(19)
(11) EP 0 678 332 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1995  Patentblatt  1995/43

(21) Anmeldenummer: 95102472.8

(22) Anmeldetag:  22.02.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B02C 13/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 20.04.1994 DE 4413791

(71) Anmelder: B. Maier Zerkleinerungstechnik GmbH
D-33649 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Stelzer, Otto F.
    D-33659 Bielefeld (DE)
  • Jährling, Peter
    D-32257 Bünde (DE)
  • Ameling, Rolf
    D-33739 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: Weitzel, Wolfgang, Dr.-Ing. 
Friedenstrasse 10
89522 Heidenheim
89522 Heidenheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz


    (57) Die Erfindung betrifft einen Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz
    mit einer Rotorwelle (1);
    mit einer Vielzahl von Transcheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;
    mit wenigstens winer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle angeordnet und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;
    mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse pendelnd gelagert ist.
    Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
    die Bohrungen (5) gehen - in Draufsicht auf die Tragscheiben (2) gesehen - in Aussparungen (8) über, die in Bezug auf die Tragachse übermaß haben;
    die Aussparungen (8) befinden sich - in Bezug auf die Rotorwelle und auf die Bohrungen gesehen - in einem radial inneren Bereich der betreffenden Tragscheibe.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schlagrotor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Zerkleinerungsmaschinen mit Schlagrotoren sind seit langem bekannt. Sie stellen eine optimale Lösung von Zerkleinerungsproblemen dar. Die dabei verwendeten messerlosen Schlagwerkzeuge können mit verschiedenen Schlägerdicken optimal auf das zu zerkleinernde Material abgestimmt werden. Sie zerkleinern Abfallholz bis zu einblasfähigem Gut. Das zu behandelnde Gut kann aus Abfallholz bestehen, wie beispielsweise aus Spanplattenresten, Furnierabfällen, Paletten usw., aber auch aus Hartgummierzeugnissen, Müll, Papier, Glas usw.

    [0003] Die vom Gut berührten Bauteile einer solchen Zerkleinerungsmaschine unterliegen dem Verschleiß. Sie haben daher nur eine begrenzte Lebensdauer und müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Vom Verschleiß sind ganz besonders die Schläger betroffen. Die Standzeiten der Schläger betragen je nach Einsatzfall und Art des Gutes einige Wochen bis zu einigen Monaten. Dann müssen sie ausgebaut werden. Dabei besteht die Möglichkeit, die Schläger derart umgedreht einzubauen, daß die gegenüberliegende Schlagkante zur Arbeitskante wird, wodurch sich die bis dahin errreichte Standzeit verdoppeln läßt. Ist dies aber nach einem erstmaligen Umdrehen nicht mehr möglich, so müssen die verschlissenen Schläger gegen neue Schläger ausgetauscht werden.

    [0004] Das Austauschen ist zeitaufwendig und mühsam. Es läßt sich nicht automatisieren, so daß es auch teuer ist. Selbstverständlich muß zum Ausbauen der Schläger auch die die Schläger tragende Tragachse herausgenommen werden. Man versucht im allgemeinen, dies durch axiales Herausziehen der Tragachse zu bewerkstelligen. Gerade dies ist aber häufig sehr schwierig oder gar unmöglich. Im letzteren Falle muß die Tragachse an einer oder mehreren Stellen ihrer Länge durchgeschnitten werden, was ebenfalls Zeit kostet. Jedenfalls ist das Herausziehen der Tragachse in Richtung ihrer eigenen Längserstreckung nicht ohne besondere Hilfsmittel durchzuführen, beispielsweise durch Werkzeuge, die in axialer Richtung Schläge mit hoher Schlagfrequenz auf das eine Ende der Tragachse ausführen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlagrotor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten, daß der Ausbau der Schläger gegenüber bekannten Schlagrotoren bedeutend erleichtert wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 2 bzw. 3 gelöst. Diese Ansprüche enthalten drei Hauptgedanken, die jeweils für sich alleine anwendbar sind.

    [0007] Der erste Hauptgedanke - gemäß Anspruch 1 - sieht vor, die Bohrung gewissermaßen auszuweiten in Richtung auf die Rotorwelle. Im Zustand des Arbeitens des Schlagrotors liegt die Achse satt in der Leibung der für die Achse vorgesehenen Bohrung in der einzelnen Tragscheibe. Im Stillstand wird zwecks Lösens und Herausziehens der Tragachse auf einzelne Schläger jeweils ein Schlagimpuls ausgeübt, und zwar in jener Richtung, daß der Schläger in die Aussparung springt. Aufgrund des Übermaßes, das diese Aussparung gegenüber dem Durchmesser der Achse aufweist, läßt sich die Achse nunmehr leicht in Richtung ihrer eigenen Längserstreckung aus den Tragscheiben herausziehen.

    [0008] Die beiden anderen Hauptgedanken gemäß der Ansprüche 2 und 3 sind miteinander verwandt. Dabei wird gemäß dem zweiten Hauptgedanken - Anspruch 2 - vorgesehen, den Bohrungen der Tragscheiben Lagerbuchsen zuzuordnen. Diese können beispielsweise aus einem Lagermetall oder aus Kunststoff bestehen. Der Gedanke ist aus folgendem Grunde überraschend: Es bestand gar kein erkennbarer Anlaß, die Bohrungen mit solchen Buchsen zu versehen, da ja während des Betriebes zwischen der Mantelfläche der Tragachse und der Leibung der einzelnen Tragscheibe gar keine Relativbewegung auftritt. Es bestand somit nicht die Notwendigkeit, Verschleiß zu vermeiden. Die erfindungsgemäßen Lagerbuchsen sind von Haus aus mit relativ viel Spiel behaftet. Während des Betriebes kann sich dieses Spiel noch vergrößern. Diese hat jedoch keinen Einfluß auf die Funktion der Maschine. Beim Austausch der Schläger läßt sich dann auch eine leicht verformte Tragachse aus den Lagerstellen der Tragscheiben herausziehen.

    [0009] Der dritte Hauptgedanke gemäß Anspruch 3 hat gegenüber dem zweiten Hauptgedanken den Vorteil der leichteren Montage.

    [0010] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:

    Figur 1 zeigt einen Schlagrotor in einer Draufsicht auf ein Rotorwellenende und damit zugleich auf die letzte Tragscheibe mit den zugehörenden Schlägern.

    Figur 2 zeigt den Gegenstand von Figur 1 im Schnitt A-B, und zwar in verkleinertem Maßstab.

    Figur 3 zeigt entsprechend der Darstellung von Figur 1 eine Draufsicht auf das Ende einer Rotorwelle mit Tragscheibe und daran angreifenden Schlägern gemäß dem ersten Hauptgedanken der Erfindung.



    [0011] In den Figuren sind alle einander entsprechenden Teile, soweit anwendbar, mit denselben Bezugszeichen versehen. Man erkennt im einzelnen eine Rotorwelle 1 mit einer Vielzahl von Tragscheiben 2, die auf die Rotorwelle 1 aufgekeilt sind. Ferner sieht man eine Vielzahl von Schlägern 3. Dabei befindet sich jeweils ein Schläger 3 zwischen zwei einander benachbarten Tragscheiben 2. Die Schläger 3 sitzen auf Tragachsen 4. Diese sind durch Bohrungen 5 in den Tragscheiben 2 hindurchgeführt.

    [0012] Wie man besonders gut aus Figur 2 erkennt, sind in die Bohrungen 5 der Tragscheiben 2 Buchsen 6 eingesetzt. Diese Buchsen bestehen im vorliegenden Falle aus Kunststoff. Sie könnten auch aus einem Lagermetall bestehen. Diese Buchsen 6 sind die erfindungsgemäßen Buchsen.

    [0013] Außerdem sind die Schläger 3 mittels Buchsen 7 auf den Tragachsen 4 gelagert. Derartige Buchsen waren bereits vor der Erfindung bekannt.

    [0014] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 geht die einzelne Bohrung 5 in einer jeden Tragscheibe 2 in eine Aussparung 8 über. Die Aussparung ist in diesem Falle ebenfalls als Bohrung ausgebildet. Zur Demontage der einzelnen Schläger genügt ein Hammerschlag auf das radial äußere Ende eines jeden Schlägers oder wenigstens einiger der Schläger, worauf die Achse 4 in die Aussparung 8 springt und sich dadurch leicht in Richtung ihrer eigenen Längserstreckung aus der Vielzahl der Tragscheiben 2 herausziehen läßt.


    Ansprüche

    1. Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz

    1.1 mit einer Rotorwelle (1);

    1.2 mit einer Vielzahl von Tragscheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle (1) mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;

    1.3 mit wenigstens einer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle (1) angeordnet und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;

    1.4 mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse (1) pendelnd gelagert ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    1.5 die Bohrungen (5) gehen - in Draufsicht auf die Tragscheiben (2) gesehen - in Aussparungen (8) über, die in Bezug auf die Tragachse (4) Übermaß haben;

    1.6 die Aussparungen (8) befinden sich - in Bezug auf die Rotorwelle (1) und auf die Bohrungen (5) gesehen - in einem radial inneren Bereich der betreffenden Tragscheibe (2).


     
    2. Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz

    2.1 mit einer Rotorwelle (1);

    2.2 mit einer Vielzahl von Tragscheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle (1) mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;

    2.3 mit wenigstens einer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle (1) angeordnet und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;

    2.4 mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse (1) pendelnd gelagert ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    2.5 in den Bohrungen (5) der Tragscheiben (2) befindet sich jeweils eine Lagerbuchse (6), die die Tragachse (4) umgibt.


     
    3. Schlagrotor für eine Zerkleinerungsmaschine, insbesondere zum Zerkleinern von Abfallholz

    3.1 mit einer Rotorwelle (1);

    3.2 mit einer Vielzahl von Tragscheiben (2), die in Radialebenen auf der Rotorwelle (1) mit dieser drehfest und in gegenseitigen Abständen angeordnet sind;

    3.3 mit wenigstens einer Tragachse (4), die parallel zur Rotorwelle (1) angeordnet und durch Bohrungen (5) in den Tragscheiben (2) hindurchgeführt ist;

    3.4 mit einer Vielzahl von Schlägern (3), von denen jeweils mindestens einer in den Zwischenräumen zwischen zwei Tragscheiben (2) auf der Tragachse (1) pendelnd gelagert ist; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    3.5 die Tragachsen (4) sind von einem Mantel aus einem Lagermaterial umgeben, beispielsweise aus einem Lagermetall oder aus Kunststoff.


     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht