(19)
(11) EP 0 683 814 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.05.1997  Patentblatt  1997/18

(21) Anmeldenummer: 94906207.9

(22) Anmeldetag:  02.02.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6C11D 17/06, C11D 11/00, C11D 11/04
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9400/301
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9418/303 (18.08.1994 Gazette  1994/19)

(54)

VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON TENSIDGRANULATEN

PROCESS FOR PRODUCING SURFACTANT GRANULATES

PROCEDE DE PRODUCTION D'AGENTS TENSIO-ACTIFS GRANULES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 11.02.1993 DE 4304062

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
29.11.1995  Patentblatt  1995/48

(73) Patentinhaber: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • BAUER, Volker
    D-40589 Düsseldorf (DE)
  • JACOBS, Jochen
    D-42349 Wuppertal (DE)
  • GUTSCHE, Bernhard
    D-40721 Hilden (DE)
  • LÜDER, Thomas
    D-40764 Langenfeld (DE)
  • BREUCKER, Christoph
    D-42781 Haan (DE)
  • PANTHEL, Günter
    D-42781 Haan (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 083 122
WO-A-93/04162
EP-A- 0 319 819
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung flüssiger bis pastöser Zubereitungsformen wasch- und reinigungsaktiver Tensidverbindungen in lagerstabile und staubfreie Granulate mit erhöhtem Schüttgewicht.

    [0002] Tensidgranulate können beispielsweise durch konventionelle Trocknungstechnik von tensidhaltigen Lösungen und Pasten, insbesondere im Sprühturm, hergestellt werden. So wird beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung 319 819 ein Verfahren zur Herstellung von Tensidgranulaten durch Sprühtrocknung offenbart, wobei eine Sulfonsäure und eine hochkonzentrierte wäßrige Natronlauge getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt, anschließend in stöchiometrischen Mengen zusammengeführt, in einer Mehrstoffdüse neutralisiert und bei einem hohen Treibgasdruck im Trocknungsturm versprüht wird. Die erhaltenen Produkte sind fest oder pastenförmig, wobei feste Produkte zumeist relativ staubig sind, einen verhältnismäßig hohen Wassergehalt und ein geringes Schüttgewicht besitzen.

    [0003] Eine Alternative zur Sprühtrocknung tensidischer Pasten stellt die Granulierung dar. So beschreibt die europäische Patentanmeldung EP 403 148 ein Verfahren zur Herstellung von Fettalkoholsulfat-Granulaten, die in kaltem Wasser dispergierbar sind. Dabei wird eine hochkonzentrierte wäßrige Fettalkoholsulfat-Paste, die weniger als 14 Gew.-% Wasser und weniger als 20 Gew.-% weitere Zusätze enthält, bei Temperaturen zwischen 10 und 45 °C solange mechanisch bearbeitet, bis Granulate entstehen. Auf diese Weise werden zwar Fettalkoholsulfat-Granulate erhalten, die bereits bei Waschtemperaturen zwischen 4 und 30 °C dispergiert werden; die einzuhaltende Verfahrenstemperatur und der relativ geringe maximale Wassergehalt der Tensidpaste stellen jedoch kritische Verfahrensparameter dar. Außerdem ist nicht offenbart, welche Schüttgewichte die nach diesem Verfahren hergestellten Granulate aufweisen.

    [0004] Aus der europäischen Patentanmeldung EP 402 112 ist ein Verfahren zur Herstellung von Fettalkoholsulfat- und/oder Alkylbenzolsulfonat-Granulaten bekannt, wobei die Neutralisierung der Aniontenside in Säureform zu einer Paste mit maximal 12 Gew.-% Wasser unter Zugabe von Hilfsstoffen wie Polyethylenglykolen, ethoxylierten Alkoholen oder Alkylphenolen, welche einen Schmelzpunkt oberhalb 48 °C aufweisen, und die Granulierung in einem schnellaufenden Mischer erfolgt. Wiederum stellt die einzuhaltende Wassermenge einen kritischen Verfahrensparameter dar. Außerdem ist nicht offenbart, welche Schüttgewichte die nach diesem Verfahren erhaltenen Tensidgranulate aufweisen.

    [0005] Aus der europäischen Patentanmeldung EP 402 111 ist ein Verfahren zur Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht oberhalb 450 g/l und insbesondere zwischen 500 und 1200 g/l bekannt, wobei eine Tensid-Zubereitungsform, die als Flüssigkomponente Wasser enthält und zusätzlich organische Polymere und Buildersubstanzen enthalten kann, mit einem feinteiligen Feststoff versetzt und in einem Hochgeschwindigkeitsmischer granuliert wird. Auch hier stellt der Wassergehalt der Tensidpaste einen kritischen Verfahrensparameter dar. Wenn der Wassergehalt der Tensid-Paste zu hoch ist, wird der Feststoff dispergiert, so daß er nicht mehr als Deagglomerierungsagens wirken kann. Überschreitet der Feststoffgehalt andererseits einen bestimmten Wert, so besitzt die Masse nicht die für die Granulation notwendige Konsistenz.

    [0006] In der älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung WO 93/04154 wird ein Verfahren zur Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht oberhalb 450 g/l durch Granulierung einer Tensid-Zubereitungsform, die eine nicht-tensidische Flüssigkomponente aufweist, beschrieben, wobei eine Tensid-Zubereitungsform, die unter Normaldruck bei Temperaturen zwischen 20 und 40 °C in flüssiger bis pastöser Form vorliegt, gewünschtenfalls unter Zumischung eines anorganischen oder organischen Feststoffes granuliert und gleichzeitig getrocknet wird. Diese Granulierung und gleichzeitige Trocknung findet vorzugsweise in einer Wirbelschicht (Wirbelschichtgranulierung) statt. Die eingesetzte Tensid-Zubereitungsform enthält außer den Tensiden auch eine nicht-tensidische Flüssigkomponente, die bevorzugterweise Wasser oder eine wäßrige Lösung darstellt. In diesem Verfahren stellt im Gegensatz zum genannten Stand der Technik der Gehalt an einer nicht-tensidischen Flüssigkomponente keinen kritischen Verfahrensparameter dar. Im Gegenteil, aniontensidhaltige Zubereitungsformen werden üblicherweise durch Neutralisation der Aniontenside in ihrer Säureform mit konzentrierten wäßrigen alkalischen Lösungen hergestellt. Damit eine derartige Zubereitungsform jedoch bei 20 bis 40 °C in flüssiger bis pastöser Form vorliegt, muß die Mischung im allgemeinen mit Wasser verdünnt werden. Dabei ist der hohe Energieverbrauch, der zum Entfernen des Wassers benötigt wird, jedoch als nachteilig anzusehen.

    [0007] Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, das genannte Verfahren der Granulierung und gleichzeitigen Trocknung dahingehend weiterzuentwickeln, daß der benötigte Energieaufwand zur Trocknung reduziert werden kann.

    [0008] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht oberhalb 450 g/l durch Granulierung einer Tensid-Zubereitungsform, die eine nicht-tensidische Flüssigkomponente aufweist, wobei die aniontensidische Tensid-Zubereitungsform derart hergestellt wird, daß das Aniontensid in seiner Säureform oder eine Mischung, welche ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, sowie eine wäßrige alkalische Lösung getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt, anschließend in nahezu stöchiometrischen Mengen getrennt oder zusammengeführt bei einem hohen Treibgasdruck in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden und die anschließende Granulierung gewünschtenfalls unter Zumischung eines oder mehrerer anorganischer oder organischer Feststoffe und unter gleichzeitiger Trocknung durchgeführt wird.

    [0009] Die Herstellung der aniontensidischen Tensid-Zubereitungsform kann erfindungsgemäß entweder direkt nach dem Einbringen der einzelnen Reaktantenströme in den Granulier- und Trocknungsraum oder bereits vorher erfolgen. Dabei ist im letzteren Fall zu beachten, daß der Abstand des Ortes der Zusammenführung der gasbeaufschlagten Reaktantenströme von der Sprüheinrichtung zwar von den Verfahrensbedingungen und den eingesetzen Stoffsystemen abhängig ist, vorzugsweise aber möglichst klein gehalten wird, um ein Verstopfen der Düse aufgrund zu früh einsetzender Neutralisationsreaktionen zu vermeiden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher das Aniontensid in seiner Säureform oder die Mischung, die ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt und über eine Mehrstoff-Düse, beispielsweise über eine 2-Stoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht. Ebenso wird eine wäßrige alkalische Lösung mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt und gleichzeitig mit dem Aniontensid in seiner Säureform oder der Mischung, welche ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, in nahezu stöchiometrischen Mengen über eine weitere Mehrstoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht. In diesem Fall findet die Neutralisation und damit die Herstellung der Aniontenside direkt in dem Granulier- und Trocknungsraum statt. Im Rahmen dieser Erfindung bedeuten "nahezu stöchiometrische Mengen", daß das Verhältnis der Anzahl saurer Gruppen zu alkalischen Gruppen vorzugsweise im Bereich von 1,1 : 1 bis 0,8 : 1 und insbesondere von 1 : 1 bis 0,9 : 1 liegt.

    [0010] In einer weiteren und insbesondere bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfindung allerdings vor, daß die getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagten sauren und alkalischen Reaktantenströme über eine einzige Mehrstoff-Düse, beispielsweise über eine 3-Stoff-Düse, zusammengeführt und in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden. In diesem Fall erfolgt die Neutralisation im wesentlichen Umfang in der Düse bzw. direkt beim Austritt aus der Düse. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die zusammengeführten sauren und alkalischen Reaktantenströme über mehrere Mehrstoff-Düsen in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden. Dies ist insbesondere dann bevorzugt, wenn Produkte aus verschiedenartigen Aniontensiden hergestellt und somit verschiedenartige, zusammengeführte saure und alkalische Reaktantenströme versprüht werden sollen.

    [0011] In der praktischen Durchführung des Verfahrens der Erfindung werden die Ausgangsstoffe beispielsweise unter Verwendung von Kolbenpumpen nahezu stöchiometrisch dosiert in eine bzw. zwei nicht weiter modifizierte handelsübliche Düse(n) bzw. ein oder zwei Sprührohr(e) eingebracht. Unmittelbar vor der Düse erfolgt das Zumischen des gasförmigen Mediums (Treibgas). Im Falle des Versprühens der zusammengeführten Reaktantenströme bedeutet dies, daß das Zumischen des gasförmigen Mediums in die Reaktantenströme vor deren Zusammentreffen vor bzw. in der Düse erfolgt. Weitere technische Einzelheiten zur Durchführung des Verfahrens, beispielsweise bezüglich der Steuerung der Reaktionstemperatur, der Strömungsgeschwindigkeit der Reaktantenströme oder des Drucks, bei dem das Reaktionsgemisch in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht wird, können der europäischen Patentanmeldung 319 819 entnommen werden.

    [0012] Als Aniontenside in ihrer Säureform können Carbonsäuren, Schwefelsäurehalbester und Sulfonsäuren, vorzugsweise Fettsäuren, Alkylarylsulfonsäuren, α-Sulfofettsäureester sowie die Schwefelsäurehalbester von ggf. alkoxylierten, insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen und/oder der Sulfobernsteinsäure eingesetzt werden. Im weitesten Sinne können auch Fettsäureester, insbesondere Fettsäuremethylester, eingesetzt werden, wobei in diesem Fall keine Neutralisationsreaktion, sondern eine Verseifung der Estergruppe durchgeführt wird.

    [0013] Als Aniontenside in ihrer Säureform eignet sich daher insbesondere entweder ein anionisches Tensid in seiner Säureform oder ein Gemisch aus der Gruppe der anionischen Tenside in ihrer Säureform, gegebenenfalls in Kombination mit nichtionischen, amphoteren und/oder kationischen Tensiden. Bevorzugte Aniontenside in ihrer Säureform sind C8-C22-Alkylsulfonsäuren, C9-C13-Alkylbenzolsulfonsäuren, meist Dodecylbenzolsulfonsäure genannt, und α-Sulfofettsäuremethylester in ihrer Säureform. Besonders bevorzugte Alkylsulfonsäuren sind die Schwefelsäuremonoester aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, insbesondere aus Fettalkoholen, z.B. aus Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder Stearylalkohol, oder den C10-C20-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-C11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid sind geeignet. Insbesondere werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonsäuren), die durch α-Sulfonierung der Methylester von Fettsäuren pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs mit 10 bis 20 C-Atomen im Fettsäuremolekül, zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, sowie die durch die Esterspaltung erhältlichen α-Sulfofettsäuren (Disäuren) eingesetzt. Auch der Einsatz von Mischungen der Mono-Säuren und Di-Säuren mit weiteren Aniontensiden in ihrer Säureform, beispielsweise mit Alkylbenzolsulfonsäuren und/oder Fettalkylsulfonsäuren, ist bevorzugt.

    [0014] Geeignet sind auch Alkansulfonsäuren, die aus C12-C18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation erhältlich sind.

    [0015] Bevorzugt eingesetzte nichtionische Tenside leiten sich von flüssigen alkoxylierten, vorteihafterweise ethoxylierten, insbesondere primären Alkoholen mit vorzugsweise 9 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol ab, in denen der Alkoholrest linear oder in 2-Stellung methylverzweigt sein kann, bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch lineare Reste aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen bevorzugt, wie z.B. aus Kokos-, Talgfett- oder Oleylalkohol. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung (narrow range ethoxylates, nre) auf. Insbesondere sind Alkoholethoxylate bevorzugt, die durchschnittlich 2 bis 8 Ethylenoxidgruppen aufweisen. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C9-C11-Oxoalkohol mit 7 EO, C13-C15-Oxoalkohol mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und insbesondere C12-C14-Alkohol mit 3 EO oder 4 EO, C12-C18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-C14-Alkohol mit 3 EO und C12-C18-Alkohol mit 5 EO. Weiterhin können als nichtionische Tenside Alkylglykoside der allgenmeinen Formel R-O-(G)x, in der R einen primären geradkettigen oder in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet, G ein Symbol ist, das für eine Glykose-Einheit mit 5 oder 6 C-Atomen steht, und der Oligomerisierungsgrad x zwischen 1 und 10, vorzugsweise zwischen 1 und 2 liegt und insbesondere deutlich kleiner als 1,4 ist.

    [0016] Als weitere Bestandteile kann die Tensid-Zubereitungsform Zusatzstoffe, die vorzugsweise Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln sind, enthalten. Insbesondere werden im erfindungsgemäßen Verfahren Tensid-Zubereitungen eingesetzt, die Zusatzstoffe in Mengen von 0,001 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Tensid-Zubereitungsform, enthalten. Besonders bevorzugte Zusatzstoffe sind Farbstoffe, Schauminhibitoren, Bleichmittel und/oder die Löslichkeit verbessernde Bestandteile.

    [0017] Geeignete Farbstoffe sind temperaturstabile Farbstoffe, vorzugsweise Pigmentfarbstoffe, die vorteilhafterweise in Mengen von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Tensid-Zubereitungsform, eingesetzt werden.

    [0018] Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise Seifen natürlicher und synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C18-C24-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter Kieselsäure, Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid. Auch von C12-C20-Alkylaminen und C2-C6-Dicarbonsäuren abgeleitete Bisacylamide sind brauchbar. Mit Vorteil werden auch Gemische verschiedener Schauminhibitoren verwendet, z.B. solche aus Silikonen und Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren an eine granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Der Gehalt der Tensid-Zubereitungsform an Schauminhibitoren beträgt vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%.

    [0019] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat und das Natriumperborat-monohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beipielsweise Peroxycarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure. Insbesondere ist es auch bevorzugt, in Tensid-Zubereitungsformen, die erfindungsgemäß eingesetzt werden, Wasserstoffperoxid als Bleichmittel einzusetzen. Der Gehalt der Tensid-Zubereitungsform an Bleichmittel beträgt vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere beträgt der Gehalt an Wasserstoffperoxid 0,5 bis 5 Gew.-%.

    [0020] Zu den Bestandteilen, welche die Löslichkeit verbessern, gehören flüssige, pastöse und feste Verbindungen, die in den übrigen Bestandteilen der Tensid-Zubereitungsform löslich oder dispergierbar sind. Vorzugsweise werden als die Löslichkeit verbessernde Bestandteile Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und 20 000 und hochethoxylierte Fettalkohole mit 14 bis 80 Ethylenoxidgruppen pro Mol Alkohol, insbesondere C12-C18-Fettalkohole mit 20 bis 60 Ethylenoxidgruppen, beispielsweise Talgfettalkohol mit 30 EO oder 40 EO eingesetzt. Dabei ist der Einsatz von Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und 600 besonders bevorzugt. Diese Polyethylenglykole werden vorteilhafterweise als separater Bestandteil der nicht-tensidischen Flüssigkomponente eingesetzt. Der Gehalt der Tensid-Zubereitungsform an diesen die Löslichkeit der fertigen Granulate verbessernden Bestandteilen beträgt vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% und insbesondere 2 bis 10 Gew.-%.

    [0021] Die Neutralisations- bzw. Verseifungsreaktion wird vorzugsweise mit konzentrierten wäßrigen alkalischen Lösungen, beispielsweise Lösungen von Hydroxiden, Carbonaten oder Hypochloriten des Natriums oder Kaliums, insbesondere mit einer konzentrierten wäßrigen Natronlauge und/oder Kalilauge durchgeführt, wobei Konzentrationen um 45 bis 55 Gew.-% besonders bevorzugt sind. Ein weiteres Verdünnen der Reaktantenströme mit Wasser ist nicht erforderlich, so daß das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber dem in der älteren deutschen Patentanmeldung P 41 27 323.0 beschriebenen Verfahren den Vorteil besitzt, daß geringere Wassermengen im Granulier- und Trocknungsraum entfernt werden müssen und der Energieverbrauch somit reduziert werden kann.

    [0022] Als gasförmiges Medium (Treibgas) eignen sich insbesondere gegenüber den Ausgangs- und Endstoffen inerte Gase wie Luft oder Stickstoff. Prinzipiell ist hierbei auch Wasserdampf geeignet, insbesondere wenn einer der Reaktantenströme oder die Reaktantenströme vor der Zusammenführung erwärmt werden soll(en).

    [0023] Die versprühten Reaktantenströme werden nun gleichzeitig granuliert und getrocknet. Dabei wird unter "Trocknung" das teilweise oder vollständige Entfernen der nicht-tensidischen Flüssigkomponente verstanden. Falls gewünscht, können Restwerte an freiem, das heißt nicht-gebundenem Wasser und Restmengen an Alkohol vorhanden sein, solange die fertigen Granulate rieselfähig und nicht klebend sind. Vorzugsweise wird jedoch ein Gehalt an freiem Wasser von 10 Gew.-% und insbesondere von 0,1 bis 7 Gew.-%, jeweils bezogen auf die fertigen Granulate, nicht überschritten.

    [0024] Die Herstellung der Tensidgranulate kann - wie dies ausführlich in der älteren Patentanmeldung WO 93/04154 beschrieben ist - in allen Vorrichtungen erfolgen, in denen eine Granulierung unter gleichzeitiger Trocknung durchgeführt werden kann. Beispiele hierfür sind beheizbare Mischer und Granulatoren, insbesondere Granulatoren vom Typ Turbo dryer (R) (Vorrichtung der Firma Vomm, Italien). In einer bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfindung jedoch vor, daß die Kombination dieser beiden Verfahrensschritte in einer batchweise oder kontinuierlich laufenden Wirbelschicht durchgeführt wird. Es ist insbesondere bevorzugt, das Verfahren kontinuierlich in der Wirbelschicht durchzuführen. Dabei ist es auch möglich, einen Bestandteil der nicht-tensidischen Flüssigkomponente, welcher nicht in die Tensid-Zubereitungsform eingearbeitet wurde, gleichzeitig und separat zuzusetzen. Die Düse bzw. die Düsen und die Sprührichtung der zu versprühenden Produkte können beliebig angeordnet sein. Bevorzugt eingesetzte Wirbelschicht-Apparate besitzen Bodenplatten mit Abmessungen von mindestens 0,4 m. Insbesondere sind Wirbelschicht-Apparate bevorzugt, die eine Bodenplatte mit einem Durchmesser zwischen 0,4 und 5 m, beispielsweise 1,5 m oder 2,6 m, besitzen. Es sind jedoch auch Wirbelschicht-Apparate geeignet, die eine Bodenplatte mit einem größeren Durchmesser als 5 m aufweisen. Als Bodenplatte wird vorzugsweise eine Lochbodenplatte oder eine Conidurplatte (Handelsprodukt der Firma Hein & Lehmann, Bundesrepublik Deutschland) eingesetzt. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Wirbelluftgeschwindigkeiten zwischen 0,5 und 8 m/s und insbesondere zwischen 1 und 5,5 m/s durchgeführt. Der Austrag der Granulate aus der Wirbelschicht erfolgt vorteilhafterweise über eine Größenklassierung der Granulate. Diese Klassierung kann beispielsweise mittels einer Siebvorrichtung oder durch einen entgegengeführten Luftstrom (Sichterluft) erfolgen, der so reguliert wird, daß erst Teilchen ab einer bestimmten Teilchengröße aus der Wirbelschicht entfernt und kleinere Teilchen in der Wirbelschicht zurückgehalten werden. Somit setzt sich die einströmende Luft aus der Sichterluft und der Bodenluft zusammen, wobei beide entweder beheizt oder unbeheizt bzw. eine beheizt und die andere unbeheizt sein können. In Ausnahmefällen kann auch eine gekühlte Bodenluft eingesetzt werden. Die Bodenlufttemperatur liegt dabei im allgemeinen zwischen - 20 und 400 °C, vorzugsweise zwischen 35 und 350 °C und insbesondere zwischen 35 und 120 °C. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Temperatur der Wirbelluft etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte 10 bis 120 °C, vorzugsweise 20 bis 90 °C und insbesondere 30 bis 85 °C. Die Luftaustrittstemperatur ergibt sich zwangsläufig aus den Reaktionsbedingungen. Bei dem bevorzugt durchgeführten Verfahren in der Wirbelschicht ist es notwendig, daß zu Beginn des Verfahrens eine Startmasse vorhanden ist, die als anfänglicher Träger für die eingesprühte Tensid-Zubereitungsform dient. Als Startmasse eignen sich vor allem Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, insbesondere solche, die auch als Feststoffe in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können und die eine Korngrößenverteilung aufweisen, welche in etwa der Korngrößenverteilung der fertigen Granulate entspricht. Insbesondere ist es jedoch bevorzugt, als Startmasse Tensidgranulate einzusetzen, die bereits bei einem vorangegangenen Verfahrensablauf erhalten wurden.

    [0025] In der Wirbelschicht verdampfen die Bestandteile der nicht-tensidischen Flüssigkomponente teilweise oder vollständig. Es entstehen angetrocknete bis getrocknete Keime, die mit weiteren Mengen eingebrachter Tensid-Zubereitungsform umhüllt, granuliert und wiederum gleichzeitig getrocknet werden.

    [0026] Eine besonders wichtige Ausführungsform sieht dabei vor, daß die Tensid-Zubereitungsform unter Zumischung eines oder mehrerer anorganischer oder organischer Feststoffe granuliert und gleichzeitig getrocknet wird, wobei der bzw. die Feststoff(e) pneumatisch über Blasleitungen eingestäubt werden kann bzw. können. Dieser Feststoff, der als Träger für die Tensid-Zubereitungsform dient, besteht dabei vorzugsweise aus Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln. Geeignete Feststoffe sind beispielsweise auch Tenside bzw. Tensid-Gemische, die durch Granulierung, durch Sprühtrocknung oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden und recyclisiert werden. Insbesondere ist der Einsatz von sprühgetrockneten und/oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Tensidgranulaten bevorzugt. Mit Vorteil können als Feststoffe - alternativ zur Einarbeitung in die Tensid-Zubereitungsform - auch hochethoxylierte Fettalkohole mit beispielsweise 20 bis 80 EO, vorzugsweise 20 bis 60 EO und insbesondere Talgfettalkohol mit 30 oder 40 EO, eingesetzt werden.

    [0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden als Feststoffe nicht-tensidische Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, vorzugsweise ein oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalisulfate, kristallinen und amorphen Alkalisilikate und Schichtsilikate sowie Zeolith, insbesondere Zeolith NaA in Waschmittelqualität, Salzen der Citronensäure oder anderer Polycarbonsäuren, festen Peroxybleichmittel und gegebenenfalls Bleichaktivatoren und festen Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse größer oder gleich 2 000, insbesondere zwischen 4000 und 20 000, eingesetzt.

    [0028] Vorzugsweise werden als Feststoffe feinteilige Materialien eingesetzt, die entweder bereits in diesem Zustand direkt hergestellt werden, käuflich erwerblich sind oder durch übliche Zerkleinerungsmethoden, beispielsweise durch das Mahlen mit üblichen Mühlen, in diesen feinteiligen Zustand überführt werden.

    [0029] Bevorzugte Feststoffe besitzen beispielsweise nicht mehr als 5 Gew-% an Teilchen mit einem Durchmesser oberhalb 2 mm und vorzugsweise nicht mehr als 5 Gew.-% an Teilchen mit einem Durchmesser oberhalb 1,6 mm. Insbesondere sind Feststoffe bevorzugt, die zu mindestens 90 Gew.-% aus Teilchen mit einem Durchmesser unterhalb von 1,0 mm bestehen. Beispiele hierfür sind Alkalicarbonate mit mehr als 90 Gew.-% an Teilchen mit einem Durchmesser kleiner oder gleich 0,5 mm und Zeolith NaA-Pulver in Waschmittelqualität, welcher zu mindestens 90 Gew.-% Teilchen mit einem Durchmesser unterhalb 0,03 mm enthält. Mit besonderem Vorteil werden die zugesetzten Feststoffe in Mengen von 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 20 bis 45 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aus Tensid-Zubereitungsform und Feststoff, eingesetzt.

    [0030] In einer weiteren Ausführungsform werden die Tensidgranulate beansprucht, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar sind. Bevorzugte Tensidgranulate weisen einen Gehalt von 10 bis 100 Gew.-%, insbesondere von 30 bis 95 Gew.-% und mit besonderem Vorteil zwischen 40 und 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Granulat, an Tensiden auf. Reine Tensidgranulate werden erhalten, wenn die nicht-tensidische Flüssigkomponente vollständig verdampft und das Granulat somit vollständig getrocknet wird und der gegebenenfalls zugesetzte Feststoff aus einem reinen Tensidmaterial besteht. In diesem Fall werden vorzugsweise Tensidgranulate, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurden und nun als Feststoff in dem erfindungsgemäßen Verfahren dienen, gegebenenfalls auf die gewünschte Korngrößenverteilung zerkleinert und recyclisiert. Der Gehalt der Granulate an Tensiden ist dabei auf jeden der gewünschten Werte einstellbar.

    [0031] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Tensidgranulate weisen vorzugsweise ein Schüttgewicht von oberhalb 450 g/l bis 1000 g/l, insbesondere zwischen 500 und 850 g/l, auf und sind staubfrei, d.h. sie enthalten insbesondere keine Teilchen mit einer Teilchengröße unterhalb 50 µm. Ansonsten entspricht die Korngrößenverteilung der Tensidgranulate der üblichen Korngrößenverteilung eines schweren Wasch- und Reinigungsmittels des Standes der Technik. Insbesondere besitzen die Tensidgranulate eine Korngrößenverteilung, bei der maximal 5 Gew.-%, vorzugsweise maximal 3 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser oberhalb 2,5 mm und maximal 5 Gew.-%, mit besonderem Vorteil maximal 3 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser unterhalb 0,1 mm aufweisen. Die Tensidgranulate zeichnen sich durch ihre Hellfarbigkeit und durch ihre Rieselfähigkeit aus. Dabei ist eine weitere Maßnahme zur Verhinderung des Verklebens der erfindungsgemäß hergestellten Tensidgranulate nicht erforderlich. Falls gewünscht, kann jedoch ein Verfahrensschritt nachgeschaltet werden, wobei die Tensidgranulate zwecks weiterer Erhöhung des Schüttgewichts in bekannter Weise mit feinteiligen Materialien, beispielsweise mit Zeolith NaA, Soda, abgepudert werden. Bevorzugte Tensidgranulate besitzen eine derart regelmäßige, insbesondere angenähert kugelförmige Struktur, daß ein Verrundungsschritt in der Regel nicht notwendig und daher auch nicht bevorzugt ist.

    Beispiele



    [0032] In den Beispielen 1 bis 3 wurden analog zur Offenbarung der EP-A-319 819 ABSS (C12-Alkylbenzolsulfonsäure; Beispiel 1) und FASS (Schwefelsäurehalbester von C12-C14-Fettalkohol; Beispiele 2 und 3) über eine Mehrstoffdüse mit NaOH (50 Gew.-%ige Natronlauge) sprühneutralisiert (Treibgas: Stickstoff) und direkt in einer Anlage zur Granuliertrocknung (AGT) der Firma Glatt, Bundesrepublik Deutschland, zusammen mit einem Feststoff granuliert und gleichzeitig getrocknet. Als Startmasse wurde jeweils ein Tensidgranulat eingesetzt, das bei einem vorangegangenen Ansatz (unter denselben Verfahrensbedingungen) gewonnen worden war und in etwa dieselbe Zusammensetzung besaß wie die fertigen Granulate der Beispiele 1 bis 3. Die Verfahrensbedingungen können der Tabelle 1 entnommen werden.

    [0033] Als Feststoff wurde Soda (Natriumcarbonat mit einem Schüttgewicht von 620 g/l; Handelsprodukt der Firma Matthes & Weber, Bundesrepublik Deutschland) eingesetzt.

    [0034] Beispiel 4 beschreibt die analoge Herstellung von Tensidgranulaten ohne Zumischung von Feststoffen.

    [0035] In allen Beispielen wurden staubfreie und nicht klebende Granulate mit hohen Tensidanteilen erhalten (siehe Tabelle 2). Der Anteil der Granulate mit einer Korngröße oberhalb 2,5 mm lag in allen Beispielen unter 5 Gew.-%.
    Tabelle 1:
    Verfahrensparameter
      Beispiele
      1 2 3 4
    Wirbelschicht        
    - Durchmesser in mm 400 400 400 1200
    - Fläche in m2 0,13 0,13 0,13 1,13
     
    Wirbelluftgeschwindigkeit in m/s (unter Betriebsbedingungen ohne Treibgas) 2,35 2,35 1,92 1,1
     
    Temperaturen in °C        
    - Bodenluft 85 85 89 82
    - Sichterluft 20 20 10 20
    - Wirbelluft ca. 5 cm oberhalb der Bodenplatte 62 62 69 80
    - Luftaustritt 60 60 60 76
     
    Durchsatz in kg/h        
    ABSS 30 --- --- ---
    FASS --- 30 50 250
    NaOH 7,5 7,1 12,9 59,1
    Soda 50 40 40 ---
     
    Startmasse in kg 20 20 20 120
    Tabelle 2:
    Kenndaten der Produkte
      Beispiele
      1 2 3 4
    Tensidgehalt in Gew.-% 39 45 53 92
    Wassergehalt in Gew.-% < 1 < 1 6 2,2
    Schüttgewicht in g/l 575 600 580 500
    Siebanalyse in Gew.-%        
       2,5 mm --- --- --- 1,8
       1,6 mm 6,8 2,5 23,4 7,0
       0,8 mm 32,8 28,6 34,9 36,3
       0,6 mm 21,2 25,3 14,5 26,1
       0,4 mm 21,8 24,7 12,7 19,9
       0,2 mm 15,5 12,6 11,0 8,1
       0,1 mm 1,9 6,3 3,5 0,8
      0,05 mm --- --- --- ---
     < 0,05 mm --- --- --- ---
    Zu Beispiel 4:
    Der Gehalt der Granulate zu 100 % besteht aus unsulfierten Anteilen und Salzen, die im Rohstoff FASS enthalten waren.
    Zu den Beispielen 1-3 :
    Der Gehalt der Granulate zu 100 % besteht aus Soda und unsulfierten Anteilen und Salzen, die in den Rohstoffen ABSS bzw. FASS enthalten waren.



    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Tensidgranulate mit einem Schüttgewicht oberhalb 450 g/l durch Granulierung einer Tensid-Zubereitungsform, die eine nicht-tensidische Flüssigkomponente aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die aniontensidische Tensid-Zubereitungsform derart hergestellt wird, daß das Aniontensid in seiner Säureform oder eine Mischung, welche ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, sowie eine wäßrige alkalische Lösung getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt, anschließend in nahezu stöchiometrischen Mengen getrennt oder zusammengeführt bei einem hohen Treibgasdruck in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden und die anschließende Granulierung gewünschtenfalls unter Zumischung eines oder mehrerer anorganischer oder organischer Feststoffe und unter gleichzeitiger Trocknung durchgeführt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die getrennt mit einem gasförmigen Medium beaufschlagten Reaktantenströme in nahezu stöchiometrischen Mengen zusammengeführt über eine oder mehrere Mehrstoff-Düsen in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aniontensid in seiner Säureform oder die Mischung, die ein oder mehrere Aniontenside in ihrer Säureform enthält, mit einem gasförmigen Medium beaufschlagt und über eine Mehrstoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht wird, während gleichzeitig eine wäßrige, mit einem gasförmigen Medium beaufschlagte alkalische Lösung in nahezu stöchiometrischen Mengen über eine weitere Mehrstoff-Düse in den Granulier- und Trocknungsraum versprüht wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Anzahl der sauren Gruppen zu den alkalischen Gruppen im Bereich von 1,1 : 1 bis 0,8 : 1, vorzugsweise von 1 : 1 bis 0,9 : 1 liegt.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Fettsäuren, Alkylarylsulfonsäuren wie C9-C13-Alkylbenzolsulfonsäure, α-Sulfofettsäureester sowie die Schwefelsäurehalbester von ggf. alkoxylierten, insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen und/oder der Sulfobernsteinsäure eingesetzt werden.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aniontensid in seiner Säureform oder ein Gemisch aus der Gruppe der Aniontenside in ihrer Säureform in Kombination mit nichtionischen, amphoteren und/oder kationischen Tensiden eingesetzt wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Treibgas Luft, Stickstoff oder Wasserdampf eingesetzt wird.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulierung und gleichzeitige Trocknung in der Wirbelschicht batchweise oder kontinuierlich, vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt wird.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrag der Granulate aus der Wirbelschicht über eine Größenklassierung der Granulate erfolgt.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenlufttemperatur zwischen - 20 und 400 °C, vorzugsweise zwischen 35 und 350 °C und insbesondere zwischen 35 und 120 °C, die Temperatur der Wirbelluft etwa 5 cm oberhalb der Bodenplatte zwischen 10 und 120 °C, vorzugsweise zwischen 20 und 90 °C und insbesondere zwischen 30 und 85 °C liegt.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Feststoffe nicht-tensidische Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, vorzugsweise ein oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe der Alkalicarbonate, Alkalisulfate, kristallinen und amorphen Alkalisilikate und Schichtsilikate sowie Zeolith, Salzen der Citronensäure oder anderer Polycarbonsäuren, festen Peroxybleichmittel und gegebenenfalls Bleichaktivatoren und festen Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse größer oder gleich 2 000, insbesondere zwischen 4 000 und 20 000, eingesetzt werden.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzen Feststoffe in einer Menge von 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 20 bis 45 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aus Tensid-Zubereitungsform und Feststoff, eingesetzt werden.
     
    13. Tensidgranulat, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 95 Gew.-% und insbesondere 40 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Granulat, an Tensiden enthält.
     
    14. Tensidgranulat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Schüttgewicht oberhalb von 450 bis 1000 g/l, insbesondere zwischen 500 und 850 g/l und keine Teilchen mit einer Teilchengröße unterhalb 50 µm aufweist.
     


    Claims

    1. A process for the production of washing- and cleaning-active surfactant granules having a bulk density above 450 g/l by granulation of a surfactant preparation containing a non-surface-active liquid component, characterized in that the surfactant preparation containing an anionic surfactant is prepared by separately treating the anionic surfactant in its acid form or a mixture containing one or more anionic surfactants in their acid form and an aqueous alkaline solution with a gaseous medium, subsequently spraying the anionic surfactant (mixture) and the aqueous alkaline solution in substantially stoichiometric quantities either separately or together into the granulation and drying zone under a high propellent gas pressure and carrying out the subsequent granulation step with simultaneous drying and, if desired, with addition of one or more inorganic or organic solids.
     
    2. A process as claimed in claim 1, characterized in that the reactant streams separately treated with a gaseous medium are sprayed together in substantially stoichiometric quantities into the granulation and drying zone through one or more multicomponent nozzles.
     
    3. A process as claimed in claim 1, characterized in that the anionic surfactant in its acid form or the mixture containing one or more anionic surfactants in their acid form is treated with a gaseous medium and sprayed into the granulation and drying zone through a multicomponent nozzle while, at the same time, an aqueous alkaline solution treated with a gaseous medium is sprayed into the granulation and drying zone in substantially stoichiometric quantities through another multicomponent nozzle.
     
    4. A process as claimed in any of claims 1 to 3, characterized in that the ratio of the number of acidic groups to the number of alkaline groups is in the range from 1.1:1 to 0.8:1 and preferably in the range from 1:1 to 0.9:1.
     
    5. A process as claimed in any of claims 1 to 4, characterized in that fatty acids, alkylaryl sulfonic acids, such as C9-13 alkyl benzenesulfonic acid, α-sulfofatty acid esters and the sulfuric acid semiesters of optionally alkoxylated, more particularly ethoxylated, fatty alcohols and/or sulfosuccinic acid are used.
     
    6. A process as claimed in any of claims 1 to 5, characterized in that an anionic surfactant in its acid form or a mixture from the group of anionic surfactants in their acid form is used in combination with nonionic, amphoteric and/or cationic surfactants.
     
    7. A process as claimed in any of claims 1 to 6, characterized in that air, nitrogen or steam is used as the propellent gas.
     
    8. A process as claimed in any of claims 1 to 7, characterized in that the granulation and simultaneous drying are carried out in batches or continuously, preferably continuously, in a fluidized bed.
     
    9. A process as claimed in any of claims 1 to 8, characterized in that the granules are discharged from the fluidized bed via a grading stage.
     
    10. A process as claimed in any of claims 1 to 9, characterized in that the temperature of the bottom plate air is between -20 and 400°C, preferably between 35 and 350°C and more preferably between 35 and 120°C and the temperature of the fluidizing air approximately 5 cm above the base plate is between 10 and 120°C, preferably between 20 and 90°C and more preferably between 30 and 85°C.
     
    11. A process as claimed in any of claims 1 to 10, characterized in that the solids used are non-surface-active ingredients of detergents and cleaning products, more particularly one or more constituents from the group consisting of alkali metal carbonates, alkali metal sulfates, crystalline and amorphous alkali metal silicates and layer silicates and also zeolite, salts of citric acid or other polycarboxylic acids, solid peroxy bleaches and optionally bleach activators and solid polyethylene glycols having a relative molecular weight of 2,000 or higher, more particularly in the range from 4,000 to 20,000.
     
    12. A process as claimed in any of claims 1 to 11, characterized in that the solids added are used in a quantity of 10 to 50% by weight and preferably in a quantity of 20 to 45% by weight, based on the sum total of surfactant preparation and solid.
     
    13. Surfactant granules produced by the process claimed in any of claims 1 to 12, characterized in that they contain from 10 to 100% by weight, preferably from 30 to 95% by weight and more preferably from 40 to 90% by weight, based on the final granules, of surfactants.
     
    14. Surfactant granules as claimed in claim 13, characterized in that they have a bulk density above 450 to 1,000 g/l and, more particularly, from 500 to 850 g/l and contain no particles smaller than 50 µm in size.
     


    Revendications

    1. Procédé pour la préparation de produits de granulation tensioactifs à activité de lavage et de détergence, possédant une densité apparente supérieure à 450 g/l par granulation d'une formulation tensioactive qui présente un composant liquide non tensioactif, caractérisé en ce qu'on prépare la formulation tensioactive anionique de telle sorte que l'on charge l'agent tensioactif anionique sous sa forme acide ou un mélange qui contient un ou plusieurs agents tensioactifs anioniques sous leur forme acide, ainsi qu'une solution alcaline aqueuse, de manière séparée, avec un milieu gazeux, puis on les pulvérise dans l'espace de granulation et de séchage, dans des quantités pratiquement stoechiométriques, de manière séparée ou guidés de manière conjointe, sous une pression élevée de gaz propulseur, et on effectue la granulation ultérieure, le cas échéant, avec addition par mélange d'une ou de plusieurs substances solides inorganiques ou organiques et en procédant simultanément à un séchage.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on pulvérise dans l'espace de granulation et de séchage les courants de réactifs chargés séparément avec un milieu gazeux, alors qu'ils sont guidés de manière conjointe dans des quantités pratiquement stoechiométriques, via une ou plusieurs tuyères à plusieurs constituants.
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on charge avec un milieu gazeux l'agent tensioactif anionique sous sa forme acide ou le mélange qui contient un ou plusieurs agents tensioactifs anioniques sous leur forme acide et on le pulvérise dans l'espace de granulation et de séchage via une tuyère à plusieurs constituants, tandis que l'on pulvérise simultanément une solution alcaline aqueuse chargée avec un milieu gazeux, dans des quantités pratiquement stoechiométriques, via une tuyère supplémentaire à plusieurs constituants dans l'espace de granulation et de séchage.
     
    4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le rapport du nombre des groupes acides à celui des groupes alcalins se situe dans le domaine de 1,1:1 à 0,8:1, de préférence de 1:1 à 0,9:1.
     
    5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre des acides gras, des acides alkylarylsulfoniques tels que des acides alkyl (en C9-C13)benzènesulfoniques, des esters d'acides gras α-sulfonés, ainsi que les demi-esters d'acides sulfuriques d'alcools gras éventuellement alcoxylés, en particulier éthoxylés et/ou de l'acide sulfosuccinique.
     
    6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre un agent tensioactif anionique sous sa forme acide ou un mélange choisi parmi le groupe des agents tensioactifs anioniques sous leur forme acide, en combinaison avec des agents tensioactifs non ioniques, amphotères et/ou cationiques.
     
    7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre comme gaz propulseur, de l'air, de l'azote ou de la vapeur d'eau.
     
    8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'on effectue la granulation et le séchage simultané en lit fluidisé, en discontinu ou en continu, de préférence en continu.
     
    9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'évacuation des produits de granulation hors du lit fluidisé a lieu via un classement des produits de granulation en fonction de leur dimension.
     
    10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la température de l'air régnant à la base se situe entre -20 et 400°C, de préférence entre 35 et 350°C, en particulier entre 35 et 120°C, la température de l'air tourbillonnaire, à approximativement 5 cm au-dessus de la plaque de base, se situant entre 10 et 120°C, de préférence entre 20 et 90°C, en particulier entre 30 et 85°C.
     
    11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre, comme substances solides, des constituants non tensioactifs d'agents de lavage et de détergents, de préférence un ou plusieurs constituants choisis parmi le groupe des carbonates de métaux alcalins, des sulfates de métaux alcalins, des silicates de métaux alcalins cristallins et amorphes ou des silicates stratifiés de métaux alcalins, tels que la zéolithe, des sels de l'acide citrique ou encore d'autres acides polycarboxyliques, des agents de blanchiment peroxydés solides et, le cas échéant, des activateurs du blanchiment et des polyéthylèneglycols solides possédant une masse moléculaire relative supérieure ou égale à 2000, en particulier entre 4000 et 20.000.
     
    12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 11, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre les substances solides ajoutées, en une quantité de 10 à 50% en poids, en particulier de 20 à 45% en poids respectivement rapportés à la somme de la formulation tensioactive et de la substance solide.
     
    13. Produit de granulation tensioactif préparé conformément à l'une quelconque des revendications 1 à 12, caractérisé en ce qu'il contient de 10 à 100% en poids, de préférence de 30 à 95% en poids, en particulier de 40 à 90% en poids d'agents tensioactifs chaque fois rapportés au produit de granulation prêt à l'emploi.
     
    14. Produit de granulation tensioactif selon la revendication 13, caractérisé en ce qu'il présente une densité apparente supérieure à 450-1000 g/l, en particulier entre 500 et 850 g/l et est exempt de particules dont la granulométrie est inférieure à 50 µm.