[0001] Die Erfindung betrifft eine Leckanzeigevorrichtung zum Erkennen von Lecks in Wänden
von Behältern gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche Leckanzeigevorrichtung
ist bekannt aus der US-PS 5 172 584.
[0002] Solche Leckanzeigevorrichtung sind wichtig für die Überwachung von Aufbewahrungsbehältern
und anderen Behältern in chemischem Anlagen, aus denen Stoffe austreten können, die
zu einer Belastung der Umwelt oder zu sonstigen Schäden führen können. Eine dieser
Gefahren besteht in dem Eindringen von ausgetretenen flüssigen Substanzen in den Erboden
und das Grundwasser.
[0003] Aus diesem Grunde ist es aus der DE-OS 42 31 233 beispielsweise bereits bekannt,
Behälter doppelwandig auszuführen und an den durch die Doppelwand gebildeten Zwischenraum
ein Leckwarngerät anzuschließen. Ein solcher Schutz gegen das Austreten schädlicher
Stoffe aus Behältern ist sehr kostspielig, und er ist schlecht geeignet zur Nachrüstung
von Behältern in bereits bestehenden Anlagen.
[0004] Aus der US-PS 5 172 584 ist eine Leckanzeigevorrichtung bekannt, bei der ein Behälter
mit einem zweiten Boden versehen ist, der entweder unter Durchdringung der Behälterseitenwand
bereits bei der Herstellung des Behälters oder nachträglich im Inneren des Behälters
angebracht wird. Dieser eine Trennwand bildende zweite Boden besteht aus Stahl, zum
Beispiel aus miteinander verschweißter Stahlplatten, und wird an der Seitenwand des
Behälters angeschweißt, so daß ein dichter Überwachungsraum zwischen dem Hauptboden
des Behälters und der eingebrachten Trennwand entsteht. Dieser Überwachungsraum ist
mit einem Granulat aus Sand, Kies oder porösem organischen Material gefüllt, und an
den Überwachungsraum ist ein Leckanzeigedetektor angeschlossen. Auch bei dieser Leckanzeigevorrichtung
ist der Aufbau der Trennwand kostspielig und zeitaufwendig, und im Falle einer Nachrüstung
bereits vorhandene Behälter entstehen erheblichen Zusatzkosten durch lange Ausfallzeiten
des Behälters.
[0005] Zur Verwendung in Deponien sind mehrlagige Kunststoffdichtungsbahnen bekannt (DE-OS
35 35 705), die unter anderem eine permeationshemmende Schicht aus einer Mischung
von Epoxid und Polysulfit enthalten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leckanzeigevorrichtung der eingangs
genannten Art und ein Verfahren zu seiner Herstellung zu entwickeln, welche in ihrem
Aufbau beziehungsweise ihrer Durchführung einfach und kostengünstig sind und mit denen
auch bereits vorhandene Behälter in kurzer Zeit nachgerüstet werden können.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Leckanzeigevorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 genannten Merkmale hat.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Leckanzeigevorrichtung gemäß der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 7 genannt.
[0009] Ein Verfahren zur Herstellung und Reparatur einer Leckanzeigevorrichtung gemäß der
Erfindung ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruches 8. Ausgestaltungen
dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 9 und 10 genannt.
[0010] Durch die Erfindung läßt sich eine Leckanzeigevorrichtung durch den Einsatz leicht
zu verarbeitender und reparaturfreundlicher Materialien herstellen, wodurch die Kosten
für den Einbau und für Reparaturen kleingehalten werden und nur kurze Stillstandszeiten
der Anlage für Einbau oder Reparatur erforderlich sind.
[0011] Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Überwachung der Dichtigkeit der Böden
der sehr zahlreich verwendeten großen Flachbodentanks, in denen Mineralöle und Treibstoffe
gelagert werden. Grundsätzlich kann die Erfindung jedoch für beliebige Behälter, einschließlich
für deren Seitenwände, verwendet werden.
[0012] Die aus Polysulfid bestehende Schicht (Trennwand) zeichnet sich durch hohe Elastizität
und Dichte sowie durch hohe chemische Beständigkeit insbesondere gegen Mineralölprodukte
und Treibstoffe aus. Zur Erhöhung ihrer Festigkeit und Verringerung ihrer Gasdurchlässigkeit
kann ihr ein Copolymer, zum Beispiel ein Epoxydharz, beigegeben werden, das zugleich
die chemische Beständigkeit gegen gewisse Substanzen, wie zum Beispiel Kohlenwasserstoffe,
erhöht. Zur Ableitung von möglichen elektrischen Aufladungen kann der Polysulfidschicht
ferner eine elektrisch leitende Substanz, zum Beispiel Kohlenstoff, beigemischt werden.
[0013] Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher
erläutert werden. Es zeigen
- Figur 1
- einen Ausschnitt aus einem ersten Ausführungsbeispiel einer Leckanzeigevorrichtung
gemäß der Erfindung mit Füllmaterial im Überwachungsraum,
- Figur 2
- einen Ausschnitt aus einem zweiten Ausführungsbeispiel einer Leckanzeigevorrichtung
gemäß der Erfindung mit in eine Tragfolie eingearbeiteten Noppen,
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus einem dritten Ausführungsbeispiel einer Leckanzeigevorrichtung
gemäß der Erfindung, bei der die Polysulfid-Schicht selbst mit Tragnoppen ausgebildet
ist,
- Figur 4
- ein Ausschnitt aus einer Leckanzeigevorrichtung gemäß der Erfindung, durch welche
ein Behälter mit einem Leck im Boden repariert werden kann.
[0014] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer mit einer Leckanzeigevorrichtung gemäß der
Erfindung versehenen Bodenwand eines Behälters. Beispielsweise kann es sich um einen
Ausschnitt aus dem Boden eines Flachbodentanks handeln. Dabei ist der eigentliche
Behälterboden mit 1 bezeichnet. Auf diesem ist eine Schicht 2 aus porösem Material
aufgebracht, die beispielsweise aus porösem Beton, Schüttungen aus Granulaten oder
Mineralien oder Metall- beziehungsweise Kunststoffgewebe bestehen kann. Auf dieser
porösen Schicht 2 ist eine Schicht 3 aus Polysulfid aufgebracht. Zur Verbesserung
der Beständigkeitseigenschaften gegen die Lagersubstanzen kann dem Polysulfid ein
Copolymer, zum Beispiel ein Epoxyharz, beigemischt werden, so daß die Schicht 3 aus
zwei Komponenten aufgebaut ist. Diese Schicht kann auf der porösen Füllmaterialschicht
2 in beliebiger Weise aufgebracht werden, beispielsweise durch Anstreichen, Sprühen,
Gießen oder durch dichtes Verlegen einer Folie. Die Schicht 3 grenzt den mit Füllmaterial
2 gefüllten Überwachungsraum 4 dichtend gegenüber dem Innenraum 9 des Behälters ab.
An ihrem Rand ist die Deckschicht an die innere Seitenwand 7 des Behälters dichtend
angeschlossen. Um die Haftung der Deckschicht an der Behälterwand 7 zu erreichen,
ist diese mit einem Haftprimer vorzubehandeln. Ferner muß die Behälterwand zunächst
gesäubert und von Rost befreit werden. In Flachbodentanks genügt die Ausbildung eines
Überwachungsraumes 4 am Boden des Tanks, da ein Leck an den Seitenwänden des Tanks
leicht entdeckt werden kann. Grundsätzlich können aber auch die Seitenwände des Behälters
mit einem Überwachungsraum der beschriebenen Art versehen werden.
[0015] Zum Zwecke der Überwachung wird der Überwachungsraum 4 evakuiert. Dieses Vakuum wird
von einem an den Überwachungsraum anzuschließende Leckanzeigedetektor überwacht, der
von bekannter Art sein kann und beispielsweise auf optisch, akustisch oder elektrisch
arbeiten kann. Der Anschluß des Leckanzeigedetektors an den Überwachungsraum kann
beispielsweise über Schläuche erfolgen, oder der Detektor kann direkt in die den Überwachungsraum
4 begrenzenden Wand des Behälters, beispielsweise durch Verschraubung, einsetzbar
sein.
[0016] Während bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 die von dem im Behälter befindliche
Medium auf die Trennwand 3 wirkenden Kräfte K über die Schicht aus Füllmaterial auf
die Behälterwand übertragen werden, ist bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 der
abgeschlossene Überwachungsraum 4 leer. Die Trennwand besteht aus einer Trägerbahn
3a aus Metall oder Kunststoff, die in Richtung zum Behälterboden 1 hin gerichtete
Noppen 6 hat, mit denen sie sich am Behälterboden 1 abstützt. Auf der zum Behälterinnenraum
gerichteten Seite der Trägerbahn 3a ist eine Schicht 3b der oben beschriebenen Art
aus Polysulfid mit oder ohne eine Zusatzkomponente der oben beschriebenen Art aufgebracht.
Die Schicht 3b kann auch, wie in Figur 2 gezeigt, die Noppen 6 ausfüllen; jedoch können
die Noppen auch massiv aus dem Material der Trägerschicht 3a als Teil dieser Trägerschicht
ausgebildet sein. Die Noppen 6 sind im wesentlichen punktförmig angeordnet, so daß
durch sie keine abgeschlossenen Kammern innerhalb des Überwachungsraumes gebildet
werden können.
[0017] Zur besseren Haftung der auf den genannten Unterlagen aufgebrachten Polysulfidschicht
kann die Unterlage mit einem Haftprimer vorbehandelt (vorgestrichen) werden.
[0018] Figur 3 zeigt eine Ausführungsform, die ähnlich aufgebaut ist wie das Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2, bei der jedoch auf eine gesonderte Trägerschicht 3a für das Polysulfidmaterial
verzichtet wird. Hier ist das Polysulfidmaterial in Form einer Folie selbst mit Noppen
versehen, über welche die auf die Trennwand wirkenden Kräfte auf den Behälterboden
1 übertragen werden.
[0019] Bei Beschädigungen der Trennwand 3 kann der beschädigte Teil ausgeschnitten und durch
Aufbringung von neuem Deckschichtmaterial in dem eng begrenzten beschädigten Bereich
repariert wrden, wobei die alte Deckschicht mit der neuen Schicht eine Verbindung
eingeht.
[0020] Im Falle eines Lecks in der Behälterwand 1 kann auf der unbeschädigten Trennwand
3 ein weiterer Überwachungsraum 14 (Figur 4) der oben beschriebenen Art nach einem
der beschriebenen Ausführungsbeispiele aufgebaut werden, und dann der zwischen den
beiden Trennwänden 3 und 13 entstehende Raum als Überwachungsraum verwendet werden.
Im Beispiel der Figur 4 sind die beiden Überwachungsräume 4 und 14 mit porösem Füllmaterial
ausgefüllt. Auf diese Weise kann trotz einer Undichtigkeit 8 in der Behälterwand 1,
zum Beispiel am Boden des Behälters, nach kurzer Zeit und unter Aufwendung geringer
Kosten der Behälter weiter benutzt werden.
1. Leckanzeigevorrichtung zum Erkennen von Lecks in den Wänden von Behältern oder anderen
Anlagenteilen zur Aufnahme von flüssigen oder salbenartigen Substanzen, bestehend
aus
- einem Überwachungsraum (4), der gebildet wird von der Behälterwand (1) oder Teilen
derselben und einer im Inneren des Behälters vorhandenen Trennwand (3), die den Überwachungsraum
(4) gegen den Aufnahmeraum (9) des Behälters dichtend abgrenzt,
- Mitteln, die der Trennwand (3) Tragfähigkeit gegenüber der Last (K) der im Behälter
befindlichen Substanz verleihen,
- und einem an den Überwachungsraum angeschlossenen Leckanzeigedetektor,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (3) von einer chemisch beständigen Schicht aus Polysulfid, der
vorzugsweise ein Copolymer, wie zum Beispiel ein Epoxydharz, beigegeben ist, gebildet
wird.
2. Leckanzeigevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Erzielung der Tragfähigkeit der Trennwand (3) aus einer porösen
Füllung (2) des Überwachungsraum (4) besteht, die beispielsweise aus porösem Beton,
Schüttungen aus Granulaten oder Mineralien oder Metall- bzw. Kunststoffgewebe besteht.
3. Leckanzeigevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfähigkeit der Trennwand (3) erzielt wird durch Verwendung einer beispielsweise
aus Metall oder Kunststoff bestehenden Trägerbahn (3a) für die Polysulfidschicht (3b),
wobei die Trägerbahn auf der Unterseite mit Noppen (6) versehen ist, die sich gegen
die Behälterwand (1) abstützen.
4. Leckanzeigevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragfähigkeit der Trennwand (3) hergestellt ist durch ihre Ausbildung als
Polysulfidfolie, die an der Unterseite mit Noppen (6) versehen ist, die sich gegen
die Behälterwand (1) abstützen.
5. Leckanzeigevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Polysulfidschicht eine elektrisch leitende Substanz beigemischt ist.
6. Leckanzeigevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet daß der Überwachungsraum evakuierbar ist und von einem Leckanzeigedetektor auf Vakuumbasis
überwacht wird.
7. Leckanzeigevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Anordnung am Boden von Flachbodentanks zur Lagerung von vorzugsweise
Mineralölen und Treibstoffen.
8. Verfahren zur Herstellung einer Leckanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1,
2, 3, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (3) aus Polysulfidmaterial auf der ihr zugewandten Fläche der
porösen Schicht (2) aus Füllmaterial durch Anstreichen, Sprühen, Gießen oder durch
Verlegung von Folien aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Trennwand zugewandten Fläche der porösen Schicht aus Füllmaterial
vor dem Aufbringen der Trennwand (3) ein Haftprimer aufgebracht wird.
10. Verfahren zur Reparatur einer Undichtigkeit in einer Behälterwand die mit einer Leckanzeigevorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der unbeschädigten Trennwand (3) des Überwachungsraumes (4) ein weiterer
Überwachungsraum (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 aufbebaut wird und der Leckanzeigedetektor
an den neu entstandenen Überwachungsraum (14) zwischen den beiden Polysulfid-Schichten
(3,13) angeschlossen wird.