(19)
(11) EP 0 683 109 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.1995  Patentblatt  1995/47

(21) Anmeldenummer: 95107813.8

(22) Anmeldetag:  28.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 71/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR LU NL

(30) Priorität: 10.01.1990 DE 9000208 U

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
90125870.7 / 0436968

(71) Anmelder: EUROPA CARTON FALTSCHACHTEL GmbH
D-20095 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Skolik, Bernhard
    D-27711 Osterholz-Scharmbeck (DE)

(74) Vertreter: Siemons, Norbert, Dr.-Ing. et al
Neuer Wall 41
D-20354 Hamburg
D-20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Diese Anmeldung ist am 22 - 05 - 1995 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 60 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
     


    (54) Mehrstückpackung


    (57) Mehrstückpackung aus faltbarem Flachmaterial, insbesondere Karton, für Flaschen, Dosen oder ähnliche Behälter, bei der der vorzugsweise einteilige Zuschnitt manschettenartig um die Behälter herumlegbar ist und zwei gegenüberliegende Wandabschnitte (2), einen Boden- und einen Deckelabschnitt (3,1) sowie zwei stirnseitige Öffnungen bildet, wobei der Bodenabschnitt beidseitig Bodenlaschen und die Wandabschnitte (2) jeweils beiseitig Stirnlaschen (5) aufweisen, die bei um die Behälter (10,18) gelegtem Zuschnitt in die stirnseitigen Öffnungen schwenkbar und in dieser Position fixierbar sind, wobei die Stirnlaschen (5) gegen den unteren Randbereich der angrenzenden Behälter und die Bodenlaschen von außen gegen die benachbarten Stirnlaschen schwenkbar sind, wobei die Laschen (5,7) vorzugsweise einen EAN-Code der Behälter abdecken, und daß die Stirnlaschen und Bodenlaschen im Überdeckungsbereich - vorzugsweise durch Kleben - aneinander befestigbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Neuerung ist eine Mehrstückpackung aus faltbarem Flachmaterial, insbesondere Karton, für Flaschen, Dosen oder ähnliche Behälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine Mehrstückpackung gemäß EP-A-0 247 298 hat im Kantenbereich zwischen den Wandabschnitten und dem Deckelabschnitt bzw. dem Bodenabschnitt durch Stege begrenzte Öffnungen, in die jeweils der obere bzw. untere Rand eines Behälters hineinsteht, wodurch er festgelegt und gegen ein Herausfallen gesichert ist. Dabei werden die den unteren Ecken benachbarten Öffnungen zur Ecke hin von einem Stegabschnitt überquert und begrenzt, der sich an die Behälterwandung anlegt. Mehrstückgebinde dieser Art bieten an den Stirnseiten keine bedruckbaren Flächen, die verkaufsfördernd genutzt werden können. Überdies ist ein den Behältern aufgedruckter EAN-Code bei geeigneter Drehstellung durch die Öffnungen wahrnehmbar und von EAN-Code Lesern erfaßbar. Vielfach werden deshalb versehentlich an mit derartigen Lesern ausgerüsteten Computerkassen EAN-Codes der einzelnen Behälter anstatt der Codes der gesamten Behälterträger erfaßt. Hierdurch kommt es zu Fehlbestimmungen des Kaufpreises und zu falschen Berechnungen der Lagerbestände.

    [0003] Der US-PS 3 156 377 ist schon eine gattungsgemäße Flaschenpackung mit Bodenlaschen an einem Bodenabschnitt und Stirnlaschen an Wandabschnitten entnehmbar. Die Stirnlaschen sind über Stege mit den Bodenlaschen verbunden und werden hinter den der Öffnung benachbarten Flaschen verrastet. Dann sind die Bodenlaschen hoch- und gegen den unteren Flaschenrand geklappt, wodurch die Flaschen in Bodennähe in der Packung gesichert werden. Diese Sicherung ist aufwendig und kann sich bei hohen Belastungen in Längsrichtung der Packung unbeabsichtigt lösen. Überdies dürften EAN-Codes auf Flaschenetiketten trotz der hochgeklappten Bodenlaschen durch die Stirnöffnungen hindurch sichtbar bleiben.

    [0004] Für einen Transport mehrerer Mehrstückpackung, die mit Mehrwegflaschen gefüllt sind,sind sogenannte Pinolenkästen bekanntgeworden, die mit von einer Bodenplatte aufstehenden Pinolen in Flaschenzwischenräume eingreifen. Dabei durchgreifen die Pinolen den Bodenabschnitt der Packungen. Nach dem Entfernen der Packungen sind die Flaschen einzeln in den Pinolenkasten einstellbar, wobei sie seitlich von den Pinolen und Trennwänden gehalten werden. Üblich sind Pinolenkästen mit vier allseitig von Trennwänden umgebenen Segmenten für jeweils eine Packung mit sechs Flaschen, wobei jedem Segment zwei Pinolen zugeordnet sind. Insgesamt sind diese Kästen also mit acht Pinolen ausgerüstet. Außerdem sind schon Zehner-Pinolenkästen bekanntgeworden, bei denen in zwei Reihen jeweils fünf Pinolen angeordnet sind, wobei nur eine Trennwand in Längsrichtung zwischen den Reihen vorgesehen ist. In diese Pinolenkästen einstellbare Mehrstückpackungen brauchen für angrenzende Pinolen stirnseitig offene Ausnehmungen.

    [0005] Davon ausgehend liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, eine Mehrstückpackung zu verbessern, so daß insbesondere bei ausreichender Festlegung und Sicherung der Behälter eine versehentliche Erfassung der EAN-Codes einzelner Behälter vermieden wird. Darüber hinaus soll die Packung vorzugsweise auch bei Zehner-Pinolenkästen verwendbar sein und dabei eine ausreichende Festigkeit garantieren.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß bei der Packung gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 vorgesehen.

    [0007] Erfindungsgemäß werden zum Schließen der Stirnöffnungen zunächst die Stirnlaschen ein- und dann die Bodenlaschen hochgeklappt und mit den Stirnlaschen verbunden, vorzugsweise verleimt. Danach decken die Stirn- und/oder Bodenlaschen die EAN-Codes auf den äußeren Behältern ab und sichern diese an einem Herausrutschen aus den stirnseitigen Öffnungen. Das Schließen dieser Packung kann besonders einfach durch Einklappen und Verleimen der Laschen erfolgen. Es resultiert eine Packung, welche die Behälter in der Nähe des unteren Randes unterbrechungsfrei umschließt und eine hohe Stabilität aufweist. Die großen Klebeflächen zwischen Stirnlaschen und Bodenlaschen tragen erheblich zur Sicherheit der Packung bei. Dabei können die Laschen auch EAN-Codes auf Flaschenetiketten verdecken, die hoch über dem Flaschenboden angebracht sind.

    [0008] Schließlich sind bei einer Ausgestaltung die Wandabschnitte mit dem Bodenabschnitt gelenkig über Randabschnitte verbunden, die bei um die Behälter gelegtem Zuschnitt einen Neigungswinkel zu den Wandabschnitten aufweisen, und ist eine an die Randabschnitte angrenzende Fußkante der Stirnlaschen dem Neigungswinkel entsprechend zur Verbindungslinie mit den Wandabschnitten geneigt. Die Randabschnitte bilden Fußschrägen zur Aufnahme der unteren Behälterränder, die aufgrund der Fußkanten nicht mit den Stirnlaschen kollidieren.

    [0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Neuerung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, die eine bevorzugte Ausführungsform der Mehrstückpackung zeigen. In den Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1
    einen flach ausgebreiteten Zuschnitt einer Mehrstückpackung für Flaschen;
    Fig. 2
    denselben Zuschnitt manschettenartig um Flaschen gelegt in perspektivischer Darstellung.
    Fig. 3
    dieselbe Packung mit geschlossenen Stirn- und Bodenlaschen in derselben Perspektive.


    [0010] Der Zuschnitt gemäß Fig. 1 hat beiseitig eines Deckelabschnittes 1 Wandabschnitte 2, die entsprechend dem Zuschnitt der Fig. 4 etwa in der Mitte eine Biegelinie zwecks Anpassung an den Übergangsbereich vom Flaschenbauch zum Flaschenhals haben. In weiterer Übereinstimmung mit dem Träger gemäß Fig. 4 hat der Deckelabschnitt 1 beidseitig klappbare Deckellaschen 21, die jeweils beidseitig über dreiecksförmige Verbindungslaschen 22 gelenkig mit Wandlaschen 23 verbunden sind, welche über Klapplinien mit den Wandabschnitten 2 bis zu deren mittlerer Biegelinie verbunden sind. Die Wandabschnitte 2 haben jeweils außen angelenkte Randabschnitte 2'', die entsprechend denjenigen des Zuschnittes aus Fig. 1 eine Anpassung an den unteren Flaschenrand ermöglichen. Die Randabschnitte 2'' sind jeweils mit drei Fußöffnungen 24 für den unteren Flaschenrand versehen, die wiederum Flaschenerfassungslaschen 25 zum Vorspannen bzw. Halten des unteren Flaschenrandes haben.

    [0011] Außen an die Randabschnitte 2'' sind Bodenabschnitte 3 mit zwei Pinolenausstanzungen 12 für einen Pinolenträger mit zwei Pinolen pro Segment angelenkt.

    [0012] Jeder Wandabschnitt 2 hat in Bodenabschnittsnähe beidseitig Stirnlaschen 5 mit einer Fußkante 5', die angrenzend an einen Randabschnitt 2'' zu einer Klappverbindungslinie mit dem Wandabschnitt 2 geneigt ist. Von den beiden, bei der fertigen Packung miteinander verbundenen Teilen des Bodenabschnittes 3 hat der größere beidseits etwa rechteckige Bodenlaschen 7, die ebenfalls über Klapplinien angelenkt sind.

    [0013] In Fig. 2 ist der Zuschnitt beereits manschettenartig um sechs Flaschen 18 herumgelegt, deren Fußränder zum Teil in die Fußöffnungen 24 eingreifen und deren oberer Flanschenrand von den Deckellaschen 21 gehalten ist. Hierzu sind die Wandlaschen 23 sowie die Verbindungslaschen 22 so in die stirnseitigen Öffnungen der Packung geklappt, daß sie jeweils an einem benachbarten Flaschenhals anliegen und zwischen diesem und einem Wandabschnitt 2 eingekeilt sind. Hierdurch ist die angelenkte Deckellasche 21 in ihrer Stellung senkrecht zum Deckelabschnitt 1 verrastet.

    [0014] Die Flaschen 18 tragen auf einem Etikett 26 einen EAN-Code, der beim Verkauf der gesamten Packung abgedeckt werden soll. Bei dem in Fig. 9 abgebildeten Verpackungsschritt fluchten jedoch die Stirnlaschen 5 noch mit den Wandabschnitten 2 und die Bodenlaschen 7 mit dem Bodenabschnitt 3.Durch Klappen dieser Laschen in Richtung der Klapppfeile K wird die Packung stirnseitig geschlossen. Hierzu werden zunächst die Stirnlaschen 5 gegen die Flaschen 18 und dann die Bodenlaschen 7 von außen gegen die Stirnlaschen 5 geklappt. Zwischen den Stirnlaschen 5 und den Bodenlaschen 7 bestehen große Kontaktflächen, die eine innige Klebeverbindung ermöglichen.

    [0015] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, sind von den Stirnlaschen 5 und Bodenlaschen 7 von außen vor allem die Bodenlaschen 7 sichtbar, die für eine großflächige Bedruckung benutzt werden können. Die Laschen 5, 7 decken die Codes auf den Etiketten 26 ab und sichern zugleich die Flaschen 18 an einem Herausrutschen aus den stirnseitigen Packungsöffnungen.


    Ansprüche

    1. Mehrstückpackung aus faltbarem Flachmaterial, insbesondere Karton, für Flaschen, Dosen oder ähnliche Behälter, bei der der vorzugsweise einteilige Zuschnitt manschettenartig um die Behälter herumlegbar ist und zwei gegenüberliegende Wandabschnitte (2), einen Boden- und einen Deckelabschnitt (3, 1) sowie zwei stirnseitige Öffnungen bildet, wobei der Bodenabschnitt (3) beidseitig Bodenlaschen (7) und die Wandabschnitte (2) jeweils beiseitig Stirnlaschen (5) aufweisen, die bei um die Behälter (10, 18) gelegtem Zuschnitt in die stirnseitigen Öffnungen schwenkbar und in dieser Position fixierbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnlaschen (5) gegen den unteren Randbereich der angrenzenden Behälter und die Bodenlaschen von außen gegen die benachbarten Stirnlaschen (5) schwenkbar sind, wobei die Laschen (5, 7) vorzugsweise einen EAN-Code der Behälter abdecken, und daß die Stirnlaschen (5) und Bodenlaschen (7) im Überdeckungsbereich - vorzugsweise durch Kleben - aneinander befestigbar sind.
     
    2. Mehrstückpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandabschnitte (2) mit dem Bodenabschnitt (3) gelenkig übre Randabschnitte (2'') verbunden sind, die bei um die Behälter (18) gelegtem Zuschnitt einen Neigungswinkel zu den Wandabschnitten aufweisen, und daß eine an die Randabschnitte (2'') angrenzende Fußkante (5') der Stirnlaschen (5) dem Neigungswinkel entsprechend zu ihrer Verbindungslinie mit den Wandabschnitten (2) geneigt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht