[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Sicherheitsgurte, mit einem lasttragenden
Rahmen, an dem eine Einsteckbahn für eine Steckzunge gebildet ist, einem quer zur
Einsteckbahn verschiebbar geführten Rastnocken und einer am Rahmen verschiebbar geführten
Lösetaste, die bei Betätigung am Rastnocken angreift und diesen in einer quer zur
Einsteckbahn orientierten Führung verschiebt.
[0002] Ein Verschluß dieser Bauart ist aus der DE 42 15 563 A1 bekannt. Bei Verwendung dieses
Verschlusses in einem Rückhaltesystem mit einem Gurtstraffer, der am Verschluß angreift
und diesen in Richtung des Fahrzeugbodens verlagert, müssen besondere Maßnahmen getroffen
werden, um zu verhindern, daß ein selbsttätiges Öffnen des Verschlusses im Verlaufe
der Gurtstraffung erfolgt. Die Lösetaste wird nämlich in gleicher Richtung, durch
Niederdrücken betätigt und ist aufgrund ihrer Massenträgheit bestrebt, einen Öffnungshub
auszuführen, wenn der Verschluß am Ende des Strafferhubes abrupt abgebremst wird.
Bei dem bekannten Verschluß bestehen diese Maßnahmen darin, daß innerhalb der Kappe
der Lösetaste eine Sperrklinke schwenkbar gelagert ist, die auf Beschleunigung ansprechend
verschwenkt wird und gegen eine Kante am Rahmen des Verschlusses anstößt, so daß die
Weiterbewegung der Lösetaste in Öffnungsrichtung verhindert wird.
[0003] Durch die Erfindung wird ein Verschluß für Sicherheitsgurte zur Verfügung gestellt,
der auch bei extrem hohen Beschleunigungswerten gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert
ist und keine prinzipiellen Änderungen an der bewährten Bauform nach dem Rastnocken-Prinzip
erfordert.
[0004] Gemäß der Erfindung ist der Verschluß mit einem Riegel versehen, der parallel zur
Betätigungsrichtung der Lösetaste verschiebbar geführt ist sowie durch eine Feder
in eine Ruhestellung belastet und auf Beschleunigung in Betätigungsrichtung der Lösetaste
ansprechend durch seine Massenträgheit in eine Blockierstellung beweglich ist, in
der er in die Führung des Rastnockens ragt und diesen in seiner Schließstellung blockiert.
Bei hoher Beschleunigung des Verschlusses in Richtung des Öffnungshubes der Lösetaste,
also zu Beginn des Strafferhubes, wird der vorzugsweise stiftförmige Riegel durch
seine Massenträgheit in die Blokkierstellung bewegt und übergreift die obere Kante
des in einer Öffnung der Steckzunge verrasteten Rastnockens. Bei der anschließenden
plötzlichen Abbremsung des Verschlusses am Ende des Strafferhubes drückt die Lösetaste
aufgrund ihrer Massenträgheit den Rastnocken wie bei einem Öffnungshub in Richtung
seiner Öffnungsstellung, jedoch trifft der Rastnocken alsbald auf dem in seine Führung
hineinragenden Riegel auf, der nun quer zu seiner Längsrichtung belastet und folglich
in seiner Blockierstellung verklemmt wird. Rastnocken und Blockierriegel sperren einander
gleichzeitig, solange die Lösetaste gegen den Rastnocken drückt. Anschließend wird
der Riegel durch die Feder in seine Ruhestellung zurückgeführt, so daß der Verschluß
unbehindert geöffnet werden kann.
[0005] Der Verschluß zeichnet sich durch hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen auch
bei extrem hohen Beschleunigungen aus, wie sie mit besonders leistungsfähigen, insbesondere
pyrotechnischen Strafferantrieben erreicht werden. Für die Aktivierung des Riegels
steht die gesamte Dauer der Beschleunigungsphase zur Verfügung. Bei Umkehrung der
Beschleunigung wird der Riegel in seiner Sperrstellung sofort festgeklemmt. Die Klemmkräfte
überwiegen alle anderen etwa bei einem komplexen Unfallablauf auftretenden Stoßbeanspruchungen
in den verschiedensten Richtungen, so daß der Verschluß auch unter härtesten Bedingungen
in seiner Schließstellung gesichert bleibt.
[0006] Der vorzugsweise stiftförmig ausgebildete Riegel kann mit seiner Führung leicht und
bei geringem Aufwand in bestehende, bewährte Rastnocken-Bauformen integriert werden.
[0007] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht des Verschlusses im geschlossenen Ruhezustand;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht desselben Verschlusses bei Auftreten einer hohen Beschleunigung;
und
- Fig. 3
- eine Schnittansicht entlang Linie III-III in Fig. 2.
[0008] Der Verschluß für Sicherheitsgurte verbindet eine herkömmliche Steckzunge 10 mit
einem Beschlag 12, an dem ein (nicht gezeigter) Gurtstraffer, ein sogenannter Schloßstraffer,
angreifen kann. Der Verschluß umfaßt einen mit dem Beschlag 12 verbundenen lasttragenden
Rahmen 14, der aus einer Stahlplatte im Querschnitt U-förmig gebogen ist. Zwischen
den beiden parallelen, plattenförmigen Schenkeln des Rahmens 14 ist eine Einsteckbahn
für die Steckzunge 10 gebildet. Durch zwei miteinander fluchtende Öffnungen in den
Schenkeln des Rahmens 14 und durch eine Öffnung der Steckzunge 10 erstreckt sich ein
Rastnocken 16, der durch eine Blattfeder 18 in seine Schließstellung belastet wird.
Gegen das vordere Ende der Steckzunge 10 drückt ein federbelasteter Auswerfer 20.
Der Rastnocken 16 wird in einem auf den Rahmen 14 aufgesetzten Kunststoffteil 22 geführt,
in dem ein Führungskanal 24 für den Rastnocken 16 gebildet ist.
[0009] Eine Lösetaste 26 ist am Rahmen 14 in Einsteckrichtung der Steckzunge 10 verschiebbar
geführt. An der Lösetaste 26 sind Rampen 28 gebildet, die bei ihrer Betätigung unter
zwei seitliche Flügel 16a des Rastnockens greifen und diesen hochdrücken.
[0010] Soweit bisher beschrieben, handelt es sich um die herkömmliche Bauform eines Rastnocken-Verschlusses.
[0011] Um diesen Verschluß strafferfest auszurüsten, insbesondere gegen unbeabsichtigtes
Öffnen beim Auftreten einer hohen Beschleunigung in Richtung eines Pfeils F in Fig.
2 zu sichern, ist der Verschluß mit einem stiftförmigen Riegel 32 versehen, der in
einer Bohrung eines Führungsgehäuses 34 parallel zur Betätigungsrichtung der Lösetaste
26 verschiebbar geführt ist. Das Führungsgehäuse 34 ist auf einen Schenkel des Rahmens
14 aufgesetzt, kann aber auch an das Kunststoffteil 22 angeformt werden. Der stiftförmige
Riegel 32 besitzt an seinem von dem Rastnocken 16 abgewandten Ende einen Bund und
ist von einer Schraubenfeder 36 umgeben, die sich an diesem Bund sowie an einer diesem
gegenüberliegenden Stützfläche des Führungsgehäuses abstützt und den Riegel 32 in
eine Ruhestellung vom Rastnocken 16 fort beaufschlagt. In diesem, in Fig. 1 gezeigten
Zustand ist der Rastnocken 16 in seinem Führungskanal 24 bei Betätigung der Lösetaste
26 frei beweglich.
[0012] Bei Auftreten einer hohen Beschleunigung in Richtung des Pfeiles F in Fig. 2 ist
der Riegel 32 durch seine Massenträgheit bestrebt, in seiner Stellung zu verharren.
Er bewegt sich daher relativ zum Rahmen 14 des Verschlusses entgegen der Kraft der
Feder 36 und ragt mit seinem freien Ende in den Führungskanal 24 hinein. Er versperrt
also den Weg des Rastnockens 16 in seine Öffnungsstellung.
[0013] Bei anschließender Bewegungsumkehr am Ende des Strafferhubes ist die Lösetaste 26
bestrebt, in ihrer Bewegung zu verharren. Diese Bewegung entspricht dem normalen Öffnungshub
der Lösetaste 26. Diese greift daher mit ihren Rampen 28 unter die seitlichen Flügel
16a des Rastnockens 16 und drückt diesen nach oben gegen den ausgefahrenen Riegel
32. Der Riegel 32 wird nun quer zu seiner Längsrichtung belastet und in der Bohrung
des Führungsgehäuses 34 verklemmt. In diesem in Fig. 2 gezeigten Zustand sperren der
Rastnocken 16 und der Riegel 32 einander, wodurch letztlich der Rastnocken 16 in seiner
Schließstellung gesichert wird.
[0014] Wenn nach Beendigung der Gurtstraffung die Verzögerung der Lösetaste 26 abgeklungen
ist, läßt der Druck des Rastnockens 16 auf den Riegel 32 nach, so daß dieser durch
die Feder 36 wieder in seine Ruhestellung zurückgeführt wird. Der Verschluß läßt sich
nun durch Niederdrücken der Lösetaste 26 unbehindert öffnen.
1. Verschluß für Sicherheitsgurte, mit einem lasttragenden Rahmen (14), an dem eine Einsteckbahn
für eine Steckzunge (10) gebildet ist, einem quer zur Einsteckbahn verschiebbar geführten
Rastnocken (16) und einer am Rahmen verschiebbar geführten Lösetaste (26), die bei
Betätigung am Rastnocken (16) angreift und diesen in einer quer zur Einsteckbahn orientierten
Führung (24) verschiebt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Riegel (32), der parallel
zur Betätigungsrichtung der Lösetaste (26) verschiebbar geführt ist, durch eine Feder
(36) in eine Ruhestellung belastet und auf Beschleunigung in Betätigungsrichtung der
Lösetaste (26) ansprechend durch seine Massenträgheit in eine Blockierstellung beweglich
ist, in der er in die Führung (24) des Rastnockens (16) ragt und diesen in seiner
Schließstellung blockiert.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (32) stiftförmig
ausgebildet ist.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (36) als Schraubenfeder
ausgebildet ist und den Schaft des Riegels (32) umgibt.
4. Verschluß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (32) in einer
Bohrung eines auf den Rahmen (14) aufgesetzten Führungsgehäuses (34) geführt ist.
5. Verschluß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (36) zwischen einem
Bund an dem vom Rastnocken (16) abgewandten Ende des stiftförmigen Riegels (32) und
einer dem Bund gegenüberliegenden Stützfläche des Führungsgehäuses (34) abgestützt
ist.