[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren bzw. auf eine Vorrichtung zur Überwachung
der Zuführung von Faserbändern zu einer textilverarbeitenden Maschine, wobei im Transportweg
jedes Faserbandes eine Sensoreinheit zur Überwachung angeordnet ist.
[0002] Bei der Zuführung einer bestimmten Anzahl von Faserbändern zu einer textilverarbeitenden
Maschine über ein Einlaufgestell ist es notwendig die Zuführung der einzelnen Faserbänder
zu überwachen. Als textilverarbeitende Maschinen können dabei Strecken, Flyer, wickelbildende
Maschinen oder andere Maschinen dem Einlaufgestell nachgeschaltet, welche mit Faserbändern
beschickt werden. Zur Vermeidung von Massenungleichheiten und technologischen Nachteilen
im Endprodukt, das bei der textilverarbeitenden Maschine gebildet wird, ist es erforderlich
beim Ausfall eines Faserbandes die Maschine und somit die Faserbandzuführung zu stoppen
und das fehlende Faserband zu ersetzen oder ein eventuell aufgetretener Faserbandbruch
zu beheben.
[0003] Aus der Praxis sind bereits verschiedene Überwachungs- und Abstellsysteme bekannt,
welche auf einen derartigen Faserbandbruch, bzw. Faserbandausfall reagieren und das
Abstellen der Maschine auslösen. So ist zum Beispiel eine Einrichtung bekannt, wobei
über an einem Zuführgestell gelagerte und angetriebene Abzugsrollen Faserbänder aus
einer entsprechend zugeordneten Kanne abgezogen und der textilverarbeitenden Maschine
zugeführt werden. Auf den Abzugsrollen liegt eine schwenkbeweglich gelagerte Druckwalze
auf, die beim Ausfall des Faserbandes in Kontakt mit der Abzugswalze gelangt. Dadurch
wird ein elektrischer Stromkreis geschlossen, wodurch das Abstellen der textilverarbeitenden
Maschine ausgelöst wird. Nachteilig bei dieser Einrichtung ist, dass ein Faserbandbruch
zwischen dem Klemmpunkt der Abzugswalze und der Druckwalze und der textilverarbeitenden
Maschine nicht von dieser Überwachungseinrichtung erkannt wird. Außerdem kann dieses
Überwachungssystem ein Stillstand des Faserbandtransports nicht anzeigen.
[0004] Aus der EP-A1-38 449 ist eine Abstelleinrichtung für die Zuführung von Faserbändern
bekannt, wobei die Abstellung durch die Lage einer dem Faserband zugeordneten Wippe
durchgeführt wird. Mit dieser Einrichtung ist es zwar möglich einen Faserbandbruch
zwischen Abzugswalze und textilverarbeitender Maschine zu erkennen, jedoch ist dieses
System sehr aufwendig und verschmutzungsanfällig. Ausserdem ist ein Antrieb für jede
einzelne Abzugswalze, welche der Wippe vorgelagert ist, erforderlich.
[0005] Aus der DE-A1-37 25 904 ist ein Bandführer mit einer integrierten Überwachungseinrichtung
bekannt. Dieser Bandführer erkennt zwar, ob sich ein Band zwischen den Führungsflächen
befindet, kann aber einen Stillstand des Bandtransports bei einem Bandbruch nach dem
Bandführer nicht erkennen.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, anhand der bekannten Standes der
Technik eine Überwachungseinrichtung vorzugschlagen, welche einerseits eine einfache
Ausbildung einer Zuführeinheit ermöglicht und eine sichere Überwachung der Zuführung
der Faserbänder gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gelöst, dass eine
Signalabgabe der jeweiligen Sensoreinheit durch die Transportbewegung des Faserbandes
ausgelöst wird.
[0008] Um Toleranzen der einzelnen Sensoreinheiten sowie unterschiedliche Auswirkungen der
Förderbedingungen der Faserbänder auf die Sensoreinheit zu kompensieren, wird vorgeschlagen,
die Signale mehrere Sensoreinheiten einer Auswerteeinheit zu übermitteln und mittels
geeigneter Rechenalgorythmen, Sensoreinheiten ausserhalb der zulässigen Tolereanz
zu erkennen.
[0009] Um die Eingänge in eine zentrale Steuereinheit einer textil verarbeitenden Maschine
auf ein Minimum zu beschränken, wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Auswerteeinheit
anhand der empfangenen und ausgewerteten Signale der Sensoreinheiten lediglich ein
Signal an eine Steuereinheit zur Steuerung der textilverarbeitenden Maschine abgibt.
[0010] Zur Berücksichtigung der Betriebsbedingungen (z.B. Hochfahren und Herunterfahren
der textilverarbeitenden Maschine) wird vorgeschlagen, dass die Signalerfassung anhand
von Betriebszuständen der textilverarbeitenden Maschine gesteuert wird.
[0011] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird weiterhin eine Vorrichtung, zur Ausführung
des Verfahrens nach Anspruch 1 vorgeschlagen, wobei die Sensoreinheit als ein die
Transportbewegung des Faserbandes erfassendes Element ausgebildet ist. Dadurch ist
es möglich, die Faserbänder geschleppt der textilverarbeitenden Maschine zuzuführen.
Das heisst, die Zuführeinheit für die Faserbänder benötigt keine angetriebene Zuführ-
bzw. Abzugsrollen, da die Faserbänder durch angetriebene Einzugselemente der textilverarbeitenden
Maschine im Bereich der Zuführeinheit transportiert werden.
[0012] Vorteilhafterweise ist das Element der Sensoreinheit aus einer das Faserband führende
Umlenkrolle gebildet, die durch den Reibschluss zwischen Faserband und Rolle entstandene
Drehbewegung der Rolle durch ein der Rolle zugeordnenten Sensor abtastet. Das Faserband
liegt dabei vorzugsweise auf einem Umschlingungswinkel von ca. 90° auf der Rolle auf.
[0013] Um die Sensoreinheit funktionsfähig zu erhalten und vor Schmutz zu schützen, wird
vorgeschlagen, dass der Sensor abgekapselt innerhalb der Aussenabmessung der Rolle
angebracht ist.
[0014] Insbesondere bei einer grossen Anzahl von Faserbandzuführungen wird aus Übersichtlichkeitsgründen
vorgeschlagen, jeweils eine Gruppe von Sensoreinheiten einer Auswerteeinheit zuzuordnen,
welche jeweils mit der Steuereinheit der textilverarbeitenden Maschine in Verbindung
steht.
[0015] Das ermöglicht, dass die gesamte Überwachungsanlage einfach und übersichtlich ausgestaltet
werden kann.
[0016] Um die unterschiedlichen Betriebsbedingungen (z.B. Anfahren, Betrieb, Stoppen) zu
berücksichtigen, wird vorgeschlagen, die Auswerteeinheit mit einer Empfindlichkeitsregelung
auszustatten. Beim Anfahren bis zum Erreichen einer Betriebsdrehzahl liegen zum Teil
sehr unterschiedliche Bedingungen im Bereich der Sensoreinheit vor. Beim Anfahren
werden zum Beispiel die einzelnen Faserbänder in Längsrichtung beim Einziehvorgang
gespannt. Da in der Regel die Faserbänder vor dem Startvorgang unterschiedlich gespannt
sind, werden die Sensoreinheiten bei diesem Anfahrvorgang entsprechend der unterschiedlichen
Spannung unterschiedlich beaufschlagt. Diese Unterschiede können durch die Empfindlichkeitsregelung
berücksichtig werden.
[0017] Es ist auch möglich, bestimmte Anfahr- und Stopperioden durch Zwischenschaltung eines
Zeitgliedes zwischen Auswerteeinheit und Steuereinheit von der Übertragung an die
zentrale Steuereinheit zu unterdrücken.
[0018] Zur besseren Lokalisierung des aufgetretenen und von der Sensoreinheit gemeldeten
Bandausfalls wird vorgeschlagen, dass die jeweilige Auswerteeinheit mit einer optischen
Anzeige für jede Sensoreinheit versehen ist. Es ist auch möglich, jede Sensoreinheit
direkt mit einer optischen Anzeige auszustatten.
[0019] Damit beim Auslaufen eines Faserbandes über die Rolle aufgrund der Schwungmasse der
Rolle 8 keine weiteren Drehbewegungen der Rolle ohne Beaufschlagung durch das Faserband
mehr erfolgen kann, kann ein Bremselement vorgesehen sein, das der freien Drehbewegung
entgegenwirkt.
[0020] Weitere Vorteile der Erfindung sind anhand den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
aufgezeigt und näher beschrieben.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Einlaufgestelles mit einer erfindungsgemässen
Überwachungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht nach Figur 1,
- Fig. 3
- ein Diagramm zur Impulsdarstellung,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht eines Ausführungsbeispiels nach Fig. 1,
- Fig. 5
- eine vergrösserte Seitenansicht einer Sensoreinheit nach Fig. 1,
- Fig. 6
- ein Diagramm zur Darstellung der Maschinendrehzahl,
- Fig. 7
- ein Diagramm zur Darstellung der Impulsverhältnisse.
[0022] Figur 1 zeigt eine textilverarbeitende Maschine 1, die im gezeigten Beispiel eine
Strecke ist. Die Maschine 1 könnte jedoch auch eine Maschine zur Wickelbildung sein.
Die Art der Maschine 1 zur Weiterverarbeitung der Faserbänder 2a bis 2d ist nicht
wesentlich. Es ist nur erforderlich, dass die Textilmaschine 1 mit einem angetriebenen
Einzugsorgan 7 versehen ist, das von einem Antrieb 13 angetrieben wird für das Einziehen
der Faserbänder vorgesehen ist.
[0023] Der Textilmaschine 1 ist ein Einlaufgestell 6 mit einem Rahmen 12 vorgeschaltet.
An dem Rahmen 12 sind Rollen 8a bis Rollen 8d drehbar gelagert angebracht. Unterhalb
der jeweiligen Rolle 8a bis 8d ist jeweils eine Kanne K im Einlaufgestell abgestellt,
aus welchen die Faserbänder 2a bis 2d über die Rollen 8a bis 8d abgezogen und über
das Einzugsorgan 7 der Textilmaschine 1 zugeführt werden.
[0024] Wie insbesondere aus Figur 2 zu entnehmen, sind die Faserbänder 8a bis 8c auf ihrem
Transportweg zur Textilmaschine 1 auf weiteren drehbar am Rahmen 12 gelagerten Führungsrollen
15 geführt. Anstelle der Führungsrollen 15 können auch andere z.B. feststehende Führungselemente
zur weiteren Führung der Faserbänder vorgesehen sein.
[0025] Den Rollen 8a bis 8d sind Sensoren 9a bis 9d zugeordnet. Die Kombination zum Beispiel
einer Rolle 8a mit einem Sensor 9a wird im gezeigten Beispiel als Sensoreinheit 3a
bezeichnet.
[0026] In Figur 5 ist eine derartige Sensoreinheit 3 in vergrössertem Maßstab gezeigt, wobei
die Anbringung eines Sensors 9 in bezug auf die Rolle 8 schematisch dargestellt wurde.
Der Sensor 9 ist dabei am gestellfesten Teil im Bereich der Rollenlagerung angebracht
(nicht gezeigt) und erfasst die Drehbewegung der Rolle 8. In der Regel gibt der Sensor
9 ein Impulssignal S an die Auswerteeinheit A ab, wenn sich die Rolle 8 einmal vollständig
gedreht hat. Es können jedoch auch zwei oder mehr Impulse pro eine Umdrehung abgegriffen
werden. Dies hängt vom Aufbau der Sensoreinheit ab, bzw. von der gewünschten Sensibilität.
Die Drehbewegung der Rolle 8 wird durch den Abzug des Faserbandes 2 in Transportrichtung
R erzeugt. Durch die Reibung zwischen der Rolle 8 und dem Faserband 2 wird beim Abzug
des Faserbandes 2 die Rolle 8 mitgeschleppt und in Drehung versetzt.
[0027] Je nach Anwendungsfall und Abzugsgeschwindigkeit des Faserbandes 2 kann die Sensoreinheit
3 so ausgeführt sein, so dass eine Impulsabgabe auch schon bei weniger als einer Umdrehung
der Rolle 8 erfolgt. Als Sensoren 9 können handelsübliche Sensoren zur Anwendung kommen,
welche in der Lage sind eine Drehbewegung zu erfassen und die erfasste Drehbewegung
durch Abgabe von Impulsen an eine Auswerteeinheit A zu übermitteln. Die von den einzelnen
Sensoren 9a bis 9d abgegebenen Impulse werden über Leitungen zu einer Auswerteeinheit
A übermittelt. Wie aus Fig. 2 zu entnehmen, ist die Auswerteeinheit A mit optischen
Anzeigen 11 für jede Sensoreinheit 3a bis 3d versehen. Ausserdem besitzt die Auswerteeinheit
A einen Eingabeteil 17, über welchen manuell entsprechende Vorgaben zur Auswertung
eingegeben werden können. Über eine Leitung 18 ist die Auswerteeinheit A mit einer
zentralen Steuereinheit 4 verbunden.
[0028] Die zentrale Steuereinheit 4 dient zur Steuerung des Antriebes der Textilmaschine
1. Wie aus Fig. 2 zu entnehmen, kann zwischen der Auswerteeinheit A und der Steuereinheit
4 in der Leitung 18 ein Steuerglied Z eingefügt sein, mit welchem ein Einfluss auf
die zu übertragenden Signale über die Leitung 18 ausgeübt werden kann. Auf die Funktionsweise
des Steuergliedes Z wird später noch eingegangen.
[0029] Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei jeweils eine Gruppe von 4 Sensoreinheiten
3a bis 3d und 3a bis 3d zu jeweils einer Gruppe zusammengefasst sind, welche die Impulssignale
einer der jeweiligen Gruppe zugeordneten Auswerteeinheit A1, bzw. A2 übermitteln.
[0030] Das von der Auswerteeinheit A1, bzw. A2 erstellte Signal wird über die Leitung 18
bzw. 18' der zentralen Steuereinheit 4 übermittelt.
[0031] Die Funktionsweise der Überwachungseinrichtung ist wie folgt:
Sobald die Textilmaschine 1 und somit auch das Einzugsorgan 7 gestartet wird, werden
die Faserbänder 2a bis 2d aus den Kannen K über die Rollen 3a bis 3d abgezogen und
der Textilmaschine 1 zugeführt.
[0032] Der Startvorgang der Textilmaschine ist zum Beispiel im Diagramm der Fig. 6 aufgezeigt,
wobei die Textilmaschine 1 in der Zeit t
A bis zum Zeitpunkt T
A auf die Betriebsdrehzahl n
B hochgefahren ist. Diese Drehzahl n
B bleibt solange erhalten, bis zum Zeitpunkt T
S die Maschine über den Zeitraum t
S gestoppt wird, bzw. heruntergefahren wird. Die Drehzahl n
B könnte auch variabel sein.
[0033] Sobald die Faserbänder abgezogen werden, wird aufgrund der Reibung zwischen den Rollen
8 und den Faserbändern 2 die Rolle 8 gedreht. Diese Drehbewegung wird durch die Sensoren
9 in Impulse umgesetzt, welche als Impulssignal S der Auswerteeinheit A übermittelt
werden.
[0034] Wären an allen Rollen 8a bis 8d exakt gleiche Verhältnisse vorhanden, so würden die
Sensoren 9a bis 9d exakt gleichviele Impulse pro Zeiteinheit der Auswerteeinheit A
übermitteln. In der Praxis jedoch sind diese idealen Verhältnisse pro Sensoreinheit
3a bis 3d nicht vorhanden. Dies ist einmal bedingt durch unterschiedliche Reibungsverhältnisse
zwischen der Rolle 8 und dem Faserband 2, durch unterschiedliche Reibungen in der
Rollenlagerung, durch unterschiedliche Spannungen im Faserband, sowie auch durch unterschiedliche
Toleranzen der Sensoren 9 untereinander. Daraus resultiert, dass die Übermittlung
eines Impulses zwischen den einzelnen Sensoreinheiten 3a bis 3d in der Regel nie zum
selben Zeitpunkt erfolgen wird. Die Impulsabgabe bewegt sich innerhalb einer Impulsbandbreite
I
T, welche zum Beispiel in Fig. 3 dargestellt ist. Zum Zeitpunkt t₁ bewegen sich die
Anzahl der abgegebenen Impulssignale S₂ bis S₄ innerhalb der Bandbreite I
T1. Der Auswerteeinheit A ist nun vorgegeben (durch Software), dass zwischen dem Impulssignal
S2, das die meisten Impulse pro Zeiteinheit geliefert hat und dem Signal S4, das im
gezeigten Beispiel zum Zeitpunkt t₁ die wenigsten Impulse pro Zeiteinheit geliefert
hat. Ein Unterschied von zum Beispiel maximal 20% vorhanden sein darf. Wie aus Fig.
3 zu entnehmen, sind diese Vorgaben zum Zeitpunkt t₁ erfüllt. Das Signal S4 liegt
innerhalb der Toleranzgrenze I
T1. Das heisst, von der Auswerteeinheit A wird kein Stoppsignal über die Leitung 18
an die zentrale Steuereinheit 4 abgegeben.
[0035] Da das Signal S mit der höchsten Impulszahl kein absoluter Wert ist und auch schwanken
kann, ist die Auswerteeinheit A so eingestellt, dass immer das Signal als Ausgangswert
für die Festlegung der Toleranzgrenze I
T herangezogen wird, welches die meisten Impulse pro Zeiteinheit liefert. Dadurch ist
dieses Überwachungssystem sehr variabel und für unterschiedliche Betriebszustände
anwendbar.
[0036] Zum Zeitpunkt t₆ liefert das Signal S1 die meisten Impulse pro Zeiteinheit. Das Signal
S3 liegt hierbei unterhalb der Toleranzgrenze I
T6, wodurch ein Stoppsignal von der Auswerteeinheit A über die Leitung 18 an die zentrale
Steuereinheit 4 übermittelt wird. Dadurch wird über die zentrale Steuereinheit 4 die
Textilmaschine 1 und somit das Einzugsorgan 7 stillgesetzt. Die Zuführung der Faserbänder
ist jetzt unterbrochen.
[0037] Die Ursache für die geringe Übermittlung von Impulsen pro Zeiteinheit durch das Signal
S3 kann entweder durch das Auslaufen des Faserbandes 2c oder durch dessen Bruch resultieren
oder durch übermässige Verschmutzung. Die Mitnahme der Rolle 8c durch das Faserband
2c ist dadurch unterbrochen, wodurch der Sensor 9c keine Impulse mehr an die Auswerteeinheit
A abgibt. Das heisst, sobald sich einer der Signalwerte ausserhalb des Toleranzrahmens
I
T befindet, übermittelt die Auswerteeinheit A ein Stoppsignal an die zentrale Steuereinheit
4. Diese Rechenregeln sind der Steuereinheit vorgegeben.
[0038] Die Unterschiede der abgegebenen Impulse pro Zeiteinheit zwischen den einzelnen Sensoreinheiten
3a bis 3d können insbesondere in der Hochlaufphase t
A und der Stoppphase t
S aufgrund der Betriebsbedingungen grösser sein als während der Betriebszeit t
B.
[0039] Um dies zu berücksichtigen wird in diesen Hochlauf- bzw. Stoppperioden die Toleranzspanne
I
T zwischen der Sensoreinheit mit den meisten abgegebenen Impulsen pro Zeiteinheit und
der Sensoreinheit mit den wenigsten abgegebenen Impulsen pro Zeiteinheit vergrössert,
wie dies zum Beispiel in Fig. 7 gezeigt wird. Aus Fig. 7 ist zu entnehmen, dass vom
Startzeitpunkt T
o bis zum Zeitpunkt T₁ ein Impulsverhältnis zwischen der Sensoreinheit mit den meisten
Impulsen und der mit den wenigsten Impulsen von 4 zu 1 im zulässigen Toleranzbereich
liegt (gestrichelter Bereich), ohne dass ein Stoppsignal an die zentrale Steuereinheit
4 abgegeben wird. Vom Zeitpunkt T₁ bis zum Zeitpunkt T
A wird ein Impulsverhältnis von 2 zu 1 erlaubt. Ab diesem Zeitpunkt T
A befindet sich die Textilmaschine 1 auf Betriebsdrehzahl I
B und der zulässige Toleranzbereich I
T hat die Grösse von 20%.
[0040] Die Veränderung der zulässigen Impulsverhältnisses kann auch linear erfolgen, wie
dies zum Beispiel über die Stoppzeit t
S aufgezeigt wurde. Die Zeit t
A, bzw. t
S kann der Auswerteeinheit A über die Eingabe 17 manuell vorgegeben werden oder aufgrund
der Drehzahl von der zentralen Steuereinheit 4 eingestellt werden.
[0041] Wie in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet, kann der Bereich t
A und t
S über ein von der zentralen Steuereinheit 4 angesteuertes Steuerglied ausgefiltert
werden. Das heisst, die in diesem Bereich aufgrund der abweichenden Impulsverhältnisse
abgegebenen Stoppsignale über die Leitung 18 werden während dieser Zeit durch das
Steuerglied Z ausgefiltert und gelangen nicht in den Steuerkreis der zentralen Steuereinheit
4. Bei dieser Ausführung muss jedoch in Kauf genommen werden, dass ein fehlendes Band
während diesen Zeiten nicht erkannt wird.
[0042] Zur visuellen Überwachung der einzelnen Sensoreinheiten 3 kann einerseits jede Sensoreinheit
3 direkt mit einer optischen Anzeige 10 versehen werden. Das heisst, sobald die Sensoreinheit
3 keine Impulse mehr absendet, leuchtet die Anzeige 10 auf.
[0043] Übersichtlicher ist es jedoch, die Anzeige 11 für jede Sensoreinheit, direkt bei
der Auswerteeinheit A anzuordnen. Dadurch kann von einer zentralen Stelle aus die
Sensoreinheit ermittelt werden, welche keine oder zu wenig Impulse liefert.
[0044] Durch die vorgeschlagene Überwachungseinrichtung ist es möglich, ein einfaches Einlaufgestell
6 ohne angetriebene Abzugswalzen auszubilden, wobei pro Faserband nur eine Überwachungsstelle
notwendig ist. Toleranzen und unterschiedliche Betriebsbedingungen zwischen den einzelnen
Überwachungseinheiten können auf einfache Weise kompensiert werden.
[0045] Besonders effektiv ist die Anbringung einer derartigen Überwachungseinrichtung bei
Einlaufgestellen, wobei 36 und mehr Kannen K der Textilmaschine 1 vorgelegt werden.
[0046] Durch die in Figur 4 aufgezeigte Gruppenaufteilung auf zwei Auswerteeinheiten A1
und A2 ist es möglich, bestimmte Bereiche der Kannenvorlage aus dem Überwachungssystem
herauszunehmen, bei welchen derzeit kein Faserband abgezogen wird. Das heisst, die
Maschine kann in einfacher Weise auf unterschiedliche Kannenvorlagen umgestellt werden,
ohne dass eine umständliche Anpassung der Überwachungseinrichtung erfolgen muss.
[0047] Damit beim Auslaufen eines Faserbandes 2 über die Rolle 8 aufgrund der Schwungmasse
der Rolle 8 keine weiteren Drehbewegungen der Rolle ohne Beaufschlagung durch das
Faserband mehr erfolgen kann, kann ein nicht näher aufgezeigtes Bremselement vorgesehen
sein, das der freien Drehbewegung entgegenwirkt.
[0048] Sofern dieses Bremselement dauernd mit der Rolle in Eingriff ist, sollte die Bremskraft
nur so gross gewählt werden, so dass die durch das Faserband 2 auf die Rolle 8 übertragene
Drehbewegung nicht unterbunden wird. D.h. die Bremswirkung tritt in diesem Fall erst
ein, wenn die Rolle 8 nicht mehr durch das Faserband 2 mitgenommen wird.
[0049] Es ist auch denkbar, dass ein Bremselement erst dann der Rolle 8 zugeschaltet wird,
wenn das Faserbandende die Rolle verlässt. Bei einer solchen Einrichtung ist ein zusätzlicher
Auslösemechanismus notwendig, der das Auslaufen des Faserbandes erfasst und das Bremselement
der Rolle zustellt.
1. Verfahren zur Überwachung der Zuführung von Faserbändern (2a-2d) zu einer textilverarbeitenden
Maschine (1), wobei im Transportweg (R) jedes Faserbandes eine Sensoreinheit (3a-3d)
zur Überwachung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Signalabgabe (S1-S4) der jeweiligen Sensoreinheit (3a-3d) durch die Transportbewegung
(R) des Faserbandes (2) ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale (S) mehrerer Sensoreinheiten
(3a-3d) einer Auswerteeinheit (A) übermittelt werden und mittels geeigneter Rechenalgorythmen,
Sensoreinheiten ausserhalb der zulässigen Toleranz erkannt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (A) anhand
der empfangenen und ausgewerteten Signale (S1-S4) der Sensoreinheiten (3a-3d) ein
Signal (S5) an eine Steuereinheit (4) zur Steuerung der textilverarbeitenden Maschine
(1) abgibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalerfassung
anhand von Betriebszuständen der textilverarbeitenden Maschine (1) gesteuert wird.
5. Vorrichtung zur Überwachung der Zuführung von Faserbändern (2a-2d) zu einer textilverarbeitenden
Maschine (1) nach dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sensoreinheit (3) als ein die Transportbewegung (R) des Faserbandes (2) erfassendes
Element (3) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Element aus einer das
Faserband führende Umlenkrolle (8) gebildet ist und die durch den Reibschluss zwischen
Faserband (2) und Rolle entstandene Drehbewegung der Rolle (8) durch ein der Rolle
zugeordneten Sensor (9) abgetastet wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserband (2) auf der
Rolle (8) auf etwa einem Umschlingungswinkel von 90° aufliegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dass der Sensor (9) abgekapselt
innerhalb der Aussenabmessungen der Rolle (8 ) angebracht ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass einer Gruppe
(G1,G2) von Sensoreinheiten (3a-3d;3a'-3d') eine Auswerteeinheit (A1,A2) zugeordnet
ist, die mit der Steuereinheit (4) der textilverarbeitenden Maschine (1) in Verbindung
steht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (A,A1,A2)
mit einer Empfindlichkeitsregelung ausgestattet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (a)
über ein Steuerglied (Z) mit der zentralen Steuereinheit (4) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit
(A) oder die Sensoreinheit mit einer optischen Anzeige (11) für jede Sensoreinheit
versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rolle (8) ein Bremselement
zugeordnet bzw. zuschaltbar ist.