[0001] Die Erfindung geht aus von einem modular aufgebauten Trägerblock für elektromagnetische
Wegeventile gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei bekannten Trägerblocks der vorstehend genannten Art haben die auf die einzelnen
Trägerkörper montierten elektromagnetischen Wegeventile, insbesondere die 3/2- und
2/2-Wegeventile, in ihrer Montagestellung eine vorbestimmte Ausgangsfunktion, und
zwar entweder normal geschlossen oder normal offen. Nachteilig bei diesen Trägerblocks
ist, daß zwei unterschiedliche Ausführungen einer Ventilart erforderlich sind, wenn
eines oder einige der Ventile des Trägerblocks eine andere Ausgangscodierung haben
sollen als die übrigen Ventile desselben Trägerblocks. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß im Defektfall eines Wegeventiles bei dessen Austausch darauf geachtet werden
muß, daß wieder ein Ventil mit der richtigen Ausgangsfunktion montiert wird. Das bedeutet
wiederum, daß zwei unterschiedliche Ventilausführungen derselben Ventilart auf Lager
gehalten werden müssen und daß der Monteur sorgfältig das richtige Ventil auswählen
muß, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung eines modular aufgebauten Trägerblockes
der einleitend angeführten Art für elektromagnetische Wegeventile dahingehend, daß
er so gestaltet ist, daß jedes seinem einzelnen Trägerkörper zugeordnete Wegeventil
ein und derselben Art in zwei Ausgangscodierungen betreibbar ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Anspruch 1 angeführt.
[0005] Der erfindungsgemäße Trägerkörper ermöglicht es, daß ein Wegeventil ein und derselben
Art, vorzugsweise ein 3/2-Wegeventil, aber auch ein 2/2-Wegeventil, auf dem Trägerkörper
befestigt werden kann und daß dennoch die eine oder die andere Codierung dieses Ventiles
als Ausgangscodierung einsetzbar ist. Es kann also entweder die Codierung «normal
geschlossen» oder «normal offen» des Wegeventiles als Ausgangscodierung verwendet
werden. Hierzu ist es lediglich erforderlich, bei der Zusammenstellung des Trägerblockes
den dem betreffenden Wegeventil zugeordenten Trägerkörper um 180° gewendet zu montieren.
Dadurch werden die P- und R-Anschlüsse des gewendeten Trägerkörpers gegenüber den
P- und R-Anschlüssen der an ihn angrenzenden Trägerkörper vertauscht, so daß ein normal
geschlossenes Ventil bei anliegendem Steuerfluiddruck in einer normal offenen Ausgangsstellung
betrieben werden kann. Dadurch ist es z. B. im Reparaturfall sichergestellt, daß mit
ein und derselben Ventilart die richtige Ventilfunktion auf dem richtigen Ventilplatz
vorhanden ist, ohne daß es darauf ankommt, um welche der beiden Ventilausführungen
derselben Ventilart es sich handelt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich
die Lagehaltung bei den Wegeventilen vereinfacht, da man für den betreffenden Ventilplatz
nur eine Ventilart benötigt. Ventilverwechslungen durch den Monteur sind ausgeschlossen.
[0006] Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Trägerblockes besteht darin,
daß dessen Trägerkörper zu ihrer Verbindung miteinander je mit einer Steckverbindungsausbildung
versehen sind, die derart aufgebaut ist, daß die gewendete Anordnung von Trägerkörpern
um 180° in erfindungsgemäßer Stellung gesichert ist. Die Steckverbindungsausbildung
kann hierzu aus zwei beidseits einer Mittelebene an der Unterseite der Trägerkörper
vorgesehenen Formverbindungen der Schwalbenschwanzbauart bestehen, wobei jede Formverbindung
aus einem aufnehmenden Abschnitt und einem seitlich vorstehenden Abschnitt besteht.
Der eine vorstehende Abschnitt steht zu der einen Seite und der andere vorstehende
Abschnitt steht zu der anderen Seite jedes Trägerkörpers vor. Die Formverbindungen
können des weiteren mit Rastelementen versehen sein. Hierdurch wird eine einfache
und sichere lösbare Verbindung der Trägerkörper eines Trägerblockes miteinander erreicht.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf einen Trägerblock mit bestückten elektromagnetischen
Wegeventilen, wobei einige Teile des Trägerblockes in auseinandergezogener Darstellung
gezeigt sind,
- Fig. 2
- eine rückseitige Ansicht der perspektivischen Darstellung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch einen Trägerkörper für ein elektromagnetisches Wegeventil,
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf den Trägerkörper nach Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Unteransicht auf zwei Trägerkörper nach den Fign. 3 und 4, die sich im Zustand
kurz vor dem Zusammenstecken befinden.
[0008] Bei dem in den Fign. 1 und 2 perspektivisch gezeigten Trägerblock 1 ist ein Trägerkörper
2 in Alleinstellung gezeigt, während die übrigen Trägerkörper 3 und 4 im zu einer
Reihe zusammengesteckten Zustand gezeigt sind. Wie viele Trägerkörper gewählt werden,
hängt von den zu steuernden Einheiten am Einsatzort ab; demgemäß wird eine entsprechende
Vielzahl von Trägerkörpern gewählt. An den beiden Enden der zu einem Block zusammengesteckten
Trägerkörper sind bekannte Einspeisungselemente 5 vorgesehen, um die einzelnen Trägerkörper
des Trägerblockes mit einem oder mehreren Steuerfluiden zu betreiben. Hierzu kann
in bekannter Weise so vorgegangen werden, daß z. B. zwei innere Trägerkörper des Trägerblockes
durch eine bekannte Dichtungsanordnung voneinander fluidisch getrennt werden, so daß
beide endseitigen Einspeisungselemente 4 mit unterschiedlichen Steuerfluiden versorgt
werden können, wobei diese Fluide auch einen unterschiedlichen Druck aufweisen können.
[0009] Während die Trägerkörper 2, 3, 4 gemäß den Fign. 1 und 2 an zwei sich gegenüberliegenden
Seiten aneinander anliegen, wird die Oberseite der Trägerkörper mit elektromagnetischen
Wegeventilen 6 und 7 bestückt. Im vorliegenden Fall kommen vorzugsweise sogenannte
3/2-Wegeventile und 2/2-Wegeventile zum Einsatz. Der Aufbau und die Funktion dieser
Ventile sind bekannt und daher nicht näher erläutert.
[0010] In den Figuren 3 und 4 ist ein Trägerkörper genauer gezeigt. Man erkennt aus Fig.
3, daß jeder Trägerkörper einen ersten Kanalabschnitt 8 und einen zweiten Kanalabschnitt
9 für die Durchleitung von Steuerfluid aufweist, wobei die Abschnitte 8 und 9 aller
aneinanderliegenden Trägerkörper je einen gemeinsamen geraden Durchgangskanal durch
den Trägerblock bilden, der mit den entsprechenden Fluidleitungswegen in den Einspeisungselementen
5 kommuniziert. Wahlweise kann der Kanalsabschnitt 8 oder der Kanalabschnitt 9 als
Zuleitungskanal fungieren, während dann der jeweils andere Kanalabschnitt die Ableitung
des Steuerfluides übernimmt. Von den Kanalabschnitten 8 und 9 verlaufen Nebengänge
10 und 11 zur Oberseite des Trägerkörpers, wo sie mit den entsprechenden Ein- und
Ausgängen 12 des aufgesetzten elektromagnetischen Wegeventiles 6, 7 ausgerichtet sind.
Zwischen den beiden Kanalabschnitten 8 und 9 verläuft ein Arbeitskanal 13 für das
Steuerfluid, der ventilseitig ebenfalls mit einem Ausgang 12 fluchtet und andererseits
in bekannter Weise mit zwei endseitigen Auslässen 14 kommuniziert.
[0011] Man erkennt aus Fig. 4, daß die Nebengänge 10 und 11 sowie die ventilseitige Mündung
des Arbeitskanales 13 und der Auslaß 14 innerhalb der Symmetrieebene 15 des Trägerkörpers
2, 3, 4 angeordnet sind. Zwei Gewindebohrungen 16 dienen zur Schraubbefestigung des
zugehörigen elektromagnetischen Wegeventiles.
[0012] Es sei angenommen, daß das in Fig. 3 angedeutete Wegeventil 6 ein 3/2-Wegeventil
ist, das sich unbestromt in geschlossener Stellung befindet. Weiterhin sei angenommen,
daß alle aneinanderliegenden ersten Kanalabschnitte 8 einen Versorgungskanal P bilden,
während die zweiten Kanalabschnitte 9 einen Entlüftungskanal R bilden. Wenn nun das
Wegeventil 6 bestromt wird, kann das Steuerfluid des Kanales P über das Ventil 6 in
den Arbeitskanal 13 und von dort über die üblichen Anschlüsse und Leitungen zu der
zu steuernden Einheit (nicht gezeigt) gelangen. Wird die Stromversorgung zu dem Ventil
6 abgeschaltet, kann über den Arbeitskanal 13 und das Ventil 6 in üblicher Weise über
den Entlüftungskanal R entlüftet werden.
[0013] Wenn nun der Trägerkörper 6 innerhalb der Trägerkörperreihe 1 um 180° gewendet montiert
ist, wie es aus den Fign. 1 und 2 zu erkennen ist, wo der gewendete Trägerkörper mit
4 gekennzeichnet ist, wobei ebenfalls das zugehörige Wegeventil 7 gewendet ist, denn
beide Teile 4 und 7 bilden eine Einheit, ist es klar, daß dasselbe Wegeventil nun
eine andere Ausgangsfunktion hat. In diesem Fall sind die Kanalabschnitte 8 und 9
des um 180° gewendet eingegliederten Trägerkörpers praktisch vertauscht, so daß der
zweite Kanalabschnitt 9 nun mit dem einströmenden Steuerfluid aus dem Kanal P gespeist
wird, während der erste Kanalabschnitt 8 zu einem Entlüftungs-Kanalabschnitt umfunktioniert
ist. Das elektromagnetische Wegeventil ist nun, wenn es noch nicht bestromt ist, über
seine eigene innere, nicht unterbrochene R-A-Verbindung praktisch in einem offenen
Anfangszustand, so daß aus dem normal geschlossenen Ventil ein quasi normal offenes
Ventil geworden ist.
[0014] Um auf einfache Weise sicherzustellen, daß bei einer um 180° gewendeten Anordnung
eines oder mehrerer vorbestimmter Tragkörper deren erster und zweiter Kanalabschnitt
8 und 9 mit den Kanalabschnitten 8 und 9 der angrenzenden Trägerkörper fluchten, so
daß der jeweils gebildete gemeinsame Durchgangskanal P, R erhalten bleibt, sind alle
Trägerkörper mit einer Steckverbindungsausbildung versehen. Gemäß den Beispielen in
allen Figuren besteht die Steckverbindungsausbildung aus zwei je mit gleichem Abstand
beidseits einer gemeinsamen, mittig zwischen den beiden Kanalabschnitten 8 und 9 jedes
Trägerkörpers verlaufenden Ebene 18 an der Trägerkörperunterseite vorgesehenen Formverbindungen
17. Die Formverbindungen sind beispielsweise nach der allgemein bekannten Schwalbenschwanzbauart
ausgeführt, wie es die Figuren deutlich zeigen, so daß nur eine für den hier vorliegenden
Zweck erforderliche Erläuterung dieser Formverbindungsart gegeben ist.
[0015] Wie es die Fign. 1 und 5 am deutlichsten zeigen, besteht jede Formverbindung 17 aus
einem aufnehmenden Abschnitt 19 und einem seitlich vom Trägerkörper 3 vorstehenden
Abschnitt 20. Weiterhin sind die beiden Formverbindungen 17 jedes Trägerkörpers 3
gegensinnig verlaufend angeordnet, wie es die Fign. 1 und 5 deutlich zeigen, so daß
der eine vorstehende Abschnitt 20 zu der einen Seite und er andere vorstehende Abschnitt
20 zu der anderen Seite jedes Trägerkörpers vorsteht. Die aufnehmenden Abschnitte
19 jeder Formverbindung 17 sind richtungsgerecht direkt an der Unterseite der Trägerkörper
vorgesehen.
[0016] Zur Sicherung der zusammengesteckten Stellung der Trägerkörper sind die Formverbindungen
17 mit einer Rasteinrichtung 21, 22, 23 versehen. Beispielsweise sind die aufnehmenden
Abschnitte 19 der Formverbindungen mit einer Federzunge 21 mit Rastnase 22 versehen,
während die seitlich vorstehenden Abschnitte 20 ein Rastloch 23 aufweisen. Es ist
besonders gut aus Fig. 5 zu erkennen, daß beim Zusammenstecken von zwei Trägerkörpern
3 die Rastnasen 22 des einen Trägerteiles 3 in die zugehörigen Rastlöcher 23 des anderen
Trägerkörpers 3 einrasten.
[0017] Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, sind die elektromagnetischen Wegeventile 6, 7 mit
den üblichen elektrischen Anschlußkontakt 24 versehen. Für die Stromversorgung der
Ventile wird in der Regel eine gemeinsame und normierte elektrische Anschlußleiste
(nicht gezeigt) verwendet, die auf die Kontaktstifte 24 aufgesteckt wird. Insofern
sind also auch die Abstände der Kontaktstifte 24 voneinander in einem Rastermaß genormt.
Das in der Elektronik übliche Rastermaß beträgt 2,54 mm. Die Breite der Wegeventile
ist im allgemeinen um ein Rastermaß größer als der Abstand ihrer Kontaktstifte 24.
Es ist daher vorteilhaft, auch die Breite der Trägerkörper 2, 3, 4 in einem Rastermaß
zu fertigen, das demjenigen der Wegeventile entspricht. Das Rastermaß für die Trägerkörper
ist in Fig. 5 mit B bezeichnet und entspricht im gezeigten Fall beispielsweise dem
vierfachen Rastermaß, so daß die Trägerkörper 3 eine Breite von 10,16 mm aufweisen.
1. Modular aufgebauter Trägerblock für elektromagnetische Wegeventile, insbesondere 3/2-Wegeventile,
bestehend aus einer Vielzahl von in einer Reihe lösbar aneinanderliegend zusammengehaltenen,
je mit einem Wegeventil ausrüstbaren Trägerkörpern, wobei jeder Trägerkörper einen
ersten und einen dazu parallelen zweiten Kanalabschnitt für die Zuleitung bzw. Ableitung
und einen Arbeitskanal für die Weiterleitung eines Steuerfluides aufweist und die
ersten und zweiten Kanalabschnitte jeweils einen gemeinsamen, geraden Durchgangskanal
durch den Trägerblock bilden und wobei die ersten und zweiten Kanalabschnitte über
Nebeneingänge und der Arbeitskanal jedes Trägerkörpers ventilseitig mit den entsprechenden
Ein- und Ausgängen der zugehörigen Wegeventile bei deren Montage an den Trägerkörpern
ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein vorbestimmter Trägerkörper
(4) in bezug auf die anderen Trägerkörper (3) des Trägerblockes (1) um 180° gewendet
in dem Trägerblock angeordnet ist, derart, daß die ersten und zweiten Kanalabschnitte
(8, 9) des gewendeten Trägerkörpers (4) mit den ersten und zweiten Kanalabschnitten
(8, 9) der anderen Trägerkörper (3) fluchten.
2. Trägerblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerkörper (2, 3) einschließlich
wenigstens eines gewendeten Trägerkörpers (4) zwecks Beibehaltung der Fluchtstellung
der ersten und zweiten Kanalabschnitte (8, 9) aller Trägerkörper für die Bildung der
beiden gemeinsamen Durchgangskanäle (P, R) zu ihrer Verbindung miteinander je mit
einer Steckverbindungsausbildung (17) versehen sind.
3. Trägerblock nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckverbindungsausbildung
(17) aus zwei je mit gleichem Abstand beidseits einer gemeinsamen, mittig zwischen
dem ersten und dem zweiten Kanalabschnitt (8, 9) der Trägerkörper (2, 3, 4) verlaufenden
Ebene (18) an der Unterseite der Trägerkörper vorgesehenen, gegensinnig ausgerichteten
Formverbindungen (19, 20) der Schwalbenschwanzbauart besteht, daß jede Formverbindung
aus einem aufnehmenden Abschnitt (19) und einen seitlich vom Trägerkörper vorstehenden
Abschnitt (20) besteht und daß der eine vorstehende Abschnitt (20) zu der einen Seite
und der andere vorstehende Abschnitt (20) zu der anderen Seite jedes Trägerkörpers
(2, 3, 4) vorsteht.
4. Trägerkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formverbindungen (17)
mit einer Rasteinrichtung (21, 22, 23) versehen sind.