[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannwellsiebmaschine mit mehreren parallelen Quertraversen
zwischen denen flexible streifenförmige Siebelemente befestigt sind, wobei jede zweite
Quertraverse durch ein erstes Bewegungssystem und die dazwischen liegenden zweiten
Quertraversen durch ein zweites Bewegungssystem so bewegt werden, daß die Siebelemente
abwechselnd gestreckt und gestaucht werden.
[0002] Es sind die unterschiedlichsten Bauarten solcher Spannwellsiebmaschinen bekannt.
Unter anderem wird auf die europäische Patentanmeldung 0 358 632 verwiesen. Der Antrieb
der Quertraversen dieser Siebmaschinen ist verhältnismäßig aufwendig, da jede zweite
Quertraverse einer anderen Bewegung ausgesetzt sein muß als die dazwischenliegenden
Quertraversen. Hierzu ist es bekannt, Exzenter, Schwingungssysteme und bewegliche
Rahmen zu verwenden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, den Antrieb einer Spannwellsiebmaschine der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß bei einfacher Konstruktion und Montage eine hohe
Beständigkeit und geringe Abmessungen erreicht werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den ersten Quertraversen
ein erster Abschnitt eines Zugelementes und an den zweiten Quertraversen ein zweiter
Abschnitt direkt oder über Zwischenteile befestigt ist, wobei durch den ersten Abschnitt
Bewegungen des ersten Bewegungssystems und durch den zweiten Abschnitt Bewegungen
des zweiten Bewegungssystems ausführbar sind. Unter einem Zugelement werden die unterschiedlichsten
Teile verstanden, die auf Zug belastbar und im übrigen flexibel sind, wie Seil, Kette,
Gurt, Kabel oder Band.
[0005] Durch ein insbesondere umlaufendes Zugelement ist ein konstruktiv besonders einfacher
Antrieb gewährleistet, bei dem die Kräfte optimal verteilt sind. Es kommt zu einer
Verringerung der Abmessungen und Gewichte der Maschine und zu optimalen Siebergebnissen.
[0006] Durch Abstützung der Zugelemente zum Maschinenrahmen mittels Lenkarme kann die geradlinige
Quertraversenbewegung je nach Ausführung und Anordnung der Lenkarme in a) leichtes
Anheben beim Spannen der Siebböden, b) in Siebrichtung geneigte Abwurfebene der Siebböden
oder c) gegen Siebrichtung geneigte Abwurfebenen der Siebböden umgewandelt werden.
Dies bedeutet eine Reduzierung der erforderlichen Siebneigung und der Transportgeschwindigkeit.
Mehrere Quertraversen gleicher Bewegungsrichtung können an den Enden in Gruppen miteinander
fest verbunden werden. So kann die Lenkarmführung Gruppenweise ausgeführt werden.
Dies ermöglicht über die Sieblänge verteilt unterschiedliche Abwurfebenen.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zu beiden Enden der Quertraversen je ein Abschnitt
desselben Bewegungssystems befestigt ist. Ein besonders einfacher Antrieb höchster
Synchronität wird dann erreicht, wenn alle Abschnitte von einem einzigen Zugelement
gebildet sind, das durch einen Antrieb in seiner Erstreckungsrichtung hin- und her
bewegt wird und beide Bewegungssysteme bildet. Hierbei kann das Zugelement über mehrere
Umlenkrollen zu beiden Seiten und an einer Stirnseite der Siebmaschine jeweils zweimal
geführt sein, um an den Seiten jeweils zwei Abschnitte zu bilden.
[0008] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die zwei Abschnitte jeweils einer Siebmaschinenseite
zueinander abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen bewegbar sind. Auch können
die drehbaren oder verschwenkbaren Quertraversen über Schwenkarme an den Abschnitten
befestigt sein. Bei einer weiteren Alternative wird vorgeschlagen, daß die Quertraversen
und/oder Schwenkarme eines Bewegungssystems durch Kopplungselemente miteinander verbunden
sind, über die ein Teil der Quertraversen bewegbar ist.
[0009] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß auf beiden Maschinenseiten am ersten Maschinenende
je eine Rolle das Zugelement um 180 Grad und am zweiten Maschinenende vier Rollen
das Zugelement um 90 Grad umlenken. Hierbei können die Abschnitte jeder Maschinenseite
über- oder nebeneinander liegen. Ein besonders einfacher und sicherer Antrieb ist
dann gegeben, wenn das Zugelement oder die Zugelemente durch einen einzigen Exzenterantrieb
hin- und herbewegbar sind, der vorzugsweise an einem Maschinenende gelagert ist. Alternativ
wird vorgeschlagen, daß das Zugelement oder die Zugelemente durch mindestens eine
Zylinder-Kolben-Einheit hin- und herbewegbar sind.
[0010] Eine Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der perspektivischen Zeichnung dargestellt,
wobei nur die wesentlichen Teile gezeigt sind.
[0011] In einem Maschinenrahmen 1 einer Spannwellsiebmaschine sind Quertraversen Q quer
zur Transportrichtung des Siebgutes beweglich gelagert. Jede zweite Quertraverse Q1
wird entgegengesetzt zu dazwischenliegenden zweiten Quertraversen Q2 hin- und her
bewegt, so daß zwischen den Quertraversen Q1, Q2 gespannte flexible Siebelemente 2
abwechselnd gespannt und gestaucht werden.
[0012] An den beiden Enden jeder Quertraverse Q1, Q2 ist ein Endlosseil 3 befestigt, das
doppelt gelegt an drei Seiten der Siebmaschine umläuft. Hierbei bildet das Endlosseil
3 einen ersten Seilabschnitt 3a an der ersten Längsseite der Maschine, der am Ende
dieser Längsseite durch eine Umlenkrolle 4 um 180 Grad umgelenkt wird um danach an
derselben Maschinenlängsseite zurückgeführt zu werden und dort einen zweiten Seilabschnitt
3b bildet. Auf dem der Rolle 4 gegenüberliegenden Ende derselben Maschinenseite sind
die beiden Seilabschnitte 3a, 3b durch zwei Umlenkrollen 5 um 90 Grad umgelenkt, um
an der Stirnseite entlangzulaufen und dort Seilabschnitte 3c, 3d zu bilden. Zwei weitere
Umlenkrollen 6 auf der anderen Längsseite lenken die beiden Seilabschnitte 3d, 3c
wiederrum um, so daß auf der zweiten Maschinenlängsseite wiederrum zwei Seilabschnitte
3a, 3b gebildet sind, die am Ende dieser Längsseite über eine zweite 180 Grad-Umlenkrolle
4 miteinander verbunden sind.
[0013] Damit sind alle sechs Seilabschnitte - zwei an einer ersten Längsseite, zwei an einer
Stirnseite und zwei an der zweiten Längsseite - von einem einzigen umlaufenden Endlosseil
(Trum) gebildet. Dieses Endlosseil wird regelmäßig hin- und herbewegt, d.h. ein Punkt
des Seils bewegt sich abwechselnd hin- und her um wenige Milimeter (1-20mm) in schneller
Folge. Diese Bewegung des Endlosseils 3 wird durch einen Exzenterantrieb 7 erzeugt,
der an die Seilabschnitte 3c, 3d im Bereich der Stirnseite der Maschine angeschlossen
ist.
[0014] Auf der ersten Längsseite sind die ersten Enden der Quertraversen Q1 am ersten Seilabschnitt
3a und die zweiten Enden der ersten Quertraversen Q1 am ersten Seilabschnitt 3a der
gegenüberliegenden Maschinenlängsseite befestigt. Die zweiten Quertraversen Q2 sind
am ersten Ende mit dem zweiten Seilabschnitt 3b der einen Längsseite und mit dem zweiten
Ende am zweiten Seilabschnitt 3b der anderen Längsseite befestigt. Hierbei ist darauf
zu achten, daß der erste Seilabschnitt 3a der einen Längsseite über den Seilabschnitt
3c mit dem zweiten Seilabschnitt der zweiten Längsseite verbunden ist und ferner der
zweite Seilabschnitt 3b der ersten Längsseite über den Seilabschnitt 3d der Stirnseite
mit dem ersten Seilabschnitt der zweiten Längsseite verbunden ist. Erst hierdurch
ist sichergestellt, daß jede Quertraverse Q1, Q2 mit ihren beiden Enden stets in derselben
Richtung durch das Endlosseil 3 bewegt wird.
[0015] Nahe der Umlenkrollen 4 sind nachspannbare Spannrollen 8 angeordnet, um dem Endlosseil
3 eine ausreichende Spannung zu geben.
[0016] Die ersten und zweiten Seilabschnitte 3a und 3b einer Maschinenlängsseite als auch
die Seilabschnitte 3c und 3d an der Maschinenstirnseite können wie in der Zeichnung
dargestellt übereinanderliegen oder aber auch nebeneinander angeordnet sein. Ferner
müssen die Seilabschnitte nicht unbedingt direkt an den Quertraversen befestigt werden,
sondern können auch als Zwischenteile angeordnet sein, insbesondere in Form von Schwenkarmen
und/oder Querlenkern als auch Kopplungselementen. Ferner können auch zwei oder mehr
Quertraversen eines Bewegungssystems miteinander über Kopplungselemente verbunden
sein, so daß die Seilabschnitte nicht an jeder Quertraverse befestigt sein müssen.
Auch kann es in Sonderfällen ausreichen, die Quertraversen nur mit einem Ende am Endlosseil
zu befestigen. Das Seil muß nicht unbedingt endlos ausgeführt sein, sondern es reicht
ein Seil mit zwei Enden zu verwenden, wobei vorzugsweise die zwei Seilenden am Antrieb
befestigt sind. Als Antrieb können die verschiedensten Konstruktionen verwendet werden.
[0017] Statt eines Seiles kann auch eine Kette, ein Gurt, ein Kabel oder ein Band aus den
verschiedensten Materialien verwendet werden. Statt eines Exzenterantriebes kann auch
eine hydraulische oder pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit verwendet werden.
1. Spannwellsiebmaschine mit mehreren parallelen Quertraversen (Q1, Q2) zwischen denen
flexible streifenförmige Siebelemente (2) befestigt sind, wobei jede zweite Quertraverse
(Q1) durch ein erstes Bewegungssystem und die dazwischen liegenden zweiten Quertraversen
(Q2) durch ein zweites Bewegungssystem so bewegt werden, daß die Siebelemente (2)
abwechselnd gestreckt und gestaucht werden, dadurch gekennzeichnet, daß an den ersten Quertraversen (Q1) ein erster Abschnitt (3a) eines Zugelementes
und an den zweiten Quertraversen (Q2) ein zweiter Abschnitt (3b) des Zugelementes
direkt oder über Zwischenteile befestigt sind, wobei durch den ersten Abschnitt Bewegungen
des ersten Bewegungssystems und durch den zweiten Abschnitt Bewegungen des zweiten
Bewegungssystems ausführbar sind.
2. Spannwellsiebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Enden der Quertraversen (Q1, Q2) je ein Abschnitt (3a, 3b) desselben
Bewegungssystems befestigt ist.
3. Spannwellsiebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Abschnitte (3a-3d) von einem einzigen Endloszugelement (3) gebildet sind,
das durch einen Antrieb (7) in seiner Erstreckungsrichtung hin- und her bewegt wird
und beide Bewegungssysteme bildet.
4. Spannwellsiebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (3) über mehrere Umlenkrollen (4, 5, 6) zu beiden Seiten und an
einer Stirnseite der Siebmaschine jeweils zweimal geführt ist, um an den Seiten jeweils
zwei Abschnitte (3a, 3b) zu bilden.
5. Spannwellsiebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Seilabschnitte (3a, 3b) jeweils einer Siebmaschinenseite zueinander
abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen bewegbar sind.
6. Spannwellsiebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbaren oder verschwenkbaren Quertraversen (Q1, Q2) über Schwenkarme an
den Abschnitten (3a, 3b) befestigt sind.
7. Spannwellsiebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraversen (Q1, Q2) und/oder Schwenkarme eines Bewegungssystems durch
Kopplungselemente miteinander verbunden sind, über die ein Teil der Quertraversen
bewegbar ist.
8. Spannwellsiebmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Maschinenseiten am ersten Maschinenende je eine Rolle (4) das Zugelement
um 180 Grad und am zweiten Maschinenende vier Rollen das Zugelement um 90 Grad (5,
6) umlenken.
9. Spannwellsiebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (3a, 3b, 3c, 3d) jeder Maschinenseite über- oder nebeneinander
liegen.
10. Spannwellsiebmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement (3) oder die Zugelemente durch einen einzigen oder zwei Exzenterantriebe
(7) hin- und herbewegbar sind, der vorzugsweise an einem Maschinenende gelagert ist.
11. Spannwellsiebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement oder die Zugelemente durch mindestens eine Zylinder-Kolben-Einheit
hin- und herbewegbar sind.