[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Horizontalmarkierung auf Fahrbahnen, bestehend
aus reflektierenden Flächenabschnitten.
[0002] Derartige Horizontalmarkierungen in Form von Linienabschnitten sind seit langem bekannt
und dienen insbesondere zur Kennzeichnung von Fahrbahnbegrenzungen oder Mittellinien.
Damit diese Horizontalmarkierungen bei Dunkelheit im Scheinwerferlicht der Kraftfahrzeuge
gut sichtbar sind, ist es bekannt, die im allgemeinen mit weisser oder gelber Farbe
aufgebrachten Linienabschnitte mit Reflexperlen zu belegen, welche durch Retroreflexion
eine gute Nachtsichtbarkeit, auch bei Nässe, gewährleisten.
[0003] Zur Erhöhung der Sichtbarkeit und des Farbkontrastes gegenüber dem im allgemeinen
dunklen Fahrbahnbelag wurde auch bereits vorgeschlagen, mit Farbflecken versehene
Reflexkörper zu verwenden, die entweder direkt auf den Strassenbelag bei dessen Herstellung
aufgebracht werden oder anstelle der üblichen Reflexperlen auf frisch gezogene Markierungslinien
gestreut werden.
[0004] Ein bisher noch nicht befriedigend gelöstes Problem besteht darin, Markierungen derart
anzubringen, dass der Autofahrer im Nebel die Sichtweite abschätzen kann, damit er
seine Geschwindigkeit entsprechend den tatsächlichen Sichtverhältnissen anpassen kann.
Bekanntlich führt die Ueberschätzung der Sichtweite im Nebel häufig zu Auffahrunfällen,
trotz aller diesbezüglichen Warnungen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, reflektierende Horizontalmarkierungen
derart zu schaffen, dass der Autofahrer diese Markierungen im Nebel gut erkennen kann
und aufgrund der Anzahl der vor ihm sichtbaren Flächenabschnitte rasch und einfach
auf die tatsächliche Sichtweite schliessen kann.
[0006] Zu diesem Zwecke ist die Horizontalmarkierung nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass in nebelgefährdeten Strassenbereichen Flächenabschnitte zur Distanzabschätzung
in gleichem, vorgegebenem konstantem Abstand hintereinander aufgebracht sind, welche
sich farblich von der Normalmarkierung unterscheiden.
[0007] Der konstante Abstand der Flächenabschnitte wird dem Autofahrer in irgendeiner Weise,
beispielsweise durch ein Hinweisschild, bekanntgegeben, so dass er lediglich die Anzahl
der vor ihm auf der Fahrbahn gerade noch sichtbaren Flächenabschnitte zu zählen braucht,
um über die tatsächliche Sichtweite Bescheid zu wissen. Der Autofahrer ist also nicht,
wie bisher, gezwungen, sich im Nebel gegebenenfalls an den seitlich der Fahrbahn montierten
Begrenzungspfosten zum orientieren, um die Verkehrsführung besser zu erkennen, sondern
er kann sich ausschliesslich auf den vor ihm liegenden Fahrbahnbereich konzentrieren.
Das ist für- die Verkehrssicherheit sehr hilfreich, weil der Autofahrer seine Aufmerksamkeit
nicht mehr abwechselnd auf die Fahrbahn und auf die seitlichen Begrenzungspfosten
richten muss, sondern den Blick stets nur auf die Fahrbahn zu richten braucht.
[0008] Alle Flächenabschnitte haben vorzugsweise in Längsrichtung der Fahrbahn die gleiche
konstante Länge.
[0009] Der vorgegebene konstante Abstand der Flächenabschnitte, bei denen es sich um Linienabschnitte
oder anders gestaltete Flächenbereiche wie Dreiecke, Kreise, ovale Bereiche, Quadrate
usw. handeln kann, beträgt insbesondere 20 bis 80 m, vorzugsweise 30 bis 50 m. Diese
Flächenabschnitte können auf die normale, gegebenenfalls bereits bestehende Horizontalmarkierung
oder aber neben dieser normalen Horizontalmarkierung aufgebracht werden, wobei es
sich bei dieser normalen Horizontalmarkierung vorzugsweise um die seitlichen durchgehenden
Fahrbahnbegrenzungslinien handelt.
[0010] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einigen, schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine durchgehende normale Markierungslinie mit darauf angebrachten Flächenabschnitten
in Form von Linienabschnitten,
Figur 2 eine normale durchgehende Markierungslinie mit daneben im konstanten Abstand
auf die Fahrbahn aufgebrachten Flächenabschnitten in Form von ovalen Flächenbereichen
und
Figur 3 eine normale durchgehende Markierungslinie mit darauf angebrachten Flächenabschnitten
in Form von Dreiecken.
[0011] Wegen des Massstabsverhältnisses der vorgegebenen Abstände der Flächenabschnitte
und deren Länge in Fahrbahnrichtung sind in den Figuren die durchgehenden Markierungslinien
1 nicht vollständig, sondern abschnittsweise unterbrochen dargestellt.
[0012] Nach Figur 1 sind auf eine durchgehende Markierungslinie 1, bei der es sich insbesondere
um eine Fahrbahnbegrenzungslinie handelt, reflektierende Flächenabschnite 2 in Form
von Linienabschnitten in gleichem, vorgegebenem konstanten Abstand A aufgebracht.
Diese Linienabschnitte 2 haben jeweils eine gleiche, konstante Länge L. Um diese reflektierenden
Flächenabschnitte 2, die zur Erzeugung einer Reflexion bzw. einer Retroreflexion mit
Reflexperlen belegt sind, im Nebel gut sichtbar zu machen, sind sie derart farbig
ausgeführt, dass sie sich farblich gut von der normalen Markierungslinie 1 und natürlich
auch von der grauen oder dunklen Fahrbahn unterscheiden. Der farbliche Konstrat der
Linienabschnitte 2 gegenüber der durchgehenden Markierungslinie 1 ist in Figur 1 durch
eine Schraffur dieser Linienabschnitte 2 verdeutlicht. Wenn die durchgehende Markierungslinie
1 weiss ist, dann werden die Linienabschnitte 2 mit einer farbigen Markierungsmasse,
also beispielsweise mit einer gelben, roten, orangefarbigen, blauen oder grünen Markierungsmasse
hergestellt. Im Falle einer gelben durchgehenden Linie 1 haben die Linienabschnitte
2 entsprechend andere Farben. Zur Verstärkung des Farbeffekts können auch farbige
Reflexkörper auf die Flächenabschnitte 2 aufgebracht sein, insbesondere mit Farbflecken
versehene Reflexkörper.
[0013] Der vorgegebene konstante Abstand A der Linienabschnitte 2 kann zwischen 20 und 80
m, vorzugsweise 30 bis 50 m betragen, während die Länge L eines Linienabschnitts 1
bis 4 m, vorzugsweise 2 bis 3 m beträgt.
[0014] Wenn also beispielsweise reflektierende Linienabschnitte in einem festen Abstand
von zweckmässigerweise 50 m vorgesehen sind, und der Autofahrer erkennt im Nebel vor
sich immer mindestens drei Linienabschnitte, dann weiss er, dass die Sichtweite minimal
bei 100 m liegt. Wenn er stets mindestens zwei bzw. vier Striche erkennt, beträgt
die Sichtweite minimal 50 bzw. 150 m. Wenn abwechselnd zum Beispiel drei oder vier
Striche sichtbar sind, weiss der Autofahrer, dass die Sichtweite etwa 100 bis 150
m beträgt, usw.
[0015] Unter dem vorgegebenen Abstand wird jeweils die Summe aus der Länge eines Linienabschnitts
und der Länge des Zwischenraums zwischen zwei aufeinanderfolgenden Linienabschnitten
verstanden, so dass also bei Linienabschnitten von zum Beispiel zwei Meter Länge und
einem Zwischenraum von jeweils 48 Metern der vorgegebene Abstand, wie oben erwähnt,
50 Meter beträgt.
[0016] Durch Wahl eines geeigneten vorgegebenen Abstands, der nicht zu klein und auch nicht
zu gross ist, wird erreicht, dass der Autofahrer im Nebel nur jeweils einige wenige
Linienabschnitte zu erfassen braucht, deren Zahl er sofort überschaut, ohne eine grössere
Anzahl von reflektierenden Punkten umständlich zählen zu müssen, wobei trotzdem die
Abschätzung der Sichtweite nur mit einem Fehler behaftet ist, der etwa der Hälfte
des vorgegebenen Abstands entspricht.
[0017] Die Linienabschnitte 2 können auch neben der normalen Horizontalmarkierung, also
insbesondere neben einer durchgehenden oder auch unterbrochenen Begrenzungslinie oder
Mittellinie angebracht sein.
[0018] Die zur Distanzabschätzung dienenden Flächenabschnitte brauchen keine Linienabschnitte
zu sein, sondern können auch irgendeine andere geeignete Gestalt haben. Im Beispiel
nach Figur 2 sind die farbigen Flächenabschnitte 3 oval ausgebildet und neben einer
durchgehenden normalen Markierungslinie 1 angebracht. Der Abstand A zwischen aufeinanderfolgenden
Flächenabschnitten 3 ist wiederum konstant. Im Beispiel nach Figur 3 haben die im
gleichen Abstand A auf einer normalen durchgehenden Markierungslinie 1 aufgebrachten
farbigen Flächenabschnitte die Form von Dreiecken 4. Der Abstand A kann wiederum 20
bis 80 m, vorzugsweise 30 bis 50 m betragen. Die Abmessung L der Dreiecke 4 wie auch
der ovalen Flächenabschnitte 3 (Figur 2) in Längsrichtung der Fahrbahn kann insbesondere
0,5 bis 1,5 m betragen und wird natürlich so gewählt, dass diese farbigen Flächenabschnitte
unter dem geringen Sichtwinkel, unter dem sie der Autofahrer sieht, noch gut erkennbar
sind. Die Flächenabschnitte 3 und 4 sind wiederum schraffiert dargestellt, um ihren
farblichen Kontrast gegenüber der durchgehenden Markierungslinie bzw. der Fahrbahn
anzudeuten.
[0019] Das farbliche Aussehen der Flächenabschnitte 2, 3 und 4 kann auch dadurch erzeugt
werden, dass sie wie die übliche Horizontalmarkierung mit weisser oder gelber Markierungsmasse
aufgespritzt und dann mit entsprechend farbigen Reflexkörpern belegt sind, wobei insbesondere
mit Farbtupfern oder Farbflecken versehene Reflexperlen verwendet werden, um eine
gute Retroreflexion zu erzielen.
[0020] Die farblosen oder farbigen Reflexperlen, mit denen die Flächenabschnitte 2, 3 und
4 belegt werden, werden vorzugsweise so gross gewählt, dass sie bei leichter Nässe
aus dem Feuchtigkeitsfilm herausragen, um auch bei feuchtem Wetter eine gute Reflexionswirkung
zu erzielen, da bei Nebel die Fahrbahn häufig nass ist.
[0021] Die Grösse des Abstands A der farbigen Flächenabschnitte wird aufgrund der herrschenden
klimatischen und geographischen Bedingungen gewählt. Das heisst, in Gegenden, wo im
allgemeinen nur leichter bis mittelstarker Nebel auftritt, wird der Abstand A grösser
gewählt als an Stellen, an denen häufig sehr starker Nebel zu erwarten ist. Der Abstand
A sollte in Abhängigkeit von diesen äusseren Bedingungen so gross sein, dass bei Nebel
in der Regel zwei bis fünf Flächenabschnitte für den Autofahrer erkennbar sind und
dass bei sehr dichtem Nebel, welcher eine Weiterfahrt ausschliesst, kein Flächenabschnitt
oder höchstens immer nur ein Flächenabschnitt erkennbar ist. In diesem Falle weiss
der Autofahrer, dass er seine Fahrt unterbrechen sollte.
[0022] Die farbigen Flächenabschnitte zur Distanzabschätzung lassen sich auf einfache und
kostensparende Weise herstellen. Besonders wirtschaftlich ist die Herstellung von
Linienabschnitten 2 auf einer durchgehenden üblichen Markierungslinie 1. Beim Ziehen
der Markierungslinie 1 mit einem Markierungsfahrzeug braucht dieses lediglich mit
einer weiteren Ausrüstung zum intermittierenden Aufspritzen einer farbigen Markierungsmasse
und, falls die durchgehende Markierungslinie nicht sowieso mit Glasperlen belegt wird,
mit einem weiteren Perlstreuer zum Aufbringen der Reflexperlen auf die Flächenabschnitte
2 versehen zu sein. Die durchgehende Markierungslinie 1 und die darauf angebrachten
Linienabschnitte 2 lassen sich also kostensparend in einem Arbeitsgang herstellen.
Gegebenenfalls können die Flächenabschnitte die normale Markierungslinie 1 auch überlappen,
derart, dass zum Beispiel die Linienabschnitte 2 oder die Dreiecke 4 über den einen
Rand der Markierungslinie 1 vorstehen, oder sie können breiter als die normale Markierungslinie
sein und über deren Ränder beidseitig hinausragen.
1. Horizontalmarkierung auf Fahrbahnen, bestehend aus reflektierenden Flächenabschnitten,
dadurch gekennzeichnet, dass in nebelgefährdeten Strassenbereichen Flächenabschnitte
(2, 3, 4) zur Distanzabschätzung in gleichem, vorgegebenem konstantem Abstand hintereinander
aufgebracht sind, welche sich farblich von der Normalmarkierung (1) unterscheiden.
2. Horizontalmarkierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächenabschnitte
mit farbigen Reflexkörpern belegt sind.
3. Horizontalmarkierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene
konstante Abstand der Flächenabschnitte (2, 3, 4) 20 bis 80 m, vorzugsweise 30 bis
50 m, beträgt.
4. Horizontalmarkierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Flächenabschnitte in Längsrichtung der Fahrbahn die gleiche konstante Abmessung
haben.
5. Horizontalmarkierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Flächenabschnitte aus Linienabschnitten (2) bestehen, deren Länge vorzugsweise
1 bis 4 m, insbesondere 2 bis 3 m, beträgt.
6. Horizontalmarkierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Flächenabschnitte aus runden oder ovalen Bereichen (3), aus Dreiecken (4) oder
aus Quadraten bestehen.
7. Horizontalmarkierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessung dieser
Flächenabschnitte in Längsrichtung der Fahrbahn 0,5 bis 1,5 m beträgt.
8. Horizontalmarkierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die reflektierenden Flächenabschnitte (2, 4) auf der normalen Horizontalmarkierung,
insbesondere auf den seitlichen Fahrbahnbegrenzungslinien (1), aufgebracht sind.
9. Horizontalmarkierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die reflektierenden Flächenabschnitte (3) neben der normalen Horizontalmarkierung,
insbesondere neben den seitlichen Fahrbahnbegrenzungslinien (1), aufgebracht sind.