[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen der Gleichheit von Bogen,
insbesondere Druckbogen, bei welchem ein Bereich jedes geförderten Bogens opto-elektrisch
abgetastet wird und daraus abgeleitete Messwerte der Bogen miteinander verglichen
werden. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung zur Ausführung dieses
Verfahrens mit mindestens einem Fotofühler, der unmittelbar an den aus einem Stapel
abgezogenen Bogen angeordnet ist.
[0002] Druckbogen sind ungefaltete oder zwei- bis mehrseitige, gefaltete Papierbogen. Zur
Herstellung einer Broschur werden sie zum Beispiel auf Sattelheft- oder Buchbindemaschinen
zusammengetragen und mit einer Bindung versehen oder in ein Produkt eingesteckt. Je
nach Zahl der Faltungen eines Druckbogens umfasst er vier, acht, sechzehn, zweiunddreissig
usw. Seiten. In der Weiterverarbeitung erfolgt die Vereinzelung gestapelter Druckbogen
für die Herstellung einer Broschur durch die Anleger der Einsteck-, Sattelheft- oder
Buchbindemaschine und dort meist mittels einer rotierenden Greifertrommel. Während
der Vereinzelung erfasst die Greifertrommel in einer bestimmten Drehlage den untersten
bzw. den nächstliegenden Bogen des in einem Magazin befindlichen Stapels und zieht
ihn von Stapel weg. Stapelmagazin und Greifertrommel sind Teil eines Anlegers. Bei
einer automatischen Einsteck-, Sattelheft- oder Zusammentragmaschine sind ein oder
mehrere Anleger längs einer sattel- oder rinnenförmigen Sammelstrecke aufgestellt.
Solche Anleger sind aus der CH-PS 374 968 bzw. der US-PS 3 199 862 bekannt. Eine zuverlässige
Vereinzelung von Einzelbogen ist auch bei anderen graphischen Maschinen, wie zum Beispiel
Bogendruckmaschinen und dgl., erforderlich.
[0003] Der häufigste Fehler beim Zusammentragen von Druckbogen ist, dass die Bedienungsperson
einer Sattelheft- oder Buchbindemaschine die falschen Druckbogen in das Magazins eines
Anlegers legt oder dass die Greifertrommel während eines Arbeitstaktes den Druckbogen
nicht erfasst und leer umläuft. Die Folgen sind Broschuren mit falschen und/oder fehlenden
Seiten, die von Hand berichtigt oder als Ausschuss verworfen werden müssen.
[0004] Um solche kostspielige Fehler zu vermeiden, sind Verfahren und Einrichtungen bekannt,
welche in einem Anleger die Druckbogen identifizieren, bevor diese in eine Broschur
eingesetzt werden. Aus der DE-OS 38 06 125 ist ein Verfahren zum Erkennen von falsch
angelegten Bruckbogen bekannt, bei welchem die auf der Abzugstrommel der Zusammentragmaschine
positioniert gehaltenen Druckbogen an einer opto-elektrischen Abtasteinrichtung vorbeigeführt
werden. Deren Lichtfleck wird auf ein definiertes Abfragefeld eines markanten Bereichs
eines ersten Druckbogens in einem definierten Drehwinkelbereich der Abzugtrommel ausgerichtet.
Die folgenden Druckbogen werden in diesem Drehwinkelbereich abgefragt. Bei Ermittlung
einer Abweichung des markanten Bereichs wird ein Steuerimpuls zum Stillsetzen der
Zusammentragmaschine oder zur Signalabgabe ausgelöst. Dieses bekannte Verfahren weist
den Nachteil auf, bei mangelnder Lagegenauigkeit der Druckbogen fehlerhaft zu sein.
[0005] Bei einem anderen bekannten System gemäss US-PS 5 065 440 ist zur Aufzeichnung eines
Abbildes oder eines Teilbereichs des Abbildes der Druckbogen eine optische Abtasteinrichtung
vorgesehen. Gegeneinander verschobene Teilbereiche des Abbildesr einer Referenz werden
gespeichert und mit dem abgetasteten Teilbereich des laufenden Druckbogens verglichen
und rechnerisch korreliert. Eine Entscheidungsschaltung erzeugt bei Nichtübereinstimmung
ein entsprechendes Signal. Dieses bekannte System erfordert zwar eine geringere Lagegenauigkeit
der Druckbogen; es weist aber den Nachteil auf, aufwendig und teuer zu sein.
[0006] Die vorliegende Erfindung setzt sich das Ziel, falsche Bogen rasch und zuverlässig
mit grosser Toleranz bezüglich Lagefehler oder Faltabweichungen ohne Erzeugung eines
Abbildes der Bogen erkennen zu können.
[0007] Das erfindungsgemässe Verfahren weist die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angeführten Merkmale auf. Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens
ist durch die im Patentanspruch 17 angeführten Merkmale gekennzeichnet.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindungsgegenstände werden nachstehend anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Anlegers einer Zusammentragmaschine;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Anleger der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Resultats einer einfachen, aber typischen
Abtastung einer Druckbogenstrecke;
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Erzeugung der Abtastsignale und zu
deren Auswertung;
Fig. 5 ein Diagramm der Signalformen an zwei Stellen im Blockschaltbild der Fig. 4.
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines einen Text aufweisenden Abtastfeldes eines
Druckbogens zur Bildung von Abtastsignalen in aufeinanderfolgenden Schritten gemäss
einer Variante des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 7 ein Diagramm der in einem Teil des Abtastfeldes der Fig. 6 gewonnenen Abtastsignale
für aufeinanderfolgende Abtastzeilen;
Fig. 8 ein Diagramm der durch eine erste Datenreduktion der Abtastsignale der Fig.
7 gewonnenen Bits;
Fig. 9 ein Diagramm der durch eine zweite Datenreduktion gewonnenen Bits;
Fig. 10 eine schematische Darstellung der nach der ersten Datenreduktion vorliegenden
Bytes für das Abtastfeld der Fig. 6;
Fig. 11 eine schematische Darstellung der nach der zweiten Datenreduktion vorliegenden
Bytes für das Abtastfeld der Fig. 6;
Fig. 12 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur Verschiebung der gemäss
der Verfahrensvariante abgetasteten Druckbogenfläche;
Fig. 13 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Erzeugung der auszuwertenden Abtastsignale
gemäss der Verfahrensvariante.
[0009] Gemäss Fig. 1 und 2 weist ein Anleger 1 im wesentlichen ein Stapelmagazin 2 mit einem
Druckbogenstapel 3 und eine aus parallelen Scheiben 4 gebildete Greifertrommel 5 auf.
Das Magazin 2 ist stirnseitig durch eine Anschlagplatte 6 begrenzt, die rechtwinklig
zu einer Bodenplatte 7 orientiert ist. Die Anschlagplatte 6 und die Bodenplatte 7
lassen einen Spalt 8 frei, durch den die Greifertrommel 5 den jeweils untersten Bogen
3' aus dem Stapel 3 abzieht. Hierzu wird die vorangehende Kante des jeweils untersten
Bogens des Stapels 3 durch nicht dargestellte schwenkbare Sauger in den Wirkbereich
der Greifertrommel 5 geschwenkt und von deren taktgesteuerten Greifern 9 erfasst und
mitgenommen. Die Greifer 9 geben den abgezogenen Druckbogen 3' nach etwas mehr als
einer halben Umdrehung der Greifertrommel 5 wieder frei, so dass der Druckbogen 3'
auf eine darunter verlaufende Sammelstrecke 10 abgeworfen und dort mit weiteren Druckbogen
nachfolgender Anleger zu einer Broschur zusammengetragen wird.
[0010] Um sicherzustellen, dass durch die Bedienungsperson die richtigen Druckbogen in das
Stapelmagazin 2 gelegt wurden, ist an einer zum Spalt 8 parallelen Stange 11 im Weg
des untersten Druckbogens 3' vom Stapel 3 zur Greifertrommel 5 ein Fotofühler 12 angebracht.
Der Druckbogen 3' läuft über die Stange 11 und somit auch über den Fotofühler 12,
und zwar in einem geringen Abstand von etwa 0,5 mm. Der Fotofühler 12 ist ein Reflexionsfühler,
der mit infrarotem Licht arbeitet, das er selbst aussendet. Der Fotofühler 12 ist
auf der Stange 11 verschiebbar angeordnet. Wie im weiteren noch angeführt, können
auch mehrere Fotofühler auf der Stange 11 befestigt sein.
[0011] Der Fotofühler 12 dient dazu, den dem Stapel 3 entnommenen und der Greifertrommel
5 zugeführten Druckbogen 3' in seiner Förderrichtung längs einer Linie (Zeile) zonenweise
abzutasten und für jede derart abgetastete Zone ein elektrisches Signal abzugeben.
[0012] Eine Zone wird im Sinne der vorliegenden Erfindung als eine kurze Strecke des Druckbogens
3' in seiner Förderrichtung definiert, wobei die Zone eine Länge von beispielsweise
2 bis 8 mm und eine Breite von ungefähr 0,5 mm hat. Wenn diese jeweilige Zone einen
dunklen Druck aufweist, das heisst einen Druck unterhalb eines bestimmten Graupegels
oder eines bestimmten Farbpegels, wird sie als "dunkel" angesehen und mit einem Signal
"1" identifiziert. Wenn umgekehrt die Zone einen über dem bestimmten Pegel liegenden,
helleren Druck aufweist oder überhaupt nicht bedruckt ist, wird sie als "hell" angesehen
und mit einem Signal "0" identifiziert.
[0013] Eine volle Abtastung des Druckbogens 3' besteht aus der aufeinanderfolgenden Abtastung
einer bestimmten Anzahl von Zonen, beispielsweise 32 Zonen, in der Förderrichtung
des Druckbogens 3'. Diese sequentielle, zonenweise Abtastung liefert demnach eine
aufeinanderfolgende Reihe von Signalen, die je nach Helligkeit der jeweiligen Zonen
den Wert "1" oder "0" haben. Eine Anzahl aufeinanderfolgender Signale des gleichen
Werts "1" oder "0" wird im folgenden als Gruppe bzw. als dunkle oder helle Gruppe
bezeichnet.
[0014] Fig. 3 zeigt ein einfaches, aber typisches Beispiel des Resultats einer Abtastung
über eine bestimmte Strecke in Förderrichtung eines Druckbogens. Hierbei ist eine
Zonenlänge von 5 mm gewählt, und insgesamt erfolgt die Abtastung über 32 aufeinanderfolgende
Zonen. In der ersten Zeile der Figur sind die nach den obenstehenden Angaben für das
vorliegende Beispiel in den Zonen ermittelten Signalwerte "1" und "0" dargestellt.
Darunter ist der Beginn jeder Zone rasterförmig dargestellt. Die Rasterstriche entsprechen
demnach jeweils einer Zonenlänge von 5 mm. In der dritten Zeile der Figur sind die
gemäss obenstehender Definition im vorliegenden Beispiel längs der Abtastzeile erhaltenen
dunklen und hellen Gruppen dargestellt.
[0015] Gemäss Fig. 3 wird demnach für eine Zonenlänge von 5 mm die folgende Reihe von Signalwerten
erhalten:
11111100000001111111111111111111 oder mit anderen Worten:
6 Signalwerte "1", gefolgt von 7 Signalwerten "0", denen sich erneut 19 Signalwerte
"1" anschliessen.
[0016] Für das Abtasten gleicher Druckbogen ist diese Reihe von Signalwerten nicht zwingend
genau dieselbe. Vielmehr können sich je nach Lage, Ausrichtung und Falz der Druckbogen
leicht unterschiedliche Resultate ergeben, zum Beispiel:
11111100000001111111111111111111
11111000000011111111111111111111
11111100000000111111111111111111 .
[0017] Eine Analyse dieser Messdaten lässt erkennen,
a) dass ein Muster von Uebergängen "1" zu "0" und "0" zu "1", das heisst von dunkel
zu hell bzw. von hell zu dunkel, vorliegt, nämlich ein Uebergang von dunkel zu hell
und ein Uebergang von hell zu dunkel;
b) dass die erste, dunkle Gruppe angenähert 6 Zonen lang ist, dass die zweite, helle
Gruppe angenähert 7 Zonen lang ist und dass die dritte, dunkle Gruppe angenähert 19
Zonen lang ist;
c) dass das eine mittlere Reihe darstellende Verhältnis zwischen dunklen Signalwerten
"1" und hellen Signalwerten "0" angenähert 25/7 beträgt;
d) dass die längste dunkle Gruppe angenähert 19 Signalwerte "1" umfasst; und
e) dass die längste (einzige) helle Gruppe angenähert 7 Signalwerte "0" umfasst.
[0018] Wenn nun solche Analyse-Elemente vollständig oder nur teilweise oder allenfalls unter
Herbeiziehung weiterer Kriterien bezüglich der Messwerte spezifisch gewichtet werden,
und wenn zudem gewisse Ungenauigkeiten bei der Abtastung wie zum Beispiel eine kleine
Verschiebung des Abtastbeginns und eine Toleranz für die Anzahl der Zonen in einer
Gruppe in Rechnung gesetzt werden, lässt sich anhand eines oder mehrerer identischer
Referenz-Druckbogen ein Prüfwert ermitteln, mit welchem nachfolgend die in gleicher
Weise ausgewerteten Messwerte der im Betrieb zu überprüfenden Druckbogen verglichen
werden können, um bei Abweichungen fehlerhafte Druckbogen schnell und sicher erkennen
zu können.
[0019] Die anfängliche Auswahl einer abzutastenden Zeile auf einem Druckbogen kann dadurch
geschehen, dass gemäss Fig. 1 und 2 der Fotofühler 12 auf der Stange 11 verschoben
und in einer geeigneten Stellung fixiert wird. Ziel ist es, eine bedruckte Zeile zonenweise
abzutasten, die für den zu überprüfenden Druckbogen charakteristisch ist und die sich
demnach von Abtastzeilen anderer Druckbogen massgeblich unterscheidet. Statt einen
einzigen Fotofühler 12 auf der Stange 11 zu verschieben, kann auf der Stange 11 auch
eine Reihe von Fotofühlern fest angeordnet werden, von welchen einer in geeigneter
Position elektrisch ausgewählt wird. Die Wahl einer günstigen Abtastzeile ist insbesondere
dann von Wichtigkeit, wenn mehrere Druckbogen zwar unterschiedlichen Text enthalten,
aber ein sehr ähnliches Druckbild präsentieren. In einem solchen Fall ist es zweckmässig,
die Abtastzeile auf die Endzeile eines Textabsatzes zu verlegen. Für kleine Textblöcke
sollen kürzere Zonen zur Anwendung kommen. Leere Ränder der Druckbogen eignen sich
nicht für die beschriebene zonenweise Abtastung. Beim Vorliegen von vollständig schwarzen
Bildern auf dem Druckbogen ist es vorteilhaft, einen Lichtpunkt oder Lichtfleck als
Merkmal zu benutzen.
[0020] Eine Einrichtung zur Ausführung der vorgängig beschriebenen Abtastung und Auswertung
wird im folgenden anhand des Blockschemas der Fig. 4 erläutert.
[0021] Die dargestellte Einrichtung, welche beispielsweise eine die im folgenden beschriebenen
Bauelemente enthaltende Schaltungsplatte ist, weist einen Eingang 15 auf. An den Eingang
15 wird der Fotofühler 12 der Fig. 1 und 2 oder einer der Fotofühler 12 angeschlossen,
falls auf der Stange 11 von diesen mehrere angeordnet sind, wie dies bereits erwähnt
worden ist. In die Eingangsleitung der Einrichtung kann zudem ein Fotoverstärker 16
geschaltet sein.
[0022] Das gegebenenfalls durch den Fotoverstärker 16 verstärkte Eingangssignal ist dem
Eingang eines Detektors 17 zugeführt, der als Schmitt-Trigger ausgebildet ist und
dazu dient, festzustellen, ob die Grösse des Eingangssignals einer hellen oder einer
dunkeln Stelle des abgetasteten Druckbogens 3' entspricht. Am Ausgang des Detektors
17 tritt beispielsweise ein binäres Signal "1" auf, wenn das Eingangssignal bzw. der
Fotofühler 12 einen Uebergang von hell auf dunkel anzeigt.
[0023] Der Ausgang des Detektors 17 ist an den Setzteingang 18 eines Flipflop 19 angeschlossen.
Das Flipflop 19 weist zudem in bekannter Weise zwei Ausgänge 20 und 21, einen Rückstelleingang
22 und einen Freigabeeingang 23 auf. An den Freigabeeingang ist eine Steuerlogik 24
angeschlossen. Ein von der Steuerlogik 24 abgegebenes Freigabesignal aktiviert das
Flipflop 19, so dass der später beschriebene Messvorgang starten kann.
[0024] Der Ausgang 20 des Flipflop 19 ist mit dem Freigabeeingang 25 eines Schieberegisters
26 mit beispielsweise 32 Stufen verbunden, während der Ausgang 21 des Flipflop 19
mit dem Freigabeeingang 27 eines voreinstellbaren Binärzählers 28 mit beispielsweise
ebenfalls 32 Zählstufen verbunden ist. In beiden Fällen erscheint beim Setzen des
Flipflop 19, das heisst wenn beim Uebergang von hell auf dunkel der Detektor 17 ein
"1" - Signal an das Flipflop 19 abgibt, an den Ausgängen 20 und 21 ein Signal, welches
das Schieberegister 26 bzw. den Binärzähler 28 freigibt.
[0025] Die dargestellte Einrichtung weist einen weiteren Eingang 29 auf, dem ein Taktsignal
zugeführt ist. Die Frequenz des Taktsignals bestimmt, wie aus der nachfolgenden Funktionsbeschreibung
noch hervorgeht, die Abtastfrequenz für den Druckbogen 3' durch den Fotofühler 12
oder, mit anderen Worten, die Länge der Abtastzonen. Die Erzeugung der Taktsignale
erfolgt zweckmässig durch einen Impulsgenerator 30, vorzugssweise durch einen Zähler,
der von einer durch die Verarbeitungsmaschine fest angetriebenen Kodierscheibe gespeist
ist.
[0026] Vom Eingang 29 sind die Taktsignale einmal dem Zähleingang 31 des Binärzählers 28
und dann auch dem Takteingang 32 des Schieberegisters 26 zugeführt. Wenn im Binärzähler
28 die fortschreitende Zählung der Taktimpulse den eingestellten Zählumfang erreicht,
tritt an seinem Ausgang 33 ein Signal auf, das an den Rückstelleingang 22 des Flipflop
19 gelangt.
[0027] Das vom Fotofühler 12 kommende und vom Fotoverstärker 16 verstärkte Messignal ist
in der vorliegenden Einrichtung ferner dem Eingang eines weiteren Schmitt-Triggers
34, der eine ähnliche Funktion wie der Schmitt-Trigger 17 hat und der Einstellung
der Empfindlichkeit der Einrichtung bezüglich der Graustufen auf dem Druckbogen 3'
dient. Der Ausgang des Schmitt-Triggers 34 ist mit dem seriellen Dateneingang 35 des
Schieberegisters 26 verbunden. Das letztere hat zudem einen parallelen Ausgang 36
und einen Vorwahleingang 37.
[0028] Die Funktionsweise der dargestellten Einrichtung ist wie folgt, wobei vom vorgängig
erwähnten Beispiel ausgegangen wird, gemäss welchem die Abtastung in einer Abtastsequenz
über insgesamt 32 Zonen erfolgt. Somit wird der Binärzähler 28 auf 32 Bit voreingestellt.
Ferner wird die Schaltschwelle des Schmitt-Triggers 34 entsprechend der gewünschten
Graustufen-Diskriminierung eingestellt.
[0029] Unter den Voraussetzungen, dass ein Fotofühler 12 an den Eingang 15 der Einrichtung
angeschlossen ist und dass das Flipflop 19 durch ein Freigabesignal der Steuerlogik
24 aktiviert ist, wird das Flipflop 19 dann gesetzt, wenn der Detektor 17 einen ersten
Uebergang von hell auf dunkel auf dem bewegten, abgetasteten Druckbogen 3' feststellt
und ein Signal "1" an das Flipflop 19 abgibt. Ist kein Druckbogen vorhanden, so passiert
natürlich nichts. Durch das Setzen des Flipflop 19 erscheint am seinem Ausgang 20
ebenfalls ein Signal "1", welches das Schieberegister 26 freigibt. In gleicher Weise
wird der Binärzähler 28 durch das seinem Freigabeeingang 27 zugeführte Signal "1"
des Flipflop-Ausgangs 21 freigegeben.
[0030] Gleichzeitig gelangt das Signal des Eingangs 15 über den Fotoverstärker 16 an den
Eingang des Schmitt-Triggers 34. Je nach Einstellung seiner Schaltschwelle gibt nun
der Schmitt-Trigger 34 ein Signal "0" ab, wenn die Helligkeit an der abgetasteten
Stelle des Druckbogens 3' grösser ist als die der Schaltschwelle entsprechende Helligkeit
bzw. ein Signal "1", wenn die Helligkeit kleiner ist. Mit der Impulsfrequenz der Taktimpulse
am Eingang 29 werden die Signale des Schmitt-Triggers 34 im Schieberegister 26 fortlaufend
weiter (nach rechts) geschoben, während im Binärzähler 28 die Taktimpulse fortlaufend
gezählt werden. Hierbei bleibt das Flipflop 19 gesetzt, da es bekanntlich nicht zurückgestellt
wird, wenn an seinem Setzeingang 18 das Ausgangssignal des Detektors 17 von "1" auf
"0" entsprechend einem Uebergang von dunkel auf hell wechselt.
[0031] Sobald der Binärzähler 28 den eingestellten Zählumfang, hier also 32 Bit, erreicht
hat, gibt er an seinem Ausgang 33 ein Signal ab, das das Flipflop 19 zurückstellt.
Damit gelangen die Signale an seinen Ausgängen 20 und 21 auf den Pegel "0", so dass
sowohl das Schieberegister 26 als auch der Binärzähler 28 gesperrt und rückgestellt
werden. In gleicher Weise wird hierauf eine neue Abtastsequenz von 32 Zonen gestartet.
[0032] In Fig. 5 sind das Signal A auf der Freigabeleitung vom Flipflop-Ausgang 20 zum Schieberegister-Eingang
25 und das Signal B auf der Ausgangsleitung des Schmitt-Triggers 34 dargestellt. Daraus
ist ersichtlich, dass das Signal A das Eintreffen eines Bogens an der Stelle des Fotofühlers
12 feststellt und die Messung auslöst bzw. die Messung abbricht, wenn die letzte Zone
(hier die 32. Zone) gemessen ist. Das Signal B stellt die Zonenmesswerte während dieser
Abtastperiode dar. Diese Messwerte erscheinen für jede Abtastperiode als paralleles
Signal am Ausgang 36 des Schieberegisters 26.
[0033] Der Datenausgang 36 und der Vorwahleingang 37 des Schieberegisters 26 sowie ein Steuereingang
38 der Steuerlogik 24 der Einrichtung der Fig. 4 sind über einen Multiplex-Kanal 39
mit einem Computer 40, vorzugsweise einem Mikrocomputer, verbunden. Die Verbindung
der dargestellten Einrichtung mit dem Computer 40 ist ein Multiplex-Kanal, weil an
den Computer 40 ebenfalls gleiche Einrichtungen der Fig. 4 anderer Anleger nach Art
des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Anlegers 1 angeschlossen sind.
[0034] Der Computer 40 ist dazu ausgebildet, für jeden Anleger 1 der Fig. 1 aufgrund der
Messwerte den bereits erwähnten Prüfwert zu ermitteln und zu speichern. Das Verfahren
zur Prüfung der Gleichheit von Bogen umfasst hierbei die folgenden Schritte.
[0035] Zuerst wird für jeden Anleger die geeignete Lage des Fotofühlers 12 auf der betreffenden
Stange 11 bestimmt bzw. bei mehreren Fotofühlern der geeignete ausgewählt. Hierauf
wird die Zonenlänge, das heisst die Impulsfrequenz der Taktsignale festgelegt.
[0036] In einer folgenden Lernphase werden aus den Stapelmagazinen 2 (Fig. 1, 2) jedes Anlegers
1 etwa 5 bis 20 Druckbogen 3' in der beschriebenen Weise abgetastet, wobei die Messwerte
über die jeweilige Einrichtung der Fig. 4 dem Computer 40 zugeleitet werden. Im Computer
40 werden diese Messwerte gespeichert und zur Bildung des genannten Prüfwerts ausgewertet.
Der Computer 40 vergleicht auch die Messwertmuster jedes Anlegers mit denjenigen aller
anderen Anleger. Wenn die Differenz der Prüfwerte zwischen zwei verschiedenen Anlegern
kleiner als beispielsweise 25 % ist, bricht der Computer 40 die Lernphase über die
Steuerlogik 24 ab, da bei geringem Unterschied der Prüfwerte der mehreren Anleger
die Bogen eines Anlegers mit denjenigen eines anderen Anlegers verwechselbar sind.
Zur Behebung dieses Mangels kann der Fotofühler 12 verschoben werden, oder es kann
ein anderer Fotofühler ausgewählt werden, oder es kann schliesslich die Zonenlänge
anders eingestellt werden.
[0037] Hierauf wird die Lernphase erneut gestartet. Die jeweiligen Messwertmuster und Prüfwerte
können dabei auch graphisch auf einem Bildschirm dargestellt werden. Die Prüfwerte
sollen hierbei einen Wert von mindestens 80% aufweisen, um die Gleichheit der Druckbogen
sicher erkennen zu können. Beispielsweise wird der Prüfwert einen unbrauchbar niedrigen
Wert aufweisen, wenn sich der Fotofühler über dem im wesentlichen leeren Seitenrand
des Druckbogens befindet.
[0038] Wenn diese Lernphase befriedigend und vollständig durchgeführt ist, ist das System
mit den ermittelten bzw. gespeicherten Werten für die Produktion bereit. Die vom Computer
40 für die Bogen des betreffenden Produkts ermittelten Daten können auch auf einer
Diskette unter einer passenden Bezeichnung gespeichert werden. Dadurch wird es möglich,
das Erkennungsverfahren hier abzubrechen und in einem beliebigen Zeitpunkt durch Laden
der Diskettendaten in den Computer 40 weiterzuführen.
[0039] Nach der Durchführung der beschriebenen Lernphase oder dem Laden der gespeicherten
Daten kann die eigentliche Betriebsphase durchgeführt werden, in welcher die Prüfung
der Gleichheit aller Druckbogen für jeden oder ausgesuchte der mehreren Anleger erfolgt.
Hierbei können einzelne Kontrollen aktiv gesetzt oder ausgeschaltet werden, indem
vom Computer 40 ein entsprechendes Steuersignal auf den Vorwahleingang 37 des Schieberegisters
26 gegeben wird. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der entsprechende Anleger
nicht verwendet wird oder der Bogen nicht kontrolliert werden soll.
[0040] Zur Durchführung der Betriebsphase werden die Druckbogen aller bzw. der ausgesuchten
Anleger in der beschriebenen Weise abgetastet und die gewonnenen Messwerte dem Computer
40 zugeleitet. Dort werden sie bzw. ihre Prüfwerte mit den gespeicherten Daten verglichen,
wobei ein bestimmtes Kriterium der Uebereinstimmung festgelegt wird. Da die Prüfwerte
den Verlauf einer Gauss'schen Kurve einnehmen, kann durch Wahl der Bandbreite festgelegt
werden, welche Abweichung vom Maximum der Kurve noch Gleichheit signalisiert bzw.
von welcher Abweichung an ein falscher Druckbogen vorliegt.
[0041] Es kann beispielsweise festgelegt werden, ob 0, 1, 2 oder mehr aufeinanderfolgende
Abweichungen zugelassen werden, bevor die Maschine abgestellt wird. Es kann auch festgelegt
werden, ob gelegentliche Abweichungen als unbrauchbares Produkt zu betrachten sind
oder nicht. Leere Seiten oder 32 Messwerte null im vorliegenden Beispiel stellen immer
ein schlechtes Produkt dar. Solche schlechte Produkte können, wenn die Abweichungen
nur gelegentlich und selten auftreten, aufgrund der festgestellten Abwei chung bei
der Weiterverarbeitung automatisch aussortiert werden.
[0042] Es ist zu Beginn der Beschreibung der vorgängigen Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens eine Abtastzone als eine kurze Strecke des Druckbogens in seiner Förderrichtung
definiert worden, wobei die Zone eine Länge von beispielsweise 2 bis 8 mm und eine
Breite von ungefähr 0,5 mm hat. Damit wird quasi eine "Linie" auf dem Druckbogen gelesen.
Der Satzspiegel ist nun aber auf einem Druckbogen nicht immer an der genau gleichen
Stelle; vielmehr können sich je nach Einstellung der Druckmaschine oder des Schneidapparates
gewisse an sich kleinere Versetzungen ergeben. Wenn zum Prüfen der Gleichheit der
Bogen der beschriebene Fotofühler nun auf eine Druckzeile eingerichtet wird, kann
es sein, dass wegen linienförmigen Abtastung bei einem identischen Druckbogen, der
aber einen etwas versetzten Satzspiegel aufweist, gerade zwischen zwei benachbarten
Druckzeilen oder auf einer anderen Druckzeile gelesen wird. Damit kann keine zuverlässige
Aussage über die Gleichheit oder Ungleichheit der Druckbogen erhalten werden, auch
wenn bei der nachfolgenden, beschriebenen Auswertung gewisse Abweichungstoleranzen
zugelassen werden.
[0043] Bei der nachfolgend erläuterten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens ist ein
Fotofühler vorgesehen, der das Druckbild auf einer grösseren Breite abtastet, so dass
Schwankungen des Satzspiegels erfasst werden und damit eine zutreffende Druckbogenkontrolle
erzielt wird.
[0044] Zur Durchführung dieser Verfahrensvariante wird davon ausgegangen, dass im Handel
Halbleiter-Fotofühler erhältlich sind, die eine Breite von beispielsweise 8 mm aufweisen
und über diese Breite insgesamt beispielsweise 64 Bildelemente oder Pixel aufweisen.
Ein solcher Fotofühler ist beispielsweise der integrierte Opto-Sensor TSL214 von Texas
Instruments, der 64 Pixel in einer linearen Anordnung sowie eine interne Logik mit
einem Schieberegister enthält. Um demnach analoge Abtastsignale für eine Abtastzeile
zu erhalten, sind mit einem solchen Baustein nur noch eine Betriebsspeisung, Taktimpulse
eines Taktgenerators sowie Startsignale erforderlich.
[0045] Dieser Fotofühler liefert demnach pro Abtastzeile 64 elektrische Signale, die den
64 Pixel des Fotofühlers entsprechen. Unter der Annahme, dass das Abtastfeld des Druckbogens
in Schritten von 1 mm abgetastet werden und eine Länge von beispielsweise 90 mm aufweisen
soll, ergeben sich für das Abtastfeld jedes Druckbogens 64 x 90 = 5760 auszuwertende
Signale oder Bits. Um diese anfallende, beträchtliche Datenmenge zu reduzieren und
den Aufwand an logischen Bauteilen in Grenzen zu halten, ohne eine Einbusse an Zuverlässigkeit
der Druckbogenkontrolle in Kauf nehmen zu müssen, ist eine Datenreduktion vorgesehen,
die nachfolgend beispielsweise erläutert wird.
[0046] In Fig. 6 sind die Abmessungen des einen Text enthaltenden, hier als Beispiel beschriebenen
Abtastfeldes eines Druckbogens schematisch dargestellt. Quer zur Förderrichtung des
Druckbogens weist das Abtastfeld entsprechend der Ausbildung des obengenannten Fotofühlers
eine Breite von 8 mm auf. In der Förderrichtung des Druckbogens soll das Abtastfeld,
wie angedeutet, eine Länge von 90 mm aufweisen, wobei jeweils nach Förderung des Druckbogens
um 1 mm ein Abtasttakt, das heisst die Abtastung des Druckbogens längs einer Abtastzeile
von 8 mm Länge, durch ein entsprechendes Steuersignal ausgelöst werden soll.
[0047] In Fig. 7 sind für die ersten fünf Abtasttakte oder Abtastzeilen T1 bis T5 die 64
digitalen Abtastsignale P1 bis P64 dargestellt. Da der obengenannte Fotofühler an
seinem Ausgang Abtastimpulse mit analoger Amplitude liefert, werden diese Ausgangssignale
einer Schwellenschaltung, vorzugsweise mit einstellbarem Schwellenwert, zugeführt,
um die beiden Binärwerte "0" für helle Abtaststellen und "1" für dunkle Abtaststellen
festlegen zu können. In Fig. 7 sind diese digitalisierten Abtastsignale dargestellt.
Es ist ersichtlich, dass die Binärsignale der Takte T1 bis T5 der Fig. 7 mit den Kriterien
"hell/dunkel" längs der bei 1 bis 5 mm Länge liegenden Abtastzeilen der Fig. 6 übereinstimmen.
[0048] Eine erste Datenreduktion wird nun dadurch vorgenommen, dass jeweils 8 aufeinanderfolgende
Abtastsignale P1 bis P8, P9 bis P16 usw. mit Hilfe einer ODER-Logik zu einer Gruppe
zusammengefasst werden, welche 1 Bit eines Byte B1 bildet. Hierbei hat das aus der
Logik-Verknüpfung resultierende Bit den logischen Wert "1", wenn mindestens eines
der in der Gruppe zusammengefassten Abtastsignale den logischen Wert "1" hat, das
heisst wenn mindestens eines der 8 Pixel dunkel ist. Das resultierende Bit hat dagegen
den logischen Wert "0", wenn alle 8 Pixel hell sind. Die Bytes B1 bis B5 der dargestellten
Abtastzeilen T1 bis T5 setzen sich demnach aus je 8 Bits b1 bis b8 zusammen, die entweder
"1" oder "0" sind, was in Fig. 8 durch schraffierte Blöcke angedeutet ist.
[0049] Eine weitere, zweite Datenreduktion erfolgt anschliessend dadurch, dass aus jeweils
drei aufeinanderfolgenden Bytes 1 bis 3 usw. ein neues Block-Byte BB1 usw. mit 8 Bits
bb1 bis bb8 gebildet wird, und zwar wiederum durch eine ODER-Logik nach den gleichen
Kriterien wie bei der ersten Datenreduktion. Dies heisst, dass dann, wenn ein Bit
b1 der Bytes B1 bis B3 den logischen Wert "1" hat, das entsprechende Bit bb1 des neuen
Block-Byte BB1 ebenfalls den logischen Wert "1" hat. Das Bit bb1 hat den logischen
Wert "0" nur dann, wenn alle Bits b1 der Bytes B1 bis B3 den logischen Wert "0" haben.
Die gleiche Entscheidung wird durch die ODER-Logik für die weiteren Bits bb2 bis bb8
getroffen. Das resultierende Block-Byte BB1 der Abtasttakte T1 bis T3 mit den 8 Bits
bb1 bis bb8 ist in Fig. 9 dargestellt.
[0050] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel werden durch aufeinanderfolgende Abtastung
des Druckbogens insgesamt beispielsweise 30 Block-Bytes oder 30 x 8 = 240 Bits erzeugt,
was einer abgetasteten Gesamtbildfläche von etwa 8 mm x 90 mm entspricht. Die angeführte
Anzahl erzeugter Block-Bytes ist bloss eine beispielhafte Angabe und richtet sich
nach den vorliegenden Uebertragungsbedingungen.
[0051] Anschauliche Darstellungen der beschriebenen Bildung der Bytes 1 bis 90 (Fig. 8)
bzw. der Block-Bytes BB1 bis BB30 (Fig. 9) bezüglich des auf dem Druckbogen abgetasteten
Textabschnitts (Fig. 6) sind in den Fig. 10 und 11 dargestellt. Die schraffierten
Quadrate und Rechtecke stellen hierbei die jeweiligen Bits b bzw bb mit dem logischen
Wert "1" dar.
[0052] Bereits anhand der Fig. 1 und 2 ist erläutert worden, dass der dortige Fotofühler
12 auf einer Stange 11 quer zur Förderrichtung des Druckbogens 3' verschiebbar angeordnet
ist, damit eine für die Abtastung geeignete Stelle auf dem Druckbogen eingestellt
werden kann. Aus der schematischen Darstellung der Fig. 12 geht hervor, dass auch
im Zusammenhang mit der Variante des vorliegenden Verfahrens eine gleichartige Anordnung
des Fotofühlers sowie eine elektronische Einrichtung zur Verschiebung des abzutastenden
Bereichs auf dem Druckbogen vorgesehen sind.
[0053] Gemäss Fig. 12 ist an der Vorderseite der Bodenplatte 7, auf welcher der Stapel 3
der Druckbogen 3' der Fig. 1 liegt, der Fotofühler 12 auf der Stange 11 gemäss dem
eingezeichneten Pfeil verschiebbar angeordnet. Der Fotofühler 12 ist hier, wie bereits
erwähnt, ein Halbleiter-Fotofühler mit einer Breite von beispielsweise 8 mm, der insgesamt
64 Pixel oder Bildelemente aufweist. An der Abgabeseite der einzelnen vom Stapel abgezogenen
Druckbogen ist ferner eine Fotozelle 41 angebracht. Der Fotofühler 12 und die Fotozelle
41 sind an einen Decodierer 42 angeschlossen. Mit dem Decodierer 42 ist ferner ein
Tachometer 43 verbunden, welches an den Decodierer 42 Impulse mit einer der Maschinengeschwindigkeit
proportionalen Frequenz abgibt, beispielsweise einen Impuls pro Millimeter des Bogenvorschubs.
Die Fotozelle 41 stellt den Start des ersten, vom Stapel abgegebenen Druckbogens fest
und liefert ein entsprechendes Startsignal an den Decodierer 42. Die Impulse des Tachometers
43 werden dazu benützt, um gegebenenfalls die Aktivierung des Fotofühlers 12 gegenüber
dem Bewegungsbeginn des Druckbogens um eine gewisse, einstellbare Strecke 44 zu verzögern.
Hierzu weist der Decodierer 42 ein Einstellorgan 45 auf. Die im Verlauf des Verfahrens
abgetastete Fläche 46 von beispielsweise 8 mm x 90 mm auf dem Druckbogen kann auf
einer grafischen Anzeigevorrichtung 47 des Decodierers 42 eingesehen werden, vgl.
Fig. 11. Das Bild kann auf beide Seiten um etwa 3 bis 4 mm verschoben erscheinen;
jedoch werden der Beginn und die Länge mindestens eines Textabschnitts immer sichtbar
sein.
[0054] Die Einstellung der Abtastfläche auf eine beliebige Stelle des zu prüfenden Druckbogens
wird mit Vorteil auf eine möglichst kurze Schlusszeile eines Textparagraphen auf dem
Druckbogen oder auf ein typisches Bild bzw. eine typische Lücke vorgenommen, um zu
prüfen, ob mindestens in einer der 8 Bitreihen eine solche kurze Teile bzw. das entsprechende
Muster festgestellt wird.
[0055] In Fig. 13 ist das Blockschema einer Einrichtung mit einem Prozessor 48 dargestellt,
der die Funktion des Decodierers 42 der Fig. 12 ausübt sowie die Datenreduktion gemäss
Fig. 6 vornimmt. An einen von mehreren Eingängen des Prozessors 48 ist die Fotozelle
41 der Fig. 12 angeschlossen. Ueber zwei Leitungen 49 und 50 ist der Halbleiter-Fotofühler
12 mit entsprechenden Eingängen des Prozessors 48 verbunden. Das Tachometer 43 der
Fig. 12 ist mit einem weiteren Eingang des Prozessors 48 verbunden. Schliesslich sind
dem Prozessor 48 die Taktimpulse eines Taktgenerators 49 mit einer Frequenz von beispielsweise
500 kHz zugeführt.
[0056] Wie bereits erwähnt, löst die Fotozelle 41 bei Erscheinen eines Druckbogens ein Signal
aus, das dem im Prozessor 48 enthaltenen Decodierer (vgl. Fig. 12) zugeführt ist.
Nach der eingestellten Verzögerungszeit gibt der Prozessor 48 über die Leitung 49
ein Startsignal SS an den Fotofühler 12 zu dessen Aktivierung ab. Bei der nun erfolgenden
Abtastung des Druckbogens liefert der Fotofühler 12 über die Leitung 50 Messignale
MS an den Prozessor 48, in welchem eine Schwellenschaltung die Binärsignale der Fig.
7 erzeugt. Eine ODER-Logik im Prozessor 48 bildet zuerst das Byte B1 gemäss Fig. 8
sowie anschliessend die weiteren Bytes B2 bis B90. Eine ebenfalls im Prozessor 48
enthaltene ODER-Logik bildet das erste Block-Byte BB1 der Fig. 8, das über eine Ausgangsleitung
52 des Prozessors 48 an eine nicht dargestellte Auswerteeinrichtung, beispielsweise
einen Computer, abgegeben wird. Diese Vorgänge wiederholen sich für alle weiteren
Abtastzeilen, bis (im vorliegenden Beispiel) 30 Block-Bytes BB1 bis BB30 an den Computer
abgegeben worden sind, worauf der Fotofühler 12 bis zum Eintreffen des nächsten Druckbogens
desaktiviert wird.
[0057] Die Auswertung der Messresultate, das heisst der Block-Bytes, kann auf verschiedenen
Algorithmen basieren. Beispielsweise kann festgestellt werden, wie lange die kürzeste
Zeile in einer der 8 Bitreihen ist, wobei man diese Länge mit einem gespeicherten
Wert vergleichen kann. Eine solche Prüfung kann verfeinert werden, indem man prüft,
wieviel Uebergänge von hell zu dunkel in der betrachteten Bitreihe vorkommen oder
wie lange der längste dunkle oder helle Streifen in der Bitreihe ist.
[0058] Auch bei der vorliegenden Verfahrensvariante wird vorerst die bereits beschriebene
Lernphase anhand von mehreren Druckbogen durchgeführt, oder es werden die gespeicherten
Daten geladen, worauf die eigentliche Betriebsphase durchgeführt wird, in welcher
die Prüfung der Gleichheit aller Druckbogen für jeden von mehreren Anlegern erfolgt.
Aber auch in der Betriebsphase sind Anpassungen bezüglich der abgetasteten Textstelle
oder der Auswertung im Computer möglich, falls es sich zeigen sollte, dass einzelne
Druckbogen nicht korrekt erfasst werden.
1. Verfahren zum Prüfen der Gleichheit von Bogen, insbesondere Druckbogen, bei welchem
mindestens ein Bereich jedes geförderten Bogens opto-elektrisch abgetastet wird und
daraus abgeleitete Messwerte der Bogen miteinander verglichen werden, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Bogen in seiner Förderrichtung in mehreren aufeinanderfolgenden, quer zur
Förderrichtung liegenden Zonen zur Gewinnung mindestens eines binären Helligkeits-Messwertes
je Zone abgetastet wird, und dass die Reihe der binären Messwerte jedes Bogens nach
Massgabe der Erscheinungsweise der Messwerte ausgewertet wird, um einen relevanten
Prüfwert für die gültigen Bogen zu bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Binärwert des Messwertes
dem Bereich unterhalb einer Hell/Dunkel-Schwelle und der andere Binärwert dem Bereich
oberhalb dieser Schwelle zugeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder der in der
Förderrichtung des Bogens aufeinanderfolgenden Zonen nur ein einziger Helligkeits-Messwert
je Zone gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder der in der
Förderrichtung des Bogens aufeinanderfolgenden Zonen durch eine weitere Abtastung
in streifenförmigen Zonen quer zur Förderrichtung des Bogens mehrere HelligkeitsMesswerte
je Zone gewonnen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Mehrzahl der Helligkeits-Messwerte
jeder streifenförmigen Zone eine bestimmte Anzahl von Helligkeits-Messwerten gewichtet
ausgewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus den ausgewählten Helligkeits-Messwerten
mehrerer in Förderrichtung des Bogens aufeinanderfolgender streifenförmiger Zonen
weiterhin gewichtet ausgewählte Messwerte gebildet werden, welche anschliessend ausgewertet
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auswertung
der Messwerte als Kriterium die Anzahl von Gruppen gleicher aufeinanderfolgender Binärwerte
herangezogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auswertung
der Messwerte als Kriterium die Anzahl der Binärwerte in jeder Gruppe gleicher aufeinanderfolgender
Binärwerte herangezogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auswertung
der Messwerte als Kriterium das Verhältnis zwischen der Gesamtzahl der einen Binärwerte
und der Gesamtzahl der anderen Binärwerte herangezogen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Auswertung
der Messwerte als Kriterium die längste Gruppe gleicher aufeinanderfolgender Binärwerte
herangezogen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung
des relevanten Prüfwerts mehrere Kriterien herangezogen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kriterien unterschiedlich
gewichtet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung
des relevanten Prüfwerts eine bestimmte Ungenauigkeit bei der Abtastung in Rechnung
gesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastung
für eine bestimmte Zeile des Bogens voreingestellt und die Länge der aufeinanderfolgenden
Zonen vorgewählt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Zonen durch
Zählen der Impulse eines von der Fördergeschwindigkeit des Bogens abhängigen Impulsgenerators
vorgewählt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der relevante
Prüfwert vorerst in einer Lernphase anhand von mehreren gültigen Bogen gebildet und
gespeichert wird, und dass in einer Betriebsphase die in gleicher Weise gebildeten
Prüfwerte der geförderten Bogen mit dem gespeicherten Prüfwert verglichen werden.
17. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 16, mit mindestens
einem Fotofühler (12), der unmittelbar an den geförderten Bogen (3') angeordnet ist,
gekennzeichnet durch erste Schaltmittel (17, 19; 41, 43) zur Aktivierung von Abtastsignalen
des Fotofühlers (12) in längs der Förderrichtung des Bogens (3') aufeinanderfolgenden
Zonen, durch zweite Schaltmittel (34; 48) zur Bildung je eines Binärwertes ("1","0")
der Abtastsignale des Fotofühlers (12) entsprechend einer Helligkeitsschwelle der
Zonen, durch dritte Schaltmittel (26, 28, 30; 48) zur Festlegung einer eine bestimmte
Anzahl von Zonen enthaltenden Abtastfolge, und durch Rechenmittel (40) zur Auswertung
der Binärwerte aller aufeinanderfolgenden Zonen des Bogens (3') und zur Bildung eines
Prüfwertes für den betreffenden Bogen (3').
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Schaltmittel
einen ersten Pegeldetektor (17) enthalten, dessen Eingang mit dem Fotofühler (12)
in Verbindung steht, und dass an den Ausgang des Pegeldetektors (17) der Setzeingang
(18) einer bistabilen Kippschaltung (19) angeschlossen ist, welche mindestens einen
Ausgang (20, 21) zur Abgabe eines Freigabesignals hat.
19. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Schaltmittel
einen zweiten Pegeldetektor (34) mit einstellbarem Schaltpegel enthalten, dessen Eingang
mit dem Fotofühler (12) in Verbindung steht.
20. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Schaltmittel
ein Schieberegister (26), einen einstellbaren Binärzähler (28) und einen Impulsgenerator
(30) enthalten, wobei der Ausgang des Impulsgenerators (30) an einen Takteingang (32)
des Schieberegisters (26) und an einen Zähleingang (31) des Binärzählers (28) angeschlossen
ist.
21. Einrichtung nach den Ansprüchen 19 und 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Schieberegister
(26) einen seriellen, über den zweiten Pegeldetektor (34) an den Fotofühler (12) angeschlossenen
Eingang (35) und einen parallelen Ausgang (36) aufweist.
22. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass je ein Freigabeeingang
(25, 27) des Schieberegisters (26) und des Binärzählers (28) mit je einem Freigabe-Signalausgang
(20, 21) der bistabilen Kippschaltung (19) verbunden sind.
23. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Zählausgang (33) des
Binärzählers mit einem Rückstelleingang (22) der bistabilen Kippschaltung (19) verbunden
ist.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Fotofühler
(12) zur Erzeugung mehrerer Abtastsignale in jeder der längs der Förderrichtung des
Bogens (3') aufeinanderfolgenden Zonen ausgebildet ist, und dass die dritten Schaltmittel
(48) mindestens eine ODER-Logik zur Auswahl einer bestimmten Anzahl von Messwerten
mindestens je Zone enthalten.
25. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenmittel einen
Computer (40), beispielsweise einen Mikrocomputer oder einen Personal Computer, enthalten.
26. Einrichtung nach den Ansprüchen 21 und 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Computer
(40) an den parallelen Ausgang (36) des Schieberegisters (26) angeschlossen ist.
27. Einrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Schieberegister (26)
einen an den Computer (40) angeschlossenen Vorwahleingang (37) aufweist, welchem Steuersignale
zur Aktivierung oder Ausschaltung bestimmter einzelner Kontrollen zuführbar sind.