[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Musterkarten
mit aufgeklebten Warenmustern, die eine Beleimungsstation und eine Klebestation aufweist,
wobei eine Vielzahl von Warenmustern gleichzeitig in einer vorgegebenen Anordnung
auf eine Musterkarte aufgeklebt werden, und die Warenmuster in einem rastermässig
aufgebauten Magazinkasten gestapelt anliegen.
[0002] Bei der Konstruktion von Maschinen zur Herstellung von Musterkarten bestand das wesentlichste
Problem immer in der Erfassung der einzelnen Warenmuster, die von einem Stapel vereinzelt
abgehoben und lagerichtig an einer beleimten Position einer Musterkarte aufgelegt
werden mussten. Zur Ergreifung der Stoffmuster werden im wesentlichen Nadelgreifer
verwendet, wie sie beispielsweise aus der CH-A-667'259, der CH-A-680'850 oder der
DE-A-36'34'699 bekannt sind. Es sind jedoch auch Greifvorrichtungen für textile Zuschnitte
bekannt, die für grossflächige Zuschnitte geeignet sind, wie beispielsweise die DE-A-41'08'301
zeigt. Ferner können jedoch solche Greifervorrichtungen auch zangenartig ausgestaltet
sein, wie dies die DE-C-24'01'737 zeigt. Aber auch saugnapfähnliche pneumatische Greifer
sind bekannt, wie dies aus der CH-A-491'028 hervorgeht.
[0003] Maschinen, mit denen mindestens teilweise die Herstellung von Musterkarten mit aufgeklebten
Warenmustern automatisch erfolgen kann, arbeiten mit Endlosbandsystemen, bei denen
entweder sowohl der Musterkarton, wie auch das Stoffmuster von einem Endlosband geliefert
werden, wie in der DE-A-31'37'241 beschrieben. Demgegenüber zeigt die CH-A-536'752
eine Maschine zur Herstellung von Musterkarten, die eine Beleimungsstation und eine
Klebestation aufweist, mit einem Stapel von Mustern, die einzeln ergriffen und über
die Klebestation hinweg auf die endlose Musterkarte übertragen werden. In ähnlicher
Weise arbeitet eine aus der CH-A-663'776 bekannte Vorrichtung.
[0004] Die vorliegende Erfindung geht von einer einfachen, haibautomatisch arbeitenden Maschine
zur Herstellung von Musterkarten mit aufgeklebten Warenmustern aus, wie sie aus der
CH-A-569'338 bekannt ist. Die hierin beschriebene Maschine weist sämtliche Merkmale
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 auf. Prinzipiell wird hier so gearbeitet,
dass eine Musterkarte in eine Beleimungsstation gelegt wird und der Klebstoff mittels
Tampondruck auf der Unter- oder Oberseite des Kartons aufgebracht wird und dann lagegleich
oder gewendet auf die in einem rastermässig aufgebauten Magazinkasten gestapelt anliegenden
Warenmuster aufgelegt wird, so dass mittels Adhäsion die Vielzahl von Warenmustern
an den mit Leim versehenen Stellen haften bleibt und der Karton mit den nun daran
klebenden Warenmustern abgehoben, gewendet und gestapelt wird. Solche Maschinen sind
ausserordentlich preiswert und besonders für kleinere und mittlere Serien geeignet.
[0005] Es hat sich gezeigt, dass immer mehr die Nachfrage kommt für Musterkarten, auf denen
nichttextile Warenmuster aufgeklebt werden sollen. Dies sind beispielsweise Teppichbodenmuster,
Keramikplättchen, Kunststoffbeläge Parkettmuster oder dickere Furniere. Bisher wurden
solche Muster zu grossen Musterbüchern direkt angefertigt oder aber die grossen 1:1
Muster in Schachteln herumgeschleppt. Solche Musterkollektionen sind derart voluminös
und schwergewichtig, dass entsprechend nicht mehr das gesamte Verkaufsprogramm vorgeführt
werden konnte, sondern nur noch eine Auswahl daraus. Mittels der erfindungsgemässen
Maschine wird nunmehr erstmals die Möglichkeit aufgezeigt, Musterkarten mit aufgeklebten
Warenmustern herzustellen, auch wenn es sich dabei um relativ voluminöse und schwergewichtige
Muster handelt. Zur Erfüllung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemässe Maschine
die Merkmale des Patentanspruches 1 auf.
[0006] Bei relativ schweren und voluminösen Warenmustern ist es nicht möglich, die beleimte
Musterkarte auf die Muster aufzulegen und abzuheben. Das zweite Problem besteht darin,
dass die Anzahl Muster, die in einem Magazinkasten aufgenommen werden können, entsprechend
stark reduziert ist. Während bei Stoffmustern in einem Magazinkasten bis zu mehrere
Hundert Lagen Platz finden können, sind dies bei Teppichmustern meist nur wenige Dutzend.
Entsprechend wurde die erfindungsgemässe Maschine so konstruiert, dass das Nachfüllen
der Magazinkästen ohne Unterbrechung der Musterkartenherstellung erfolgen kann.
[0007] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Maschine
im Detail sowie zwei Varianten schematisch dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- - eine Seitenansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Maschine zur Herstellung
von Musterkarten sowie
- Figur 2
- - dieselbe Maschine in der Ansicht von oben.
- Figur 3
- - zeigt einen Aufriss der Maschine gemäss den Figuren 1 und 2 in schematisierter Form
zur Erläuterung der Bewegungsabläufe.
- Figur 4
- - dient der Beschreibung einer Variante der Maschine, bei der die Beleimungsstation
zwischen der Magazinierungsstation und der Klebestation angeordnet ist und
- Figur 5
- - eine gleichartige Anordnung derselben Stationen, jedoch mit geänderter Magazinierungsstation.
[0008] Die erfindungsgemässe Maschine weist im wesentlichen drei Stationen auf, nämlich
eine Magazinierstation 1, eine Beleimungsstation 2 und eine Klebestation 3. Mittels
einer Greifereinheit 4 werden die aufzuklebenden Warenmuster M von der Magazinierstation
1 zur Klebestation 3 gefördert. Die einzelnen Stationen können gemeinsam zu einer
einzigen Baueinheit zusammengefügt sein oder aber einzelne Stationen können als, alleinstehende
Einheiten gebaut werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform gemäss den Figuren 1
bis 3 bilden die Magazinierstation, die Klebestation und die Greifereinheit eine in
sich geschlossene Maschineneinheit, während die Beleimungsstation für sich allein
steht. Die Varianten nach den Figuren 4 und 5 sind jedoch so konzipiert, dass sämtliche
Stationen, nämlich die Magazinierstation 1, die Greifereinheit 4, die Beleimungsstation
2 und die Klebestation 3 eine gemeinsame Baueinheit bilden.
[0009] Unter Bezug auf die Figuren 1 bis 3 wird vorerst die Magazinierstation 1 detaillierter
beschrieben. Die hier bakastenartig konzipierte Maschine weist eine für sich allein
stehende Magazinierstation 1 auf. Entsprechend ist die Station 1 konstruiert mit einem
tragenden Rahmen 10, der mittels Nivellierfüssen 11 entsprechend dem Niveau der anschliessenden
Stationen und in Anpassung der Bodenunebenheiten verstellbar ist. Die gesamte elektrische
und/oder pneumatische Steuerung ist in der Steuer- und Kontrolleinheit 12 untergebracht.
Zentrisch auf der Maschine ist eine Karussellsäule 13 angeordnet, an die eine Tragkonstruktion,
die hier nicht näher dargestellt ist, angreift. Die Tragkonstruktion trägt einen oder
mehrere Entnahmemagazinkästen sowie einen oder mehrere Lademagazinkästen 15. Die Bezeichnung
Entnahmemagazinkasten beziehungsweise Lademagazinkasten weist lediglich auf die gerade
zutreffende Position der entsprechenden Magazinkästen hin, baulich sind diese Magazinkästen
jedoch vollkommen identisch. Bezüglich dem genaueren Aufbau der Magazinkästen wird
auf die CH-A-569'338 verwiesen. Wie dort eingehend dargelegt ist, bestehen die Magazinkästen
im wesentlichen aus einer gelochten Grundplatte, einem Rahmen und steckbaren Unterteilungsstegen
16. Unterhalb der erwähnten Halterung für die Magazinkästen ist im Bereich der Entnahmeposition
eine Ausstosseinheit angeordnet. Diese besteht aus einer Vorschubplatte 17, die entsprechende
Bohrungen im Raster wie die Grundplatte des darüber sich befindenden Entnahmemagazinkastens
aufweist. In die Vorschubplatte 17 lassen sich entsprechend gefederte Stössel 19 einsetzen,
die auf jedem Stapel im Entnahmemagazinkasten wirken. Die Federung der Stössel 19
ist erforderlich, da die Dicke der einzelnen Warenmuster variieren kann und trotzdem
sichergestellt werden muss, dass die obersten Warenmuster in allen Teilschächten mindestens
annähernd auf derselben Ebene liegen müssen, um vom gleichen flächenmässig wirkenden
Greifer erfasst werden zu können.
[0010] Prinzipiell liesse sich das System selbstverständlich auch umkehren, indem die Greifereinheit
eine Vielzahl von Greifern aufweist, von denen je einer in einem Musterschacht jeweils
eingreift und das Muster herausnimmt. In einem solchen Fall müssen dann jedoch die
einzelnen Greifer federelastisch gehalten sein, um die entsprechenden Niveauunterschiede
aufzufangen.
[0011] Die schrittweise Höhenverstellung der Vorschubplatte 17 kann mit verschiedenen, an
sich bekannten Vorschubmitteln erfolgen. Im hier dargestellten Beispiel ist schematisch
angetönt, dass es sich hierbei um Antriebsspindeln 18 handelt. Selbstverständlich
kommen aber auch hydraulische oder pneumatische Hebesysteme in Frage, genauso wie
weitere, an sich bekannte mechanische Lösungen.
[0012] In der hier dargestellten Ausführungsform sind vier Entnahmemagazinkästen 14 und
vier Lademagazinkästen 15 jeweils gemeinsam gruppiert angeordnet. Bei jedem Wechsel
gelangen somit die vier geladenen Magazinkästen 15 von der Ladeposition in die Entnahmeposition,
während gleichzeitig die vier Magazinkästen 14 von der Entnahmeposition in die Ladeposition
geführt werden. Die Magazinierstation lässt sich selbstverständlich in diversen anderen
Anordnungsformen ebenfalls realisieren. So kann sowohl in der Lade- wie auch in der
Entnahmeposition jeweils nur ein Magazinkasten vorhanden sein oder eine beliebige
andere Zahl von Magazinkästen. Auch braucht selbstverständlich der Wechsel nicht so
zu erfolgen, dass die Magazinkästen bei jedem Wechsel eine Drehung um 180° vornehmen.
Wird beispielsweise immer nur mit einem einzigen Entnahmemagazinkasten in der Entnahmeposition
gearbeitet, so kann im Prinzip eine beliebige Zahl von weiteren Magazinkästen in gleichen
Winkelabständen kreisförmig um die Karussellsäule 13 angeordnet sein. Wesentlich ist
nur, dass sich immer gleichzeitig mindestens ein Magazinkasten 14 in der Entnahmeposition
und mindestens ein Magazinkasten 15 in der Ladeposition befindet. Auch der Wechsel
der Magazinkästen lässt sich anders realisieren als in einer Karussellanordnung. Denkbar
ist beispielsweise auch eine Paternosteranordnung der Magazinkästen. Bei jener Lösung
müsste dann allerdings die Einheit zur Stapelnachführung während des Wechsels wegfahrbar
sein. Aber auch bei der hier dargestellten Karussellanordnung müssen selbstverständlich
die Vorschubplatte und damit die gefederten Stössel 19 soweit abgesenkt werden, dass
sie mit den Magazinkästen nicht mehr im Eingriff sind und den Magazinkastenwechsel
nicht störend beeinflussen.
[0013] Bei der schematischen Darstellung gemäss der Figur 4 ist die Magazinierstation 1
lediglich durch den Entnahmemagazinkasten 14 repräsentiert, während der Lademagazinkasten
15 hier nicht dargestellt ist. Im Gegensatz zur Figur 3, wo die Stössel 19 in einer
unteren Ausgangsposition dargestellt sind, sind hier die Stössel in einer Position
gezeigt, bei der der entsprechende Magazinkasten bereits teilweise entleert ist.
[0014] Die Variante gemäss der Figur 5 arbeitet insofern anders, als die Entnahme der Warenmuster
aus dem Entnahmemagazinkasten 14 anders geschieht. Hier steht der Magazinkasten auf
einem Schieber 100, unter dem ein Schlitten 101 mit entsprechenden Formeinsätzen 102
beweglich angeordnet ist. Die Warenmuster M fallen unter Schwerkrafteinwirkung zwischen
die Formeinsätze 102 des Schlittens 101, sobald der Schieber 100 unter dem Entnahmemagazinkasten
14 weggezogen ist. Hierauf wird der Schieber 100 wieder unter den Magazinkasten 14
geschoben und der Schlitten 101 translatorisch so wegbewegt, dass er vollkommen neben
den Entnahmemagazinkasten zu liegen kommt. Mittels dem Greifer 4 werden dann alle
Warenmuster gleichzeitig dem Schlitten 101 entnommen.
[0015] Die zweite zu beschreibende Station ist die Beleimungsstation 2. In der Zeichnung
sind zwei vollständig unterschiedliche Beleimungsstationen dargestellt. Die einfachere
Ausführungsform ist jene gemäss den Figuren 4 und 5. Hier ist die Beleimungsstation
2 zwischen der Magazinierstation 1 und der Klebestation 3 angeordnet. Mittels einer
noch zu beschreibenden Greifereinheit 4 werden sämtliche Warenmuster, die in einer
gemeinsamen Ebene liegen, erfasst und am Greifer gehalten und über die Walze eines
Walzenleimwerkes hinweggeführt zur Klebestation gebracht, wo die Warenmuster auf der
Musterkarte abgelegt werden. Das Walzenleimwerk umfasst eine Wanne 28, die gegebenenfalls
beheizbar ist, und eine Beleimungswalze 29, welche den Leim aus der Wanne 28 aufnimmt
und an die über die Walze hinweggeführten Warenmuster abgibt. Zur Regulierung der
Le4imzufuhrmenge kann zusätzlich noch ein entsprechendes Rakel angebracht sein, welches
jedoch hier nicht dargestellt ist.
[0016] Völlig anders gestaltet ist jedoch die Beleimungsstation 2 gemäss der Ausführung
nach den Figuren 1 und 2. Hier stellt die Beleimungsstation 2 eine getrennte Baueinheit
der gesamten Maschine dar. Sie umfasst ein Förderband 20, welches mittels einer Steuerung
22 nach vorgegebenen Koordinaten vor- und rückbewegt werden kann. Quer über das Förderband
20 verlaufen zwei Stege, auf denen Leimauftrageköpfe 23 und 25 angeordnet sind. Entsprechend
den Tintenstrahlauftragsköpfen von entsprechenden Druckgeräten können auch hier die
Leimauftrageköpfe 23 beziehungsweise 25 koordinatengesteuert bewegt sein. In einfacheren
Anordnungen wird man jedoch auch mit Lösungen arbeiten, bei denen eine Vielzahl von
Auftrageköpfen in festen Positionen angeordnet sind. In der hier dargestellten Ausführungsform
handelt es sich bei den Leimauftrageköpfen 23 um solche, die mit einer Kaltleimspeisung
24 über eine entsprechende Steuerung betätigt werden können. Die Steuerung der Leimauftrageköpfe
ist mit 21 bezeichnet. Die Kaltleimspeisung 24 besteht aus einem entsprechenden Druckgefäss
und einer den Druck steuernden Kontrolleinheit. Beide Teile zusammen sind mit 24 bezeichnet.
Die Leimauftrageköpfe 25 dienen der Auftragung von Schmelzklebstoff. Dieser wird von
einer Schmelzklebstoffspeisung 26 geliefert. Die folglich mit Klebstoff versehenen
Musterkarten können nun direkt zur Klebestation gefördert werden oder, wie hier dargestellt,
auf einer Zwischenablage 27 zwischenlagern.
[0017] Die direkt von der Beleimungsstation 2 kommenden, mit Leim versehenen Musterkarten
gelangen entweder direkt zur Klebestation 3 oder indirekt, beispielsweise via einer
Zwischenablage 27. Die Klebestation 3 umfasst im wesentlichen lediglich den Klebetisch
30. Dieser kann für sich gesondert stehen oder direkt an der Magazinierstation 1 angegliedert
sein, wie dies die Varianten gemäss den Figuren 1 bis 3 zeigen. Hier ist der Klebetisch
30 mittels einer Konsole 31 direkt an der Magazinierstation befestigt. Der Klebetisch
30 wird ein entsprechend exakt markiertes Klebefeld 32 aufweisen, auf das die Musterkarte
K gelegt werden muss, damit die Greifereinheit 4 die Muster M an der gewünschten Stelle
auf der Musterkarte K ablegt. Das Klebefeld 32 kann selbstverständlich auch in mehrere
Teilklebefelder unterteilt sein, falls der Greifer beispielsweise den Inhalt mehrerer
Entnahmemagazinkästen 14 gleichzeitig zu greifen vermag, die auf mehrere Musterkarten
verteilt aufgesetzt werden sollen. Da es sich hier lediglich um eine einfache Multiplikation
des entsprechenden Systems handelt, wird hierauf nicht weiter eingegangen.
[0018] Die Greifereinheit 4 der erfindungsgemässen Maschine ist die einzige Baueinheit,
die interaktiv zwischen mindestens zwei Stationen wirkt. Mittels der Greifereinheit
werden sämtliche Warenmuster, die sich auf einer Ebene befinden, direkt oder indirekt
von Entnahmemagazinkasten 14 genommen und auf einen Musterkarton K auf dem Klebetisch
30 abgelegt, wobei dies unter Umständen unter Druckzufuhr erfolgt. Der Bewegungsweg,
den die Greifereinheit 4 durchführen muss, kann auf verschiedene Arten erfolgen. Bei
der Ausführung gemäss den Figuren 1 bis 3 besteht die Greifereinheit 4 aus einem Greiferrahmen
40 und einer Greiferführung 41. Im Greiferrahmen 40 ist hier ein Flächengreifer 42,
der aus einer Vielzahl von parallel nebeneinander angeordneten, gegenrichtig mit Nadeln
versehenen Kardenbändern besteht, wobei jeweils alle Bänder gleichzeitig, jedoch immer
zwei benachbarte Bänder relativ zueinander gegenläufig um einen Schritt verschiebbar
sind. Solche Flächengreifer sind an sich bekannt. Für die hier gedachte Anordnung
ist es sinnvoll, zwischen zwei benachbarten Kardenbändern jeweils einen Niederhalter
anzuordnen.
[0019] Prinzipiell kann jedoch im Greiferrahmen 40 jede Art von Greifer angeordnet sein.
So ist insbesondere auch jene Variante sinnvoll, bei der im Greiferrahmen 40 pro Warenmusterstapel
ein ihm zugeordneter Greifer vorgesehen sein kann. Diese Lösung mag insbesondere bei
verschiedenen, relativ preiswerten Nadelgreifern sinnvoll sein oder auch, wenn jeder
Greifer ein Vakuumgreifer sein soll. Für die Bewegung des Greiferrahmens 41 vom Bereich
über dem Entnahmemagazinkasten 14 zum Klebetisch 30 ist gemäss der Ausführung nach
den Figuren 1 bis 3 eine Parallelogrammsteuerung mittels zwei parallel geführten Armen
43 vorgesehen. Selbstverständlich sind auch andere Lösungen denkbar, bei denen der
Rahmen in einer Kulissenführung erst hochgehoben, dann vertikal transportiert und
schliesslich wieder abwärts bewegt wird. Eine solche Führung des Greiferrahmens 40
ist insbesondere erforderlich, wenn eine Konstruktion gewählt wird, bei der die Beleimungsstation
2 zwischen der Magazinierstation 1 und der Klebestation 3 angeordnet ist. In diesem
Fall muss der Greiferrahmen 40 mindestens auf das Niveau der Scheitellinie der Klebewalze
29 angehoben werden.
[0020] Insbesondere bei jenen Lösungen, bei denen mit einem Flächengreifer gearbeitet wird,
beziehungsweise generell bei Systemen, bei denen die Warenmuster von oben aus dem
Entnahmemagazinkasten 14 entnommen werden, muss sichergestellt sein, dass die nachfolgenden
Warenmuster nicht teilweise mitgerissen werden. Diese Gefahr besteht insbesondere,
wenn es sich bei den Warenmustern um Bodenteppichmuster oder andere, fasrige Muster
handelt. Für diesen Zweck ist es sinnvoll, an den Trennstegen 16 der Magazinkästen
bürstenförmige Rückhalter 161 anzubringen.
[0021] Selbstverständlich sind noch viele Varianten der erfindungsgemässen Maschine zur
Herstellung von Musterkarten denkbar. Das Prinzip der Erfindung besteht jedoch darin,
dass Warenmuster in einer vorgegebenen Anordnung gleichzeitig gefasst werden und in
derselben Anordnung auf einem Klebetisch abgesetzt werden, wobei zudem mindestens
zwei Magazinkästen vorgesehen sind, von denen der eine Kasten vom Greifer geleert
wird, während der andere Magazinkasten beispielsweise von einer Bedienungsperson gefüllt
werden kann.
1. Maschine zur Herstellung von Musterkarten (K) mit aufgeklebten Warenmustern (M), die
eine Beleimungsstation (2) und eine Klebestation (3) aufweist, wobei eine Vielzahl
von Warenmustern gleichzeitig in einer vorgegebenen Anordnung auf eine Musterkarte
aufgeklebt werden, und dass die Warenmuster in einem rastermässig aufgebauten Magazinkasten
(14,15) gestapelt anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine mindestens zwei
Magazinkästen (14,15) umfasst, die so angeordnet sind, dass sich immer mindestens
ein Magazinkasten (14) in einer Entnahmeposition und mindestens ein weiterer Magazinkasten
(15) in einer Ladeposition befindet, wobei zu jedem Magazinkasten in der Entnahmeposition
eine Greifereinheit (4), die mindestens annähernd die Fläche eines Magazinkastens
überdeckt, sämtliche Warenmuster in einer Ebene gleichzeitig zu erfassen vermag und
in der identischen Anordnung auf einer beleimten Musterkarte auf der Klebestation
(3) abzulegen vermag.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimungsstation (2) gesondert
angeordnet ist. (Fig. 1-3)
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Musterkartons in der Beleimungsstation
(2) mittels mindestens einem koordinatengesteuerten Auftragekopf (23,25) entsprechend
der gewünschten Musteranordnung mit Leim versehbar sind.
4. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimungsstation (2) mehrere
koordinatengesteuerte Auftrageköpfe aufweist, von denen je mindestens ein Auftragekopf
(23) für Kaltleim und einer (25) für Schmelzklebestoff geeignet ist und mit entsprechenden
Klebstoffspeiseeinheiten (24,26) mit Klebstoff belieferbar sind.
5. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifereinheit (4) aus
einem Rahmen (40) besteht, in dem örtlich variierbar mehrere Greifer angeordnet sind,
wobei jedem Musterstapel jedes Magazinkastens (14,15) mindestens ein Greifer zugeordnet
ist.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer Nadelgreifer sind.
7. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer Vakuumsauger sind.
8. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Magazinkästen
(14) in der Entnahmeposition und die Anzahl der Magazinkästen (15) in der Ladeposition
identisch sind.
9. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Magazinkästen (14,15)
in identischen Winkelabständen auf einem Karusselltisch angeordnet sind.
10. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass je mehrere Magazinkästen (14,15)
in zwei Magazinwechselrahmen gehalten sind, die um eine Säule (13) abwechslungsweise
in die Entnahme- und in die Ladeposition drehbar sind.
11. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Entnahmeposition eine
Magazinvorschubvorrichtung vorgesehen ist, die eine höhenverstellbare (18) Vorschubplatte
(17) aufweist, auf der Stössel (19), in der Anzahl und Anordnung der Musterstapel
in den jeweiligen Magazinkästen (14,15), anbringbar sind.
12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass alle Stössel (19) einzeln
federnd ausgeführt sind.
13. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleimungsstation (2) ein
Walzenleimwerk (28,29) umfasst, welches zwischen der Entnahmeposition der Magazinierstation
(1) und der Klebestation (3) angeordnet ist.
14. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifereinheit (4) einen
Flächengreifer (42) umfasst, der aus einer Vielzahl von parallel nebeneinander angeordneten,
gegenrichtig mit Nadeln versehenen Kardenbändern besteht, wobei jeweils alle Bänder
gleichzeitig, jedoch immer zwei benachbarte Bänder relativ zueinander gegenläufig
um einen Schritt verschiebbar sind.
15. Maschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Kardenbändern
jeweils ein Niederhalter angeordnet ist.
16. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Trennstegen (16), die
die Musterstapel in den Magazinkästen (14,15) begrenzen, Rückhalter (161) angeordnet
sind.