[0001] Die Erfindung betrifft eine Schubzentrifuge gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Zentrifuge dieser Art ist aus der DE-AS 10 89 687 bekannt, bei der die auf den
Verteilerkegel auftreffende Suspension zunächst auf die nach Art einer Kugelkalotte
gestaltete Spitze des Verteilerkegels unter Vernichtung der kinetischen Energie aufprallt,
die die Suspension beim Austritt aus dem Füllrohr enthält. Die derart abgebremste
Suspension muß sodann im Füllbeschleuniger durch die Haftreibung an den Oberflächen
des Verteilerkegels und des im Abstand hierzu angeordneten Kegelmantels beschleunigt
werden, um die für die nachgeordneten Pumpenradflügel erforderliche Zuströmgeschwindigkeit
zu erreichen. Die Suspension wird sodann unmittelbar von den Pumpenradflügeln auf
die Filteroberfläche abgeschleudert, wodurch die Gefahr besteht, daß die Suspension
in streifenförmig inhomogener Zusammensetzung auf die Oberfläche der Filtertrommel
gelangt. Neben dem Energieverlust den die Suspension beim Aufprall auf die kalottenartige
Spitze des Verteilerkegels erfährt, und der streifenförmigen Inkomogenitäten der von
den Pumpenradflügeln abgeschleuderten Suspension, kann die Suspension nicht auf die
für eine optimale Pumpenwirkung erforderliche Zuströmgeschwindigkeit gebracht werden.
Beim Aufprall der Suspension und beim Erfassen der nicht auf optimale Zuströmgeschwindigkeit
beschleunigbaren Suspension in das Pumpenrad besteht zudem die Gefahr des Kornbruchs
der festen Suspensionsbestandteile.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schubzentrifuge der vorgenannten
Art so zu verbessern, daß bei schonender Kornbehandlung der festen Suspensionsbestandteile
und bei homogener Verteilung der Suspension auf der Filtertrommel der Wirkungsgrad
der Füllbeschleunigung gesteigert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Durch die mit nur geringen Strömungsverlusten verbundene Umlenkung der axialen Füllrohrströmung
in eine radiale Strömung und durch den unmittelbar nach der Umlenkung unter Ausnutzung
der gesammten Strömungsenergie erfolgenden Eintritt der Suspension in das Pumpenrad
wird dessen Wirkungsgrad erhöht, wobei der an die Pumpenradschaufeln anschließende
Verteilerkonus dafür sorgt, daß die Suspension in einem dünnen Film über den Verteilerkonus
strömt und sich dabei weiter homogenisiert. Die, bezogen auf die geringe Filmdicke
der Suspension, extrem zur Wirkung kommenden Reibungskräfte haben eine optimale gleichmäßige
und kornschonende Beschleunigung zur Folge, so daß das Fest-Flüssig-Gemisch den Verteilerkonus
mit zur Umfangsgeschwindigkeit der Filtertrommel nahezu gleicher Umfangsgeschwindigkeit
verläßt. Auf dem Filtermittel bildet sich somit ein Filterkuchen, dessen Partikel
durch die schonende Behandlung des erfindungsgemäß aufgebauten Füllbeschleunigers
weitestgehend unzerstört geblieben sind und daher auf der Filtertrommel nicht zu einer
unerwünschten Erhöhung des Filtrationswiderstandes beitragen.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verteilerkegel an seiner Spitze einen
Konunswinkel von kleiner oder gleich 90° auf, der ab einem dem halben Durchmesser
der Austrittsöffnung des Füllrohres entsprechenden Durchmesser in einen Kegelwinkel
von größer oder gleich 100° übergeht. Damit wird bei geringen Energieverlusten die
für eine optimale Zuströmung zum Pumpenrad geeignete Umlenkung erzielt, wobei gleichzeitig
sichergestellt ist, daß bei der Umlenkung keine Partikelzerstörung stattfindet.
[0007] Hinsichtlich der schonenden Behandlung der Partikel ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Vorderkanten der profilierten Pumpenradflügel im Querschnitt eine Rundung
mit im wesentlichen dem Durchmesser der größten Profildicke des Pumpenradflügels aufweisen.
Pumpenräder mit diesen Profilformen der Flügel weisen sehr schlechte Ansaugeigenschaften
auf. Daher ist es von Vorteil, wenn das Fördergut (die Suspension) eine nicht zu geringe
Zulaufgeschwindigkeit (kinetische Energie) aufweist, was durch die oben beschriebene
Vorschaltung eines günstig geformten Verteilerkonuses zur verlustarmen Umlenkung der
Suspension erreicht wird.
[0008] Vorteilhafterweise ist der Strömungskanal zwischen zwei Pumpenradflügeln nach der
Maßgabe gestaltet, daß sich der Strömungsquerschnitt mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit
verengt.
[0009] Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Seitenansicht den Schnitt durch eine einstufige Schubzentrifuge,
- Fig. 2
- in schematischer Seitenansicht den Schnitt durch eine zweistufige Schubzentrifuge
und
- Fig. 3
- in schematischer Seitenansicht einen Verteilerkegel mit dem Füllrohraustrittsende
in vergrößertem Maßstab.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Schubzentrifuge besteht aus einem Zentrifugengehäuse 1
in dem eine einstufige Filtertrommel 2 gelagert ist. Die Filtertrommel weist eine
Hohlwelle 3 auf, die von der Achse 4 eines Schubbodens 5 durchsetzt ist, der durch
periodische Hübe der Achse 4 hin- und herbewegt wird und den auf der Filtertrommel
2 befindlichen Filterkuchen 6 schubweise vorwärts bewegt.
[0011] Auf dem Schubboden 5 ist ein Füllbeschleuniger 7 angeordnet, der aus einem Pumpenrad
8, Pumpenradflügeln 9 und einem Verteilerkonus 10 besteht.
[0012] Der Verteilerkonus 10 weist eine zentrale Öffnung 11 auf, in die ein mit dem Zentrifugengehäuse
1 verbundenes Füllrohr 12 ragt, in dessen Austrittsöffnung 13 ein Verteilerkegel 14
angeordnet ist, der mittels eines am Füllrohr 12 abgestützten Einstellgestänges 15
in axialer Richtung verstellbar ist.
[0013] Die über das Füllrohr 12 geleitete Suspension 16 gelangt über die wegen der Anordnung
des Verteilerkegels 14 ringförmige Austrittsöffnung 13 in den Ansaugbereich des Pumpenrades
8 und wird von den profilierten Pumpenradflügeln 9 erfaßt. Da die Vorderkanten 17
stark abgerundet sind, erfolgt ein kornschonender Eintritt der Suspension in das Pumpenrad,
wobei jeweils der Strömungskanal zwischen zwei Pumpenradflügeln 9 sich nach Maßgabe
der zunehmenden Strömungsgeschwindigkeit verengt, wodurch eine optimale Durchsatzleistung
ohne Strömungsabrisse erzielt wird.
[0014] An die Hinterkanten 18 der Pumpenradflügel 9 schließt sich der Verteilerkonus 10
an, auf dem sich die Suspension 16 in einem dünnen Film verteilt und dabei vor dem
Abschleudern auf die Filtertrommel 2 eine besonders wirksame und schonende Beschleunigung
auf die Umfangsgeschwindigkeit der Filtertrommel 2 erfährt.
[0015] Die in Fig. 2 dargestellte Schubzentrifuge besteht aus einem Zentrifugengehäuse 21,
in dem eine zweistufige Filtertrommel 22 mit einem ersten und einem zweiten Trommelabschnitt
23 und 24 gelagert ist. Der zweite Trommelabschnitt 24 weist eine Hohlwelle 25 auf,
die von der Achse 26 des ersten Trommelabschnitts 23 durchsetzt ist, der durch periodische
Hübe der Achse 26 hin- und herbewegt wird. Mit dem zweiten Trommelabschnitt 24 ist
ein Schubboden 27 verbunden, auf dem ein Füllbeschleuniger 28 angeordnet ist, der
aus einem Pumpenrad 29, Pumpenradflügeln 30, einem Verteilerkonus 31 und einem Verteilerkegel
32 besteht.
[0016] Der Verteilerkegel 32 ragt in die Austrittsöffnung 33 eines mit dem Zentrifugengehäuse
21 verbundenen Füllrohres 34, das mittels eines teleskopisch verschiebbaren Endstückes
35 in der Länge veränderbar ist. Die ringförmige Austrittsöffnung 13 kann damit auf
eine für einen optimalen Pumpendurchsatz geeignete Öffnungsweite bedarfsweise eingestellt
werden.
[0017] Die über das Füllrohr 34 axial strömende Suspension 36 wird beim Auftreffen auf den
Verteilerkegel 32 in radialer Richtung in den Ansaugbereich des Pumpenrades 29 umgelenkt.
Die Suspension wird von den profilierten Pumpenradflügeln 30 erfaßt, in dem zwischen
zwei Pumpenradflügeln 30 befindlichen Strömungskanal beschleunigt, und gelangt auf
einen, den Hinterkanten 38 der Pumpenradflügel 30 nachgeordneten Verteilerkonus 31
auf dem die Suspension in gleicher Weise, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1
beschrieben, beschleunigt und homogenisiert wird.
[0018] Die vom Verteilerkonus 31 abgeschleuderte Suspension gelangt auf den auf dem ersten
Trommelabschnitt 23 gebildeten Filterkuchen, der infolge seiner periodischen Hubbewegung
intermittierend am Schubboden 27 zum Anschlag kommt und dadurch schubweise auf den
zweiten Trommelabschnitt 24 gefördert wird, von dem der Filterkuchen wiederum durch
intermittierende Vorschubbewegung des ersten Trommelabschnitts 23 weitergefördert
wird.
[0019] Die Fig.3 zeigt eine vorteilhafte Bemessung eines Verteilerkegels 14,32, wie er für
die Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 verwendet werden kann. Danach weist der
Verteilerkegel 14,32 an der Spitze einen Kegelwinkel α von ≦ 90° und ab einem, dem
halben Durchmesser der Austrittsöffnung des Füllrohres 16,34 entsprechenden Durchmesser
des Veteilerkegels, einen Kegelwinkel β von ≧ 100° auf.
1. Schubzentrifuge mit einer ein- oder mehrstufigen Filtertrommel, mit einem periodische
Hübe durchführenden Schubboden, der einen aus einem Pumpenrad mit profilierten Pumpenradflügeln
bestehenden Füllbeschleuniger aufweist, bei dem die Pumpenradflügel zwischen dem Schubboden
und einem im Abstand zu diesem angeordneten Verteilerkonus mit zentraler Öffnung angeordnet
sind, wobei in die zentrale Öffnung ein Füllrohr für Suspension mündet und zur Öffnung
des Füllrohres ein Verteilerkegel gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Verteilerkegel (14,32) eine spitzwinklige Spitze aufweist,
- die Pumpenradflügel (9,39) im zentralen Bereich des Füllbeschleunigers (7,28) nach
der Maßgabe angeordnet sind, daß sich die Vorderkanten (17,37) der Pumpenradflügel
(9,30) in der inneren Hälfte des Radialabstandes zwischen Füllrohraußenfläche und
Filtertrommel (2,22) befinden und
- den Pumpenradflügeln (9,30) der Verteilerkonus (10,31) nachgeordnet ist.
2. Schubzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkegel (32) am Schubboden (27) angeordnet ist.
3. Schubzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkegel (14) fest mit dem gehäusefesten Füllrohr (12) verbunden ist.
4. Schubzentrifuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkegel (14) mittels eines Einstellgestänges (15) verstellbar ist.
5. Schubzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkegel (14,32) an seiner Spitze einen Kegel-Winkel α von kleiner
oder gleich 90° und ab einem dem halben Durchmesser der Austrittsöffnung (13,33) des
Füllrohres (12,34) entsprechenden Durchmesser des Verteilerkegels (14,32) einen Kegelwinkel
β von kleiner oder gleich 100° aufweist.
6. Schubzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und Hinterkanten (17,18;37,38) der Pumpenradflügel (9,30) in Axialrichtung
des Pumpenrades (8,29) verlaufen.
7. Schubzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und Hinterkanten der Pumpenradflügel in Halb-Axialrichtung des Pumpenrades
verlaufen.
8. Schubzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderkanten (17,37) der profilierten Pumpenradflügel (9,30) im Querschnitt
eine Rundung mit im wesentlichem dem Durchmesser der größten Profildicke des Pumpenradflügels
(9,30) aufweisen.
9. Schubzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchtrittsquerschnitt zwischen zwei Pumpenradflügeln (9,30) umgekehrt proportional
zur Strömungsgeschwindigkeit gestaltet ist.