[0001] Die Erfindung betrifft einen druckmittelbetätigten Linearantrieb gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Linearantriebe sind beispielsweise in den Druckschriften DE-PS 14 50 723,
DE 27 18 528 A1 und DE 28 16 546 A1 in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt
und beschrieben. Diese bekannten Linearantriebe haben den Nachteil, daß sie nur für
eine ortsfeste starre Installation ihrer Führungsbahn geeignet sind und eine Änderung
des Bahnverlaufes nur mit erheblichem Aufwand an Montagezeit und Neuteilen möglich
ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen kostengünstig
herstellbaren druckmittelbetätigten Linearantrieb zu schaffen, der einen problemlos
variablen Aufbau ermöglicht und in beliebigen Horizontal- und/oder Vertikalkurven
verlegbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen gattungsgemäßen Linearantrieb gelöst,
der die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale aufweist.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen und Ausgestaltungen der
Erfindung gekennzeichnet.
[0005] Durch die überwiegende Verwendung polymerer Werkstoffe für das gesamte aktive System
des erfindungsgemäßen Linearantriebes können die typischen Eigenschaften dieser Werkstoffe,
wie Flexibilität, Elastizität, Dauerhaltbarkeit bei Wechselbelastung, Abriebfestigkeit,
Witterungs- und Chemikalienbeständigkeit sowie bewährte Technologien zu ihrer Verarbeitung
und Formgebung in vollem Umfang genutzt werden. Ferner lassen sich Forderungen nach
Wiederverwertung der Werkstoffe (Recycling) weitgehend berücksichtigen.
[0006] In besonders vorteilhaften Ausführungsformen sind die flexible Führungsbahn und der
flexible schlauchartige Hohlkörper des erfindungsgemäßen Linearantriebes einstückig
ausgeführt, d.h. diese beiden Bauteile sind kraft- und/oder formschlüssig zu einer
praxisgerechten Einheit verbunden. Dies kann besonders zweckmäßig auch dadurch realisiert
werden, daß die Führungsbahn und der schlauchartige Hohlkörper einen durch Koextrusion
erzeugten flexiblen Profilstrang bilden, und zwar insbesondere in der Weise, daß der
schlauchartige Hohlkörper an einer Seite des Profilstranges als in Längsrichtung durchlaufender
Kanal in diesen integriert ist. Dabei ist der die Führungsbahn bildende Querschnittsanteil
des Profilstranges aus einem verhältnismäßig harten Polymer gebildet, während der
den schlauchartigen Hohlkörper bildende Teil eine Außenwandung aus einem besonders
elastisch-flexiblen Werkstoff aufweist.
[0007] Der schlauchartige Hohlkörper kann jedoch auch in üblicher Weise als separater Schlauch
ausgebildet und - insbesondere durch eine angeformte Kederleiste - formschlüssig mit
der Führungsbahn verbunden sein. Ferner kann es zweckmäßig sein, die Wandung des schlauchartigen
Hohlkörpers so aufzubauen, daß sie eine weiche Innenschicht und eine demgegenüber
härtere Außenschicht aufweist, wodurch das Abrollen der Quetschrolle verbessert und
der Verschleiß vermindert wird. Zwischen der Innenschicht und der Außenschicht ist
dann vorzugsweise ein flexibler geflochtener Festigkeitsträger eingefügt, dessen Flechtwinkel
den Erfordernissen in bezug auf die Neutralisierung der Axialkräfte angepaßt sind.
[0008] Es hat sich gezeigt, daß sich mit einem erfindungsgemäßen Linearantrieb besonders
hohe Vortriebskräfte erzeugen lassen, wenn der Durchmesser der Quetschrolle - und
gegebenenfalls der ihr paarig zugeordneten Gegenrolle - dem zwei- bis vierfachen des
Durchmessers des schlauchartigen Hohlkörpers entspricht.
[0009] Die beigefügte Zeichnung gibt Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung in
schematischer, nicht maßstäblicher Darstellung wieder. Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Linearantrieb in perspektivischer Darstellung und
- Figur 2
- denselben Antrieb im Querschnitt;
- Figur 3
- eine andere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes im Querschnitt und
- Figur 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel im Längsschnitt,
- Figur 5
- den Querschnitt V-V aus Figur 4 und
- Figur 6
- den Querschnitt VI-VI aus Figur 4.
[0010] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung bildet
die Führungsbahn 1 mit dem schlauchartigen Hohlkörper 2 eine einstückige Einheit in
Form eines vollständig aus flexiblen, vernetzten oder thermoplastischen Elastomeren
gebildeten Profilstranges, an dem die Transporteinrichtung 3 abrollt. Die polymeren
Werkstoffe für die Teile 1 und 2 sind dabei aufgabenspezifisch ausgewählt, das heißt,
der Teil 1 besteht aus einem verhältnismäßig harten biegsamen Werkstoff, der Teil
2 dagegen aus einem sehr flexiblen elastischen Material. Beide Teile können getrennt
hergestellt und nachträglich durch Verschweißen bwz. Verkleben vereinigt sein, oder
sie bilden von vornherein eine durch Koextrusion erzeugte Einheit.
[0011] Wie Figur 2 zeigt, ist im oberen Teil der Transporteinrichtung 3 die Quetschrolle
5 angeordnet, die den schlauchartigen Hohlkörper 2 gegen die Führungsbahn 1 preßt
und dichtquetscht.
[0012] In der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist der schlauchartige Hohlkörper 2 als separates
Bauteil ausgebildet und mittels einer angeformten Kederleiste 7 formschlüssig mit
der Führungsbahn 1 verbunden. Das Zusammenpressen des schlauchartigen Hohlkörpers
2 erfolgt hier durch die Quetschrolle 5 und eine dieser paarig zugeordnete Gegenrolle
4.
[0013] Die Figuren 4, 5 und 6 geben eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
wieder, die sich dadurch auszeichnet, daß mit ihr besonders hohe Vortriebskräfte realisiert
werden können. Zu diesem Zweck weist sie ober- und unterhalb der Führungsbahn 1 je
einen schlauchartigen Hohlkörper 2 und 2' auf, dem jeweils eine in der Transporteinrichtung
3 gelagerte Quetschrolle 5 bzw. 5' zugeordnet ist. Ferner ist ein Führungsrollenpaar
6 und 6' vorgesehen, das an der Führungsbahn 1 abrollt. Die schlauchartigen Hohlkörper
2 und 2', die durch die Quetschrollen 5 und 5' senkrecht zur Führungsbahn 1 dichtgequetscht
werden, sind auch bei dieser Ausführungsform durch angeformte Kederleisten formschlüssig
mit der Führungsbahn 1 verbunden.
1. Druckmittelbetätigter Linearantrieb, der mindestens einen entlang einer Führungsbahn
(1) angeordneten und wahlweise von jeweils einem seiner beiden Enden her mit einem
flüssigen oder gasförmigen Druckmittel beaufschlagbaren flexiblen, aus vernetzten
oder thermoplastischen Elastomeren gebildeten schlauchartigen Hohlkörper (2) sowie
mindestens eine, an einer an der Führungsbahn abrollbaren Transporteinrichtung (3)
drehbar gelagerte, den schlauchartigen Hohlkörper (2) gegen die Führungsbahn (1) oder
eine Gegenrolle (4) dichtquetschende Quetschrolle (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbahn (1) aus einem flexiblen vernetzten oder thermoplastischen Elastomer
gebildet ist.
2. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Führungsbahn
(1) und der die flexible(n) schlauchartige(n) Kohlkörper (2) eine einstückige Einheit
bilden.
3. Linearantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (1) und
der (die) schlauchartige(n) Hohlkörper (2) einen durch Koextrusion erzeugten flexiblen
Profilstrang bilden.
4. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der (die)
schlauchartige(n) Hohlkörper (2) eine weiche Innenschicht und eine demgegenüber härtere
Außenschicht aufweist (aufweisen).
5. Linearantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der weichen Innenschicht
und der härteren Außenschicht des schlauchartigen Hohlkörpers (2) ein flexibler geflochtener
Festigkeitsträger eingefügt ist, wobei dessen Flechtwinkel den Erfordernissen in bezug
auf die Neutralisierung der Axialkräfte angepaßt sind.
6. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der Quetschrolle(n) (5) und gegebenenfalls der Gegenrolle(n) (4) dem 2- bis 4-fachen
des Durchmessers des schlauchartigen Hohlkörpers (2) entspricht.