[0001] Die Erfindung betrifft einen Warenträger mit einer ebenen in der Größe einer Normpalette
entsprechenden Bodenfläche und umlaufenden, im wesentlichen vertikal gerichteten Seitenflächen.
[0002] Zur Zusammenfassung von Transporteinheiten und deren leichte Beförderung werden seit
etwa 30 Jahren im zunehmenden Maße Paletten verwendet, die insbesondere einen umschlaglosen
Transport und eine Verbesserung der Lagertechnik ermöglichen. Bei der Verwendung einer
Palette als Flachpalette, die normgemäß eine Größe von 80 x 120 cm aufweist, werden
die Waren, beispielsweise Dosen oder Hartpackungen, etwa bis zur Höhe von einem Meter
auf der Palette aufgestapelt. Zur Sicherung werden dann entweder Gurte über die Ware
gezogen oder es werden heute häufig Folien um die gesamte Palette gewickelt, so daß
eine stabile Einheit entsteht.
[0003] Obgleich Transport und Lagerung auf diese Weise unproblematisch sind, ergeben sich
Probleme der Handhabung beim Entleeren der Palette. Dazu müssen zunächst die verwendeten
Gurte oder Folien von der Palette entfernt werden, so daß die Ware zugänglich ist.
Dabei treten auch Entsorgungsprobleme für die Folien auf. Des weiteren ergibt sich
das Problem, daß die Ware von der Palette schichtweise abzutragen ist und z. B. beim
Verkauf in einem Kaufhaus durch weitere Transportmittel auf andere Verkaufsflächen
übergeben werden muß. Sofern die Ware auf der Palette bleibend in den Verkaufsraum
überführt wird, kann die Entfernung der Gurte oder Folien erst im Verkaufsraum stattfinden,
so daß sich wiederum Probleme der Entsorgung der Folien oder Haltegurte ergeben. Der
freigestellte Warenstapel ist außerdem empfindlich gegen seitliches Anstoßen von Einkaufswagen,
so daß nur bestimmte Waren als Warenstapel auf eine Palette in einen Verkaufsraum
gebracht werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Warenträger anzugeben, der in Verbindung
mit einer Palette einen sicheren Transport der Ware ermöglicht, keinen Entsorgungsaufwand
hervorruft, und einen einfachen Zugriff zur Ware ermöglicht. Die Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zum Aufbau eines Warenstapels sowie die Verwendung eines derartigen
Warenträgers.
[0005] Der erfindungsgemäße Warenträger weist eine ebene in der Größe einer Normpalette
entsprechenden Bodenfläche und umlaufende im wesentliche vertikal gerichteten Seitenflächen
auf. Die Seitenflächen jeweils zweier übereinander gestapelter Warenträger sind dabei
teleskopartig ineinandergreifend ausgebildet.
[0006] Es ergeben sich folgende Vorteile der Erfindung. Da jeder Warenträger haubenartig
ausgebildet ist, übergreift dieser die Seitenflächen des jeweilig darunter befindlichen
Warenträgers in der Weise, daß seine vertikale Lage jeweils durch die auf dem unteren
Warenträger angeordnete Ware definiert ist. Zwischen Ware und Warenträger befindet
sich daher kein Freiraum, so daß die Gesamthöhe des Warenstapels durch die Zahl der
übereinander gestapelten Lagen von Ware plus der kommulierten Dicke der Bodenflächen
der Warenträger plus der Höhe der Palette bestimmt ist. Die teleskopartig ineinandergreifenden
Seitenflächen der Warenträger bieten eine seitliche Führung, so daß eine zusätzliche
Seitenstabilisierung des Warenstapels nicht erforderlich ist. Die Seitenflächen bieten
ferner einen Schutz der Ware, so daß die Gefahr der Beschädigung seitlicher Warenpackungen
oder Flaschen erheblich verringert ist. Die vertikale Lage eines Warenträgers ergibt
sich unmittelbar aus der Höhe der gestapelten Waren, so daß sich die Lage des Warenträgers
automatisch einstellt, ohne daß dessen Funktion beeinträchtigt wäre.
[0007] Der gesamte Warenstapel kann unmittelbar als Verkaufsfläche dienen, da nach Abnahme
des obersten Warenträgers die oberste Lage einer Ware von dem nächstfolgenden Warenträger
ohne weiteres abgenommen werden kann. Sobald die Lage vollständig entfernt ist, wird
der nächste Warenträger abgenommen, so daß die nächste Lage von Waren unmittelbar
zugänglich ist. Dies hat den Vorteil, daß jede Lage vollständig entfernt werden muß,
bevor der nächste Warenträger abgenommen werden kann. Damit wird ein seitliches Entnehmen
von Ware aus einer Zwischenlage wirksam verhindert und die Stabilität des Warenstapels
damit nicht gefährdet.
[0008] Die Seitenflächen des Warenträgers können von der Bodenfläche ausgehend sämtlich
nach unten gerichtet sein, so daß sich eine ebene seitlich freie Bodenfläche ergibt,
von der die Ware von allen Seiten abgenommen werden kann. Es ist aber auch möglich,
daß wenigstens eine der Seitenflächen von der Bodenfläche ausgehend nach oben gerichtet
ist und die übrigen Seitenflächen nach unten gerichtet sind. Wenn daher zwei Seitenflächen
nach oben gerichtet sind und zwei Seitenflächen nach unten, ist ein ungehinderter
Zugriff von zwei Seiten des Warenstapels möglich. Dies hat nicht nur für die Entnahme
der Ware Vorteile, sondern erlaubt auch eine einfachere Beladung des Warenträgers,
da dies üblicherweise durch Aufschieben der Ware von der Seite erfolgt.
[0009] Zur Vermeidung von Verkantungen aufeinander gesetzter Warenträger können zusätzlich
Eckführungen vorgesehen sein, die jeweils in einen in vertikaler Richtung folgenden
Warenträger eingreifend ausgebildet sind. Durch Verwendung derartiger Eckführungen
kann die Toleranz der übereinandergreifenden Seitenflächen vergrößert werden.
[0010] Die Seitenflächen können auch Sichtfenster aufweisen, um Kunden zu ermöglichen, den
Inhalt des Warenstapels unmittelbar zu erkennen.
[0011] Zum Aufbau eines Warenstapels auf einer Palette wird vorzugsweise auf eine erste
auf der Palette angeordnete Lage von Waren ein Warenträger aufgesetzt und auf diesen
Warenträger eine weitere Lage von Waren aufgebracht. Darauf werden in der Höhe abwechselnd
Warenträger und Warenlagen angeordnet, bis die vorgegebene Gesamthöhe erreicht ist.
Zur Sicherung kann der Stapel noch mit ein oder zwei Gurten umspannt werden.
[0012] Ein mit dem erfindungsgemäßen Warenträgern aufgebauter Warenstapel auf einer Palette
kann unmittelbar als Verkaufsfläche verwendet werden, da der jeweils oberste Warenträger
eine ebene Grundfläche bildet.
[0013] Die Erfindung erlaubt eine Vereinfachung des Aufbaus eines Warenstapels, da der fertiggestellte
Warenstapel keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, wie Folienumwicklung, erfordert.
Damit entfällt auch die Entsorgung der Folie am Entleerungsort der Palette.
[0014] Der erfindungsgemäße Warenträger eignet sich insbesondere für den Transport und die
Lagerung von Dosen, Hartpackungen und Flaschen. Zur Absicherung der gegenseitigen
Lage von Flaschen kann die Grundfläche eines Warenträgers rasterartig strukturiert
sein oder es können zusätzlich spezielle mit rasterartigen Durchbrüchen versehene
Einsätze verwendet werden, die den Vorteil haben, daß der Warenträger selbst lediglich
in einer einzigen Ausführungsform erforderlich ist.
[0015] Obgleich vorgesehen ist, daß die Größe eines Warenträgers der Größe einer Palette
entspricht, kann auch vorgesehen sein, daß jeweils zwei oder mehr kleinere Warenträger
sich die Fläche einer Palette teilen.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen.
- Fig. 1
- einen fertiggestellten Warenstapel mit auf einer Palette aufgesetzten Warenträgern,
- Fig. 2
- eine Anordnung zur Darstellung der Beladung einer Palette,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht zur Darstellung der Beladung einer Palette,
- Fig. 4
- eine Ausführungsform eines Warenstapels mit Warenträgern,
- Fig. 5
- eine alternative Ausführungsform von Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Darstellung eines Warenträgers oberhalb einer Palette, und
- Fig. 7
- eine Darstellung eines alternativen Warenträgers oberhalb einer Palette.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung zeigt einen Warenstapel 1, der auf einer Palette
2 aufgebaut ist. Auf die Palette 2 ist ein unterer Warenträger aufgesetzt, der eine
ebene Bodenfläche 5 aufweist und vier Seitenbereiche 4 mit einem ersten gegenseitigen
Abstand, an die vier Haubenbereiche 3 mit einem zweiten gegenseitigen Abstand anschließen.
Die Abstände sind so gewählt, daß die Haubenbereiche 3 von übereinander gestapelten
Warenträgern jeweils auf die Seitenbereiche 4 eines darunterliegenden Warenträgers
passend aufsetzbar sind. Die Höhe der Haubenbereiche entspricht etwa der Höhe der
Seitenbereiche, so daß der vertikale Abstand zweier Warenträger etwa um die Höhe der
Seiten- bzw. Haubenbereiche veränderbar ist, ohne daß der teleskopartige Eingriff
zweier übereinander gestapelter Warenträger aufgehoben ist.
[0018] Der unterste Warenträger übergreift dabei die Palette. Damit kein Zwischenraum zwischen
Ware und darüber gestülptem Warenträger entsteht, sollte die Höhe der Seitenbereiche
nicht größer als die Höhe der Ware sein. Der Warenträger besteht aus Aluminium oder
Kunststoff, wobei seine Flächen auch gitterförmig ausgebildet sein können, um einerseits
Gewicht zu sparen, andererseits die Ware im Warenstapel erkennen zu können.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Anordnung zur Beladung eines Warenträgers. Die Ware 7 wird dazu
mittels eines Schiebers 8 auf die Bodenfläche 5 des Warenträgers seitlich aufgeschoben.
Rechtwinklig zur Schieberichtung wird ein neuer Warenträger 6 zugeführt, der auf die
aufgeschobene Lage von Waren aufgesetzt wird.
[0020] Fig. 3 zeigt den Aufbau eines Warenstapels in Seitenansicht. Auf einer Palette 2
sind bereits mehrere Warenträger übereinander gestapelt, wobei sich der Aufbau in
einem Gerüst 9, 14 befindet. Auf den obersten Warenträger 10, der die Waren 12 der
darunter befindlichen Lage abdeckt, wird von der Seite her vom Gestell 15 die Ware
7 auf seine Bodenfläche 13 geschoben. Es ist auch die nächstfolgende Lage von Waren
11 dargestellt.
[0021] Da die Zufuhr der Ware möglichst in einer einzigen Ebene erfolgen sollte, ist der
Warenstapel zwischen dem Gerüst 9, 14 absenkbar, so daß sich jeweils die Oberfläche
13 eines Warenträgers 10 in der Ebene der Warenzufuhrebene befindet.
[0022] Fig. 4 zeigt einen Stapel von Warenträgern 16, die auf einer Palette 2 aufgestapelt
sind. Einen einzelnen Warenträger zeigt Fig. 6. Dieser weist drei Seitenflächen 18,
19, 20 auf, die vertikal von der Bodenfläche ausgehend nach oben gerichtet sind und
eine Seitenfläche 25, die von der Bodenfläche ausgehend nach unten gerichtet ist.
Die nach unten gerichtete Seitenfläche 25 erlaubt es, daß die Ware seitlich ohne Behinderung
auf die Bodenfläche des Warenträgers geschoben werden kann. Ferner erlaubt es diese
Seitenfläche, daß eine Entnahme der Ware von der Seite her erleichtert ist. In diesem
Fall sind Eckführungen 21 - 24 vorhanden, die jeweils in passende Führungen eines
darunter angeordneten Warenträgers eingreifen können, um eine verbesserte seitliche
Stabilität zu erzielen. In diesem Fall ist keine spezielle Überlappung der Seitenflächen
übereinander gestapelter Warenträger erforderlich, da die Seitenflächen hier nur die
Funktion der seitlichen Sicherung der Ware, aber nicht der seitlichen Sicherung der
Warenträger selbst, erfordern.
[0023] Während die Figuren 4 und 6 eine nach unten gerichtete Seitenfläche 25 im Breitseitenbereich
aufweisen, zeigen die Figuren 5 und 7 eine entsprechende Anordnung einer nach unten
geführten Seitenfläche 25 im Schmalseitenbereich.
[0024] Statt einer nach unten gezogenen Seitenfläche 25 können auch zwei oder drei Seiten
nach unten gezogen sein, während die verbleibenden Seiten nach oben gerichtet sind.
Dies ermöglicht einen mehrseitigen seitlichen Zugriff zum Warenträger.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Warenstapel
- 2
- Palette
- 3
- Haubenbereich
- 4
- Seitenbereich
- 5
- Bodenfläche
- 6
- Warenträger
- 7
- Ware
- 8
- Schieber
- 9
- Gerüst
- 10
- Warenträger
- 11
- Ware
- 12
- Ware
- 13
- Bodenfläche
- 14
- Gerüst
- 15
- Gestell
- 16
- Warenträger
- 17
- Warenträger
- 18 - 20
- Seitenflächen
- 21 - 24
- Teleskopstützen
- 25
- Seitenfläche
1. Warenträger, insbesondere zur Aufnahme einer Vielzahl gleichartiger Waren, wie Dosen
oder dergleichen, mit einer ebenen in der Größe einer Normpalette (2) entsprechenden
Bodenfläche (5, 13) und umlaufenden im wesentlichen vertikal gerichteten Seitenflächen
(3, 4), dadurch gekennzeichnet, daß die einstückig mit der Bodenfläche ausgebildeten Seitenflächen (3, 4) zweier
übereinandergestapelter Warenträger (6, 10) unmittelbar teleskopartig ineinandergreifend
ausgebildet sind, wobei wenigstens eine der Seitenflächen eines Warenträgers nach
unten gerichtet ist.
2. Warenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Seitenflächen (3, 4) von der Bodenfläche (5, 13) ausgehend
nach oben und die übrigen Seitenflächen nach unten gerichtet sind.
3. Warenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Seitenflächen (3, 4) des Warenträgers von der Bodenfläche (5, 13) ausgehend
nach unten gerichtet sind.
4. Warenträger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Eckführungen (21 - 24) vorgesehen sind, die jeweils in einen in vertikaler Richtung
folgenden Warenträger eingreifend ausgebildet sind.
5. Warenträger nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen Sichtfenster aufweisen.
6. Verfahren zum Aufbau eines Warenstapels auf einer Palette (2) mit einem Warenträger
(5, 13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer ersten auf der Palette in einer Ebene angeordneten Lage von Waren ein
Warenträger aufgesetzt wird, daß auf diesen Warenträger eine weitere Lage von Waren
aufgebracht wird, auf die in der Höhe abwechselnd weitere Warenträger und Lagen von
Waren aufgetragen werden.
7. Verwendung einer Reihe von auf einer Palette in der Höhe abwechselnd mit Lagen von
Waren angeordneten Warenträgern nach Anspruch 1 als Verkaufsfläche der Waren.