[0001] Die Erfindung betrifft eine Wehrklappe, die um eine in der Nähe ihres oberen Randes
angeordnete waagerechte Drehachse oberhalb einer stationären Überlaufschwelle schwenkbar
ist, mit ihrer Unterkante in eine Schließstellung und durch ein mit unterstromseitigem
Abstand von ihrer Drehachse angeordnetes Gegengewicht belastet ist, das die gegenüber
dem oberstromseitig aufzustauenden Wasser erforderliche Schließ- bzw. Drosselkraft
zur Verfügung stellt.
[0002] Nach DE 25 06 126 werden in Mischwasserkanalisationen Regenüberlaufbauwerke vorgesehen,
die das Kanalnetz und eine daran angeschlossene Kläranlage entlasten, indem ein Teil
des Mischwassers in einen Vorfluter abfließt und der Kläranlage von einem Schmutzspeicher-
oder Regenüberlaufbecken nur die ihrer Verarbeitungskapazität entsprechende Mischwassermenge
zugeführt wird. Die solchen Speichern zugeordneten Überlauföffnungen besitzen eine
große Höhe, um bei gefülltem Speicher für das bei fortdauernder Höchstbelastung des
Kanalnetzes weiterhin zufließende Wasser oberhalb der Überlaufschwelle einem ausreichenden
Abflußquerschnitt verfügbar zu halten. Um die oberhalb der Überlaufschwelle verbleibende
Höhe des Beckens als zusätzliches Speichervolumen zu nutzen, kommen zunehmend bewegliche
Wehre zum Einsatz. Mit Hilfe eines beweglichen Wehres läßt sich der Ablauf von Schmutzwasser
drosseln bzw. der kritische Mischwasserabfluß so aufstauen, daß in der vor dem Überlauf
liegenden Kanalstrecke bzw. im Becken ein zusätzlicher Speicherraum entsteht. Wenn
die Wehrklappe im Bereich ihres oberen Endes gelagert ist, verhindert sie bei ihrem
Öffnen automatisch den Abfluß der aufschwimmenden Schmutzstoffe in den Vorfluter.
Außerdem läßt sich mit einer schwenkbaren Wehrklappe ein zuverlässiger Rückstauschutz
gegen auftretendes Hochwasser im Vorfluter erreichen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine unterströmte Wehrklappe der eingangs
bezeichneten Art und deren Verstellmechanismus derart zu verbessern, daß neben einer
einfachen kostengünstigen Bauweise eine sehr geringe Stauspiegelschwankung erreicht
wird, d.h. die Differenz zwischen der Stauhöhe zum Zeitpunkt des Öffnens der Klappe
(Beginn der Entlastung zum Vorfluter) und der maximalen Stauhöhe, die sich bei beliebigem
Zulauf in das Becken mit Hilfe der Öffnungsverstellung der Klappe einregeln bzw. aufrechterhalten
läßt.
[0004] Für eine Wehrklappe der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Mit Hilfe der vorgeschlagenen
konstruktiven Anordnung bzw. der Drehlagerung der Wehrklappe wird die Regenwasserentlastung
wesentlich vereinfacht. Vorteilhaft ist der beim schwenkenden Öffnen der Klappe entstehende,
verhältnismäßig großflächige, etwa waagerechte Ausströmquerschnitt gegenüber dem darüber
befindlichen Stauvolumen, wodurch beim Öffnen sofort aufgrund des hohen hydrostatischen
Druckes eine hohe Abflußgeschwindigkeit bzw. ein großes Abflußvolumen und damit eine
schnell ansprechende Regelung gewährleistet wird. Schon kleine Öffnungswinkel der
Wehrklappe führen zu großen Abflüssen und damit zu einer schnell ansprechenden und
dadurch exakter werdenden Abflußregelung, mit der Änderungen des Stauspiegels klein
gehalten werden können. - Je geringer die vom Regelverhalten der Wehrklappe abhängige
Stauspiegelschwankung ist, desto genauer kann das nutzbare Speichervolumen eines Überlaufbeckens
einschließlich der davor liegenden Kanalstrecke vorausberechnet werden und desto höher
kann bei einem vorhandenen Überlaufbecken das Stauziel gelegt werden, so daß letztlich
ein Gewinn an Speichervolumen entsteht, ohne daß am Speicher entsprechende bauliche
Maßnahmen vorgenommen werden.
[0005] Aufgrund der beanspruchten Anordnung des Gegengewichtes bleibt sein Einfluß auf das
Momentengleichgewicht der Wehrklappe in sämtlichen Öffnungsstellungen annähernd gleich
groß dem von der abfließenden Menge auf die Klappe verursachten Moment, so daß die
Verstellbewegungen der Klappe nur von einer geringen Schwankungshöhe im oberen Bereich
des Stauspiegels abhängig sind bzw. geregelt werden. Die Feinfühligkeit der Regelung
wird auch dadurch verbessert, daß der Einfluß der hydrodynamischen Kräfte auf die
Klappenöffnung bei der Anordnung des Gegengewichtes berücksichtigt worden ist, so
daß für das Öffnen der Klappe nur die hydrostatischen Druckänderungen wirksam sind.
[0006] Durch die über den Verstellweg der Klappe gut abstimmbaren Hebelverhältnisse des
Gegengewichtes werden nur geringe Kraftänderungen benötigt, um die Klappe mehr oder
weniger zu öffnen. Da die auf die Klappe wirkenden Kraftänderungen weitestgehend aus
den Druckkräften des Stauwassers resultieren, sind nur geringe Stauspiegeländerungen
notwendig, um die Klappe zu öffnen, so daß auch dieses Merkmal zu einer schnell ansprechenden
und feinfühligen Regelung beiträgt. - Die Kombination dieser Merkmale führt somit
zu einer neuartigen Wehrklappe, bei der mit einfachen Mitteln ein nahezu konstantes
Stauziel aufrechterhalten und im Dauerbetrieb mit nur geringen Stauspiegelschwankungen
effektiv geregelt werden kann.
[0007] Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Wehrklappe nach der Erfindung bilden
den Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 11. Wenn gemäß Anspruch 4 das Profil der Wehrklappe
zwischen Dichtkante und Drehachse mindestens über ein Abschnitt eine Bogenform besitzt,
vorzugsweise mit einem zur Unterstromseite hin auswärts oder konvex gewölbten Bogen,
werden, insbesondere bei größeren Öffnungsstellungen der Wehrklappe die dynamischen
Wasserkräfte besser auf die Drehachse übertragen, um dort Momente wirksam werden zu
lassen, die dem während der Klappenverschwenkung vom Gegengewicht erzeugten Moment
ähnlich bzw. angeglichen sind.
[0008] Gemäß Anspruch 7 kann die Drehachse der Klappe auf 2/3 des senkrechten Höhenmaßes
zwischen Oberkante der Überlaufschwelle und dem Stauziel angeordnet sein, womit erreicht
wird, daß auf die Klappe aufgrund der oberhalb ihrer Drehachse wirksamen Stauhöhe
Schließkräfte wirken und so das Gegen- oder Schließgewicht kleiner ausgelegt werden
kann. Bei Stauspiegeländerungen in der Nähe des maximalen Stauspiegels verbleibt etwa
nur 3/4 des hydrostatischen Druckes zur Verfügung, der bei Verwirklichung der Maßnahmen
gemäß Anspruch 6 bestehen würde.
[0009] Anspruch 9 schlägt vor, daß in jeder Öffnungsstellung der Wehrklappe ein auf die
Wasserdruckkräfte abgestimmtes Gegenmoment durch Verstellmittel am Hebelarm des Gegengewichtes
erzielbar ist, die eine Verlagerung des Aufhängepunktes des Gegengewichtes während
des Riegelvorganges durch Umlenkungen zwischen Gegengewicht und seinem Aufhänge- bzw.
Angriffspunkt am Hebelarm bewegen. Diese Maßnahmen sind z.B. sinnvoll, wenn zur Platzersparnis
an Bauhöhe die Drehachse sehr dicht unter der Decke des Abflußkanals gelagert ist
und zu diesem Zweck der Hebelarm in der Schließstellung der Wehrklappe anstelle eines
üblichen waagerechten Verlaufes abwärts geneigt ist. Dabei wird das vom Aufhängepunkt
am Hebelarm ausgehende Seil, an dem das Gegengewicht hängt, über eine mit vorausberechneter
Entfernung vom Aufhängepunkt ortsfest am Bauwerk gelagerte Rolle geführt, so daß diese
Umlenkung zu dem erwünschten Momentenverlauf des Gegengewichtes führt. - Bei einem
anderen Beispiel kann der Aufhängepunkt für das Gegengewicht in einer Hülse oder einem
Gleitstein vorgesehen sein, der in einem gegebenenfalls gebogenen Langlochschlitz
des Hebelarm selbsttätig beweglich bzw. verschiebbar ist, wenn der Hebelarm eine bestimmte
Aufwärtsneigung erreicht, so daß im Fall einer Wehrklappe mit geradem Profil das Gegengewichtsmoment
automatisch verringert wird, wenn bei weit geöffneter Klappe die dann auf sie wirkenden
Wasserdruckkräfte abnehmen.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Wehrklappe ergeben sich aus den
Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen,
die sämtlich erfindungswesentliche Merkmale enthalten. Die einzelnen Merkmale, insbesondere
die der Ansprüche, können für sich oder in beliebig anderer Kombination zusätzliche
Ausführungsformen der Erfindung verkörpern. In den Zeichnungen zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- in teilweise geschnittener Seitenansicht eine Funktionsskizze eines Auführungsbeispiels
einer Wehrklappe nach der Erfindung,
- Fig. 2
- die Wehrklappe nach Fig. 1 im Zustand einer normalen Entlastung des angestauten Mischwassers
und
- Fig. 3
- in ähnlicher Darstellung wie in Fig. 2 den Entlastungszustand bei gleichzeitigem Rückstau
auf der Abfluß- oder Vorfluterseite.
[0011] Entsprechend der Zeichnungen ist ein Überlaufbauwerk z.B. eines Speicherbeckens in
Form einer senkrechten Wand 10 mit einer darin in bestimmter Höhe angeordneten querverlaufenden
Abflußöffnung 12 dargestellt, wobei die Unterseite dieser sich mit ihrer größeren
Länge senkrecht zur Zeichenebene erstreckenden Rechtecköffnung eine Überlaufschwelle
14 bildet. Die senkrechte Wand 10 kann aus einem Seitenwandabschnitt eines Überlaufbeckens
16 oder eines z.B. in dieses tangential mündenden Zulaufkanals bestehen. Unterstromseitig
bzw. rechts von der senkrechten Wand 10 mündet die Abflußöffnung 12 in einen zum Vorfluter
führenden Entlastungskanal 18.
[0012] Der normalerweise durch die Überlaufschwelle 14 bestimmte maximale Füllstand des
Überlaufbeckens 16 wird durch Drosselung des Mischwasserabflusses mittels einer erfindungsgemäßen
Wehrklappe 20 auf ein erwünschtes Stauziel mit maximaler Stauspiegelhöhe 24 erhöht.
Die sich mindestens über die Breite der Entlastungsöffnung 12 erstreckende Wehrklappe
20, die beidseitig mittels nicht gezeigter Dichtungen an zugeordneten seitlichen Dichtflächen/Leitwänden
des Abflußkanals geführt anliegt, ist im Bereich ihres oberen Randes mit einer Drehachse
22 fest verbunden, die vorzugsweise in Höhe des Stauziels oder geringfügig ober- oder
unterhalb davon gelagert ist. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt das Profil
der Wehrklappe 20 zwischen ihrem mittels einer Dichtung 30 an der Überlaufwand anliegenden
Unterkante und der Drehachse 22 einen zur Unterstromseite hin konvex gebogenen Verlauf
26, wobei etwa das untere halbe Höhenmaß der Klappe die Bogenform aufweist und das
obere halbe Höhenmaß 28 geradlinig verlaufen kann. Wesentlich ist bei dieser Wehrklappe,
daß sie in der mit ausgezogenen Linien gezeigten Schließstellung von der Unterkante
aus stromab geneigt ist, und zwar in einem spitzen Winkel W zwischen etwa 20° bis
60° bezüglich einer von der unteren Anlagestelle ausgehenden gedachten Senkrechten.
[0013] Obwohl die Wehrklappe zwischen unterer Dichtkante und Drehachse auch einen etwa durch
die Gerade G angedeuteten geraden Verlauf besitzen kann, die sich in der Schließstellung
der Klappe zwischen Unterkante 30 und Drehachse 22 erstreckt, wird eine gewölbte Profilform
bevorzugt, weil dort der vom abfließenden Wasser in den verschiedenen Öffnungsstellungen
der Klappe erzeugte Momentenverlauf auf einem wesentlichen Bereich des Klappenstellweges
dem Verlauf der vom Gegengewicht erzeugten Rückstellmomente annähernd gleich ist.
Aufgrund dieses über einen wesentlichen Stellbereich weitgehend vorhandenen Momentenabgleiches
können die durch die Regelwirkung der Klappe eintretenden Stauspiegelschwankungen
sehr niedrig z.B. im Bereich zwischen 1 und 2 cm gehalten werden.
[0014] Auf der Drehachse 22, die in von der Bauwerksdecke 44 nach unten ragenden Laschen
32 gelagert ist, sind das obere Ende der Wehrklappe 20 sowie ein (oder mehrere) Hebelarm(e)
38 in geeigneter Länge befestigt, der an seinem freien Ende einen Aufhängepunkt 40
für ein Gegengewicht 42 aufweist, z.B. in Form einer Öffnung, in der mittels eines
Seiles oder eines Lenkers ein (bzw. mehrere aufgeteilte) Gegengewicht(e) aufgehängt
ist (sind). Die Erstreckungsrichtung des Hebelarms 38 ist so gewählt, daß in der Seitenansicht
eine gerade Verbindungslinie zwischen dem Aufhängepunkt 40 des Gegengewichtes und
der Drehachse 22 bei geschlossener Klappe mit der Waagerechten (entspricht im gezeigten
Beispiel dem Stauziel-Stauspiegel 24) einen Winkel im Bereich von -20° bis +20° bilden.
[0015] Als wichtiges Merkmal der Erfindung befinden sich sowohl die Drehachse 22 der Wehrklappe
als auch der oder die daran angeschlossenen Hebel arme 38 mit Gegenwicht 42 auf der
Unterstromseite des Regenüberlaufbauwerkes, so daß unter normalen Betriebsbedingungen
Wehrklappe 20 und Gegengewicht 42 selbsttätig ihre vorbestimmte Abfluß-Regelungsfunktion
ausüben können.
[0016] Zwischen jedem Hebelarm 38 und der versteiften Rückseite (Unterstromseite) der Wehrklappe
20 können eine oder mehrere Versteifungsstreben 46 vorgesehen sein. In der in Fig.
1 in unterbrochenen Linien gezeigten vollständigen Öffnungsstellung der Wehrklappe
erkennt man, daß ein weiter großflächiger Öffnungsquerschnitt entsteht, durch den
das aufgestaute Wasser direkt nach unten und somit besonders schnell abfließt. In
der Schließstellung liegt ein sich oberhalb der Drehachse 22 erstreckendes freies
Ende 36 der Wehrklappe 20 an einer waagerechten Dichtung einer von der Bauwerksdecke
senkrecht nach unten geführten Schürze 34 an. Diese obere Abdichtung findet Anwendung,
wenn es sich um eine "überstaute" Wehrklappe handelt oder im Fall eines hohen Vorfluterrückstaus
ein vollständiger Abfluß in Richtung zur Oberstromseite notwendig ist.
[0017] Bei einer mehr oder weniger normalen Entlastung entsprechend Fig. 2 verbleibt der
gewölbte untere Abschnitt der Wehrklappe noch unter dem Einfluß bzw. der Momentenwirkung
des darüber befindlichen Aufstaus, da nur ein relativ kleiner waagerechter Querschnitt
geöffnet ist.
[0018] Bei der in Fig. 3 gezeigten Entlastung unter Rückstau im Vorfluter erkennt man, daß
das Gegengewicht 42 teilweise in den vorfluterseitigen Aufstau eintaucht. Dadurch
verringert sich die vom Gegengewicht ausgeübte Schließkraft, um die vom Rückstau auf
die Klappe 20 ausgeübte Schließkraft zu kompensieren und den weiteren Abfluß aus dem
Becken zu ermöglichen.
1. Wehrklappe, die um eine in der Nähe ihres oberen Randes angeordnete waagerechte Drehachse
(22) oberhalb einer stationären Überlaufschwelle (14) schwenkbar ist, mit ihrer Unterkante
(30) in eine Schließstellung unterstromseitig an die Überlaufschwelle anlegbar und
durch ein mit unterstromseitigem Abstand von ihrer Drehachse (22) angeordnetes Gegengewicht
(42) belastet ist, das die gegenüber dem oberstromseitig aufzustauenden Wasser erforderliche
Schließ- bzw. Drosselkraft zur Verfügung stellt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Wehrklappe (20) in ihrer Schließstellung eine von ihrer Unterkante ausgehende
stromab gerichtete mittlere Neigung in der Größe eines spitzen Winkels (W) aufweist,
den eine zwischen ihrer Unterkante (30) und der Drehachse (22) verlaufende Gerade
(G) und eine von der Anlagestelle ausgehende Senkrechte bilden,
- und daß das mit der Wehrklappe (20) fest verbundene Gegengewicht (42) so angeordnet
ist, daß der senkrechte Abstand seines Schwerpunktes von der Drehachse (22) in jeder
Stellung, von der Schließstellung bis zur maximalen Öffnungsstellung der Wehrklappe
(20) ein Gegenmoment erzeugt, das annähernd dem von der zum Konstanthalten des Stauziels
(24) abfließenden Wassermenge verursachten Moment entspricht.
2. Wehrklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Neigungswinkel
der Wehrklappe (20) in der Schließstellung im Bereich zwischen etwa 20° und 60° liegt.
3. Wehrklappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt bzw.
das Profil der Wehrklappe (20) zwischen Dichtkante (30) und Drehachse (22) eine im
allgemeinen gerade Form besitzt.
4. Wehrklappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt bzw.
das Profil der Wehrklappe (20) zwischen Dichtkante (30) und Drehachse (22) mindestens
über einen Abschnitt eine geborene Form besitzt, vorzugsweise eine Klappenform mit
einem zur Unterstromseite hin auswärts oder konvex gewölbten Bogen.
5. Wehrklappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Schließstellung der Wehrklappe in der Seitenansicht eine Gerade zwischen der Drehachse
(22) und dem Aufhängepunkt (40) des Gegengewichtes (42) an einem mit der Wehrklappe
(20) fest verbundenen Hebelarm (38) sowie eine durch die Drehachse (22) verlaufende
Waagerechte einen im Bereich von -20° bis +20° liegenden Winkel bilden.
6. Wehrklappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehachse (22) der Wehrklappe in Höhe des Stauziels (24) oder geringfügig ober- oder
unterhalb davon angeordnet ist.
7. Wehrklappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehachse (22) der Wehrklappe auf etwa 2/3 des senkrechten Höhenmaßes zwischen Oberkante
der Überlaufschwelle (14) und dem Stauziel (24) angeordnet ist.
8. Wehrklappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als überstaute Wehrklappe ausgeführt ist, so daß das Stauziel durch entsprechende
Erhöhung des Gegengewichts auch oberhalb der Drehachse der Wehrklappe liegen kann.
9. Wehrklappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
jeder Öffnungsstellung der Wehrklappe ein auf die Wasserdruckkräfte abgestimmtes Gegenmoment
durch Verstellmittel am Hebelarm des Gegengewichts (42) erzielbar ist, die eine Verlagerung
des Aufhängepunktes (40) des Gegengewichts während des Regelvorgangs durch Umlenkungen
zwischen Gegengewicht und seinem Aufhänge- bzw. Angriffspunkt am Hebelarm (38) bewirken.
10. Wehrklappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Rückstauschutzelement gegen unterwasserseitige Hochwassereinflüsse einsetzbar
bzw. mit dazu vorgesehenen Hilfseinrichtungen kombinierbar ist.
11. Wehrklappe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei entsprechender Auslegung
der Dichteverteilung und Anordnung des Gegengewichtes (42) eine Kompensation der durch
unterwasserseitiges Hochwasser hervorgerufene Beeinflussung der Abflußmenge erfolgen
kann.