[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung flüssiger bis pastöser Zubereitungsformen
wasch- und reinigungsaktiver Tensidverbindungen in lagerstabile und staubfreie Granulate
mit erhöhtem Schüttgewicht.
[0002] Tensidgranulate können beispielsweise durch konventionelle Trocknungstechnik von
tensidhaltigen Lösungen und Pasten, insbesondere im Sprühturm, hergestellt werden.
So wird beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung 319 819 ein Verfahren zur
Herstellung von Tensidgranulaten durch Sprühtrocknung offenbart, wobei eine Sulfonsäure
und eine hochkonzentrierte wäßrige Natronlauge getrennt mit einem gasförmigen Medium
beaufschlagt, anschließend in stöchiometrischen Mengen zusammengeführt, in einer Mehrstoffdüse
neutralisiert und bei einem hohen Treibgasdruck im Trocknungsturm versprüht wird.
Die erhaltenen Produkte sind fest oder pastenförmig, wobei feste Produkte zumeist
relativ staubig sind, einen verhältnismäßig hohen Wassergehalt und ein geringes Schüttgewicht
besitzen.
[0003] Eine Alternative zur Sprühtrocknung tensidischer Pasten stellt die Granulierung dar.
So beschreibt die europäische Patentanmeldung EP 403 148 ein Verfahren zur Herstellung
von Fettalkoholsulfat-Granulaten, die in kaltem Wasser dispergierbar sind. Dabei wird
eine hochkonzentrierte wäßrige Fettalkoholsulfat-Paste, die weniger als 14 Gew.-%
Wasser und weniger als 20 Gew.-% weitere Zusätze enthält, bei Temperaturen zwischen
10 und 45 °C solange mechanisch bearbeitet, bis Granulate entstehen. Auf diese Weise
werden zwar Fettalkoholsulfat-Granulate erhalten, die bereits bei Waschtemperaturen
zwischen 4 und 30 °C dispergiert werden; die einzuhaltende Verfahrenstemperatur und
der relativ geringe maximale Wassergehalt der Tensidpaste stellen jedoch kritische
Verfahrensparameter dar. Außerdem ist nicht offenbart, welche Schüttgewichte die nach
diesem Verfahren hergestellten Granulate aufweisen.
[0004] Aus der europäischen Patentanmeldung EP 402 112 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Fettalkoholsulfat- und/oder Alkylbenzolsulfonat-Granulaten bekannt, wobei die
Neutralisierung der Aniontenside in Säureform zu einer Paste mit maximal 12 Gew.-%
Wasser unter Zugabe von Hilfsstoffen wie Polyethylenglykolen, ethoxylierten Alkoholen
oder Alkylphenolen, welche einen Schmelzpunkt oberhalb 48 °C aufweisen, und die Granulierung
in einem schnellaufenden Mischer erfolgt. Wiederum stellt die einzuhaltende Wassermenge
einen kritischen Verfahrensparameter dar. Außerdem ist nicht offenbart, welche Schüttgewichte
die nach diesem Verfahren erhaltenen Tensidgranulate aufweisen.
[0005] Aus der europäischen Patentanmeldung EP 402 111 ist ein Verfahren zur Herstellung
wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht oberhalb 450
g/l und insbesondere zwischen 500 und 1200 g/l bekannt, wobei eine Tensid-Zubereitungsform,
die als Flüssigkomponente Wasser enthält und zusätzlich organische Polymere und Buildersubstanzen
enthalten kann, mit einem feinteiligen Feststoff versetzt und in einem Hochgeschwindigkeitsmischer
granuliert wird. Auch hier stellt der Wassergehalt der Tensidpaste einen kritischen
Verfahrensparameter dar. Wenn der Wassergehalt der Tensid-Paste zu hoch ist, wird
der Feststoff dispergiert, so daß er nicht mehr als Deagglomerierungsagens wirken
kann. Überschreitet der Feststoffgehalt andererseits einen bestimmten Wert, so besitzt
die Masse nicht die für die Granulation notwendige Konsistenz.
[0006] In der älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung WO 93/04154 wird ein Verfahren
zur Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht
oberhalb 450 g/l durch Granulierung einer Tensid-Zubereitungsform, die eine nicht-tensidische
Flüssigkomponente aufweist, beschrieben, wobei eine Tensid-Zubereitungsform, die unter
Normaldruck bei Temperaturen zwischen 20 und 40 °C in flüssiger bis pastöser Form
vorliegt, gewünschtenfalls unter Zumischung eines anorganischen oder organischen Feststoffes
granuliert und gleichzeitig getrocknet wird. Diese Granulierung und gleichzeitige
Trocknung findet vorzugsweise in einer Wirbelschicht (Wirbelschichtgranulierung) statt.
Die eingesetzte Tensid-Zubereitungsform enthält außer den Tensiden auch eine nicht-tensidische
Flüssigkomponente, die bevorzugterweise Wasser oder eine wäßrige Lösung darstellt.
In diesem Verfahren stellt im Gegensatz zum genannten Stand der Technik der Gehalt
an einer nicht-tensidischen Flüssigkomponente keinen kritischen Verfahrensparameter
dar. Im Gegenteil, aniontensidhaltige Zubereitungsformen werden üblicherweise durch
Neutralisation der Aniontenside in ihrer Säureform mit konzentrierten wäßrigen alkalischen
Lösungen hergestellt. Damit eine derartige Zubereitungsform jedoch bei 20 bis 40 °C
in flüssiger bis pastöser Form vorliegt, muß die Mischung im allgemeinen mit Wasser
verdünnt werden. Dabei ist der hohe Energieverbrauch, der zum Entfernen des Wassers
benötigt wird, jedoch als nachteilig anzusehen.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, das genannte Verfahren der Granulierung
und gleichzeitigen Trocknung dahingehend weiterzuentwickeln, daß der benötigte Energieaufwand
zur Trocknung reduziert werden kann.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung wasch-
und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht oberhalb 450 g/l durch
Granulierung einer Tensid-Zubereitungsform, die eine nicht-tensidische Flüssigkomponente
aufweist, wobei die aniontensidische Tensid-Zubereitungsform derart hergestellt wird,
daß das Aniontensid in seiner Säureform oder eine Mischung, welche ein oder mehrere
Aniontenside in ihrer Säureform enthält, sowie eine wäßrige alkalische Lösung getrennt
mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt, anschließend in nahezu stöchiometrischen
Mengen getrennt oder zusammengeführt bei einem hohen Treibgasdruck in den Granulier-
und Trocknungsraum versprüht werden und die anschließende Granulierung gewünschtenfalls
unter Zumischung eines oder mehrerer anorganischer oder organischer Feststoffe und
unter gleichzeitiger Trocknung durchgeführt wird.
[0009] Die Herstellung der aniontensidischen Tensid-Zubereitungsform kann erfindungsgemäß
entweder direkt nach dem Einbringen der einzelnen Reaktantenströme in den Granulier-
und Trocknungsraum oder bereits vorher erfolgen. Dabei ist im letzteren Fall zu beachten,
daß der Abstand des Ortes der Zusammenführung der gasbeaufschlagten Reaktantenströme
von der Sprüheinrichtung zwar von den Verfahrensbedingungen und den eingesetzen Stoffsystemen
abhängig ist, vorzugsweise aber möglichst klein gehalten wird, um ein Verstopfen der
Düse aufgrund zu früh einsetzender Neutralisationsreaktionen zu vermeiden. In einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher das Aniontensid in seiner Säureform
oder die Mischung, die ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, mit
einem gasförmigen Medium beaufschlagt und über eine Mehrstoff-Düse, beispielsweise
über eine 2-Stoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht. Ebenso wird
eine wäßrige alkalische Lösung mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt und gleichzeitig
mit dem Aniontensid in seiner Säureform oder der Mischung, welche ein oder mehrere
Aniontenside in ihrer Säureform enthält, in nahezu stöchiometrischen Mengen über eine
weitere Mehrstoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht. In diesem Fall
findet die Neutralisation und damit die Herstellung der Aniontenside direkt in dem
Granulier- und Trocknungsraum statt. Im Rahmen dieser Erfindung bedeuten "nahezu stöchiometrische
Mengen", daß das Verhältnis der Anzahl saurer Gruppen zu alkalischen Gruppen vorzugsweise
im Bereich von 1,1 : 1 bis 0,8 : 1 und insbesondere von 1 : 1 bis 0,9 : 1 liegt.
[0010] In einer weiteren und insbesondere bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfindung
allerdings vor, daß die getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagten sauren
und alkalischen Reaktantenströme über eine einzige Mehrstoff-Düse, beispielsweise
über eine 3-Stoff-Düse, zusammengeführt und in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht
werden. In diesem Fall erfolgt die Neutralisation im wesentlichen Umfang in der Düse
bzw. direkt beim Austritt aus der Düse. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß
die zusammengeführten sauren und alkalischen Reaktantenströme über mehrere Mehrstoff-Düsen
in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden. Dies ist insbesondere dann
bevorzugt, wenn Produkte aus verschiedenartigen Aniontensiden hergestellt und somit
verschiedenartige, zusammengeführte saure und alkalische Reaktantenströme versprüht
werden sollen.
[0011] In der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung werden die Ausgangsstoffe
beispielsweise unter Verwendung von Kolbenpumpen nahezu stöchiometrisch dosiert in
eine bzw. zwei nicht weiter modifizierte handelsübliche Düse(n) bzw. ein oder zwei
Sprührohr(e) eingebracht. Unmittelbar vor der Düse erfolgt das Zumischen des gasförmigen
Mediums (Treibgas). Im Falle des Versprühens der zusammengeführten Reaktantenströme
bedeutet dies, daß das Zumischen des gasförmigen Mediums in die Reaktantenströme vor
deren Zusammentreffen vor bzw. in der Düse erfolgt. Weitere technische Einzelheiten
zur Durchführung des Verfahrens, beispielsweise bezüglich der Steuerung der Reaktionstemperatur,
der Strömungsgeschwindigkeit der Reaktantenströme oder des Drucks, bei dem das Reaktionsgemisch
in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht wird, können der europäischen Patentanmeldung
319 819 entnommen werden.
[0012] Als Aniontenside in ihrer Säureform können Carbonsäuren, Schwefelsäurehalbester und
Sulfonsäuren, vorzugsweise Fettsäuren, Alkylarylsulfonsäuren, α-Sulfofettsäureester
sowie die Schwefelsäurehalbester von ggf. alkoxylierten, insbesondere ethoxylierten
Fettalkoholen und/oder der Sulfobernsteinsäure eingesetzt werden. Im weitesten Sinne
können auch Fettsäureester, insbesondere Fettsäuremethylester, eingesetzt werden,
wobei in diesem Fall keine Neutralisationsreaktion, sondern eine Verseifung der Estergruppe
durchgeführt wird.
[0013] Als Aniontenside in ihrer Säureform eignet sich daher insbesondere entweder ein anionisches
Tensid in seiner Säureform oder ein Gemisch aus der Gruppe der anionischen Tenside
in ihrer Säureform, gegebenenfalls in Kombination mit nichtionischen, amphoteren und/oder
kationischen Tensiden. Bevorzugte Aniontenside in ihrer Säureform sind C
8-C
22-Alkylsulfonsäuren, C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonsäuren, meist Dodecylbenzolsulfonsäure genannt, und α-Sulfofettsäuremethylester
in ihrer Säureform. Besonders bevorzugte Alkylsulfonsäuren sind die Schwefelsäuremonoester
aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, insbesondere aus Fettalkoholen,
z.B. aus Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Palmityl- oder Stearylalkohol, oder den C
10-C
20-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-C
11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid sind geeignet. Insbesondere werden
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonsäuren),
die durch α-Sulfonierung der Methylester von Fettsäuren pflanzlichen und/oder tierischen
Ursprungs mit 10 bis 20 C-Atomen im Fettsäuremolekül, zum Beispiel die α-sulfonierten
Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, sowie die durch
die Esterspaltung erhältlichen α-Sulfofettsäuren (Disäuren) eingesetzt. Auch der Einsatz
von Mischungen der Mono-Säuren und Di-Säuren mit weiteren Aniontensiden in ihrer Säureform,
beispielsweise mit Alkylbenzolsulfonsäuren und/oder Fettalkylsulfonsäuren, ist bevorzugt.
[0014] Geeignet sind auch Alkansulfonsäuren, die aus C
12-C
18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation erhältlich sind.
[0015] Bevorzugt eingesetzte nichtionische Tenside leiten sich von flüssigen alkoxylierten,
vorteihafterweise ethoxylierten, insbesondere primären Alkoholen mit vorzugsweise
9 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol ab,
in denen der Alkoholrest linear oder in 2-Stellung methylverzweigt sein kann, bzw.
lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise
in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch lineare Reste aus Alkoholen
nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen bevorzugt, wie z.B. aus Kokos-, Talgfett-
oder Oleylalkohol. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung (narrow range
ethoxylates, nre) auf. Insbesondere sind Alkoholethoxylate bevorzugt, die durchschnittlich
2 bis 8 Ethylenoxidgruppen aufweisen. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören
beispielsweise C
9-C
11-Oxoalkohol mit 7 EO, C
13-C
15-Oxoalkohol mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und insbesondere C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO oder 4 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 5 EO. Weiterhin können als nichtionische Tenside Alkylglykoside der allgenmeinen
Formel R-O-(G)
x, in der R einen primären geradkettigen oder in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen
Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet, G ein Symbol ist, das
für eine Glykose-Einheit mit 5 oder 6 C-Atomen steht, und der Oligomerisierungsgrad
x zwischen 1 und 10, vorzugsweise zwischen 1 und 2 liegt und insbesondere deutlich
kleiner als 1,4 ist.
[0016] Als weitere Bestandteile kann die Tensid-Zubereitungsform Zusatzstoffe, die vorzugsweise
Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln sind, enthalten. Insbesondere werden
im erfindungsgemäßen Verfahren Tensid-Zubereitungen eingesetzt, die Zusatzstoffe in
Mengen von 0,001 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Tensid-Zubereitungsform, enthalten.
Besonders bevorzugte Zusatzstoffe sind Farbstoffe, Schauminhibitoren, Bleichmittel
und/oder die Löslichkeit verbessernde Bestandteile.
[0017] Geeignete Farbstoffe sind temperaturstabile Farbstoffe, vorzugsweise Pigmentfarbstoffe,
die vorteilhafterweise in Mengen von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Tensid-Zubereitungsform,
eingesetzt werden.
[0018] Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise Seifen natürlicher und synthetischer
Herkunft, die einen hohen Anteil an C
18-C
24-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind Organopolysiloxane
und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter Kieselsäure, Paraffine,
Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kieselsäure oder
Bistearylethylendiamid. Auch von C
12-C
20-Alkylaminen und C
2-C
6-Dicarbonsäuren abgeleitete Bisacylamide sind brauchbar. Mit Vorteil werden auch Gemische
verschiedener Schauminhibitoren verwendet, z.B. solche aus Silikonen und Paraffinen
oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren an eine granulare, in Wasser
lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Der Gehalt der Tensid-Zubereitungsform
an Schauminhibitoren beträgt vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%.
[0019] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat und das Natriumperborat-monohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beipielsweise Peroxycarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure.
Insbesondere ist es auch bevorzugt, in Tensid-Zubereitungsformen, die erfindungsgemäß
eingesetzt werden, Wasserstoffperoxid als Bleichmittel einzusetzen. Der Gehalt der
Tensid-Zubereitungsform an Bleichmittel beträgt vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere
beträgt der Gehalt an Wasserstoffperoxid 0,5 bis 5 Gew.-%.
[0020] Zu den Bestandteilen, welche die Löslichkeit verbessern, gehören flüssige, pastöse
und feste Verbindungen, die in den übrigen Bestandteilen der Tensid-Zubereitungsform
löslich oder dispergierbar sind. Vorzugsweise werden als die Löslichkeit verbessernde
Bestandteile Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und
20 000 und hochethoxylierte Fettalkohole mit 14 bis 80 Ethylenoxidgruppen pro Mol
Alkohol, insbesondere C
12-C
18-Fettalkohole mit 20 bis 60 Ethylenoxidgruppen, beispielsweise Talgfettalkohol mit
30 EO oder 40 EO eingesetzt. Dabei ist der Einsatz von Polyethylenglykolen mit einer
relativen Molekülmasse zwischen 200 und 600 besonders bevorzugt. Diese Polyethylenglykole
werden vorteilhafterweise als separater Bestandteil der nicht-tensidischen Flüssigkomponente
eingesetzt. Der Gehalt der Tensid-Zubereitungsform an diesen die Löslichkeit der fertigen
Granulate verbessernden Bestandteilen beträgt vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% und insbesondere
2 bis 10 Gew.-%.
[0021] Die Neutralisations- bzw. Verseifungsreaktion wird vorzugsweise mit konzentrierten
wäßrigen alkalischen Lösungen, beispielsweise Lösungen von Hydroxiden, Carbonaten
oder Hypochloriten des Natriums oder Kaliums, insbesondere mit einer konzentrierten
wäßrigen Natronlauge und/oder Kalilauge durchgeführt, wobei Konzentrationen um 45
bis 55 Gew.-% besonders bevorzugt sind. Ein weiteres Verdünnen der Reaktantenströme
mit Wasser ist nicht erforderlich, so daß das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber
dem in der älteren deutschen Patentanmeldung P 41 27 323.0 beschriebenen Verfahren
den Vorteil besitzt, daß geringere Wassermengen im Granulier- und Trocknungsraum entfernt
werden müssen und der Energieverbrauch somit reduziert werden kann.
[0022] Als gasförmiges Medium (Treibgas) eignen sich insbesondere gegenüber den Ausgangs-
und Endstoffen inerte Gase wie Luft oder Stickstoff. Prinzipiell ist hierbei auch
Wasserdampf geeignet, insbesondere wenn einer der Reaktantenströme oder die Reaktantenströme
vor der Zusammenführung erwärmt werden soll(en).
[0023] Die versprühten Reaktantenströme werden nun gleichzeitig granuliert und getrocknet.
Dabei wird unter "Trocknung" das teilweise oder vollständige Entfernen der nicht-tensidischen
Flüssigkomponente verstanden. Falls gewünscht, können Restwerte an freiem, das heißt
nicht-gebundenem Wasser und Restmengen an Alkohol vorhanden sein, solange die fertigen
Granulate rieselfähig und nicht klebend sind. Vorzugsweise wird jedoch ein Gehalt
an freiem Wasser von 10 Gew.-% und insbesondere von 0,1 bis 7 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die fertigen Granulate, nicht überschritten.
[0024] Die Herstellung der Tensidgranulate kann - wie dies ausführlich in der älteren Patentanmeldung
WO 93/04154 beschrieben ist - in allen Vorrichtungen erfolgen, in denen eine Granulierung
unter gleichzeitiger Trocknung durchgeführt werden kann. Beispiele hierfür sind beheizbare
Mischer und Granulatoren, insbesondere Granulatoren vom Typ Turbo dryer
(R) (Vorrichtung der Firma Vomm, Italien). In einer bevorzugten Ausführungsform sieht
die Erfindung jedoch vor, daß die Kombination dieser beiden Verfahrensschritte in
einer batchweise oder kontinuierlich laufenden Wirbelschicht durchgeführt wird. Es
ist insbesondere bevorzugt, das Verfahren kontinuierlich in der Wirbelschicht durchzuführen.
Dabei ist es auch möglich, einen Bestandteil der nicht-tensidischen Flüssigkomponente,
welcher nicht in die Tensid-Zubereitungsform eingearbeitet wurde, gleichzeitig und
separat zuzusetzen. Die Düse bzw. die Düsen und die Sprührichtung der zu versprühenden
Produkte können beliebig angeordnet sein. Bevorzugt eingesetzte Wirbelschicht-Apparate
besitzen Bodenplatten mit Abmessungen von mindestens 0,4 m. Insbesondere sind Wirbelschicht-Apparate
bevorzugt, die eine Bodenplatte mit einem Durchmesser zwischen 0,4 und 5 m, beispielsweise
1,5 m oder 2,6 m, besitzen. Es sind jedoch auch Wirbelschicht-Apparate geeignet, die
eine Bodenplatte mit einem größeren Durchmesser als 5 m aufweisen. Als Bodenplatte
wird vorzugsweise eine Lochbodenplatte oder eine Conidurplatte (Handelsprodukt der
Firma Hein & Lehmann, Bundesrepublik Deutschland) eingesetzt. Vorzugsweise wird das
erfindungsgemäße Verfahren bei Wirbelluftgeschwindigkeiten zwischen 0,5 und 8 m/s
und insbesondere zwischen 1 und 5,5 m/s durchgeführt. Der Austrag der Granulate aus
der Wirbelschicht erfolgt vorteilhafterweise über eine Größenklassierung der Granulate.
Diese Klassierung kann beispielsweise mittels einer Siebvorrichtung oder durch einen
entgegengeführten Luftstrom (Sichterluft) erfolgen, der so reguliert wird, daß erst
Teilchen ab einer bestimmten Teilchengröße aus der Wirbelschicht entfernt und kleinere
Teilchen in der Wirbelschicht zurückgehalten werden. Somit setzt sich die einströmende
Luft aus der Sichterluft und der Bodenluft zusammen, wobei beide entweder beheizt
oder unbeheizt bzw. eine beheizt und die andere unbeheizt sein können. In Ausnahmefällen
kann auch eine gekühlte Bodenluft eingesetzt werden. Die Bodenlufttemperatur liegt
dabei im allgemeinen zwischen - 20 und 400 °C, vorzugsweise zwischen 35 und 350 °C
und insbesondere zwischen 35 und 120 °C. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
beträgt die Temperatur der Wirbelluft etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte 10 bis 120
°C, vorzugsweise 20 bis 90 °C und insbesondere 30 bis 85 °C. Die Luftaustrittstemperatur
ergibt sich zwangsläufig aus den Reaktionsbedingungen. Bei dem bevorzugt durchgeführten
Verfahren in der Wirbelschicht ist es notwendig, daß zu Beginn des Verfahrens eine
Startmasse vorhanden ist, die als anfänglicher Träger für die eingesprühte Tensid-Zubereitungsform
dient. Als Startmasse eignen sich vor allem Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln,
insbesondere solche, die auch als Feststoffe in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
werden können und die eine Korngrößenverteilung aufweisen, welche in etwa der Korngrößenverteilung
der fertigen Granulate entspricht. Insbesondere ist es jedoch bevorzugt, als Startmasse
Tensidgranulate einzusetzen, die bereits bei einem vorangegangenen Verfahrensablauf
erhalten wurden.
[0025] In der Wirbelschicht verdampfen die Bestandteile der nicht-tensidischen Flüssigkomponente
teilweise oder vollständig. Es entstehen angetrocknete bis getrocknete Keime, die
mit weiteren Mengen eingebrachter Tensid-Zubereitungsform umhüllt, granuliert und
wiederum gleichzeitig getrocknet werden.
[0026] Eine besonders wichtige Ausführungsform sieht dabei vor, daß die Tensid-Zubereitungsform
unter Zumischung eines oder mehrerer anorganischer oder organischer Feststoffe granuliert
und gleichzeitig getrocknet wird, wobei der bzw. die Feststoff(e) pneumatisch über
Blasleitungen eingestäubt werden kann bzw. können. Dieser Feststoff, der als Träger
für die Tensid-Zubereitungsform dient, besteht dabei vorzugsweise aus Inhaltsstoffen
von Wasch- und Reinigungsmitteln. Geeignete Feststoffe sind beispielsweise auch Tenside
bzw. Tensid-Gemische, die durch Granulierung, durch Sprühtrocknung oder nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wurden und recyclisiert werden. Insbesondere ist der Einsatz
von sprühgetrockneten und/oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Tensidgranulaten
bevorzugt. Mit Vorteil können als Feststoffe - alternativ zur Einarbeitung in die
Tensid-Zubereitungsform - auch hochethoxylierte Fettalkohole mit beispielsweise 20
bis 80 EO, vorzugsweise 20 bis 60 EO und insbesondere Talgfettalkohol mit 30 oder
40 EO, eingesetzt werden.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden als Feststoffe nicht-tensidische
Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, vorzugsweise ein oder mehrere Bestandteile
aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalisulfate, kristallinen und amorphen Alkalisilikate
und Schichtsilikate sowie Zeolith, insbesondere Zeolith NaA in Waschmittelqualität,
Salzen der Citronensäure oder anderer Polycarbonsäuren, festen Peroxybleichmittel
und gegebenenfalls Bleichaktivatoren und festen Polyethylenglykole mit einer relativen
Molekülmasse größer oder gleich 2 000, insbesondere zwischen 4000 und 20 000, eingesetzt.
[0028] Vorzugsweise werden als Feststoffe feinteilige Materialien eingesetzt, die entweder
bereits in diesem Zustand direkt hergestellt werden, käuflich erwerblich sind oder
durch übliche Zerkleinerungsmethoden, beispielsweise durch das Mahlen mit üblichen
Mühlen, in diesen feinteiligen Zustand überführt werden.
[0029] Bevorzugte Feststoffe besitzen beispielsweise nicht mehr als 5 Gew-% an Teilchen
mit einem Durchmesser oberhalb 2 mm und vorzugsweise nicht mehr als 5 Gew.-% an Teilchen
mit einem Durchmesser oberhalb 1,6 mm. Insbesondere sind Feststoffe bevorzugt, die
zu mindestens 90 Gew.-% aus Teilchen mit einem Durchmesser unterhalb von 1,0 mm bestehen.
Beispiele hierfür sind Alkalicarbonate mit mehr als 90 Gew.-% an Teilchen mit einem
Durchmesser kleiner oder gleich 0,5 mm und Zeolith NaA-Pulver in Waschmittelqualität,
welcher zu mindestens 90 Gew.-% Teilchen mit einem Durchmesser unterhalb 0,03 mm enthält.
Mit besonderem Vorteil werden die zugesetzten Feststoffe in Mengen von 10 bis 50 Gew.-%
und insbesondere von 20 bis 45 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aus Tensid-Zubereitungsform
und Feststoff, eingesetzt.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform werden die Tensidgranulate beansprucht, die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar sind. Bevorzugte Tensidgranulate weisen
einen Gehalt von 10 bis 100 Gew.-%, insbesondere von 30 bis 95 Gew.-% und mit besonderem
Vorteil zwischen 40 und 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Granulat, an Tensiden
auf. Reine Tensidgranulate werden erhalten, wenn die nicht-tensidische Flüssigkomponente
vollständig verdampft und das Granulat somit vollständig getrocknet wird und der gegebenenfalls
zugesetzte Feststoff aus einem reinen Tensidmaterial besteht. In diesem Fall werden
vorzugsweise Tensidgranulate, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wurden und nun als Feststoff in dem erfindungsgemäßen Verfahren dienen, gegebenenfalls
auf die gewünschte Korngrößenverteilung zerkleinert und recyclisiert. Der Gehalt der
Granulate an Tensiden ist dabei auf jeden der gewünschten Werte einstellbar.
[0031] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Tensidgranulate weisen vorzugsweise
ein Schüttgewicht von oberhalb 450 g/l bis 1000 g/l, insbesondere zwischen 500 und
850 g/l, auf und sind staubfrei, d.h. sie enthalten insbesondere keine Teilchen mit
einer Teilchengröße unterhalb 50 µm. Ansonsten entspricht die Korngrößenverteilung
der Tensidgranulate der üblichen Korngrößenverteilung eines schweren Wasch- und Reinigungsmittels
des Standes der Technik. Insbesondere besitzen die Tensidgranulate eine Korngrößenverteilung,
bei der maximal 5 Gew.-%, vorzugsweise maximal 3 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser
oberhalb 2,5 mm und maximal 5 Gew.-%, mit besonderem Vorteil maximal 3 Gew.-% der
Teilchen einen Durchmesser unterhalb 0,1 mm aufweisen. Die Tensidgranulate zeichnen
sich durch ihre Hellfarbigkeit und durch ihre Rieselfähigkeit aus. Dabei ist eine
weitere Maßnahme zur Verhinderung des Verklebens der erfindungsgemäß hergestellten
Tensidgranulate nicht erforderlich. Falls gewünscht, kann jedoch ein Verfahrensschritt
nachgeschaltet werden, wobei die Tensidgranulate zwecks weiterer Erhöhung des Schüttgewichts
in bekannter Weise mit feinteiligen Materialien, beispielsweise mit Zeolith NaA, Soda,
abgepudert werden. Bevorzugte Tensidgranulate besitzen eine derart regelmäßige, insbesondere
angenähert kugelförmige Struktur, daß ein Verrundungsschritt in der Regel nicht notwendig
und daher auch nicht bevorzugt ist.
Beispiele
[0032] In den Beispielen 1 bis 3 wurden analog zur Offenbarung der EP-A-319 819 ABSS (C
12-Alkylbenzolsulfonsäure; Beispiel 1) und FASS (Schwefelsäurehalbester von C
12-C
14-Fettalkohol; Beispiele 2 und 3) über eine Mehrstoffdüse mit NaOH (50 Gew.-%ige Natronlauge)
sprühneutralisiert (Treibgas: Stickstoff) und direkt in einer Anlage zur Granuliertrocknung
(AGT) der Firma Glatt, Bundesrepublik Deutschland, zusammen mit einem Feststoff granuliert
und gleichzeitig getrocknet. Als Startmasse wurde jeweils ein Tensidgranulat eingesetzt,
das bei einem vorangegangenen Ansatz (unter denselben Verfahrensbedingungen) gewonnen
worden war und in etwa dieselbe Zusammensetzung besaß wie die fertigen Granulate der
Beispiele 1 bis 3. Die Verfahrensbedingungen können der Tabelle 1 entnommen werden.
[0033] Als Feststoff wurde Soda (Natriumcarbonat mit einem Schüttgewicht von 620 g/l; Handelsprodukt
der Firma Matthes & Weber, Bundesrepublik Deutschland) eingesetzt.
[0034] Beispiel 4 beschreibt die analoge Herstellung von Tensidgranulaten ohne Zumischung
von Feststoffen.
[0035] In allen Beispielen wurden staubfreie und nicht klebende Granulate mit hohen Tensidanteilen
erhalten (siehe Tabelle 2). Der Anteil der Granulate mit einer Korngröße oberhalb
2,5 mm lag in allen Beispielen unter 5 Gew.-%.
Tabelle 1:
| Verfahrensparameter |
| |
Beispiele |
| |
1 |
2 |
3 |
4 |
| Wirbelschicht |
|
|
|
|
| - Durchmesser in mm |
400 |
400 |
400 |
1200 |
| - Fläche in m2 |
0,13 |
0,13 |
0,13 |
1,13 |
| |
| Wirbelluftgeschwindigkeit in m/s (unter Betriebsbedingungen ohne Treibgas) |
2,35 |
2,35 |
1,92 |
1,1 |
| |
| Temperaturen in °C |
|
|
|
|
| - Bodenluft |
85 |
85 |
89 |
82 |
| - Sichterluft |
20 |
20 |
10 |
20 |
| - Wirbelluft ca. 5 cm oberhalb der Bodenplatte |
62 |
62 |
69 |
80 |
| - Luftaustritt |
60 |
60 |
60 |
76 |
| |
| Durchsatz in kg/h |
|
|
|
|
| ABSS |
30 |
--- |
--- |
--- |
| FASS |
--- |
30 |
50 |
250 |
| NaOH |
7,5 |
7,1 |
12,9 |
59,1 |
| Soda |
50 |
40 |
40 |
--- |
| |
| Startmasse in kg |
20 |
20 |
20 |
120 |
Tabelle 2:
| Kenndaten der Produkte |
| |
Beispiele |
| |
1 |
2 |
3 |
4 |
| Tensidgehalt in Gew.-% |
39 |
45 |
53 |
92 |
| Wassergehalt in Gew.-% |
< 1 |
< 1 |
6 |
2,2 |
| Schüttgewicht in g/l |
575 |
600 |
580 |
500 |
| Siebanalyse in Gew.-% |
|
|
|
|
| 2,5 mm |
--- |
--- |
--- |
1,8 |
| 1,6 mm |
6,8 |
2,5 |
23,4 |
7,0 |
| 0,8 mm |
32,8 |
28,6 |
34,9 |
36,3 |
| 0,6 mm |
21,2 |
25,3 |
14,5 |
26,1 |
| 0,4 mm |
21,8 |
24,7 |
12,7 |
19,9 |
| 0,2 mm |
15,5 |
12,6 |
11,0 |
8,1 |
| 0,1 mm |
1,9 |
6,3 |
3,5 |
0,8 |
| 0,05 mm |
--- |
--- |
--- |
--- |
| < 0,05 mm |
--- |
--- |
--- |
--- |
- Zu Beispiel 4:
- Der Gehalt der Granulate zu 100 % besteht aus unsulfierten Anteilen und Salzen, die
im Rohstoff FASS enthalten waren.
- Zu den Beispielen 1-3 :
- Der Gehalt der Granulate zu 100 % besteht aus Soda und unsulfierten Anteilen und Salzen,
die in den Rohstoffen ABSS bzw. FASS enthalten waren.
1. Verfahren zur Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht
oberhalb 450 g/l durch Granulierung einer Tensid-Zubereitungsform, die eine nicht-tensidische
Flüssigkomponente aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die aniontensidische Tensid-Zubereitungsform
derart hergestellt wird, daß das Aniontensid in seiner Säureform oder eine Mischung,
welche ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, sowie eine wäßrige
alkalische Lösung getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt, anschließend
in nahezu stöchiometrischen Mengen getrennt oder zusammengeführt bei einem hohen Treibgasdruck
in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden und die anschließende Granulierung
gewünschtenfalls unter Zumischung eines oder mehrerer anorganischer oder organischer
Feststoffe und unter gleichzeitiger Trocknung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die getrennt mit einem gasförmigen
Medium beaufschlagten Reaktantenströme in nahezu stöchiometrischen Mengen zusammengeführt
über eine oder mehrere Mehrstoff-Düsen in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aniontensid in seiner Säureform
oder die Mischung, die ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, mit
einem gasförmigen Medium beaufschlagt und über eine Mehrstoff-Düse in den Granulier-
und Trocknungsraum versprüht wird, während gleichzeitig eine wäßrige, mit einem gasförmigen
Medium beaufschlagte alkalische Lösung in nahezu stöchiometrischen Mengen über eine
weitere Mehrstoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Anzahl der sauren Gruppen zu den alkalischen Gruppen im Bereich von 1,1 : 1 bis
0,8 : 1, vorzugsweise von 1 : 1 bis 0,9 : 1 liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Fettsäuren,
Alkylarylsulfonsäuren wie C9-C13-Alkylbenzolsulfonsäure, α-Sulfofettsäureester sowie die Schwefelsäurehalbester von
ggf. alkoxylierten, insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen und/oder der Sulfobernsteinsäure
eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aniontensid
in seiner Säureform oder ein Gemisch aus der Gruppe der Aniontenside in ihrer Säureform
in Kombination mit nichtionischen, amphoteren und/oder kationischen Tensiden eingesetzt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Treibgas
Luft, Stickstoff oder Wasserdampf eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulierung
und gleichzeitige Trocknung in der Wirbelschicht batchweise oder kontinuierlich, vorzugsweise
kontinuierlich durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrag
der Granulate aus der Wirbelschicht über eine Größenklassierung der Granulate erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenlufttemperatur
zwischen - 20 und 400 °C, vorzugsweise zwischen 35 und 350 °C und insbesondere zwischen
35 und 120 °C, die Temperatur der Wirbelluft etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte zwischen
10 und 120 °C, vorzugsweise zwischen 20 und 90 °C und insbesondere zwischen 30 und
85 °C liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Feststoffe
nicht-tensidische Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, vorzugsweise ein
oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalisulfate, kristallinen
und amorphen Alkalisilikate und Schichtsilikate sowie Zeolith, Salzen der Citronensäure
oder anderer Polycarbonsäuren, festen Peroxybleichmittel und gegebenenfalls Bleichaktivatoren
und festen Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse größer oder gleich
2 000, insbesondere zwischen 4 000 und 20 000, eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzen
Feststoffe in einer Menge von 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 20 bis 45 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die Summe aus Tensid-Zubereitungsform und Feststoff, eingesetzt
werden.
13. Tensidgranulat, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß es 10 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 95 Gew.-% und insbesondere 40 bis 90
Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Granulat, an Tensiden enthält.
14. Tensidgranulat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Schüttgewicht
oberhalb von 450 bis 1000 g/l, insbesondere zwischen 500 und 850 g/l und keine Teilchen
mit einer Teilchengröße unterhalb 50 µm aufweist.
1. A process for the production of washing- and cleaning-active surfactant granules having
a bulk density above 450 g/l by granulation of a surfactant preparation containing
a non-surface-active liquid component, characterized in that the surfactant preparation
containing an anionic surfactant is prepared by separately treating the anionic surfactant
in its acid form or a mixture containing one or more anionic surfactants in their
acid form and an aqueous alkaline solution with a gaseous medium, subsequently spraying
the anionic surfactant (mixture) and the aqueous alkaline solution in substantially
stoichiometric quantities either separately or together into the granulation and drying
zone under a high propellent gas pressure and carrying out the subsequent granulation
step with simultaneous drying and, if desired, with addition of one or more inorganic
or organic solids.
2. A process as claimed in claim 1, characterized in that the reactant streams separately
treated with a gaseous medium are sprayed together in substantially stoichiometric
quantities into the granulation and drying zone through one or more multicomponent
nozzles.
3. A process as claimed in claim 1, characterized in that the anionic surfactant in its
acid form or the mixture containing one or more anionic surfactants in their acid
form is treated with a gaseous medium and sprayed into the granulation and drying
zone through a multicomponent nozzle while, at the same time, an aqueous alkaline
solution treated with a gaseous medium is sprayed into the granulation and drying
zone in substantially stoichiometric quantities through another multicomponent nozzle.
4. A process as claimed in any of claims 1 to 3, characterized in that the ratio of the
number of acidic groups to the number of alkaline groups is in the range from 1.1:1
to 0.8:1 and preferably in the range from 1:1 to 0.9:1.
5. A process as claimed in any of claims 1 to 4, characterized in that fatty acids, alkylaryl
sulfonic acids, such as C9-13 alkyl benzenesulfonic acid, α-sulfofatty acid esters and the sulfuric acid semiesters
of optionally alkoxylated, more particularly ethoxylated, fatty alcohols and/or sulfosuccinic
acid are used.
6. A process as claimed in any of claims 1 to 5, characterized in that an anionic surfactant
in its acid form or a mixture from the group of anionic surfactants in their acid
form is used in combination with nonionic, amphoteric and/or cationic surfactants.
7. A process as claimed in any of claims 1 to 6, characterized in that air, nitrogen
or steam is used as the propellent gas.
8. A process as claimed in any of claims 1 to 7, characterized in that the granulation
and simultaneous drying are carried out in batches or continuously, preferably continuously,
in a fluidized bed.
9. A process as claimed in any of claims 1 to 8, characterized in that the granules are
discharged from the fluidized bed via a grading stage.
10. A process as claimed in any of claims 1 to 9, characterized in that the temperature
of the bottom plate air is between -20 and 400°C, preferably between 35 and 350°C
and more preferably between 35 and 120°C and the temperature of the fluidizing air
approximately 5 cm above the base plate is between 10 and 120°C, preferably between
20 and 90°C and more preferably between 30 and 85°C.
11. A process as claimed in any of claims 1 to 10, characterized in that the solids used
are non-surface-active ingredients of detergents and cleaning products, more particularly
one or more constituents from the group consisting of alkali metal carbonates, alkali
metal sulfates, crystalline and amorphous alkali metal silicates and layer silicates
and also zeolite, salts of citric acid or other polycarboxylic acids, solid peroxy
bleaches and optionally bleach activators and solid polyethylene glycols having a
relative molecular weight of 2,000 or higher, more particularly in the range from
4,000 to 20,000.
12. A process as claimed in any of claims 1 to 11, characterized in that the solids added
are used in a quantity of 10 to 50% by weight and preferably in a quantity of 20 to
45% by weight, based on the sum total of surfactant preparation and solid.
13. Surfactant granules produced by the process claimed in any of claims 1 to 12, characterized
in that they contain from 10 to 100% by weight, preferably from 30 to 95% by weight
and more preferably from 40 to 90% by weight, based on the final granules, of surfactants.
14. Surfactant granules as claimed in claim 13, characterized in that they have a bulk
density above 450 to 1,000 g/l and, more particularly, from 500 to 850 g/l and contain
no particles smaller than 50 µm in size.
1. Procédé pour la préparation de produits de granulation tensioactifs à activité de
lavage et de détergence, possédant une densité apparente supérieure à 450 g/l par
granulation d'une formulation tensioactive qui présente un composant liquide non tensioactif,
caractérisé en ce qu'on prépare la formulation tensioactive anionique de telle sorte
que l'on charge l'agent tensioactif anionique sous sa forme acide ou un mélange qui
contient un ou plusieurs agents tensioactifs anioniques sous leur forme acide, ainsi
qu'une solution alcaline aqueuse, de manière séparée, avec un milieu gazeux, puis
on les pulvérise dans l'espace de granulation et de séchage, dans des quantités pratiquement
stoechiométriques, de manière séparée ou guidés de manière conjointe, sous une pression
élevée de gaz propulseur, et on effectue la granulation ultérieure, le cas échéant,
avec addition par mélange d'une ou de plusieurs substances solides inorganiques ou
organiques et en procédant simultanément à un séchage.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on pulvérise dans l'espace
de granulation et de séchage les courants de réactifs chargés séparément avec un milieu
gazeux, alors qu'ils sont guidés de manière conjointe dans des quantités pratiquement
stoechiométriques, via une ou plusieurs tuyères à plusieurs constituants.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on charge avec un milieu gazeux
l'agent tensioactif anionique sous sa forme acide ou le mélange qui contient un ou
plusieurs agents tensioactifs anioniques sous leur forme acide et on le pulvérise
dans l'espace de granulation et de séchage via une tuyère à plusieurs constituants,
tandis que l'on pulvérise simultanément une solution alcaline aqueuse chargée avec
un milieu gazeux, dans des quantités pratiquement stoechiométriques, via une tuyère
supplémentaire à plusieurs constituants dans l'espace de granulation et de séchage.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le
rapport du nombre des groupes acides à celui des groupes alcalins se situe dans le
domaine de 1,1:1 à 0,8:1, de préférence de 1:1 à 0,9:1.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'on met
en oeuvre des acides gras, des acides alkylarylsulfoniques tels que des acides alkyl
(en C9-C13)benzènesulfoniques, des esters d'acides gras α-sulfonés, ainsi que les demi-esters
d'acides sulfuriques d'alcools gras éventuellement alcoxylés, en particulier éthoxylés
et/ou de l'acide sulfosuccinique.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'on met
en oeuvre un agent tensioactif anionique sous sa forme acide ou un mélange choisi
parmi le groupe des agents tensioactifs anioniques sous leur forme acide, en combinaison
avec des agents tensioactifs non ioniques, amphotères et/ou cationiques.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'on met
en oeuvre comme gaz propulseur, de l'air, de l'azote ou de la vapeur d'eau.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'on effectue
la granulation et le séchage simultané en lit fluidisé, en discontinu ou en continu,
de préférence en continu.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'évacuation
des produits de granulation hors du lit fluidisé a lieu via un classement des produits
de granulation en fonction de leur dimension.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la
température de l'air régnant à la base se situe entre -20 et 400°C, de préférence
entre 35 et 350°C, en particulier entre 35 et 120°C, la température de l'air tourbillonnaire,
à approximativement 5 cm au-dessus de la plaque de base, se situant entre 10 et 120°C,
de préférence entre 20 et 90°C, en particulier entre 30 et 85°C.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisé en ce qu'on
met en oeuvre, comme substances solides, des constituants non tensioactifs d'agents
de lavage et de détergents, de préférence un ou plusieurs constituants choisis parmi
le groupe des carbonates de métaux alcalins, des sulfates de métaux alcalins, des
silicates de métaux alcalins cristallins et amorphes ou des silicates stratifiés de
métaux alcalins, tels que la zéolithe, des sels de l'acide citrique ou encore d'autres
acides polycarboxyliques, des agents de blanchiment peroxydés solides et, le cas échéant,
des activateurs du blanchiment et des polyéthylèneglycols solides possédant une masse
moléculaire relative supérieure ou égale à 2000, en particulier entre 4000 et 20.000.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, caractérisé en ce qu'on
met en oeuvre les substances solides ajoutées, en une quantité de 10 à 50% en poids,
en particulier de 20 à 45% en poids respectivement rapportés à la somme de la formulation
tensioactive et de la substance solide.
13. Produit de granulation tensioactif préparé conformément à l'une quelconque des revendications
1 à 12, caractérisé en ce qu'il contient de 10 à 100% en poids, de préférence de 30
à 95% en poids, en particulier de 40 à 90% en poids d'agents tensioactifs chaque fois
rapportés au produit de granulation prêt à l'emploi.
14. Produit de granulation tensioactif selon la revendication 13, caractérisé en ce qu'il
présente une densité apparente supérieure à 450-1000 g/l, en particulier entre 500
et 850 g/l et est exempt de particules dont la granulométrie est inférieure à 50 µm.