(19)
(11) EP 0 679 779 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1995  Patentblatt  1995/44

(21) Anmeldenummer: 95106069.8

(22) Anmeldetag:  24.04.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 13/08, E04D 13/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.04.1994 DE 4414440

(71) Anmelder: Neufeld, Daniel
D-90556 Cadolzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Neufeld, Daniel
    D-90556 Cadolzburg (DE)

(74) Vertreter: Böhme, Volker, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Kessel Dipl.Ing. V. Böhme Karolinenstrasse 27
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers einer Verblendung eines Gebäudes


    (57) Es gibt eine Befestigungsvorrichtung, bei der zwei Festlegungsstellen 7,8 eines Strebträgers 2 an einem Gebäudestück 1 vorgesehen sind und bei der eine der Festlegungsstellen als Befestigungsstelle 8 ausgebildet ist, die eine Spannschraube 13 zwischen dem Strebträger 2 und dem Gebäudestück 1 aufweist, deren Abstand voneinander durch ein änderbares Zwischenstück 15 bestimmt ist. Dabei ist es erwünscht, wenn die Abstandsbestimmung durch das Zwischenstück vereinfacht ist. Dies ist erreicht, indem auch die zweite Festlegungsstelle als Befestigungsstelle 7 ausgebildet ist und indem das Zwischenstück ein Gewindebolzen 15 ist, der mit dem anderen Ende einer Gewindebuchse 17 am Gebäudestück 1 oder am Strebträger 2 gelagert ist und an dem dem Strebträger 2 zugewandten Ende eine Schraubenkopfstruktur 16 aufweist, die über einen Durchbruch 12 im Strebträger 2 zugänglich ist. Bei der Befestigungsvorrichtung wird der Strebträger zunächst lose angebracht und angeschraubt; sodann erfolgt das Positionieren des Strebträgers durch Drehen des Gewindebolzens; danach wird die Befestigung durch Anziehen der Spannschraube vollendet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers einer Verblendung eines Gebäudes, bei der zwei in Längsrichtung des Strebträgers voneinander Abstand aufweisende Festlegungsstellen des Strebträgers an einem Gebäudestück vorgesehen sind und bei der eine der Festlegungsstellen als Befestigungsstelle ausgebildet ist, die eine Spannschraube zwischen dem Strebträger und dem Gebäudestück aufweist, deren Abstand voneinander durch ein änderbares Zwischenstück bestimmt ist, das mit einem Ende am Strebträger oder am Gebäudestück stumpf anliegt.

    [0002] An Gebäuden werden häufig außen Verblendungen angebracht, um bestimmte Bereiche nach außen hin abzudecken bzw. um die Ansicht dieses Bereiches des Gebäudeäußeren zu verschönern. Hierzu werden Strebträger über den zu verblendenden Bereich des Gebäudes verteilt vorgesehen und wird ein Verblendungsblech oder eine Fassadenverkleidungsplatte an den Strebträgern festgelegt. Bei einer durch die Praxis bekannten Befestigungsvorrichtung der eingangs genannten Art ist nur eine Festlegungsstelle als Befestigungsstelle mit Spannschraube ausgebildet. An der anderen Festlegungsstelle ist ein Zwischenstück vorgesehen, das als Klotz ausgebildet ist, der am Strebträger angeschraubt ist und am Gebäudestück stumpf anliegt. Es ist erwünscht, daß der Strebträger eine vorgegebene Position genau einnimmt, z.B. genau senkrecht verläuft. Dies läßt sich bisher einjustieren, indem ein Zwischenstück-Klotz geeigneter Dicke ausgewählt wird. Das Korrigieren dieses Zwischenstück-Klotzes ist aufwendig und zwar in der Zeit und in den dazu erforderlichen Arbeitskräften.

    [0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Befestigungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Abstandsbestimmung durch das Zwischenstück vereinfacht ist. Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß auch die zweite Festlegungsstelle als Befestigungsstelle ausgebildet ist und daß das Zwischenstück ein Gewindebolzen ist, der mit dem anderen Ende in einer Gewindebuchse am Gebäudestück oder am Strebträger gelagert ist und an dem dem Strebträger zugewandten Ende eine Schraubenkopfstruktur aufweist, die über einen Durchbruch im Strebträger zugänglich ist.

    [0004] Bei der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung wird der Strebträger zunächst lose angebracht und dann angeschraubt. Sodann erfolgt das Positionieren des Strebträgers durch Drehen des Gewindebolzens. Danach wird die Befestigung durch Anziehen der Spannschraube vollendet. Dies alles kann von nur einer Arbeitskraft in weniger Zeit durchgeführt werden. Der Gewindebolzen wirkt wie der Bock einer Wippe, über den der Strebträger an den beiden Befestigungsstellen gespannt wird. In der Regel ist der Gewindebolzen relativ nahe bei der Spannschraube der einen Befestigungsstelle und mit relativ großem Abstand von der anderen Befestigungsstelle vorgesehen. Die Verblendung wird vom Verblendungsblech oder Fassadenplatten gebildet.

    [0005] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn auch die zweite Befestigungsstelle mit einer Spannschraube gestaltet ist, der ein zweiter Zwischenstück-Gewindebolzen zugeordnet ist. Es ist der Abstand zwischen dem Gebäudestück und dem Strebträger an beiden Befestigungsstellen änderbar, so daß der Gesamtabstand des Strebträgers vom Gebäudestück einstellbar ist.

    [0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es ebenso, wenn die zweite Befestigungsstelle als Drehgelenk ausgebildet ist. Diese Art der Befestigung wird am Ende eines anzubringenden Verblendungsbleches vorgesehen, wo ein Schwenken des Strebträgers genügt, um diesen in die richtige Position zu bringen.

    [0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es noch, wenn die zweite Befestigungsstelle mit einer Spannschraube versehen ist und der Strebträger bei der zweiten Befestigungsstelle mit einer Wippwölbung an dem Gebäudestück anliegt. Auch bei dieser Gestaltung ist nur eine Winkelverstellung und keine Parallelverstellung des Strebträgers möglich, wobei aber eine dauerhafte Gelenkverbindung vermieden ist.

    [0008] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Strebträger bei der Befestigungsstelle mit einem Verstärkungsklotz oder einem Einlagestück versehen ist und die Gewindebohrung des Zwischenstück-Gewindebolzens an dem Verstärkungsklotz oder dem Einlagestück vorgesehen ist. Der sowieso vorgesehene Verstärkungsklotz erhält eine zweite Funktion und das Gebäudestück braucht nicht mit Gewinde für den Zwischenstück-Gewindebolzen versehen zu sein.

    [0009] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn das Gebäudestück sowohl mit den Gewindebohrungen der Spannschrauben als auch mit den Gewindebohrungen der Zwischenstück-Gewindebolzen versehen ist. Dies vereinfacht die Herstellung der gesamten Befestigungsvorrichtung. Bei dieser Ausführungsform stützt sich der Zwischenstück-Gewindebolzen mit dem Ende ab, an dem die Schraubenkopftstruktur vorgesehen ist.

    [0010] In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt und zeigt
    Fig.1
    einen Schnitt einer ersten Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers einer Verblendung eines Gebäudes,
    Fig.2
    eine Vorderansicht der Befestigungsvorrichtung gemäß Fig.1,
    Fig.3
    einen Schnitt einer zweiten Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers,
    Fig.4
    einen Schnitt einer dritten Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers,
    Fig.5
    einen Schnitt einer vierten Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers,
    Fig.6
    eine Draufsicht einer fünften Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers,
    Fig.7
    einen Schnitt gemäß Linie VII-VII in Fig.6 und
    Fig.8
    einen Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Fig.6.


    [0011] Bei den Befestigungsvorrichtungen gemäß Zeichnung ist jeweils ein Gebäudestück 1 aus Metall vorgesehen, das in nicht näher gezeigter Weise an dem Gebäude befestigt ist, das mit einer Blechverblendung zu versehen ist. Das Gebäudestück ist in Fig.1 und 4 ein Winkelarm mit einem angeschweißten Ansatzstück, in Fig. 3 nur ein Winkelarm und in Fig. 5 ein an einer Dachrinne befestigter Arm. Mit dem Gebäudestück 1 ist ein länglicher Strebträger 2 zu verbinden, der einen Dachstreifen 3 und zwei Schenkel 4 bildet, die der Dachstreifen seiner Breite nach beiderseits überragt und die mit Abstand voneinander parallel zueinander verlaufen. Der Dachstreifen 3 ist dem Gebäudestück 1 zugewendet und die freien Längskanten der Schenkel 4 sind nach außen gewendet. An den Längskanten wird ein Verblendungsblech 5 angelegt, das in Fig. 3 und 4 angedeutet ist. Die Längskanten tragen eine Gummidichtung 6, um ein sattes Anliegen des Verblendungsbleches 5 zu gewährleisten.

    [0012] Die Befestigungsvorrichtung weist jeweils zwei in Längsrichtung des Strebträgers 2 voneinander beabstandete Befestigungsstellen 7,8 auf. Da der Strebträger 2 aus Aluminium besteht, ist der Dachstreifen 3 im Bereich der beiden Befestigungsstellen 7,8 nach außen hin, d.h. zwischen den beiden Schenkeln 4 mit einem verstärkenden Einlagestück 9 belegt und zum Gebäudestück 1 hin mit einem Verstärkungsklotz 10 belegt. Gemäß Fig.4 und 5 sind das Einlagestück 9 und der Verstärkungsklotz 1 0 durch eine zusätzliche Verbindungsschraube 11 am Dachstreifen 3 festgelegt. Der Strebträger 2 ist in dem Dachstreifen 3 mit Durchbrüchen 12 versehen, die zwischen den Schenkeln 4 zugänglich sind und deren Bedeutung weiter unten erläutert ist.

    [0013] Bei allen Ausführungsformen gemäß Zeichnung ist die eine Befestigungsstelle 8 von einer Spannschraube 13 gebildet, deren Kopf zwischen den Schenkeln 4 angeordnet ist, die durch das Einlagestück 9, den Dachstreifen 3 und den Verstärkungsklotz 10 hindurchgesteckt ist und in ein Schraubgewinde 14 des Gebäudestückes 1 geschraubt ist. Dicht bei dieser Befestigungsstelle 8, zwischen den beiden Befestigungsstellen 7,8 ist ein Gewindebolzen 15 vorgesehen, der einerseits an dem Strebträger 2 und andererseits an dem Gebäudestück 1 abgestützt ist. Der Gewindebolzen 15 weist an einem Ende eine Schraubenkopftstruktur 16 auf, die durch einen der Durchbrüche 12 des Dachstreifens 3 sowie einen Durchbruch im Einlagestück 9 zugänglich ist. Der Gewindebolzen 15 liegt jeweils mit dem anderen Ende am Gebäudestück 1 stumpf, d.h. ohne Eingriff und drehbar an. Der Gewindebolzen 15 ist in einer Gewindbuchse 17 drehbar, die am Strebträger 2 gebildet ist und gemäß Fig.1-3 und 5 am Verstärkungsklotz 10 vorgesehen ist und gemäß Fig.4 am Einlagestück 9 vorgesehen ist.

    [0014] Die zweite Befestigungsstelle 7 ist gemäß Fig. 5 von einem Drehgelenk 18 gebildet, das einen Ansatz des Strebträgers 2 mit dem als Arm ausgebildeten Gebäudestück 1 verbindet. Bei den anderen Ausführungsformen ist die zweite Befestigungsstelle 7 jeweils von einer Spannschraube 19 gebildet, die durch das Einlagestück 9, den Dachstreifen 3 und den Verstärkungsklotz 10 hindurchragt und in ein Schraubgewinde 14 des Gebäudestückes 1 geschraubt ist. Bei der Ausführungsform gemäß Fig.3 ist an der zweiten Befestigungsstelle 7 als eine Art Zwischenstück eine Wippwölbung 20 vorgesehen, die an den Verstärkungsklotz 10 angeformt ist und an dem Gebäudestück 1 anliegt. Bei den beiden Ausführungsformen gemäß Fig.1 und 4 ist bei der zweiten Befestigungsstelle 7 ein zweiter Zwischenstück-Gewindebolzen 21 vorgesehen, der am Gebäudestück stumpf anliegt, am Dachstreifen des Strebträgers 2 und zwar entweder am Verstärkungsstück 10 oder am Einlagestück 9 drehbar ist und nach außen hin eine Gewindekopfstruktur 16 aufweist, die über Durchbrüche zugänglich ist.

    [0015] Bei allen Ausführungsformen gemäß Zeichnung ist der Kopf der Spannschraube 13,19 gegen eine den Schraubenschaft umschließende Tellerfeder 21 abgestützt, die ihrerseits am Widerlager des Schraubenkopfes anliegt. Die Tellerfedern 21 gewährleisten eine selbsttätig nachsetzende und sichernde Verspannung. Bei der Ausführungsform gemäß Fig.6-8 ist das Gebäudestück 1 von einem Holzbalken eines Flachdaches gebildet, der mit einem angeschraubten Verstärkungsblech 22 belegt ist. Ein Einlagestück zwischen den Schenkeln 4 ist hier weggelassen. Die zweite Befestigungsstelle 7 ist von zwei Spannschrauben 19 gebildet, die beiderseits der beiden Schenkel 4 angeordnet sind und denen jeweils ein Gewindbolzen 15 zugeordnet ist.


    Ansprüche

    1. Befestigungsvorrichtung eines Strebträgers einer Verblendung eines Gebäudes.
    bei der zwei in Längsrichtung des Strebträgers voneinander Abstand aufweisende Festlegungsstellen des Strebträgers an einem Gebäudestück vorgesehen sind und
    bei der eine der Festlegungsstellen als Befestigungsstelle ausgebildet ist, die eine Spannschraube zwischen dem Strebträger und dem Gebäudestück aufweist, deren Abstand voneinander durch ein änderbares Zwischenstück bestimmt ist, das mit einem Ende am Strebträger oder am Gewindestück stumpf anliegt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auch die zweite Festlegungsstelle als Befestigungsstelle (7) ausgebildet ist und
    daß das Zwischenstück ein Gewindebolzen (15) ist, der mit dem anderen Ende in einer Gewindebuchse (17) am Gebäudestück (1) oder am Strebträger (2) gelagert ist und an dem dem Strebträger (2) zugewandten Ende eine Schraubenkopftstruktur (16) aufweist, die über einen Durchbruch (12) im Strebträger (2) zugänglich ist.
     
    2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die zweite Befestigungsstelle (7) mit einer Spannschraube (19) gestaltet ist, der ein zweiter Zwischenstück-Gewindebolzen (21) zugeordnet ist.
     
    3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Befestigungsstelle (7) als Drehgelenk (18) ausgebildet ist.
     
    4. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Befestigungsstelle (7) mit einer Spannschraube (19) versehen ist und der Strebträger (2) bei der zweiten Befestigungsstelle (7) mit einer Wippwölbung (20) an dem Gebäudestück (1) anliegt.
     
    5. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Strebträger (2) bei der Befestigungsstelle (7,8) mit einem Verstärkungsklotz (10) oder einem Einlagestück (9) versehen ist und die Gewindebohrung des Zwischenstück-Gewindebolzens (15,21) an dem Verstärkungsklotz (10) oder dem Einlagestück (9) vorgesehen ist.
     
    6. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gebäudestück sowohl mit den Gewindebohrungen der Spannschrauben als auch mit den Gewindebohrungen der Zwischenstück-Gewindebolzen versehen ist.
     
    7. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf der Spannschraube (13,19) gegen eine den Schraubenschaft umschließende Tellerfeder (21) abgestützt ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht