[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kunststoffbahn, ein Verfahren zur Herstellung
dieser Kunststoffbahn sowie deren Verwendung.
[0002] Im Stand der Technik existieren zwei Gruppen von Kunststoffbahnen, welche als Unterdachbahnen,
auch Unterspannbahn oder "pliable sarking and underlays" oder "underslating" genannt,
eingesetzt werden können.
[0003] Die Vertreter der ersten Gruppe sind meist auf Basis von Weichmacher enthaltendem
Polyvinylchlorid aufgebaut und weisen im allgemeinen eine Dicke zwischen 0,5 und 1,0
mm auf. Sie haben den Vorteil der Verschweissbarkeit mit Heissluft- oder Heizkeilschweissgeräten.
[0004] Hingegen haben sie unter anderem den Nachteil, dass ihre Durchlässigkeit für Wasserdampf
meist wesentlich kleiner als 40 g/m² d (23°C, 90 % relativer Feuchte) ist. Deshalb
müssen hohe Ansprüche an die Verarbeitungsqualität bei der Verlegung der Bahn gestellt
werden. Ebenso ist die Ausführung von Dachkonstruktionen mit hoher eingebauter Feuchte
generell problematisch.
[0005] Die Vertreter der zweiten Gruppe weisen keine einheitliche Materialbasis auf. Ihr
Hauptmerkmal ist, dass sie aufgrund sehr feiner Poren mit teilweise deutlich über
100 g/m²d (23°C, 90 % relativer Feuchte) sehr hohe Wasserdampfdurchlässigkeiten aufweisen.
Die Produkte dieser Gruppe sind im allgemeinen dünner als 0,5 mm. Der Nachteil dieser
Kunststoffbahnen ist, dass sie teils wegen der geringen Materialstärke, teils wegen
der verwendeten duroplastischen Rohstoffen nicht unter Baustellenbedingungen verschweisst
werden können.
[0006] Dadurch lassen sich keine fugenlosen Unterdächer ausführen, was zur Folge hat, dass
diese Unterdächer die Funktion einer Noteindeckung nur unvollkommen erfüllen können.
Anschlüsse solcher Unterdachbahnen an Flachdach-Kunststoffdichtungsbahnen beim Uebergang
von Steil- zu Flachdächern sind aufwendig in der Ausführung.
[0007] Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die Vorteile beider oben beschriebenen
Produktegruppen in einem einzigen neuen Produkt zu vereinen. Insbesondere soll eine
Unterdachbahn zur Verfügung gestellt werden, welche sowohl eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit
aufweist als auch unter Baustellenbedingungen verschweissbar ist.
[0008] Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Kunststoffbahn zur Verfügung
zu stellen, welche keine Weichmacher, keine Halogene, kein Polyvinylchlorid, kein
Bitumen und keine Schwermetalle, wie etwa Blei und Cadmium, enthält.
[0009] Diese neue Kunststoffbahn soll auch beliebig kombiniert und durch Verkleben oder
Verschweissen verbunden werden können mit einer Kunststoffdichtungsbahn, wie sie beispielsweise
in der Europäischen Patentschrift Nr. 0 428 851 B1 beschrieben ist, oder mit einer
Dampfsperre auf der Basis von Polyolefinen, wie sie beispielsweise in einer gleichzeitig
eingereichten und ein Prioritätsdatum (19. April 1994) festlegenden Schweizerischen
Patentanmeldung mit dem Titel "Kunststoffbahn, welche die Wasserdampfdiffusion verhindert
oder zumindest wesentlich reduziert" definiert ist.
[0010] Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Kunststoffbahn zur Verfügung
zu stellen, welche in der Anwendung und Verarbeitung einfach handzuhaben ist.
[0011] Diese Kunststoffbahn soll vorzugsweise auch durchscheinend (transluszent) sein.
[0012] Diese Kunststoffbahn soll auf der Basis von kostengünstigen Rohstoffen aufgebaut
sein und mittels kostengünstigen Verfahren hergestellt werden können.
[0013] Diese neue Kunststoffbahn soll auch an plattenförmige Materialien fixiert werden
können, welche der Wärmeisolation und/oder dem Schallschutz und/oder dem Brandschutz
dienen.
[0014] Die Rohstoffe sollen derart gewählt sein, dass die daraus hergestellte Kunststoffbahn
recykliert werden kann, insbesondere gemeinsam mit der oben erwähnten Kunststoffdichtungsbahn
und den oben erwähnten Dampfsperren.
[0015] Die Erfindung ist durch die Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0016] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0017] Die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen erfüllen die obigen Ziele.
[0018] Die erfindungsgemässsen Kunststoffbahnen haben unter anderem den enorm wichtigen
Vorteil, dass sie eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aufweisen.
[0019] Bevorzugte Kunststoffbahnen sind auch unter Baustellenbedingungen - im Gegensatz
zu Laborbedingungen oder Industrieverschweissungen - verschweissbar.
[0020] Dadurch wird es möglich, die Ausführungsqualität den an das Unterdach gestellten
Anforderungen anzupassen und somit für sehr unterschiedliche Klimaexpositionen mit
demselben Produkt immer eine fallgerechte Lösung anzubieten.
[0021] Weil die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen keine Weichmacher enthalten, entfallen
alle Probleme, welche durch Weichmacherverluste oder Weichmachermigration entstehen
können. Ebenso entfällt die Qualmbildung beim Verschweissen.
[0022] Die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen enthalten keine Halogene, kein Polyvinylchlorid,
kein Bitumen und keine Schwermetalle, wie etwa Blei und Cadmium.
[0023] Bei der Produktion und bei der Verlegung entstehen praktisch keine Emissionen.
[0024] Die Bahn ist rezyklierbar. Die Entsorgung durch Verbrennung oder Deponierung ist
unbedenklich.
[0025] Deshalb sind die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen oekologisch unbedenklich.
[0026] Die erfindungsgemässe Kunststoffbahn ist vorzugsweise durchscheinend (transluszent).
[0027] Dadurch bleiben Markierungen auf der Unterlage oder Unterkonstruktion sichtbar. Dadurch
wird die Anwendung vereinfacht.
[0028] Für die Ausbildung spezieller Details, wie sie z.B. bei Kaminen, Dunstrohren oder
Blitzschutzvorrichtungen notwendig werden, können vorgefertigte Formteile aufgeschweisst
werden oder die gewünschten Formen können aus der Unterdachbahn oder einer anderen
Bahn mit ähnlicher Rohstoffbasis, beispielsweise Sarnafil T
R, durch entsprechendes Erwärmen, Verdehnen und Zusammenschweissen hergestellt werden.
[0029] Die Verarbeitung der erfindungsgemässen Kunststoffbahn kann auf verschiedene Weisen
erfolgen. Die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen können mit Heissluft- oder Heizkeilgeräten
maschinell oder von Hand miteinander verschweisst werden. Sie können aber auch mit
geeigneten Klebebändern oder Klebemassen, z.B. aus Polyisobutylen, miteinander verbunden
werden. Bei einem entsprechenden Anforderungsprofil ist auch eine überlappende, schuppenförmige
Verlegung der Bahnen möglich, ohne dass diese miteinander verbunden werden.
[0030] Das erfindungsgemässe Herstellverfahren ermöglicht es, aus billigen Rohstoffen ein
Produkt mit hervorragenden Eigenschaften zu erzeugen. Daraus resultiert ein gutes
Preis-/Leistungsverhältnis.
[0031] Zudem ermöglicht das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren auf einfachste Weise
die Aufbringung von Schmelzklebern auf die Kunststoffbahn. Dadurch können mit geringem
Aufwand durch Kaschierung der Bahn, z.B. auf Wärmedämmplatten, Elemente maschinell
vorgefertigt werden, welche bereits mehrere Funktionsschichten beinhalten und sich
sehr rationell verlegen lassen.
[0032] Die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen werden vorzugsweise als Unterdachbahnen verwendet.
[0033] In den Figuren 1 bis 11 werden Schnitte durch typische Dachaufbauten gezeigt, bei
welchen erfindungsgemässe Kunststoffbahnen verwendet werden.
[0034] In den Figuren 1 bis 5 werden die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen als Einzelschichten
eingesetzt.
[0035] In den Figuren 6 bis 11 sind die erfindungsgemässen Kunststoffbahnen an ein plattenförmiges
Material fixiert (Verbundelemente).
[0036] Dabei werden folgende Bezugszeichen verwendet:
1 erfindungsgemässe Kunststoffbahn.
2 erfindungsgemässe Kunststoffbahn, fixiert an ein plattenförmiges Material.
3 Dampfsperre, vorzugsweise eine solche Dampfsperre, wie sie in der gleichzeitig eingereichten
und ein Prioritätsdatum (19. April 1994) festlegenden Schweizerischen Patentanmeldung
mit dem Titel "Kunststoffbahn, welche die Wasserdampfdiffusion verhindert oder zumindest
wesentlich reduziert" definiert ist.
4 Dampfsperre analog Bezugszeichen 3, fixiert an ein plattenförmiges Material.
5 Dachlattung.
6 Konterlattung.
7 Wärmedämmung.
8 Sparren.
9 Verkleidung.
10 Dachschalung.
11. Pfette.
[0037] Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung illustrieren.
Beispiel 1
[0038] Zur Herstellung einer 1,2 mm dicken Kunststoffbahn, bei der die Oberschicht und die
Unterschicht gleich beschaffen ist, wurde wie folgt vorgegangen:
Das Hochdruck-Polyethylen-Pulver (ein low density Polyethylen) "Coathylene"
R HL 2548 der Firma Plast-Labor SA in CH-1630 Bulle/ Schweiz wurde auf ein mit einer
Geschwindigkeit von 2,2 m/min vorbeilaufendes Glasvlies mit einem Flächengewicht von
50 g/m² aufgestreut.
[0039] Die Auftragsmenge betrug 350 g/m².
[0040] Das so erhaltene Produkt wurde in einem 2 m langen Ofen mittels Infrarotstrahlung
von oben auf eine Temperatur von maximal 150°C erwärmt.
[0041] Diese Temperatur wurde mittels einem Temperaturfühler an der Produktoberfläche gemessen.
[0042] Das so erhaltene Produkt wurde durch einen Kalander mit zwei wassergekühlten Stahlwalzen
geführt. Der Spalt zwischen diesen Walzen betrug 0,9 mm.
[0043] Die Temperatur der Kunststoffbahn betrug unmittelbar vor dem Eintritt in den Spalt
115°C.
[0044] Dieses Produkt wurde um eine Kühlwalze geführt und aufgewickelt.
[0045] Die obigen Schritte wurden für die andere Seite der Kunststoffbahn wiederholt. Dabei
betrug die Geschwindigkeit der einseitig beschichteten Bahn 2,4 m/min.
[0046] Die durch Infrarotstrahlung erreichte Temperatur betrug maximal 145°C.
[0047] Der Spalt zwischen den beiden wassergekühlten Stahlwalzen betrug 1,2 mm.
[0048] Die Temperatur der Kunststoffbahn unmittelbar vor dem Eintritt in den Spalt betrug
118°C.
[0049] Die so hergestellte Kunststoffbahn hatte folgende Eigenschaften:
Prüfung |
Norm |
Wert |
Wasserdampfdurchlässigkeit |
ASTM E 398-83 (38°C, 90 %) |
240 g/m² 24 h |
Reisskraft längs |
analog DIN 53455 mit einem 5 cm breiten Streifen |
450 N/5 cm |
Reisskraft quer |
|
365 N/5 cm |
Reissdehnung längs |
analog DIN 53455 mit einem 5 cm breiten Streifen |
2,2 % |
Reissdehnung quer |
|
2,4 % |
Ausdehnungskoeffizient längs |
interner EMPA- |
105x10⁻⁶ K⁻¹ |
Ausdehnungskoeffizient quer |
Standard SOP 01'126 |
130x10⁻⁶ K⁻¹ |
Weiterreisswiderstand längs |
DIN 53363 |
191 N/mm |
Weiterreisswiderstand quer |
|
214 N/mm |
Brandkennziffer |
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) |
4.2 |
Beispiel 2
[0050] Zur Herstellung einer 0,9 mm dicken Kunststoffbahn wurde wie folgt vorgegangen:
Das in Beispiel 1 beschriebene Hochdruck-Polyethylen-Pulver wurde auf ein mit einer
Geschwindigkeit von 2,5 m/min vorbeilaufendes Polyester-Feinvlies mit einem Flächengewicht
von 40 g/m² aufgestreut.
[0051] Die Auftragsmenge betrug 350 g/m².
[0052] Das so erhaltene Produkt wurde in einem 2 m langen Ofen mittels Infrarotstrahlung
von oben auf eine Temperatur von maximal 130°C erwärmt.
[0053] Diese Temperatur wurde mittels einem Temperaturfühler an der Produktoberfläche gemessen.
[0054] Das so erhaltene Produkt wurde durch einen Kalander mit zwei wassergekühlten Stahlwalzen
geführt. Der Spalt zwischen diesen Walzen betrug 0,9 mm.
[0055] Die Temperatur der Kunststoffbahn betrug unmittelbar vor dem Eintritt in den Spalt
115°C.
[0056] Dieses Produkt wurde um eine Kühlwalze geführt und aufgewickelt.
[0057] In Analogie wurden die obigen Schritte für die andere Seite der Kunststoffbahn wiederholt.
[0058] Dabei wurde der Schmelzkleber Abifor 1605 der Firma Billeter Kunststoffpulver AG,
CH-8033 Zürich/Schweiz in einer Menge von 75 g/m² aufgestreut.
[0059] Die Geschwindigkeit der vorbeilaufenden Bahn betrug 3,5 m/min.
[0060] Die durch Infrarotstrahlung erreichte Temperatur betrug maximal 97°C.
[0061] Der Spalt im Kalander war offen.
[0062] Die so hergestellte Kunststoffbahn hatte folgende Eigenschaften:
Prüfung |
Norm |
Wert |
Wasserdampfdurchlässigkeit |
ASTM E 398-83 (38°C, 90 %) |
860 g/m² 24 h |
Reisskraft längs |
analog DIN 53455 mit einem 5 cm breiten Streifen |
200 N/5 cm |
Reissdehnung längs |
analog DIN 53455 mit einem 5 cm breiten Streifen |
7,5 % |
Weiterreisswiderstand längs |
DIN 53363 |
89 N/mm |
Brandkennziffer |
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) |
4.2 |
[0063] Die mit dem Schmelzkleber beschichtete Seite dieser Kunststoffbahn wurde mit einem
Heissluftföhn derart erwärmt, dass der Schmelzkleber schmolz. Die Temperatur lag im
Bereich zwischen 75°C und 110°C.
[0064] Die so erwärmte Bahn wurde kontinuierlich mit einer Sarnaroc Nova Mineralfaserplatte,
welche hauptsächlich der Wärmeisolation dient, zusammengeführt, angepresst und gekühlt.
[0065] Das so erhaltene Produkt wurde auf die jeweils gewünschte Grösse geschnitten.
1. Kunststoffbahn, dadurch gekennzeichnet, dass auf wenigstens eine Seite eines Trägermaterials
oder eines Gemisches von Trägermaterialien durch Wärmeeinwirkung gebildete poröse
Agglomerate aus wenigstens einem hydrophoben Thermoplast-Pulver durch mechanische
Verankerung im Trägermaterial und/oder durch Haftung am Trägermaterial fixiert sind.
2. Kunststoffbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophobe Thermoplast-Pulver
ein homo- oder copolymeres Polyolefin oder eine Mischung aus homo- oder copolymeren
Polyolefinen ist.
3. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eines der verwendeten hydrophoben Thermoplast-Pulver aufgebaut ist aus einem Polyethylen-Homopolymer
mit einer Dichte von 0,899 bis 0,940 g/cm³ und/oder einem Copolymeren, welches aufgebaut
ist aus dem Monomeren Ethylen und einem comonomeren Vinylester einer C₂- bis C₃-Alkancarbonsäure,
wobei der Comonomeranteil 1 - 30 Gew.-% und der Ethylen-Monomeranteil 70 - 99 Gew.-%
beträgt, wobei die Summe der Gew.-% 100 ist, und wobei der Schmelzindex, melt flow
index, abgekürzt mit MFI, der oben genannten Polymeren, gemessen bei 190°C und 2,16
kg Gewicht, entsprechend DIN 53735, Code D zwischen 0,1 und 10 g/10 min, vorzugsweise
zwischen 1 und 5 g/10 min, liegt.
4. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
hydrophobe Thermoplast-Pulver in eingearbeiteter, compoundierter Form wenigstens einen
Bestandteil enthält, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Farbpigmenten,
Stabilisatoren, insbesondere Lichtschutzmittel, Antioxidantien, Zusatzstoffen, welche
die Brennbarkeit der Kunststoffbahn reduzieren, z.B. Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid,
und Füllstoffen, insbesondere Kreide, Caolin, Talkum, Quarzmehl.
5. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
hydrophobe Thermoplast-Pulver mit wenigstens einer Komponente vermischt ist, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Verarbeitungshilfsmitteln , welche die Fliessfähigkeit,
auch Rieselfähigkeit genannt, des Pulvers erhöhen, insbesondere Aluminiumoxid, und
antistatischen Mitteln, beispielsweise Calciumstearat und Zinkstearat.
6. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
genannte Trägermaterial oder Trägermaterialgemisch porös und derart beschaffen ist,
- dass es die Dimensionsstabilität der Kunststoffbahn im Herstellverfahren und/oder
bei der Anwendung der Kunststoffbahn gewährleistet, und/oder
- dass es die Schweissbarkeit der Kunststoffbahn mittels Heissluft und/oder Heizkeil
gewährleistet, und/oder
- dass es die Reissfestigkeit und die Weiterreissfestigkeit bei der Anwendung der
Kunststoffbahn gewährleistet,
und insbesondere ein Gewebe, Gelege, Gewirke oder ein Vlies, oder beliebige Kombinationen
davon, aus Kunststoff- und/oder Glasfasern ist.
7. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
genannte Trägermaterial oder Trägermaterialgemisch derart beschaffen ist, dass es
selbst bis zu einer solchen tragbaren Wassersäule wasserdicht ist, welche wenigstens
20 %, insbesondere wenigstens 50 %, der tragbaren Wassersäule der gesamten Kunststoffbahn
ausmacht.
8. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Korngrösse von wenigstens 65 Gew.-% des Thermoplast-Pulvers im Bereich von 150 bis
500 Mikrometer liegt, und vorzugsweise weniger als 15 Gew.-% des Thermoplast-Pulvers
eine Korngrösse von mehr als 400 Mikrometer aufweisen.
9. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass deren
Wasserdampfdurchlässigkeit, gemessen bei 38°C und einer relativen Luftfeuchte von
10 % auf der trockenen Probenseite und 100 % auf der feuchten Probenseite, gemäss
den Normen NF H00-044, ASTM E 398-83, JIS K 7129, 100 bis 3000 g/m² 24h, vorzugsweise
500 bis 1500 g/m² 24h, beträgt.
10. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich
zwischen dem genannten Trägermaterial und einer Aussenschicht aus den genannten porösen
Agglomeraten eine die Fixierung am Trägermaterial verbessernde Zwischenschicht aus
den genannten porösen Agglomeraten befindet, wobei diese Zwischenschicht im Vergleich
zur genannten Aussenschicht dünner ist, und wobei diese Zwischenschicht aufgebaut
ist aus einem Thermoplast, welcher im Vergleich zum in der Aussenschicht verwendeten
Thermoplast einen tieferen Schmelzpunkt und/oder eine tiefere Viskosität hat.
11. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einseitiger Beschichtung mit den genannten Agglomeraten das genannte Trägermaterial
und bei beidseitiger Beschichtung mit den genannten Agglomeraten eine der beiden obersten
Materialschichten aus den genannten Agglomeraten aussenseitig mit wenigstens einem
Schmelzkleber, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe der Ethylenvinylacetat-Copolymere
und der Gruppe der Polyamid-Copolymere, diskontinuierlich beschichtet ist.
12. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine
oberste Materialschicht aus den genannten Agglomeraten aussenseitig derart beschaffen
oder diskontinuierlich beschichtet ist, dass im Gebrauchs- und Anwendungszustand die
Gefahr des Ausgleitens von Personen darauf reduziert wird, wobei sich ein allenfalls
vorhandener Schmelzkleber nicht auf der gleichen Aussenseite wie die genannte Antirutschschicht
befinden darf, und wobei diese Antirutschschicht insbesondere aufgebaut ist aus einem
hydrophoben Thermoplast-Pulver und/oder nichtmetallischen anorganischen Substanzen,
beispielsweise Quarzsand.
13. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass entweder
auf das genannte Trägermaterial oder Trägermaterialgemisch oder auf wenigstens eine
oberste Materialschicht aus den genannten Agglomeraten eine Folie auf der Basis eines
Thermoplasten aufkaschiert ist, wobei diese Folie eine Wasserdampfdurchlässigkeit,
gemessen bei 38°C und einer relativen Luftfeuchte von 10 % auf der trockenen Probenseite
und 100 % auf der feuchten Probenseite, gemäss den Normen NF H00-044, ASTM E 398-83,
JIS K 7129, von wenigstens 50 g/m² 24 h aufweist, und wobei sich diese Folie weder
auf der genannten Schmelzkleberschicht noch auf der genannten Antirutschschicht befinden
darf.
14. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
porösen Agglomerate gebildet sind aus Thermoplast-Pulvern, welche
- 50 bis 100 Gew.-% Polyethylen-Homopolymer und/oder Copolymeren, welche in Anspruch
3 genannt sind,
- 0 bis 10 Gew.-% Farbpigmente,
- 0 bis 5 Gew.-% Stabilisatoren,
- 0 bis 50 Gew.-% Zusatzstoffe, welche die Brennbarkeit der Kunststoffbahn reduzieren,
und
- 0 bis 25 Gew.-% Füllstoffe
enthalten, wobei die Summe der Gew.-% 100 ist.
15. Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf
einer Seite ein plattenförmiges Material, welches insbesondere der Wärmeisolation
und/oder dem Schallschutz und/oder dem Brandschutz dient, fixiert ist, insbesondere
mittels einem in Anspruch 11 genanntem Schmelzkleber.
16. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass man in einem ersten Schritt ein erstes Pulver, welches
die jeweils benötigten Rezeptur-Komponenten enthält und die gewünschte Korngrösse
hat, auf ein vorbeilaufendes Trägermaterial aufstreut, dann, falls gewünscht, ein
oder mehrere weitere(s) Pulver mit den jeweiligen Rezeptur-Komponenten und den gewünschten
Korngrössen hintereinander auf das genannte erste Pulver streut, dann das so erhaltene
Produkt in einem zweiten Schritt derart erhitzt, dass einzelne Pulverteilchen miteinander
zu porösen Agglomeraten verbunden werden, dann das so erhaltene Produkt in einem dritten
Schritt in erhitztem Zustand derart zwischen zwei Walzen verpresst, dass einerseits
die gewünschte Porenstruktur gebildet wird und dass andererseits die Agglomerate durch
mechanische Verankerung im Trägermaterial und/oder durch Haftung am Trägermaterial
fixiert werden, und das so erhaltene Produkt in einem vierten Schritt kühlt, und danach,
falls gewünscht, on-line oder nach vorherigem Aufwickeln off-line die obigen Schritte
für die andere Seite des Trägermaterials wiederholt, und dann die so erhaltene Kunststoffbahn
aufwickelt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
- entweder auf das im ersten Schritt vorbeilaufende Trägermaterial eine Folie, wie
sie in Anspruch 13 definiert ist, aufkaschiert ist,
- oder im dritten Schritt das erhaltene Produkt zusammen mit einer oben genannten
Folie zwischen den beiden genannten Walzen verpresst wird,
- oder nach dem vierten Schritt eine oben genannte Folie aufkaschiert wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass man nach
dem dritten Schritt entweder einen in Anspruch 11 genannten Schmelzkleber oder das
Ausgangsmaterial, aus welchem die in Anspruch 12 genannte Antirutschschicht gebildet
wird, in Pulverform auf die gewünschte Seite der Bahn aufstreut, und dann das erhaltene
Produkt derart erwärmt, dass einerseits das aufgestreute Pulver auf der Bahn fixiert
wird und andererseits die Bahn nicht zu schmelzen beginnt, und danach kühlt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass man die
Kunststoffbahn auf der Seite, auf welcher sich der Schmelzkleber befindet, derart
erwärmt, dass einerseits der Schmelzkleber schmilzt und andererseits die Bahn nicht
zu schmelzen beginnt, dann die Kunststoffbahn auf der Seite, auf welcher sich der
Schmelzkleber befindet, mit einem plattenförmigen Material, welches in Anspruch 15
genannt ist, unter Einwirkung von Druck zusammenführt und kühlt.
20. Verwendung der Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Abdichtung von
Bauwerken, vorzugsweise Hochbauten, insbesondere als Unterdachbahn, auch Unterspannbahn
genannt, oder als Abdeckbahn in hinterlüfteten Fassaden, oder zum Einhüllen oder Abdecken
von Gegenständen.