[0001] Die Erfindung betrifft eine regulierbare elektromagnetische Stranggiesskokille zur
Herstellung von Stranggussbarren unterschiedlicher Abmessungen, bei welcher ein elektromagnetischer
Induktor die Querschnittsabmessungen des Metallschmelzestranges bestimmt und die Kokille
einen absenkbaren Boden und einen Kokillenrahmen mit einem Paar gegenüberliegender
stationärer Seitenwände sowie einem Paar gegenüberliegender, in ihrem Abstand regulierbarer
Stirnwände enthält, wobei die Seiten- und Stirnwände zusammen die Kokillenöffnung
bilden, und die Wände jeweils aus einem Induktorteil mit Induktionsschleife und einer
Abschirmung bestehen. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Durchführung
des Stranggiessprozesses mit der erfindungsgemäss regulierbaren elektromagnetischen
Kokille.
[0002] Stranggiesskokillen dienen zum Giessen von flüssigem Metall aus einer Giesspfanne
oder dergleichen in eine Gussform, wobei sich Werkstücke mit Voll- oder Hohlquerschnitt
erzeugen lassen. Konventionelle Giessvorrichtungen zum Stranggiessen von Metallen
zur Herstellung von Barren oder Bolzen als Vormaterial für deren Weiterverarbeitung
durch beispielsweise Strangpressen oder Walzen bestehen aus einer wassergekühlten
Kokille, d.h. einer üblicherweise oben offenen Gussform, mit parallelen Wänden und
anfänglich dicht schliessendem, jedoch absenkbarem Boden, wobei die Kokillenwände
üblicherweise hohl ausgebildet sind und mit Wasser gekühlt werden. Wird die Metallschmelze
in die Kokille eingegossen, so erstarrt diese Schmelze rasch an Wandungen und Boden
der Kokille, so dass sich ein Napf, dessen Inhalt noch flüssig ist, bildet. Während
dem Stranggiessen wird dann der Kokillenboden abgesenkt und gleichzeitig wird immer
soviel Metallschmelze in die Kokille nachgefüllt, dass der Pegel der in der Kokille
befindlichen Schmelze konstant bleibt. Auf diese Weise wächst der Strang oder Barren
nach unten, wobei dieser allseitig mit einem Kühlmittel, wie üblicherweise Wasser,
besprüht und somit kontrolliert abgekühlt wird.
[0003] Das Korngefüge der erstarrten Metallschmelze hängt u.a. von der Abkühlgeschwindigkeit
ab, so dass sich beim Stranggiessen je nach Art des Abkühlverfahrens in der Randzone
und im Kern des Barrens ein unterschiedliches Korngefüge einstellt, wobei für die
Herstellung von Strangpress- und Walzprodukten feinkörnige Legierungen vorteilhaft
sind. Beim herkömmlichen Stranggiessen von beispielsweise Aluminiumbarren mit konventionellen
Kokillen bildet sich üblicherweise eine 2 bis 5 mm breite grobkörnige Randzone.
[0004] Beim konventionellen Giessen von metallenen Walzbarren und anderen derartigen Gussstücken
verwendet man für jede Barrenbreite und -dicke eine besondere Kokille, was insbesondere
dann wirtschaftlich ungünstig ins Gewicht fällt, wenn nur wenige Gussstücke einer
bestimmten Abmessung benötigt werden.
[0005] Um diese Nachteile wenigstens teilweise zu beheben, wurde in der Deutschen Auslegeschrift
1 059 626 zur Herstellung von Gussstücken mit länglichem Querschnitt eine Kokille
aus einem geschlossenen Ring mit parallelen Seiten- und Stirnwänden vorgeschlagen,
bei der mindestens eine Stirnwand innerhalb des geschlossenen Ringes verstellbar ist.
Die für die Herstellung bestimmter Barrenbreiten notwendige Einstellung der Kokillenöffnung
mittels der verstellbaren Stirnwände muss dabei vorgängig zum Stranggiessprozess vorgenommen
werden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Kokille in ihrem gesamten Umfang
dicht verschlossen ist.
[0006] Eine andere Art von Stranggiesskokillen stellen die elektromagnetischen Stranggiesskokillen
(EMC-Kokillen) dar. Dabei tritt an Stelle der oben beschriebenen, gekühlten Kokille
eine Leiterschleife (Induktor), an welche eine konstante hochfrequente Wechselspannung
angelegt wird, die einen entsprechenden elektrischen Leiterstrom hervorruft. Dieser
Leiterstrom erzeugt ein Magnetfeld mit einer magnetischen Feldstärke, dessen vertikale
Komponente H
y, d.h. die Komponente in Richtung der Kokillenachse, in der beim Giessvorgang durch
den Hohlraum des Induktors hindurchtretenden Metallschmelze einen Wirbelstrom induziert,
der in entgegengesetzter Richtung zum Leiterstrom im Induktor fliesst. Aus der Wechselwirkung
zwischen H
y und dem induzierten Wirbelstrom resultiert eine Kraft, welche in das Zentrum der
Schmelze gerichtet ist und deren Betrag der Stromstärke des Wirbelstromes als auch
der magnetischen Felsstärke H
y proportional ist. Dieser Kraft entspricht ein sogenannter elektromagnetischer Druck.
Das Gleichgewicht zwischen diesem und dem metallostatischen Druck in der Schmelze
bestimmt Form und Abmessung des gegossenen Stranges.
[0007] Das Prinzip der elektromagnetischen Stranggiesskokille beruht somit darauf, dass
ein starker durch die Leiterschleife des Induktors fliessender Strom ein starkes Magnetfeld
erzeugt, welches seinerseits Wirbelströme in der Schmelze bewirkt, so dass durch die
Wechselwirkung zwischen Magnetfeld und Wirbelströmen die Schmelze zusammengehalten
wird. Bei derartigen elektromagnetischen Stranggiesskokillen wird Metallschmelze mit
vorgegebener Geschwindigkeit auf einen innerhalb eines schlaufenförmigen elektrischen
Induktors befindlichen Anfahrboden gegossen. Der Anfahrboden wird mit einer der Giessrate
angepassten Geschwindigkeit gesenkt. Hochfrequenter Wechselstrom im Induktor erzeugt
ein elektromagnetisches Kraftfeld, welches die eingeführte Metallschmelze innerhalb
des Induktors horizontal in einer Form begrenzt, die im wesentlichen durch die Innenkonturen
der Induktorschlaufe bestimmt wird. Durch Beaufschlagung mit einem Kühlmittel, wie
beispielsweise Besprühen des Stranges mit Wasser, erfolgt eine rasche Erstarrung der
oberflächennahen Schicht des sinkenden Stranges. Durch Anwendung dieser EMC-Kokillen
entstehen dünne Randzonen mit feinkörnigem Gefüge. Zudem wird die Neigung zur Bildung
von kleinsten Lunkern, d.h. Hohlräumen infolge ungleichmässiger Erstarrung, sowie
von Seigerungen, d.h. ungleichmässige Verteilung der Legierungsbestandteile der Kristallkörner,
verkleinert.
[0008] Der Aufbau einer konventionellen Stranggiesskokille unterscheidet sich somit grundlegend
von dem einer elektromagnetischen Stranggiesskokille. Die Kokillle im konventionellen
Fall dient der Ableitung der Schmelzwärme durch Kontakt mit der Schmelze. Im weiteren
bildet sie die Gefässwand für die Schmelze und muss deshalb in ihrem gesamten Umfang
dicht sein. Die elektromagnetische Kokille kommt jedoch mit der Schmelze nicht in
Berührung. Sie dient der Stromführung in definierter Art und Weise und enthält üblicherweise
Vorrichtungen zur zusätzlichen Beeinflussung des Magnetfeldes. EMC-Kokillen unterscheiden
sich von den konventionellen also wesentlich, so dass keine Übertragungsmöglichkeiten
der einzelnen Merkmale des einen Kokillenaufbaus auf den anderen bestehen.
[0009] Eine Weiterentwicklung der EMC-Kokille ist in der US-Patentschrift 3,605,865 beschrieben,
bei welcher das axiale Magnetfeld mittels einer sich nach unten verjüngenden elektromagnetischen
Abschirmung, bestehend aus einem Ring eines nicht-magnetischen Metalls, dessen unteres
Ende sich ungefähr in der Mitte der Induktorhöhe befindet, derart eingestellt wird,
dass der laterale metallostatische Druck an jedem Punkt der Schmelzensäule im wesentlichen
gleich dem elektromagnetischen Druck ist und somit Querschnittsveränderungen im entstehenden
Barren vermieden werden.
[0010] Durch die Verwendung eines innerhalb der elektromagnetischen Abschirmung an dessen
oberen Ende positionierten und in der Höhe gegenüber der Abschirmung verstellbaren,
konzentrischen Metallringes hoher elektrischer Leitfähigkeit werden in der Schmelze
durch das elektromagnetische Feld des Induktors Wirbelströme erzeugt, deren magnetisches
Feld dem des Induktors entgegenwirkt, so dass das resultierende Magnetfeld an der
Oberfläche der Schmelzzone nur gering ist und somit an dieser Stelle starke Turbulenzen
in der Schmelze, welche zu Gefügefehlern an der Barrenoberfläche führen können, vermieden
werden.
[0011] Beim konventionellen Strangiessen wie beim Strangguss mit elektromagnetischen Kokillen
weisen die gefertigten Barren etwas konkave Seitenflächen auf. Diese Konkavität der
Barrenseitenflächen ist durch einen während dem Abkühlen der Schmelze stattfindenden
Schrumpfungsprozess bedingt und tritt insbesondere auf den Flachseiten langformatiger,
rechteckförmiger Walzbarren auf. Die durch den Schrumpfungsprozess resultierende konkave
Krümmung der Barren-Seitenwände hängt unter anderem von deren Format, Legierung und
der Giessgeschwindigkeit ab. Typische Werte für den Einzug betragen 5 bis 10 mm pro
Seite für Walzbarren des Formats 300 x 1000 mm aus einer Mg-haltigen Aluminiumlegierung
und bei einer Giessgeschwindigkeit von 5 bis 8 cm pro Minute. Solche Abweichungen
von der Planarität der Oberfläche sind insoweit unerwünscht, als sie beim Fräsen zur
Erhöhung des Abfalls führen und beim Walzen Schwierigkeiten hinsichlich des Geradelaufs
der Barren bereiten.
[0012] Bei konventionellen Stranggiesskokillen werden, um der Bildung von konkaven Seitenflächen
Rechnung zu tragen, die inneren Flächen der Stranggiesskokille nach aussen gewölbt
ausgebildet. Die Metallschmelze verlässt durch diese Massnahme die Kokille mit nach
aussen gewölbten Seitenflächen, welche dann durch das Schrumpfen eben werden. Das
selbe Prinzip kann auch für EMC-Kokillen verwendet werden.
[0013] Eine andere Möglichkeit den Schrumpfungsvorgang bei mit EMC-Kokillen hergestellten
Barren auszugleichen, besteht gemäss der DE-OS 28 48 808 in der Verwendung eines eine
metallische Leiterschleife mit einem Hohlraum für das Durchleiten eines Kühlmittels
aufweisenden Induktors, wobei die Vertikalabmessung des Induktors in der Seitenmitte
ein Mehrfaches der Vertikalabmessung an dessen Ecken beträgt. Die in der DE-OS 28
48 808 vorgeschlagene Lösung macht von der Überlegung gebrauch, dass Form und Abmessung
der Schmelze beim Stranggiessen im elektromagnetischen Wechselfeld -- neben der Form
des Grundrisses des verwendeten Induktors -- im wesentlichen von der vertikalen Komponente
H
y der in der Schmelze herrschenden magnetischen Feldstärke abhängt, welche gemäss der
DE-OS 28 48 808 durch lokale Herabsetzung der Stromdichte im Induktor, d.h. vorzugsweise
in der Mitte von dessen Seitenflächen, bewirkt werden kann.
[0014] Die Herstellung elektromagnetischer Stranggiesskokillen ist -- vorallem aufgrund
ihrer engen Masstoleranzen -- aufwendig und kostspielig. Die zahlreichen unterschiedlichen
Gussbarrenformate bringen zudem die unwirtschaftliche Notwendigkeit mit sich, eine
entsprechend grosse Zahl von Kokillen auf Lager zu halten.
[0015] In der EP 0 109 357 wird eine elektromagnetische Stranggiesskokille mit veränderbarem
Gussquerschnitt beschrieben, welche besondere Sperrelementen für die wahlweise Positionierung
und Befestigung der Stirnwände an den Seitenwänden aufweist. Eine an den Stirnwänden
angeordnete spezielle Klemmvorrichtung verbindet die jeweiligen Induktorschleifen
und Abschirmungen der einzelnen Wände miteinander, so dass innerhalb der Kokille jeweils
geschlossene Schleifen entstehen. Diese Klemmvorrichtung weist eine Nockenwelle auf,
bei deren Drehung Kolben spezielle Kontaktelemente in Verbindung bringen. Diese Klemmeinrichtung
muss für jede der beidseitigen Verbindungen zwischen Seiten- und Stirnwand gesondert
eingestellt werden. Der Anpressdruck für die Kontaktelemente hängt dabei allein von
der Drehung der Nockenwelle ab.
[0016] In der EP 0 156 764 wird eine elektromagnetische Stranggiesskokille beschrieben,
bei welcher eine Stirnwand über lösbare Sperrbolzen an den Seitenwänden verschiebbar
befestigt ist, während die jeweiligen Induktorschleifen und Abschirmungen über eine
Klemmeinrichtung mit in Zylinderräumen sitzenden Kolben zu geschlossenen Schleifen
verbunden sind. Die Zylinderräume stehen über Zweigleitungen bzw. Kanäle mit einer
Druckkammer in Verbindung, wobei die Druckkammer mit einem Druckmittel gefüllt ist,
welches durch einen Hauptkolben unter Druck setzbar ist. Durch diesen Aufbau wird
eine gleichmässige Bewegung der Kolben in den Zylinderräumen sowie ein gleichmässiger
Anpressdruck gewährleistet.
[0017] Bei allen heute verfügbaren elektromagnetischen Stranggiesskokillen zum Giessen von
Walzbarren und anderen derartigen Gussstücken aus Metall, wie beispielsweise aus Leichtmetall,
muss für jede Barrenbreite vorgängig zum Stranggiessen die Breite der Kokille von
Hand eingestellt werden, was einen hohen Zeitaufwand bedingt und zudem üblicherweise
zu einem längeren Unterbruch in der Fertigungslinie führt. Dies wirkt sich insbesondere
dann ungünstig auf die Fertigungsdauer und die Fertigungskosten aus, wenn nur wenige
Gussstücke einer bestimmten Breite benötigt werden.
[0018] Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt, eine elektromagnetische Stranggiesskokille
zu schaffen, welche die oben beschriebenen Nachteile vermeidet und eine Veränderung
des resultierenden Gussquerschnittes ohne eine vorgängig zum Stranggiessprozess vorzunehmende
manuelle Positionierung der Stirn- oder Seitenwände ermöglicht.
[0019] Aufgabe vorliegender Erfindung ist somit die Schaffung einer elektromagnetischen
Stranggiesskokille, die die Herstellung von Stranggussbarren unterschiedlicher Abmessungen
mit ein und derselben Kokille und ohne eine vorgängig zum Stranggiessprozess notwendige
manuelle Einstellung der Kokillenöffnung erlaubt.
[0020] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der absenkbare Boden feste Abmessungen
aufweist, am Kokillenrahmen zumindest eine Stirnwand an den anliegenden Seitenwänden
verschiebbar gelagert ist, die Position der verschiebbaren Stirnwände zu jedem Zeitpunkt
mittels einer Positionsmesseinrichtung bestimmbar ist, die Positionierung jeder verschiebbaren
Stirnwand durch einen mittels einer Steuereinheit regulierbaren Antrieb erfolgt, und
die Induktorschleifen sowie die Abschirmungen der einzelnen Wände über flexible elektrische
Leiter zu geschlossenen Schleifen verbunden sind.
[0021] Um Gussbarren mit möglichst ebenen Seitenflächen herzustellen, werden die sich gegenüberliegenden
stationären Seitenwände, welche mit den Stirnwänden zweckmässigerweise einen etwa
rechten Winkel einschliessen und zusammen mit diesen Stirnwänden die Kokillenöffnung
bilden, beispielsweise gemäss der EP 0 109 357 segmentiert und/oder mit einem Induktor
versehen, der beispielsweise gemäss der DE-OS 28 48 808 am Seitenrand und in der Seitenmitte
unterschiedliche Vertikalabmessungen aufweist.
[0022] Gemäss vorliegender Erfindung kann die Barrenbreite durch programmgesteuerte Regulierung
der Kokillenöffnung bzw. des Stirnwandabstandes eingestellt werden, wobei dies durch
die Positionierung entweder nur einer Stirnwand oder aber durch beispielsweise gegenläufige
Verschiebung beider Stirnwände geschehen kann. Üblicherweise genügt zur Einstellung
der gewünschten Barrenbreite durch die Regulierung des Abstandes zweier gegenüberliegender
Stirnwände jedoch die Verschiebung nur einer Stirnwand. In der folgenden Beschreibung
wird deshalb von der Einstellung einer einzigen Stirnwand pro Kokille ausgegangen,
obwohl für gewisse Kokillenkonstruktionen eine gegenüber der Kokillenmitte symmetrischen
und gleichzeitigen Einstellung beider Stirnwände vorteilhaft sein kann. Der vorliegende
Erfindungsgegenstand umfasst jedoch die Regulierung der Kokillenöffnung durch Einstellung
von nur einer Stirnwand wie auch durch gleichzeitige Einstellung beider sich gegenüberliegenden
Stirnwände.
[0023] Mit einer erfindungsgemässen EMC-Kokille lässt sich der Stirnwandabstand in einem
Bereich von zweckmässigerweise 10 bis 1000 mm und insbesondere von 100 bis 500 mm
variieren.
[0024] Die flexiblen elektrischen Leiter dienen zur Verbindung der Induktorschleifen und
Abschirmungen der einzelnen Wände, so dass eine geschlossene Induktorschleife und
eine elektrisch geschlossene elektromagnetische Abschirmung gebildet wird. Die flexiblen
elektrischen Leiter weisen bevorzugt eine hohe elektrische Leitfähigkeit auf und sind
in ihrer Länge derart ausgebildet, dass sie die Bewegungen der Stirnwände nicht beschränken.
Insbesondere werden Leiter der entsprechenden Länge aus Kupferbändern oder Kupferlitzen
bevorzugt verwendet.
[0025] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Stranggusskokille
sind die flexiblen elektrischen Leiter wenigstens teilweise als Kühlmittel-führende
Leiter ausgebildet, beispielsweise in Form von flexiblen Schläuchen, auf deren Umhüllung
-- beispielsweise durch einen Isolator getrennt -- der elektrische Leiter aufgebracht
ist.
[0026] Der Antrieb der verschiebbaren Stirnwände kann beispielsweise durch mechanische,
hydraulische, pneumatische oder elektromagnetische Mittel erfolgen. Zweckmässigerweise
erfolgt das Positionieren und Festlegen jeder verschiebbaren Stirnwand über mindestens
eine beispielsweise parallel zur Bewegungsrichtung der Stirnwand liegende Achswelle,
wobei diese als Voll- oder Hohlprofil, oder als kolbenförmiges Element ausgebildet
sein kann.
[0027] Jede verschiebbare Stirnwand wird beispielsweise über mindestens eine Achswelle gemäss
einem vorgegebenen Programm positioniert. Bei Verwendung von nur einer Achswelle pro
Stirnwand wird die Achswelle zweckmässigerweise mittig an der Stirnwand festgelegt.
Bei Verwendung von mehreren Achswellen pro Stirnwand muss eine synchrone Bewegung
aller an der Stirnwand-Bewegung beteiligten Achswellen sichergestellt werden.
[0028] Der für das Positionieren und Festlegen der Stirnwand erforderliche Schub erfolgt
zweckmässigerweise durch eine mittels einem Motor angetriebenen Antriebswelle, wobei
die Drehbewegung der Antriebswelle mittels einem Getriebe in einen axialen Schub in
Richtung der Achswelle überführt werden kann. Werden für die Positionierung der Stirnwand
mehrere Achswellen eingesetzt, oder werden mehrere erfindungsgemässe Stranggusskokillen
parallel betrieben, werden -- zur Sicherstellung einer synchronen Bewegung -- die
beteiligten Achswellen bevorzugt durch ein und dieselbe Antriebswelle angetrieben.
[0029] Als Getriebe kommen beispielsweise Zugmittel-, Gelenk-, Schrauben- oder Rädergetriebe
in Frage. Bevorzugt werden Rädergetriebe in Form von ein- oder mehrstufigen Zahnradgetrieben
eingesetzt. Diese erlauben die schlupffreie Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle
auf die Achswelle/n in einem definierten Übersetzungsverhältnis.
[0030] Als Zahnradgetriebe eignen sich beispielsweise zylindrische Stirnräder, Kegel- oder
Schneckenräder. Dabei können die zylindrischen Zahnräder gerade, schräg, pfeilförmig
(Pfeilräder), oder schraubenförmig (Schraubenräder) sowie innen- oder aussenverzahnt
sein. Kegelräder weisen eine kegelige Umfangsfläche mit gerader, schräger oder Bogenverzahnung
auf.
[0031] Die für die Einstellung der Kokillenöffnung erforderliche Verschiebung der Stirnwand
kann beispielsweise durch eine fest mit der Stirnwand verbundene Achswelle geschehen,
wobei das andere Ende der Achswelle als Zahnstange ausgebildet ist, in welche -- gegebenenfalls
über ein Übersetzungsgetriebe -- ein mit der Antriebswelle fest verbundenes Zahnrad
eingreift.
[0032] Das Festlegen der Achswelle/n an der Stirnwand kann beispielsweise durch Verschrauben,
Verklemmen, Nieten oder Schweissen geschehen. Bevorzugt werden jedoch -- zum Zwecke
der einfacheren Austauschbarkeit von der Abnutzung unterworfenen Kokillenelementen
-- lösbare Verbindungen eingesetzt.
[0033] Eine andere Möglichkeit für die Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle in
eine axiale Verschiebung der Stirnwand liegt beispielsweise in der Übertragung der
Drehbewegung der Antriebswelle auf die Achswelle/n durch Drehmomentübertragung mittels
einem Getriebe wie beispielsweise einem Zahnradgetriebe, wobei die Antriebs- und Achswellen
je ein fest mit deren Achsen verbundenes Zahnrad aufweisen. Die Drehbewegung der Achswelle/n
kann dann beispielsweise mittels einem Spindelgetriebe, d.h. eine in der Stirnwand
bzw. in einer Anformung der Stirnwand vorhandene Gewindebohrung, in welche die an
ihrem Umfang mit einem Gewinde versehene Achswelle (Spindel) eingreift, in eine axiale
Bewegung der Stirnwand überführt werden.
[0034] Die Benützung der in vorliegender Erfindung beschriebenen Kokille für die Herstellung
von Stranggussbarren unterschiedlicher Abmessungen mit einem feste Abmessungen aufweisenden
Kokillenboden zeitigt gegenüber den bekannten EMC-Kokillen mit üblicherweise mittels
Schrauben oder dergleichen an den betreffenden Seitenwänden festgelegten Stirnwänden
einen grossen Kostenvorteil, da vorgängig zum Stranggiessprozess keine manuellen Einstellungen
notwendig werden und somit bei der Vornahme von Änderungen betreffend die Barrenabmessungen
kein Betriebsunterbruch in der Fertigungslinie entsteht. Insbesondere wirkt sich dieser
Vorteil bei mehreren parallel arbeitenden EMC-Kokillen aus, da sich alle Kokillenöffnungen
gemeinsam, mittels beispielsweise ein und derselben Antriebswelle, einstellen lassen.
[0035] Zudem ermöglicht die gemäss vorliegender Erfindung ausgeführte EMC-Kokille die stufenlose
Einstellung der Barrenabmessungen, während bei den bisher bekannten EMC-Kokillen mit
verstellbaren Stirnwänden üblicherweise nur zwischen 3 und 5 Positionen zur Festlegung
der Stirnwände zur Verfügung stehen.
[0036] Die erfindungsgemässe EMC-Kokille eignet sich zum Stranggiessen von Barren aus Metall,
zweckmässigerweise aus Leichtmetall und insbesondere zur Herstellung von Stranggussbarren
aus Aluminium und dessen Legierungen.
[0037] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Stranggiessen von Metallbarren mittels
einer elektromagnetischen Stranggiesskokille gemäss vorliegender Erfindung.
[0038] Erfindungsgemäss wird der Abstand der Kokillen-Stirnwände anfänglich derart eingestellt,
dass der durch die Kokillenwände, resp. der durch das im Induktor resultierende Kraftfeld
definierte Anfangsquerschnitt der Schmelzensäule im wesentlichen dem durch die Innenkonturen
des absenkbaren Kokillenbodens definierten Querschnitt entspricht, und der Abstand
der Kokillen-Stirnwände im Verlaufe des Stranggiessprozesses durch den mittels der
Steuereinheit regulierbaren Antrieb im Zusammenwirken mit der Absenkung des Kokillenbodens
programmgesteuert derart geregelt wird, dass die Querschnittsabmessungen des entstehenden
Metallschmelzestranges kontinuierlich oder schrittweise an die Abmessungen des gewünschten
Stranggussbarrens angeglichen werden.
[0039] Im erfindungsgemässen Verfahren wird die Metallschmelze durch das elektromagnetische
Kraftfeld in ihrer räumlichen Ausdehnung auf den Innenbereich des Induktors beschränkt,
so dass das erfindungsgemässe Verfahren zu keinem Zeitpunkt, und insbesondere nicht
zu Beginn des Stranggiessprozesses, einen dichten Verschluss zwischen dem Kokillenrahmen
und dem Kokillenboden erfordert.
[0040] Die durch die Steuereinheit bewirkte Regulierung des Stirnwandabstandes wird bevorzugt
gemäss einem fest vorgegebenen Programm, einer sogenannten Sollwertkurve, zeitabhängig
gesteuert.
[0041] Die Regulierung des Stirnwandabstandes erfolgt in einer weiteren bevorzugten Weise
derart, dass die durch die Steuereinheit bewirkte Positionierung jeder verschiebbaren
Stirnwand gemäss der Differenz aus der gemessenen zeitabhängigen Position der betreffenden
Stirnwand und einem in einem Programm festgelegten, vorgegebenen zeitabhängigen Positionswert
(Sollwertkurve) geschieht.
[0042] Der Querschnitt der Schmelzensäule kann zu Beginn des erfindungsgemässen Verfahrens
grösser oder kleiner als der Querschnitt des herzustellenden Barrens gewählt werden.
Im Verlaufe des Absenkvorganges des Kokillenbodens kann dann die Kokillenöffnung schrittweise
oder kontinuierlich derart verändert werden, dass der abgekühlte Barren den gewünschten
Querschnitt aufweist, wodurch zu Beginn des Stranggiessprozesses ein konischer Teil
bzw. mehrere sich stufenweise folgende konische Teile geschaffen werden. Die einfach
bzw. stufenförmig ausgebildeten konischen Teile können beispielsweise pyramidenstumpf-
oder kegelstumpfförmige Form aufweisen.
[0043] Die Form der konischen Barrenteile ergibt sich im wesentlichen durch die Geschwindigkeit
der Abstandsveränderung der Stirnwände im Zusammenwirken mit der Geschwindigkeit der
Kokillenboden-Absenkung. Bevorzugt erfolgt die Verfahrenssteuerung derart, dass die
Flächennormale der entstehenden konischen Barrenteile mit der Barrenachse einen minimalen
spitzen Winkel von 25° einschliesst, d.h. der entsprechende Winkel der kegelstumpf-
bzw. pyramidenstumpfförmigen Barrenteile beträgt zwischen 25 und 90°.
[0044] Um den Materialausschuss bei der Weiterverarbeitung der Stranggussbarren zu minimieren,
beträgt die maximale Absenktiefe des Kokillenbodens bis zum Erreichen des konstanten
und für die gewünschten Barrenquerschnittsabmessungen notwendigen Schmelzsäulenquerschnitts,
d.h. die Höhe des pyramidenstupf- bzw. kegelstumpfförmigen Barrenteils, zweckmässigerweise
weniger als 50 cm und insbesondere weniger als 30 cm.
[0045] Gegenüber den bekannten Stranggiessverfahren, bei denen die Stirnwände vorgängig
zum Stranggiessen, üblicherweise mittels Schrauben, festgelegt werden müssen, ermöglicht
vorliegendes erfindungsgemässes Verfahren durch die stufenlos einstellbare Kokillenöffnung
die kostengünstige Herstellung von Stranggussbarren mit beliebigen, gemäss den Kundenwünschen
gewählten Abmessungen.
[0046] Bezüglich der erfindungsgemässen Stranggiesskokille ergeben sich weitere Vorteile,
Merkmale und Einzelheiten der Erfindung aus den nachfolgenden beispielhaften Figuren.
[0047] Figur 1zeigt eine Draufsicht auf regulierbare elektromagnetische Kokillen gemäss
vorliegender Erfindung.
[0048] Figur 2zeigt eine perspektivische Ansicht einer auf einer Seitenwand beweglich gelagerten
und mittels einem Spindelgetriebe verstellbaren Stirnwand.
[0049] Figur 3zeigt einen Schnitt durch die Kokillenseitenwand entlang der Linie III - III
nach Figur 1.
[0050] Figur 1 zeigt ein System von regulierbaren elektromagnetischen Kokillen, wobei --
der besseren Übersichtlichkeit wegen -- beispielhaft zwei entsprechende Kokillen 60
dargestellt sind. Jede Kokille 60 weist einen Kokillenrahmen 62 auf, enthaltend ein
Paar gegenüberliegende Seitenwände 20 und ein Paar gegenüberliegende bewegliche Stirnwände
10, welche zusammen die Kokillenöffnung 12 bilden. Die Seiten- und Stirnwände bestehen
jeweils aus einem Induktorteil mit Induktionsschleife und einer Abschirmung 28. Durch
die Verbindung 18 wird die Induktionsschleife 70 der Seitenwand 20 mit einer -- nicht
dargestellten -- Induktionsschleife der Stirnwand elektrisch verbunden. Die elektrische
Verbindung der an der Seitenwand 20 befestigten Abschirmung 28 mit der an einer Stirnwand
befestigten Abschirmung geschieht durch die Verbindung 19. Die elektrischen Verbindungen
18 und 19 werden durch flexible elektrische Leiter mit hoher elektrischer Leitfähigkeit
gebildet. Zweckmässigerweise werden dazu Kupferbänder oder Kupferlitzen eingesetzt.
Die Seitenwände 20 jeder Kokille 60 sind durch Profile 25 in vorbestimmtem Abstand
starr miteinander verbunden. Die Stirnwände 10 sind mittels Gleitschuhen 15, die Ausnehmungen
aufweisen, in welche auf der Oberfläche 21 der Seitenwände 20 befestigte Führungsschienen
16 eingreifen, verschiebbar gelagert und werden durch Achswellen 30 angetrieben. Die
Achswellen sind über ein Getriebe 32 mit der gemeinsam für eine Serie von parallel
arbeitenden Stranggiesskokillen 60 vorhandenen Antriebswelle 34 verbunden. Die Antriebswelle
34 wird durch einen Elektromotor 40 angetrieben, wobei die Steuerung des Elektromotors
mittels einer -- nicht eingezeichneten -- Steuereinheit gemäss einem vorgegebenen
Programm nach Massgabe der mit dem Positionsmessgerät 50 bestimmten Position der Stirnwand
10 geschieht.
[0051] Figur 2 stellt eine perspektivische Ansicht einer auf einer Seitenwand beweglich
gelagerten und mittels einem Spindelgetriebe verstellbaren Stirnwand dar, wobei der
Kokillenboden nicht dargestellt ist. Figur 2 zeigt somit beispielhaft das Prinzip
eines Stirnwandantriebes. An die Stirnwand 10 ist ein Gleitschuh 15 mittels beispielsweise
Schrauben oder Nieten befestigt. Der Gleitschuh 15 weist wenigstens eine Ausnehmung
auf, in welche eine auf der Oberfläche 21 der Seitenwand 20 befestigte Führungsschiene
16 eingreift, so dass die Stirnwand 10 auf der Seitenwand 20 verschiebbar gelagert
ist. Die Position der Stirnwand 10 wird dabei durch die Achswelle 30 festgelegt. In
der beispielhaft dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemässen Stimwandantriebes
weist der Gleitschuh 15 eine weitere Ausnehmung in Form einer Gewindebohrung auf,
welche von einer Gewindestange oder Spindel 36 durchsetzt wird, so dass eine von der
Antriebswelle 34 über das Zahnradgetriebe 32 auf die wenigstens teilweise als Spindel
36 ausgelegte Achswelle übertragene Drehbewegung im Zusammenwirken mit der Gewindebohrung
im Gleitschuh 15 zu einer schlupffreien Verschiebung der Stirnwand 10 führt.
[0052] Nach Figur 3 weist eine Seitenwand 20 der Kokille 60 einen Kokillenrahmen 62 auf,
an dem mit Schrauben 66 ein Isolationskörper 64 befestigt ist. Diesem liegt eine von
Schrauben 68 gehaltene Induktionsschleife 70 an, welche ein Kühlkanal 72 kühlt. Am
Kokillenrahmen 62 wird mit weiteren Schrauben 74 eine elektromagnetische Abschirmung
28 angebracht, welche zur Induktionsschleife 70 einen Spalt 76 offenlässt, aus dem
ein Kühlstrahl von einer Wasserkammer 80 über einen Kanal 82 auf die Oberfläche eines
gegossenen -- in Figur 1 nur gestrichelt dargestellten -- Barrens 54 trifft. Die Stirnwände
10 weisen im übrigen einen ähnlichen Aufbau auf wie die Seitenwände 20.
[0053] Bei einer gemäss vorliegender Erfindung ausgeführten EMC-Kokille lässt sich mittels
programmgesteuerter Positionierung der Stirnwände die Kokillenöffnung entsprechend
den gewünschten Abmessungen der herzustellenden Stranggussbarren stufenlos einstellen,
so dass Stranggussbarren beliebiger Abmessungen kostengünstig hergestellt werden können.
1. Regulierbare elektromagnetische Stranggiesskokille zur Herstellung von Stranggussbarren
unterschiedlicher Abmessungen, bei welcher ein elektromagnetischer Induktor die Querschnittsabmessungen
des Metallschmelzestranges bestimmt und die Kokille einen absenkbaren Boden und einen
Kokillenrahmen mit einem Paar gegenüberliegender stationärer Seitenwände sowie einem
Paar gegenüberliegender, in ihrem Abstand regulierbarer Stirnwände enthält, wobei
die Seiten- und Stirnwände zusammen die Kokillenöffnung bilden, und die Wände jeweils
aus einem Induktorteil mit Induktionsschleife und einer Abschirmung bestehen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der absenkbare Boden feste Abmessungen aufweist, am Kokillenrahmen zumindest eine
Stirnwand an den anliegenden Seitenwänden verschiebbar gelagert ist, die Position
der verschiebbaren Stirnwände zu jedem Zeitpunkt mittels einer Positionsmesseinrichtung
bestimmbar ist, die Positionierung jeder verschiebbaren Stirnwand durch einen mittels
einer Steuereinheit regulierbaren Antrieb erfolgt, und die Induktorschleifen sowie
die Abschirmungen der einzelnen Wände über flexible elektrische Leiter zu geschlossenen
Schleifen verbunden sind.
2. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der verschiebbaren
Stirnwände durch mechanische, hydraulische, pneumatische oder elektromagnetische Mittel
erfolgt.
3. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Positionieren und Festlegen
jeder verschiebbaren Stirnwand über mindestens eine parallel zur Bewegungsrichtung
der Stirnwand liegende Achswelle erfolgt.
4. Kokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die für das Positionieren und
Festlegen der Stirnwand erforderlichen Kräfte über eine durch einen Motor angetriebene
Antriebswelle auf die Achswelle/n erfolgt, wobei die Drehbewegung der Antriebswelle
mittels einem Getriebe in einen axialen Schub in Richtung der Achswelle/n überführt
wird.
5. Kokille nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass alle für das Positionieren und
Festlegen einer Stirnwand erforderlichen Achswellen synchron durch eine gemeinsame
Antriebswelle angetrieben werden.
6. Kokille nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Stirnwände einer
Vielzahl parallel betriebener Kokillen durch die selbe Antriebswelle erfolgt.
7. Verfahren zum Stranggiessen von Metallbarren mittels einer elektromagnetischen Stranggiesskokille
gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand der Kokillen-Stirnwände anfänglich derart eingestellt wird, dass der durch
die Kokillenwände, respektive der durch das im Induktor resultierende Kraftfeld definierte
Anfangsquerschnitt der Schmelzensäule im wesentlichen dem durch die Innenkonturen
des absenkbaren Kokillenbodens definierten Querschnitt entspricht, und der Abstand
der Kokillen-Stirnwände im Verlaufe des Stranggiessprozesses durch den mittels der
Steuereinheit regulierbaren Antrieb im Zusammenwirken mit der Absenkung des Kokillenbodens
programmgesteuert derart geregelt wird, dass die Querschnittsabmessungen des entstehenden
Metallschmelzestranges kontinuierlich oder schrittweise an die Abmessungen des gewünschten
Stranggussbarrens angeglichen werden.
8. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Steuereinheit
bewirkte Regulierung des Stirnwandabstandes gemäss einem fest vorgegebenen Programm
zeitabhängig gesteuert wird.
9. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Steuereinheit
bewirkte Positionierung der verschiebbaren Stirnwände gemäss der Differenz aus der
gemessenen zeitabhängigen Position der betreffenden Stirnwände und einem in einem
Programm festgelegten, vorgegebenen zeitabhängigen Positionswert geschieht.
10. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des pyramidenstupf-
bzw. kegelstumpfförmigen Barrenteils zweckmässigerweise weniger als 50 cm und insbesondere
weniger als 30 cm beträgt.