[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufrollen-Lagerung an Rollen-Ausziehführungen für aus
einem Möbelkorpus ausziehbare Schubladen u.dgl., bei welcher die an der schubladenzugeordneten
Laufschiene und der korpuszugeordneten Führungsschiene angeordnete Rollen auf metallischen
Lagerachsen drehbar gelagert sind, welche von der Stegfläche der jeweiligen Schiene
vorstehen und durch Vernieten oder Vertaumeln des freien Endes eines integral am schienenseitigen
Ende angesetzten und eine Bohrung in der Stegfläche der jeweiligen Schiene durchsetzenden
Zapfenansatzes verringerten Durchmessers befestigt sind.
[0002] Rollen-Ausziehführungen haben sich wegen ihres auch bei relativ hoher Belastung leichten
Laufs zur Lagerung von Schubladen und anderen im Korpus eines Möbelstücks ausziehbar
gelagerten Möbelteilen in den letzten Jahren in großem Maße eingeführt. Insbesondere
in den Fällen, in denen die Ausziehführungen zwischen der Innenfläche der Korpuswand
und der Außenfläche der zugehörigen Schubladenseitenwand angeordnet werden muß, werden
Rollen-Ausziehführungen verwendet, weil die Abmessungen in horizontaler Richtung gering
gehalten werden können, so daß der Spalt zwischen der Schubladenseitenwand und dem
Schrankkorpus klein wird. Da bei Rollen-Ausziehführungen an einem Ende der Führungs-
und der Laufschiene jeweils nur eine Rolle vorgesehen ist, werden auch die gesamten
Gewichtsbelastungen und dynamischen Belastungen nur über diese beiden Rollen auf die
Korpus-Tragwand übertragen, wodurch die die Rollen lagernden Lagerachsen, insbesondere
im Bereich ihrer Befestigung in den Stegflächen der zugeordneten Schiene hoch belastet
sind. Da die Krafteinleitung über den Umfang der jeweiligen Laufrolle in Bezug auf
die Verankerung der Lagerachse der Laufrolle in der Stegfläche der zugeordneten Schiene
einen deutlichen Hebelarm bildet, wird die Vernietungsstelle relativ hoch beansprucht,
was zur Folge hat, daß sich entweder die Vernietung lockert oder auch das Material
der Schiene durch die Beanspruchung im Laufe der Zeit verformt und die Achse dann
schräg steht, wodurch die Funktion der Ausziehführung beeinträchtigt wird. Um dies
zu vermeiden, ist es erforderlich, die Führungs- und die Laufschiene aus Ausgangs-Blechmaterial
einer gewissen Mindeststärke herzustellen, obwohl die Schienen in Bezug auf ihre Tragfunktion
und Haltbarkeit an sich auch aus dünnerem Blech hergestellt werden könnten, was ihre
Herstellung durch Abkanten oder Walzen erleichtern und in Verbindung mit dem dünneren
Blechmaterial auch die Herstellungskosten verringern würde.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Befestigung der Lagerachse für die
Rollen von Rollen-Ausziehführungen an den zugeordneten Schienen derart zu verändern,
daß die höhere Belastbarkeit der Befestigung einerseits und dadurch auch die Möglichkeit
der Herstellung der Schienen aus Blechmaterial geringerer Materialstärke ermöglicht
wird.
[0004] Ausgehend von einer Laufrollen-Lagerung der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die jeweilige Lagerachse an ihrem zapfenansatzseitigen
Ende mit einer im Durchmesser vergrößerten, an der zugewandten Schienen-Stegfläche
abgestützten Scheibe versehen ist. Durch diese Scheibe wird die die Lagerachse zu
verbiegen suchende Beanspruchung nicht direkt in die Nietstelle, sondern über die
Anlagefläche der Scheibe an der Stegfläche auf einen größeren Bereich in die zugehörige
Schiene eingeleitet. Die Nietstelle selbst, in welcher sich die Biegebeanspruchung
in Folge des geringen Durchmessers des Zapfenansatzes konzentriert, wird somit von
den Biegebeanspruchungen entlastet, was die angestrebte erhöhte Beanspruchbarkeit
der Befestigung der Lagerachse an der zugeordneten Schiene zur Folge hat.
[0005] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist die Scheibe eine zur Schienen-Stegfläche
hin konkave Wölbung auf und sie ist in befestigtem Zustand entlang ihres äußeren Randes
an der Stegfläche abgestützt. Dadurch werden die auftretenden Biegebeanspruchungen
also über den Rand der Scheibe und somit den größtmöglichen Hebelarm abgestützt, was
die über den Rand der Scheibe auf die Stegfläche einwirkende Beanspruchung minimiert.
[0006] Insbesondere dann, wenn die Bohrung für den Zapfenansatz in einem napfförmig von
der Stegfläche vorgeprägten Bereich der Stegfläche der zugeordneten Schiene erfolgt,
was die Regel ist, da dann der beim Vernieten oder Vertaumeln des Zapfenansatzes entstehende
Nietkopf in diesem napfförmigen Bereich liegt und die Anbringung der Schiene an der
Korpus-Innenfläche bzw. der Schubladen-Seitenwand nicht stört, ist die lichte Tiefe
der konkaven Wölbung und der Scheibe mit Vorteil im wesentlichen gleich dem Überstand
des napfförmigen Vorsprungs der Stegfläche über die unverformte Stegfläche entsprechend
gewählt.
[0007] Dabei empfiehlt sich dann eine Ausgestaltung derart, daß die gewölbte Scheibe in
einem mittleren Bereich ebenflächig ausgebildet und nur in ihrem äußeren Randbereich
in Richtung zur zugeordneten Schienen-Stegfläche umgebogen ist. Die Lagerachse liegt
dann also mit der schienenseitigen Stufenfläche an der zugewandten Fläche des napfförmigen
Bereichs an, wobei die auf die Lagerachse einwirkenden Biegebeanspruchungen aber radial
außerhalb des napfförmigen Bereichs über den Rand der konkav gewölbten Scheibe direkt
in die Stegfläche eingeleitet werden.
[0008] Vorzugsweise ist die Scheibe integraler Teil der Lagerachse, wobei die Lagerachse
dann mit der Scheibe und dem Napfansatz zweckmäßig als integraler metallischer Preßteil
hergestellt ist.
[0009] Alternativ kann die Scheibe auch ein gesondert hergestellter und nachträglich am
stegflächenseitigen Ende der Lagerachse befestigter Bauteil sein.
[0010] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert und zwar zeigt:
- Fig. 1
- einen durch die Mittelachse gelegten Schnitt durch eine Laufrolle und die in der erfindungsgemäßen
Weise ausgebildete Lagerachse sowie deren Befestigung an der Stegfläche einer zugeordneten
Schiene;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildete Lagerachse für
die Laufrollen von Rollen-Ausziehführungen vor deren Befestigung an einer Schiene
und der Montage der zugeordneten Laufrolle; und
- Fig. 3
- den innerhalb des strichpunktierten Kreises 3 in Fig. 2 dargestellten Teil der Lagerachse
in einem Längsmittelschnitt.
[0011] In Fig. 1 ist die Lagerung einer Laufrolle 10 aus Kunststoff auf einer Lagerachse
12 aus Metall gezeigt, die ihrerseits von der Stegfläche 14 einer Schiene 16, beispielsweise
der Laufschiene einer Rollen-Ausziehführung vortritt.
[0012] Die Lagerachse 12 weist einen langgestreckten zylindrischen Abschnitt 18 auf, auf
welchem die Lagerbohrung 20 in der Nabe 22 der Laufrolle drehbar gelagert ist. Am
schienenabgewandten Ende wird die Laufrolle 10 durch eine Scheibe 24 auf dem zylindrischen
Abschnitt 18 gehalten, welche ihrerseits auf einem von der Stirnseite der Lagerachse
12 vortretenden und am freien Ende vernieteten oder vertaumelten Zapfen 26 gehalten
ist.
[0013] Am schienenseltigen Ende erfolgt die Befestigung der Lagerachse 12 ebenfalls durch
einen Zapfenansatz 28, der durch eine Bohrung 30 in einem napfförmigen, von der Stegfläche
vorgeprägten Bereich 32 der Stegfläche 14 hindurchgeführt und dann in dem auf der
rollenabgewandten Seite des napfförmigen Bereichs gebildeten Hohlraum vertaumelt ist.
Zur Abstützung des Lagerzapfens 12 gegen die ihn auf Biegung beanspruchenden und somit
auch die Nietbefestigung in der Schiene zu verformen suchenden Beanspruchungen ist
am schienenseitigen Ende des zylindrischen Abschnitts 18 eine im Durchmesser vergrößerte
Scheibe 34 einstückig angeformt, deren äußerer Randbereich zur Stegfläche 14 umgeformt
ist, so daß sie also in Richtung zur Stegfläche einen Hohlraum aufweist. Die Tiefe
dieses Hohlraums und der Vorsprung des napfförmigen Bereichs 32 über die Stegfläche
14 sind so gewählt, daß die freien Ränder der Scheibe auf der Stegfläche 14 aufsitzen,
wenn der Zapfenansatz 28 in der bestimmungsgemäßen Befestigungsstellung in der Bohrung
30 des napfförmig vorgeprägten Bereichs 32 vertaumelt ist.
[0014] Die in Folge des zwischen der Einleitung des Gewichts über die Laufrolle in die Lagerachse
und der Befestigung der Lagerachse in der stegfläche der zugeordneten Schiene entstehende
Momentenbeanspruchung der Befestigungsstelle wird also über die Ränder der Scheibe
34 auf der Stegfläche 14 der Schiene 16 abgestützt und somit die eigentliche Nietbefestigung
des Zapfenansatzes 28 in der Bohrung 30 entlastet.
[0015] Die Lagerachse 12 ist im dargestellten Fall ein integraler im Preßverfahren aus Metall
hergestellter Teil, wobei jedoch auch eine gesonderte Herstellung der konkav gewölbten
Scheibe und eine nachträgliche Montage auf der eigentlichen Lagerachse in Frage kommt.
Dies könnte beispielsweise so geschehen, daß die getrennt hergestellte gewölbte Scheibe
mit einer Mittelbohrung versehen wird, in welche der entsprechend verlängerte und
mit einem gewissen Übermaß im Bezug auf den lichten Innendurchmesser der Mittelbohrung
der Scheibe bemessene Zapfenansatz 28 eingepreßt wird.
1. Laufrollen-Lagerung an Rollen-Ausziehführungen für aus einem Möbelkorpus ausziehbare
Schubladen u.dgl., bei welcher die an der schubladenzugeordneten Laufschiene und der
korpuszugeordneten Führungsschiene angeordneten Rollen (10) auf metallischen Lagerachsen
(12) drehbar gelagert sind, welche von der Stegfläche (14) der jeweiligen Schiene
(16) vorstehen und durch Vernieten oder Vertaumeln des freien Endes eines integral
am schienenseitigen Ende angesetzten und eine Bohrung (30) in der Stegfläche der jeweiligen
Schiene durchsetzenden Zapfenansatzes (28) verringerten Durchmessers befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Lagerachse (12) an ihrem zapfenansatzseitigen Ende mit einer im
Durchmesser vergrößerten, an der zugewandten Schienen-Stegfläche (14) abgestützten
Scheibe (34) versehen ist.
2. Laufrollen-Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (34)
eine zur Schienen-Stegfläche (14) hin konkave Wölbung aufweist und in befestigtem
Zustand entlang ihres äußeren Randes an der Stegfläche (14) abgestützt ist.
3. Laufrollen-Lagerung nach Anspruch 2, bei welcher die Bohrung (30) für den Zapfenansatz
(28) in einem napfförmig von der Stegfläche vorgeprägten Bereich (32) der Stegfläche
(14) der zugeordneten Schiene (16) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichte Tiefe der konkaven Wölbung der Scheibe (34) im wesentlichen gleich dem Überstand
des napfförmig vorgeprägten Bereichs (32) der Stegfläche (14) über die unverformte
Stegfläche (14) entspricht.
4. Laufrollen-Lagerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gewölbte Scheibe
(34) in einem mittleren Bereich ebenflächig ausgebildet und nur in ihrem äußeren Randbereich
in Richtung zur zugeordneten Schienen-Stegfläche (14) umgebogen ist.
5. Laufrollen-Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe (34) integraler Teil der Lagerachse (12) ist.
6. Laufrollen-Lagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerachse (12)
mit der Scheibe (34) und dem Zapfenansatz (28) ein integraler metallischer Preßteil
ist.
7. Laufrollen-Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe (34) ein gesondert hergestellter und nachträglich am stegflächenseitigen
Ende der Lagerachse (12) befestigter Bauteil ist.