[0001] Die Erfindung betrifft eine Einspannvorrichtung für eine keramische Verschlußplatte
in einem Tragrahmen oder einer Kassette eines Verschlusses, insbesondere eines Schieberverschlusses
an einem metallurgischen Gefäß, mit einem zwischen der Verschlußplatte und dem Tragrahmen
oder der Kassette angeordneten, die Verschlußplatte umgebenden und haltenden Band.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist in der DE 34 21 205 C2 beschrieben. Dort ist ein Spannband
verwendet, welches mittels einer am Tragrahmen befestigten Spanneinrichtung um die
Verschlußplatte spannbar ist. An den Längsseiten der Verschlußplatte ist die Kraft,
mit der das Spannband an die Verschlußplatte angedrückt wird, höchstens gering. Außerdem
ist die Einrichtung aufwendig. Eine ähnliche Einrichtung ist auch in der DE 32 23
181 C2 beschrieben.
[0003] Nach der DE 30 01 122 A1 ist die Verschlußplatte mittels einzelnen elastischen Profilstücken
an dem Tragrahmen gehalten. Diese sind im zwischen der Verschlußplatte und dem Tragrahmen
verlaufenden Spalt dort vorgesehen, wo dieser geradlinig verläuft; in gekrümmten Bereiches
des Spaltes bzw. der Verschlußplatte ist die Verschlußplatte nicht eingespannt gehalten.
Die Einspannung ist dabei auf den Umfang der Verschlußplatte bezogen ungleichmäßig.
[0004] Außerdem ist es Stand der Technik, die Verschlußplatte in den Tragrahmen einzumörteln
oder den Tragrahmen auf die Verschlußplatte aufzuschrumpfen. Beides ist mit einem
beträchtlichen Aufwand verbunden und erschwert ein Austauschen der Verschlußplatte,
beispielsweise bei der Reparatur. Beim Aufschrumpfen entsteht, ähnlich wie bei der
Verwendung eines Spannbandes, nur eine ungleichmäßige Verteilung der Einspannkraft.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einspannvorrichtung vorzuschlagen, bei der die
Verschlußplatte im wesentlichen an ihrem gesamten Umfang gleichmäßig eingespannt ist.
[0006] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß das Band in Längsrichtung gewellt
ist, wobei die einen Wellenhöcker federelastisch an der Verschlußplatte und zwischen
diesen liegende Wellenhöcker federelastisch am Tragrahmen oder an der Kassette anliegen.
[0007] Das Band erstreckt sich um den Umfang der Verschlußplatte. Seine Wellenhöcker drücken
federelastisch wechselweise gegen die Verschlußplatte und gegen den Tragrahmen oder
die Kassette. Dadurch ist die Verschlußplatte an ihrem gesamten Umfang gleichmäßig
in den Tragrahmen oder die Kassette eingespannt. Etwaige Toleranzen der Verschlußplatte
und des Tragrahmens bzw. der Kassette, werden durch die Federelastizität des gewellten
Bandes ausgeglichen.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind die an der Verschlußplatte anliegenden
Wellenhöcker mit Abplattungen versehen, die flächig an der Verschlußplatte anliegen.
Dadurch ist eine flächige Übertragung der Einspannkraft auf die keramische Verschlußplatte
erreicht. Die Druckfestigkeit der Keramik der Verschlußplatte wird dadurch auch bei
hohen Einspannkräften nicht überschritten, was der Fall sein könnte, wenn die Wellenhöcker
die Verschlußplatte nur linienförmig berühren.
[0009] Es ist auch möglich, die an dem Tragrahmen oder der Kassette anliegenden Wellenhöcker
mit Abplattungen zu versehen, die flächig an dem Tragrahmen oder der Kassette anliegen.
Vorzugsweise sind jedoch die dem Tragrahmen oder der Kassette zugewandten Wellenhöcker
gerundet. Es ist dadurch möglich, am Band mehr Wellenhöcker anzuordnen, als wenn auch
die dem Tragrahmen oder der Kassette zugewandten Wellenhöcker mit Abplattungen versehen
wären. Dadurch wird die Einspannung verbessert.
[0010] Die Erfindung sieht ferner vor, daß das zwischen den Tragrahmen oder die Kassette
und die Verschlußplatte eingesetzte gewellte Band gegenüber seinem freien Zustand
gestaucht ist. Zum Stauchen des Bandes ist vorzugsweise zwischen den dem Tragrahmen
oder der Kassette zugewandten Wellenhöckern und dem Tragrahmen oder der Kassette ein
Zwischenblech angeordnet.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Aufsicht einer in einen Tragrahmen eingespannten Verschlußplatte,
- Figur 2
- eine vergrößerte Teilansicht zu Fig. 1,
- Figur 3
- einen Schnitt längs der Linie III-III nach Fig. 2 bei der Montage,
- Figur 4
- eine Teilansicht des Bandes im nichteingespannten, freien Zustand,
- Figur 5
- das Band nach Fig. 4 im eingespannten Zustand und
- Figur 6
- eine weitere Ausführung des Bandes.
[0012] Zwischen einer keramischen Verschlußplatte 1 und einem diese aufnehmenden metallischen
Tragrahmen 2 besteht ein umlaufender Spalt 3. Zum Einspannen der Verschlußplatte 1
im Tragrahmen 2 ist in den Spalt 3 ein gewelltes Band 4 aus hitzebeständigem Federstahl
eingesetzt. Die Verschlußplatte 1 ist in üblicher Weise mit einer Durchflußöffnung
5 versehen. Der Tragrahmen 2 weist einen Eingriff 6 auf, an dem er zusammen mit der
Verschlußplatte 1 zum Schließen oder Öffnen eines Schieberverschlusses eines metallurgischen
Gefässes verschieblich ist.
[0013] Das in Längsrichtung gewellte Band 4 bildet Wellenhöcker 7, die an die Verschlußplatte
1 angedrückt sind und zwischen diesen jeweils Wellenhöcker 8, die sich über Zwischenbleche
9 in dem Tragrahmen 2 abstützen.
[0014] Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind die Wellenhöcker 7 mit Abplattungen 10 versehen,
die flächig an der Verschlußplatte 1 anlegen. Die dem Tragrahmen 2 zugewandten Wellenhöcker
8 sind gerundet.
[0015] Bei der Ausführung nach den Figuren 4 und 5 sind sowohl die Wellenhöcker 7 als auch
die Wellenhöcker 8 gerundet. Dies hat den Vorteil, daß die Wellenhöcker sehr dicht
beieinanderliegen können. Nachteilig ist jedoch insbesondere bei den Wellenhöckern
7, daß nur eine Linienberührung mit der Verschlußplatte 1 stattfindet, die, um Beschädigungen
der Keramik der Verschlußplatte 1 zu vermeiden, eine entsprechend hohe Druckfestigkeit
der Keramik voraussetzt.
[0016] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 6 sind sowohl die Wellenhöcker 7 als auch die
Wellenhöcker 8 mit Abplattungen versehen.
[0017] Die Ausführung nach Figur 2 hat den Vorteil, daß die Abplattungen 10 nur bei der
Verschlußplatte 1 vorgesehen sind, also an deren Druckfestigkeit keine besonders hohen
Anforderungen zu stellen sind, und durch die gerundeten Wellenhöcker 8 am Tragrahmen
2 dennoch eine dichte Abfolge der Wellenhöcker 7, 8 möglich ist.
[0018] Wellenhöcker 7 und Wellenhöcker 8 sind sowohl in den geradlinig verlaufenden Umfangsbereichen
11 als auch in den gekrümmt verlaufenden Umfangsbereichen 12 vorgesehen. Die Verschlußplatte
1 wird dadurch an ihrem gesamten Umfang gleichmäßig in den Tragrahmen 2 eingespannt.
Die Zwischenbleche 9 sind sowohl in den geraden Umfangsbereichen 11 als auch in den
gekrümmten Umfangsbereichen 12 vorgesehen. Anstelle von mehreren Zwischenblechen 9
läßt sich auch ein einzelnes Zwischenblech verwenden.
[0019] Das gewellte Band 4 wird im entspannten Zustand, in dem die Wellenhöcker 7, 8 einen
Abstand H (vgl. Fig. 4) haben, in den Spalt 3 eingelegt, wobei der Abstand H der Spaltbreite
B etwa gleich ist. Anschließend werden die Zwischenbleche 9 zwischen die Wellenhöcker
8 und den Tragrahmen 2 in Richtung des Pfeiles E (vgl. Fig.3) eingepreßt. Um dies
zu erleichtern, sind die Zwischenbleche 9 mit Schrägen 13 und der Tragrahmen 2 mit
einer zugeordneten Schräge 14 versehen. Die Zwischenbleche weisen die Dicke d auf.
Durch das Einpressen der Zwischenbleche 9 wird das gewellte Band 4 gestaucht, so daß
der Abstand der Wellenhöcker 7, 8 h beträgt (vgl. Fig. 5), wobei

. Der Abstand H beträgt beispielsweise 5 mm und wird mit einem Zwischenblech der
Dicke 2 mm auf 3 mm gestaucht. Durch das Stauchen übt das gewellte Band 4 die gewünschte
Einspannkraft auf die Verschlußplatte 1 aus. Beispielsweise lassen sich mit einem
gewellten Band, bei dem ein Wellenhöcker auf der Länge I, wobei I etwa 1 cm ist, auf
die Verschlußplatte 1 eine Kraft von 100 kg/cm übertragen.
[0020] Um das Einlegen des gewellten Bandes in den Spalt 3 zu erleichtern, kann auch der
Abstand H der Wellenhöcker 7, 8 in entspanntem Zustand um einen Betrag x kleiner als
die Spaltbreite B bemessen sein. In diesem Falle ist

. Der Zwischenabstand x beträgt beispielsweise 3 mm, der Abstand H beträgt seinerseits
5 mm und wird mit einem Zwischenblech 9 der Dicke 5 mm auf 3 mm gestaucht.
[0021] Normale Toleranzen der Verschlußplatte 1 und des Tragrahmens 2 werden durch die Federelastizität
des Bandes 4 kompensiert. Besonders große Maßabweichungen zwischen der Verschlußplatte
und dem Tragrahmen werden durch Verwendung von unterschiedlich starken Zwischenblechen
9 ausgeglichen.
[0022] Ist eine Demontage der Verschlußplatte 1 erforderlich, wird diese zweckmäßigerweise
hydraulisch aus dem Tragrahmen 2 herausgedrückt.
[0023] Die gleiche Einspannvorrichtung ist auch ohne weiteres zum Einspannen der Verschlußplatte
1 in eine metallische Kassette verwendbar. Diese unterscheidet sich bekanntlich vom
Tragrahmen 2 im wesentlichen nur dadurch, daß sie den Eingriff 6 nicht aufweist. Die
Kassette mit der darin eingespannten Verschlußplatte 1 ist in bekannter Weise in den
Tragrahmen 2 einlegbar oder an diesen angelenkt.
1. Einspannvorrichtung für eine keramische Verschlußplatte in einem Tragrahmen oder einer
Kassette eines Verschlusses, insbesondere eines Schieberverschlusses an einem metallurgischen
Gefäß, mit einem zwischen der Verschlußplatte und dem Tragrahmen oder der Kassette
angeordneten, die Verschlußplatte umgebenden und haltenden Band,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Band (4) in Längsrichtung gewellt ist, wobei die einen Wellenhöcker (7) federelastisch
an der Verschlußplatte (1) und zwischen diesen liegende Wellenhöcker(8) federelastisch
am Tragrahmen oder an der Kassette (2) anliegen.
2. Einspannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Verschlußplatte (1) anliegenden Wellenhöcker (7) mit Abplattungen(10)
versehen sind, die flächig an der Verschlußplatte (1) anliegen.
3. Einspannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Tragrahmen oder der Kassette (2) zugewandten Wellenhöcker (8) mit Abplattungen
versehen sind.
4. Einspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Tragrahmen oder der der Kassette (2) zugewandten Wellenhöcker (8) gerundet
sind.
5. Einspannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den dem Tragrahmen oder der Kassette (2) zugewandten Wellenhöckern (8)
und dem Tragrahmen oder der Kassette (2) wenigstens ein Zwischenblech (9) angeordnet
ist.
6. Einspannvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenblech (9) und/oder der Tragrahmen oder die Kassette (2) mit einer
Schräge (13 bzw. 14) versehen ist, die das Einpressen (E) des Zwischenblechs (9) zwischen
den Tragrahmen oder die Kassette (2) und das gewellte Band (4) erleichtert.
7. Einspannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zwischen den Tragrahmen oder die Kassette (2) und die Verschlußplatte (1)
eingesetzte gewellte Band (4) gegenüber seinem freien Zustand gestaucht ist.
8. Einspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gewellte Band (4) mittels des Zwischenblechs (9) gestaucht ist.
9. Einspannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am gewellten Band (4) etwa ein Wellenhöcker pro cm in Längsrichtung ausgebildet
ist.
10. Einspannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Band (4) aus hitzebeständigem Federstahl besteht.