[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Prüfung von Metallfäden,
-bändern und -partikeln unter Nutzung der Leitfähigkeit dieser Sicherheitselemente
für die Echtheitsprüfung von Banknoten, Wertpapieren, Bons, Ausweis-, Eintrittskarten
und ähnlichen zu sichernden Dokumenten.
Zahlreiche verschiedene Verfahren, Anordnungen und Vorrichtungen, die die magnetischen
Eigenschaften von Sicherheitselementen in und auf Dokumenten erfassen, vergleichen
und prüfen, sind bekannt.
Es ist bereits bekannt, das Vorhandensein eines magnetischen Sicherheitsfadens in
einer Banknote dadurch zu prüfen, daß der Faden einen magnetischen Kreis schließt,
der durch einen Permanentmagneten oder eine mit Wechselstrom oder Gleichstrom gespeiste
Spule erregt wird. Der Magnetfluß betätigt gegebenenfalls ein Anzeigemittel.
Anordnungen bzw. Verfahren, wie sie in den DE-PS 37 38 455 und 34 08 086 dargestellt
sind, messen das Magnetfeld von in einer Bewegungsrichtung vorher magnetisierten Teilen,
beispielsweise magnetischer Tinte auf Banknoten. Das Verhalten magnetisierter Teile
im Prüffeld sind die Prüfmerkmale.
Die DE-OS 40 22 739 beschreibt eine Vorrichtung zur Prüfung von mit magnetischen Eigenschaften
ausgestatteten flachen Meßobjekten mit mindestens einem einen magnetischen Detektor
aufweisenden magnetischen Kreis mit Luftspalt, der sich in einem statischen magnetischen
Feld befindet und der magnetische Kreis zu einem Teil aus weichmagnetischen und zu
einem anderen Teil aus permanentmagnetischem Material besteht.
[0002] Die bekannten Verfahren und Anordnungen haben vielfältige Nachteile, wegen derer
sie sich in der Praxis bisher nicht bewährt haben. Teilweise sind sie nur für Geldzählautomaten
vorgesehen, weil eine konstante Geschwindigkeit für das Vorbeiführen an der Meß- bzw.
Prüfstelle verlangt wird, andere Verfahren erfordern ein Kontaktieren des metallischen
Sicherheitsstreifens, wieder andere Prüfanordnungen bzw. -methoden sind nur qualitativ,
d. h. es wird nur das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines metallischen Sicherheitsfadens
festgestellt.
Bei Magnetisierungsverfahren ist der Grad der Magnetisierung von Partikeln in der
Banknote relativ gering, es werden nur geringe Signale an Spulen erzeugt und es ist
eine konstante Geschwindigkeit für das Vorbeiführen von Banknoten erforderlich.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren und eine Anordnung zu finden,
um diese Nachteile zu umgehen, den Einsatz komplizierter Geräte zur Echtheitsprüfung
zu vermeiden, mit größter Sicherheit Falsifikate - auch solche, die mittels äußerem
Aufdruck von elektrisch leitenden oder/und magnetisierbaren Partikeln versehen sind
- zu erkennen sowie die Prüfung auf Echtheit von Dokumenten mit metallischen Sicherheitsstreifen
und/oder Metallpartikeln schnell und insbesondere mittels Handgeräten und/oder an
Ein- und Auszahlvorrichtungen, wie z. B. Registrierkassen, für die Öffentlichkeit
gut wahrnehmbar zu gestalten.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß der in Banknoten oder anderen Dokumenten
eingelassene metallische Streifen oder Faden oder die auf oder in derartigen Dokumenten
vorhandenen metallischen oder magnetischen Partikel in das Feld eines Permanentmagneten
eingebracht, dabei eine maximale Anzahl von magnetischen Feldlinien geschnitten werden,
der Permanentmagnet eine bestimmte Spannung in eine Spule induziert und/oder in einem
Sensor ein Stromfluß angeregt wird und somit auswertbare Größen zur Verfügung stehen.
Diese auswertbaren Größen werden optisch und/oder akustisch in an sich bekannter Weise
angezeigt.
Eine Mehrfachaneinanderreihung dieser Prüfmethode ist erfindungsgemäß vorgesehen und
dient z. B. der aufeinanderfolgenden Prüfung von Sicherheitsfaden oder -streifen in
Dokumenten und anschließender Prüfung metallischer oder magnetischer Partikel in markanten
Prüfzonen des zu prüfenden Objektes.
[0005] Die erfindungsgemäße Anordnung sieht vor, daß dem Permanentmagnet eine Zuführ- oder
Fördereinrichtung vorangestellt werden kann. Der Permanentmagnet besteht aus metallischem
oder keramischem Werkstoff und weist eine Breite der Schenkel bzw. Breite der Pole
auf, die der Breite des metallischen Sicherheitsstreifens oder -bandes entspricht.
Die Zuführ- oder Fördereinrichtung ist so zum Permanentmagnet angeordnet, daß ein
zu prüfendes Dokument mit eingelassenem metallischen Sicherheitsstreifen oder -band
in Bewegungsrichtung im rechten Winkel zur Anordnung eines oder beider Schenkel eines
Magneten an oder zwischen Nord- und Südpol vorbei- oder hindurchgeführt wird. Mit
dem Magnet korrespondiert eine ebenfalls auf die Größe des metallischen Sicherheitsfadens
oder -bandes abgestimmte Spule, welche die beim Schneiden der magnetischen Feldlinien
durch den metallischen Sicherheitsfaden oder das -band veränderte Spannung induziert.
Anstelle einer Spule kommt erfindungsgemäß auch ein Sensor zur Anwendung. Der Spule
bzw. dem Sensor sind Meßeinrichtungen und/oder Koppelglieder und Auswerteeinheiten
mit Signalgebern zugeordnet.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend an einem Beispiel und anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen die
- Fig. 1:
- Seitenansicht eines Permanentmagneten, schematisch,
- Fig. 2:
- schematische Anordnung für Prüfung von Metallbändern,
- Fig. 3:
- schematische Anordnung für Prüfung markanter Zonen.
[0007] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden, wie in Figur 1 schematisch
dargestellt, Banknoten
4 oder andere Dokumente mit eingelassenen metallischen Bändern
3 oder Fäden und/oder auf oder in den Dokumenten befindlichen Metallpartikeln
11 in das Feld eines Permanentmagneten
1 eingebracht. Die vom Permanentmagneten
1 ausgehenden magnetischen Feldlinien werden durch das Metallband
3 der Banknote
4 geschnitten. Dazu wird das zu prüfende Objekt so in die Feldlinien eingebracht, daß
eine maximale Anzahl von Feldlinien durch die metallischen Bänder
3 und/oder die Metallpartikel
11 geschnitten werden. Der durch das Schneiden der Feldlinien des Magneten
1 bewirkte Spannungsunterschied wird in eine Spule
2 induziert, in einem Koppelglied
6 erfaßt und in einer Auswerteschaltung
7 in ein Signal umgesetzt. In der Auswerteschaltung
7 wird ein TTL-kompatibler Low-Impuls gewonnen. Dieser Impuls kann wahlweise einem
Signalgeber
8 für interne Auswertung und Anzeige, z. B. bei Handgeräten, zugeführt werden oder
man führt, wie in Fig. 3 dargestellt, diesen Impuls einem Signalgeber für Steuerzwecke
9 zu, um entsprechende Maschinen, wie Geldzählgeräte, Geldausgabegeräte, Geldeinnahmegeräte,
Geldprüfgeräte oder Wertpapiererkennungsgeräte zu steuern. Über eine Zuführ- oder
Fördereinrichtung
10, die dem Permanentmagneten
1 vorgeschaltet ist, erfolgt der Transport beispielsweise einer Banknote
4 mit metallischem Sicherheitsband
3 oder -faden oder eines Dokumentes mit metallischen Partikeln
11 zeitlich definiert und in Abhängigkeit von dem metallischen Gehalt des jeweiligen
Prufobjektes.
Anordnungen von Prüfeinrichtungen sind aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich.
Die Anordnung der Prüfeinrichtung ist in Fig. 2 am Beispiel eines Hufeisenmagneten
dargestellt und ist wahlweise so gestaltbar, daß für bestimmte Kategorien von Prüfobjekten
manuell bedienbare Prüfgeräte damit ausrüstbar sind oder, wie in Fig. 3 gezeigt, die
zu prüfenden Objekte über eine an sich bekannte Zuführ- oder Fördereinrichtung
10 mit zeitlich definiertem Durchlauf der Prüfeinrichtung zugeführt und Signale an Signalgeber
für Steuereinrichtungen
9 gegeben werden.
[0008] Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens und der Anordnung sind
die dem jeweiligen Prüfobjekt angepaßte Größe des Permanentmagneten
1 und der Spule
2, damit möglichst viele Feldlinien geschnitten werden. Dazu haben die Schenkel der
Pole des Magneten
1 eine Breite, die der Breite des Sicherheitsbandes
3 oder -fadens entspricht. Bei der Prüfung von Dokumenten mit metallischen oder magnetischen
Partikeln entspricht die flächenmäßige Ausdehnung der Seiten der Schenkel der Pole
des Permanentmagneten
1 der flächenmäßigen Ausdehnung mindestens einer mit metallischen oder magnetischen
Partikeln
11 definiert angereicherten markanten Prüfzone
12 des zu prüfenden Objektes.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Prüfung von metallischen Sicherheitsbändern
3 oder -streifen mit der Prüfung von metallischen oder magnetischen Partikeln
11 kombinierbar. Die entsprechenden Auswerteeinheiten sind nachgeordnet. Die Summe der
von den Koppelgliedern
6 erfaßten und zu den Auswerteschaltungen
7 gegebenen Signale werden zu einem Prüfergebnis oder/und Steuersignal zusammengefaßt.
Bezugszeichen
[0010]
- 1
- Permanentmagnet
- 2
- Spule
- 3
- metallisches Sicherheitselement, Band
- 4
- Banknote
- 5
- Bewegungsrichtung
- 6
- Koppelglied
- 7
- Auswerteschaltung
- 8
- Signalgeber
- 9
- Signalgeber für Steuerzwecke
- 10
- Zuführ- oder Fördereinrichtung
- 11
- magnetische oder metallische Partikel
- 12
- markante Prüfzone
1. Verfahren zur Prüfung von Metallfäden, -bändern und -partikeln unter Nutzung der Leitfähigkeit
dieser Sicherheitselemente für die Echtheitsprüfung von Banknoten, Wertpapieren, Bons,
Ausweis-, Eintrittskarten und ähnlichen zu sichernden Dokumenten, dadurch gekennzeichnet, daß das in oder an einem Prüfobjekt befindliche metallische Sicherheitselement (3) durch das magnetische Feld eines Permanentmagneten (1) hindurchgeführt wird und von der größten Ausdehnung des Sicherheitselementes (3) ein Maximum von Feldlinien des Magneten (1) geschnitten und die dadurch bewirkten Spannungsunterschiede in eine Spule (2) induziert und/oder durch das Schneiden von Feldlinien ein Stromfluß in einem Sensor
angeregt wird und Spannungsunterschiede und/oder Stromfluß in Meßeinrichtungen (6) erfaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch das Schneiden der magnetischen Feldlinien hervorgerufene Spannungsunterschied
das Prüfergebnis ist, dieses von Koppelgliedern (6) erfaßt und in einer Auswerteschaltung (7) in ein Signal umgesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Prüfeinheiten für metallische Sicherheitselemente (3) mit Prüfeinheiten für metallische Partikel (11) mehrfach aneinandergereiht werden und die Summe der so ermittelten Einzelprüfergebnisse
zu einem Prüfergebnis erfaßt wird.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Prüfung von Metallfäden, -bändern und
-partikeln unter Nutzung der Leitfähigkeit dieser Sicherheitselemente für die Echtheitsprüfung
von Banknoten, Wertpapieren, Bons, Ausweis-, Eintrittskarten und ähnlichen zu sichernden
Dokumenten, dadurch gekennzeichnet, daß einer an sich bekannten Zuführ- oder Fördereinrichtung ein Permanentmagnet (1) mit korrespondierender Spule (2) oder Sensor nachgeordnet ist und diese Spule (2) über Koppelglieder (6) mit einer Auswerteschaltung (7) und Signalgebern (8; 9) in Verbindung steht.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Schenkel der Pole des Permanentmagneten (1) der Breite des metallischen Sicherheitselementes (3) des zu prüfenden Objektes entspricht.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flächenmäßige Ausdehnung der Schenkel der Pole des Permanentmagneten (1) der flächenmäßigen Ausdehnung einer mit magnetischen oder metallischen Partikeln
(11) angereicherten Prüfzone (12) des zu prüfenden Objektes entspricht.
7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Prüffeld angeordnete Sensoren in ihren flächenmäßigen Ausdehnungen
den flächenmäßigen Ausdehnungen der Schenkel der Pole des Permanentmagneten (1) entsprechen.