(19)
(11) EP 0 682 148 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.1995  Patentblatt  1995/46

(21) Anmeldenummer: 95890074.8

(22) Anmeldetag:  06.04.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01B 29/02, E01B 29/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.05.1994 AT 978/94

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Theurer, Josef, Ing.
    A-1010 Wien (AT)
  • Brunninger, Manfred
    A-4203 Altenberg (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anlage zum Transportieren von Gleisjochen


    (57) Eine fahrbare Anlage (1) zum Aufnehmen, Verlegen sowie Transportieren von aus Schienen und Schwellen gebildeten Gleisjochen (6) setzt sich aus einer einen Tragrahmen (13) mit höhenverstellbaren Tragmitteln (19) aufweisenden Hebevorrichtung (3) und einem von dieser unabhängig verfahrbaren, zur Auflage des Gleisjoches (6) mitsamt der Hebevorrichtung (3) vorgesehenen Transportwagen (2) zusammen. Der Tragrahmen (13) ist mittels in Gleislängsrichtung voneinander distanzierter Paare von Hubstempeln (15) auf dem Bahnkörper abstützbar und zu diesem über einen Antrieb (18) höhenverstellbar. Der Transportwagen 2 ist endseitig jeweils mit einem Schienenfahrwerk (8) und einem höhenverstellbaren, schienenungebundenen Fahrwerk (9) ausgestattet. Der Transportwagen (2) weist eine zwischen den endseitigen Fahrwerken (8) gelegene Gelenkstelle (10) und der Tragrahmen (13) eine Gelenkstelle (14) auf. Der Transportwagen (2) ist im Bereich der Gelenkstelle (10) über ein weiteres Schienenfahrwerk (11) und ein weiteres höhenverstellbares, schienenungebundenes Fahrwerk (12) abgestützt, und der Tragrahmen (13) der Hebevorrichtung (3) weist im Bereich der Gelenkstelle (14) ein weiteres Hubstempelpaar (16) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Anlage zum Aufnehmen, Verlegen sowie Transportieren von aus Schienen und Schwellen gebildeten Gleisjochen, mit einer einen Tragrahmen mit höhenverstellbaren Tragmitteln aufweisenden Hebevorrichtung, wobei der Tragrahmen mittels in Gleislängsrichtung voneinander distanzierter Paare von Hubstempeln auf dem Bahnkörper abstützbar und zu diesem über einen Antrieb höhenverstellbar ist, und mit einem von der Hebevorrichtung unabhängig verfahrbaren, zur Auflage des Gleisjoches mitsamt der Hebevorrichtung vorgesehenen Transportwagen, der endseitig jeweils ein Schienenfahrwerk und ein höhenverstellbares, schienenungebundenes Fahrwerk aufweist.

    [0002] Eine derartige Anlage ist bereits aus der EP 0 276 646 B1 bekannt und besteht aus einem Transportwagen und einer von diesem unabhängigen Hebevorrichtung, die mitsamt einem Gleisjoch von bzw. zu einer Baustelle verfahren wird. Beim Ausbau eines Gleisjoches oder einer Weiche wird die - einen sich in Gleislängsrichtung erstreckenden Tragrahmen aufweisende - Hebevorrichtung anhand des Transportwagens über dem Gleisjoch plaziert, worauf der Tragrahmen über zwei Paare von seiten- und höhenverstellbaren Hubstempeln auf dem Schotterbett abgestützt und gleichzeitig vom Transportwagen abgehoben wird. Dieser wird sodann entfernt und die Hebevorrichtung mittels der Hubstempel auf das Gleisjoch abgesenkt. Nach Erfassen der Schienen mit höhenverstellbaren Tragmitteln mit Greiforganen wird der Tragrahmen mitsamt dem Gleisjoch anhand der Hubstempel wieder hochgefahren. Der Transportwagen wird nun mittels abgesenkter Raupenfahrwerke in die Gleislücke unter das hochgehobene Gleisjoch eingefahren und transportiert dieses mitsamt dem Tragrahmen ab. Beim Einbau eines neuen Gleisjoches oder einer Weiche wird sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge verfahren. Für sehr lange Gleisjoche werden zwei derartige, im Abstand hintereinander angeordnete Anlagen eingesetzt.

    [0003] Aus der AT 388 000 B ist eine weitere Anlage dieser Art bekannt, die sich aus einer Hebevorrichtung und einem unabhängig davon verfahrbaren Transportwagen zusammensetzt. Die Hebevorrichtung weist hierbei zwei - jeweils einem Hubstempelpaar zugeordnete - Schienenfahrwerke auf und ist anhand dieser auf dem Gleis bzw. auf dem aus- oder einzubauenden Gleisjoch verfahrbar. Die Hebevorrichtung und das Gleisjoch können zusammen mittels der Hubstempel auf den Transportwagen verladen werden.

    [0004] Eine weitere, in der DE 34 19 205 C2 geoffenbarte Gleisbaumaschine zum Verlegen und Ausbauen von Gleisjochen besteht im wesentlichen aus einem langgestreckten Tragrahmen, der sich aus zwei in Gleislängsrichtung hintereinander angeordneten und über ein Kardangelenk miteinander verbundenen Rahmenabschnitten zusammensetzt. Der Tragrahmen ist an beiden Enden sowie auch an der Gelenkstelle jeweils mit einem höhenverstellbaren Schienenfahrwerk und einem Raupenfahrwerk versehen und dadurch sowohl auf dem Gleis als auch auf dem Schotterbett einer Gleisbaustelle verfahrbar, wobei das Gleisjoch mittels höhenverstellbarer Greifvorrichtungen erfaßt und angehoben bzw. abgesenkt wird.

    [0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung einer Anlage der gattungsgemäßen Art, die sich speziell zum Transport und Ein- bzw. Ausbau von sehr langen Gleisjochen, insbesondere Weichenabschnitten, eignet.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer eingangs genannten Anlage dadurch gelöst, daß sowohl der Transportwagen eine zwischen den endseitigen Fahrwerken gelegene Gelenkstelle als auch der Tragrahmen eine Gelenkstelle aufweisen, wobei der Transportwagen im Bereich der Gelenkstelle über ein weiteres Schienenfahrwerk und ein weiteres höhenverstellbares, schienenungebundenes Fahrwerk abgestützt ist und der Tragrahmen der Hebevorrichtung im Bereich der Gelenkstelle ein weiteres Hubstempelpaar aufweist.

    [0007] Mit einer derartigen gelenkigen Ausbildung sind erstmals sehr lange und aus Gründen der Qualitätsoptimierung bereits im Herstellerwerk vormontierte Weichenabschnitte problemlos von einer schienengebundenen Verladestelle in den gleislosen Bereich der Umbaulücke überstell- und dort präzise absenkbar, wobei die Qualität und Genauigkeit der Weiche durch eine Vermeidung von Montage- und Schweißarbeiten zum Zusammenfügen kleinerer Abschnitte vor Ort wesentlich gesteigert werden kann. Außerdem erweist sich der Einsatz einer einstückigen Anlage - im Vergleich zum Einsatz zweier voneinander unabhängiger bekannter Anlagen - sowohl bezüglich der vereinfachten Bedienung als auch bezüglich einer schonenderen Beanspruchung der Schienenbefestigungsmittel als besonders vorteilhaft. Mit der Anordnung sowohl eines schienengebundenen als auch schienenungebundenen Fahrwerkes im Gelenkbereich ist dieser sowohl in der Umbaulücke als auch im Gleisbereich automatisch über der Gleisachse zentrierbar. Andererseits ist damit aber wahlweise auch eine unterschiedliche Querdistanzierung der Gelenkstelle des Tragrahmens bzw. des Verladewagens in bezug auf die Gleisachse durchführbar. Dies führt einerseits dazu, daß die beiden Rahmenteile des Tragrahmens beispielsweise optimal auf die Schwerpunktlinie der anzuhebenden Weiche einstellbar sind, während andererseits die beiden Rahmenteile des Transportwagens auf eine optimale Lage bezüglich des Transportweges abstimmbar sind.

    [0008] Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 gewährleistet die optimale Verfahrbarkeit der Anlage in Gleisbögen, während die Ausbildung nach Anspruch 3 und 4 die zusätzliche Möglichkeit bietet, gegebenenfalls einen Teil der Anlage abzukuppeln, wenn der Einsatz der gesamten, langen Anlage nicht erforderlich ist.

    [0009] Die Variante gemäß den Ansprüchen 5 bis 7 bietet den Vorteil, bei besonders schweren Gleisjochen im Mittelteil der Anlage eine zusätzliche Achse zur Lastaufnahme zur Verfügung zu haben, wenn die Achslasten des mittigen Schienenfahrwerkes allein die zulässigen Höchstgrenzen überschreiten sollten. Gleichzeitig kann das Zusatzfahrwerk auch zur Abstützung des Abschnittes des Transportwagens dienen, wenn dieser bei Nichtbenützung abgekuppelt wird.

    [0010] Die in den Ansprüchen 8 bis 10 geoffenbarten Merkmale ermöglichen die Verfahrbarkeit der Hebevorrichtung auf dem verlegten Gleisjoch zwecks deren Positionierung in der Gleisbaustelle.

    [0011] Die Erfindung wird im folgenden unter Zuhilfenahme der Zeichnungen näher erläutert.

    [0012] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anlage während einer Überstellfahrt im Gleis ohne Gleisjoch, wobei sich der Tragrahmen am Transportwagen abstützt,

    Fig. 2 eine Seitenansicht eines an Fig. 1 anschließenden Abschnittes der Anlage, wobei der Tragrahmen mitsamt einem Gleisjoch auf dem Transportwagen aufliegt, und

    Fig. 3 und 4 jeweils eine stark schematisierte Teil-Seitenansicht weiterer Ausführungsformen der Erfindung.



    [0013] Eine in Fig. 1 und 2 - wegen der großen Länge in zwei Teilen - dargestellte fahrbare Anlage 1 besteht im wesentlichen aus einem Transportwagen 2 sowie einer Hebevorrichtung 3 und dient zum Aufnehmen, Verlegen und Transportieren von aus Schienen 4 und Schwellen 5 gebildeten Gleisjochen 6. Der als langgestreckter Plateauwaggon ausgebildete, auf einem Gleis 7 verfahrbare Transportwagen 2 ist an seinen beiden Längsenden über je ein Schienenfahrwerk 8 abgestützt, dem jeweils ein über Antriebe höhen- und seitenverstellbares, schienenungebundenes Fahrwerk 9 zugeordnet ist. Der Transportwagen 2 weist weiters eine bezüglich seiner Länge etwa mittig angeordnete Gelenkstelle 10 auf und ist in diesem Bereich auf einem weiteren, der Gelenkstelle in Gleislängsrichtung unmittelbar benachbarten Schienenfahrwerk 11 gelagert, welches von den beiden endseitigen Schienenfahrwerken 8 jeweils etwa gleich weit entfernt ist. Auf der von der Gelenkstelle 10 abgewandten Seite des mittigen Schienenfahrwerkes 11 ist diesem ein höhenverstellbar mit dem Transportwagen 2 verbundenes schienenungebundenes Fahrwerk 12 zugeordnet, das ebenfalls durch Antriebe höhen- und seitenverstellbar gelagert ist. Sämtliche schienenungebundenen, mit einer Raupenkette ausgestatteten Fahrwerke 9 und 12 weisen einen eigenen Fahrantrieb 45 auf.

    [0014] Die Hebevorrichtung 3 weist einen sich in Gleislängsrichtung erstreckenden, balkenförmigen Tragrahmen 13 auf, der anhand einer längsmittig angeordneten Gelenkstelle 14 gelenkig ausgebildet ist. Der Tragrahmen 13 ist mit zwei an seinen voneinander distanzierten Enden angeordneten Paaren von Hubstempeln 15 und einem weiteren, im Bereich der Gelenkstelle 14 vorgesehenen Paar von Hubstempeln 15 ausgestattet. Jedes dieser drei Hubstempelpaare 16 ist um eine vertikale Achse 17 verdrehbar mit dem Tragrahmen 13 verbunden, wobei die jeweils zu beiden Längsseiten des Tragrahmens angeordneten Hubstempel 15 sowohl in horizontaler Richtung unabhängig voneinander in bezug auf die Achse 17 verstellbar, als auch in vertikaler Richtung mittels eines Antriebes 18 teleskopisch verlängerbar ausgebildet sind.

    [0015] Die Hebevorrichtung 3 ist des weiteren mit Tragmitteln 19 versehen, die einem jeden Hubstempelpaar 16 in Gleislängsrichtung beidseitig benachbart angeordnet sind und jeweils aus einem Vertikalträger 20 und einem horizontalen Hebebalken 21 bestehen. Der Vertikalträger 20 ist jeweils in einer Führung 22 durch einen Antrieb 46 höhenverstellbar am Tragrahmen 13 gelagert. Die bezüglich der Gleisquerrichtung äußeren Endabschnitte 23 jedes Hebebalkens 21 sind horizontal verschwenkbar ausgebildet und können in eine in Gleislängsrichtung verlaufende Position eingeschwenkt werden. Für die Energieversorung eines jeden Hubstempelpaares 16 und der zugeordneten Tragmittel 19 ist jeweils ein eigener Motor 24 am Tragrahmen 13 vorgesehen.

    [0016] Die allseitig beweglichen Gelenkstellen 10,14 des Transportwagens 2 und der Hebevorrichtung 3 sind jeweils als lösbare Kupplung 25 ausgebildet. Dadurch ist der Transportwagen 2 in zwei Abschnitte 26,27 teilbar, von denen der eine Abschnitt 26 mit zwei Schienenfahrwerken 8 bzw. 11 ausgestattet ist und anhand eines Fahrmotors 28 unabhängig vom anderen Abschnitt 27 verfahrbar ist. Dieser ist nach Art eines Trailers am Abschnitt 26 angelenkt und weist im Bereich der Gelenkstelle 10 ein schienengebundenes Zusatzfahrwerk 29 auf, das als einfache Laufachse 30 ausgebildet und mittels eines Antriebes 31 höhenverstellbar ist. Der Antrieb 31 ist im vorliegenden Fall ein Drehspindelantrieb.

    [0017] Die Hebevorrichtung 3 ist - ähnlich wie der Transportwagen 2 - anhand der Kupplung 25 in zwei Abschnitte 32,33 trennbar, wovon der mit zwei Hubstempelpaaren 16 ausgestattete Abschnitt 32 dem unabhängig verfahrbaren Abschnitt 26 des Transportwagens 2 zugeordnet ist. An der Hebevorrichtung 3 bzw. deren Abschnitten 32 und 33 sind weiters höhenverstellbare, schienengebundene Hilfsfahrwerke 34 vorgesehen, die zur gegebenenfalls erforderlichen Abstützung bzw. Verfahrbarkeit der Hebevorrichtung 3 auf einem verlegten Gleisjoch 6 dienen. Jedes Hilfsfahrwerk 34 besteht aus einem Schwenkrahmen 35, der an seinem einen Ende um eine in Gleisquerrichtung verlaufende horizontale Achse 36 mittels eines Antriebes 37 verschwenkbar am Tragrahmen 13 gelagert ist, sowie aus einem am freien Ende des Schwenkrahmens 35 befindlichen, antreibbaren Spurkranzradpaar 38 zur Auflage auf den Schienen 4 eines Gleisjoches 6.

    [0018] Wie erwähnt, ist die Anlage 1 in den Fig. 1 und 2 während einer Überstellfahrt im Gleis 7 gezeigt, bei der sich die als Raupenfahrwerke ausgebildeten schienenungebundenen Fahrwerke 9 und 12 in hochgehobener Außerbetriebstellung befinden. Wird gerade kein Gleisjoch mit der Anlage 1 transportiert, dann liegt die Hebevorrichtung 3 anhand der Hebebalken 21 der Tragmittel 19 am Transportwagen 2 auf, wobei die Endabschnitte 23 der Hebebalken platzsparend in Gleislängsrichtung eingschwenkt sind. Die Hubstempelpaare 16 sind um die Achse 17 gedreht und ebenfalls zum Tragrahmen 13 hin eingeschwenkt, so daß sich die Hubstempel 15 innerhalb des Lichtraumprofiles befinden (s. Fig. 1).

    [0019] Beim Transport eines Gleisjoches 6 durch die Anlage 1, wie in Fig. 2 zu sehen, ist das Gleisjoch 6 über die auf den Schienen 4 aufliegenden Hebebalken 21 bzw. Greiforgane 39 mit der Hebevorrichtung 3 verbunden. Das Gleisjoch 6 ruht mitsamt der Hebevorrichtung 3 auf dem Transportwagen 2, wobei die Hubstempel 15 um die vertikale Achse 17 nach außen verschwenkt sowie in Gleisquerrichtung voneinander im notwendigen Ausmaß distanziert und mit Abstützschuhen 40 versehen sind. Bei sehr langen Gleisjochen 6 wird überdies der das Ende des Transportwagens 2 überhängende Endabschnitt des Gleisjoches anhand einer Zugvorrichtung 41 mit einem Seil 42 hochgespannt. Zudem wird gegebenenfalls das Zusatzfahrwerk 29 abgesenkt (Fig. 1), um das Gewicht von z.B. sehr schweren Betonschwellen auf mehr Achsen zu verteilen und ein Überschreiten der zulässigen Achslasthöchstgrenzen zu vermeiden.

    [0020] Um die Verfahrbarkeit der sehr langen Anlage 1 mitsamt einem Gleisjoch 6 auch in Gleisbögen zu gewährleisten, sind - zusätzlich zur gelenkigen Ausbildung des Transportwagens 2 und der Hebevorrichtung 3 - die Schienenfahrwerke 8 und 11 anhand einer Querführung 43 durch Antriebe querverschiebbar auf dem Fahrzeugrahmen 44 des Transportwagens gelagert. Dies ermöglicht eine Querverschiebung speziell der Enden des Transportwagens 2 in bezug auf die Gleisachse, um auf diese Weise die Relativverschiebung von Gleisjoch 6 und Fahrzeugrahmen 44 zueinander, die aufgrund der Abwinkelung der Anlage 1 an der Gelenkstelle 10 erfolgt, zu minimieren.

    [0021] Eine weitere Verbesserung der Verfahrbarkeit in Gleisbögen ist mit den in Fig. 3 und 4 rein schematisch gezeigten Varianten der Anlage erzielbar. Bei diesen Ausführungsbeispielen wurde der besseren Übersichtlichkeit wegen die Hebevorrichtung 3 in der Zeichnung weggelassen und nur der Transportwagen 2 dargestellt, wobei für funktionsgleiche Teile dieselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwendet wurden.

    [0022] Bei dem in Fig. 3 ersichtlichen Transportwagen 2 ist das mit 47 bezeichnete Ladeplateau des rechten Abschnittes 27 in bezug auf das Ladeplateau des linken Abschnittes 26 geringfügig tiefer gelegt. Der breitere und daher schwerere Abschnitt des Gleisjoches 6 wird auf dem Abschnitt 26 des Transportwagens 2 abgelegt. Durch diese spezielle Positionierung des Gleichjoches 6 in bezug auf den Transportwagen ist der Effekt erzielbar, daß im der Gelenkstelle 10 unmittelbar benachbarten Bereich des Abschnittes 27 kein Kontakt zwischen den Schwellen 5 des Gleisjoches 6 und dem Ladeplateau 47 besteht. Folglich sind die in Gleisbögen wirksamen Reibungskräfte zwischen dem Gleisjoch 6 und den sich relativ zueinander bewegenden Abschnitten des Transportwagens 2 im rechten Abschnitt 27 wesentlich kleiner als im anderen Abschnitt 26.

    [0023] Eine noch wirkungsvollere Reduktion der genannten Reibungskräfte ermöglicht der in Fig. 4 dargestellte Transportwagen 2, bei dem das Ladeplateau 47 des rechten Abschnittes 27 mit Gleitplatten 48 ausgestaltet ist. Diese sind auf dem Fahrzeugrahmen 44 über Rollen 49 gelagert, deren Drehachsen auf den Drehpunkt der Gelenkstelle 10 ausgerichtet sind. Das Gleisjoch 6 liegt mit seinem schwereren Ende auf dem Abschnitt 26 und mit seinem anderen Ende auf den Gleitplatten 48 des Abschnittes 27 auf, die in Wagenquerrichtung verschiebbar sind. Auf diese Weise ist die im Gleisbogen auftretende Reibung zwischen Gleisjoch 6 und Transportwagen 2 praktisch zur Gänze eliminiert.


    Ansprüche

    1. Fahrbare Anlage (1) zum Aufnehmen, Verlegen sowie Transportieren von aus Schienen und Schwellen gebildeten Gleisjochen (6), mit einer einen Tragrahmen (13) mit höhenverstellbaren Tragmitteln (19) aufweisenden Hebevorrichtung (3), wobei der Tragrahmen (13) mittels in Gleislängsrichtung voneinander distanzierter Paare von Hubstempeln (15) auf dem Bahnkörper abstützbar und zu diesem über einen Antrieb (18) höhenverstellbar ist, und mit einem von der Hebevorrichtung (3) unabhängig verfahrbaren, zur Auflage des Gleisjoches (6) mitsamt der Hebevorrichtung (3) vorgesehenen Transportwagen (2), der endseitig jeweils ein Schienenfahrwerk (8) und ein höhenverstellbares, schienenungebundenes Fahrwerk (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Transportwagen (2) eine zwischen den endseitigen Fahrwerken (8) gelegene Gelenkstelle (10) als auch der Tragrahmen (13) eine Gelenkstelle (14) aufweisen, wobei der Transportwagen (2) im Bereich der Gelenkstelle (10) über ein weiteres Schienenfahrwerk (11) und ein weiteres höhenverstellbares, schienenungebundenes Fahrwerk (12) abgestützt ist und der Tragrahmen (13) der Hebevorrichtung (3) im Bereich der Gelenkstelle (14) ein weiteres Hubstempelpaar (16) aufweist.
     
    2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mittlere Schienenfahrwerk (11) des Transportwagens (2) von den beiden endseitigen Schienenfahrwerken (8) jeweils im gleichen Abstand distanziert angeordnet ist.
     
    3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstelle (10) des Transportwagens (2) dem mittigen Schienenfahrwerk (11) in Gleislängsrichtung unmittelbar benachbart ist, wobei das zugeordnete, mittige schienenungebundene Fahrwerk (12) auf der von der Gelenkstelle (10) abgewandten Seite des mittigen Schienenfahrwerkes (11) höhenverstellbar mit dem Transportwagen (2) verbunden ist.
     
    4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ein allseitig wirksames Gelenk bildenden Gelenkstellen (10,14) des Transportwagens (2) und der Hebevorrichtung (3) jeweils als lösbare Kupplung (25) zwischen zwei Abschnitten (26,27;32,33) des Transportwagens (2) bzw. der Hebevorrichtung (3) ausgebildet sind.
     
    5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der eine, trailerartig am mit dem mittigen Schienenfahrwerk (11) versehenen Abschnitt (26) angelenkte Abschnitt (27) des Transportwagens (2) im Bereich der Gelenkstelle (10) ein schienenverfahrbares Zusatzfahrwerk (29) aufweist.
     
    6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzfahrwerk (29) als über einen Antrieb (31) höhenverstellbare Laufachse (30) ausgebildet ist.
     
    7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (31) als Drehspindelantrieb ausgebildet ist.
     
    8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abschnitt (32,33) der Hebevorrichtung (3) mit mindestens einem über einen Antrieb (37) höhenverstellbaren Hilfsfahrwerk (34) zur Abstützung auf einem Gleisjoch (6) ausgestattet ist.
     
    9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hilfsfahrwerk (34) als endseitig an einem Schwenkrahmen (35) angeordnetes Spurkranzradpaar (38) ausgebildet ist.
     
    10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkrahmen (35) um eine in Gleisquerrichtung verlaufende horizontale Achse (36) verschwenkbar am Tragrahmen (13) der Hebevorrichtung (3) gelagert ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht