[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung für Walzen eines Walzgerüstes nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Schleifvorrichtung ist z. B. durch die DE-PS 34 06 160 bekannt geworden.
Hier findet ein Schleifband Anwendung, das über eine aufwendige Antriebs- und Führungseinheit
mit der zu schleifenden Walze in Kontakt gebracht wird. Es handelt sich dabei um nicht
endloses Schleifband. Nachteilig ist, daß das Schleifband schnell von einer Vorratsrolle
abgerollt ist, und anschließend umständlich umgewickelt oder erneuert werden muß.
[0003] Es sind auch schon rotierend angetriebene Schleifelemente bekannt geworden. Dabei
sitzen jedoch mehrere dieser Schleifelemente, denen jeweils ein antriebsmotor zugeordnet
ist, auf einer Halterung. Die Schleifelemente werden derart angetrieben, daß sie über
kurze Bereiche entlang der zu schleifenden Walze oszillieren. Dazu müssen anfällige,
flexible Elektrozuführungen zu den Antrieben vorgesehen sein, die die Axialbewegungen
auszugleichen vermögen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schleifvorrichtung
einfach, sicher und kostengünstig aufzubauen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die Merkmale des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Dadurch
wird gewährleistet, daß der Drehantrieb für das auf der Führung längsbewegliche Schleifelement
in axialer Richtung ortsfest vorgesehen ist. Hinzu kommt, daß ggfs. mehrere Schleifelemente
von einem Motor angetrieben werden können.
[0006] Die als Hohlwelle ausgebildete drehangreifbare Führung nach Anspruch 2, sowie der
in der Hohlwelle hineinragende Mitnehmer erlauben einen einfachen Angriff des Verschiebeantriebs
an das Schleifelement, wobei der Spindel-Mutterantrieb nach Anspruch 4 oder 5 eine
besonders wartungsfreundliche Möglichkeit aufzeigt, Drehungen in axiale Verschiebebewegungen
umzuwandeln.
[0007] Die Kupplung nach Anspruch 5, vorzugsweise eine Rutschkupplung, verhindert Beschädigungen
an der Schleifvorrichtung für den Fall, daß außergewöhnliche Betriebszustände eintreten
sollten. Die in der Regel als Schalter ausgebildeten Sensoren nach Anspruch 6 bewirken
über eine Steuervorrichtung die Umkehr der axialen Verschieberichtung.
[0008] Damit keine störungsbedingten Unregelmäßigkeiten beim Schleifvorgang auftreten können,
werden die Antriebs- und Verschiebekräfte nach Anspruch 7 über Schwingungen ausgleichende
Elemente, wie z. B. Zahnriemen auf das Schleifelement übertragen.
[0009] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Ansprüchen 8 bis 11 angeführt.
[0010] Die Erfindung wird anhand einer schematischen Zeichnung näher beschrieben.
[0011] Die Zeichnung zeigt , abgeschnitten dargestellt, Teile der Einbaustücke 1, 1', eines
Walzgerüstes, in denen eine Wechselkassette 2, 2', eingebaut ist. Die Wechselkassette
2, 2', trägt die Zapfen 3, 3', einer Schwinge 4. Ein Anstellantrieb 5 ist an der Wechselkassette
2 gehaltert und arbeitet über ein Getriebe 6 auf den Zapfen 3.
[0012] In der Schwinge 4 ist eine Führung 7 drehbar gelagert. Auf der Führung 7 ist ein
Schleifelement 8, z. B. ein Schleifmop, drehfest, jedoch axial verschiebbar gehaltert.
Bei der Führung 7 handelt es sich um eine längsgeschlitzte Hohlwelle 7', die über
einen Zahnriemen 9 von einem Drehantrieb 10 antreibbar ist.
[0013] In der Hohlwelle 7' ist eine Gewindespindel 11 gelagert. Die Gewindespindel 11 ist
über einen Zahnriemen 12 von einem Verschiebeantrieb 13, der an der Schwinge 4 gehaltert
ist, drehantreibbar. Auf der Gewindespindel ist eine Kugelumlaufmutter 14 gelagert,
die über einen Mitnehmer 15, der die Hohlwelle 7' im Bereich deren nichtgezeigter
Schlitze durchdringt, mit dem Schleifelement 8 verbunden ist.
[0014] Die Schleifvorrichtung arbeitet wie folgt:
Über den Anstellantrieb 5 kann die Schwinge 4 derart verschwenkt werden, daß das Schleifelement
8 gegen die Walze 16 angestellt wird. Über den Drehantrieb 10 wird die Führung 7 und
damit das Schleifelement 8 in Drehbewegung versetzt. Gleichzeitig treibt der Verschiebeantrieb
13 die Gewindespindel 11.
[0015] Werden die Führung 7 und die Gewindespindel 11 mit gleicher Drehzahl betrieben, so
verbleibt das über den Mitnehmer 15 und die Kugelumlaufmutter 14 mit der Geschwindespindel
11 in Wirkverbindung stehende Schleifelement in axialer Ruhelage. Sowie der Verschiebeantrieb
13 die Drehzahl der Gewindespindel 11 gegenüber der Drehzahl der Führung 7 erhöht
bzw. erniedrigt, verschiebt sich die Kugelumlaufmutter 14 auf der Gewindespindel 11
und verschiebt somit das Schleifelement 8.
[0016] Erreicht das Schleifelement eines der Enden der Führung 7, so gelangt es in den Bereich
eines der Sensoren 17, 17', die als Schaltnocken ausgebildet sind. Die Sensoren 17,
17' beeinflussen über eine nicht gezeigte Steuerung den verschiebeantrieb 13 in seiner
Drehzahl in Abhängigkeit von der Drehzahl des Drehantriebes 10 so, daß sich das Schleifelement
8 in entgegengesetzter Richtung bewegt.
[0017] Für den Fall, daß die Sensoren 17, 17' zu spät oder aus Gründen eines Defekts überhaupt
nicht schalten, ist beidseits auf der Gewindespindel 11 ein Bund 19 vorgesehen, gegen
den sich die Kugelumlaufmutter 14 anlegt, wodurch eine Beschädigung der Halterung
der Gewindespindel 11 und der Hohlwelle 7' vermieden wird. Dabei sorgt weiterhin eine
Rutschkupplung 18 dafür, daß die Wirkverbindung vom Drehantrieb 10 über den Zahnriemen
9, die Führung 7, den Mitnehmer 15, die Kugelumlaufmutter 14, die Gewindespindel 11,
den Zahnriemen 12 zum Verschiebeantrieb 13 nicht vollkommen starr ist, so daß Beschädigungen
der Schleifvorrichtung vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1, 1'
- Einbaustück
- 2, 2'
- Wechselkassette
- 3, 3'
- Zapfen
- 4
- Schwinge
- 5
- Anstellantrieb
- 6
- Getriebe
- 7
- Führung
- 7'
- gestützte Hohlwelle
- 8
- Schleifelement
- 9
- Zahnriemen
- 10
- Drehantrieb
- 11
- Gewindespindel
- 12
- Zahnriemen
- 13
- Verschiebeantrieb
- 14
- Kugelumlaufmutter
- 15
- Mitnehmer
- 16
- Walze
- 17
- Sensor
- 18
- Rutschkupplung
- 19
- Bund
1. Schleifvorrichtung für Walzen eines Walzgerüsts mit einer parallel zu der zu schleifenden
Walze (16) verlaufenden Führung (7), auf der eine längs der Walze (16) mittels Verschiebeantrieb
(13) verschiebbares Schleifmittel (8) vorgesehen und mittels Anstellantriebe (5) gegen
die Walze (16) anstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führung (7) ein Drehantrieb (10) zugeordnet ist, der die Führung (7) um ihre
Längsachse in Drehbewegung zu versetzen vermag,
daß das Schleifmittel von einem rotationssymmetrischen Schleifelement (8) gebildet
wird und
daß das Schleifelement (8) mit der Führung (7) drehfest verbunden ist.
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (7) als Hohlwelle (7') ausgebildet ist,
daß das Schleifmittel (8) mit einem Mitnehmer (15) zusammenwirkt, der durch einen
Schlitz in der Hohlwelle (7') hineinragt und
daß der Verschiebeantrieb (13) auf den Mitnehmer (15) arbeitet.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hohlwelle (7) eine Mutter (14) angeordnet ist, die mit dem Mitnehmer (15)
zusammenwirkt,
daß die Mutter (14) eine Spindel (11) umschließt, und
daß die Spindel (11) vom Verschiebeantrieb (13) in Drehbewegung versetzbar ist.
4. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Mutter um eine Kugelumlaufmutter (14) handelt, die mit einer Gewindespindel
(11) zusammenwirkt.
5. Schleifvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Verschiebeantrieb (13) und der Spindel (11) eine Kupplung (18) vorgesehen
ist.
6. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sensoren (17, 17') zur Überwachung der Verschiebbewegung des Schleifelements (8)
vorgesehen sind, auf deren Ansprechen der Verschiebeantrieb (13) umgesteuert wird.
7. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebskraft sowohl vom Drehantrieb (10) als auch vom Verschiebeantrieb (13)
über Schwingungen ausgleichende Elemente (Zahnriemen 9, 12) übertragen werden.
8. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (7) in die zu schleifende Walze (16) anstellbar ist.
9. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (7) zwischen zwei Armen einer Schwinge (4) angeordnet ist, an die
der Anstellantrieb (5) angreift.
10. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwinge (4) in ihrem Drehpunkt in dem die zu schleifende Walze (16) tragenden
Walzen-Einbaustücke (1, 1') eines Walzgerüstes gehalten sind.
11. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifvorrichtung in einer Wechselkassette (2, 2') vorgesehen und über diese
im Walzgerüst untergebracht ist.
12. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifvorrichtung in einer Wechselkassette vorgesehen und über diese zwischen
den Walzeneinbaustücken (1, 1') untergebracht ist.