[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Anpassung des Unterdruckes in
einem Saugbandzuführtisch eines Bogenanlegers an sich während der Bogenförderung ändernde
Betriebsbedingungen, mit mindestens einem endlosen, umlaufend antreibbaren Transportband,
welches mit Saugöffnungen versehen ist, mit einer Seitenausrichtvorrichtung zum seitlichen
Ausrichten den jeweils vordersten Bogens eines geschuppten Bogenstromes und mit einem
unterhalb einer Förderebene angeordneten Saugkasten, der, in Bogenförderrichtung gesehen,
in mehrere Kammern unterteilt ist, die unabhängig voneinander unterdruckbeaufschlagbar
sind.
[0002] Aus dem Stand der Technik, der japanischen Gebrauchsmusteroffenlegung Hei 4-91953,
ist eine Vorrichtung zum Umschalten der Saugwirkung bekannt. Ein gelenkig gelagerter
Stellzylinder verdreht über einen Hebel eine Drehachse, an der eine mit zwei Dichtflächen
versehene Klappe befestigt ist. Mit der Klappe kann entweder eine Verbindung zu atmosphärischem
Druckniveau oder eine Verbindung mit einer Unterdruckquelle realisiert werden. Bei
dieser Vorrichtung ist von Nachteil, daß zur Realisierung der Umschaltung eine vollständige
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o -Schwenkbewegung der Klappe ausgeführt werden muß. Dies hat zur Folge, daß, bedingt
durch die Trägheit der zu schwenkenden Masse, eine bestimmte Schwenkzeit erforderlich
ist. Damit ist während der Schwenkzeit kein eindeutig definierter Schaltzustand gegeben.
Bei hohen Bogenförderungsgeschwindigkeiten ist daher ein abruptes, atmosphärisches
Belüften einer Saugkammer nicht möglich.
[0003] Die Förderung eines geschuppten Bogenstromes auf dem Zuführtisch eines Anlegers einer
Bogenrotationsdruckmaschine läßt sich in drei Phasen unterteilen. Die erste Phase
läßt sich dadurch charakterisieren, daß bei Maschinenanlauf der erste Bogen, der von
der Vereinzelungsvorrichtung auf das Saugband geschoben wird, möglichst schlupfarm
auf das gelochte Transportband angesaugt werden soll. In dieser Phase des Maschinenbetriebes
ist die Saugkraft jedoch grundsätzlich dadurch gemindert, daß nur ein gewisser Bereich
des Transportbandes durch den ersten Bogen abgedeckt wird und somit sehr viel Fehlluft
gesaugt wird, die Saugwirkung mithin begrenzt ist. Besonders kritisch ist die erste
Phase, wenn mit kleiner Schuppenlänge sowohl mit als auch ohne Treibrollen auf der
Bänderantriebswalze am oberen Ende des Zuführtisches gearbeitet wird.
[0004] In der zweiten Phase, nämlich der Förderung des geschuppten Bogenstromes, die etwa
dem stationären oder eingeschwungenen Zustand des Systems entspricht, herrschen konstante
Betriebsbedingungen, weswegen diese zweite Phase als unproblematisch einzustufen ist.
[0005] Die dritte Phase der Förderung eines geschuppten Bogenstromes betrifft die Förderung
des letzten Bogens des geschuppten Bogenstromes. Dieser Bogen wird über seine gesamte
Länge auf das Transportband gesaugt und ist somit wesentlich stärker auf dem Transportband
fixiert, als die sich teilweise überlappenden Bogen des geschuppten Bogenstromes.
Bei diesem bewirkt das überlappen der einzelnen Bogen, daß die Bogen nur mit einem
Bruchteil ihrer Fläche mit dem Transportband in Kontakt stehen, demzufolge einer geringeren
Ansaugwirkung unterworfen sind. Bleibt der letzte Bogen bei seinem Transport gegen
die Vordermarken dem im Zuführtisch herrschenden Unterdruck ausgesetzt, so kann einerseits
die Vorderkante des letzten Bogens an den Vordermarken eingedrückt und andererseits
die seitliche Ausrichtung nicht unerheblich behindert werden.
[0006] Eine Möglichkeit dem aufgezeigten Problem abzuhelfen, ist aus DE 42 03 511 A1 bekannt.
Dort ist eine Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Bogenstromes zu einer bogenverarbeitenden
Maschine mit einem Fördertisch ausgestattet, der eine Sensorik zur Erfassung des letzten
Bogens beinhaltet. Nach Erfassung des letzten Bogens wird nach einer Zeitspanne, die
der Förderzeit der dem letzten Bogen vorhergehenden Anzahl von Bogen entspricht, die
Unterdruckquelle eines Unterdruckkastens vor den Vordermarken abgeschaltet und der
Unterdruckkasten statt dessen mit einer überdruckquelle überdruckbeaufschlagt. Zur
Aufhebung der Saugwirkung, der der letzte Bogen ausgesetzt ist, wird dieser Unterdruckkasten
vor den Vordermarken mit einem überdruckstoß beaufschlagt, dessen Dosierung zumindest
schwierig ist. Bei zu starkem überdruckstoß kann der letzte Bogen vom Transportband
regelrecht weggeblasen werden und gerade das Gegenteil dessen bewirken, was beabsichtigt
wurde. Eine korrekte Ausrichtung erscheint dann nicht mehr möglich. Ferner ist bei
dieser Lösung aus dem Stande der Technik ein zusätzlicher Blasluftanschluß zwingend
erforderlich.
[0007] Ausgehend vom skizzierten technischen Problem und den Unzulänglichkeiten der Lösungen
des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Unterdruck im
Zuführtisch eines Bogenanlegers der jeweiligen Betriebsphase anzupassen.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in der Förderebene unterhalb
eines Transportbandes mehrere Saugkammern angeordnet sind, die über ein verschwenkbares
Absperrelement selektiv mit einem gemeinsamen Saugstutzen verbindbar sind.
[0009] Mit dieser Lösung kann auf eine separate überdruckumschaltung am Unterdruckkasten
im Zufuhrtisch verzichtet werden, damit einfachen Mitteln der Ort des in der Förderebene
wirksamen Vakuums variiert werden kann. Da das verschwenkbare Absperrelement unter
den Saugkammern angeordnet ist, läßt sich beispielsweise der Saugkanal zur mittleren
Saugkammer sehr kurz gestalten, wodurch sich kurze Ansprechzeiten in Bezug auf den
Ausgleich des Unterdruckes realisieren lassen. Damit ist eine abrupte Reduzierung
des in der Förderebene wirksamen Unterdruckes möglich, was bei den heute geforderten
Druckgeschwindigkeiten Bruchteile einer Sekunde bedeutet.
[0010] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke erfährt weitere Ausgestaltungen dadurch,
daß das verschwenkbare Absperrelement in der Ebene einer Begrenzung des Saugstutzens
angeordnet ist. Damit bildet es in passiver Position keinen Strömungswiderstand im
Saugstutzen und erlaubt eine kleinere Dimensionierung der Saugluftquelle. Ferner ist
das verschwenkbare Absperrelement exzentrisch an einer Schwenkachse befestigt. Der
sich durch die exzentrische Lagerung, bezogen auf die Schwenkachse, ergebende kürzere
Abschnitt des verschwenkbaren Absperrelementes verschließt oder öffnet eine Belüftungsöffnung
in einer Begrenzungswand des Saugstutzens. Der sich durch die exzentrische Lagerung
ergebende längere Abschnitt des Absperrelementes unterbricht die Verbindung einer
Saugkammer zum gemeinsamen Saugstutzen. Die Saugkammern sind auf Traversen unterhalb
der Förderebene des Bogenstromes befestigt. Die Traversen ihrerseits sind jeweils
von Durchbrechungen durchsetzt, die außerhalb des Schwenkbereiches des Absperrelementes
liegen. Dadurch ergibt sich, daß die Saugkammern, deren jeweilige Saugkanäle durch
die Durchbrechungen permanent mit dem gemeinsamen Saugstutzen verbunden sind, folglich
permanent mit Vakuum beaufschlagt sind und durch die Schwenkbewegung des Absperrelementes
keine Beeinflussung erfahren. Darüberhinaus befindet sich an den Traversen jeweils
ein Saugkasten, in welche die vorderen und hinteren Saugkammern münden. Die Betätigung
des verschwenkbaren Absperrelementes ist sowohl über einen mit einem Druckmedium beaufschlagbaren
Stellzylinder als auch elektromagnetisch realisierbar.
[0011] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachfolgend detailliert erläutert.
[0012] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Unterdruckverhältnisse in den Saugkammern beim Maschinenanlauf (Förderung des
1. Bogens),
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Zuführtisch mit atmosphärischer Belüftung der mittleren
Saugkammer (Förderung des 1. Bogens),
- Fig. 3
- die Unterdruckverteilung der Förderung eines vollausgebildeten Schuppenstromes im
Längsschnitt durch den Zuführtisch,
- Fig. 4
- die zu Figur 3 korrespondierende Arbeitsposition des verschwenkbaren Absperrelementes
im Querschnitt durch die Förderebene des Bogenstromes,
- Fig. 5
- die Unterdruckverteilung der Förderung des letzten Bogens und
- Fig. 6
- die atmosphärische Belüftung eines Saugkanales zur Herabsetzung der Saugluftbeaufschlagung
eines letzten Bogens.
[0013] Die Darstellung gemäß Figur 1 zeigt, daß eine Förderebene 5 zur Versorgung einer
Bogenrotationsdruckmaschine mehrere Saugkammern I, II, III aufweist, die jeweils von
geschweiften Klammern 1, 2, 3 übergriffen sind. Die Saugkammer I befindet sich unmittelbar
an eine Bänderantriebswalze 8 anschließend, hinter einem verschwenkbaren Anschlag
6 eines Anlegerstapels 4. Die vordere Saugkammer I erstreckt sich bis zu einem ersten
Steg 12 unterhalb der Förderebene 5. An diese schließt sich eine mittlere Saugkammer
II an, die sich bis an eine Ziehrolle 10 einer Seitenausrichtvorrichtung erstreckt.
Unmittelbar vor der Ziehrolle 10 ist eine hintere Saugkammer III ausgebildet, die
durch ein Blechteil von der mittleren Saugkammer II abgetrennt ist. Hinter der Förderebene
5 sind die Vordermarken 11 angeordnet, an denen die einzelnen Bogen ausgerichtet werden.
Um die Saugkammern I, II, III läuft ein endloses gelochtes Transportband 9 um, welches
von einer Bänderantriebswalze 8 angetrieben wird, oberhalb welcher Taktrollen 7 angeordnet
sind. Die Taktrollen 7 dienen beim Maschinenanlauf dazu, bei noch vermindertem Unterdruck
in der Saugkammer I, eine möglichst schlupfarme Förderung des ersten Bogens zu gewährleisten.
[0014] Das Gehäuse in welchem die Saugkammern I, II, III ausgebildet sind, ist auf Traversen
14 und 15 befestigt, die sich quer zur Förderrichtung des Bogenstromes erstrecken.
Die beiden Traversen 14 und 15 dienen als Lagerungsstellen der Enden einer Schwenkachse
20, an welcher ein Absperrelement 17 befestigt ist. Das Absperrelement 17 ist mittels
einer Verschraubung 21 an der Schwenkachse 20 aufgenommen. Die Traverse 15 nimmt ein
Widerlager 22 auf, in dem ein Betätigungsorgan 18 gelenkig gelagert ist, an dessen
Ende eine Steuergabel 19 befestigt ist, deren Ein- und Ausfahren eine Verdrehung der
Schwenkachse 20 bewirkt. Darüberhinaus befindet sich an der Traverse 14 ein vorderer
Saugkasten 23, in den ein Saugkanal der Saugkammer III mündet. An der Traverse 15
befindet sich ein hinterer Saugkasten 24, in den ein Saugkanal der Saugkammer I einmündet.
Beide Traversen 14 und 15 sind mit Durchbrechungen 16 versehen, wodurch die Saugkästen
23 und 24 mit dem gemeinsamen Saugstutzen 38 in Verbindung stehen. Der Saugstutzen
38 wird von den beiden Traversen 14 und 15 begrenzt, sowie an seiner Unterseite durch
ein Blech 29 abgeschlossen, auf dem eine leistenförmige Abdichtung 26 befestigt ist.
Diese dient als Anschlag für einen Endabschnitt des Absperrelementes 17, während oberhalb
des Absperrelementes 17 eine weitere Abdichtung 25 vorgesehen ist, an welche das andere
Ende des Absperrelementes 17 anschlägt.
[0015] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch den Zuführtisch in der Betriebsphase Förderung
des 1. Bogens.
[0016] Mittig in der Förderebene 5 ist das Gehäuse aufgenommen, in welchem die Saugkammern
I, II, III ausgebildet sind und um welches das endlose Transportband 9 umläuft. Die
Förderebene 5 ist von Anlegerseitenteilen 31 begrenzt. Zwischen den Seitenteilen 31
und dem Saugkammergehäuse erstrecken sich Tischbleche 30. Die Traverse 15 erstreckt
sich zwischen den Anlegerseitenteilen 31; an ihr ist das Widerlager 22 des Betätigungsorganes
18 aufgenommen. Die Steuergabel 19 steht mit der Schwenkachse 20 über einen Hebel
in Verbindung. Die Schwenkachse 20 teilt das verschwenkbare Absperrelement 17 in diesem
Ausführungsbeispiel etwa im Verhältnis 2:1. Die exzentrische Anordnung des Absperrelementes
17, bezogen auf die Schwenkachse 20, bewirkt eine Teilung des Absperrelementes 17.
Die kürzere Seite gibt in der in Figur 2 gezeigten Darstellung eine atmosphärische
Belüftungsöffnung der mittleren Saugkammer II frei; die mittlere Saugkammer II saugt
demnach nicht. Dementsprechend wird durch den verlängerten Abschnitt des exzentrisch
gelagerten Absperrelementes 17 die Verbindung der mittleren Saugkammer II mit dem
Saugstutzen 38 unterbrochen. Da die Durchbrechungen 16 in den Bereichen der Traversen
14 und 15, die den Saugstutzen 38 begrenzen, aufgenommen sind, die außerhalb des Schwenkbereiches
des Absperrelementes 17 liegen, steht das Vakuum in den Saugkammern I und III unabhängig
von der Stellung des Absperrelementes 17 weiterhin an. Das Absperrelemente 17 nimmt
in dieser Betriebsphase die Position 36 ein.
[0017] Der Saugstutzen 38 besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus mehreren Blechen
27, 28 und 29. Denkbar wäre auch, den Saugstutzen 38 rohrförmig auszubilden, wobei
sich eine abweichende Geometrie des Absperrelementes 17 ergäbe. Die Verwendung eines
rechteckig ausgeführten Rohres wäre ebenfalls denkbar.
[0018] In Figur 3 ist die in der Förderebene herrschende Unterdruckverteilung bei voll ausgebildetem
Bogenstrom dargestellt.
[0019] Die in Saugkammer I anstehende Saugluft strömt in den hinteren Saugkasten 24 ein.
Durch die Durchbrechungen 16 in der Traverse 15 strömt die Saugluft in den Saugstutzen
38, unabhängig von der Arbeitsposition des Absperrelementes 17. Der die mittlere Saugkammer
II beaufschlagende Saugluftstrom wird bei nach unten gestelltem Absperrelement 17
(siehe Figur 4) durch den Saugstutzen 38 abgesaugt. Das in Saugkammer III anstehende
Vakuum steht über den vorderen Saugkasten 23 und die Durchbrechungen 16 in der Traverse
14 mit dem Saugstutzen 38 - unabhängig von der Arbeitsposition des Absperrelementes
17 - an.
[0020] In Figur 4, einer Darstellung des Schnittes IV-IV aus Figur 3 ist die Arbeitsposition
37 des Absperrelementes 17 wiedergegeben. Bei voll ausgebildetem Bogenstrom (siehe
Fig. 3) ist demnach das Absperrelement 17 nach unten geschwenkt, wodurch das im Saugstutzen
38 herrschende Vakuum, ebenfalls in Saugkammer II unterhalb des den geschuppten Bogenstrom
fördernden Transportbandes 9 ansteht. In Arbeitsposition 37 verschließt der hintere
Abschnitt des exzentrisch gelagerten Absperrelementes 17 die atmosphärische Belüftungsöffnung
zwischen Schwenkachse 20 und der Abdichtung 25 am Stirnblech 28.
[0021] Verläßt die Bogenvorderkante des ersten Bogens 32 die Saugkammer I, schwenkt das
Absperrelement 17 in seine Arbeitsposition 37, wodurch die Saugkammer II mit Unterdruck
beaufschlagt ist. Sind Taktrollen 7 oberhalb der Bänderantriebswalze 8 vorgesehen,
so erfolgt das Herunterschwenken des Absperrelementes 17 durch das Betätigungsorgan
18 zu Beginn der Phase, während derer die Taktrollen 7 auf der Bänderantriebswalze
8 aufliegen. So kann bei noch vermindertem sich aufbauendem Unterdruck in Saugkammer
II Schlupf des ersten Bogens 32 wirksam vermieden werden. Bei in Arbeitsposition 37
geschwenktem Absperrelement 17 liegt der stationäre Zustand des Systemes vor, denn
nun kann eine kontinuierliche Förderung eines geschuppten Bogenstromes erfolgen. In
geschuppter Lage stehen die einzelnen Bogen bei der Ankunft an der Vordermarke 11
lediglich noch in Kontakt mit dem in Saugkammer III herrschenden Unterdruck. Im Verlaufe
der Ausrichtung der Vorderkante des an den Vordermarken 11 anliegenden Einzelbogens
und der Seitenausrichtung dieses Bogens durch eine Seitenausrichtvorrichtung, schneiden
die nachfolgend geförderten Bogen fortschreitend mehr und mehr Saugluft von der Unterseite
des auszurichtenden Bogens ab, so daß dessen Ausrichtung durch zu starken Unterdruck
nicht beeinträchtigt wird. Ferner wird auf diese weise der Schub des Bogens gegen
die Vordermarken, der während der Umfangsausrichtung ebenfalls erforderlich ist, aufrechterhalten.
Bei der Förderung des letzten Bogens, dessen Vorhandensein durch eine wie auch immer
geartete Sensorik detektierbar ist, sind die nachfolgenden, die Saugluft der Saugkammer
II von diesem abschneidenden Bogen nicht vorhanden; demzufolge ändern sich die Betriebsbedingungen.
[0022] In Figur 5 ist die Unterdruckverteilung bei der Förderung des letzten Bogens dargestellt.
[0023] Bei der Förderung des letzten Bogens sind nur die Saugkammern I und III am Ende und
am Anfang der Förderebene 5 mit Vakuum beaufschlagt. Der letzte Bogen 35, hier mit
seiner maximalen Länge 39 dargestellt, erstreckt sich von seiner Ankunftsposition
an den Vordermarken 11 bis etwa zum Ende der Saugkammer II, vor den Steg 12. Durch
das hochgeschwenkte Absperrelement 17 ist die mittlere Saugkammer II mit der Atmosphäre
verbunden (siehe Figur 6), lediglich die Saugkammern I und III sind aktiv. Sobald
sich der letzte Bogen 35 den Vordermarken 11 nähert, wird das Absperrelement 17 in
seine Arbeitsposition 36 geschwenkt und der in der Saugkammer II wirksame Unterdruck
abrupt gemindert. Da gleichzeitig die Freigabe der Belüftungsöffnung zwischen der
Abdichtung 25 und der Schwenkachse 20 zur Atmosphäre erfolgt, läßt sich die Vakuumbeaufschlagung
des letzten Bogens 35 schlagartig nach. Da die Saugkammer III jedoch mit dem Saugstutzen
38 verbunden ist, bleibt der zur korrekten seitlichen Ausrichtung notwendige Restvorschub
erhalten, wobei die in Saugkammer I gesaugte Fehlluft unerheblich ist. Es wäre denkbar,
diese ebenfalls über eine Absperrvorrichtung zu steuern.
[0024] Die in Figur 6 dargestellte Arbeitsposition 36 des Absperrelementes 17 ermöglicht
die Belüftung der Saugkammer II, während die Saugkammern I und III, analog zur Förderung
des 1. Bogens 32 mit dem Saugstutzen 38 in Verbindung bleiben.
[0025] Somit ist eine korrekte Ausrichtung und damit eine Verarbeitbarkeit auch des letzten
Bogens eines geschuppten Bogenstromes realisierbar, ohne diesen von vorneherein der
Makulatur zurechnen zu müssen. Das Vakuum, dem der letzte Bogen 35 eines Bogenstromes
ausgesetzt wird, ist so bemessen, daß eine Förderung noch gewährleistet bleibt, eine
Vorder- und Seitenausrichtung durch den Restvorschub möglich ist und ein Haften dieses
letzten Bogens durch zu starke Vakuumwirkung vermeidbar ist. Eine weitere Möglichkeit
die Vakuumbeaufschlagung sowohl des ersten als auch des letzten Bogens 32 bzw. 35
zu verändern besteht in einer mit der Schwenkbewegung des Absperrelementes 17 simultan
ablaufenden Steuerung der Leistung der Saugquelle am Saugstutzen 38.
Teileliste
[0026]
- 1
- Saugkammer I
- 2
- Saugkammer II
- 3
- Saugkammer III
- 4
- Anlegerstapel
- 5
- Förderebene
- 6
- schwenkbarer Anschlag
- 7
- Taktrolle
- 8
- Bänderantriebswalze
- 9
- Transportband
- 10
- Ziehrolle
- 11
- Vordermarke
- 12
- Steg
- 13
- Umlenkwalze
- 14
- Traverse
- 15
- Traverse
- 16
- Durchbrechung
- 17
- Absperrelement
- 18
- Betätigungsorgan
- 19
- Steuergabel
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Verschraubung
- 22
- Widerlager
- 23
- Saugkasten vorne
- 24
- Saugkasten hinten
- 25
- Abdichtung
- 26
- Abdichtung
- 27
- Blech
- 28
- Stirnblech
- 29
- Blech
- 31
- Anlegerseitenteil
- 32
- 1. Bogen
- 33
- ausgebildeter Bogenstrom
- 35
- Letzter Bogen
- 36
- obere Arbeitsposition
- 37
- untere Arbeitsposition
- 38
- Saugstutzen
- 39
- maximale Bogenlänge
1. Vorrichtung zur Anpassung des Unterdruckes in einem Saugbandzuführtisch eines Bogenanlegers
an sich während der Bogenförderung ändernde Betriebsbedingungen,
- mit mindestens einem endlosen, um laufend antreibbaren Förderband, welches mit Saugöffnungen
versehen ist,
- mit einer Seitenausrichtvorrichtung zum seitlichen Ausrichten des jeweils vordersten
Bogens eines geschuppten Bogenstromes,
- mit einem unterhalb einer Förderebene angeordneten Saugkasten, der in Bogenförderrichtung
gesehen, in mehrere Kammern unterteilt ist, die unabhängig voneinander unterdruckbeaufschlagbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Förderebene (5) unterhalb eines Transportbandes (9) mehrere Saugkammern
(1, 2, 3) angeordnet sind, die über ein verschwenkbares Absperrelement (17) selektiv
mit einem gemeinsamen Saugstutzen (38) verbindbar sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verschwenkbare Absperrelement (17) in der Ebene einer Begrenzung (29) des
Saugstutzens (38) angeordnet ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verschwenkbare Absperrelement (17) exzentrisch an einer Schwenkachse (20)
befestigt ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein, bezogen auf die Schwenkachse (20), kürzerer Abschnitt des verschwenkbaren
Absperrelementes (17) eine Belüftungsöffnung in einer Begrenzung (29) verschließt
oder freigibt.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein, bezogen auf die Schwenkachse (20), längerer Abschnitt des verschwenkbaren
Absperrelementes (17) die Verbindung der Saugkammer (2)zum Saugstutzen (38) unterbricht.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugkammern (1, 2, 3) auf Traversen (14, 15) unterhalb der Förderebene (5)
befestigt sind.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traversen (14, 15) jeweils von Durchbrechungen (16) durchsetzt sind, die außerhalb
des Schwenkbereiches des Absperrelementes (17) liegen.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traversen (14, 15) jeweils einen Saugkasten (23, 24) aufnehmen.
9. Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugkammern (1, 3) über die Durchbrechungen (16) mit dem Saugstutzen (38)
permanent in Verbindung stehen.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verschwenkbare Absperrelement (17) ferngesteuert betätigbar ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Traversen (14, 15) Begrenzungen des Saugstutzens (38) bilden.