[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur internen Zugschlußkontrolle für einen
lokbespannten Eisenbahnzug, insbesondere Güterzug, mit variabler Wagenzusammenstellung.
[0002] Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Schienenstrecken ist bereits das "Fahren
auf elektrische Sicht (FES) im Bremswegabstand" vorgeschlagen worden (W. Ernst "Fahren
auf elektrische Sicht", Signal + Draht, 81 (1989)3, Seiten 39 bis 44). Dabei wird
auf der freien Strecke ständig der Abstand bis zum Schluß des vorfahrenden Zuges ermittelt
und mit dem Bremsweg, der dem Bremsverhalten des Zuges, den Neigungsverhältnissen
der Strecke und der im Augenblick gefahrenen Geschwindigkeit entspricht, verglichen.
Das Ergebnis dieser Auswertung wird permanent dem Fahrzeugführer durch Führerraumsignale
angezeigt. Beträgt der Abstand bis zum vorfahrenden Zug nur noch dem der Geschwindigkeit
entsprechenden Bremsweg zuzüglich eines Sicherheitsabstandes, dann muß der Lokführer
oder eine automatische Abstandsregelung eine Geschwindigkeitsreduzierung vornehmen.
Unterbleibt ein diesbezüglicher korrigierender Eingriff, wird automatisch eine Zwangsbremsung
ausgelöst.
[0003] Bei dieser Betriebsweise wird auf ortsfeste Signale und "Gleis frei"-Meldeanlagen
verzichtet, und die Züge werden mit Fahrerraumsignalisierung und einer internen Zugschlußkontrolle
zur ständigen Überprüfung der Vollständigkeit des Zuges ausgerüstet. Die Führerraumsignalisierung
wird von örtlichen Zentralen durchgeführt, die fortlaufend aus der Standortbestimmung
der Züge und der augenblicklich gefahrenen Geschwindigkeit den Bremsweg entsprechend
den Bremsverhältnissen des Zuges und den Streckenverhältnissen ermittelt. Aus Gründen
der Betriebssicherheit ist es dabei unerläßlich, daß jeder Zug intern seine Vollständigkeit
überprüft und zumindest in sicherheitsrelevanten Zeitabständen an die örtlichen Zentralen
meldet.
[0004] Bei schnell fahrenden Ganzzügen, wie sie durch die ICE-Triebzüge der Deutschen Bundesbahn
repräsentiert werden, läßt sich das Problem der Zugschlußkontrolle infolge einer durchgängigen
elektrischen Signalverkabelung des Ganzzuges leicht lösen. Bei lokbespannten Reise-
und Güterzügen hingegen, bei welchen die Wagen einem ständigen Austausch und Wechsel
in der Zusammenstellung unterliegen, stößt eine solche Zugschlußüberwachung auf Schwierigkeiten,
so daß man für diese Züge vorschlägt, auf die interne Zugschlußkontrolle zu verzichten
und trotz des hohen Kostenaufwandes für "Gleis frei"-Meldeanlagen wiederum Signale
für Gleisabschnitte aufzustellen und durch Achszählung den Frei- oder Besetztzustand
der Gleisabschnitte zwischen den Signalen zu überwachen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine technisch einfache und zuverlässige
Einrichtung zur internen Zugschlußkontrolle von lokbespannten Eisenbahnzügen mit variabler
Wagenzusammenstellung zu schaffen, so daß auch diese Züge ohne "Gleis frei"-Meldeanlagen
an Strecken oder Streckenabschnitten betrieben und ohne Sicherheitsrisiko in der Betriebsweise
"Fahren auf elektrische Sicht" gefahren werden können.
[0006] Die Aufgabe ist bei einer Einrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten
Gattung erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Einrichtung zur internen Zugschlußkontrolle hat den Vorteil,
in Zügen beliebiger Konfiguration eingesetzt werden zu können. Im Startbahnhof wird
das Zugschlußgerät in einfacher Weise am Schlußwagen des Zuges befestigt und eingeschaltet,
am Zielbahnhof wieder abgeschaltet und vom Schlußwagen entfernt sowie ggf. wieder
für den Schlußwagen eines anderen Zuges genutzt. Eine zusätzliche Verkabelung im Schlußwagen
oder gar eine durchgehende Verkabelung des Zuges entfällt. Das Kontrollgerät im Führerraum
der Lokomotive (hier kurz Lok genannt) kann teilweise auf bereits vorhandene elektronische
und signaltechnische Komponenten im Führerraum zurückgreifen, die aufgrund der Führerraumsignalisierung
in Verbindung mit der Betriebsweise "Fahren auf elektrische Sicht" vorhanden sind.
So ist bereits ein Rechner für die Erfassung und Vorrichtung des Zugstandortes und
Verarbeitung der Sendedaten aus den örtlichen Zentralen sowie eine drahtlose Kommunikationsverbindung
zu den örtlichen Zentralen vorhanden, die beide problemlos für die weiteren Aufgaben
des Geschwindigkeitsvergleichs und der Auswertung der Geschwindigkeitsdifferenz sowie
zur Kommunikation mit dem Zugschlußkontrollgerät herangezogen werden können. Die Lokgeschwindigkeit
wird ohnehin erfaßt und steht per se dem Kontrollgerät zur Verfügung.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung mit vorteilhaften
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Sendevorrichtung im
Zugschlußgerät und die Empfangsvorrichtung im Kontrollgerät Teil einer Kommunikationsverbindung
zwischen Zugschlußgerät und Kontrollgerät, die zur wechselseitigen Datenübertragung
jeweils mit einer Sende- und Empfangsvorrichtung ausgestattet sind. Zusätzlich ist
im Zugschlußgerät eine Vergleichseinheit zum Bestimmen der Differenz zwischen Schlußwagen-
und Lokgeschwindigkeit und eine Auswerteeinheit vorgesehen, die ein Steuersignal zur
Warnsignalaussendung erzeugt, wenn die Geschwindigkeitsdifferenz einen in Abhängigkeit
von evtl. Brems- und Beschleunigungsvorgängen der Lok vorgegebenen Betrag überschreitet.
Ist die Kommunikationsverbindung als Funkverbindung ausgebildet, so ist damit das
Zugschlußgerät in der Lage, bei Abtrennung des Schlußwagens oder eines mit dem Schlußwagen
verbundenen Wagenabschnitts vom Restzug sofort eine Warnmeldung über Funk an die Umgebung
abzugeben, so daß ein nachfolgender Zug aufgrund dieses Warnsignals entsprechende
Bremsmanöver einleiten kann. Das Zugschlußgerät arbeitet damit zusätzlich autonom
und gibt - unabhängig von dem Kontrollgerät in dem Führerraum der Lok - sicherheitsrelevante
Informationen an den nachfolgenden Zug.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Meßvorrichtung
zur Messung der Schlußwagengeschwindigkeit einen Inertialsensor mit Beschleunigungsmessern
und Kreiseln zur Erfassung der translatorischen und rotatorischen Bewegung des Schlußwagens
in drei orthogonalen Körperachsen, bezogen auf ein raumfestes Koordinatensystem, und
einen Rechner zur Berechnung der Schlußwagengeschwindigkeit aus den Ausgangsdaten
des Inertialsensors auf. Alternativ kann anstelle eines Inertialsensors auch eine
Empfangseinheit für das GNSS (Global Navigation Satellite System) eingesetzt werden,
welches fortlaufend den Ort des Schlußwagens bestimmt, woraus der Rechner die Momentangeschwindigkeit
des Schlußwagens berechnen kann. In Verbindung mit einer als Batterie oder Solarzellen
ausgebildeten Stromversorgung für die Komponenten des Zugschlußgerätes ist letztere
eine komplette, eigenständige Baueinheit, die ausschließlich mechanisch an dem Schlußwagen
zu befestigen ist. Jegliche elektrische Verbindung oder sonstige zusätzliche Sensoren
entfallen, so daß die Rüstzeiten zum Befestigen des Zugschlußgerätes an dem Schlußwagen
bzw. zu dessen Lösen vom Schlußwagen extrem gering sind. Durch die starre Befestigung
des Zugschlußgerätes an dem Schlußwagen ist die Übertragung der Bewegung des Schlußwagens
auf den Inertialsensor ohne Einbußen an Dynamik gewährleistet.
[0011] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird das Zugschlußgerät am
Puffer des Schlußwagens befestigt und weist hierzu einen Halter auf, der um den Puffer
gelegt und, beispielsweise mittels eines Schnellverschlusses, an dem Puffer undrehbar
befestigt wird.
[0012] In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird als Kommunikationsverbindung
zwischen Kontrollgerät und Zugschlußgerät eine selektive Funkverbindung gewählt, wobei
diese alternierend oder gleichzeitig direkt zwischen den beteiligten Einheiten oder
indirekt über ortsfeste Funkstationen eines Mobilfunknetzes hergestellt werden kann.
Mit den für die Funkverbindung erforderlichen Sendevorrichtungen können dann ebenfalls
die Warnsignale bei Schlußwagentrennung unselektiv an nachfolgende Züge übermittelt
werden.
[0013] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur internen Zugschlußkontrolle,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Zugschlußgerätes der Einrichtung in Fig. 1.
[0014] Die in Fig. 1 im Blockschaltbild dargestellte Einrichtung zur internen Zugschlußkontrolle
für einen lokbespannten Eisenbahnzug mit variabler Wagenzusammenstellung, beispielsweise
für einen Güter- oder einen Reisezug, weist ein Zugschlußgerät 11 und ein Kontrollgerät
12 auf. Das Zugschlußgerät 11 stellt eine separate Baueinheit dar und ist in einem
Gehäuse 13 untergebracht, das am Schlußwagen eines Zugs starr, aber lösbar befestigt
wird. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird das Zugschlußgerät 11 auf einen Puffer
10 des Schlußwagens aufgesetzt und mittels eines den Puffer 10 umgreifenden Halters
14 mit diesem starr verbunden, beispielsweise durch eine mit 15 angedeutete Schraubverbindung.
Bevorzugt wird dabei die Schraubverbindung 15 mit einem hier nicht zu sehenden Schnellschließhebel
ausgerüstet, so daß das Aufsetzen und Abnehmen des Zugschlußgerätes 11 auf den Puffer
10 bzw. vom Puffer 10 des Schlußwagens zeitsparend durchgeführt werden kann. Durch
ein zusätzliches Schloß kann das unbefugte Abnehmen des Halters 14 vom Puffer 10 verhindert
werden. Das Kontrollgerät 12 ist im Fahrerhaus der Lokomotive (kurz Lok genannt) installiert.
[0015] Das Zugschlußgerät 11 weist eine Meßvorrichtung 16 zur Messung der Fahrgeschwindigkeit
des Schlußwagens auf. Diese Meßvorrichtung 16 besteht aus einem Inertialsensor 17
mit drei Beschleunigungsmessern zur Erfassung der translatorischen Beschleunigung
und drei Kreiseln zur Erfassung der rotatorischen oder Drehwinkel-Geschwindigkeit
des Schlußwagens in drei rechtwinklig aufeinanderstehenden Achsen sowie aus einem
Mikroprozessor 18 zur Berechnung der Schlußwagengeschwindigkeit aus den Ausgangsdaten
des Inertialsensors 17. Aufbau und Wirkungsweise eines solchen Inertialsensors ist
bekannt und beispielsweise in [1] oder [2] beschrieben. Weiterhin verfügt das Zugschlußgerät
11 über eine Sendevorrichtung 19 und eine Empfangsvorrichtung 20, über welche per
Funk eine selektive Kommunikationsverbindung zu dem Kontrollgerät 12 zwecks wechselweiser
Datenübertragung aufgebaut werden kann. Um die Datenübertragung ausschließlich zwischen
Zugschlußgerät 11 und Kontrollgerät 12 sicherzustellen, verfügen beide über ein Codiergerät
zur selektiven Adressierung, in welches einfach die Zugnummer eingegeben wird. Weiterhin
enthält das Zugschlußgerät 11 eine Vergleichseinheit 21, eine Auswerteeinheit 22 und
einen weiteren Mikroprozessor 23, auf die im folgenden noch näher eingegangen wird.
Alle Komponenten des Zugschlußgerätes 11 werden von einer aufladbaren Batterie 24
gespeist. Zusätzlich können noch Solarzellen vorgesehen sein. Eine aus dem Gehäuse
13 des Zugschlußgeräts 11 hervorstehende Antenne 25 dient zur Herstellung der Funkverbindung
zum Kontrollgerät 12, das eine entsprechende Sende- und Empfangsantenne 26 aufweist.
Die beiden Mikroprozessoren 18 und 23 sowie die Vergleichs- und Auswerteeinheiten
21, 22 sind in einem Computer oder Rechner 27 zusammengefaßt.
[0016] Das Kontrollgerät 12 weist eine Empfangsvorrichtung 28 und eine Sendevorrichtung
29 auf, die einerseits an die Antenne 26 angeschlossen und andererseits von einem
Mikroprozessor 30 gesteuert sind. Im Kontrollgerät 12 ist eine Vergleichsvorrichtung
31 und eine Auswertevorrichtung 32 vorgesehen, die wiederum mit dem Mikroprozessor
30 zu einem Computer oder Rechner 33 zusammengefaßt sind. Der Vergleichsvorrichtung
31 werden eingangsseitig einerseits die von einem Tachometer 34 der Lok abgenommenen
Geschwindigkeitssignale und andererseits über den Mikroprozessor 30 die aufbereiteten
Meßdaten der Geschwindigkeitsmeßvorrichtung 16 im Zugschlußgerät 11 zugeführt, die
über die selektive Funkverbindung übertragen und von der Empfangsvorrichtung 28 dem
Mikroprozessor 30 zugeleitet werden. Die Vergleichsvorrichtung 31 ermittelt die Differenz
zwischen der Lokgeschwindigkeit und der Schlußwagengeschwindigkeit und gibt diese
an die Auswertevorrichtung 32. Die Auswertevorrichtung 32 erzeugt ein Steuersignal,
wenn die Geschwindigkeitsdifferenz einen Betrag überschreitet, der in Abhängigkeit
von Brems- und Beschleunigungsvorgängen der Lok vorgegeben wird. Dieses Steuersignal
wird einerseits einer Anzeige 35 zugeführt, die durch Aufleuchten dem Zugführer das
erfolgte Trennen des Schlußwagens vom Zug signalisiert, und andererseits dem Mikroprozessor
30, der die Sendevorrichtung 29 veranlaßt, über die Antenne 26 ein uncodiertes Warnsignal
in die Umgebung abzustrahlen. Dieses Warnsignal kann von einem nachfolgenden Zug durch
dessen Funkeinrichtung erfaßt werden, so daß der Zugführer des nachfolgenden Zuges
rechtzeitig gewarnt wird und sich auf ein zu erwartendes Hindernis auf der Strecke
einstellen kann.
[0017] Die vom Tachometer 34 gemessene Lokgeschwindigkeit wird zusätzlich über den Sender
29 dem Zugschlußgerät 11 mitgeteilt, und zwar wiederum über die zwischen beiden bestehende
selektive Funkverbindung. Die über die Antenne 25 des Zugschlußgeräts 11 hereinkommenden
Sendedaten werden vom Empfänger 20 aufgenommen, im Mikroprozessor 23 entsprechend
verarbeitet und in der Vergleichseinheit 21 mit der Schlußwagengeschwindigkeit verglichen.
Die Differenz zwischen Lokgeschwindigkeit und Schlußwagengeschwindigkeit wird der
Auswerteeinheit 22 zugeführt. Die Auswerteeinheit 22 erzeugt ein Steuersignal, wenn
die Geschwindigkeitsdifferenz einen vorgegebenen Betrag überschreitet, der außerhalb
von durch Brems- und Beschleunigungsvorgänge der Lok erzeugten Effekten liegt. Das
Steuersignal wird von dem Mikroprozessor 23 in ein Aktivierungssignal für den Sender
19 umgesetzt, der über die Antenne 25 ein uncodiertes Warnsignal in die Umgebung des
Schlußwagens aussendet. Dieses Funkwarnsignal wird über die Funkausstattung eines
nachfolgenden Zuges empfangen, so daß dieser unabhängig von dem Kontrollgerät 12 in
der Lok zusätzlich von dem Zugschlußgerät 11 selbst gewarnt wird.
[0018] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann
im Kontrollgerät 12 die Lokgeschwindigkeit mittels eines gleichen Inertialsensors
ermittelt werden, wie er im Zugschlußgerät eingesetzt wird. Die Verbindung des Kontrollgeräts
12 zum Tachometer 24 entfällt dann. Mit dem Inertialsensor läßt sich die Lokgeschwindigkeit
sowie durch Brems- und Beschleunigungsvorgänge der Lok erzeugte Effekte sehr viel
genauer erfassen als mit dem Tachometer 24.
[0019] Für die Geschwindigkeitserfassung des Schlußwagens kann anstelle des Inertialsensors
17 im Zugschlußgerät 11 auch eine Empfangseinheit für das bekannte GNSS (Global Navigation
Satellite System) eingesetzt werden. Aufgrund der hohen Genauigkeit der von dem GNSS
laufend durchgeführten Ortsbestimmung kann die momentane Geschwindigkeit des Schlußwagens
ebenfalls hochgenau erfaßt werden. Allerdings muß bei Tunneldurchfahrten und auf Bergstraßen,
wo es infolge steiler und hoher Bergwände zu Abschattungen der Empfangseinrichtung
kommen kann, der Ausfall des GNSS in Kauf genommen werden. Abhilfe schafft hier nur
der zusätzliche Einsatz eines Inertialsensors.
[0020] Literaturhinweis von Seite 7:
[1] Russell, William T.,
"Theory of Inertial Navigation",
University of California Engineering and Physical Sciences Extension Series,
Inertial Guidance John Wiley and Sons, New York 1962
[2] Britting, K.
"Inertial Navigation Systems Analysis"
John Wiley and Sons, New York 1971
1. Einrichtung zur internen Zugschlußkontrolle für einen lokbespannten Eisenbahnzug,
insbesondere Güterzug, mit variabler Wagenzusammenstellung, gekennzeichnet durch ein
Zugschlußgerät (11) zur lösbaren starren Befestigung am Schlußwagen des Zuges, das
eine Meßvorrichtung (16) zur Messung der Fahrgeschwindigkeit des Schlußwagens und
eine Sendevorrichtung (19) zum Ausgeben der Meßdaten aufweist, und durch ein im Führerraum
der Lok installiertes Kontrollgerät (12), das eine Empfangsvorrichtung (28) zum Aufnehmen
der Meßdaten vom Zugschlußgerät (11), eine Vergleichsvorrichtung (31) zum Bestimmen
der Differenz zwischen Lokgeschwindigkeit und Schlußwagengeschwindigkeit und eine
Auswertevorrichtung (32) aufweist, die ein Steuersignal für eine Warnanzeige (35)
und/oder einen Warnsignalsender (29) erzeugt, wenn die Geschwindigkeitsdifferenz einen
in Abhängigkeit von evtl. Brems- und Beschleunigungsvorgängen der Lok vorgegebenen
Betrag überschreitet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendevorrichtung (19)
im Zugschlußgerät (11) und die Empfangsvorrichtung (28) im Kontrollgerät (12) Teil
einer jeweils Sender und Empfänger aufweisenden Kommunikationsverbindung zwischen
Zugschlußgerät (11) und Kontrollgerät (12) zur wechselseitigen Datenübermittlung sind
und daß im Zugschlußgerät (11) eine Vergleichseinheit (21) zum Bestimmen der Differenz
zwischen Schlußwagen- und Lokgeschwindigkeit und eine Auswerteeinheit (22) vorgesehen
sind, die ein Steuersignal für einen Warnsignalsender (19) erzeugt, wenn die Geschwindigkeitsdifferenz
einen in Abhängigkeit von evtl. Brems- und Beschleunigungsvorgängen der Lok vorgebenenen
Betrag überschreitet.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Warnsignalsender von
Kontrollgerät (12) und Zugschlußgerät (11) jeweils von deren Sendevorrichtung (29
bzw. 19) gebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung
(16) zur Messung der Schlußwagengeschwindigkeit einen Inertialsensor (17) mit Beschleunigungsmessern
und Kreiseln zur Erfassung der translatorischen und rotatorischen Bewegung des Schlußwagens
in drei rechtwinklig aufeinanderstehenden Achsen und einen Mikroprozessor (18) zur
Berechnung der Schlußwagengeschwindigkeit aus den Ausgangsdaten des Inertialsensors
(17) aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugschlußgerät
(11) einen Halter (14) aufweist, der zur lösbaren Befestigung an einem Puffer (10)
eines Eisenbahnwagens ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugschlußgerät
(11) zu seiner Stromversorgung eine vorzugsweise aufladbare Batterie (24) enthält.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugschlußgerät
(11) zu seiner Stromversorgung Solarzellen aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationsverbindung
zwischen Zugschlußgerät (11) und Kontrollgerät (12) eine selektive Funkverbindung
ist.