[0001] Die Erfindung betrifft ein Klebemittel zum Verbinden von auf angetriebenen Rollen
gewickelten Materialbahnen, insbesondere zum Verbinden von Bedruckstoffbahnen einer
Rollenrotationsdruckmaschine bei deren fliegendem Bahnwechsel.
[0002] Bei Rotationsdruckmaschinen wird der Bedruckstoff, z.B. Papier dem Druckwerk, in
Form einer Bedruckstoffbahn zugeführt. Die Bedruckstoffbahn wird von einer Rolle abgewickelt,
die in einem Rollenwechsler eingespannt ist. Der Rollenwechsler ist dem Druckwerk
vorgelagert. Um die insbesondere im Zeitungsdruck einzuhaltende Bedingung des unterbrechungsfreien
Druckens erfüllen zu können, erfolgt das Ersetzen einer abgewickelten durch eine neue
Bedruckstoffbahnrolle vorteilhafterweise im fliegenden Rollenwechsel. Zu diesem Zweck
verfügt ein Rollenwechsler wenigstens über zwei Rollen mit integrierten Spannvorrichtungen,
in denen die ablaufende, ebenso wie die neue Bedruckstoffbahnrolle mit vorbereitetem
Klebestoß eingespannt sind. Damit die neue Bedruckstoffbahnrolle mit der Bahn des
ablaufenden Bedruckstoffes fliegend verbunden werden kann, wird die neue Bedruckstoffbahnrolle
mittels einer Antriebsvorrichtung solange beschleunigt, bis deren Umfängsgeschwindigkeit
der Bahngeschwindigkeit der ablaufenden Bedruckstoffbahn entspricht. Das zuverlässige
Verbinden des Klebstoßes der neuen Bedruckstoffbahnrolle mit dem Endstück der ablaufenden
Bedruckstoffbahn, das mit einer ebenfalls im Rollenwechsler integrierten Vorrichtung
zum Umkleben und Kappen der ablaufenden Bedruckstoffbahn erfolgt, ist jedoch ohne
Fehlklebung oder Bahnriß nur möglich, wenn der Klebestoß auf der neuen Bedruckstoffbahnrolle
in geeigneter Weise vorbereitet worden ist.
[0003] Hierzu muß die Abreißkraft des Klebestoßes von der neuen Bedruckstoffbahn so groß
sein, daß sich der Klebestoß bei der Lagerung im Rollenzwischenlager, beim anschließenden
Transport und der Beschickung in den Rollenwechsler oder auch beim Beschleunigen der
neuen Bedruckstoffbahnrolle im Rollenwechsler nicht ablöst. Der Ort des Klebestoßes
am Umfang der neuen Bedruckstoffbahn sollte unabhängig von seinem Ort der Aufbringung
oder der Art der Beschickung in den Rollenwechsler so exakt wie möglich festgelegt
werden können. Der Klebestoß sollte sich ferner beim Umkleben auf die ablaufende Bedruckstoffbahn
ohne großen Kraftaufwand abreißen lassen, wobei zu beachten ist, daß die Bahnzugverteilung
über die Bahnbreite während des Umklebens möglichst gleichmäßig bleibt. Schließlich
muß der Klebstoß den auftretenden Bahnzugwert der verbundenen Bahnbreite übertragen
können und nicht abreißen.
[0004] Nach dem Abwickeln der Bedruckstoffbahn im Rollenwechsler und dem Bedrucken dieser
Bahn in der bzw. den Druckeinheiten wird die nun bedruckte Stoffbahn vor dem Einführen
in den Falzapparat längs in einzelne Teilbahnen geschnitten. Danach werden die Teilbahnen
je nach gefordertem Produkt - meist sind mehrere Stoffbahnen von verschiedenen Rollenwechslern
und Druckwerken beteiligt - über einen oder mehrere Falztrichter zusammengeführt und,
soweit notwendig, längs gefaltet. Dann werden die zu Einzelsträngen zusammengeführten
Teilbahnpakete im Falzapparat noch einmal zusammengeführt, quergeschnitten und entsprechend
dem geforderten Produkt auf einer Auslage des Falzapparates in Form eines Schuppenstroms
aufgereiht. Die mit diesem Produktionsprozess verbundenen Bahnrißrisiken sollten vermieden
oder zumindest reduziert werden.
[0005] Die Verbindung zwischen den beiden Bahnen sollte den Längsschnitteinrichtungen einen
möglichst niedrigen Schnittwiderstand bieten; sie sollte im Bereich der Falztrichter
möglichst wulstfrei gefaltet werden können - und sie sollte für jede Teilbahn dem
auftretenden Bahnzug standhalten können.
[0006] Die Druckexemplare werden von einem nachgeordneten Transportsystem übernommen und
zur Weiterverarbeitung oder zur Spedition transportiert. Dabei muß der Schuppenstrom
gezielt aufgeteilt werden, da die Exemplare, die Teile von Klebstößen enthalten, nicht
verkauft werden können und demzufolge über eine sogenannte Makulaturweiche ausgeschieden
werden müssen. Da die Klebestöße normalerweise nicht sichtbar sind - sie werden möglicherweise
durch mehrere Bahnschichten abgedeckt - wird das Ausscheiden dadurch gesteuert, daß
zum Schalten der Makulaturweiche im Bereich des Klebstoßes Materialien auf die Stoffbahn
aufgeklebt werden, die berührungslos, beispielsweise mittels induktiver oder kapazitiver
Näherungsschalter, detektiert werden können.
[0007] In manchen Anwendungsfällen, in denen entweder die Einzelstränge ab den Trichtern
nicht zusammengeführt, sondern parallel verarbeitet - beispielsweise im Doppelzweifalz
- oder die im Zweifalz aufgereihten Exemplare im Falzapparat über eine sogenannte
Splitweiche in zwei Schuppenströme - beispielsweise Doppeldreifalz - aufgeteilt werden,
gilt es zu berücksichtigen, daß die Klebestöße der einzelnen Bedruckstoffbahnen im
Falzapparat aufgetrennt und in zwei Auslagen ausgelegt werden. In solchen Fällen müssen
die geteilten Klebestöße vor jeder Makulaturweiche separat detektiert und ausgeschieden
werden. Auch dies geschieht zum Schalten der Makulaturweichen dadurch, daß im Bereich
des Klebestoßes Materialien derart auf die Bahn aufgeklebt werden, daß sie unabhängig
von der Aufteilung der Einzelbahn über oder im Falzapparat berührungslos, z.B. mittels
induktiver oder kapazitiver Näherungsschalter, detektiert werden können.
[0008] Schließlich gilt es bei der Vorbereitung eines Klebstoßes einer Bedruckstoffbahn
für den fliegenden Rollenwechsel noch zu berücksichtigen, daß sich die Bahnbreiten
z.B. im Hinblick auf sechs plattenbreite Rotationsdruckmaschinen im Zeitungsdruck
erheblich vergrößern, wobei das Flächengewicht der Bahn möglichst klein gehalten werden
soll.
[0009] Aus der EP 0 418 527 A2 ist eine Klebestoßvorbereitung bekannt, bei der eine Rollenanfangskante
unter einem Winkel kleiner als 90° zur Seitenkante der Bedruckstoffbahn, insbesondere
unter einem Winkel zwischen 60° und 80°, abgeschnitten wird. Anschließend wird die
Rollenanfangskante mit einem Verbindungsstreifen, der die gesamte Breite der Bahn
überspannt, auf der darunterliegenden nächsten Bahnlage festgeklebt. Dieser bekannte
Verbindungsstreifen ist längs in drei Zonen unterteilt, von denen die über der Rollenanfangskante
liegende Zone beidseitig selbstklebend, die mittlere Zone nicht klebend und die auf
der nächsten Lage sitzende Zone einseitig selbstklebend ausgebildet sind. Die mittlere
Zone ist mit einer in Streifenlängsrichtung verlaufenden Perforierung versehen. Der
Verbindungsstreifen wird so aufgebracht, daß die mittlere, mit der Perforation versehene
Zone entlang der Rollenanfangskante zu liegen kommt. Das Abschrägen der Rollenanfangskante
bewirkt ein besseres Abreißverhalten beim Ankleben der neuen auf die ablaufende Bedruckstoffbahn.
[0010] Dieses bekannte Verfahren erfordert jedoch ein aufwendiges Vorbereiten des Klebestoßes,
weil der Verlauf des Verbindungsstreifens, insbesondere aber der Perforierung über
die ganze Bahnbreite mit der Bahnanfangskante exakt übereinstimmen muß. Diese bekannte
Art der Klebestoßausbildung dürfte es auch erforderlich machen, daß die Spannvorrichtung
bei der Beschickung mit der neuen Bedruckstoffbahnrolle hinsichtlich des Ortes des
Klebestoßes genullt werden muß oder sonstige geeignete Maßnahmen zum Erfassen des
Klebestoßes ergriffen werden müssen, um ein exaktes Andrücken der neuen auf die ablaufende
Bahn und ein entsprechend zu diesem Andrückvorgang synchronisiertes Kappen der alten
Bedruckstoffbahn gewährleistet werden können. Desweiteren kann dieser bekannte Klebestoß
durch die Längsschnitteinrichtungen nur mit erhöhtem Schnittwiderstand geschnitten
und im Falztrichter nicht wulstfrei gefaltet werden.
[0011] Eine weitere Art der Klebestoßvorbereitung ist aus der EP 0 129 238 A1 bekannt. Dabei
wird die im rechten Winkel zur Bahnseitenkante verlaufende Bahnanfangskante der neuen
Bedruckstoffbahn mit mehreren Klebestreifen auf der nächsten Lage dieser neuen Bedruckstoffbahn
festgeklebt. Die Klebestreifen besitzen beidseitig einer mittleren nicht klebenden
Zone jeweils eine Klebezone. Sie werden beim Aufkleben nach der Bahnanfangskante ausgerichtet
und so angebracht, daß die mittlere Zone über der Bahnanfangskante zu liegen kommt.
Nach dem Aufkleben wird in der mittleren Zone durch eine entsprechend ausgelegte Vorrichtung
eine Perforierung geschnitten, um das Aufreißen der Klebestreifen beim Umkleben des
Bahnanfangs auf die ablaufende Bedruckstoffbahn zu erleichtern.
[0012] Auch bei diesem bekannten Rollenwechsel dürfte eine wie bereits vorstehend geschilderte
Justierung der Spannvorrichtung oder sonstige Maßnahmen notwendig werden, um das exakte
Ankleben der neuen auf die ablaufende Bahn und das dazu synchronisierte Kappen der
ablaufenden Bahn sicherzustellen. Das nachträgliche Perforieren der Klebestreifen
ist ebenfalls aufwendig, da einerseits der Klebestreifen sauber perforiert und andererseits
die darunterliegende Bahnlage nicht verletzt werden darf. Ein weiteres Fehlklebungs-
und Bahnrißrisiko besteht darin, daß das bahnseitige Ende der Bahnanfangskante und
den beiden äußeren Klebestreifen bis zur Seitenkante der Bahnrolle weder geheftet
noch schräg angeschnitten ist.
[0013] Desweiteren ist die Verwendung eines in etwa T-förmigen Klebestreifens zur Vorbereitung
eines Klebestoßes auf der Anfangskante einer Bedruckstoffbahn bekannt, bei dem die
Bahnanfangskante die Form eines oder mehrerer nebeneinander liegender Dreiecke aufweist,
an deren Spitzen jeweils solch ein Klebestreifen zum Ankleben der Spitzen auf die
nächste Bahnlage angebracht ist. Ferner ist auf der obersten Lage in Abwickelrichtung
hinter dem derart vorbereiteten Klebestoß ein exakt zum Klebestoß ausgerichteter weiterer
Klebestreifen aus einem elektrisch leitfähigen Material aufgebracht. Das Erfassen
dieses weiteren Klebestreifens durch einen entsprechend ausgebildeten Näherungsschalter
löst das Signal zum Andrücken der neuen auf die ablaufende Bedruckstoffbahn und das
Signal zum Kappen der ablaufenden Bedruckstoffbahn aus.
[0014] Auch dieses Verfahren ist noch aufwendig, da dieser weitere Klebestreifen hinsichtlich
seiner Lage zum eigentlichen Klebestoß sehr genau angebracht werden muß.
[0015] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vorbereitungsarbeiten, die zum
Verbinden zweier Materialbahnen, die über angetriebene Rollen abgewickelt werden,
zu vereinfachen und ein Andrücken der beiden Materialbahnen so exakt wie möglich im
Bereich des Klebestoßes zu gewährleisten.
[0016] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst.
[0017] Die Ansprüche 12 und 15 sind auf bevorzugte Anwendungen des Gegenstands von Anspruch
1 gerichtet, während Anspruch 17 ein Verfahren zur Vorbereitung eines Klebestoßes
an einer Rolle einer Bedruckstoffbahn einer Rotationsdruckmaschine betrifft.
[0018] Die jeweils nachgeordneten Ansprüche betreffen vorteilhafte und nicht glatt selbstverständliche
Ausgestaltungen der Erfindung.
[0019] Erfindungsgemäß ist in dem Klebemittel zum Verbinden von auf angetriebenen Rollen
gewickelten Materialbahnen neben der Klebefunktion gleichzeitig eine Schaltfunktion
integriert. Dies bedeutet, daß das Klebemittel und damit der Klebestoß selbst mit
einem geeigneten Mittel detektierbar ist. Dadurch kann auf zusätzliche Mittel, die
zu Erfassung der Lage des Klebestoßes am äußeren Umfang der Materialbahn bislang notwendig
sind, verzichtet werden. Ungenauigkeiten hinsichtlich der relativen Lage des Klebestoßes
und des oder der zusätzlichen Mittel zur Ermittlung der Lage des Klebestoßes bzw.
der Bahnanfangskante, die bei den bekannten Klebemitteln und Verfahren zur Vorbereitung
des Klebestoßes nie gänzlich vermieden werden können, treten nicht mehr auf. Schließlich
wird auch die Vorbereitung des Klebestoßes vereinfacht und damit verbilligt, da zumindest
der zusätzliche Verfahrensschritt des Anbringens des Mittels zum Erkennen der Lage
des Klebestoßes entfällt. Aufwendige Justierungen der Spannvorrichtung entfallen ebenfalls.
Der Begriff Schaltfunktion im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Klebemittel bedeutet,
daß sich das Klebemittel durch seine Eignung zur Erfassung durch geeignete Sensoren
auszeichnet.
[0020] Das Klebemittel kann ein selbständig handhabbarer Klebestreifen sein oder selbst
erst bei der Vorbereitung des Klebstoßes, bevorzugterweise durch Aufsprühen, gebildet
werden.
[0021] Wenn auch die Erfindung besonders bevorzugt zum Vorbereiten eines Klebstoßes zwischen
einer neuen und einer ablaufenden Bedruckstoffbahn einer Rollenrotationsdruckmaschine
verwendet wird, wobei die beiden Bahnen fliegend, d.h. während des kontinuierlich
laufenden Betriebs der Maschine, gewechselt werden, so läßt sich das erfindungsgemäße
Klebemittel mit Vorteil auch bei ähnlich ablaufendem Bahnwechsel in anderen Bereichen,
beispielsweise für den Wechsel von Kunststoffbahnen und -folien, verwenden.
[0022] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen
erläutert. Dabei werden weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung offenbart. Es
zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Bedruckstoffbahnrolle von 4/4-tel Breite, deren
Klebestoß mit einem Klebemittel mit integrierter Schaltfunktion hergestellt ist;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Ausführung des Klebestoßes nach Figur 1 bei manueller Vorbereitung
des Klebestoßes;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung von Bedruckstoffbahnen mit maximal vier unterschiedlichen
Bahnbreiten, die für den Klebestoß entsprechend der Figuren 1 und 2 ausgebildet sind;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung von Bedruckstoffbahnen mit maximal sechs unterschiedlichen
Bahnbreiten, die für den Klebestoß entsprechend der Figuren 1 und 2 ausgebildet sind;
- Figur 5
- das Aneinanderkleben zweier Bedruckstoffbahnen in einer schematischen Schnittdarstellung;
- Figur 6
- die Oberseite eines Klebemittels, das als rechteckförmiger Klebestreifen ausgebildet
ist;
- Figur 7
- die Unterseite des Klebestreifens nach Figur 6;
- Figur 8
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer für einen Klebestoß vorbereiteten Bedruckstoffbahnrolle;
- Figur 9
- eine Draufsicht auf die Ausführung des Klebestoßes nach Figur 8;
- Figur 10
- eine schematische Darstellung von Bedruckstoffbahnen mit maximal vier unterschiedlichen
Bahnbreiten, die für den Klebestoß entsprechend der Figuren 8 und 9 ausgebildet sind;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung von Bedruckstoffbahnen mit maximal sechs unterschiedlichen
Bahnbreiten, die für den Klebestoß entsprechend den Figuren 8 und 9 ausgebildet sind;
- Figur 12
- die Unterseite eines Klebemittels, das als Klebestreifen in T-Form ausgebildet ist
zur Vorbereitung des Klebestoßes nach den Figuren 8 bis 11;
- Figur 13
- eine schematische Darstellung des Anklebens der neuen Bedruckstoffbahn auf die ablaufende
alte Bedruckstoffbahn unter Verwendung eines Klebestreifens entsprechend Figur 12;
- Figur 14
- eine Vorrichtung zum Vorbereiten eines Klebestoßes durch Aufsprühen des Klebemittels
auf eine Bedruckstoffbahnrolle; und
- Figur 15
- das Ankleben der neuen Bedruckstoffbahn von Figur 14 an eine ablaufende alte Bahn.
[0023] In Figur 1 ist eine Papierrolle als Beispiel für eine Bedruckstoffbahnrolle dargestellt,
die zum Einsetzen in einen Rollenwechsler einer Rotationsdruckmaschine vorbereitet
worden ist. Nachdem beschädigte Bahnlagen entfernt worden sind, wird die aufgewickelte
Bedruckstoffbahn 1 am Bahnanfang 2 entlang einer Bahnanfangskante 3 rechtwinklig zur
Rollenseitenkante 11 gerade abgeschnitten. Durch schräges Anschneiden der Seitenkanten
der Bahnanfangskante 3 unter einem Winkel β ist die Form der Bahnanfangskante 3 vervollständigt
worden.
[0024] Figur 2 zeigt einen Klebestoß 13, bei dem die Bahnanfangskante 3 jeweils in der Mitte
von Teilbahnen A, B, C und D mit einem Klebemittel, nämlich Schaltklebestreifen 12,
mit der unter der Bahnanfangskante 3 liegenden nächsten Bahnlage 8 verbunden ist.
Dabei ist darauf zu achten, daß eine Perforierung 34 (Figuren 6 und 7) der Klebestreifen
12 in etwa entlang der Bahnanfangskante 3 verläuft. Die Bahnanfangskante 3 ist mit
einem Doppelklebeband 10, das bei Bedarf entlang der gesamten Bahnanfangskante 3 verlaufen
kann, verstärkt. Die Art und Form der Verstärkung hängt vom Automatisierungsgrad der
Rollenvorbereitung ab. Eine volle Automatisierung der Klebestoßvorbereitung innerhalb
oder außerhalb des Rollenwechslers ist möglich, da nach dem Zuschneiden der Bahnanfangskante
3 die Klebestreifen 12 lagerichtig zur Rollenseiten- und Bahnanfangskante 3 aufgeklebt
werden können. Falls die Antriebsvorrichtung des Rollenwechslers mit einem Umfangsantrieb,
beispielsweise einem Antrieb mit Gurten 22 (in Fig. 3 angedeutet), ausgerüstet ist,
werden die Klebebänder 10 in den Bereichen, in denen der Umfangsantrieb 22 angreift,
weggelassen oder jeweils mit einem Abdeckband 14 abgedeckt. Bei Rollenwechslern mit
reinem Zentrumsantrieb ist dies nicht notwendig.
[0025] Figur 3 zeigt eine schematische Übersicht von Bedruckstoffbahnen mit dem Klebestoß
13 bei maximal vier möglichen Konfigurationen von Teilbahnen A, B, C und D. Die Vorrichtungen
21 zum Abtasten des Schaltklebestreifens 12 und somit des Ortes des Klebestoßes 13
am Umfang der neuen Bedruckstoffbahn sind wie die Klebestreifen 12 auch jeweils in
der Mitte jeder Teilbahn A, B, C und D angeordnet. Die Lage der Einrichtungen für
den Umfangsantrieb 22, den Bahnlängsschnitt 19 und die Falztrichter 20 sind ebenfalls
schematisch angedeutet. Die Anordnung der im Klebestoß 13 befindlichen Klebestreifen
12 macht deutlich, daß der Klebestoß unabhängig von der Aufteilung der Bedruckstoffbahnen
in Teilbahnen auch jeweils nach dem Falzapparat detektiert werden kann.
[0026] Erfindungsgemäß sind die Schaltklebestreifen 12 außerhalb der durch die Einrichtungen
für die Bahnlängsschnitte 19 und die Trichter 20 vorgegebenen Schnitt- und Falzlinien
aufgebracht, um das Schneiden und Falzen der Bahnen zu erleichtern.
[0027] In Figur 4 sind Konfigurationen von sechs-seitenbreiten Bedruckstoffbahnen mit einem
erfindungsgemäß ausgebildeten Klebestoß dargestellt. Zur Anordnung der Schaltklebestreifen
12 gilt das zu Figur 3 Gesagte gleichermaßen.
[0028] Figur 5 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch zwei aneinander zu
klebende Bedruckstoffbahnen 1 und 40 im Bereich der Verbindungen. Die neue Bedruckstoffbahn
1, die auf eine nicht dargestellte, in Richtung des Pfeiles 45 rotierende Rolle aufgewickelt
ist, wird nach oder noch während der Synchronisation der Bahngeschwindigkeit gegen
die alte, von einer ebenfalls nicht dargestellten Rolle ablaufende Bedruckstoffbahn
40 geführt. Zur Vorbereitung des Klebestoßes ist ein aus mehreren Schichten aufgebauter
Klebestreifen 12 verwendet worden. Dieser Klebestreifen 12 weist eine Trägerschicht
31 zum Aufnehmen mechanischer Belastungen auf, die mit einer ihrer beiden äußeren
Zonen, die beide mit Klebschichten 30 versehen sind, im Bereich der Bahnanfangskante
3 und mit der anderen Zone in einem benachbarten Bereich der darunterliegenden nächsten
Bahnlage 8 der neuen Bedruckstoffbahn 1 aufgeklebt ist. Von der neuen Bedruckstoffbahn
1 aus gesehen über der Trägerschicht 31 weist der Klebestreifen 12 eine Schaltfunktionsschicht
32 auf, die ein Detektieren des Klebestreifens 12 und somit ein Detektieren der Bahnanfangskante
3 der neuen Bedruckstoffbahn 1 gestattet. In der über der Klebeschicht 30 im Bereich
der Bahnanfangskante 3 angeordneten Zone der Schaltfunktionsschicht 32 liegt eine
weitere Klebeschicht 33 zum Ankleben der neuen Bedruckstoffbahn 1 an die ablaufende,
alte Bedruckstoffbahn 40.
[0029] Im Ausführungsbeispiel ist die Schaltfunktionsschicht 32 als Aluminiumschicht ausgebildet.
Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung übernimmt ein elektrisch leitender Streifen,
vorzugsweise ein Aluminiumstreifen die Doppelfunktion der Schaltfunktionsschicht und
Trägerschicht. Anstatt der elektrischen Leitfähigkeit können auch andere detektierbare
Eigenschaften für die Schaltfunktionsschicht genutzt werden, insbesondere auch solche
Eigenschaften, die zur Erkennung durch optische Sensoren geeignet sind.
[0030] Der Schaltklebestreifen 12 wird von einem nicht dargestellten Sensor, beispielsweise
einem Näherungsschalter, detektiert. Dessen Ausgangssignal wird einer geeigneten Ansteuerung
für eine Andrückwalze 38 benutzt, so daß diese Andrückwalze 38 in dem Moment gegen
die ablaufende Bedruckstoffbahn 40 gedrückt wird, in dem die Bahnanfangskante 3 unter
der Andrückwalze 38 durchläuft. Synchron zum Andrücken wird die ablaufende Bedruckstoffbahn
40 mittels einer schematisch dargestellten Kappeinrichtung 39 durchgetrennt. Im weiteren
Verlauf hebt die Bahnanfangskante der mit der ablaufenden Bahn 40 verbundenen neuen
Bahn 1 von der aufgewickelten neuen Rolle ab, während der Klebestreifen 12 noch an
der unterhalb der Bahnanfangskante 3 liegenden nächsten Bahnlage 8 klebt. Um ein sicheres
Lösen der Bahnanfangskante 3 zu gewährleisten, könnte beispielsweise die Klebeschicht
30 in dem Bereich, der auf die nächste Bahnlage 8 geklebt ist mit einem schwächeren
Klebstoff versehen sein als der Klebstoff im Bereich der Bahnanfangskante 3. Im Ausführungsbeispiel
istjedoch der Klebestreifen 12 in seiner mittleren, klebstofffreien Zone zur Ausbildung
einer Sollbruchstelle mit Perforationen 34 versehen. Die beiden genannten Maßnahmen
können auch miteinander kombiniert werden.
[0031] Die Figuren 6 und 7 zeigen einen beispielhaft in Form eines Rechtecks ausgebildeten
Klebestreifen 12 im Schnitt und an seiner Ober- und Unterseite. In diesem Ausführungsbeispiel
wird die Träger- und Leitschicht 31, 32 durch eine kaschierte Aluminiumfolie gebildet.
Die mittlere, mit Perforationen versehene Zone 34 des Schaltklebestreifens 12 ist
in Längsrichtung des Streifens 12 gesehen außermittig angeordnet. Sie liegt in einem
Bereich des Klebestreifens 12, der von etwa der Mitte bis zu etwa einem Viertel der
Länge des Streifens 12 reichen kann. Dabei nimmt die Zone des Schaltklebestreifens
12, die beidseitig mit Klebeschichten 30 und 33 versehen ist, den größeren Teil der
Länge des Schaltklebestreifens 12 ein. Die Klebeschichten 30 und 33 sind jeweils sowohl
an der Ober- als auch an der Unterseite bis nahe an die Perforierung 34 angrenzend
ausgebildet.
[0032] Figur 8 zeigt einen alternativ ausgebildeten Klebestoß, bei dem am Rollenanfang 2
mit Hilfe einer Dreieckschablone 18, die eine Länge von drei Teilbahnen aufweist,
die Bahnanfangskante 3 in einem Winkel β zweifach abgezogen worden ist. Dabei ist
die Dreieckschablone 18 rechtwinklig zur Rollenseitenkante 11 auf der Bedruckstoffbahn
1 aufgesetzt worden. Danach wird die Bahnanfangskante 3 an den in Figur 9 dargestellten
Stellen, nämlich den beim Abziehen gebildeten Spitzen der Bahnanfangskante 3, mit
Schaltklebestreifen 49 mit der darunterliegenden, nächsten Bahnlage 8 verbunden. Dabei
ist darauf zu achten, daß die Bahnanfangskante 3 ungefähr mit dem vorderen Ende jedes
Schaltklebestreifens 49 übereinstimmt. Zuletzt wird der derart gebildete Klebestoß
23 wiederum mittels eines Doppelklebebandes 10 - bei Bedarf entlang der gesamten Bahnanfangskante
3 - verstärkt. Die Art und die Form der Verstärkungen hängen wiederum vom Automatisierungsgrad
der Rollenvorbereitung ab. Eine volle Automatisierung der Klebestoßvorbereitung ist
möglich, da nach dem Zuschneiden der Bahnanfangskante 3 mittels der geführten Dreieckschablone
18, die Schaltklebestreifen 49 lagerichtig zur Rollenseiten- und Bahnanfangskante
11, 3 aufgeklebt werden können. Hinsichtlich des Ortes der Anbringung der in diesem
Ausführungsbeispiel verwendeten Schaltklebestreifen 49 gilt das zu den rechteckförmigen
Schaltklebestreifen 12 Gesagte.
[0033] Den Figuren 3 und 4 entsprechende schematische Darstellungen von 4/4-tel und 6/6-tel
breiten Bedruckstoffbahnkonfigurationen für die mit der Dreieckschablone 18 vorbereiteten
Bedruckstoffbahnen sind in den Figuren 10 und 11 dargestellt.
[0034] Figur 12 zeigt in Draufsicht den für den alternativen Klebestoß 23 bevorzugten Schaltklebestreifen
49. Dieser Schaltklebestreifen 49 weist die Form eines Schmetterlings auf oder besitzt
eine einfache T-Form. Eine kaschierte Aluminiumfolie bildet wiederum die Träger- und
Leitschicht 51, 52, die in der Zone des T-Stammes auf der oberen Seite, nämlich der
Seite der Leitschicht 52, mit einer Klebeschicht 53 zum Ankleben an die alte, ablaufende
Bedruckstoffbahn versehen ist. An der zur neuen Bedruckstoffbahn weisenden unteren
Seite ist dieser Schaltklebestreifen 49 mit drei Klebezonen 50 versehen. Die mittlere
Klebezone 50 füllt den T-Stamm aus. Zwei seitliche Klebeschichten 50 sind auf den
beiden Zonen des T-Balkens aufgebracht. Zwischen den T-Balkenzonen und dem T-Stamm
sind zu beiden Seiten der Klebeschicht 50 der T-Stammzone klebstofffreie Zonen 55
ausgebildet, die durch Einschnitte 54 am Ansatz der T-Balken als Sollbruchstellen
beim Abreißen der aufgeklebten Bahnanfangskante dienen. Ein Klebestreifen 49 mit dieser
Ausbildung der Sollbruchstelle mit parallel zur Bahnlängsseite verlaufenden Bruchlinien
erweist sich hinsichtlich der Abreißsicherheit als besonders vorteilhaft. Wie bereits
im Falle des rechteckförmigen Schaltklebestreifens 12 reichen auch bei diesem T-förmigen
Schaltklebestreifen 49 die drei Klebezonen 50 und die Klebezone 53 jeweils bis in
die unmittelbare Nähe der durch die Ausnehmungen 54 in den klebstofffreien Zonen 55
definierten Bruchlinien. Hinsichtlich des Schichtaufbaus gelten die Ausführungen zum
Rechteckstreifen 12.
[0035] Die Wahl der Form des Klebstoßes 13 bzw. 23 nach den Ausführungsbeispielen entsprechend
den Figuren 1 bis 4, 6 und 7 sowie den Figuren 8 bis 13 hängt nicht zuletzt von der
Bedruckstoffbahnbreite, der Bahnqualität und auch von der einzuhaltenden Produktionsgeschwindigkeit
ab.
[0036] In Figur 13 ist nochmals das Ankleben der beiden Bedruckstoffbahnen 40 und 1 unter
Verwendung des T-förmigen Schaltklebestreifens 49 dargestellt. Dabei hat die Rolle
der neuen Bedruckstoffbahn 1 gerade eine Umdrehung nach dem Ankleben der neuen Bedruckstoffbahn
1 an die ablaufende Bahn 40 vollzogen.
[0037] Figur 14 zeigt eine vollautomatisierte Klebstoßvorbereitung zum Aufbringen eines
Kleberfluids. Eine verfahrbare Vorrichtung 64 zum Aufbringen von Kleberfluiden 60
und 61 wird an die neue Bedruckstoffbahn 1 herangefahren, und der Bahnanfang 2 der
neuen Bahn 1 wird von der darunterliegenden Bahnlage 8 beispielsweise mittels angeblasener
Druckluft abgehoben. Eine in der Aufbringvorrichtung 64 vertikal verfahrbare Auflage
67 wird unter den abgehobenen Bahnanfang 2 gefahren. Anschließend werden ein erstes
Kleberfluid 60 mittels einer ersten Düsenanordnung 65 auf die Oberseite des Bahnanfangs
2 und ein zweites Kleberfluid 61 mittels einer zweiten Düsenanordnung 66 auf die darunterliegende
nächste Bahnlage 8 aufgesprüht. Statt dieser beiden Sprühvorrichtungen 65, 66 sind
auch andere geeignete Auftragseinrichtungen denkbar. Die beiden Kleberfluide 60 und
61 können gleichmäßig über die gesamte Breite der Bedruckstoffbahn 1 oder auch ungleichmäßig,
beispielsweise punktuell verteilt, über die Breite der Bedruckstoffbahn aufgebracht
werden.
[0038] Die neue Bedruckstoffbahn 1 ist über einen gemeinsamen Schwenkarm 71 mit der alten,
ablaufenden Bedruckstoffbahn 40 um einen gemeinsamen Drehpunkt 72 in einem Rollenständer
70 schwenkbar. Der Schwenkarm 71 schwenkt nach dem Aufbringen der beiden Kleberfluide
60 und 61 gegen den Uhrzeigersinn in die in Figur 15 dargestellt Lage. Nach dem Aufbringen
der beiden Kleberfluide 60 und 61 wird die Aufbringvorrichtung 64 von der neuen Bedruckstoffbahnrolle
weggefahren und der Bahnanfang 2 wird auf die darunterliegende nächste Lage 8 im Bereich
des zweiten Kleberfluids 61 aufgeklebt.
[0039] Figur 15 zeigt die ablaufende Bedruckstoffbahn 40 und die neue Bahn 1 nach dem Schwenken
unmittelbar vor dem Ankleben. Das Andrücken der ablaufenden Bedruckstoffbahn 40 an
den äußeren Umfang der neuen Bahn 1 im Bereich des derart vorbereiteten Klebestoßes
63 erfolgt in der zur Figur 5 geschilderten Weise. Nachdem der mit dem zweiten Kleberfluid
61 versehene Bereich der unter dem Bahnanfang 2 liegenden Bahnlage 8 den Bereich der
Andrückrolle 38 verlassen hat, wird ein dieses Klebefluid 61 neutralisierendes Material
69 mittels einer Anordnung 68 auf das Kleberfluid 61 aufgebracht, um ein zweites Ankleben
der neuen Bedruckstoffbahn 1 in diesem Bereich zu verhindern.
[0040] Ein oder beide Kleberfluide 60 und/oder 61, bevorzugterweise das erste Kleberfluid
60, zeichnet sich durch seine Schaltfunktionseigenschaft aus. Vorzugsweise sind dem
betreffenden Kleberfluid 60, 61 elektrisch leitfähige Bestandteile beigemischt.
[0041] Bevorzugterweise handelt es sich bei dem ersten Kleberfluid 60 um ein stärker klebendes
Material als bei dem zweiten Kleberfluid 61. Dadurch wird das Abreißen des Bahnanfangs
2 nach dem Ankleben an die ablaufende Bedruckstoffbahn 40 erleichtert. Als neutralisierendes
Material wird bevorzugterweise ein puderförmiges Material 69 verwendet.
1. Klebemittel zum Verbinden von auf angetriebenen Rollen gewickelten Materialbahnen,
insbesondere zum Herstellen eines Klebestoßes zwischen einer neuen und einer ablaufenden
Bedruckstoffbahn (1, 40) bei dem fliegenden Bahnwechsel in einer Rollenrotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Klebemittel (12; 49; 60, 61) selbst eine Klebe- und eine Schaltfunktion integriert
sind, die eine Erfassung der Verbindung der beiden Materialbahnen (1, 40) direkt an
der Verbindungsstelle (23) erlaubt.
2. Klebemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Schaltfunktion
berührungslos, insbesondere induktiv oder kapazitiv, erfaßbar ist.
3. Klebemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel ein
Klebestreifen (12; 49) mit einer Schaltfunktionsschicht (32) ist, die zumindest bereichsweise
reflektierend oder elektrisch leitend ist.
4. Klebemittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel durch eine
Anordnung von Schichten gebildet wird mit zumindest einer Trägerschicht (31) zum Aufnehmen
mechanischer Belastungen, der Schaltfunktionsschicht (32), einer auf der Schaltfunktionsschicht
(32) liegenden oberen Klebeschicht (33; 53) und einer auf der Trägerschicht (31) liegenden
unteren Klebeschicht (30; 50), wobei eine Schicht (31, 32, 30, 33) auch mehrere oder
alle der vorstehenden Funktionen übernehmen kann, so daß eine gesonderte Schicht für
solche Funktionen entfallen kann.
5. Klebemittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel (12; 49)
in einem Bereich der unteren Klebeschicht (30; 50), mit dem das Klebemittel (12; 49)
auf einen Bahnanfang (2) der neuen Materialbahn (1) geklebt ist, eine höhere Klebekraft
besitzt, als in dem Restbereich der unteren Klebeschicht (30; 50).
6. Klebemittel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel
in etwa die Form eines rechteckigen Klebebandes (12) besitzt, das etwa dreimal so
lang wie breit ist und eine Perforation (34) als Sollbruchlinie aufweist, die bei
etwa einem Viertel bis zur Hälfte der Länge des Klebebandes (12) angeordnet ist.
7. Klebemittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Klebeschicht (33)
nur zur einen Seite der Perforation (34) und die untere Klebeschicht (30) zu deren
beiden Seiten aufgebracht sind.
8. Klebemittel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel
in etwa die Form eines Schmetterlings oder eine T-Form (49) besitzt mit einer größten
Länge, die etwa doppelt so groß wie die größte Breite ist, und daß die zwischen dem
T-Stamm und den beiden T-Balken liegenden Flächenabschnitte (55) jeweils mit einer
Ausnehmung (54) als Sollbruchstelle versehen sind.
9. Klebemittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß nur der T-Stammbereich des
Klebebandes (49) bis nahe zu der jeweiligen Ausnehmung (54) eine obere Klebeschicht
(53) aufweist und die untere Klebeschicht 50 auch die beiden T-Balkenbereiche bis
nahe zu der jeweiligen Ausnehmung (54) überdeckt.
10. Klebemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebemittel ein
oder mehrere Klebefluide (60, 61), insbesondere sprühbare Klebefluide (60, 61) verwendet
werden.
11. Klebemittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß Klebefluide (60, 61) unterschiedlicher
Klebekraft verwendet werden.
12. Bedruckstoffbahn einer Rotationsdruckmaschine mit einem für den fliegenden Bahnwechsel
als Klebestoß vorbereiteten Bahnanfang (2), dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorbereitung
des Klebstoßes (13; 23; 63) ein Klebemittel (12) nach einem der vorstehenden Ansprüche
verwendet wird.
13. Bedruckstoffbahn nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel (12)
außerhalb der Schnitt- und Falzbereiche und des Eingriffsbereichs von umfangseitigen
Antriebsmitteln (22) der Bedruckstoffbahn (1), insbesondere in etwa in der Mitte von
Teilbahnen (A bis F) der Bedruckstoffbahn (1), aufgebracht wird.
14. Bedruckstoffbahn nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Herstellung
des Klebstoßes (23) vorbereitete Bahnanfang (2) durch die Verwendung einer Dreieckschablone
(18) vorgegeben ist, die eine Breite von drei Teilbahnen (A bis F) besitzt, wobei
das eine Schmetterlingsform oder eine T-Form aufweisende Klebemittel (49) jeweils
im Bereich der durch die Dreieckform der Schablone (18) vorgegebenen Spitzen des Bahnanfangs
(2) aufgebracht wird.
15. Klebestoß zwischen einer neuen Bedruckstoffbahn (1) und einer ablaufenden Bedruckstoffbahn
(40) einer Rollenrotationsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß für den Klebestoß
(13; 23; 63) ein Klebemittel (12; 49; 60, 61), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 11, verwendet wird, das durch einen geeigneten Näherungsschalter erfaßbar ist.
16. Klebestoß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Erkennung des Klebestoßes
(13; 23; 63) durch den Näherungsschalter ein Signal zum Andrücken der neuen Bahn (1)
an die ablaufende Bahn (40) und das Durchtrennen der ablaufenden Bahn (40) und/oder
das Stellen einer Makulaturweiche auslöst.
17. Verfahren zum Herstellen eines Klebestoßes (63) zwischen einer ablaufenden Bedruckstoffbahn
(40) und einem Bahnanfang (2) einer Ersatz-Bedruckstoffbahn (1), insbesondere von
Rotationsdruckmaschinen, bei dem
a) der Bahnanfang (2) der aufgewickelten Ersatz-Bedruckstoffbahn (1) von der Ersatz-Bedruckstoffbahnrolle
abgehoben wird,
b) auf den Bahnanfang (2) ein durch einen Näherungsschalter detektierbares erstes
Klebemittel (60) und auf die nächste Bahnlage (8) ein demgegenüber schwächer klebendes
zweites Klebemittel (61) aufgetragen werden,
c) der Bahnanfang (2) durch das zweite Klebemittel (61) an der Ersatz-Bedruckstoffbahn
(1) befestigt wird,
d) der Bahnanfang (2) mit dem ersten Klebemittel (60) an der ablaufenden Bahn (40)
befestigt und die ablaufende Bahn (40) durchtrennt wird, und bei dem
e) das freiliegende zweite Klebemittel (61) unwirksam gemacht wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß als erstes Klebemittel (60)
ein elektrisch leitendes Klebemittel verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und das
zweite Klebemittel (60, 61) jeweils über die gesamte Bahnbreite gleichmäßig oder punktuell
aufgesprüht werden.