[0001] Die Erfindung betrifft einen Vertikalaufzug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einem bekannten Aufzug dieser Art (DE 41 22 855 A1) treibt ein einziger Antriebsmotor
über zwei zu unterschiedlichen Seiten abgehende, miteinander fluchtende Wellen ebenfalls
miteinander fluchtende, an unterschiedlichen Fahrbahnprofilen ablaufende Antriebsräder
an. Die Antriebsräder sind über konzentrische Zahnräder mit den jeweils gegenüberliegenden
und an den jeweils gleichen Fahrbahnprofilen ablaufenden Gegenrädern formschlüssig
gekoppelt.
[0003] Die über Zahnräder erfolgende formschlüssige Kopplung von Rädern und Gegenrädern
erzeugt in bestimmten Anwendungsfällen, insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten
vergleichsweise hohe Fahrgeräusche.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vertikalaufzug der als bekannt vorausgesetzten
Gattung so auszubilden, daß er einen schnellen und geräuscharmen Antrieb ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch
1.
[0006] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Das Vorsehen von zwei Antriebsmotoren, deren jeder jeweils eins von zwei an einem
Fahrbahnprofil ablaufenden Antriebsrädern dreht, läßt einen besonders einfachen Aufbau
eines Antriebs für Vertikalaufzüge mit hoher Leistung zu. Dabei sind sowohl große
Lasten als auch hohe Laufgeschwindigkeiten möglich.
[0008] Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung
im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 - eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform,
Figur 2 - eine Draufsicht auf die Ausführungsform gemäß Figur 1,
Figur 3 - eine zu Figur 1 analoge Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform,
Figur 4 - eine Draufsicht analog Figur 2 auf die zweite Ausführungsform.
[0009] Bei den unterschiedlichen Ausführungsformen sind gleiche oder einander entsprechende
Teile jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen, sie unterscheiden sich bei Bedarf
jedoch durch Hochstriche voneinander.
[0010] Eine Fahrkabine 1 läuft zwischen zwei vertikalen, ortsfest installierten Fahrbahnprofilen
2 und 3. Die Fahrbahnprofile 2 und 3 haben Doppel-T-Profil. Am Fahrbahnprofil 3 laufen
die Antriebsräder 6 und 7 ab, und zwar an einander gegenüberliegenden Seiten des Mittelschenkels.
An den einander gegenüberliegenden Seiten des Mittelschenkels des Fahrbahnprofils
2 laufen die Antriebsräder 4 und 5 ab. Die Antriebsräder tragen an ihrem Umfang, mit
dem sie an den gegenüberliegenden Flächen der Fahrbahnprofile ablaufen, bei Bedarf
Beschichtungen 4a, 5a, 6a, 7a.
[0011] Die miteinander fluchtenden Antriebsräder 4 und 6 werden über ebenfalls miteinander
fluchtende Antriebswellen 13 und 12 gedreht. Die miteinander fluchtenden Antriebsräder
5 und 7 werden über miteinander fluchtende Antriebswellen 14 und 15 gedreht.
[0012] Unterschiedlich ist bei den unterschiedlichen Ausführungsformen die Anordnung bzw.
Lagerung der Antriebsmotoren und der Antriebswellen. In beiden Fällen sind jeweils
zwei Antriebsmotoren 8 und 9 mit zugehörigen Getrieben 8b bzw. 9b vorgesehen.
[0013] Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 1 und 2 sind die Antriebswellen 12 und 13 in
ortsfesten Lagereinrichtungen 16 und 17 gelagert. Der Motor 9 mit einem Getriebe 9b
sitzt an einem schwingenartigen Lenker 9a, der um die gemeinsame Längsachse der Antriebswellen
12 und 13 schwenkbar ist. Der Lenker 9a wird von der darin frei drehbaren Antriebswelle
14 durchsetzt.
[0014] Der Antriebsmotor 8 ist im Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 1 und 2 senkrecht angeordnet
und mit einem Getriebe 8b versehen. Das Getriebe 8b treibt die Antriebswellen 14 und
15 an. Das Getriebe 8b ist fest mit einem Lenker 8a verbunden, der um die Mittelachse
der Antriebswellen 13 und 12 verschwenkbar ist. Hierzu durchsetzt die Antriebswelle
12 den Lenker 8a frei drehbar. Die Halterung der Antriebswellen erfolgt über die mit
der Kabine 1 fest verbundenen Lagereinrichtungen 16 und 17.
[0015] In Figur 1 ist eine in Figur 2 nicht dargestellte Verlängerung 8c der Schwinge 8a
ersichtlich. An der Verlängerung 8c greift ein Federelement 18 an, beispielsweise
eine Druckfeder, insbesondere Gasdruckfeder. Das Federelement 18 erhöht den Anpreßdruck
der Antriebsräder an den zugehörigen Fahrbahnprofilen.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 1 und 2 erhöht sich der Anpreßdruck der Antriebsräder
4 bis 6 an den zugehörigen Fahrbahnprofilen mit dem Ansteigen der Last. Diese Wirkung
wird durch das Federelement 18 noch unterstützt.
[0017] Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 3 und 4 sind die Antriebsmotoren 8 und 9 beide
horizontal angeordnet.
[0018] Das Getriebe 9b ist fest mit der Fahrzeugkabine 1 verbunden. Die Antriebswellen 12
und 13 sind in gleicher Weise wie bei den Ausführungsformen gemäß Figuren 1 und 2
in fahrkorbfesten Lagern 16 und 17 gelagert.
[0019] Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen sind bei der Ausführungsform
gemäß Figuren 3 und 4 auch die Antriebswellen 14 und 15 in fahrkorbfesten Lagern 18
und 19 gelagert. Darüber hinaus ist das Getriebe 8b am Fahrkorb 1 fest montiert.
1. Vertikalaufzug mit zwei parallel zueinander verlaufenden, vertikal angeordneten
Fahrbahnprofilen (2; 3), an denen jeweils an einander gegenüberliegenden Seiten zwei
Antriebsräder (4; 5; 6; 7) angepreßt werden, deren Antriebskraft zumindest im wesentlichen
kraftschlüssig auf die Fahrbahnprofile übertragen wird, mit einem Antriebsmotor (8;
9) und miteinander fluchtenden, Antriebsräder tragenden Antriebswellen,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Paar (4 und 5; 6 und 7) von an unterschiedlichen Fahrbahnprofilen (2; 3)
ablaufenden Antriebsrädern mittels eines eigenen Antriebsmotors (9; 8; 8') gegebenenfalls
über ein Getriebe (9b; 8b) angetrieben wird.
2. Vertikalaufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die miteinander fluchtenden Antriebswellen (12; 13) lediglich eines Paares von
miteinander fluchtenden Antriebsrädern (4; 6) am Aufzug ortsfest und drehbar gelagert
sind, während das zweite Paar von miteinander fluchtenden Antriebswellen (14; 15)
in Lenkern (8a; 9a) drehbar geführt ist, die um die gemeinsame Drehachse des ersten
Paares von Antriebsrädern (4; 6) verschwenkbar sind.
3. Vertikalaufzug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einem Lenker (8a; 9a) ein Antriebsmotor (8; 8'; 9) gegebenenfalls
mit Getriebe (8b; 9b) befestigt ist.
4. Vertikalaufzug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Lenker (8a; 8c) über Federkraft zur Erhöhung der Anpreßkraft der
Antriebsräder mittels eines Federelements (18) vorgespannt ist.
5. Vertikalaufzug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (18) an einem Hebelarm (8c) angreift, der einen Lenker (8a) über
den Abstand parallel angeordneter Antriebswellen hinaus vergrößert.
6. Vertikalaufzug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an zwei Lenkern (8a; 9a) unterschiedliche Antriebsmotoren (8; 9) gegebenenfalls
mit Getriebe (8b; 9b) für die unterschiedlichen Paare von Antriebsrädern befestigt
sind.
7. Vertikalaufzug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe (9b; 8b) ein Schneckengetriebe ist.