[0001] Die Erfindung betrifft zum einen ein Bergungsfahrzeug für die Transportfahrzeuge
einer Seilbahn, mit an zumindest einem Tragseil und an zumindest einem Zugseil geförderten
Laufwerk, mit einem Bergungskorb und mit einem am Laufwerk schwenkbeweglich aufgenommenen
Gehänge, an dem unten der Bergungskorb hängt, wobei der Bergungskorb gegenüber dem
Laufwerk mit einem Zugapparat aus einer Fahrstellung in eine Bergungsstellung ablaßbar
bzw. hebbar ist.
[0002] Zum anderen betrifft die Erfindung ein Bergungsfahrzeug für die Transportfahrzeuge
einer Seilbahn, mit einem an zumindest einem Trag-Zugseil schwenkbeweglich aufgenommenem
Gehänge, an dem unten ein Bergungskorb hängt, wobei der Bergungskorb gegenüber seiner
Aufnahme am Trag-Zugseil mit einem Zugapparat aus einer Fahrstellung in eine Bergungsstellung
ablaßbar bzw. hebbar ist.
[0003] Nach internationalen Standards sind Seilbahnen für den Notfall mit einem Bergungsfahrzeug
auszurüsten, wenn ein schlecht begehbares Gelände überfahren wird, auf dem die Passagiere
nicht abgeseilt werden können. Dank der heute allgemein erreichten hohen Betriebssicherheit
von Seilbahnen handelt es sich bei den Bergungsfahrzeugen um praktisch fast nicht
gebrauchte Einrichtungen, da solche Notfälle im allgemeinen nicht vorkommen. Die Bergungsfahrzeuge
müssen aber nach den Vorschriften für den Notfall stets einsatzbereit zur Verfügung
stehen und es ist alljährlich einmal eine Überprüfung der Fahrzeuge vorgesehen, bei
der ihre Einsatzbereitschaft und Funktionsfähigkeit festgestellt und abgenommen wird.
[0004] Bei einem bekannten Bergungsfahrzeug mit den eingangs genannten Merkmalen, das für
eine Pendelseilbahn mit zwei Tragseilen für das Transportfahrzeug vorgesehen ist,
an denen auch das Bergungsfahrzeug gefördert wird, besteht das Gehänge aus mehreren,
an ihren Enden gelenkig zusammengesteckten Vierkantrohren. Das obere Vierkantrohr
hängt schwenkbeweglich am Laufwerk, am unteren Vierkantrohr ist der Bergungskorb unten
fest angebracht und kann mit einem Seilzugapparat in mehreren Stufen auf die erforderliche
Höhenlage zum Transportfahrzeug gebracht und am Vierkantrohr verriegelt werden. Die
mehreren Gelenke sind als Rastgelenke ausgebildet, die in der Strecklage zwischen
den Vierkantrohren einrasten. Das bekannte Bergungsfahrzeug wird in der Bergstation
abgestellt. Da das ausgefahrene Gehänge zu lang ist, mit seinem Bergungskorb bis unter
den Perron reicht, wird das gesamte Bergungsfahrzeug mit dem Laufwerk von den Tragseilen
abgenommen und in einem Stauraum der Bergstation aufbewahrt. Der Bergungskorb wird
vom Gehänge entfernt, das Gehänge läßt sich in den Rastgelenken zusammenklappen und
die Vierkantrohre nebeneinanderliegend aneinander befestigen. Das Abnehmen des Bergungsfahrzeugs
von den Tragseilen bzw. sein Wiederaufsetzen auf die Tragseile bis zur Betriebsbereitschaft
dauert recht lange und ist im übrigen eine sehr gefährliche Angelegenheit.
[0005] Demgegenüber soll die Aufgabe gelöst werden, das gesamte Bergungsfahrzeug, also Laufwerk
mit Gehänge samt Bergungskorb und Zugapparat, auf engstem Raum abzustellen und funktionsfähig
aneinandergebaut einsatzbereit verfügbar zu halten.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen gelöst, daß das Gehänge in Fachwerkbauweise
aus mehreren Zugmitteln, vorzugsweise Drahtseilen, besteht, an denen das Zugmittel
des Zugapparats angreift.
[0007] Die mehreren Drahtseile des Gehänges, alternativ können auch Ketten vorgesehen sein,
bilden ein (statisch bestimmtes) Fachwerk, dessen Zugstäbe aus Zugmitteln bestehen;
die Einspannstellen bzw. Umlenkungen der Zugmittel sind die Gelenke des Fachwerks.
Die Fachwerkbauweise verleiht dem erfindungsgemäßen Gehänge die erforderliche Stabilität
gegenüber Pendelbewegungen um die drei Achsen des räumlichen Koordinatensystems. Anstatt
Umlenkungen können auch feste Einspannungen der Gehängeseile vorgesehen sein.
[0008] Das Bergungsfahrzeug nach der Erfindung ist deshalb gegenüber Störungen während des
Fahrbetriebs beim Überfahren von Stützen und gegenüber Windeinflüssen sehr stabil,
da es nur ein einziges, allerdings erforderliches, Gelenk hat, in dem Pendelbewegungen
möglich sind, durch die sich das Gehänge samt Bergungskorb den unterschiedlichen Neigungen
auf der Förderstrecke anpaßt. Wegen der flexiblen Fachwerkbauweise lassen sich Laufwerk,
Gehänge und Bergungskorb des Bergungsfahrzeugs nach der Erfindung unter Erschlaffung
der Zugmittel des Gehänges zusammenziehen.
[0009] Um das erfindungsgemäße Bergungsfahrzeug aus der Fahrstellung, in der es von der
Länge her so bemessen ist, daß es sich aus der Bergstation problemlos ausfahren und
zum Transportfahrzeug fördern läßt, in die Bergungsstellung abzulassen, in der es
auf die erforderliche Höhenlage zum Transportfahrzeug eingerichtet ist, ist ein Zugapparat
vorgesehen, wie er bspw. durch die DE 36 04 365 C2 für sich bekannt ist, der an den
straffen Zugmitteln des Gehänges angreift.
[0010] Bei der Erfindung kann die Fahrspur aus einem Tragseil oder aus zwei Tragseilen bestehen
und ein separates Zugseil haben, oder deren zwei. Das Zugseil für das Bergungsfahrzeug
kann zu einer Seilwinde gehören oder umlaufend geführt sein. Die Fahrspur des Bergungsfahrzeugs
kann zugleich auch die Fahrspur des Transportfahrzeugs sein, bspw. im Falle einer
Pendelseilbahn; es läßt sich aber auch eine eigene Fahrspur nur für das Bergungsfahrzeug
zwischen den beiden Fahrspuren für die Transportfahrzeuge einrichten, bspw. im Falle
einer Umlaufseilbahn, wobei dann das Bergungsfahrzeug auch in die Talstation fördern
kann.
[0011] Bei der Erfindung kann das Tragseil auch zugleich Zugseil sein; in diesem Falle hat
das Trag-Zugseil einen umlaufenden Seiltrieb und es ist wiederum eine eigene Fahrspur
nur für das Bergungsfahrzeug zwischen den beiden Fahrspuren für die Transportfahrzeuge
eingerichtet; es können auch zwei Trag-Zugseile vorgesehen sein.
[0012] An dem Gehänge ist aus Stabilitätsgründen zumindest eine Dreipunktaufhängung vorgesehen.
Vorzugsweise hat die Erfindung eine Vierpunktaufhängung, bestehend aus vier gleich
langen Drahtseilen, die zwischen einer oberen und einer unteren Traverse aufgespannt,
jeweils an einer oberen Ecke des Bergungskorbs angreifen und von dort zum Seilzugapparat
weitergeführt sind. Diese erfindungsgemäße Ausbildung des Fachwerks verleiht dem Gehänge
samt Bergungskorb hohe Stabilität gegenüber Kippen um eine der beiden horizontalen
Achsen bei unsymmetrischer Beladung.
[0013] Ein besonders stabiles Gehänge mit zusätzlichen Verstrebungen ergibt sich bei der
Erfindung, wenn die vier Drahtseile jeweils mit ihrem einem Ende am Eckpunkt der unteren
Traverse eingespannt sind, an einem Eckpunkt der oberen Traverse umgelenkt werden
und mit ihrem anderen Ende am gegenüberliegenden Eckpunkt des Bergungskorbs angreifen.
[0014] In einfachster Anordnung sind die vier Drahtseile des Gehänges an den Lasthaken des
mittig im Bergungskorb angeordneten Seilzugapparats geführt, der mit seinem Zugseil
an der unteren Traverse des Gehänges angreift. In vorteilhafter Weiterbildung werden
die vier Drahtseile bei der Erfindung von einer im Boden des Bergungskorbs untergebrachten,
dementsprechend mehrrillig ausgeführten Seiltrommel ab- bzw. aufgewickelt, an der
sie im selben Drehsinn angreifen, und das Zugseil des Seilzugapparats greift im Gegendrehsinn
in eine weitere Rille der Seiltrommel ein. Der Bergungskorb ist somit frei von hängenden
Seilen. In der Bergungsstellung wird die Seiltrommel am Boden verriegelt.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind an dem Bergungsfahrzeug zur Gesamthubbegrenzung
beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs an der Seiltrommel Anschläge vorgesehen,
die mit einem Anschlag am Boden des Bergungskorbs zusammenwirken und annähernd eine
volle Umdrehung an der Seiltrommel zulassen.
[0016] In noch weiterer Ausbildung der Erfindung sind zur Teilhubbegrenzung beim Heben bzw.
Absenken des Bergungskorbs zwei Bolzen in Bolzenlöchern am Boden des Bergungskorbs
umsteckbar, schlagen an Speichen der Seiltrommel an und ermöglichen ein schrittweises
Absenken bzw. Heben des Bergungskorbs.
[0017] Das in der Fahrstellung zur Bergstation geförderte Bergungsfahrzeug läßt sich mit
einem weiteren Seilzugapparat unter Erschlaffung der Zugmittel des Gehänges in Richtung
Laufwerk aus der Fahrstellung in eine Parkstellung heben. Der zweite Seilzugapparat
verbleibt stets in der Bergstation, wird dort zum Einparken des Bergungsfahrzeugs
an der oberen Traverse des Gehänges eingehängt und greift mit vier Zugseilen an den
Ecken am Boden des Bergungskorbs an; er verbleibt im abgestellten Bergungsfahrzeug
montiert im Eingriff.
[0018] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert:
[0019] In
- Fig.1
- ist das Bergungsfahrzeug nach der Erfindung in einer Seitenansicht dargestellt;
a) zeigt die Bergungsstellung,
b) zeigt die Fahrstellung.
- Fig.2
- zeigt den Bergungskorb mit den Gehängeseilen in einer Perspektive,
a) zeigt die Fahrstellung,
b) zeigt die Bergungsstellung,
c) zeigt die die Seilführung eines einzelnen Gehängeseils.
- Fig.3
- zeigt die Anordnung der Seiltrommel im Boden des Bergungsfahrzeugs zum Ablassen bzw.
Heben des Bergungskorbs,
a) ist eine Draufsicht auf die im Boden des Bergungskorbs untergebrachte Seiltrommel
längs der Linie IIIa - IIIa in Fig.la,
b) ist ein Schnitt durch die Seiltrommelwelle längs der Linie IIIb - IIIb in Fig.3a,
c) zeigt den Eingriff der einzelnen Seile in die Laufrillen am Seilkranz der Seiltrommel
gemäß der in Fig.3b gekennzeichneten Einzelheit IIIc und
d) ist eine Draufsicht auf die von ihrer Lagerung am Bodenrahmen des Bergungskorbs
abgenommene Seiltrommel. In
- Fig.4
- sind die Hubbegrenzungen beim Ablassen bzw. Heben des Bergungskorbs dargestellt,
a) veranschaulicht die Gesamthubbegrenzung und
b) die Teilhubbegrenzung.
- Fig.5
- zeigt in drei Seitenansichten, wie das erfindungsgemäße Bergungsfahrzeug mit einem
weiteren Seilzugapparat aus der Fahrstellung gemäß Fig.1b in eine Parkstellung gebracht
wird.
a) ist die Fahrstellung gemäß Fig.1b,
b) ist eine Zwischenstellung, bei der die untere Traverse des Gehänges zur Anlage
an den Bergungskorb kommt und
c) ist die Parkstellung. In
- Fig.6
- ist die Bergstation einer Pendelseilbahn in einer Seitenansicht und insbesondere die
Garagierung des Bergungsfahrzeugs in der Parkstellung gemäß Fig.5c im Dachfirst der
Bergstation dargestellt.
[0020] Gemäß
Fig.1a ist ein Bergungsfahrzeug insgesamt mit 1 bezeichnet. Es besteht aus einem Laufwerk
2, einem Bergungskorb 3 und einem Gehänge 4 zwischen Laufwerk 2 und Bergungskorb 3;
der Bergungskorb 3 hängt unten an vier Drahtseilen des Gehänges 4.
[0021] Das dargestellte Laufwerk 2 ist für eine aus zwei Tragseilen bestehende Fahrspur
bestimmt. Es hat gemäß
Fig.1b einen rechteckigen Rahmen 2₁. An den vier Ecken des Rahmens 2₁ sind Laufräder 2₂
angebracht, die auf den beiden Tragseilen einer Seilbahn abrollen. Im Falle einer
Einseilbahn sind zur stabilen Führung am stehenden Seil zumindest zwei Laufräder am
Laufwerk vorgesehen. Mit dem Rahmen 2₁ ist eine in der Seitenansicht dreieckförmige
Aufhängung 2₃ fest verbunden, an deren unterer Ecke ein Gelenk 2₃₁ zur schwenkbeweglichen
Aufnahme des Gehänges 4 am Laufwerk 2 angeordnet ist.
[0022] Das Gehänge 4 besteht aus einer oberen 4₃₁ und einer unteren Traverse 4₂ und vier
gleich langen Drahtseilen 4₁. Beide Traversen 4₂ bzw. 4₃₁ haben rechteckige Rahmen.
Die obere Traverse 4₃₁ ist mit einem Vertikalstab 4₃₂ nach oben verlängert und am
Ende ihrer Verlängerung im Gelenk 2₃₁ am Laufwerk 2 gelenkig aufgenommen. Zwischen
den beiden Traversen 4₂ bzw. 43 und dem Bergungskorb 3 sind die vier Drahtseile 4₁
aufgespannt:
[0023] Jedes Drahtseil 4₁ ist mit einem Ende an einem Eckpunkt des rechteckigen Rahmens
der unteren Traverse 4₂ befestigt, wird am diagonal gegenüberliegenden Eckpunkt der
oberen Traverse 4₃₁ umgelenkt und zum zugehörigen Eckpunkt der unteren Traverse 4₂
geführt. Dort kann es umgelenkt sein und am zugehörigen oberen Eckpunkt des Bergungskorbs
3 angreifen und mittels einer dort angeordneten Rolle 3₁ wiederum abgelenkt zu einem
in Fig.1 nicht dargestellten Seilzugapparat weitergeführt sein.
[0024] In
Fig.2 sind die oberen Umlenkrollen 3₁ in der Bergungstellung des Bergungsfahrzeugs 1 gemäß
Fig.2b mit 3₁₁ bis 3₁₄ gekennzeichnet; sie führen die vier Gehängeseile 4₁₁ bis 4₁₄
den unteren Umlenkrollen 3₂ zu, die mit 3₂₁ bis 3₂₄ gekennzeichnet sind. Die unteren
Umlenkrollen 3₂ lenken die Gehängeseile 4₁ aus der Vertikalen in die Horizontale und
führen sie einer im Boden des Bergungskorbs 3 untergebrachten Seiltrommel 6 zu, auf
der sie im selben Drehsinn aufgewickelt werden. In Fig.2c ist die Führung eines einzelnen
Drahtseils 4₁₁ an der Seiltrommel 6 aufgewickelt dargestellt, was der Fahrstellung
des Bergungsfahrzeugs 1 gemäß Fig.2a entspricht. Die vier Gehängeseile 4₁₁ bis 4₁₄
sind jeweils einenends über eine Seilklemme 4₅ und ein Seilschloß 4₄ an einer Ecke
der unteren Traverse 4₂ befestigt und umfassen anderenends die Seiltrommelwelle 6₃
mit einer Seilschlaufe 4₆.
[0025] Zum Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs 1 ist gemäß
Fig.3 ein insgesamt mit 5 bezeichneter Seilzugapparat vorgesehen. Der Zugapparat 5₁ ist
an einer Seite des Bergungskorbs 3 festgemacht, wie dies aus Fig.3a hervorgeht, und
greift mit seinem Zugseil 5₂ im Gegendrehsinn zu den vier Gehängeseilen 4₁₁ bis 4₁₄
an der Seiltrommel 6 an. Die Seilführung der insgesamt fünf Zugseile, dies sind die
vier Gehängeseile 4₁₁ bis 4₁₄ und das Zugseil 5₂ des Seilzugapparats 5, an der Seiltrommel
6 geht gemäß der in Fig.3b mit IIIc gekennzeichneten Einzelheit aus Fig.3c hervor.
Demnach sind in den Seilkranz 6₁ der Seiltrommel 6 fünf Laufrillen eingeformt, von
denen die mittlere Rille das Zugseil 5₂ des Seilzugapparats 5 aufnimmt und die übrigen
vier Rillen für die vier Gehängeseilen 4₁₁ bis 4₁₄ bestimmt sind. Am Seilkranz 6₁
ist sowohl eine obere 6₅ als auch eine untere Lagerscheibe 6₄ angeordnet, mit denen
für das Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs 1 aus der Fahr- F in die Bergungsstellung
B bzw. umgekehrt sowohl eine Gesamthubbegrenzung als auch eine Teilhubbegrenzung vorgesehen
ist:
[0026] Gemäß Fig.3d ist die Seiltrommel 6 von ihrer Lagerung 3₆ an einem Querträger 3₄ des
Bodenrahmens 3₃ abgenommen dargestellt. Der Seilkranz 6₁ der Seiltrommel 6 ist über
Speichen 6₂ mit der Aufnahme für die Seiltrommelwelle 6₃ verbunden. An der unteren
Lagerscheibe 6₄ sind zwei Anschläge 641 bzw. 6₄₂ ausgebildet, die mit einem korrespondierenden
Anschlag 3₅ am Bodenrahmen 3₃ zusammenwirken und zwischen dem oberen Anschlag 6₄₁
und dem unteren Anschlag 6₄₂ annähernd eine volle Umdrehung der Seiltrommel 6 zulassen.
Desweiteren sind am Querträger 3₄ des Bodenrahmens 33 vier Bolzenlöcher 3₇₁ bis 3₇₄
angeordnet, die zur Teilhubbegrenzung beim Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs
1 über zwei einsteckbare Bolzen 7₁ und 7₂ mit den Speichen 6₂ der Seiltrommel 6 zusammenwirken.
Die Gesamthubbegrenzung und die Teilhubbegrenzung beim Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs
1 wird im einzelnen anhand der Fig.4 erläutert:
[0027] Die Gesamthubbegrenzung ist in Fig.4a dargestellt. Gemäß Fig.4a I ist der Bergungskorb
3 oben in der Fahrstellung F, und die Seiltrommel 6 ist bis zum unteren Anschlag 6₄₂
der Seiltrommel 6 am Bodenanschlag 3₅ rechtsgedreht; in Fig.4a II schlägt der obere
Anschlag 6₄₁ nach einer fast ganzen Linksdrehung der Seiltrommel 6 am Bodenanschlag
3₅ an, der Bergungskorb 3 befindet sich unten in der Bergungsstellung B.
[0028] Fig.4b zeigt die Teilhubbegrenzungen in einzelnen Lagen I bis VIII. Die beiden Bolzen
7₁ und 7₂ lassen sich in den vier Bolzenlöchern 3₇₁ bis 3₇₄ am Bodenrahmen 3₃ umstecken
und ermöglichen ein schrittweise Absenken bzw. Heben des Bergungskorbs 3 mittels des
Seilzugapparats 5 aus der Fahr- F in die Bergungsstellung B:
[0029] In der Ausgangslage beim Absenken gemäß Fig.4b I ist Bolzen 7₁ in Loch 373 und ist
Bolzen 7₂ in Loch 3₇₄ eingesteckt, vgl. die Bolzenlöcher 3₇₁ bis 3₇₄ in Fig.3d, und
der untere Anschlag 6₄₂ der Seiltrommel 6 befindet sich am Bodenanschlag 3₅, Fig.4b
I entspricht insoweit Fig.4a I. Vermittels des Seilzugapparats 5 ist das Abspulen
des Bergungskorbs 3 um etwa 30° Drehwinkel der Seiltrommel 6 möglich, bis die beiden
Bolzen 7₁ und 7₂ gemäß Fig.4b II an der in Drehrichtung nächstfolgenden Speiche 62
anschlagen. Dann wird gemäß Fig.4b III Bolzen 7₁ in Loch 3₇₁ umgesteckt; Bolzen 7₂
sichert während dem Umstecken. Gemäß Fig.4b IV wird Bolzen 7₂ in Loch 3₇₂ umgesteckt
und Bolzen 7₁ sichert während dem Umstecken. Danach ist ein Absenken um weitere 30°
Drehwinkel der Seiltrommel 6 möglich, bis die beiden Bolzen 7₁ und 7₂ gemäß Fig.4b
V wieder an der in Drehrichtung nächstfolgenden Speiche 6₂ anschlagen. Gemäß Fig.4b
VI wird Bolzen 7₁ in Loch 3₇₃ umgesteckt, Bolzen 7₂ sichert während dem Umstecken;
danach läßt sich gemäß Fig.4b VII Bolzen 7₂ in Loch 3₇₄ umgestecken, während Bolzen
7₁ sichert, wonach gemäß Fig.4b VIII ein weiteres Absenken um etwa 30° Drehwinkel
der Seiltrommel 6 möglich ist, bis die nächstfolgenden Speiche 6₂ an den beiden Bolzen
7₁,7₂ anschlägt.
[0030] Gemäß den Darstellungen der
Fig.5 wird das Bergungsfahrzeug 1 aus seiner in Fig.5a gezeigten Fahrstellung F (entspricht
Fig.lb), in der es aus der Bergstation ausfährt und dorthin zurückgefördert wird,
in eine Parkstellung P gemäß Fig.5c gebracht, in der es in der Bergstation abgestellt
wird. Zu diesem Zweck wird ein zweiter Seilzugapparat 8 installiert, der einenends
mit vier Zugseilen 8₂₂ an den Ecken am Boden des Bergungskorbs 3 angreift und anderenends
mit einem weiteren Zugseil 8₂₁ an der oberen Traverse 4₃ des Gehänges 4 eingehängt
ist. Das zu garagierende Bergungsfahrzeug 1 wird im wesentlichen unbeladen mittels
des zweiten Seilzugapparats 8 von einer Bedienungsperson unter Erschlaffung der Drahtseile
4₁ des Gehänges 4 hochgehebelt, bis es die in Fig.5c gezeigte Parkstellung P erreicht
hat, in der es in vertikaler Richtung auf engstem Raum zusammengezogen ist; der zweite
Seilzugapparat 8 bleibt in der Parkstellung P im Eingriff, in der abgelassenen Fahrstellung
F wird er abgenommen und verbleibt an der Bergstation. In Fig.5b ist eine Zwischenstellung
dargestellt, in der die untere Traverse 4₂ des Gehänges 4 in Anlage auf dem Bergungskorb
3 kommt.
[0031] In
Fig.6 ist die Garagierung des Bergungsfahrzeugs 1 im Dachfirst der Bergstation dargestellt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Seilbahn um eine Pendelseilbahn
mit zwei Fahrspuren, die von je zwei Tragseilen 13 gebildet werden. Die Bergstation
ist mit B, das an der Bergstation B haltende Transportfahrzeug mit 11 bezeichnet;
das andere Transportfahrzeug steht an der Talstation. Die Passagiere steigen auf einem,
beide Fahrspuren bedienenden Verschiebeperron 12 ein bzw. aus. Die beiden Tragseile
13 der Seilbahn liegen auf einem Seilsattel 14 auf und dienen zugleich als Tragseile
13 für das Bergungsfahrzeug 1. 15 ist ein Umlenkrad für das umlaufende Zugseil des
Transportfahrzeugs 11.
[0032] Vor einer Plattform 16 ist das Bergungsfahrzeug 1 in der in Fig.5c dargestellten
Parkstellung P samt dem in Eingriff befindlichen zweiten Seilzugapparat 8 am Seilsattel
14 hängend abgestellt. Auf der Plattform 16 ist eine Bergungswinde 9 im Dachfirst
der Bergstation B angeordnet und greift mit ihrem Zugseil am Gelenk 2₃₁ zwischen Laufwerk
2 und Gehänge 4 an. Zur Entlastung der Bergungswinde 9 ist ein dritter Seilzugapparat
10 vorgesehen, dessen Lasthaken einenends am Mauerwerk der Bergstation B eingehängt
ist und der anderenends mit seinem Zugseil am Rahmen des Laufwerks 2 angreift und
an der Bergungswinde 9 für ein schlaffes Zugseil sorgt. Der dritte Seilzugapparat
10 läßt sich von der Plattform 16 aus handhaben.
[0033] Das komplette Bergungsfahrzeug 1 steht, derart im wesentlichen unbemerkt eingeparkt,
stets einsatzbereit zur Verfügung.
Bezugszeichenliste
[0034]

1. Bergungsfahrzeug (1)
für die Transportfahrzeuge (11) einer Seilbahn,
mit einem an zumindest einem Tragseil (13) und an zumindest einem Zugseil geförderten
Laufwerk (2),
mit einem Bergungskorb (3) und
mit einem am Laufwerk (2) schwenkbeweglich aufgenommenen Gehänge (4), an dem unten
der Bergungskorb (3) hängt,
wobei der Bergungskorb (3) gegenüber dem Laufwerk (2) mit einem Zugapparat (5) aus
einer Fahrstellung (F) in eine Bergungsstellung (R) ablaßbar bzw. hebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehänge (4) in Fachwerkbauweise aus mehreren Zugmitteln, vorzugsweise Drahtseilen
(4₁), besteht, an denen das Zugmittel (Zugseil 5₂) des Zugapparats (5) angreift.
2. Bergungsfahrzeug (1)
für die Transportfahrzeuge (11) einer Seilbahn,
mit einem, an zumindest einem Trag-Zugseil schwenkbeweglich aufgenommenem Gehänge
(4), an dem unten ein Bergungskorb (3) hängt,
wobei der Bergungskorb (3) gegenüber seiner Aufnahme am Trag-Zugseil mit einem Zugapparat
(5) aus einer Fahrstellung (F) in eine Bergungsstellung (R) ablaßbar bzw. hebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehänge (4) in Fachwerkbauweise aus mehreren Zugmitteln, vorzugsweise Drahtseilen
(4₁), besteht, an denen das Zugmittel (Zugseil 5₂) des Zugapparats (5) angreift.
3. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zugmittel vier gleich lange Drahtseile (4₁) zwischen einer oberen (4₃) und
einer unteren Traverse (4₂) aufgespannt sind, die jeweils an einer oberen Ecke des
Bergungskorbs (3) angreifen und von dort zum Seilzugapparat (5) weitergeführt sind.
4. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Drahtseile
(4₁) jeweils mit ihrem einem Ende am Eckpunkt der unteren Traverse (4₂) eingespannt
sind, an einem Eckpunkt der oberen Traverse (4₃) umgelenkt werden und mit ihrem anderen
Ende am gegenüberliegenden Eckpunkt des Bergungskorbs (3) angreifen.
5. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mehreren Drahtseile (4₁) an einer im Boden des Bergungskorbs (3) untergebrachten,
dementsprechend mehrrilligen Seiltrommel (6) im selben Drehsinn angreifen, und daß
das Zugseil des Seilzugapparats (5) im Gegendrehsinn in eine weitere Rille der Seiltrommel
(6) eingreift.
6. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gesamthubbegrenzung
beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs (3) an der Seiltrommel (6) Anschläge (6₄₁,6₄₂)
vorgesehen sind, die mit einem Anschlag (3₅) am Boden des Bergungskorbs (3) zusammenwirken
und annähernd eine volle Umdrehung an der Seiltrommel (6) zulassen.
7. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Teilhubbegrenzung
beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs (3) zwei Bolzen (7₁,7₂) in Bolzenlöchern
(3₇₁ bis 3₇₄) am Boden des Bergungskorbs (3) umsteckbar sind, die an Speichen (6₂)
der Seiltrommel (6) anschlagen und ein schrittweises Absenken bzw. Heben des Bergungskorbs
(3) ermöglichen.
8. Bergungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bergungskorb (3) in Richtung Laufwerk (2) unter Erschlaffung der Zugmittel (4₁) des
Gehänges (4) mit einem zweiten Seilzugapparat (8) aus der Fahrstellung (F) in eine
Parkstellung (P) hebbar bzw. ablaßbar ist.