[0001] Die Erfindung geht aus von einem elektrischen Stecker gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein solcher Stecker ist aus der DE 3735205 C2 bekannt. Es handelt sich um einen elektrischen
Stecker mit einer Doppelverriegelung. Ein inneres Gehäuseteil in Form einer Schublade
wird in einer Montagestellung in ein äußeres Gehäuseteil eingeführt und verrastet.
In dieser Stellung wird die Schublade mit Kontaktteilen bestückt und anschließend
zusammen mit den Kontaktteilen in eine Verriegelungsstellung verschoben. Es hat sich
als nachteilig herausgestellt, daß die Schublade zweimal in die gleiche Richtung verschoben
wird. Bei der Verrastung der Schublade in der Montagestellung kann bei nur geringfügiger
Überschreitung des vorgesehenen Kraftaufwandes die erste Verrastung überfahren werden
und sofort die Verriegelungsstellung erreicht werden. Die notwendige Korrektur, der
Rückschub in die Montagestellung, unterbricht den Montageablauf und behindert den
Bestückungsprozeß erheblich.
[0003] In dem G 8910905 wurde zur eindeutigen Unterscheidung der Montage- bzw. Verriegelungsstellung
eine zweistufige, ansteigende Verschiebekräfte erfordernde Rastvorrichtung ausgebildet.
Nachteilig ist hier jedoch auch, daß die Schublade zweimal in die gleiche Richtung
verschoben wird, und daß bei manueller Betätigung der Schublade die Unterscheidung
zwischen den beiden Stellungen vom subjektiven Kraftempfinden des Monteurs abhängt.
[0004] Aus dem G 92 10 736 ist ein mehrpoliger elektrischer Steckverbinder bekannt, dessen
Gehäusehälften in Steckrichtung der Kontaktteile zusammengeführt und erstmalig verrastet
werden, um dann in dieser Vorverriegelungsstellung mit den Kontaktteilen bestückt
zu werden. Eine der Gehäusehälften wird anschließend zur Zweitverriegelung der Kontaktteile
senkrecht zur Steckachse um ein vorgegebenes, geradliniges Wegstück relativ zur anderen
Gehäusehälfte in eine endgültige
Verriegelungsstellung verschoben. Das Zusammenführen der Gehäusehälften ist schwierig,
da vorhandene Führungsvorrichtungen das erstmalige Positionieren der Gehäusehälften
zueinander unzureichend unterstützen. Darüber hinaus stellen die von den Gehäusehälften
abstehenden Rast- und Führungsmittel Angriffspunkte für Verhakungen und Beschädigungen
dar, die den reibungslosen Ablauf des Montageprozesses beeinträchtigen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Stecker nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 so weiterzugestalten, daß dessen Gehäuseteile montagefreundlich
ausgebildet sind, wobei insbesondere ein unbeabsichtigtes oder vorzeitiges Verschieben
der Gehäuseteile von einer Montagestellung in eine Verriegelungsstellung verhindert
werden soll.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
[0007] Die Erfindung stellt sicher, daß die Gehäuseteile erst in eine eindeutig definierte
Montagestellung zueinander gebracht werden, um anschließend mit Kontaktteilen bestückt
werden zu können. Dabei wird das innere Gehäuseteil bis zum Anschlag in das äußere
Gehäuseteil eingeführt. Um das innere Gehäuseteil nach der Kontaktteilbestückung in
die Verriegelungsstellung zu überführen, ist eine anders gerichtete Bewegung notwendig.
Die bisher unsichere Unterscheidung der beiden Stellungen anhand des Kraftaufwandes
entfällt. Außerdem ist die jeweilige Stellung des inneren Gehäuseteiles deutlich durch
Fenster im äußeren Gehäuseteil zu erkennen. Die Überführung des inneren Gehäuseteiles
in die Verriegelungsstellung ist nur möglich, wenn die Kontaktteile in den entsprechenden
Kontaktkammern richtig positioniert sind, so daß in der Verriegelungsstellung letztendlich
die korrekte Verrastung der Kontaktteile, also die Doppelverriegelung, sichergestellt
ist.
[0008] Darüber hinaus werden beide Gehäuseteile in ihrer Bewegung durch Führungsvorrichtungen
unterstützt. In beiden Stellungen erfolgt eine Verrastung, sobald das innere Gehäuseteil
an der entsprechenden Wand des äußeren Gehäuseteils anschlägt.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles unter Zuhilfenahme der
Zeichnungen erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine Draufsicht auf einen elektrischen Stecker, wobei sich eine Schublade in
einer Montagestellung befindet.
- Figur 2
- zeigt eine Draufsicht auf die Schublade.
- Figur 3
- zeigt eine Seitenansicht der Schublade.
- Figur 4
- zeigt den Stecker in einem Schnitt gemäß der Linie A-B in Figur 1.
- Figur 5
- zeigt den Stecker in einem Teilschnitt gemäß der Linie C-D in Figur 1.
- Figur 5a
- zeigt eine vergrößerte Teilansicht gemäß Figur 5.
- Figur 6
- zeigt eine Draufsicht des Steckers, wobei die Schublade sich in einer Verriegelungsstellung
befindet.
- Figur 7
- zeigt den Stecker in einem Teilschnitt gemäß der Linie E-F in Figur 6.
- Figur 7a
- zeigt eine vergrößerte Teilansicht gemäß Figur 7.
[0010] Die Figuren 1 bis 5 zeigen einen elektrischen Stecker 1, in dessen äußeres Gehäuse
2 ein inneres Gehäuseteil in Form einer Schublade 3 eingeschoben ist und sich in einer
Montagestellung befindet. Der elektrische Stecker 1 ist in einem vergrößerten Maßstab
dargestellt.
[0011] In dem äußeren Gehäuseteil 2 und in der Schublade 3 sind fluchtende Kammern, Gehäusekammern
4 und Schubladenkammern 5, angeordnet. In diese Kammern 4 und 5 werden von unten,
in Richtung K gesehen, Kontaktteile 6 eingeschoben, von denen nur der vordere als
Steckkontakt ausgebildete Teil 6a dargestellt ist (Figur 4 und 5). Das Wiederaustreten
des Kontaktteiles 6 wird durch eine vordere Gehäusewand 7 verhindert. In der Gehäusewand
7 ist eine kleine Öffnung 8 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Gegensteckers vorgesehen,
der mit dem Kontaktteil 6 verbindbar ist. Das Kontaktteil 6 hat einen Widerhaken 9,
der hinter einem Vorsprung 10 in der Schublade 3 verrastet. Eine Stufe 11 des Gehäuses
2 greift hinter den vorderen Teil 6a des Kontaktteiles 6 und bildet eine weitere,
nämlich die zweite Verrastung, des Kontaktteiles 6 mit dem Gehäuse 2 (Figur 7).
[0012] Die Herstellung der einzelnen Verrastungen ist im folgenden Text beschrieben. Zunächst
wird die Schublade 3 in Richtung S in eine entsprechende Aufnahmekammer 12 des Gehäuses
2 bis zum Anschlagen der Schublade 3 an eine Gehäuseseitenwand 13 eingeschoben. Um
das Einschieben zu unterstützen und die richtige Positionierung der Schublade 3 in
der Aufnahmekammer 12 zu gewährleisten, ist eine Nase 14 an der Schublade 3 ausgebildet,
die in einer Nut 15 des Gehäuses 2 geführt wird (Figur 5a). Außerdem verhindert diese
Führung, daß die Schublade 3 vorab in die Verriegelungsstellung verschoben wird. Zur
Aufrechterhaltung der Montagestellung greifen weitere an der Schublade 3 ausgebildete
Nasen 16 in entsprechende senkrecht zur ersten Führung orientierte Nuten 17 des Gehäuses
2 (Figur 4). In dieser Stellung kann das Gehäuse 2 mit der Schublade 3 vormontiert
sein und zur Bestückung mit Kontaktteilen 6 angeliefert werden. Hierzu werden die
Kontaktteile 6 in Richtung K in die Schublade 3 eingeschoben und verrasten hinter
dem Vorsprung 10.
[0013] Dann wird die Schublade 3 in Richtung T, senkrecht zur Richtung S und Richtung K
verschoben, um die Verriegelungsstellung zu erreichen.
[0014] Hierzu ist in einer Gehäusewand 18 ein Fenster 19 vorgesehen, durch das der Monteur
oder ein Maschinenteil die Schublade 3 in Richtung T bis zum Anschlagen an eine Gehäusewand
20 verschieben kann. Hierzu wird unter geringem Kraftaufwand die Nase 14 aus der Nut
15 gedrückt, so daß die Schublade 3 unterstützt durch die jetzt als Führung dienende
Nase 16 und Nut 17 an die Gehäusewand 20 in die Verriegelungsstellung gedrückt wird.
Die Nase 14 sichert diese Position, in dem sie in einer Ausnehmung 21 des Gehäuses
2 verrastet (Figur 7a).
[0015] Gleichzeitig hat sich das Kontaktteil 6 in der Schublade 3 hinter die Stufe 11 des
Gehäuses 2 verschoben, so daß sich eine zweite Verrastung des Kontaktteiles 6 ergibt
(Figur 7). Die erste Verrastung des Kontaktteiles 6 erfolgt also in der Schublade
3, die zweite Verrastung gegen das Gehäuse 2.
[0016] Die Montage- und Verriegelungsstellung der Schublade 3, siehe Figur 5 und 7, eignet
sich sowohl für die manuelle als auch für eine maschinelle Bestückung des Gehäuses
2 mit Kontaktteilen 6. Besonders vorteilhaft sind die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen
zum Ein- bzw. Überführen der Schublade 3 in die Montage- und Verriegelungsstellung,
da diese Vorgänge deutlich, d. h. sowohl visuell als auch manuell, differenzierbar
sind.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- elektrischer Stecker
- 2
- äußeres Gehäuse
- 3
- Schublade
- 4
- Gehäusekammer
- 5
- Schubladenkammer
- 6
- Kontaktteil
- 6a
- vorderer Teil
- 7
- vordere Gehäusewand
- 8
- Öffnung
- 9
- Widerhaken
- 10
- Vorsprung
- 11
- Stufe
- 12
- Aufnahmekammer
- 13
- Gehäuseseitenwand
- 14
- Nase
- 15
- Nut
- 16
- Nase
- 17
- Nut
- 18
- Gehäuseseitenwand
- 19
- Fenster
- 20
- Gehäuseseitenwand
- 21
- Ausnehmung
- K
- Steckrichtung
- S
- Richtung
- T
- Richtung
1. Elektrischer Stecker mit zweifacher Kontaktteilverriegelung,
- aus einem äußeren (2) und einem inneren Gehäuseteil (3), wobei die Gehäuseteile
(2, 3) quer zur Steckrichtung (K) eines Kontaktteiles (6) relativ zueinander verschiebbar
sind, und
- aus einem Kontaktteil (6), das in Montagestellung der Gehäuseteile (2, 3) mit dem
oder in dem inneren Gehäuseteil (3) verrastet ist, und in Folge einer Verschiebung
der Gehäuseteile (2, 3) zueinander in einer Verriegelungsstellung mit dem äußeren
Gehäuseteil (2) verrastet,
dadurch gekennzeichnet, daß
- zur Schaffung der Montagestellung, das innere Gehäuseteil (3) in einer Richtung
(S) verschiebbar ist, die senkrecht zur Richtung (T) zur Schaffung der Verriegelungsstellung
orientiert ist.
2. Elektrischer Stecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Gehäuseteil
(3) zur Schaffung der Montagestellung von außen in eine Aufnahmekammer (12) des äußeren
Gehäuseteiles (2) senkrecht zur Steckrichtung (K) des Kontaktteiles (6) einführbar
ist.
3. Elektrischer Stecker nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das innere Gehäuseteil (3) zur Schaffung der Verriegelungsstellung von außen durch
ein Fenster (19) in einer Gehäuseseitenwand (18) des äußeren Gehäuseteiles (2) verschiebbar
angeordnet ist.
4. Elektrischer Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Gehäuseteilen (2, 3) komplementäre Führungsmittel (14, 15) ausgebildet sind,
die die Schaffung der Montagestellung unterstützen.
5. Elektrischer Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Gehäuseteilen (2, 3) komplementäre Rastmittel (16, 17) ausgebildet sind, die
die Gehäuseteile (2, 3) in der Montagestellung verrasten.
6. Elektrischer Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Gehäuseteilen (2, 3) komplementäre Führungsmittel (16, 17) ausgebildet sind,
die die Schaffung der Verriegelungsstellung unterstützen.
7. Elektrischer Stecker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Gehäuseteilen (2, 3) komplementäre Rastmittel (14, 15) ausgebildet sind, die
die Gehäuseteile (2, 3) in der Verriegelungsstellung verrasten.