[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kabelabzweigung eines Datenbus zur Verbindung
von elektronischen Steuergeräten in Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Elektronische Steuergeräte in Pkw und Nutzfahrzeugen werden in zunehmendem Maße durch
serielle Datenbusse miteinander verbunden. Bislang existieren jedoch keine zufriedenstellenden
Lösungen für die Verkabelung. Für den Datenbus werden üblicherweise zwei- oder mehradrige,
geschirmte oder ungeschirmte Rundkabel verwendet. Die Herstellung einer Kabelabzweigung
ist dabei aber aufwendig und kostenintensiv. Weiter sind für diesen Zweck auch zwei-
oder mehradrige Flachleitungen bekannt, ähnlich den in der Datentechnik üblichen Flachbandleitungen.
Nachteilig hieran ist aber, daß parallel liegende, unverdrillte Leitungen verwendet
werden, die sehr anfällig gegen die in Kraftfahrzeugen auftretende elektro-magnetische
Beeinflussung sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach zu montierende und damit kostengünstige
Kabelabzweigung zu schaffen, die weitestgehend unempfindlich gegen elektro-magnetische
Störungen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Grundprinzip der Lösung nach der Erfindung liegt darin, verdrillte Leitungen aus
zwei oder mehr Einzeladern für den Datenbus zu verwenden und die Kabelabzweigung mittels
mehrpoliger Schneidklemmenverbinder auf kurzen, parallel ausgerichteten Abschnitten
der ansonsten verdrillten Leitung zu verwenden. Der Datenbus muß hierbei nicht aufgetrennt
werden, da die Schneidklemmenverbinder die Kabelisolierung auftrennen und die nicht
abgetrennten Adern einwandfrei kontaktieren. Die Kabelzweigung nimmt daher zwei oder
mehr durchgehende Einzeladern des Datenbusses auf und zwei oder mehr abzweigende Einzeladern,
wobei die Adern des Datenbusses und die Einzeladern jeweils paarweise kontaktiert
werden.
[0005] Die Erfindung ermöglicht es somit auch, an jeder beliebigen Stelle einer bereits
installierten Busverkabelung aus verdrillten Leitungen noch nachträglich weitere Abzweige
für zusätzliche Busteilnehmer auf einfachste Weise herzustellen.
[0006] Für die Schneidklemmenverbinder sieht die Erfindung verschiedene Varianten vor. Bei
einer ersten Variante hat jeder Schneidklemmenverbinder zwei durch einen Bügel miteinander
verbundene Schpeidklemmenpaare, wobei jedes Schneidklemmenpaar eine Ader aufnimmt.
Bei einer zweiten Variante wird für die Verbindung eines Aderpaares nur ein Schneidklemmenpaar
verwendet, das die beiden zu verbindenden Adern eines Aderpaares aufnimmt.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- Ein Prinzipschaltbild eines Datenbusses mit mehreren Abzweigleitungen zu elektronischen
Steuergeräten;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Kabelabzweigung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf eine geöffnete Kabelabzweigung gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie A-A der Fig. 3; und
- Fig. 5
- einen Querschnitt einer Kabelabzweigung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
[0008] Fig. 1 zeigt schematisch einen Datenbus 1, der aus zwei oder mehreren verdrillten
Einzeladern besteht. Von diesem durchgehenden Datenbus 1 sind mehrere Abzweigleitungen
2₁, 2₂, 2₃ ... 2
n zu elektronischen Steuergeräten 3₁, 3₂, 3₃ ... 3
n herausgeführt. Jedes der elektronischen Steuergeräte wird somit über Signale auf
dem gemeinsamen Datenbus 1 und die jeweilige Abzweigleitung angesteuert.
[0009] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht einer Kabelabzweigung. Der Datenbus besteht hier aus
zwei verdrillten Einzeladern 4 und 5 und die Abzweigleitung besteht ebenfalls aus
zwei verdrillten Einzeladern 6 und 7. Die Einzeladern 4 und 5 werden im Bereich einer
Kabelabzweigung 8 parallel zueinander verlaufend ausgerichtet und mit Schneidklemmenverbindern
kontaktiert. Die Abzweigadern 6 und 7 werden im Bereich der Kabelabzweigung 8 ebenfalls
über eine kurze Distanz parallel zueinander ausgerichtet und über Schneidklemmenverbinder
mit den zugehörigen Adern 4 oder 5 paarweise verbunden. Ansonsten sind alle Adern
4, 5, 6 und 7 verdrillt, wodurch eine hohe Störsicherheit gegen elektro-magnetische
Einflüsse gewährleistet ist.
[0010] Die Kabelabzweigung 8 ist mit Schneidklemmenverbindern ausgestattet. Ein erstes Ausführungsbeispiel
ist in den Figuren 3 und 4 gezeigt. Ein erster Schneidklemmverbinder 9 verbindet die
beiden Adern 4 und 6, ein zweiter Schneidklemmenverbinder 10 verbindet die Adern 5
und 7. Die Schneidklemmenverbinder 9 und 10 sind gleich aufgebaut und innerhalb des
Gehäuses der Kabelabzweigung 8 um ein Rastermaß gegeneinander versetzt. Das Rastermaß
entspricht dem Abstand der einzelnen Adern innerhalb des Gehäuses der Kabelabzweigung.
[0011] In der Schnittansicht der Fig. 4 ist der Schneidklemmenverbinder 10 detaillierter
dargestellt. Dieser Schneidklemmenverbinder 10 hat zwei Schneidklemmenarme 13 und
14, die durch einen rechtwinklig zu ihnen verlaufenden Bügel miteinander verbunden
sind, so daß der Schneidklemmenverbinder im wesentlichen U-förmig aufgebaut ist. Beide
Schneidklemmenarme 13 und 14 haben jeweils ein Paar von einander gegenüberliegenden
Schneidklemmen 15, 16 bzw. 18, 19, zwischen denen je ein Zwischenraum 17 bzw. 20 vorgesehen
ist, zur Aufnahme einer Ader 5, 7, die paarweise miteinander verbunden werden sollen.
Die Schneidklemmen 15, 16, 18, 19 sind gebogen, und zwar in der Weise, daß sich der
Zwischenraum 17, 20 von der Öffnungsseite her nach innen verjüngt. Wird eine Ader
in diesen Zwischenraum eingepreßt, so schneiden die "Klingen" eines Schneidklemmenpaares
wzb. des Paares 15, 16 durch die üblicherweise aus Kunststoff bestehende Kabelisolierung
und kontaktieren dann die metallene Seele des Kabels, die meistens aus Kupfer besteht.
Die beiden Schneiden 15, 16 und 18, 19 können in gewissem Umfange federnd ausgebildet
sein, um den notwendigen Kontaktdruck auf das Kabel auszuüben.
[0012] Die Kabelabzweigung 8 ist aus zwei Gehäusehälften 11 und 12 zusammengesetzt, die
nach Einlegen der Kabel und Herstellen der elektrischen Verbindungen miteinander verbunden
werden, beispielsweise mit einem nicht dargestellten Schnappverschluß oder durch Verschweißen,
beispielsweise mittels Ultraschall. Damit können die beiden Gehäusehälften auch vollständig
den Innenraum der Kabelabzweigung abdichten, so daß keine Feuchtigkeit, Schmutz oder
ähnliches eindringen kann und die elektrischen Kontakte gegen Korrision geschützt
sind.
[0013] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist eine andere Variante von Schneidklemmenverbindern
dargestellt. Die dortigen Schneidklemmenverbinder 21 haben zwei einander gegenüberliegende
Schneiden 22 und 23, zwischen denen eine Aussparung 24 zur Aufnahme der zu verbindenden
Kabelpaare 4, 6 bzw. 5, 7 vorgesehen ist. Die axiale Länge dieser Aussparung 24 ist
so gewählt, daß zwei Adern 4, 6 bzw. 5, 7 des Kabels aufgenommen werden können. Damit
erreicht man eine kompaktere Bauform.
[0014] Zusammenfassend schafft die Erfindung eine Kabelabzweigung eines Datenbusses und
vereint für Vorzüge einer erhöhten Störsicherheit gegen elektro-magnetische Störungen
einer verdrillten Zweidrahtleitung mit dem Vorzug der einfachen und kostengünstigen
Realisierung von Kabelabzweigungen durch Schneidklemmtechnik.
1. Kabelabzweigung eines Datenbusses zur Verbindung von elektronischen Steuergeräten
in Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen mit einer mehrpoligen Hauptleitung (1) und
mehreren davon abzweigenden Stichleitungen (3), die jeweils aus mindestens zwei verdrillten
Einzeladern (4-7) bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelabzweigung (8) mit
Schneidklemmverbindern (9, 10) auf kurzen, parallel ausgerichteten Abschnitten der
ansonsten verdrillten Adern (4, 5; 6, 7) der Hauptleitung (2) und der Stichleitung
(3) ausgebildet ist.
2. Kabelabzweigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklemmenverbinder
(9, 10) zweipolig ausgeführt sind.
3. Kabelabzweigung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklemmenverbinder
(9, 10) je zwei parallel zueinander verlaufende Arme (13, 14) aufweisen, wobei jeder
Arm (13, 14) ein Paar von einander gegenüberliegenden Schneiden (15, 16; 18, 19) aufweist,
die zwischen sich einen Zwischenraum (17, 20) bilden, zur Aufnahme je einer Ader der
Hauptleitung und der abzweigenden Stichleitung.
4. Kabelabzweigung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arme (13,
14) durch einen senkrecht zu ihnen stehenden Bügel miteinander verbunden sind.
5. Kabelabzweigung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidklemmenverbinder (9, 10) quer zur Längsachse der zu verbindenden Adern (4-7)
und ebenfalls in Längsrichtung der Adern gegeneinander versetzt angeordnet sind.
6. Kabelabzweigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidklemmenverbinder
(21) zweipolig ausgebildet sind, wobei der zwischen den beiden Schneiden (22, 23)
liegende Zwischenraum (24) in Längsrichtung des Schneidverbinders eine Länge aufweist,
die für die Aufnahme von zwei Adern (4, 6; 5, 7) ausreichend ist.
7. Kabelabzweigung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneiden (15, 16; 18, 19; 22, 23) gekrümmt sind, und zwar in der Weise, daS die Öffnungsweite
des Zwischenraumes (17, 20, 24) zwischen den Schneiden von der Öffnungsseite der Schneidklemmenverbinder
her abnimmt.
8. Kabelabzweigung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidklemmenverbinder (9, 10, 21) jeweils einstückig aus federelastischem Metall
hergestellt sind.
9. Kabelabzweigung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidklemmenverbinder (9, 10, 21) in einem aus zwei Gehäusehälften (11, 12) bestehenden
Gehäuse fixiert sind und daß die beiden Gehäusehälften (11, 12) schmutz- und feuchtigkeitsdicht
miteinander verbindbar sind.