[0001] Bei einer Reihe von Anwendungsfällen ist es erwünscht, daß die Strahlungs- bzw. Empfangscharakteristik
eines Ultraschallwandlers nicht liniensymmetrisch ist, sondern asymmetrisch. Das bedeutet,
daß das abgestrahlte Feld in der einen Langschnittebene eine andere Ausdehnung hat
als in der anderen senkrecht hierzu stehenden LAngschnittebene. Eine derartige Feldverformung
dient u.a. dazu, das Feld an den zu bestrahlenden Raum besser anzupassen. Dies kann
gelten für Überwachungsanlagen, aber auch für Abstandswarngeräte in Kraftfahrzeugen.
Bei derartigen Einrichtungen ist es erwünscht, daß zum einen das Strahlungsfeld in
der horizontalen Ebene einen großen Öffnungswinkel hat, während es in der hierzu senkrechten
vertikalen Ebene einen nur kleinen Öffnungswinkel besitzt. Ein derartiges, im wesentlichen
fächerförmiges Feld eines Abstandswarngerates reagiert weniger stark auf am Boden
befindliche, den Weg, des Fahrzeugs nicht behindernde Unebenheiten, nimmt dafür aber
auch stärker seitlich von der Symmetrieebene des Fahrzeugs befindliche Hinternisse
wahr.
[0002] Es sind daher viele Vorschläge gemacht worden, wie die gewünschte Verformung eines
Feldes erreicht werden kann. Eine Reihe von Vorschlägen zielt darauf ab, die geometrischen
Abstrahlungsverhältnisse für die Wellen zu ändern, etwa durch trichterförmige Geometrien.
Derartige Maßnahmen sind aber nur wirksam, wenn die die Strahlung beeinflussenden
geometrischen Flächen, die für eine Abschattung des Strahlungsfeldes sorgen sollen,
im Vergleich zu der Wellenlänge der Strahlung relativ groß sind. Die genannten Maßnahmen
werden beispielsweise in der DE-OS 32 21 935, der DE-OS 38 12 182 oder in der EP-OS
048 958 beschrieben.
[0003] Eine andere Maßnahme geht dahin, Beugungserscheinungen der Wellen bei der Abstrahlung
des Schallwandlers bzw. bei dessen Empfang, sich zunutze zu machen. So wird beispielsweise
in der DE-OS 34 41 684 eine elliptisch ausgestaltete Membran beschrieben, die mit
ihrer langen Achse senkrecht zur Bodenoberfläche ausgerichtet ist. Dabei wird der
Abstrahlungswinkel in der Horizontalen sehr viel größer ist als in der Senkrechten.
Einen ähnlichen Effekt erhält man gemäß der US-PS 4 437 032 durch gezieltes Einfügen
von Dämpfungsmaterial in den Membrantopf eines Biegewandlers. Auch durch Verformung
der Abstrahlungsfläche der Membran selbst (siehe EP-OS 308 899) wurde ein parallel
zur Fahrebene des Fahrzeugs fächerförmiges Ausstrahlungsfeld sowie ein entsprechendes
Empfangsfeld erreicht.
[0004] Die Erfindung geht daher aus von einem Biegewandler der sich aus dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ergebenden Gattung. Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Form
eines derartigen Wandlers anzugeben, die relativ einfach hergestellt werden kann und
die zu einer altersbeständigen, hinreichend genau produzierbaren asymmetrischen Formgebung
des Strahlungs- bzw. Empfangsfeldes eines Ultraschallwandlers führt.
[0005] Die Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende
Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, von der Abstrahlungsfläche
der Membran eine vorzugsweise kreissegmentförmige Ausnehmung herauszunehmen bzw. diese
Ausnehmung in die Membran einzuformen. Dabei kann die Membran an einen Beschwerungsring
(siehe DE-OS 33 01 848) angekoppelt sein. Die erfindungsgemäßen Merkmale sind in Weiterbildung
der Erfindung aber besonders geeignet, für einen Biegewandler der sich aus den Merkmalen
nach Anspruch 2 ergebenden Konfiguration. Dabei wird gemäß der Erfindung aus dem die
Membran des Schwingers tragenden Boden des Topfes zumindest ein Segment herausgenommen
bzw. eine entsprechende Ausnehmung eingeformt. Dabei empfiehlt es sich entsprechend
Anspruch 1 besonders, wenn unterhalb des die Membran bildenden Bodens des Wandlertopfs
eine umlaufende Nut eingeformt ist, welche beispielsweise eine Gummidichtung zu einem
den Sensor aufnehmenden Gehäuse eingelegt werden kann.
[0006] Um das abgestrahlte Feld, insbesondere bei der Verwendung zur Abstandsmessung bei
Abstandswanrgeräten in Fahrzeugen sowohl zum Boden hin als auch nach oben hin zu begrenzen,
empfielt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmalskombination nach Anspruch
3. Danach besitzt der Biegewandler zwei einander symmetrisch gegenüberliegende kreissegmentförmige
Ausnehmungen in der Membran. Diese köennen beispielsweise beim Gießen des Topfes schon
berücksichtigt werden oder in diesen durch spanende Formgebung eingeformt werden.
[0007] Eine besonders einfache Fertigung des Membrantopfes ergibt sich in Weiterbildung
der Erfindung aus den Merkmalen nach Anspruch 4. Danach kann insbesondere bei spanabhebender
Formung dadurch mit relativ weiten Toleranzen gefertigt werden, als daß nur die Ausnehmung
in ihrer sich längs der Mittelachse des Topfes erstreckenden Tiefe bis zu der Nut
reichen muß. Die die Ausnehmung begrenzende Stirnfläche des Wandlertopfes wird dabei
z.T. durch die innere Seitenwand der Nut gebildet.
[0008] Um sicherzustellen, daß der Innenraum des Wandlertopfes geschlossen bleibt und nicht
durch die beiden o.g. Ausnehmungen eine in die Umgebung führende Öffnung am membranseitigen
Ende erhält, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmalskombination
nach Anspruch 5. Danach ist die Erstreckung der Membran zwischen den beiden Ausnehmungen
in radialer Richtung größer als der Innendurchmesser des Wandlertopfes. Die Ausnehmungen
schneiden daher nicht den Innenraum des Wandlertopfes, der somit geschlossen und dicht
bleibt. Dabei sollen in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung entsprechende Merkmale
nach Anspruch 6 die parallel zur Symmetrieebene des Wandlers verlaufenden Seitenwände
der Ausnehmungen auch zueinander selbst parallel sein.
[0009] Um mit Sicherheit den erwünschten Feldverlauf mit dem erfindungsgemäßen Wandler zu
erreichen, haben sich die in Anspruch 6 aufgeführten Abmessungen vielfach bewährt.
Als Material für den Wandlertopf wird entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 7 vorzugsweise
Aluminium eingesetzt, wobei der Wandlertopf im Gießverfahren, aber auch durch spanabhebende
Formung hergestellt werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht von hinten durch das offene Ende des Wandlertopfes in den Wandlertopf,
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Abstrahlungsfläche des Wandlertopfs von vorn gesehen,
- Fig. 3
- einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 2 durch den Wandler und
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie B-B durch den Wandler in Fig. 2.
[0011] Die Beschreibung geht aus von einem Wandler, wie er beispielsweise in der Anmeldung
P 38 26 799.3 genannt ist. Ein anderer sehr ähnlicher Wandler ist in der Anmeldung
P 39 39 387.9 beschrieben. Um Wiederholungen zu vermeiden, beschäftigt sich die nachfolgende
Beschreibung nur mit der Ausgestaltung des Wandlertopfes. Gehäuse, Dämpfungsmaterial,
Anschlußtechniken und die Anordnung der zugehörigen Leiterplatte werden daher an dieser
Stelle nicht erläutert und kommen z.B. in der DE-OS 38 26 799.
[0012] Fig. 3 zeigt den Schnitt durch einen Wandlertopf 1, welcher zur Aufnahme von Dichtringen
mit umlaufenden Nuten 2,3 und 4 versehen ist. Der als ringförmige Beschwerung wirkende
Zylinder 5 des Wandlers 1 ist an seinem Boden mit einer Membran 6 verschlossen. Fig.
1 zeigt die Sicht der Wandlers nach Fig. 3 gesehen aus der Richtung R in Fig. 3.
[0013] In diesen beiden Ansichten unterscheidet sich der erfindungsgemäße Wandler nicht
von den in den weiter oben genannten Literaturstellen beschriebenen bekannten Topfwandlern.
[0014] Für die Erfindung wichtig ist nun Fig. 2 und Fig. 4. Danach sind aus den Seitenwänden
des Zylinders 5 im Bereich der Membran 6 zwei Ausnehmungen 7,8 herausgeschnitten,
die eine kreissegmentförmige Kontur besitzen. Die Kontur der Ausschnitte 7 und 8 ist
gut in Fig. 2 zu erkennen. Die kreissegmentförmigen Ausschnitte 7 und 8 haben zwei
zueinander parallel laufende Begrenzungsflächen 9 und 10, die im Einbauzustand des
Wandlers als Abstandswarner in ein Fahrzeug parallel zu der Fahrbahnfläche ausgerichtet
sind. Die Stirnflächen 11,12 sind kreissegmentförmig.
[0015] In Fig. 2 sind noch gestrichelt zwei Kanten 13,14 dargestellt, die den Boden 15 (siehe
Fig. 3) der Nut 2 darstellen, bis zu dem hin die Ausnehmungen 7,8 reichen. Ferner
kann der auf den Wandlertopf gemäß Fig. 2 schauende Betrachter noch die Nutwand 16
erkennen, die durch die Einformung der Ausnehmungen für den Betrachter sichtbar wird.
Die Kante ist in Fig. 2 nur gestrichelt dargestellt, da es nicht zwingend ist, daß
die Ausnehmungen 7,8 so tief in den Zylinder 5 eingefügt sind. Bemerkenswert ist auch,
daß durch das Einfügen der Ausnehmungen 7,8 in der Schnittebene gemäß Fig. 4 zum Innenraum
des Wandlers 1 hin nur eine dünne Wand 20,21 stehen bleibt.
[0016] Die Resonnanzschwingung des Wandlers sollte so gelegt sein, daß über der Membran
eine Halbwelle der Schwingung steht, da dann mit Sicherheit die oben beschriebene,
erwünschte Strahlungsform auftritt.
1. Elektroakustischer Biegewandler, vorzugsweise in Topfform, mit einer Membran aus piezoelektrisch
inaktiven Material, die mit einem Blättchen aus piezoelektrischem Material verbunden
ist, welches im wesentlichen zentral auf der der Abstrahlunsfläche der Membran gegenüberliegenden
Membraninnenfläche angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an deren Randbereich der Abstrahlungsfläche der Membran (6) zumindest eine, vorzugsweise
kreissgementförmige, Ausnehmung vorgesehen ist.
2. Biegewandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er topfförmig ist und in die äußere Mantelfläche der zylinderförmigen Seitenwand
unterhalb der Membran (6) eine umlaufende Nut (2) eingefügt ist.
3. Biegewandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei einander gegenüberliegende Ausnehmungen aufweist, die eine kreissegmentförmige
Kontur besitzen.
4. Biegewandler nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kreissegmentförmigen Ausnehmungen (7,8) in ihre Tiefe etwa bis zu der umlaufenden
Nut (2) reichen.
5. Biegewandler nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der kreissegmentförmigen Ausnehmungen (7,8) in radialer Richtung kleiner
als die Dicke der Zylinderwand des topfförmigen Biegewandlers ist.
6. Biegewandler nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zur Längsachse des Wandlertopfes verlaufenden Seitenwände der Ausnehmungen
(7,8) zueinander parallel sind.
7. Biegewandler nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandlertopf etwa 14 mm hoch und die ringförmige Zylinderwand etwa 2,8 mm
stark ist und die kreissegmentförmigen Ausnehmungen in radialer Richtung die größte
Höhe von 2,3 mm haben, wobei der Außendurchmesser des Wandlertopfes 16,5 mm beträgt.
8. Biegewandler nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandlertopf aus Aluminium gefertigt ist.