[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stellvorrichtung an einer Rotationsdruckmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Vorzugsweise Stellglieder aus Drehknöpfen, zum Beispiel zur Verstellung von Umfangs-
und Seitenregister an einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine, besonders einer
Bogenrotations-Offsetdruckmaschine, sind für eine feinfühlige, genaue Einstellung
und zur Überwindung größerer Einstellwiderstände mehrfach um die eigene Achse drehbar.
Der maximale Stellweg wird somit durch mehrere Umdrehungen des Stellgliedes mit einem
angepaßten Untersetzungsverhältnis erreicht.
[0003] Bekannt ist eine solche Stellvorrichtung aus DE-91 13 505 U1. Darin ist eine Stellvorrichtung
für das Umfangsregister an einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine offenbart.
Der Zylinder dieser bekannten Anordnung wird durch ein gegenüber dem Zylinder in der
Winkellage verstellbares Zahnrad angetrieben. Für diese Verstellung ist am Zahnrad
eine in eine schräge Nut einer Nutscheibe eingreifende Rolle befestigt, wobei die
Nutscheibe auf einem Zahnrad angeordnet ist, in dessen Verzahnung ein Ritzel auf einer
durch einen Stellknopf drehbaren Stellwelle eingreift. Für den maximalen Stellweg
der Nutscheibe sind mehrere Umdrehungen des Stellknopfes erforderlich, so daß es zu
einer Überschneidung des Stellknopfdrehwinkels und der Stellposition der Nutscheibe
kommt und Zuordnungen einer eventuellen Anzeige eines Anzeigeelements zu der Drehwinkelstellung
des Stellknopfes äußerst schwierig sind.
[0004] Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfindung, an einer Stellvorrichtung nach dem
Oberbegriff mit möglichst einfachen Mitteln ein zuverlässiges analoges Anzeigeelement
auszubilden.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch Merkmale nach dem Kennzeichen des Patentanspruches
1.
[0006] Das Untersetzungsgetriebe kann aus einem Hebelgetriebe oder vorzugsweise aus einem
Zahnradgetriebe bestehen. Das Untersetzungsgetriebe reduziert eine bestimmte Anzahl
Umdrehungen des Stellgliedes auf maximal eine Umdrehung des Anzeigeelements. Dadurch
wird einerseits eine optimale Abstimmung der Stellgliedumdrehungen für eine leichtgängige,
feinfühlige und genaue Einstellung des Registers und andererseits eine unmittelbare
Anzeige der exakten Einstellage ermöglicht.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgedankens besteht das Untersetzungsgetriebe
aus einem mit dem Stellglied verbundenen Ritzel und einem durch dieses Ritzel angetriebenen
Zahnkranz, der mit des Anzeigeelement verbunden ist oder selbst das Anzeigeelement
bildet. Sowohl das Ritzel des Stellgliedes als auch ein Ring, an dem ein Innenzahnkranz
ausgebildet ist, können wegen ihrer relativ geringen mechanischen Beanspruchung relativ
schwach ausgebildet werden.
[0008] Von besonderem Vorteil ist die Möglichkeit einer Kombination der Skalenmarkierung
auf dem Anzeigeelement mit einer Skala auf dem Stellglied, zum Beispiel einem Stellknopf,
so daß hier unmittelbar die aktuelle Einstellung abgelesen werden kann. Dar aus ergibt
sich der zusätzliche Vorteil, daß die Skala auf dem Stellglied, zum Beispiel dem Stellknopf,
eine mit der Skala auf dem Anzeigeelement korrespondierende Noniuseinteilung aufweisen
kann, um die genaue Feineinstellung, zum Beispiel eines Registers, zu erleichtern.
[0009] Vorteilhafte Einzelmerkmale einer erfindungsgemäßen Ausbildung enthalten auch die
Ansprüche 4, 5 und 6.
[0010] In der Zeichnung sind in einem Ausführungsbeispiel zwei Gestaltungsmöglichkeiten
einer Stellvorrichtung mit Merkmalen nach der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt in einer Achsebene durch die Stellglieder einer Seitenregistereinstellung
und einer Umfangsregistereinstellung eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine
und
- Figur 2
- eine Vorderansicht des Anzeigeelements beider Stellvorrichtungen.
[0011] Im oberen Teil der Figur 1 ist eine Stellvorrichtung für die Seitenregisterverstellung
und im unteren Teil eine Stellvorrichtung für die Umfangsregisterverstellung einer
Rotationsdruckmaschine dargestellt. Die Stellwelle 1 für die Seitenregisterverstellung
ist mit dem einen Ende drehbar in einer Gewindemuffe 2 axial unverschieblich abgestützt,
die mit ihrem Außengewinde in ein Innengewinde eines gestellfesten Halters 3 eingreift.
Mit der Gewindemuffe 2 ist ein das Stellglied bildender Stellknopf 4 drehfest verbunden,
so daß durch eine Verdrehung des Stellknopfes 4 über die Gewindemuffe 2 eine axiale
Verschiebung der Stellwelle 1 erfolgt. Dem maximalen axialen Verschiebeweg der Stellwelle
1 sind mehrere Umdrehungen des Stellknopfes 4 zugeordnet. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist der den Stellknopf 4 mit der Gewindemuffe 2 verbindende Zapfen als Ritzel 5 mit
einer äußeren Verzahnung ausgebildet, die ihrerseits in eine innere Verzahnung 6 eines
Blechringes 7 eingreift, der mit seiner Mittelachse 8 (Figur 2) exzentrisch zur Mittelachse
9 des Stellknopfes 4 an einem gehäusefesten Bauteil 10 drehfest geführt und gehalten
ist. Das Untersetzungsverhältnis der Ritzelverzahnung 5 und der Innenverzahnung 6
des Blechringes 7 sind derart aufeinander abgestimmt, daß eine den maximalen axialen
Verstellweg der Seitenregistereinstellung entsprechenden Umdrehung des Stellknopfes
4 höchstens eine Umdrehung des Blechringes 7 zur Folge hat. Auf der sichtbaren Vorderseite
des Blechringes 7 befindet sich eine Skalenmarkierung entsprechend der Darstellung
in der Figur 2. In der zeichnerischen Darstellung dieser Skalenmarkierung befindet
sich das Seitenregister in der Nullage. Auf einem Skalenring 10 des Stellknopfes 4
kann eine mit der Skalenmarkierung auf des Blechring 7 korrespondierende Noniusskala
angeordnet sein, um die genaue Einstellung des Seitenregisters zu erleichtern und
zu kontrollieren. Für die Halterung des Blechringes 7 ist an dem gestellfesten Bauteil
3 ein sich radial erstreckender Stützflansch 11 angeordnet, dessen Außenrand von einer
Kragenrandausbildung des Blechringes 7 umgriffen wird, so daß der Blechring 7 um seine
exzentrisch zur Stellknopfachse 9 liegende Drehachse 8 drehbar ist.
[0012] Der Stellknopf 12 für die Stellwelle 13 der Umfangsregisterverstellung ist unmittelbar
auf dem einen Ende der Stellwelle 13 befestigt. Nahe dem Stellknopf 12 ist auf der
Stellwelle 13 eine Ritzelverzahnung 14 angeordnet, die in eine Innenverzahnung 15
eines zweiten Blechringes 16 eingreift, wobei das Untersetzungsverhältnis einem Drehwinkel
des Blechringes 16 von höchstens 360x bei maximaler Umdrehungszahl des Stellknopfes
12 entspricht. Der Blechring 16 ist ebenso wie der Blechring 11 an einem sich radial
erstreckenden Stützflansch 17 geführt und gehalten, der mit dem gestellfesten Bauteil
3 verbunden ist und dessen äußerer Rand von einer Kragenrandausbildung des Blechringes
16 umgriffen wird. Auf der sichtbaren Außenseite des Blechringes 16 befindet sich
entsprechend der Darstellung im unteren Teil der Figur 2 ebenfalls eine Skalenmarkierung,
wobei die dargestellte Nullage der Mittelstellung des Umfangsregisters entspricht.
Ein Skalenring 18 ist für die Anordnung einer mit der Skalenmarkierung auf dem Blechring
16 korrespondierenden Noniuseinteilung bestimmt.
[0013] Im Falle der Anordnung einer Schutzabdeckung können die Anzeigeelemente sowohl der
Seitenregisterverstellung als auch der Umfangsregisterverstellung hinter einer Schutzwand
21 angeordnet sein, die im Bereich der Skalenmarkierungen der Blechringe 7 bzw. 16
jeweils ein Fenster 22 bzw. 23 aufweist. An diesem Fenster 22 bzw. 23 kann eine Vergleichsmarkierung
angeordnet sein, die mit der Skalenmarkierung auf dem Blechring 16 in überdeckung
gebracht wird, um auf dieser Weise das Ablesen des eingestellten Wertes zu ermöglichen.
Bezugszeichen
[0014]
- 1
- Stellwelle
- 2
- Gewindemuffe
- 3
- Halter
- 4
- Stellknopf
- 5
- Ritzelverzahnung
- 6
- Innenverzahnung
- 7
- Blechring
- 8
- Drehachse
- 9
- Stellknopfdrehachse
- 10
- Skalenring
- 11
- Stützflansch
- 12
- Stellknopf
- 13
- Stellwelle
- 14
- Ritzelverzahnung
- 15
- Innenverzahnung
- 16
- Blechring
- 17
- Stützflansch
- 18
- Schalenring
- 19
- Stellknopfdrehachse
- 20
- Drehachse
- 21
- Abdeckung
- 22
- Fenster
- 23
- Fenster
1. Stellvorrichtung an einer Rotationsdruckmaschine mit einem zwischen Endlagen mehrfach
um eine Achse drehbaren Stellglied,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (4,12) und ein um eine Achse (8,20) drehend schwenkbares Anzeigeelement
(7,16) durch ein Untersetzungsgetriebe verbunden sind, welches einen den maximalen
Drehwinkel des mehrfach drehbaren Stellgliedes (4,12) auf höchstens eine Umdrehung
des Anzeigeelements (7,16) übertragenden Untersetzungsfaktor aufweist.
2. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Untersetzungsgetriebe aus eines mit dem Stellglied (4,12) verbundenen Ritzel
(5,14) und einem durch dieses angetriebenen, mit dem Anzeigeelement verbundenen Zahnkranz
(6,15) besteht.
3. Stellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ritzel (5,14) des Stellgliedes (4,12) in die Innenverzahnung (6,15) eines
um eine exzentrisch zur Ritzelachse (9,19) angeordnete Drehachse (8,20) drehbaren
Ringes (7, 16) des Anzeigeelements eingreift.
4. Stellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Innenverzahnung aufweisender Blechring (7,16) des Anzeigeelements an seinem
Umfang geführt und gehalten ist.
5. Stellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sichtbare Vorderseite des Blechringes (7,16) des Anzeigeelements eine Skalenmarkierung
und ein gestellfestes Element im Bereich der Skalenmarkierung eine Vergleichsmarkierung
aufweist.
6. Stellvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichsmarkierung in einem Fenster (22,23) einer Schutzabdeckung (21) angeordnet
ist.
7. Stellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das drehbare Stellglied (4,12) eine auf Markierungen der Skala des Blechringes
(7,16) abgestimmte Skala aufweist.
8. Stellvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Skala des drehbaren Stellgliedes (4,12) eine mit der Skala des Anzeigeelementes
korrespondierende Noniusteilung aufweist.