotor gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derart zu gestalten, daß der Ausbau der Schläger gegenüber bekannten
Schlagrotoren bedeutend erleichtert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 2 bzw.
3 gelöst. Diese Ansprüche enthalten drei Hauptgedanken, die jeweils für sich alleine
anwendbar sind.
[0007] Der erste Hauptgedanke - gemäß Anspruch 1 - sieht vor, die Bohrung gewissermaßen
auszuweiten in Richtung auf die Rotorwelle. Im Zustand des Arbeitens des Schlagrotors
liegt die Achse satt in der Leibung der für die Achse vorgesehenen Bohrung in der
einzelnen Tragscheibe. Im Stillstand wird zwecks Lösens und Herausziehens der Tragachse
auf einzelne Schläger jeweils ein Schlagimpuls ausgeübt, und zwar in jener Richtung,
daß der Schläger in die Aussparung springt. Aufgrund des Übermaßes, das diese Aussparung
gegenüber dem Durchmesser der Achse aufweist, läßt sich die Achse nunmehr leicht in
Richtung ihrer eigenen Längserstreckung aus den Tragscheiben herausziehen.
[0008] Die beiden anderen Hauptgedanken gemäß der Ansprüche 2 und 3 sind miteinander verwandt.
Dabei wird gemäß dem zweiten Hauptgedanken - Anspruch 2 - vorgesehen, den Bohrungen
der Tragscheiben Lagerbuchsen zuzuordnen. Diese können beispielsweise aus einem Lagermetall
oder aus Kunststoff bestehen. Der Gedanke ist aus folgendem Grunde überraschend: Es
bestand gar kein erkennbarer Anlaß, die Bohrungen mit solchen Buchsen zu versehen,
da ja während des Betriebes zwischen der Mantelfläche der Tragachse und der Leibung
der einzelnen Tragscheibe gar keine Relativbewegung auftritt. Es bestand somit nicht
die Notwendigkeit, Verschleiß zu vermeiden. Die erfindungsgemäßen Lagerbuchsen sind
von Haus aus mit relativ viel Spiel behaftet. Während des Betriebes kann sich dieses
Spiel noch vergrößern. Diese hat jedoch keinen Einfluß auf die Funktion der Maschine.
Beim Austausch der Schläger läßt sich dann auch eine leicht verformte Tragachse aus
den Lagerstellen der Tragscheiben herausziehen.
[0009] Der dritte Hauptgedanke gemäß Anspruch 3 hat gegenüber dem zweiten Hauptgedanken
den Vorteil der leichteren Montage.
[0010] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
Figur 1 zeigt einen Schlagrotor in einer Draufsicht auf ein Rotorwellenende und damit
zugleich auf die letzte Tragscheibe mit den zugehörenden Schlägern.
Figur 2 zeigt den Gegenstand von Figur 1 im Schnitt A-B, und zwar in verkleinertem
Maßstab.
Figur 3 zeigt entsprechend der Darstellung von Figur 1 eine Draufsicht auf das Ende
einer Rotorwelle mit Tragscheibe und daran angreifenden Schlägern gemäß dem ersten
Hauptgedanken der Erfindung.
[0011] In den Figuren sind alle einander entsprechenden Teile, soweit anwendbar, mit denselben
Bezugszeichen versehen. Man erkennt im einzelnen eine Rotorwelle 1 mit einer Vielzahl
von Tragscheiben 2, die auf die Rotorwelle 1 aufgekeilt sind. Ferner sieht man eine
Vielzahl von Schlägern 3. Dabei befindet sich jeweils ein Schläger 3 zwischen zwei
einander benachbarten Tragscheiben 2. Die Schläger 3 sitzen auf Tragachsen 4. Diese
sind durch Bohrungen 5 in den Tragscheiben 2 hindurchgeführt.
[0012] Wie man besonders gut aus Figur 2 erkennt, sind in die Bohrungen 5 der Tragscheiben
2 Buchsen 6 eingesetzt. Diese Buchsen bestehen im vorliegenden Falle aus Kunststoff.
Sie könnten auch aus einem Lagermetall bestehen. Diese Buchsen 6 sind die erfindungsgemäßen
Buchsen.
[0013] Außerdem sind die Schläger 3 mittels Buchsen 7 auf den Tragachsen 4 gelagert. Derartige
Buchsen waren bereits vor der Erfindung bekannt.
[0014] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 geht die einzelne Bohrung 5 in einer jeden
Tragscheibe 2 in eine Aussparung 8 über. Die Aussparung ist in diesem Falle ebenfalls
als Bohrung ausgebildet. Zur Demontage der einzelnen Schläger genügt ein Hammerschlag
auf das radial äußere Ende eines jeden Schlägers oder wenigstens einiger der Schläger,
worauf die Achse 4 in die Aussparung 8 springt und sich dadurch leicht in Richtung
ihrer eigenen Längserstreckung aus der Vielzahl der Tragscheiben 2 herausziehen läßt.
1. Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz
1.1 mit einer Rotorwelle (1);
1.2 mit einer Vielzahl von Tragscheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle
(1) mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;
1.3 mit wenigstens einer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle (1) angeordnet
und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;
1.4 mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den
Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse (1) pendelnd gelagert
ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
1.5 die Bohrungen (5) gehen - in Draufsicht auf die Tragscheiben (2) gesehen - in
Aussparungen (8) über, die in Bezug auf die Tragachse (4) Übermaß haben;
1.6 die Aussparungen (8) befinden sich - in Bezug auf die Rotorwelle (1) und auf die
Bohrungen (5) gesehen - in einem radial inneren Bereich der betreffenden Tragscheibe
(2).
2. Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz
2.1 mit einer Rotorwelle (1);
2.2 mit einer Vielzahl von Tragscheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle
(1) mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;
2.3 mit wenigstens einer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle (1) angeordnet
und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;
2.4 mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den
Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse (1) pendelnd gelagert
ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
2.5 in den Bohrungen (5) der Tragscheiben (2) befindet sich jeweils eine Lagerbuchse
(6), die die Tragachse (4) umgibt.
3. Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz
3.1 mit einer Rotorwelle (1);
3.2 mit einer Vielzahl von Tragscheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle
(1) mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;
3.3 mit wenigstens einer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle (1) angeordnet
und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;
3.4 mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den
Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse (1) pendelnd gelagert
ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
3.5 die Tragachsen (4) sind von einem Mantel aus einem Lagermaterial umgeben, beispielsweise
aus einem Lagermetall oder aus Kunststoff.