[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung, mit mindestens einer Ventileinheit,
die ein Hauptventil und mindestens ein zu dessen Ansteuerung dienendes, mit einer
elektrisch betriebenen Betätigungseinheit ausgestattetes Vorsteuerventil aufweist,
wobei in einer Grundplatte der Ventileinheit, die zwei zur gleichen Seite ragende
und einen Einbauraum begrenzende Schenkel aufweist, mehrere Ventilkanäle verlaufen,
die mindestens einen Speisekanal, mindestens einen Entlüftungskanal und mindestens
einen Arbeitskanal umfassen und die mit einer Schieberaufnahme des Hauptventils kommunizieren,
in der ein zwischen verschiedenen Schaltstellungen axial beweglicher Ventilschieber
des Hauptventils angeordnet ist.
[0002] Eine Ventilanordnung dieser Art geht aus der DE 41 43 274 A1 hervor. Sie umfaßt mehrere
Ventileinheiten mit jeweils einer Grundplatte, die von Speise- und Entlüftungskanälen
durchsetzt ist. Zwei stirnseitig hochragende Schenkel der Grundplatte begrenzen einen
Einbauraum, in dem ein Hauptventil angeordnet ist. Zu dessen Ansteuerung dienen in
die Grundplatte eingesetzte Vorsteuerventile.
[0003] Da die Speise- und Entlüftungskanäle relativ weit entfernt vom Hauptventil verlaufen,
bedarf es zur Verbindung mit der Schieberaufnahme besonderer Verbindungskanäle, die
relativ lange Luftwege zur Folge haben und die mögliche Durchflußmenge begrenzen.
Darüberhinaus sind der Reduzierung der Baugröße durch die vorgegebenen Abmessungen
der einzusetzenden Hauptventile Grenzen gesetzt.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilanordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei kompaktem Aufbau kürzere Luftwege und bessere Durchflußwerte
ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Grundplatte das
Gehäuse des Hauptventils bildet und die Schieberaufnahme mit dem Ventilschieber enthält,
daß die Grundplatte in ein Zentralteil und zwei an dessen einander entgegengesetzte
Stirnseiten angesetzte Abschlußteile unterteilt ist, wobei jedes Abschlußteil gleichzeitig
sowohl einen stirnseitigen Deckel für die Schieberaufnahme als auch einen der den
Einbauraum begrenzenden Schenkel bildet, und daß in den Abschlußteilen jeweils mindestens
ein Abschnitt eines Vorsteuerkanals verläuft, der am zugeordneten Schenkel zu dem
Einbauraum hin ausmündet, in dem zumindest die Betätigungseinheiten der vorhandenen
Vorsteuerventile angeordnet sind.
[0006] Auf diese Weise bilden die Grundplatte und das Hauptventil praktisch eine integrale
Baueinheit. Dies ermöglicht es, insbesondere die vorhandenen Speise- und Entlüftungskanäle
in unmittelbarer Nähe der Schieberaufnahme anzuordnen, so daß sich kurze Luftwege
ergeben und hohe Durchflußwerte erzielbar sind. Zugleich ergibt sich eine kompakte
Bauweise, wobei die stirnseitig angesetzten Abschlußteile im vom Zentralteil abgenommenen
Zustand eine gute Zugänglichkeit der Schieberaufnahme für die Ventilschiebermontage
ermöglichen. Da die den Einbauraum begrenzenden Schenkel ebenfalls Bestandteil der
Abschlußteile sind, ist auch der Einbauraum bei abgenommenen Abdeckteilen optimal
zugänglich, so daß sich die Betätigungseinheiten der Vorsteuerventile problemlos installieren
lassen. Zudem werden in vorteilhafter Weise die von den Abdeckteilen gebildeten Schenkel
zur wenigstens teilweisen Aufnahme der Vorsteuerkanäle verwendet, was eine optimale
Verbindung mit den Vorsteuerventilen ermöglicht.
[0007] Ventilanordnungen mit einzelnen Ventileinheiten, bei denen Schaltventile in eine
Grundplatte integriert sind, sind als solches bereits Stand der Technik. Zu verweisen
ist hierzu beispielsweise auf die DE 35 10 283 A1, die EP 0 116 500 A1, die DE 39
19 413 A1 oder DE 37 01 211 A1. In all diesen Fällen erfolgt die Schieberbetätigung
jedoch unmittelbar mechanisch und ohne spezielle Vorsteuerventile. Darüberhinaus sind
der Anmelderin aus der täglichen Praxis auch Ventilanordnungen bekannt, bei denen
zusätzliche Vorsteuerventile vorgesehen sind. Diese werden jedoch unmittelbar seitlich
angeschraubt, so daß sich eine große Baubreite ergibt.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Es ist von Vorteil, wenn das Zentralteil der Ventileinheit einen in den Einbauraum
hineinragenden Vorsprung aufweist, der eine den Einbauraum in zwei Einzelräume unterteilende
Trennwand bildet, wobei jeder Einzelraum zur Aufnahme zumindest der Betätigungseinheit
eines Vorsteuerventils geeignet ist. Auf diese Weise können die Betätigungseinheiten
beider Vorsteuerventile getrennt und unabhängig voneinander montiert werden. Wird
nur ein Vorsteuerventil benötigt, kann die zweite Betätigungseinheit entfallen und
zum Beispiel durch einen entsprechend geformten funktionslosen Körper ersetzt werden.
Die Trennwand eignet sich überdies ausgezeichnet zur Integration eines Vorsteuer-Entlüftungskanals,
über den die Vorsteuer-Abluft der vorhandenen Vorsteuerventile gefaßt abgeführt werden
kann.
[0010] Die Betätigungseinheiten sind zweckmäßigerweise schraubenlos allein im Rahmen einer
Steckmontage an der Grundplatte fixiert. Bei abgenommenen Abschlußteilen können die
Betätigungseinheiten an die Trennwand angesteckt werden, und beim Anbringen der Abschlußteile
erfolgt automatisch die Steckverbindung mit diesen.
[0011] Eine weitere Reduzierung des baulichen Aufwandes ergibt sich, wenn die Ventilsitze
der Vorsteuerventile in die Schenkel der Abschlußteile integriert sind.
[0012] Die in der Grundplatte ausgebildeten Speise- und Entlüftungskanäle, sei es für das
Hauptventil oder für die Vorsteuerventile, durchsetzen die Grundplatte zweckmäßigerweise
in Querrichtung, so daß es möglich ist, mehrere Ventileinheiten batterieartig Seite
an Seite aneinanderzubauen, um blockartige Ventilanordnungen beliebiger Baugröße zu
realisieren, die über eine gemeinsame Zufuhr und Abfuhr des für ihren Betrieb benötigten
fluidischen Druckmittels verfügen. Die betreffenden Durchgangskanäle sind zweckmäßigerweise
in dem Zentralteil zusammengefaßt, so daß in den Abschlußteilen keine entsprechenden
Kanäle benötigt werden.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine aus mehreren Ventileinheiten zusammengesetzte blockartige Ventilanordnung in
perspektivischer Darstellung, und
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch eine der bei der Ventilanordnung aus Figur 1 verwendeten
Ventileinheiten gemäß Schnittlinie II-II.
[0014] Die aus Figur 1 ersichtliche Ventilanordnung umfaßt eine Mehrzahl einzelner Ventileinheiten
1, die eine plattenförmige Gestalt mit zumindest im wesentlichen rechteckförmigem
Plattenumriß aufweisen und daher auch als Ventilplatten 2 bezeichnet werden können.
Benachbarte Ventilplatten 2 sind mit ihren großflächigen Plattenoberflächen Seite
an Seite aneinandergesetzt. Auf die beiden letzten Ventilplatten 2 folgt jeweils noch
eine entsprechend konturierte Endplatte 3. Sämtliche Platten werden durch mehrere
Zuganker 4 zusammengespannt, die sich beispielsgemäß durch alle Platten hindurch erstrecken.
Die gesamte Ventilanordnung hat eine äußerst kompakte, quaderförmige Gestalt.
[0015] Die Anzahl der für eine Ventilanordnung verwendeten Ventileinheiten 1 ist variabel.
Es wäre sogar denkbar, die Ventilanordnung mit lediglich einer Ventileinheit auszustatten,
die beidseits von einer Endplatte 3 flankiert wird oder die bereits alle erforderlichen
Wandpartien enthält, so daß sich zusätzliche Endplatten erübrigen.
[0016] Aus Figur 1 geht die bevorzugte Konstruktion einer zum Aufbau der in Figur 1 gezeigten
Ventilanordnung verwendeten Ventileinheit 1 hervor. Es handelt sich um eine plattenförmige
Einheit, wobei der gezeigte Längsschnitt parallel zur Plattenebene und somit zu den
beiden großflächigen Plattenoberflächen verläuft.
[0017] Die Ventileinheit 1 umfaßt ein Hauptventil 5 und zwei zu dessen Ansteuerung dienende
Vorsteuerventile 6. Das Hauptventil 5 bildet zusammen mit einer Grundplatte 7 eine
bauliche Einheit. Die Grundplatte 7 stellt das Gehäuse des Hauptventils 5 dar.
[0018] In der Grundplatte 7 befindet sich eine vorzugsweise zylindrisch konturierte Schieberaufnahme
8, die parallel zur Plattenebene in Plattenlängsrichtung verläuft. In der Schieberaufnahme
8 ist ein zum Beispiel kolbenähnlicher Ventilschieber 12 angeordnet, der axial zwischen
verschiedenen Schaltstellungen beweglich ist, wobei oberhalb und unterhalb der strichpunktiert
eingezeichneten Längsachse 13 der Schieberaufnahme 8 zwei mögliche Schaltstellungen
angedeutet sind.
[0019] In der Grundplatte 7 verlaufen mehrere Ventilkanäle 14, die unter axialem Abstand
umfangsseitig in die Schieberaufnahme 8 einmünden. Beispielsgemäß handelt es sich
um einen zentralen Speisekanal 15, zwei diesen axial flankierende Arbeitskanäle 16
und einen auf jeden Arbeitskanal 16 folgenden Entlüftungskanal 17. Dementsprechend
ist das beispielsgemäße Hauptventil 5 ein 5/2-Wegeventil oder ein 5/3-Wegeventil.
[0020] Der Speisekanal 15 und die beiden Entlüftungskanäle 17 erstrecken sich quer und insbesondere
rechtwinklig zur Ventilplattenebene, so daß sie die Grundplatte 7 in Querrichtung
und somit in Richtung der sich aus Figur 1 ergebenden Aneinanderreihung durchsetzen.
Auf diese Weise kommunizieren die einzelnen Speise- und Entlüftungskanäle 15, 17 der
aneinandergesetzten Ventileinheiten 1 miteinander und bilden zusammenhängende Verknüpfungskanäle,
die mit an einer der Endplatten 3 vorgesehenen Anschlußöffnungen 18 kommunizieren.
An letztere können weiterführende Druckmittelleitungen angeschlossen werden, die das
zum Betrieb benötigte fluidische Druckmittel wie Druckluft heranführen und/oder abführen.
Die zweite Endplatte 3 kann eine einfache Abdeckplatte ohne Anschlußöffnungen sein,
wenngleich es ohne weiteres möglich wäre, wahlweise an einer oder an beiden Endplatten
3 Anschlußöffnungen vorzusehen und eventuell die nichtbenötigten mittels Stopfen zu
verschließen.
[0021] Zwischen jeweils benachbarten Platten 2, 3 befindet sich zweckmäßigerweise eine nicht
näher gezeigte Dichtungsanordnung, die ein Entweichen von Druckmittel verhindert.
Jede Dichtungsanordnung kann eine Mehrzahl separater Einzeldichtungen umfassen, besteht
jedoch vorzugsweise aus einer einzigen, zusammenhängenden Dichtmaske, die an allen
erforderlichen Stellen abdichtet.
[0022] Die Arbeitskanäle 16 einer jeweiligen Ventileinheit 1 münden an einer gemeinsamen
Längsrandfläche 22 der Grundplatte 7, welche beim Ausführungsbeispiel nach unten weist,
aus. Im Mündungsbereich sind Anschlußgewinde 23 oder nicht näher dargestellte Steckverbindungsmittel
angeordnet, die den Anschluß von Druckmittelleitungen ermöglichen, welche zu einem
Verbraucher, beispielsweise zu einem Arbeitszylinder führen.
[0023] Die Grundplatte 7 setzt sich im wesentlichen aus drei Plattenelementen zusammen,
und zwar aus einem Zentralteil 24 und zwei Abschlußteilen 25, wobei letztere an den
einander entgegengesetzten axialen Stirnseiten 26 des Zentralteils 24 vorzugsweise
lösbar angesetzt sind. Die Befestigung erfolgt beim Ausführungsbeispiel jeweils mittels
einer oder mehreren Befestigungsschrauben 27, die durch ein jeweiliges Abschlußteil
25 hindurchgreifen und in ein Gewinde der Grundplatte 7 eingeschraubt sind.
[0024] Jedes Abschlußteil 25 ragt mit einer einen Schenkel 28 der Grundplatte 7 bildenden
Partie über die der bereits erwähnten unteren ersten Längsrandfläche 22 entgegengesetzte
obere zweite Längsrandfläche 32 des Zentralteils 24 hinaus. Beide Schenkel 28 weisen
also in die gleiche Richtung, vorliegend nach oben. Zwischen den beiden Schenkeln
28 ergibt sich somit ein Einbauraum 33, der zweckmäßigerweise durch eine Trennwand
34 in zwei voneinander getrennte Einzelräume 35, 36 unterteilt wird. Die Trennwand
34 ist von einem ausgehend von der zweiten Längsrandfläche 32 in den Einbauraum 33
hineinragenden Vorsprung 37 des Zentralteils 24 gebildet, der zweckmäßigerweise einstückig
mit dem Zentralteil 24 verbunden ist. Die Höhe der Trennwand 34 entspricht zweckmäßigerweise
derjenigen der Schenkel 28, so daß sich ein Abschluß auf gleicher Höhe ergibt. Jeder
Einzelraum 35, 36 ist sowohl seitlich, zu den beiden großflächigen Plattenoberflächen
hin, als auch zu der dem Zentralteil 24 entgegengesetzten Oberseite hin offen. Bei
batterieartiger Aneinanderreihung der in Figur 1 gezeigten Art schließen sich Einzelräume
der benachbarten Ventileinheiten 1 unmittelbar aneinander an. Die Einzelräumen der
reihenletzten Ventileinheiten 1 werden von den Endplatten 3 abgedeckt. Nach oben hin
bleiben die Einzelräume 35, 36 offen.
[0025] Jedem Einzelraum 35, 36 ist ein Vorsteuerventil 6 zugeordnet. Diese Vorsteuerventile
6 verfügen jeweils über eine elektrisch betriebene Betätigungseinheit 38, die beispielsgemäß
von einer Elektromagnetanordnung gebildet ist. Beide Vorsteuerventile 6 sind in die
Ventilplatte 2 integriert, wobei jeweils eine Betätigungseinheit 38 in jeweils einem
der Einzelräume 35, 36 zumindest im wesentlichen vollständig aufgenommen ist. Beim
Ausführungsbeispiel haben die Betätigungseinheiten 38 eine Blockform mit quaderartiger
Außengestalt, so daß sie die Einzelräume 35, 36 vollständig ausfüllen. Bei batterieartiger
Anordnung gemäß Figur 1 können somit die Betätigungseinheiten 38 benachbarter Ventileinheiten
1 mit ihren Seitenflächen unmittelbar aneinander anliegen. Dies gewährleistet eine
optimale Raumausnutzung. Die dem Zentralteil abgewandte und beispielsgemäß nach oben
weisende Außenfläche 42 der Betätigungseinheiten 38 liegt auf einer gemeinsamen Höhe
mit den Abschlußflächen der Trennwand 34 und der beiden Schenkel 28, so daß sich insgesamt
eine unzerklüftete und praktisch ebene Oberfläche ergibt. Im Bereich der Außenfläche
42 verfügt jede Betätigungseinheit 38 über mindestens einen elektrischen Anschlußkontakt
41, über den für den Betrieb der Betätigungseinheiten 38 erforderliche elektrische
Steuersignale zugeführt werden können.
[0026] Jedes Vorsteuerventil 6 verfügt über ein bewegliches Ventilglied 43, das durch die
zugeordnete Betätigungseinheit 38 schaltbar ist. Beispielsgemäß ist das Ventilglied
43 mit einem beweglichen Anker (56) der zugeordneten Betätigungseinheit 38 verbunden
oder von diesem Anker gebildet. Das Ventilglied 43 befindet sich an der dem zugeordneten
Schenkel 28 zugewandten Seite der jeweiligen Betätigungseinheit und arbeitet mit einem
Ventilsitz 44 zusammen, der unmittelbar am zugeordneten Schenkel 28 ausgebildet ist.
Je nach Erregungszustand der Betätigungseinheit 38 wird der Ventilsitz 44 von dem
Ventilglied 43 verschlossen oder geöffnet.
[0027] Jeder Ventilsitz 44 ist in den Verlauf eines im Innern des zugeordneten Abschlußteils
25 verlaufenden Vorsteuerkanals 45 eingeschaltet. Dieser Vorsteuerkanal kommuniziert
einenends mit einem Vorsteuer-Speisekanal 46 im Zentralteil 24 und andernends mit
dem dem betreffenden Abschlußteil 25 zugewandten Endabschnitt 47 der Schieberaufnahme
8. Jedem Vorsteuerkanal 45 ist zweckmäßigerweise in dem Zentralteil 24 ein eigener
Vorsteuer-Speisekanal 46 zugeordnet, die beispielsgemäß den Speisekanal 15 flankieren
und wie dieser das Zentralteil 24 quer vollständig durchsetzen. In der batterieartigen
Anordnung gemäß Figur 1 ergänzen sich die beiderseitigen Vorsteuer-Speisekanäle 46
ebenfalls zu Verknüpfungskanälen, die über kommunizierende Anschlußöffnungen 18' an
wenigstens einer der Endplatten 3 zugänglich sind, um ein Vorsteuer-Druckmedium zuführen
zu können.
[0028] Zwar wäre es durchaus möglich, das Vorsteuer-Druckmedium aus dem Speisekanal 15 zu
entnehmen. Die separate Ausgestaltung gestattet jedoch eine vom Speisedruck des Hauptventils
unabhängige Vorsteuerung.
[0029] Der mit dem Vorsteuer-Speisekanal 46 verbundene Kanalabschnitt 45' des Vorsteuerkanals
45 mündet über den Ventilsitz 44 zu dem Einbauraum 33 bzw. zu dem jeweils zugeordneten
Einzelraum 35, 36 aus. Das andere Ende dieses Kanalabschnittes 45' mündet zur zugeordneten
Stirnseite 26 des Zentralteils 24 und fluchtet dort unter Zwischenfügung einer Dichtung
mit einem Verbindungskanal 48, der seitlich in den Vorsteuer-Speisekanal 46 einmündet.
Der zum Endabschnitt 47 der Schieberaufnahme 8 führende zweite Kanalabschnitt 45''
des Vorsteuerkanals 45 mündet ebenfalls zum zugeordneten Einzelraum 35, 36 hin aus,
wobei sich die entsprechende Mündung 52 beim Ausführungsbeispiel am Umfang einer zu
dem Einzelraum 35, 36 hin offenen Ausnehmung 53 befindet. Der Ventilsitz 44 ist am
Grund dieser Ausnehmung 53 vorgesehen. Das Ventilglied 43 ragt in besagte Ausnehmung
53 hinein.
[0030] Ist das Ventilglied 43 vom Ventilsitz 44 abgehoben, gelangt Druckmittel aus dem zugeordneten
Vorsteuer-Speisekanal 46 über den offenen Vorsteuerkanal 45 in den Endabschnitt 47
der Schieberaufnahme 8 und beaufschlagt ein in diesem Endabschnitt 47 axial beweglich
angeordnetes Betätigungselement 54, das mit dem zugeordneten Endabschnitt des Ventilschiebers
12 in Wirkverbindung steht oder dessen Endabschnitt unmittelbar bildet. Die beiden
endseitigen Betätigungselemente 54 sind beim Ausführungsbeispiel Betätigungskolben.
Infolge der Druckbeaufschlagung wird das Betätigungselement 54 verlagert, wodurch
der Ventilschieber 12 seine Schaltstellung ändert.
[0031] Wenn der Durchgang durch einen der beiden Vorsteuerkanäle 45 derart freigegeben ist,
ist der andere Vorsteuerkanal 45 des gegenüberliegenden Abschlußteils 25 durch entsprechende
Ansteuerung des zugeordneten Vorsteuerventils 6 zweckmäßigerweise geschlossen. Der
zugeordnete Endabschnitt 47 der Schieberaufnahme 8 wird in diesem Falle durch den
zweiten Kanalabschnitt 45'', die Ausnehmung 53 und die Betätigungseinheit 38 hindurch
in einen Vorsteuer-Entlüftungskanal 55 entlüftet. Letzterer verläuft in der Trennwand
34 und erstreckt sich wie die Vorsteuer-Speisekanäle 46 quer durch das Zentralteil
24 hindurch. Die Vorsteuer-Entlüftungskanäle 55 aneinandergesetzter Ventileinheiten
1 ergänzen sich auf diese Weise ebenfalls zu einem gemeinsamen Kanal, der als Verknüpfungskanal
bezeichnet wird, und der sich zu einer Anschlußöffnung 18'' an wenigstens einer der
Endplatten 3 öffnet. Von hier aus kann die Abluft bei Bedarf über eine anzuschließende
Druckmittelleitung gefaßt abgeführt werden. Vorzugsweise ist für beide Vorsteuerventile
6 ein einziger gemeinsamer Vorsteuer-Entlüftungskanal 55 vorhanden, der über Verbindungskanäle
65 zu beiden Einzelräumen 35, 36 hin offen ist und so den Anschluß der Betätigungseinheiten
38 ermöglicht.
[0032] In Figur 1 ist bei der rechts gelegenen Betätigungseinheit strichpunktiert der beispielsgemäße
innere Kanalaufbau angedeutet. Man erkennt den am Ventilglied 43 angreifenden Anker
56, im Bereich des Außenumfanges ein zum Beispiel von einem Spalt gebildeter Strömungskanal
57 vorgesehen ist, der zu der Ausnehmung 53 hin ständig offen ist. Das dem Ventilglied
43 entgegengesetzte Ende des Ankers 56 weist ein Ventilverschlußglied 58 auf, dem
ein Ventilsitz 59 gegenüberliegt, auf den ein Ablaßkanal 60 folgt. Der Ventilsitz
59 ist zwischen den Strömungskanal 57 und den Ablaßkanal 60 zwischengeschaltet, wobei
letzterer mit dem Vorsteuer-Entlüftungskanal 55 kommuniziert. Bei geschlossenem ersten
Ventilsitz 44 ist der eben erwähnte zweite Ventilsitz 59 offen und ermöglicht eine
Entlüftung des zweiten Kanalabschnittes 45'' über den Strömungskanal 57 und den Ablaßkanal
60 in den Vorsteuer-Entlüftungskanal 55. In der anderen Schaltstellung des Ankers
56 ist der zweite Ventilsitz 59 verschlossen, so daß das Vorsteuer-Druckmittel über
den offenen ersten Ventilsitz 44 in den zweiten Kanalabschnitt 45'' einströmt.
[0033] Die beiden Betätigungseinheiten 38 sind vorzugsweise ausschließlich mittels Steckverbindungen
formschlüssig und unverlierbar in den Einzelräumen 35, 36 fixiert. Somit ergibt sich
eine schraubenlose einfache Montage. Beispielsgemäß steht jede Betätigungseinheit
sowohl mit dem ihr zugeordneten Schenkel 28 als auch mit der Trennwand 34 in Steckverbindung.
Zu diesem Zweck ist an den betreffenden Außenflächen der Betätigungseinheiten 38 jeweils
mindestens ein Vorsprung 63, 64 vorgesehen. Der schenkelseitige Vorsprung 63 taucht
formschlüssig in die Ausnehmung 53 ein. Der trennwandseitige Vorsprung 64 ragt in
eine Ausnehmung, die zweckmäßigerweise von dem zugeordneten Verbindungskanal 65 gebildet
ist, der sich einerseits in den Vorsteuer-Entlüftungskanal 55 und andererseits zum
zugeordneten Einzelraum 35, 36 hin öffnet. Der erstgenannte Vorsprung 63 erstreckt
sich zweckmäßigerweise koaxial um das Ventilglied 43 und/oder den Anker 56. Der andere
Vorsprung 64 wird zweckmäßigerweise von dem Ablaßkanal 60 durchsetzt, der zum Vorsteuer-Entlüftungskanal
55 ausmündet. Im Bereich der einzelnen Steckverbindungen sind zweckmäßigerweise Dichtelemente
vorgesehen.
[0034] Bei abgenommenen Abschlußteilen 25 ist die Schieberaufnahme 8 stirnseitig offen,
da die Abschlußteile 25 insoweit eine Deckelfunktion ausüben. Gleichzeitig sind aber
auch die Einzelräume 35, 36 von ihren Stirnseiten her zugänglich, da die Schenkel
28 entfernt sind. Es ist daher eine problemlose Montage des Ventilschiebers 12 und
der Betätigungseinheiten 38 möglich. Letztere werden in die stirnseitig offenen Einzelräume
35, 36 eingesetzt, bis sie mit ihren Vorsprüngen 64 in die Ausnehmungen 65 eingreifen.
Dann werden die Abschlußteile 25 angebracht, wobei die Vorsprünge 63 in die Ausnehmungen
53 eintauchen.
[0035] In der Schieberaufnahme 8 sind mit dem Ventilschieber 12 zusammenarbeitende ringförmige
Dichtungseinheiten 66 angeordnet. Bevorzugt bestehen sie jeweils aus einem ringförmigen
Gehäuse 67 mit U-ähnlichem Querschnitt, der mindestens einen gummielastische Eigenschaften
aufweisenden Dichtungsring 68 aufnimmt und hält, der den Ventilschieber 12 umschließt.
Die einzelnen Dichtungseinheiten 66 sind über ihr Gehäuse 67 im Preßsitz in der gewünschten
Position innerhalb der Schieberaufnahme 8 festgelegt. Die Montage kann bei abgenommenen
Abschlußteilen 25 problemlos erfolgen.
[0036] Wie sich aus der Figur 2 ergibt, können die Abschlußteile 25 ohne weiteres die Endabschnitte
47 der Schieberaufnahme 8 bilden, in denen die Betätigungselemente 54 aufgenommen
sind.
[0037] Um eine optimale Durchströmung des Hauptventils zu gewährleisten, sind beim Ausführungsbeispiel
der Speisekanal 15 und die beiden Entlüftungskanäle 17 so gestaltet und angeordnet,
daß sie mit einem Teil 69 ihres Kanalquerschnittes die Schieberaufnahme 8 quer durchsetzen.
Dies hat zur Folge, daß das Druckmedium nicht erst innerhalb einer jeweiligen Ventileinheit
1 über einen Zweigkanal in die Schieberaufnahme hinein- bzw. aus dieser herausströmt,
sondern, daß die Schieberaufnahme 8 im Bereich der zuvor erwähnten Teile 69 der Kanalquerschnitte
quer durchströmt wird, so daß sich ein optimaler Füllungsgrad einstellt. Da das Hauptventil
5 in die Grundplatte 7 integriert ist, kann die Gestaltung der einzelnen Ventilkanäle
problemlos dem Bedarf angepaßt werden.
[0038] Beim Ausführungsbeispiel ist im Bereich der beiden Anschlußteile 25 noch jeweils
eine Handbetätigungseinrichtung 72 für das Hauptventil vorgesehen. Im vorliegenden
Falle handelt es sich um Betätigungsstößel 73, die ein jeweiliges Abschlußteil 25
durchsetzen und mit einer Betätigungspartie nach außen ragen. Wird ein Betätigungsstößel
73 manuell nach innen gedrückt, wirkt er auf das zugeordnete Betätigungselement 54
ein, so daß der Ventilschieber 12 verlagert wird.
[0039] Es wäre auch möglich, beide Handbetätigungseinrichtungen 72 gemeinsam an einem Abschlußteil
25 vorzusehen, so daß in beiden Fällen die Betätigung von einer Stirnseite her erfolgen
kann. Die entgegengesetzte Stirnseite steht dann voll zur Befestigung der Ventilanordnung
an einer Tragstruktur zur Verfügung.
1. Ventilanordnung, mit mindestens einer Ventileinheit (1), die ein Hauptventil (5) und
mindestens ein zu dessen Ansteuerung dienendes, mit einer elektrisch betriebenen Betätigungseinheit
(38) ausgestattetes Vorsteuerventil (6) aufweist, wobei in einer Grundplatte (7) der
Ventileinheit (1), die zwei zur gleichen Seite ragende und einen Einbauraum (33) begrenzende
Schenkel (28) aufweist, mehrere Ventilkanäle (14) verlaufen, die mindestens einen
Speisekanal (15), mindestens einen Entlüftungskanal (17) und mindestens einen Arbeitskanal
(16) umfassen und die mit einer Schieberaufnahme (8) des Hauptventils (5) kommunizieren,
in der ein zwischen verschiedenen Schaltstellungen axial beweglicher Ventilschieber
(12) des Hauptventils (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
(7) das Gehäuse des Hauptventils (5) bildet und die Schieberaufnahme (8) mit dem Ventilschieber
(12) enthält, daß die Grundplatte (7) in ein Zentralteil (24) und zwei an dessen einander
entgegengesetzte Stirnseiten (26) angesetzte Abschlußteile (25) unterteilt ist, wobei
jedes Abschlußteil (25) gleichzeitig sowohl einen stirnseitigen Deckel für die Schieberaufnahme
(8) als auch einen der den Einbauraum (33) begrenzenden Schenkel (28) bildet, und
daß in den Abschlußteilen (25) jeweils mindestens ein Abschnitt eines Vorsteuerkanals
(45) verläuft, der am zugeordneten Schenkel (28) zu dem Einbauraum (33) hin ausmündet,
in dem zumindest die Betätigungseinheiten (38) der vorhandenen Vorsteuerventile (6)
angeordnet sind.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentralteil (24)
der Ventileinheit (1) einen in den Einbauraum (33) hineinragenden Vorsprung (37) aufweist,
der eine den Einbauraum (33) in zwei Einzelräume (35, 36) unterteilende Trennwand
(34) bildet, wobei jeder Einzelraum (35, 36) zur Aufnahme zumindest der Betätigungseinheit
(38) eines Vorsteuerventils (6) geeignet ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Trennwand (34)
ein Vorsteuer-Entlüftungskanal (55) verläuft, der zu den beiden Einzelräumen (35,
36) ausmündet und mit dem jeweils vorhandenen Vorsteuerventil (6) kommuniziert.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine jeweilige
Betätigungseinheit (38) sowohl mit der Trennwand (34) als auch mit dem jeweils zugeordneten
Schenkel (28) in Steckverbindung steht und dadurch im betreffenden Einzelraum (35,
36) unverlierbar gehalten ist.
5. Ventilanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Betätigungseinheit
(38) an den der Trennwand (34) und dem Schenkel (28) zugewandten Außenseiten einen
Vorsprung (63, 64) aufweist, der in eine Ausnehmung (53, 65) der Trennwand (34) bzw.
des Schenkels (28) eingreift.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Ventileinheit (1) im mit Magnetventilen (6) bestückten Zustand eine einen rechteckförmigen
Umriß aufweisende mehrteilige Ventilplatte (1) bildet, die an einer Längsseite (2)
die Einzelräume (35, 36) des Einbauraumes (33) bildende Ausnehmungen aufweist.
7. Ventilanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Einbauraum
(33) entgegengesetzten Längsrandfläche (22) der Ventilplatte (2) Ausmündungen der
vorhandenen Arbeitskanäle (16) vorgesehen sind.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
jeweilige Betätigungseinheit (38) derart im Einbauraum (33) angeordnet ist, daß ihre
mit elektrischen Anschlußkontakten (43) versehene Außenfläche (42) vom Zentralteil
(24) abgewandt ist.
9. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilsitze (44) der Vorsteuerventile (6) in den Schenkeln (28) der Abschlußteile
(25) ausgebildet sind.
10. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Abschlußteil (25) einen Endabschnitt (47) der Schieberaufnahme (8) bildet, in dem
ein Betätigungselement (54) für den Ventilschieber (12) angeordnet ist, das vorzugsweise
von einem Betätigungskolben gebildet ist.
11. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schieberaufnahme (8) zylindrisch konturiert ist und eine Mehrzahl mit axialem Abstand
zueinander eingepreßte Dichtungseinheiten (66) enthält, die jeweils ein im Preßsitz
in der Schieberaufnahme (8) festgelegtes ringförmiges Gehäuse (67) mit U-ähnlichem
Querschnitt und mindestens einen in dem Gehäuse (67) gehaltenen elastischen Dichtungsring
(68) aufweisen.
12. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Speisekanal (15), der mindestens eine Entlüftungskanal (17) und der
eventuell vorhandene Vorsteuer-Entlüftungskanal (55) im Zentralteil (24) der mindestens
einen Ventileinheit (1) ausgebildet sind und dieses quer zur Plattenebene durchsetzen.
13. Ventilanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentralteil (24)
von mindestens einem mit dem mindestens einen Vorsteuerkanal (45) kommunizierenden
Vorsteuer-Speisekanal (46) quer zur Plattenebene durchsetzt ist.
14. Ventilanordnung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Seite
an Seite aneinandergesetzte Ventileinheiten (1) vorhanden sind, deren jeweils quer
durchgehende Speisekanäle (15) und Entlüftungskanäle (17) sowie die eventuell vorhandenen
Vorsteuer-Entlüftungskanäle (55) und Vorsteuer-Speisekanäle (46) miteinander kommunizieren.
15. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Speisekanal (15) und der mindestens eine Entlüftungskanal (17) derart
in dem Zentralteil (24) verlaufen, daß sie zumindest mit einem Teil (69) ihres Kanalquerschnittes
die Schieberaufnahme (8) durchsetzen.
16. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Endplatten (3) vorgesehen sind, zwischen denen die mindestens eine Ventileinheit (1)
angeordnet ist, wobei zumindest eine der Endplatten (3) Anschlußöffnungen (18, 18',
18'') aufweist, die mit den quer durchgehenden Ventilkanälen (15, 17, 46, 55) der
vorhandenen Ventileinheiten (1) kommunizieren.