(19)
(11) EP 0 683 079 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.1995  Patentblatt  1995/47

(21) Anmeldenummer: 95810322.8

(22) Anmeldetag:  15.05.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B61B 12/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 18.05.1994 CH 1539/94

(71) Anmelder: GARAVENTA HOLDING AG
CH-6410 Goldau (CH)

(72) Erfinder:
  • Imgrüth, Hansruedi
    CH-6374 Buochs (CH)

(74) Vertreter: Schick, Carl et al
Isler & Pedrazzini AG Patentanwälte Postfach 6940
CH-8023 Zürich
CH-8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bergungsfahrzeug für eine Seilbahn


    (57) Ein Bergungsfahrzeug 1 für die Transportfahrzeuge einer Seilbahn wird an zumindest einem Trag-Zugseil oder an zumindest einem Tragseil und an zumindest einem Zugseil gefördert. Im Falle des zumindest einen Tragseils hat es ein Laufwerk, an dem es schwenkbeweglich aufgenommen und an dem stehenden (Trag)Seil geführt ist; das zumindest eine Zugseil kann zu einer Seilwinde gehören. Im Falle des zumindest einen Trag-Zugseils ist es unmittelbar am Trag-Zugseil schwenkbeweglich aufgenommen. Das Bergungsfahrzeug 1 hat ein mittels Zugmitteln als Fachwerk ausgebildetes Gehänge 4 zwischen Laufwerk 2 bzw. Aufnahme am Trag-Zugseil und einem unten hängenden Bergungskorb 3. Der Bergungskorb 3 ist mit einem Zugapparat aus einer Fahrstellung F in eine Bergungsstellung R ablaßbar bzw. hebbar. Am Gehänge 4 sind vier Drahtseile 4₁ zwischen zwei Traversen 4₂, 4₃ statisch bestimmt aufgespannt und greifen am Bergungskorb 3 an. Beim Ablassen in die Bergungstellung R werden die vier Drahtseile 4₁ mit dem Zugapparat von einer im Boden des Bergungskorbs 3 untergebrachten Seiltrommel abgespult. Zur Sicherung des Bergungskorbs 3 beim schrittweisen Heben bzw. Absenken ist sowohl eine Gesamthubbegrenzung als auch eine Teilhubbegrenzung vorgesehen. Der Bergungskorb 3 ist in Richtung Laufwerk 2 unter Erschlaffung der Drahtseile 4₁ des Gehänges 4 mit einem zweiten Seilzugapparat aus der Fahrstellung F in eine Parkstellung P hebbar bzw. ablaßbar. Das gesamte Bergungsfahrzeug 1 wird in der Parkstellung auf engstem Raum im Dachfirst der Bergstation an den Seilen hängend einsatzbereit abgestellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft zum einen ein Bergungsfahrzeug für die Transportfahrzeuge einer Seilbahn, mit an zumindest einem Tragseil und an zumindest einem Zugseil geförderten Laufwerk, mit einem Bergungskorb und mit einem am Laufwerk schwenkbeweglich aufgenommenen Gehänge, an dem unten der Bergungskorb hängt, wobei der Bergungskorb gegenüber dem Laufwerk mit einem Zugapparat aus einer Fahrstellung in eine Bergungsstellung ablaßbar bzw. hebbar ist.

    [0002] Zum anderen betrifft die Erfindung ein Bergungsfahrzeug für die Transportfahrzeuge einer Seilbahn, mit einem an zumindest einem Trag-Zugseil schwenkbeweglich aufgenommenem Gehänge, an dem unten ein Bergungskorb hängt, wobei der Bergungskorb gegenüber seiner Aufnahme am Trag-Zugseil mit einem Zugapparat aus einer Fahrstellung in eine Bergungsstellung ablaßbar bzw. hebbar ist.

    [0003] Nach internationalen Standards sind Seilbahnen für den Notfall mit einem Bergungsfahrzeug auszurüsten, wenn ein schlecht begehbares Gelände überfahren wird, auf dem die Passagiere nicht abgeseilt werden können. Dank der heute allgemein erreichten hohen Betriebssicherheit von Seilbahnen handelt es sich bei den Bergungsfahrzeugen um praktisch fast nicht gebrauchte Einrichtungen, da solche Notfälle im allgemeinen nicht vorkommen. Die Bergungsfahrzeuge müssen aber nach den Vorschriften für den Notfall stets einsatzbereit zur Verfügung stehen und es ist alljährlich einmal eine Überprüfung der Fahrzeuge vorgesehen, bei der ihre Einsatzbereitschaft und Funktionsfähigkeit festgestellt und abgenommen wird.

    [0004] Bei einem bekannten Bergungsfahrzeug mit den eingangs genannten Merkmalen, das für eine Pendelseilbahn mit zwei Tragseilen für das Transportfahrzeug vorgesehen ist, an denen auch das Bergungsfahrzeug gefördert wird, besteht das Gehänge aus mehreren, an ihren Enden gelenkig zusammengesteckten Vierkantrohren. Das obere Vierkantrohr hängt schwenkbeweglich am Laufwerk, am unteren Vierkantrohr ist der Bergungskorb unten fest angebracht und kann mit einem Seilzugapparat in mehreren Stufen auf die erforderliche Höhenlage zum Transportfahrzeug gebracht und am Vierkantrohr verriegelt werden. Die mehreren Gelenke sind als Rastgelenke ausgebildet, die in der Strecklage zwischen den Vierkantrohren einrasten. Das bekannte Bergungsfahrzeug wird in der Bergstation abgestellt. Da das ausgefahrene Gehänge zu lang ist, mit seinem Bergungskorb bis unter den Perron reicht, wird das gesamte Bergungsfahrzeug mit dem Laufwerk von den Tragseilen abgenommen und in einem Stauraum der Bergstation aufbewahrt. Der Bergungskorb wird vom Gehänge entfernt, das Gehänge läßt sich in den Rastgelenken zusammenklappen und die Vierkantrohre nebeneinanderliegend aneinander befestigen. Das Abnehmen des Bergungsfahrzeugs von den Tragseilen bzw. sein Wiederaufsetzen auf die Tragseile bis zur Betriebsbereitschaft dauert recht lange und ist im übrigen eine sehr gefährliche Angelegenheit.

    [0005] Demgegenüber soll die Aufgabe gelöst werden, das gesamte Bergungsfahrzeug, also Laufwerk mit Gehänge samt Bergungskorb und Zugapparat, auf engstem Raum abzustellen und funktionsfähig aneinandergebaut einsatzbereit verfügbar zu halten.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen gelöst, daß das Gehänge in Fachwerkbauweise aus mehreren Zugmitteln, vorzugsweise Drahtseilen, besteht, an denen das Zugmittel des Zugapparats angreift.

    [0007] Die mehreren Drahtseile des Gehänges, alternativ können auch Ketten vorgesehen sein, bilden ein (statisch bestimmtes) Fachwerk, dessen Zugstäbe aus Zugmitteln bestehen; die Einspannstellen bzw. Umlenkungen der Zugmittel sind die Gelenke des Fachwerks. Die Fachwerkbauweise verleiht dem erfindungsgemäßen Gehänge die erforderliche Stabilität gegenüber Pendelbewegungen um die drei Achsen des räumlichen Koordinatensystems. Anstatt Umlenkungen können auch feste Einspannungen der Gehängeseile vorgesehen sein.

    [0008] Das Bergungsfahrzeug nach der Erfindung ist deshalb gegenüber Störungen während des Fahrbetriebs beim Überfahren von Stützen und gegenüber Windeinflüssen sehr stabil, da es nur ein einziges, allerdings erforderliches, Gelenk hat, in dem Pendelbewegungen möglich sind, durch die sich das Gehänge samt Bergungskorb den unterschiedlichen Neigungen auf der Förderstrecke anpaßt. Wegen der flexiblen Fachwerkbauweise lassen sich Laufwerk, Gehänge und Bergungskorb des Bergungsfahrzeugs nach der Erfindung unter Erschlaffung der Zugmittel des Gehänges zusammenziehen.

    [0009] Um das erfindungsgemäße Bergungsfahrzeug aus der Fahrstellung, in der es von der Länge her so bemessen ist, daß es sich aus der Bergstation problemlos ausfahren und zum Transportfahrzeug fördern läßt, in die Bergungsstellung abzulassen, in der es auf die erforderliche Höhenlage zum Transportfahrzeug eingerichtet ist, ist ein Zugapparat vorgesehen, wie er bspw. durch die DE 36 04 365 C2 für sich bekannt ist, der an den straffen Zugmitteln des Gehänges angreift.

    [0010] Bei der Erfindung kann die Fahrspur aus einem Tragseil oder aus zwei Tragseilen bestehen und ein separates Zugseil haben, oder deren zwei. Das Zugseil für das Bergungsfahrzeug kann zu einer Seilwinde gehören oder umlaufend geführt sein. Die Fahrspur des Bergungsfahrzeugs kann zugleich auch die Fahrspur des Transportfahrzeugs sein, bspw. im Falle einer Pendelseilbahn; es läßt sich aber auch eine eigene Fahrspur nur für das Bergungsfahrzeug zwischen den beiden Fahrspuren für die Transportfahrzeuge einrichten, bspw. im Falle einer Umlaufseilbahn, wobei dann das Bergungsfahrzeug auch in die Talstation fördern kann.

    [0011] Bei der Erfindung kann das Tragseil auch zugleich Zugseil sein; in diesem Falle hat das Trag-Zugseil einen umlaufenden Seiltrieb und es ist wiederum eine eigene Fahrspur nur für das Bergungsfahrzeug zwischen den beiden Fahrspuren für die Transportfahrzeuge eingerichtet; es können auch zwei Trag-Zugseile vorgesehen sein.

    [0012] An dem Gehänge ist aus Stabilitätsgründen zumindest eine Dreipunktaufhängung vorgesehen. Vorzugsweise hat die Erfindung eine Vierpunktaufhängung, bestehend aus vier gleich langen Drahtseilen, die zwischen einer oberen und einer unteren Traverse aufgespannt, jeweils an einer oberen Ecke des Bergungskorbs angreifen und von dort zum Seilzugapparat weitergeführt sind. Diese erfindungsgemäße Ausbildung des Fachwerks verleiht dem Gehänge samt Bergungskorb hohe Stabilität gegenüber Kippen um eine der beiden horizontalen Achsen bei unsymmetrischer Beladung.

    [0013] Ein besonders stabiles Gehänge mit zusätzlichen Verstrebungen ergibt sich bei der Erfindung, wenn die vier Drahtseile jeweils mit ihrem einem Ende am Eckpunkt der unteren Traverse eingespannt sind, an einem Eckpunkt der oberen Traverse umgelenkt werden und mit ihrem anderen Ende am gegenüberliegenden Eckpunkt des Bergungskorbs angreifen.

    [0014] In einfachster Anordnung sind die vier Drahtseile des Gehänges an den Lasthaken des mittig im Bergungskorb angeordneten Seilzugapparats geführt, der mit seinem Zugseil an der unteren Traverse des Gehänges angreift. In vorteilhafter Weiterbildung werden die vier Drahtseile bei der Erfindung von einer im Boden des Bergungskorbs untergebrachten, dementsprechend mehrrillig ausgeführten Seiltrommel ab- bzw. aufgewickelt, an der sie im selben Drehsinn angreifen, und das Zugseil des Seilzugapparats greift im Gegendrehsinn in eine weitere Rille der Seiltrommel ein. Der Bergungskorb ist somit frei von hängenden Seilen. In der Bergungsstellung wird die Seiltrommel am Boden verriegelt.

    [0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind an dem Bergungsfahrzeug zur Gesamthubbegrenzung beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs an der Seiltrommel Anschläge vorgesehen, die mit einem Anschlag am Boden des Bergungskorbs zusammenwirken und annähernd eine volle Umdrehung an der Seiltrommel zulassen.

    [0016] In noch weiterer Ausbildung der Erfindung sind zur Teilhubbegrenzung beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs zwei Bolzen in Bolzenlöchern am Boden des Bergungskorbs umsteckbar, schlagen an Speichen der Seiltrommel an und ermöglichen ein schrittweises Absenken bzw. Heben des Bergungskorbs.

    [0017] Das in der Fahrstellung zur Bergstation geförderte Bergungsfahrzeug läßt sich mit einem weiteren Seilzugapparat unter Erschlaffung der Zugmittel des Gehänges in Richtung Laufwerk aus der Fahrstellung in eine Parkstellung heben. Der zweite Seilzugapparat verbleibt stets in der Bergstation, wird dort zum Einparken des Bergungsfahrzeugs an der oberen Traverse des Gehänges eingehängt und greift mit vier Zugseilen an den Ecken am Boden des Bergungskorbs an; er verbleibt im abgestellten Bergungsfahrzeug montiert im Eingriff.

    [0018] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert:

    [0019] In
    Fig.1
    ist das Bergungsfahrzeug nach der Erfindung in einer Seitenansicht dargestellt;

    a) zeigt die Bergungsstellung,

    b) zeigt die Fahrstellung.

    Fig.2
    zeigt den Bergungskorb mit den Gehängeseilen in einer Perspektive,

    a) zeigt die Fahrstellung,

    b) zeigt die Bergungsstellung,

    c) zeigt die die Seilführung eines einzelnen Gehängeseils.

    Fig.3
    zeigt die Anordnung der Seiltrommel im Boden des Bergungsfahrzeugs zum Ablassen bzw. Heben des Bergungskorbs,

    a) ist eine Draufsicht auf die im Boden des Bergungskorbs untergebrachte Seiltrommel längs der Linie IIIa - IIIa in Fig.la,

    b) ist ein Schnitt durch die Seiltrommelwelle längs der Linie IIIb - IIIb in Fig.3a,

    c) zeigt den Eingriff der einzelnen Seile in die Laufrillen am Seilkranz der Seiltrommel gemäß der in Fig.3b gekennzeichneten Einzelheit IIIc und

    d) ist eine Draufsicht auf die von ihrer Lagerung am Bodenrahmen des Bergungskorbs abgenommene Seiltrommel. In

    Fig.4
    sind die Hubbegrenzungen beim Ablassen bzw. Heben des Bergungskorbs dargestellt,

    a) veranschaulicht die Gesamthubbegrenzung und

    b) die Teilhubbegrenzung.

    Fig.5
    zeigt in drei Seitenansichten, wie das erfindungsgemäße Bergungsfahrzeug mit einem weiteren Seilzugapparat aus der Fahrstellung gemäß Fig.1b in eine Parkstellung gebracht wird.

    a) ist die Fahrstellung gemäß Fig.1b,

    b) ist eine Zwischenstellung, bei der die untere Traverse des Gehänges zur Anlage an den Bergungskorb kommt und

    c) ist die Parkstellung. In

    Fig.6
    ist die Bergstation einer Pendelseilbahn in einer Seitenansicht und insbesondere die Garagierung des Bergungsfahrzeugs in der Parkstellung gemäß Fig.5c im Dachfirst der Bergstation dargestellt.


    [0020] Gemäß Fig.1a ist ein Bergungsfahrzeug insgesamt mit 1 bezeichnet. Es besteht aus einem Laufwerk 2, einem Bergungskorb 3 und einem Gehänge 4 zwischen Laufwerk 2 und Bergungskorb 3; der Bergungskorb 3 hängt unten an vier Drahtseilen des Gehänges 4.

    [0021] Das dargestellte Laufwerk 2 ist für eine aus zwei Tragseilen bestehende Fahrspur bestimmt. Es hat gemäß Fig.1b einen rechteckigen Rahmen 2₁. An den vier Ecken des Rahmens 2₁ sind Laufräder 2₂ angebracht, die auf den beiden Tragseilen einer Seilbahn abrollen. Im Falle einer Einseilbahn sind zur stabilen Führung am stehenden Seil zumindest zwei Laufräder am Laufwerk vorgesehen. Mit dem Rahmen 2₁ ist eine in der Seitenansicht dreieckförmige Aufhängung 2₃ fest verbunden, an deren unterer Ecke ein Gelenk 2₃₁ zur schwenkbeweglichen Aufnahme des Gehänges 4 am Laufwerk 2 angeordnet ist.

    [0022] Das Gehänge 4 besteht aus einer oberen 4₃₁ und einer unteren Traverse 4₂ und vier gleich langen Drahtseilen 4₁. Beide Traversen 4₂ bzw. 4₃₁ haben rechteckige Rahmen. Die obere Traverse 4₃₁ ist mit einem Vertikalstab 4₃₂ nach oben verlängert und am Ende ihrer Verlängerung im Gelenk 2₃₁ am Laufwerk 2 gelenkig aufgenommen. Zwischen den beiden Traversen 4₂ bzw. 43 und dem Bergungskorb 3 sind die vier Drahtseile 4₁ aufgespannt:

    [0023] Jedes Drahtseil 4₁ ist mit einem Ende an einem Eckpunkt des rechteckigen Rahmens der unteren Traverse 4₂ befestigt, wird am diagonal gegenüberliegenden Eckpunkt der oberen Traverse 4₃₁ umgelenkt und zum zugehörigen Eckpunkt der unteren Traverse 4₂ geführt. Dort kann es umgelenkt sein und am zugehörigen oberen Eckpunkt des Bergungskorbs 3 angreifen und mittels einer dort angeordneten Rolle 3₁ wiederum abgelenkt zu einem in Fig.1 nicht dargestellten Seilzugapparat weitergeführt sein.

    [0024] In Fig.2 sind die oberen Umlenkrollen 3₁ in der Bergungstellung des Bergungsfahrzeugs 1 gemäß Fig.2b mit 3₁₁ bis 3₁₄ gekennzeichnet; sie führen die vier Gehängeseile 4₁₁ bis 4₁₄ den unteren Umlenkrollen 3₂ zu, die mit 3₂₁ bis 3₂₄ gekennzeichnet sind. Die unteren Umlenkrollen 3₂ lenken die Gehängeseile 4₁ aus der Vertikalen in die Horizontale und führen sie einer im Boden des Bergungskorbs 3 untergebrachten Seiltrommel 6 zu, auf der sie im selben Drehsinn aufgewickelt werden. In Fig.2c ist die Führung eines einzelnen Drahtseils 4₁₁ an der Seiltrommel 6 aufgewickelt dargestellt, was der Fahrstellung des Bergungsfahrzeugs 1 gemäß Fig.2a entspricht. Die vier Gehängeseile 4₁₁ bis 4₁₄ sind jeweils einenends über eine Seilklemme 4₅ und ein Seilschloß 4₄ an einer Ecke der unteren Traverse 4₂ befestigt und umfassen anderenends die Seiltrommelwelle 6₃ mit einer Seilschlaufe 4₆.

    [0025] Zum Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs 1 ist gemäß Fig.3 ein insgesamt mit 5 bezeichneter Seilzugapparat vorgesehen. Der Zugapparat 5₁ ist an einer Seite des Bergungskorbs 3 festgemacht, wie dies aus Fig.3a hervorgeht, und greift mit seinem Zugseil 5₂ im Gegendrehsinn zu den vier Gehängeseilen 4₁₁ bis 4₁₄ an der Seiltrommel 6 an. Die Seilführung der insgesamt fünf Zugseile, dies sind die vier Gehängeseile 4₁₁ bis 4₁₄ und das Zugseil 5₂ des Seilzugapparats 5, an der Seiltrommel 6 geht gemäß der in Fig.3b mit IIIc gekennzeichneten Einzelheit aus Fig.3c hervor. Demnach sind in den Seilkranz 6₁ der Seiltrommel 6 fünf Laufrillen eingeformt, von denen die mittlere Rille das Zugseil 5₂ des Seilzugapparats 5 aufnimmt und die übrigen vier Rillen für die vier Gehängeseilen 4₁₁ bis 4₁₄ bestimmt sind. Am Seilkranz 6₁ ist sowohl eine obere 6₅ als auch eine untere Lagerscheibe 6₄ angeordnet, mit denen für das Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs 1 aus der Fahr- F in die Bergungsstellung B bzw. umgekehrt sowohl eine Gesamthubbegrenzung als auch eine Teilhubbegrenzung vorgesehen ist:

    [0026] Gemäß Fig.3d ist die Seiltrommel 6 von ihrer Lagerung 3₆ an einem Querträger 3₄ des Bodenrahmens 3₃ abgenommen dargestellt. Der Seilkranz 6₁ der Seiltrommel 6 ist über Speichen 6₂ mit der Aufnahme für die Seiltrommelwelle 6₃ verbunden. An der unteren Lagerscheibe 6₄ sind zwei Anschläge 641 bzw. 6₄₂ ausgebildet, die mit einem korrespondierenden Anschlag 3₅ am Bodenrahmen 3₃ zusammenwirken und zwischen dem oberen Anschlag 6₄₁ und dem unteren Anschlag 6₄₂ annähernd eine volle Umdrehung der Seiltrommel 6 zulassen. Desweiteren sind am Querträger 3₄ des Bodenrahmens 33 vier Bolzenlöcher 3₇₁ bis 3₇₄ angeordnet, die zur Teilhubbegrenzung beim Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs 1 über zwei einsteckbare Bolzen 7₁ und 7₂ mit den Speichen 6₂ der Seiltrommel 6 zusammenwirken. Die Gesamthubbegrenzung und die Teilhubbegrenzung beim Absenken bzw. Heben des Bergungsfahrzeugs 1 wird im einzelnen anhand der Fig.4 erläutert:

    [0027] Die Gesamthubbegrenzung ist in Fig.4a dargestellt. Gemäß Fig.4a I ist der Bergungskorb 3 oben in der Fahrstellung F, und die Seiltrommel 6 ist bis zum unteren Anschlag 6₄₂ der Seiltrommel 6 am Bodenanschlag 3₅ rechtsgedreht; in Fig.4a II schlägt der obere Anschlag 6₄₁ nach einer fast ganzen Linksdrehung der Seiltrommel 6 am Bodenanschlag 3₅ an, der Bergungskorb 3 befindet sich unten in der Bergungsstellung B.

    [0028] Fig.4b zeigt die Teilhubbegrenzungen in einzelnen Lagen I bis VIII. Die beiden Bolzen 7₁ und 7₂ lassen sich in den vier Bolzenlöchern 3₇₁ bis 3₇₄ am Bodenrahmen 3₃ umstecken und ermöglichen ein schrittweise Absenken bzw. Heben des Bergungskorbs 3 mittels des Seilzugapparats 5 aus der Fahr- F in die Bergungsstellung B:

    [0029] In der Ausgangslage beim Absenken gemäß Fig.4b I ist Bolzen 7₁ in Loch 373 und ist Bolzen 7₂ in Loch 3₇₄ eingesteckt, vgl. die Bolzenlöcher 3₇₁ bis 3₇₄ in Fig.3d, und der untere Anschlag 6₄₂ der Seiltrommel 6 befindet sich am Bodenanschlag 3₅, Fig.4b I entspricht insoweit Fig.4a I. Vermittels des Seilzugapparats 5 ist das Abspulen des Bergungskorbs 3 um etwa 30° Drehwinkel der Seiltrommel 6 möglich, bis die beiden Bolzen 7₁ und 7₂ gemäß Fig.4b II an der in Drehrichtung nächstfolgenden Speiche 62 anschlagen. Dann wird gemäß Fig.4b III Bolzen 7₁ in Loch 3₇₁ umgesteckt; Bolzen 7₂ sichert während dem Umstecken. Gemäß Fig.4b IV wird Bolzen 7₂ in Loch 3₇₂ umgesteckt und Bolzen 7₁ sichert während dem Umstecken. Danach ist ein Absenken um weitere 30° Drehwinkel der Seiltrommel 6 möglich, bis die beiden Bolzen 7₁ und 7₂ gemäß Fig.4b V wieder an der in Drehrichtung nächstfolgenden Speiche 6₂ anschlagen. Gemäß Fig.4b VI wird Bolzen 7₁ in Loch 3₇₃ umgesteckt, Bolzen 7₂ sichert während dem Umstecken; danach läßt sich gemäß Fig.4b VII Bolzen 7₂ in Loch 3₇₄ umgestecken, während Bolzen 7₁ sichert, wonach gemäß Fig.4b VIII ein weiteres Absenken um etwa 30° Drehwinkel der Seiltrommel 6 möglich ist, bis die nächstfolgenden Speiche 6₂ an den beiden Bolzen 7₁,7₂ anschlägt.

    [0030] Gemäß den Darstellungen der Fig.5 wird das Bergungsfahrzeug 1 aus seiner in Fig.5a gezeigten Fahrstellung F (entspricht Fig.lb), in der es aus der Bergstation ausfährt und dorthin zurückgefördert wird, in eine Parkstellung P gemäß Fig.5c gebracht, in der es in der Bergstation abgestellt wird. Zu diesem Zweck wird ein zweiter Seilzugapparat 8 installiert, der einenends mit vier Zugseilen 8₂₂ an den Ecken am Boden des Bergungskorbs 3 angreift und anderenends mit einem weiteren Zugseil 8₂₁ an der oberen Traverse 4₃ des Gehänges 4 eingehängt ist. Das zu garagierende Bergungsfahrzeug 1 wird im wesentlichen unbeladen mittels des zweiten Seilzugapparats 8 von einer Bedienungsperson unter Erschlaffung der Drahtseile 4₁ des Gehänges 4 hochgehebelt, bis es die in Fig.5c gezeigte Parkstellung P erreicht hat, in der es in vertikaler Richtung auf engstem Raum zusammengezogen ist; der zweite Seilzugapparat 8 bleibt in der Parkstellung P im Eingriff, in der abgelassenen Fahrstellung F wird er abgenommen und verbleibt an der Bergstation. In Fig.5b ist eine Zwischenstellung dargestellt, in der die untere Traverse 4₂ des Gehänges 4 in Anlage auf dem Bergungskorb 3 kommt.

    [0031] In Fig.6 ist die Garagierung des Bergungsfahrzeugs 1 im Dachfirst der Bergstation dargestellt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Seilbahn um eine Pendelseilbahn mit zwei Fahrspuren, die von je zwei Tragseilen 13 gebildet werden. Die Bergstation ist mit B, das an der Bergstation B haltende Transportfahrzeug mit 11 bezeichnet; das andere Transportfahrzeug steht an der Talstation. Die Passagiere steigen auf einem, beide Fahrspuren bedienenden Verschiebeperron 12 ein bzw. aus. Die beiden Tragseile 13 der Seilbahn liegen auf einem Seilsattel 14 auf und dienen zugleich als Tragseile 13 für das Bergungsfahrzeug 1. 15 ist ein Umlenkrad für das umlaufende Zugseil des Transportfahrzeugs 11.

    [0032] Vor einer Plattform 16 ist das Bergungsfahrzeug 1 in der in Fig.5c dargestellten Parkstellung P samt dem in Eingriff befindlichen zweiten Seilzugapparat 8 am Seilsattel 14 hängend abgestellt. Auf der Plattform 16 ist eine Bergungswinde 9 im Dachfirst der Bergstation B angeordnet und greift mit ihrem Zugseil am Gelenk 2₃₁ zwischen Laufwerk 2 und Gehänge 4 an. Zur Entlastung der Bergungswinde 9 ist ein dritter Seilzugapparat 10 vorgesehen, dessen Lasthaken einenends am Mauerwerk der Bergstation B eingehängt ist und der anderenends mit seinem Zugseil am Rahmen des Laufwerks 2 angreift und an der Bergungswinde 9 für ein schlaffes Zugseil sorgt. Der dritte Seilzugapparat 10 läßt sich von der Plattform 16 aus handhaben.

    [0033] Das komplette Bergungsfahrzeug 1 steht, derart im wesentlichen unbemerkt eingeparkt, stets einsatzbereit zur Verfügung.

    Bezugszeichenliste



    [0034] 




    Ansprüche

    1. Bergungsfahrzeug (1)
    für die Transportfahrzeuge (11) einer Seilbahn,
    mit einem an zumindest einem Tragseil (13) und an zumindest einem Zugseil geförderten Laufwerk (2),
    mit einem Bergungskorb (3) und
    mit einem am Laufwerk (2) schwenkbeweglich aufgenommenen Gehänge (4), an dem unten der Bergungskorb (3) hängt,
    wobei der Bergungskorb (3) gegenüber dem Laufwerk (2) mit einem Zugapparat (5) aus einer Fahrstellung (F) in eine Bergungsstellung (R) ablaßbar bzw. hebbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehänge (4) in Fachwerkbauweise aus mehreren Zugmitteln, vorzugsweise Drahtseilen (4₁), besteht, an denen das Zugmittel (Zugseil 5₂) des Zugapparats (5) angreift.
     
    2. Bergungsfahrzeug (1)
    für die Transportfahrzeuge (11) einer Seilbahn,
    mit einem, an zumindest einem Trag-Zugseil schwenkbeweglich aufgenommenem Gehänge (4), an dem unten ein Bergungskorb (3) hängt,
    wobei der Bergungskorb (3) gegenüber seiner Aufnahme am Trag-Zugseil mit einem Zugapparat (5) aus einer Fahrstellung (F) in eine Bergungsstellung (R) ablaßbar bzw. hebbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehänge (4) in Fachwerkbauweise aus mehreren Zugmitteln, vorzugsweise Drahtseilen (4₁), besteht, an denen das Zugmittel (Zugseil 5₂) des Zugapparats (5) angreift.
     
    3. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß als Zugmittel vier gleich lange Drahtseile (4₁) zwischen einer oberen (4₃) und einer unteren Traverse (4₂) aufgespannt sind, die jeweils an einer oberen Ecke des Bergungskorbs (3) angreifen und von dort zum Seilzugapparat (5) weitergeführt sind.
     
    4. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Drahtseile (4₁) jeweils mit ihrem einem Ende am Eckpunkt der unteren Traverse (4₂) eingespannt sind, an einem Eckpunkt der oberen Traverse (4₃) umgelenkt werden und mit ihrem anderen Ende am gegenüberliegenden Eckpunkt des Bergungskorbs (3) angreifen.
     
    5. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die mehreren Drahtseile (4₁) an einer im Boden des Bergungskorbs (3) untergebrachten, dementsprechend mehrrilligen Seiltrommel (6) im selben Drehsinn angreifen, und daß das Zugseil des Seilzugapparats (5) im Gegendrehsinn in eine weitere Rille der Seiltrommel (6) eingreift.
     
    6. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gesamthubbegrenzung beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs (3) an der Seiltrommel (6) Anschläge (6₄₁,6₄₂) vorgesehen sind, die mit einem Anschlag (3₅) am Boden des Bergungskorbs (3) zusammenwirken und annähernd eine volle Umdrehung an der Seiltrommel (6) zulassen.
     
    7. Bergungsfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Teilhubbegrenzung beim Heben bzw. Absenken des Bergungskorbs (3) zwei Bolzen (7₁,7₂) in Bolzenlöchern (3₇₁ bis 3₇₄) am Boden des Bergungskorbs (3) umsteckbar sind, die an Speichen (6₂) der Seiltrommel (6) anschlagen und ein schrittweises Absenken bzw. Heben des Bergungskorbs (3) ermöglichen.
     
    8. Bergungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bergungskorb (3) in Richtung Laufwerk (2) unter Erschlaffung der Zugmittel (4₁) des Gehänges (4) mit einem zweiten Seilzugapparat (8) aus der Fahrstellung (F) in eine Parkstellung (P) hebbar bzw. ablaßbar ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht