[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Tastschalter mit wenigstens einer Kontaktstelle
mit jeweils wenigstens einem festen Kontakt und einem als Baugruppe ausgebildeten
beweglichen Kontakt, der als eine von einer ersten federbeaufschlagte, in einem Wippenträger
gelagerte Kontaktwippe ausgebildet ist und durch ein von einer zweiten als Rückstellfeder
dienenden Feder beaufschlagten Betätigungselement betätigbar ist.
[0002] Schaltgeräte, deren Betätigung mittels einer Druck- oder Wipptaste vorgesehen ist,
werden Tastschalter genannt. Dabei unterscheidet man nach dem Schaltvorgang zwischen
Schaltern und Tastern. Unter Schalter werden Schaltgeräte verstanden, deren Betätigung
zu einer bestimmten Schaltposition führt, welche erst durch erneute Betätigung wieder
geändert wird. Als Taster hingegen werden solche Schaltgeräte bezeichnet, die zur
kurzzeitigen Schließung bzw. Öffnung von Stromkreisen dienen, abhängig davon, ob sie
als Arbeitsstrom- oder Ruhestromtaster eingesetzt werden. Bei Tastern ist von großer
Bedeutung, daß ihre Kontakte nach Betätigungsende, d. h. nach Loslassen des Betätigungselements
selbsttätig in ihre Ausgangsstellung zurückkehren.
[0003] Aus der DE 30 43 133 A1 ist ein elektrischer Tastschalter der eingangs genannten
Art bekannt, der ein federbelastetes Betätigungselement aufweist, welches zur Betätigung
einer von einer Federwippe beaufschlagten Kontaktwippe dient. Die Wippfeder ist im
Schaltersockel gelagert, während zur Lagerung der Kontaktwippe ein im Sockel befestigter
Wippenträger mit einer runden Steckachse in eine hierfür vorgesehene quadratische
Ausnehmung in der Kontaktwippe eingreift. Die sich hieraus ergebenden Toleranzketten
lassen den Umschaltpunkt der Kontaktwippe in einem großen Bereich schwanken, was letztendlich
zu Schaltproblemen führen kann. Von Nachteil ist ferner, daß die große Lagerreibung
im Kontaktsystem eine hier unerwünschte Mittelstellung der Kontaktwippe ermöglicht
und hierdurch Fehlkontaktierungen auftreten können.
[0004] Ein Schaltgerät, welches die vorstehend aufgezeigten Probleme konstruktiv umgeht,
ist mit der DE 34 312 307 A1 vorgeschlagen worden, wobei der bewegliche Kontakt als
Baugruppe ausgebildet ist, welche eine Kontaktwippe, eine erste Feder und einen Wippenträger
umfaßt. Dabei ist der bewegliche Kontakt mit wenigstens einer Schneidenlagerung versehen,
und die Kontaktwippe unter Vorspannung der ersten Feder gemeinsam mit dieser in den
Wippenträger eingesetzt.
[0005] Diese vorgeschlagene Lösung, den beweglichen Kontakt als Baugruppe vormontiert und
vorjustiert in das jeweilige elektrische Geräte einzusetzen, gestattet es, die bislang
unausbleiblichen Toleranzprobleme hinsichtlich der Kontaktierung auf ein vernachlässigbares
Maß zu reduzieren. Nach wie vor ungelöst hierbei ist jedoch das Problem, daß Kontakte
infolge hoher Stromstärke aneinander kleben oder miteinander verschweißen können,
was zwangsläufig zur Zerstörung des Schalters oder weiterer angeschlossener elektrischer
Komponenten führen kann.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung, einen
elektrischen Tastschalter der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß
eine eindeutige Kontaktgabe einerseits und die bestimmungsgemäße Kontakttrennung andererseits
sicher eingehalten werden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen erfindungsgemäß die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1. Danach ist ein mit dem Betätigungselement gekoppeltes Stellglied
vorgesehen, welches die Kontaktwippe bei Betätigung in die jeweils andere Schaltstellung
unmittelbar beaufschlagt, sofern die Rückstellung der Kontaktwippe durch die erste
Feder unterbleibt. Während beim bestimmungsgemäßen Betrieb des erfindungsgemäßen Tastschalters
die Kontaktwippe und damit der angeordnete bewegliche Kontakt je nach Schaltbetätigung
durch Einwirkung der ersten Feder aus der einen stabilen Position in die andere stabile
Position verschwenkt, kann bei unsachgemäßen Einsatz des Tastschalters, beispielsweise
bei zu hohen Schaltstromstärken, ein Verkleben oder gar Verschweißen des beweglichen
Kontakts mit dem festen Kontakt erfolgen, so daß die von der ersten Feder aufgebrachte
Stellkraft nicht ausreicht, um eine Trennung der Kontakte herbei zuführen. In derartigen
Fällen kommt das erfindungsgemäß vorgesehene Stellglied in Eingriff mit der Kontaktwippe
und zwingt diese durch unmittelbare Krafteinwirkung zu der vorgesehenen Schwenkbewegung,
in dem das mit dem Betätigungselement gekoppelte Stellglied sich an einer hierfür
geeigneten Stelle der Kontaktwippe an diese anlegt. Das Stellglied ist schwenkbar
mit dem Betätigungselement gekoppelt und ist hierdurch in der Lage, die von der Kontaktwippe
bei Betätigung vollzogene Schwenkbewegung ebenfalls auszuführen.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der elektrische Tastschalter als monostabiler
Taster ausgebildet, wobei das Betätigungselement sowie das daran gekoppelte Stellglied
stets in seine Ausgangsstellung zurückkehren, ebenso wie die Kontaktwippe mit den
beweglichen Kontakten.
[0009] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zur Unterstützung der Rückschwenkbewegung
der Kontaktwippe, die durch Einwirkung der ersten Feder hierzu veranlaßt ist, eine
dritte Feder mit der Kontaktwippe zusammenarbeitet und als Rückstellfeder für die
Kontaktwippe dient. Diese dritte Feder ist so angeordnet, daß sie in den Schaltweg
der Kontaktwippe begleitet und bei Bedarf eingreift, nämlich wenn es zu einer unvorhergesehenen
Dauerkontaktierung z. B. infolge Verklemmens der Kontaktwippe kommt. Hierbei wird
die Kontaktwippe von der dritten Feder derart beaufschlagt, daß diese vom jeweiligen
Kontakt abhebt.
[0010] In weiterer Verbesserung der Erfindung ist die Kontaktwippe mit Anformungen versehen,
welche zum Eingriff mit der dritten Feder dienen.
[0011] Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Tastschalter
als Wechselschalter ausgebildet mit zwei festen Kontakten, zwischen denen die Kontaktwippe
bewegbar ist, sei es nun in der Funktion als Schalter oder als Taster.
[0012] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0013] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sollen die Erfindung,
vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserung der Erfindung sowie besondere Vorteile
näher erläutert und beschrieben werden.
[0014] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Kontaktanordnung mit Betätigungselement in Seitenansicht
- Fig. 2
- die Anordnung gemäß Fig. 1 im Längsschnitt
- Fig. 3
- die Anordnung gemäß Fig. 1 von der Seite um 90° gedreht.
[0015] In Fig. 1 sind die wesentlichen Bestandteile eines elektrischen Tastschalters 10
mit einer Kontaktstelle 12 dargestellt. Die Kontaktstelle 12 besteht aus zwei ortsfesten
Kontakten 14, 16 und einer Kontaktwippe 18 mit an ihrem einen freien Ende angeordneten
beweglichen Kontakten 17, 19. Die Betätigung der Kontaktwippe 18 erfolgt durch ein
Betätigungselement 20, das gelenkig mit einem Stellglied 22 verbunden ist.
[0016] Die Kontaktwippe 18 ist von einer hier von der Seite erkennbaren ersten Feder 24,
die als Blattfeder ausgebildet ist, gegen einen Wippenträger 26 beaufschlagt. Hierbei
stützt sich einerseits die erste Feder 24 gegen einen Halterahmen 25 ab und andererseits
an der Kontaktwippe 18.
[0017] Das Betätigungselement 20 wird von einer zweiten Feder beaufschlagt, die als Rückstellfeder
für das Betätigungselement 20 dient und dieses hierzu mittelbar beaufschlagt, in dem
es sich an eine an der Schwenkachse 28 des Stellgliedes 22 angeformte ebene Fläche
29 anlegt, wodurch das Stellglied in Ruhestellung stets die gleiche Lage einnimmt,
vorzugsweise eine Mittenstellung.
[0018] An einer Sockelfläche 30, welche sowohl für den Halterahmen 25 als auch für den Wippenträger
26 als Basis dient und an welcher sich auch die zweite Feder 27 abstützt, ist eine
dritte Feder 32 verankert, welche als Rückstellfeder für die Kontaktwippe 18 dient.
Zu diesem Zweck ist die Kontaktwippe 18 mit einer ersten Anformung 34 versehen, welche
oberhalb und unterhalb im Abstand von einem U-förmig gebogenen Teil 33 der dritten
Feder 32 eingefaßt ist.
[0019] Während ein Ende der U-förmigen Anformung 33 der dritten Feder 32 über eine gelenkähnliche
Abwinklung zur Basis 30 geführt ist, befindet sich das andere, freie Ende im Eingriff
mit dem Stellglied 22. Das Stellglied 22 besitzt an einem hierfür vorgesehenen Schenkel
eine Nut 36, in welche das freie Ende der U-förmigen Anformung 33 der dritten Feder
32 eingreift und so gegen seitliches Auswandern geführt ist. In Fig. 2 sind diese
Merkmale, soweit hier erkennbar, mit den gleichen Bezugsziffern versehen, ebenso wie
in Fig. 3. Die Wirkungsweise der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Kontaktanordnung 12
mit Betätigungseinheit 20, 22 wird nachfolgend erläutert.
[0020] Bei Betätigung des Betätigungselementes 20 wird das Stellglied 22 nach unten bewegt
und setzt mit seiner Nut 36 am freien Ende der U-förmigen Anformung 33 der dritten
Feder 32 auf. Dadurch wird es hieran gehalten und schwenkt aus der Mittelstellung
aus bis an einen ersten Anschlag 38, der am Betätigungselement 20 angeformt ist. Während
sich das Betätigungselement 20 weiter nach unten bewegt, wird die dritte Feder 32,
die über die U-förmige Anformung 33 in der Nut 36 des Stellgliedes 32 beaufschlagt
ist, gegen die Anformung 34 an der Kontaktwippe 18 gedrückt. Hierbei wird die Kontaktwippe
18 infolge der Krafteinwirkung der zugeordneten ersten Feder 24 aus ihrer in den Fig.
1 und 2 gezeigten oberen Schaltstellung in die untere Schaltstellung mitgenommen,
wobei entsprechend der Betätigung des Betätigungselements 20 das Stellglied 22 die
dritte Feder 32 ausreichend in Richtung Sockel 30 bewegt, so daß die Kontaktwippe
18 spielfrei mit seinem beweglichen Kontakt 19 am zugeordneten unteren festen Kontakt
16 anliegt und diesen sicher kontaktiert.
[0021] Bei Entlastung des Betätigungselements 20 wird dieses durch die Entspannung der ihm
zugeordneten zweiten Feder 27 in seine Ausgangsstellung beaufschlagt und nimmt hierbei
das Stellglied 22 mit. Hierdurch wird die als Rückstellfeder für die Kontaktwippe
18 dienende dritte Feder 32 ebenfalls entlastet und nimmt ihre in den Fig. 1 und 2
dargestellte Ausgangsstellung wieder ein. Auf dem Wege in die Ausgangsstellung wird
die Kontaktwippe 18 durch formschlüssigen Eingriff seiner Anformung 34 mit der U-förmigen
Anformung 33 der dritten Feder 32 ebenfalls in die ursprüngliche Schaltposition gemäß
Fig. 1 und 2 verschwenkt.
[0022] Bei dieser Schalthandlung dient die dritte Feder 32 durch Eingriff mit der Anformung
34 an der Kontaktwippe 18 lediglich als Initiator für die jeweilige Schalthandlung
der Kontaktwippe 18, welche anschließend selbständig infolge der Krafteinwirkung der
zugeordneten ersten Feder 24 die gewünschte Schaltposition erreicht. Eine Behinderung
durch die dritte Feder 32 bzw. durch das Stellglied ist ausgeschlossen, da die zur
Betätigung der Kontaktwippe dienenden Bauelemente, nämlich das Stellglied 22 und die
Rückstellfeder 32 seitlich neben der Kontaktwippe 18, d. h. außerhalb des Schwenkweges
der Kontaktwippe 18 angeordnet sind.
[0023] Im Falle, daß einer der beweglichen Kontakte 17, 19 an der Kontaktwippe 18 mit einem
festen Kontakt 14, 16 verklebt, so daß die Stellkraft der zugeordneten ersten Feder
24 zur Betätigung der Kontaktwippe 18 nicht mehr ausreicht, erfolgt das Lösen der
Kontaktwippe 18 bzw. des daran befindlichen beweglichen Kontakts 17, 19 vom zugeordneten
festen Kontakt 14, 16 durch unmittelbare Krafteinwirkung wie folgt. Die Kontaktwippe
18 befindet sich in der erwähnten Stellung, beispielsweise im Kontakt mit dem unteren
festen Kontaktstück 16. Hierbei drückt die als Rückstellfeder dienende dritte Feder
32 gegen die Anformung 34 an der Kontaktwippe 18, ohne jedoch die Verbindung zwischen
dem festen Kontaktstück 16 und dem beweglichen Kontaktstück 19 lösen zu können. Das
Betätigungselement 20 mit dem daran gekoppelten Stellglied 22 befindet sich in seiner
Ausgangsstellung. Dabei ist das Stellglied 22 aufgrund der Krafteinwirkung durch die
zweite Feder 27 in Mittelstellung gehalten. Zwischen der Nut 38 des Stellgliedes 22
und der Rückstellfeder 32 ist ein Abstand, so daß bei Betätigung des Betätigungselements
20 nicht der mit der Nut 38 versehene Schenkel des Stellgliedes 22, sondern ein gegenüber
befindlicher zweiter Schenkel 37 mit der Kontaktwippe 18 in Eingriff kommt, indem
dieser Schenkel 37 auf eine zweite, jenseits des Schwenkpunktes der Kontaktwippe 18
an dieser angeordneten Anformung 35 auftrifft und bei weiterer Betätigung des Betätigungselements
20 nach unten beaufschlagt. Hierdurch wird aufgrund der so eingeleiteten Hebelkraft
das bewegliche Kontaktstück 19 vom unteren festen Kontaktstück 16 gelöst und die Kontaktwippe
18 schwenkt in ihre Ausgangsstellung zurück. Um ein Umschwenken des Stellgliedes 22
hierbei zu verhindern ist am Betätigungselement 20 ein zweiter Anschlag 39 angeformt,
der formschlüssig mit dem Stellglied 22 zusammenarbeitet.
[0024] Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung ist darin zu sehen, daß ein Druckpunkt
vor dem Umschalten spürbar ist und darüber hinaus der Umschaltvorgang ein deutliches
Schaltgeräusch hörbar werden läßt, so daß jede Schalthandlung erkennbar ist.
1. Elektrischer Tastschalter (10) mit wenigstens einer Kontaktstelle (12) mit jeweils
wenigstens einem festen Kontakt (14, 16) und einem als Baugruppe ausgebildeten beweglichen
Kontakt (17, 19), der an einer von einer ersten Feder (24) beaufschlagten, in einem
Wippenträger (26) gelagerten Kontaktwippe (18) angeordnet ist und durch ein von einer
zweiten Feder (27) beaufschlagten Betätigungselement (20) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Betätigungselement (20) gekoppeltes Stellglied (22) vorgesehen ist,
welches die Kontaktwippe (18) bei Betätigung in die jeweils andere Schaltstellung
unmittelbar beaufschlagt, sofern die Rückstellung der Kontaktwippe (18) durch die
erste Feder (24) unterbleibt.
2. Tastschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (22) die
Kontaktwippe (18) durch formschlüssigen Eingriff beaufschlagt.
3. Elektrischer Tastschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tastschalter (10) als monostabiler Taster ausgebildet ist und daß das Betätigungselement
(20) stets in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.
4. Tastschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Feder (32) vorgesehen
ist, welche als Rückstellfeder für die Kontaktwippe (18) dient.
5. Tastschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Feder (32) die
Schaltbetätigung der Kontaktwippe (18) durch formschlüssigen Eingriff einleitet.
6. Tastschalter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte
Feder 32 über eine Anformung 34 an der Kontaktwippe (18) mit dieser in Eingriff gelangt.
7. Tastschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schalter (10) als Wechselschalter mit zwei festen Kontakten (14, 16) versehen ist,
zwischen denen die Kontaktwippe (18) bewegbar ist.