[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrschichten-Stoffauflauf als Teil einer Maschine zur
Erzeugung einer mehrschichtigen Faserstoffbahn, insbesondere Papierbahn.
[0002] Auf die Schriften
(1) DE-OS 37 04 462,
(2) DE 31 01 407 A1,
(3) DE 43 23 050 A1,
(4) DE 29 16 351 C2.
wird verwiesen.
[0003] Ein mehrschichtiger Stoffauflauf dient bei voneinander unabhängiger Beschickung der
einzelnen Düsenräume mit Stoffsuspensionen zur Herstellung einer mehrschichtigen Papierbahn.
Zwischen zwei benachbarten Düsenräumen ist eine Lamelle vorgesehen zur Vermeidung
einer vorzeitigen Vermischung der unterschiedlichen Stoffsuspensionen bis zu deren
Zusammenführung außerhalb des Düsenraumes. Die Schrift (1) offenbart eine Lamelle
in Form einer in sich steifen Trennwand, die an ihrem stromaufwärtigen Ende eine Schwenkachse
aufweist, an der eine Verstelleinrichtung angreift.
Die Schrift (1) offenbart eine Lamelle in Form einer in sich steifen Trennwand, die
an ihrem stromaufwärtigen Ende eine Schwenkachse aufweist, an der eine Verstelleinrichtung
angreift. Diese bekannte Konstruktion soll es ermöglichen, daß den einzelnen Düsenkammern
Stoffströme mit voneinander unabhängigen Geschwindigkeiten und Drücken zugeführt werden.
Außerdem sollen die Austrittsspalte der einzelnen Düsenkammern voneinander unabhängig
einstellbar sein.
[0004] Abweichend hiervon ist in Figur 7 der Patenschrift (2) ein Mehrschichten-Stoffauflauf
gezeigt, dessen Lamellen flexibel sind, so daß sich die Drücke und Strömungsgeschwindigkeiten
in benachbarten Düsenkammern aneinander angleichen. Die Lamellen dieses bekannten
Stoffauflaufs sind folienartig, also relativ dünn (abgesehen von einigen auf den Folien
befestigten Erhebungen). Ein Problem ist jedoch, daß derartig dünne Lamellen zum Flattern
neigen und somit zur Erzeugung unerwünschter Wirbel oder Turbulenzen. Dies gilt insbesondere
bei den in der Regel geforderten erhöhten Arbeitsgeschwindigkeiten und somit relativ
hohen Strömungsgeschwindigkeiten im Stoffauflauf.
[0005] Die Lamellen haben, wie schon erwähnt, die Aufgabe, benachbarte Stoffströmungen in
einem Mehrschichten-Stoffauflauf zu trennen, so daß keine Vermischungen der unterschiedlichen
Strömungen zustande kommen, bis schließlich die Strömungen in möglichst ungestörter
Form zu einer einzigen Strömung vereinigt werden, wobei gleichzeitig möglichst keine
Störungen in diesem Strömungsverlauf, z.B. durch Flattern der Lamelle(n), auftreten
dürfen. Besonders zu beachten ist auch das Ende der Lamellen, da dieser Bereich ebenfalls
sehr häufig den Ursprung von Strömungsstörungen bildet. Zur Vermeidung dieser Strö
mungsstörungen wurden verschiedene Ansätze unternommen. Unter anderem wurde in der
Patentanmeldung (3) vorgeschlagen, die Lamellen so zu gestalten, daß eine erhöhte
Konvergenz im Austrittsbereich der Düse entsteht, um damit durch die Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit in diesem Bereich eine Verminderung der Störungen aufgrund
von Turbulenzen zu erreichen.
Allgemein besteht das Problem, daß das Ende der Lamelle spitz zulaufend (d.h. möglichst
scharf) sein sollte, jedoch kann aus Gründen der Fertigungstechnik, Kosten und Betriebssicherheit
dies nicht beliebig erreicht werden. Dies hat zur Folge, daß letztendlich ab einer
bestimmten Enddicke Turbulenzen bzw. periodische Ablösungen von Trubulenzen entstehen
können, und in der Folge sich Schwingungen auf das Lamellenende bzw. auf die geamte
Lamelle übertragen. Hierdurch entstehen wiederum Störungen der Bahn-Formation und
der Abdeckung der einzelnen Schichten.
[0006] In einer andern Patentschrift (4) wird vorgeschlagen, dieses Problem dadruch zu lösen,
daß am Lamellenende Kapillaren enden, die Luft in die Stoffströmug einleiten und auf
diese Weise zu einer Reduktion der Turbulenzen führen. Diese Konstruktion ist äußerst
aufwendig, da die Lamellen mit entsprechend vielen und kleinen Kapillaren durchbohrt
werden müssen, was einen extremen Konstruktionsaufwand bzw. Fertigungsaufwand bedingt.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Lösungskonzept für einen Mehrschichten-Stoffauflauf
vorzuschlagen, das es ermöglicht eine mehrschichtige Faserstoffbahn so zu erzeugen,
daß bei möglichst geringer Dicke wenigstens einer äußeren Schicht eine genügend gleichmäßige
Deckung erreicht wird, wobei die Faserstoffbahn ein ausreichend gleichmäßiges Querprofil
bezüglich Flächengewicht, Faserorientierung und Zusammensetzung zeigt, und wobei ein
vertretbarer Kompromiß zu den Fertigungskosten für den Stoffauflauf erzielt wird.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 oder durch die Merkmale des
Anspruches 3 gelöst.
[0009] Die Erfinder haben erkannt, daß bei der Erzeugung einer mehrschichtigen Papierbahn
die folgenden Probleme entstehen, deren Lösung zusammenwirkend dargestellt ist:
[0010] An den Enden der Lamellen in einem Mehrschichten-Stoffauflauf bilden sich (bedingt
durch die endliche Dicke des Lamellenendes) Wirbel, die zu einer unerwünschten Vermischung
der einzelnen Schichten führen. Diese Vermischung ist besonders nachteilig, wenn mit
Hilfe eines Mehrschichten-Stoffauflaufes hochwertiges Papier erzeugt werden soll,
welches wenigstens eine Außenseite in Form einer dünnen Deckschicht hoher Qualität
und eine Träger- oder Füllschicht geringer Qualität (z.B. Altpapier) aufweist. Aus
diesem Grunde ist man derzeit bestrebt das Ende einer Lamelle möglichst dünn zu gestalten,
um eine Wirbelbildung zu vermeiden. Dies führt einerseits zu sehr hohen Herstellungskosten;
andererseits muß befürchtet werden, daß derart dünne Lamellenenden nicht genügend
steif sind und somit zu Schwingungen angeregt werden. Dadurch entstehen im Papier
streifige Muster, die ganz besonders stark zu Tage treten, wenn die Deckschicht eine
andere Färbung als die Trägerschicht hat.
[0011] Es wurde nun gefunden, daß der richtige Weg darin liegt, einen vernünftigen Kompromiß
einzugehen. Gemäß Anspruch 1 wird einerseits der Grundkörper (oder Hauptteil) der
Lamelle als biegeweiche Platte ausgebildet, so daß sie nicht zum Flattern neigt und
sich dennoch frei zwischen den zwei Stoffströmen einstellen kann. Gemäß Anspruch 3
ist die Lamelle an ihrem stromaufwärtigen Ende frei um eine (quer zur Maschine verlaufende)
Achse schwenkbar gelagert. Auch in diesem Fall kann sie sich frei zwischen den zwei
Stoffströmen einstellen. Dadurch gleichen sich eventuell auftretende Druckunterschiede
zwischen den zwei benachbarten Stoffströmen aus, so daß sich auch die Geschwindigkeiten
der beiden Stoffströme möglichst weitgehend aneinander angleichen. Daraus resultiert
in vorteilhafter Weise, daß Wirbelbildung, die ihre Ursache in einer Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen den zwei Stoffströmen hat, vermieden wird. Andererseits wird bei beiden Lösungen
die Enddicke S der Lamelle so gewählt, daß man auch diejenige Wirbelbildung, welche
durch die endliche Enddicke S verursacht wird, möglichst weitgehend vermeidet, ohne
daß man die Nachteile eines zu Schwingungen neigenden Lamellenendes in Kauf nehmen
muß.
[0012] Die vorteilhafte Wirkung der zuletzt genannten Maßnahme beruht vermutlich darauf,
daß entweder eine periodische Wirbelablösung überhaupt nicht mehr stattfindet oder
daß die sich einstellende Wirbelfrequenz f (die eine Funktion der Enddicke S und der
Strömungsgeschwindigkeit V ist), für die im Stoffauflauf typischen Strömungsgeschwindigkeiten,
sich in einem Bereich außerhalb der Anregungsfrequenz des Lamellenendes befindet.
Jedenfalls gelingt es dank der Erfindung, einen mehrschichtigen Stoffstrahl zu erzeugen,
der vollkommen oder nahe zu vollkommen frei von Störungen ist.
[0013] Bisher wird bei bekannten Stoffaufläufen an einer der Düsenlippen eine örtlich verformbare
Leiste oder Blende angebracht, um Ungleichmäßigkeiten bezüglich des Flächengewichtes
beziehungsweise der Faserorientierung auszugleichen. Diese Technik erweist sich als
besonders nachteilig, wenn auf eine möglichst dünne Deckschicht Wert gelegt wird,
die trotzdem eine sehr gleichmäßige Deckung der darunterligenden Lage bewirken soll.
Wird nämlich eine Verstellung an der Blende des Stoffauflaufes vorgenommen, so kommt
es zu einer Strahldeformation, wobei vornehmlich die Dicke der Außenschicht beeinflußt
wird, die jedoch eigentlich gleich stark bleiben soll.
[0014] Ein zusätzliches Problem entsteht mit einer Blende am Düsenende des Stoffauflaufes
dadurch, daß sich durch eine Blenden-Verstellung die Geometrie des Düsenendes ändert,
wodurch es zu einer ortsabhängigen, ungleichmäßigen Auffächerung des Stoffstrahles
kommt, was wiederum zu unterschiedlichen Vermischungsgraden der Schichten und auch
zu einer ungewünschten Beeinflussung der Faserorientierung führt.
[0015] Neben den oben genannten Nachteilen der Blende am Düsenende bedingt eine Blendenverstelleinrichtung
auch, daß die Düse des Stoffauflaufes, insbesondere beim Einsatz in Verbindung mit
Doppelsiebformern, nicht genügend nahe an das Sieb herangeführt werden kann, wodurch
ein unerwünscht langer, ungeführter Stoffstrahl in Kauf zu nehmen ist, was sich besonders
bei mehrschichtigen Papieren qualitätsmindernd bemerkbar macht.
[0016] Aus diesen Gründen wird vorgeschlagen, auf eine verformbare Blende bzw. eine Blendeneinstellung
vollkommen zu verzichten und statt dessen Korrekturen des Flächengewichts-Querprofiles
durch eine örtliche Änderung der Konzentration der Stoffsuspension (d.h. durch sektionale
Beeinflussung der Suspensionszuführung) zu erreichen.
[0017] Durch diese Maßnahme erhält man den Vorteil, daß das Düsenende des Stoffauflaufes
sehr einfach gestaltet ist, dadurch auch fertigungstechnisch geringen Aufwand erfordert
und durch den Wegfall der Verstelleinrichtungen auch sehr nahe an das Sieb oder zwischen
die Siebe herangeführt werden kann, wodurch wiederum der Vorteil eines stark verkürzten,
freien Stoffstrahles gewonnen ist. Weiterhin besteht damit auch die Möglichkeit, den
Endbereich der Düse bezüglich der Strömung zu optimieren, ohne auf Verstellmöglichkeiten
der Blende achten zu müssen.
[0018] Im Zusammenhang mit den oben geschilderten Maßnahmen führt dies zu einem wesentlich
vereinfachten Aufbau des Stoffauflaufes mit dem damit verbundenen Kostenvorteil bezüglich
Herstellung und Wartung bei gleichzeitiger Steigerung der Papierqualität.
[0019] Die gemäß Anspruch 1 vorgeschlagene biegeweiche Lamelle kann an ihrem stromaufwärtigen
Ende fest an einem Bauteil des Stoffauflaufs befestigt sein. Bevorzugt wird jedoch
vorgesehen, auch die biegeweiche Lamelle frei beweglich an einer stromaufwärtigen,
quer zur Strömungsrichtung liegenden Achse aufzuhängen. Durch diese Aufhängung wird
gewährleistet, daß sich aufgrund des sich einstellenden Druckausgleiches die Strömungsgeschwindigkeiten
der einzelnen Schichten noch besser einander angleichen, wodurch - nach dem Zusammentreffen
benachbarter Schichten - die unerwünschte Verwirbelung an den Grenzen zumindest weitgehend
vermieden wird.
[0020] Dadurch werden die Scherkräfte zwischen den Schichten minimiert und die Abdeckung
der Schichten im fertigen Papier wird optimiert. Besonders vorteilhaft ist hier das
Zusammenwirken mit der sektionierten Suspensionsstrom-Beeinflussung, da hier bei allen
Einstellungen der einzelnen Suspensionsströme ohne weiteres Zutun immer gleiche Geschwindigkeiten
der einzelnen Schichten eingestellt bleiben.
[0021] Vorzugsweise wird die Lamelle aus einem Kunststoff gefertigt.
[0022] Ferner ist es möglich, die Lamelle zusammenzusetzen aus einem Kunststoff-Grundkörper
und aus einem metallischen Lamellenende, wobei man vorsieht, daß der Unterschied der
Wärmeausdehnungskoeffizienten < 10⁻⁷ 1/K ist. Vorteilhaft ist hierbei, daß keine Verspannungen
und Verbiegungen in der Lamelle, insbesondere dem Endbereich der Lamelle, bei unterschiedlichen
Temperaturen entstehen, die ein ungleichmäßiges Schichtdicken-Querprofil verursachen
würden.
[0023] Zusammenfassend ist festzustellen: Es wird ein neues Konzept für einen Mehrschichten-Stoffauflauf
vorgeschlagen, das durch Ausnutzung der oben angeführten Kenntnisse und deren gemeinsamen
Anwendung zu einem Stoffauflauf führt, der die Forderungen der modernen Papiertechnologie
erfüllt und gleichzeitig kostengünstig herzustellen ist. Dies ist dadurch möglich,
daß durch das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten des Stoffauflaufes bewußt auf
übertriebene Forderungen bezüglich einzelner Elemente verzichtet werden kann und andererseits
aber - durch eine gezielte Auswahl der richtigen Anforderungen an die Komponenten
- das Ziel, nämlich die Herstellung eines hochwertigen Mehrschichtpapieres, erreicht
wird.
[0024] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher beschrieben. Darin ist folgendes dargestellt:
- Fig. 1:
- Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Dreischichten-Stoffauflauf.
- Fig. 2:
- Schrägansicht auf einen Zweischichten-Stoffauflauf mit schematisch dargestellten
Stoff-Zuführleitungen.
[0025] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Dreischicht-Stoffauflauf mit Zuführungen 1.1,
1.2 und 1.3 zu den einzelnen Strömungsebenen I, II und III. Diese Zuführungen können
wahlweise durch Querverteiler oder durch eine Vielzahl von einzeln regulierbaren Stoffströmen
gespeist werden. Eine besondere wirtschaftliche Ausgestaltung liegt vor, wenn die
mittlere Schicht II mit Hilfe einer Vielzahl von Mischeinrichtungen (ähnlich Figur
2) konzentrationsgesteuert versorgt wird, wodurch sich das Flächengewicht auf einfache
Weise einstellen läßt.
[0026] Die Stoffströme gelangen danach in je einen Vorraum 2.1, 2.2 und 2.3, von dem aus
sie in den Turbulenz erzeugenden Abschnitt 3 gelangen, der hier eine Mikroturbulenz
durch die Wandreibungswirkung einer Vielzahl von Kanälen erzeugt.
[0027] In Anschluß an den Abschnitt 3 gelangen die einzelnen Stoffsuspensionsströme, durch
Lamellen 5.1 und 5.2 voneinander getrennt in die Düse 4 des Stoffauflaufes. Die Lamellen
sind jeweils an maschinenbreit verlaufenden Achsen 6.1 und 6.2 momentfrei angelenkt
und stellen sich so frei entsprechend der Strömungsverhältnisse wie oben beschrieben
ein.
[0028] Die Lamellen bestehen entweder ganz aus Kunststoff oder aus zwei Werkstoffen, nämlich
Kunststoff für den Grundkörper und Metall für das stromabwärtige Lamellenende 5a.
In einer möglichen Ausführungsform handelt es sich um eine biegeweiche, jedoch in
der Strömung nicht zum Flattern neigende Platte. Der Kunststoff hat vorzugsweise einen
E-Modul < 80.000 N/mm²; die Dicke der Platte liegt etwa in der Größenordnung zwischen
3 und 12 mm. Das Ende der Lamelle besitzt erfindungsgemäß eine Dicke S von höchstens
0,3, vorzugsweise höchstens 0,1 bis 0,2 mm. Auch in der hier sehr schematischen Zeichnung
ist zu erkennen, daß die Stoffauflaufdüse durch den Verzicht auf eine Blendenverstellung
sehr nahe zwischen die punktiert gezeichneten Siebleit-Walzen 7.1, 7.2 gelangt, wodurch
sich ein außerordentlich kurzer freier Stoffstrahl erreichen läßt.
[0029] Die Figur 2 zeigt einen Zweischichten-Stoffauflauf, zusammen mit einem schematisch
dargestellten Leitungssystem zum Zuführen von verschiedenen Faserstoff-Suspensionen.
Die Düse 4 ist in bekannter Weise begrenzt durch zwei maschinenbreite Stromführungswände
4a und 4b. Diese sind über je einen bekannten Turbulenzgenerator 3 mit einer mittleren
stationären Trennwand 9 verbunden. Am auslaufseitigen Ende der Trennwand 9 ist wiederum
mittels eines Gelenkes 6 eine Lamelle 5 schwenkbar befestigt. Abweichend hiervon kann
die Lamelle 5 auch starr an der Trennwand 9 befestigt sein. Ein erster Hauptstoffstrom,
bestehend aus einer ersten Papierstoffsorte, gelangt über eine Quer-Verteilleitung
11 und über eine davon abgezweigte Reihe von sektionalen Zuführleitungen 13 zu einem
der beiden Turbulenzgeneratoren 3. Abweichend von Figur 2 kann in jeder der sektionalen
Zuführleitungen 13 ein Volumenstromregler vorgesehen werden. Ein zweiter Hauptstoffstrom,
bestehend aus einer anderen Papierstoffsorte, gelangt über eine Quer-Verteilleitung
12 und über eine davon abgezweigte Reihe von sektionalen Zuführleitungen 14, 14' zu
dem anderen Turbulenzgenerator 3. Damit, falls erforderlich, das Flächengewichts-Querprofil
der herzustellenden Papierbahn korrigiert werden kann, ist eine dritte Quer-Verteilleitung
15 vorgesehen zum Zuführen eines sogenannten Neben-Stoffstromes. Dieser besteht z.B.
aus Verdünnungswasser oder aus der zweiten Papierstoffsorte, jedoch mit anderer, vorzugsweise
geringerer Stoffdichte. Von der Quer-Verteilleitung 15 sind mehrere sektionale Zuführleitungen
16 mit je einem Steuerventil 17 abgezweigt. Jede der Leitungen 16 führt somit einen
steuerbaren sektionalen Neben-Stoffstrom zu einer Mischstelle 18, wo er mit einem
der sektionalen Hauptstoffströme vermischt wird. Im Falle eines Dreischicht-Stoffauflaufes
wird man das Leitungssystem 12 - 17 mit den Mischstellen 18 vorzugsweise der mittleren
Schicht zuordnen. Abweichend von Figur 2 könnte zusätzlich noch folgendes vorgesehen
werden: Weitere Zuführleitungen für einzeln steuerbare sektionale Neben-Stoffströme
könnten in die sektionalen Zuführleitungen 13 für den ersten Hauptstoffstrom einmünden.
1. Mehrschichten-Stoffauflauf als Teil einer Maschine zur Erzeugung einer mehrschichtigen
Faserstoffbahn, insbesondere Papierbahn, mit den folgenden Merkmalen:
1.1 es sind mindestens zwei Faserstoffsuspension führende Strömungsebenen (I, II,
III) vorgesehen mit je mindestens einer Zuführeinrichtung (1.1, 1.2, 1.3) für die
Faserstoffsuspensionen;
1.2 es ist je Strömungsebene ein Abschnitt (3) mit Mitteln vorgesehen, um in der Suspensions-Strömung
eine Mikroturbulenz zu erzeugen ("Turbulenzerzeuger");
1.3 die Turbulenzerzeuger (3) münden in eine Düse (4), die einen maschinenbreiten
Austrittspalt (8) aufweist;
1.4 in der Düse (4) befindet sich mindestens eine Lamelle (5; 5.1, 5.2), die zwei
benachbarte Suspensionsströme bis in den Bereich des Austrittspaltes (8) voneinander
getrennt hält;
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
1.5 die Lamelle (5; 5.1, 5.2) ist vom Bereich des Turbulenzgenerators (3) bis in den
Bereich des Austrittspaltes (8) als eine biegeweiche Platte ausgebildet;
1.6 das stromabwärtige Ende der Lamelle (5; 5.1, 5.2) besitzt eine Dicke S von höchstens
0,3 mm.
2. Stoffauflauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lamelle (5; 5.1, 5.2)
an ihrem stromaufwärtigen Ende frei beweglich um eine Achse (6; 6.1, 6.2) gelagert
ist, die sich quer zur Strömungsrichtung über die Maschinenbreite erstreckt.
3. Mehrschichten-Stoffauflauf als Teil einer Maschine zur Erzeugung einer mehrschichtigen
Faserstoffbahn, insbesondere Papierbahn, mit den folgenden Merkmalen:
3.1 es sind mindestens zwei Faserstoffsuspension führende Strömungsebenen (I, II,
III) vorgesehen mit je mindestens einer Zuführeinrichtung (1.1, 1.2, 1.3) für die
Faserstoffsuspensionen;
3.2 es ist je Strömungsebene ein Abschnitt (3) mit Mitteln vorgesehen, um in der Suspensions-Strömung
eine Mikroturbulenz zu erzeugen ("Turbulenzerzeuger");
3.3 die Turbulenzerzeuger (3) münden in eine Düse (4), die einen maschinenbreiten
Austrittspalt (8) aufweist;
3.4 in der Düse (4) befindet sich mindestens eine Lamelle (5; 5.1, 5.2), die zwei
benachbarte Suspensionsströme bis in den Bereich des Austrittspaltes (8) voneinander
getrennt hält;
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale:
3.5 die Lamelle (5; 5.1, 5.2) ist an ihrem stromaufwärtigen Ende frei beweglich um
eine Achse (6; 6.1, 6.2) gelagert, die sich quer zur Strömungsrichtung über die Maschinenbreite
erstreckt;
3.6 das stromabwärtige Ende der Lamelle (5; 5.1, 5.2) besitzt eine Dicke S von höchstens
0,3 mm.
4. Stoffauflauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daßjede Lamelle (5; 5.1, 5.2)
vom Bereich des Turbulenzgenerators (3) bis in den Bereich des Austrittsspaltes (8)
als eine biegeweiche Platte ausgebildet ist.
5. Stoffauflauf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das stromabwärtige
Ende der Lamelle (5; 5.1, 5.2) eine Dicke S von höchstens 0,1 bis 0,2 mm aufweist.
6. Stoffauflauf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Turbulenzgenerator
(3) mindestens einer Strömungsebene (I, II, III) aus einer Vielzahl von in Strömungsrichtung
verlaufenden und über die gesamte Maschinenbreite verteilten Kanälen oder Rohren besteht.
7. Stoffauflauf gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
7.1 der Bereich des Austrittspaltes (8) frei von Blenden-Einstellvorrichtungen ist
und
7.2 in mindestens einer Strömungsebene (I, II, III), vorzugsweise einer mittleren
Strömungsebene II, eine sektionierte Stoffdichteregelung aufweist.
8. Stoffauflauf gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die sektionierte Stoffdichteregelung
durch folgende Merkmale erreicht wird:
8.1 es sind über die Maschinenbreite verteilt eine Vielzahl von Stoffsuspensionszufuhrleitungen
(14, 14') für mindestens eine Strömungsebene (II) vorgesehen;
8.2 es sind Mischer (18) in den Stoffsuspensionszufuhrleitungen vorgesehen, wobei
die Mischer die folgenden Merkmale aufweisen:
8.3 jeder Mischer (18) besitzt mindestens zwei Zugänge (14, 16) und einen Ausgang
(14');
8.4 mindestens jeweils einer der Zugänge (16) der Mischer (18) besitzt Mittel (17)
zur Durchflußregelung;
8.5 die zugeführten Teilströme (Leitungen 12, 15) jedes Mischers (18) besitzen unterschiedliche
Eigenschaften.
9. Stoffauflauf gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer stoffdichteregelungsfreien
Strömungsebene (I) über die Maschinenbreite verteilt eine Vielzahl von Stoffsuspensionszufuhrleitungen
(13) vorgesehen sind.
10. Stoffauflauf gemäß einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lamelle
(5; 5.1, 5.2) aus einem Kunststoff gebildet ist.
11. Stoffauflauf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lamelle (5; 5.1, 5.2)
aus einem Grundkörper aus Kunststoff und aus einem stromabwärtigen metallischen Ende
(5a) besteht, wobei der Unterschied der Wärmeausdehnungskoeffizienten < 10⁻⁷ 1/K beträgt.
12. Stoffauflauf gemäß Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der E-Modul des
Kunststoffs kleiner als 80.000 N/mm² ist.