(19)
(11) EP 0 684 327 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.11.1995  Patentblatt  1995/48

(21) Anmeldenummer: 95105991.4

(22) Anmeldetag:  21.04.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01H 4/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 26.05.1994 DE 4418413

(71) Anmelder: Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau Aktiengesellschaft
85046 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Billner, Werner
    D-85053 Ingolstadt (DE)
  • Breitenhuber, Josef
    D-85114 Buxheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen einer Offenend-Rotorspinnmaschine


    (57) In einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung werden zur Vorbereitung des Anspinnvorganges zunächst in dem den Spinnrotor (4) aufnehmenden Gehäuse (60) der Unterdruck zur Wirkung und der Rotordeckel (7) aus seiner Betriebsstellung (I) in eine Faserabführstellung (11) gebracht, in welcher er vom Gehäuse abgehoben ist. Sodann wird die Faserspeisung eingeschaltet. Der hierdurch erzeugte Faserstrom wird zusammen mit dem die Fasern transportierenden Luftstrom umgelenkt und mit Hilfe des im Gehäuse (60) wirksamen Unterdruckes über den offenen Rotorrand (42) aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse (60) abgeführt, bis zur Zuführung von Fasern zur Fasersammelrille (40) der Rotordeckel (7) wieder zurück in seine Betriebsstellung (I) gebracht wird. Zur Durchführung dieses Verfahrens sind dem Rotordeckel (7) eine steuerbare Öffnungsvorrichtung (91, 910 bis 915), die mit der den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung (92) in Verbindung steht und mit deren Hilfe der Rotordeckel (7) in eine Faserabführstellung (II) und in eine Betriebsstellung (I) bringbar ist, sowie eine Dichtung (32) zugeordnet, die in beiden Stellungen des Rotordeckels (7) für eine Abdichtung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals (30) sorgt.




    Beschreibung


    [0001] Verfahren zum Anspinnen einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung, die einen Spinnrotor aufweist, der in einem durch einen abhebbaren Deckel abgedeckten Gehäuse angeordnet ist, in welchem während des Spinnvorganges ein Unterdruck zur Wirkung gebracht wird, wobei zur Vorbereitung des Anspinnvorganges die Faserspeisung eingeschaltet wird, die vereinzelten Fasern jedoch an einer Ablage in der Fasersammelrille des Spinnrotors gehindert und durch Unterdruck abgeführt werden, bis unter Abstimmung mit der Fadenrücklieferung die Faserabfuhr beendet wird und die Fasern zur Einbindung in das an den Spinnrotor zurückgelieferte Fadenende der Fasersammelrille zugeführt werden und der Abzug des Fadens aufgenommen wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Gemäß einem bekannten derartigen Verfahren werden die abzuführenden Fasern im Gehäuse der Auflösevorrichtung über die Eintrittsmündung des Faserspeisekanals hinweg- und einer Absaugleitung zugeführt, durch welche die Fasern abgeführt und somit an einer Ablage auf der Fasersammelfläche (in der Faserrille) gehindert werden (WO 86/01235 A1). Hierdurch wird zwar der Vorteil erreicht, daß sich im Fasertransportweg keinerlei Öffnungen befinden, die nicht ohnehin hier vorgesehen sind - z.B. eine Schmutzabscheideöffnung - doch wird dies mit dem Nachteil erkauft, daß eine platz- und materialaufwendige Faserabfuhr- und Steuervorrichtung benötigt wird.

    [0003] In der DE 25 05 943 A1 ist ein Verfahren zur Vorbereitung des Anspinnvorganges dargestellt. Nach dem Abbremsen des Rotors wird die Speisewalze, mit welcher Fasern eines Faserbandes einer Öffnungswalze zugeführt werden, für eine kurze Zeit zum Rotieren gebracht, um dem Rotor ein Faserstrangende zuzuführen. Die Fasern dieses Faserstrangendes werden zusammen mit Staub und Schmutz durch einen Luftstrom entfernt, wonach der Rotor wieder angetrieben wird, und die Speisewalze über die Öffnungswalze ein zum Anlegen geeignetes Faserstrangende in den Rotor liefert. Bei diesem bekannten Verfahren werden die Fasern stets in den Rotor geleitet und müssen vor dem Anspinnvorgang aus dem Rotor wieder entfernt werden bzw. der Rotor gereinigt werden. Der Rotor muß dabei stillstehen, wodurch eine Verlängerung des ganzen Ansetzvorganges bewirkt wird.

    [0004] In der DE 31 04 444 A1 ist ein Verfahren beschrieben, mit welchem Fasern am Eintritt in den Rotor gehindert werden. Die Fasern werden am Umfang der Auflösewalze, am Faserspeisekanal vorbeigeleitet und in einen Abführkanal befördert. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist eine aufwendige Konstruktion.

    [0005] In der DE 34 41 677 C3 wird ebenfalls der Faserstrom an der Auflösewalze am Eintritt in den Faserspeisekanal gehindert. Beim Anspinnen erfolgt ein Umschalten zwischen der Abführstelle und dem Faserspeisekanal, um die Fasern in Verbindung mit dem eingeführten Fadenende zu bringen. Der Schaltzeitpunkt erfordert einen gewissen Vorlauf, um den Faserstrom zum richtigen Zeitpunkt in dem Rotor vorhanden zu haben. Diese Steuerung ist relativ aufwendig.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe es unter Beibehaltung der Vorteile des bekannten Verfahrens und der bekannten Vorrichtung möglich ist, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 11 gelöst. Vorteilhafterweise wird zur Vorbereitung des Anspinnvorganges in dem den Spinnrotor aufnehmenden Gehäuse der Unterdruck zur Wirkung und der Rotordeckel aus seiner Betriebsstellung in eine Faserabführstellung gebracht werden, in welcher er vom Gehäuse abgehoben ist, ohne daß die Dichtwirkung zwischen Rotordeckel und Gehäuse aufgehoben wird und ohne daß im Fasertransportweg Luft angesaugt wird, sodann wird die Faserspeisung eingeschaltet und der hierdurch erzeugte Faserstrom durch die aufgrund der Vergrößerung des Abstandes zwischen Spinnrotor und Rotordeckel bewirkte Bündelung des Luftstromes innerhalb des Spinnrotors zusammen mit dem die Fasern transportierenden Luftstrom umgelenkt und mit Hilfe des im Gehäuse wirksamen Unterdrukkes über den offenen Rotorrand aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt, bis zur Zuführung von Fasern zur Fasersammelfläche der Rotordeckel wieder zurück in seine Betriebsstellung gebracht wird. Durch die Bündelung des Luftstromes werden die Fasern nach Einschalten der Faserspeisung einer intensiveren Luftströmung als sonst ausgesetzt, die bewirkt, daß die Fasern unter Überwindung ihrer Trägheit von ihrer bisherigen Flugbahn abgelenkt und über den offenen Rotorrand der Absaugung zugeführt werden. Somit gelangen auf diese Weise keine Fasern auf die Fasersammelfläche, bis durch Rückkehr des Rotordeckels in seine Betriebstellung die Faserabfuhr beendet wird und die Fasern zur Einbindung in das Fadenende der Fasersammelrille wieder zugeführt werden, wobei das Fadenende in zeitlicher Abstimmung mit der Faserzufuhr zur Fasersammelrille durch Rücklieferung in den Spinnrotor für das Anspinnen bereitgestellt wird.

    [0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Umlenkung der abzuführenden Fasern dadurch begünstigt, daß die Geschwindigkeit der die Fasern zum Spinnrotor fördernden Luft herabgesetzt wird, indem für die Dauer, während welcher sich der Rotordeckel in seiner Faserabführstellung befindet, Hilfsluft in das Gehäuse eingeleitet wird.

    [0009] Gemäß einem alternativen erfindungsgemäßen Verfahren werden zur Vorbereitung des Anspinnvorganges zunächst in dem den Spinnrotor aufnehmenden Gehäuse der Unterdruck zur Wirkung und der Rotordekkel aus seiner Betriebsstellung in eine Faserabführstellung gebracht, in welcher er so weit vom Gehäuse abgehoben ist, daß der am Gehäuse anliegende Unterdruck Hilfsluft aus dem das Gehäuse umgebenden Raum ansaugen kann, ein zusätzliches Ansaugen von Luft im Fasertransportweg jedoch unterbleibt, daß sodann die Faserspeisung eingeschaltet wird und der hierdurch erzeugte Faserstrom durch die hierdurch bewirkte geringere Faserbeschleunigung nach Eintreten in das Innere des Spinnrotors zusammen mit dem die Fasern transportierenden Luftstrom umgelenkt und mit Hilfe des im Gehäuse wirksamen Unterdruckes über den offenen Rotorrand aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt wird, bis zur Zuführung von Fasern zur Fasersammelfläche der Rotordekkel wieder zurück in seine Betriebsstellung gebracht wird. Auf diese Weise wird die Faserumlenkung und -abfuhr durch die Herabsetzung der Geschwindigkeit der die Fasern zum Spinnrotor fördernden Luft begünstigt.

    [0010] Um die Faserumlenkung der abzuführenden Fasern so gering wie möglich zu halten, wird in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß der im Gehäuse zur Wirkung bringbare Unterdruck eine Luftströmung erzeugt, die im wesentlichen in Fortsetzung der Zuführrichtung der Fasern orientiert ist. Wenn die Zuführung von Hilfsluft vorgesehen ist, so ist es aus dem oben genannten Grund vorteilhaft, wenn auch die Hilfsluft im wesentlichen in Faserzuführrichtung orientiert ist.

    [0011] Nach erfolgtem Ansetzen wird der Faden wieder aus dem Spinnrotor herausgezogen. Dabei soll eine zu plötzliche Fadenabzugsbeschleunigung vermieden werden, um Fadenbrüche zu vermeiden. Um eine Dickstelle im Anschluß an den Ansetzer zu vermeiden oder wenigstens unauffällig zu gestalten, ist es von Vorteil, wenn die zur Einbindung in das im Abzug befindliche Fadenende dem Spinnrotor zugeführten Fasern mengenmäßig an die Beschleunigung angepaßt werden. Für diese Anpassung des der Fasersammelfläche zugeführten Faserflusses an die Geschwindigkeitszunahme des neu angesponnenen und wieder abgezogenen Fadens wird die abgeführte Fasermenge erfindungsgemäß dadurch reduziert, daß der Rotordekkel während des Hochlaufs des Fadenabzuges gesteuert aus seiner Faserabführstellung in seine Betriebsstellung gebracht wird. Zusätzlich oder anstelle der Bewegungssteuerung des Rotordeckels kann für diesen Zweck erfindungsgemäß auch vorgesehen werden, daß zur Anpassung des der Fasersammelfläche zugeführten Faserflusses an die Geschwindigkeitszunahme des neu angesponnenen und wieder abgezogenen Fadens die Intensität der ins Gehäuse einströmenden Hilfsluft während des Hochlaufs des Fadenabzuges gesteuert reduziert wird.

    [0012] Um die Faserumlenkung zum Zweck der Faserabfuhr zu begünstigen, ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Fasern nicht schräg in Richtung Fasersammelrille in den Spinnrotor gelangen, sondern daß der Faserstrom vor dem Einführen in den Spinnrotor so umgelenkt wird, daß er im wesentlichen parallel zu der durch die Fasersammelrille gelegten Ebene orientiert ist.

    [0013] Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß dem Rotordeckel eine Dichtung, die in der Betriebsstellung des Rotordeckels für eine Abdichtung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals sorgt, sowie eine steuerbare Öffnungsvorrichtung zugeordnet sind, mit deren Hilfe der Rotordeckel in eine Faserabführstellung und in eine Betriebsstellung bringbar ist, wobei der Rotordeckel in seiner Faserabführstellung lediglich so weit vom Gehäuse abgehoben ist, daß die Dichtwirkung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals noch aufrechterhalten bleibt, und daß die Öffnungsvorrichtung mit der den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung in Verbindung steht.

    [0014] Um Turbulenzen und ein Hängenbleiben von Fasern zu vermeiden, die sich später während des Spinnprozesses lösen und so zu einer Störung des Spinnprozesses führen könnten, ist in vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, daß der im Rotordeckel angeordnete Teil des Faserspeisekanals einen derartigen Eintrittsquerschnitt aufweist, daß auch dann, wenn sich der Rotordeckel in seiner Faserabführstellung befindet, der im Rotordeckel angeordnete Teil des Faserspeisekanals nicht in die Fläche des Austrittsquerschnittes des in der Auflösevorrichtung angeordneten Teils des Faserspeisekanals hineinragt.

    [0015] Um mit Sicherheit einen Faserverlust auch in der Faserabführstellung des Rotordeckels auszuschließen, ist es von Vorteil, wenn der Rotordeckel außer der Dichtung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals noch eine weitere Dichtung aufweist, die mit dem Gehäuse zusammenarbeitet, und der Rotordeckel durch die Öffnungsvorrichtung bei der Bewegung in die Faserabführstellung nur so weit vom Gehäuse abhebbar ist, daß die Dichtwirkung zwischen Rotordeckel und Gehäuse aufrechterhalten bleibt.

    [0016] Um eine größere Hubbewegung des Rotordekkels unter Aufrechterhaltung der Dichtwirkung zwischen Rotordeckel und Gehäuse zu ermöglichen, kann erfindungsgemäß vorgesehen werden, daß das Gehäuse eine mit der Dichtung des Rotordekkels zusammenarbeitende Dichtung aufweist. Vorzugsweise ist dabei die Dichtung des Rotordekkels und/oder des Gehäuses als Lippendichtung ausgebildet.

    [0017] Um die Faserumlenkung und -abfuhr zu begünstigen, ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen, daß im Rotordeckel eine mit der den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung steuerbar in Verbindung stehende, in das Gehäuse einmündende Hilfsluftöffnung angeordnet ist. Dabei wird eine in bezug auf die Faserabfuhr besonders günstige Luftströmung erzielt, wenn die Hilfsluftöffnung in bezug auf die Austrittsöffnung des im Rotordeckel angeordneten Teils des Faserspeisekanals im wesentlichen auf der der Saugluftöffnung gegenüberliegenden Seite des Gehäuses angeordnet ist.

    [0018] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dann, wenn der Rotordeckel eine Lippendichtung trägt, vorgesehen, daß die Hilfsluftöffnung durch die Lippendichtung des Rotordeckels und/oder des dem Spinnrotor aufnehmenden Gehäuses gebildet wird, die in der Betriebsstellung des Rotordeckels eine Öffnung in einer die Lippendichtung aufnehmenden Ringnut abdeckt und in der Faserabführstellung des Rotordeckels die Öffnung in der Ringnut freigibt. Hierdurch ergibt sich auf besonders einfache Weise eine Steuerung der Hilfsluft in Abhängigkeit von der Position des Rotordeckels. Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglichen als Vorbereitung des Anspinnens eine Abfuhr der Fasern, so daß die während des dem Wiederanspinnen vorangegangenen Stillstandes der Faserspeisevorrichtung gelittenen Fasern abgeführt werden und für das Anspinnen einwandfreie Fasern zur Verfügung stehen. Dieses Ziel wird erreicht, ohne daß an irgendeiner Stelle des Fasertransportweges zwischen Faserspeisevorrichtung und Spinnrotor in dem Fasertransportweg eingegriffen werden muß, so daß die Vorrichtung gemäß der Erfindung keine negativen Auswirkungen auf den normalen Spinnprozess hat. Da zum Abführen der Fasern die Absaugvorrichtung Anwendung findet, die ohnehin an jeder Spinnstelle vorhanden ist, um den für das Spinnen erforderlichen Unterdruck zu erzeugen, ist keine separate Abführleitung mit ihren Steuerorganen erforderlich. Wie gesagt, genügt die übliche Absaugvorrichtung mit ihren standardmäßigen Steuervorrichtungen mit der Ausnahme, daß der Ansprechmoment gegenüber bisher bekannten Verfahren geändert wird. Gegenüber den bekannten Öffnungsbewegungen des Rotordeckels ist gemäß der vorliegenden Erfindung lediglich der Hubweg zu ändern und gegebenenfalls die Dichtung abzuändern, um die gewünschte Dichtwirkung auch in der Faserabführstellung des Rotordeckels zu bewirken. Insgesamt sind vorwiegend in den Steuerungs-, Antriebs- und Dichtelementen des Rotordeckels Änderungen vorzunehmen, die auch nachträglich an bereits an Kunden ausgelieferten Rotorspinnvorrichtungen durchgeführt werden können. Die Vorrichtung ist einfacher im Aufbau als bekannte Vorrichtungen und ermöglicht sogar in einfacher Weise die Steuerung der Menge der während des Anspinnabzuges in das Fadenende einzubindenden Fasern.

    [0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend mit Hilfe von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1:

    eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Spinnvorrichtung im Schnitt;

    Fig. 2:

    eine abgewandelte Offenend-Spinnvorrichtung im Schnitt;

    Fig. 3 und Fig.4:

    eine weitere Abwandlung des Erfindungsgegenstandes im Schnitt in der Schließ- bzw. Faserabführstellung des Rotordeckels; und

    Fig. 5:

    eine erfindungsgemäße Spinnvorrichtung mit einer Druckluftdüse.



    [0020] Die in Figur 1 dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung ist lediglich schematisch wiedergegeben, wobei die für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente weggelassen wurden.

    [0021] Für die Zuführung eines zu verspinnenden Faserbandes 1 zu einer Auflösewalze 3 ist eine Zuführvorrichtung 2 vorgesehen. Von der Auflösewalze 3 gelangt das zu Einzelfasern aufgelöste Faserband 1 durch einen Faserspeisekanal 30 in das Innere eines Spinnrotors 4, wo die Fasern in Form eines Faserringes in einer Fasersammelrille 40 abgelegt werden. Der Faserring wird laufend in das Ende eines nicht gezeigten Fadens eingesponnen, der durch ein Fadenabzugsrohr 5 mit Hilfe nicht gezeigter Abzugswalzen abgezogen und auf eine ebenfalls nicht gezeigte Spule aufgewickelt wird.

    [0022] Die Zuführvorrichtung 2 für das Faserband 1 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine angetriebene Lieferwalze 20 auf, die auf einer durchgehenden Antriebswelle 200 gelagert und mit einer nicht gezeigten Kupplung individuell gesteuert werden kann. Mit der Lieferwalze 20 arbeitet eine Speisemulde 21 zusammen, welche in bekannter Weise schwenkbar von einem Gehäuse 31 getragen wird, welches die erwähnte Auflösewalze 3 aufnimmt.

    [0023] Der Spinnrotor 4 ist mittels eines Schaftes 41 in üblicher und daher nicht gezeigter Weise durch Stützscheiben oder dergleichen gelagert und erstreckt sich durch den Boden eines Gehäuses 60 hindurch, das über einen Saugluftstutzen 61 mit einer Unterdruckquelle 610 verbunden ist. Das Gehäuse 60 wird durch einen Rotordeckel 7 abgedeckt, welcher zumindest einen Teil des Faserspeisekanals 30 aufnimmt und das Fadenabzugsrohr 5 trägt.

    [0024] Der Rotordeckel 7 weist einen in das Innere des Spinnrotors 4 ragenden Deckelansatz 70 auf, in welchem die Austrittsmündung des Faserspeisekanals 30 und die Eintrittsmündung des Fadenabzugsrohres 5 angeordnet sind. Darüber hinaus nimmt der Deckelansatz 70 noch einen Blaskanal 81 auf, der durch eine Druckluftleitung 8 gespeist wird. In der Druckluftleitung 8 befindet sich ein Ventil 82, das durch einen Ansatz 622 eines Steuerhebels 62 gesteuert werden kann.

    [0025] Der Steuerhebel 62 ist um eine horizontale Achse 620 schwenkbar und weist in Nähe dieser Achse 620 einen Schaltnocken 621 auf. Am Steuerhebel 62 stützt sich im Bereich des Schaltnockens 621 eine Rolle 630 ab, die an einem Ende eines zweiarmigen Hebels 63 angeordnet ist. Der Hebel 63 ist mit einer Zugfeder 631 so beaufschlagt, daß die Rolle 630 immer in Anlage am Steuerhebel 62 verbleibt.

    [0026] An dem der Rolle 630 abgewandten Ende ist der Hebel 63 mit einer Schaltstange 632 verbunden, die ihrerseits mit einem Gestänge 633 verbunden ist. Dieses Gestänge 633 ist in Figur 1 in stark vereinfachter Form wiedergegeben und weist in der dargestellten Ausführungsform einen Waagehebel 634 auf, dessen eines Ende über eine Stange 635 mit einer Bremse 636 und dessen anderes Ende über eine Stange 637 mit einem nicht gezeigten Mechanismus verbunden ist zum Abheben eines Antriebsriemens 638 von dem Schaft 41 bzw. zum Wiederauflegen des Antriebsriemens 638 auf den Schaft 41.

    [0027] Die beschriebenen Elemente sind Teil einer Offenend-Spinnvorrichtung 6, die durch eine Abdeckung 64 abgedeckt wird. In einem Schlitz dieser Abdeckung 64 ist der Steuerhebel 62 angeordnet, solange er sich in seiner gezeigten Grundstellung befindet. Die Abdeckung 64 trägt das zuvor erwähnte Ventil 82. Darüber hinaus trägt die Abdeckung 64 auch den zuvor erwähnten Rotordeckel 7, so daß bei einem Abklappen der Abdeckung 64 auch der Rotordeckel 7 von der offenen Seite des Spinnrotors 4 und vom Gehäuse 60 entfernt wird.

    [0028] Die Abdeckung 64 trägt ferner einen Auslösehebel 640, der durch eine Zugfeder 641 den Steuerhebel 62 in der gezeigten Position hält gegen die Wirkung der sich auf dem Steuerhebel 62 auswirkenden Zugfeder 631, welche auf den Hebel 63 einwirkt.

    [0029] Die Abdeckung 64 trägt einen weiteren Entriegelungs- oder Auslösehebel 642, welcher durch eine Zugfeder 643 beaufschlagt ist und hierdurch in der gezeigten Verriegelungsstellung gehalten wird, in welcher der Auslösehebel 642 hinter eine Nase 310 des Gehäuses 31 greift. Der Entriegelungs- oder Auslösehebel 642 hat die Aufgabe, das Abheben des Rotordeckels 7 vom Gehäuse 60 zu ermöglichen.

    [0030] Für die Betätigung des Auslösehebels 640 ist ein Betätigungshebel oder Betätigungsarm 90 vorgesehen, der schwenkbar auf einer Anspinnvorrichtung 9 angeordnet ist, welcher längs der Offenend-Spinnmaschine verfahrbar ist, die eine Vielzahl gleichartiger Arbeits- oder Spinnstellen nebeneinander mit je einer Offenend-Spinnvorrichtung 6 aufweist. Der Betätigungsarm 90, der an seinem freien Ende eine Rolle 900 trägt, ist auf einer Achse 901 schwenkbar gelagert und über ein Koppelglied 902 mit einem Schwenkantrieb 903 verbunden.

    [0031] Für die Rückführung des Steuerhebels 62 in seine Grundstellung in Flucht mit der Abdeckung 64 ist auf der Anspinnvorrichtung 9 ein Rückstellhebel 904 mit einer Rolle 905 an seinem freien Ende vorgesehen. Der Rückstellhebel 904 ist um eine Achse 906 schwenkbar und mittels eines Koppelgliedes 907 mit einem Schwenkantrieb 908 verbunden.

    [0032] In ähnlicher Weise ist für die Betätigung des Auslösehebels 642 ein Betätigungshebel oder Betätigungsarm 91 vorgesehen, der um eine Achse 910 schwenkbar ist und an seinem freien Ende eine Rolle 911 trägt. Mit dem Betätigungsarm 91 ist kraftschlüssig ein als Anschlagarm 912 ausgebildeter Anschlag verbunden und zu diesem Zweck auf der selben Achse 910 gelagert. Dieser Anschlagarm 912 trägt an seinem freien Ende eine Anschlagrolle 913. Der Betätigungsarm 91 steht über ein Koppelglied 914 mit einem Schwenkantrieb 915 in Verbindung.

    [0033] Für die Rückführung der Abdeckung 64 in ihre Schließstellung ist auf der verfahrbaren Anspinnvorrichtung 9 ein um eine Achse 942 verschwenkbarer Rückstellhebel 94 mit einer Rolle 943 an seinem freien Ende vorgesehen, der über ein Koppelglied 940 mit einem Schwenkantrieb 941 verbunden ist.

    [0034] Der Betätigungsarm 91 mit seinem Antrieb sowie der Auslösehebel 642 bilden zusammen eine Öffnungsvorrichtung für den Rotordeckel 7, dem - wie noch näher erläutert wird - mindestens zwei Arbeitsstellungen (Positionen I und 11) zugeordnet sind. Darüber hinaus kann der Rotordeckel 7 zusammen mit der Abdeckung 64 in bekannter Weise noch in eine Ruhestellung gebracht werden, in welcher die Abdeckung 64 so weit abgeklappt ist, daß die Offenend-Spinnvorrichtung 6 und ihre Aggregate zugänglich sind.

    [0035] Über je eine Steuerleitung 920, 921, 922 bzw. 923 stehen die Schwenkantriebe 903, 908, 915 bzw. 941 mit einer Steuervorrichtung 92 der Anspinnvorrichtung 9 in Verbindung, welche ihrerseits über eine Steuerleitung 650 mit einer maschinenseitigen Steuervorrichtung 65 in Verbindung steht. Die Steuervorrichtung 65, die verschiedene, hier nicht erläuterte Funktionen steuert, ist unter anderem auch über eine Steuerleitung 651 steuermäßig mit der zuvor erwähnten, nicht gezeigten Kupplung der Lieferwalze 20 verbunden.

    [0036] Nachdem vorstehend der Aufbau der Offenend-Spinnvorrichtung 6 und der Anspinnvorrichtung 9 beschrieben worden ist, soll nun die Funktion dieser Vorrichtungen im Zusammenhang mit dem Anspinnen beschrieben werden.

    [0037] Während des normalen Spinnprozesses wird das Faserband 1 in üblicher Weise dem Spinnrotor 4 zugeführt, nachdem es zu Einzelfasern aufgelöst worden ist, und in das Ende eines Fadens eingebunden, der den Spinnrotor 4 durch das Fadenabzugsrohr 5 verläßt.

    [0038] Soll an einer Spinnstelle, die bisher aus irgendeinem Grund außer Betrieb war, angesponnen werden, so werden in nicht gezeigter, an sich bekannter Weise der Spinnunterdruck - falls dieser abgeschaltet war durch Unterbrechen der Verbindung zwischen Saugluftstutzen 61 und Unterdruckquelle 610 - wieder zur Wirkung gebracht und der Spinnrotor 4 wieder angetrieben.

    [0039] Zur Einleitung des Anspinnvorganges wird durch die Steuervorrichtung 92 der Anspinnvorrichtung 9 der Schwenkantrieb 903 betätigt, der die Rolle 900 des Betätigungsarmes 90 gegen den Auslösehebel 640 drückt und damit den Steuerhebel 62 freigibt, der nun unter Wirkung der Zugfeder 631 aus dem erwähnten Schlitz der Abdeckung 64 in Richtung zur Anspinnvorrichtung 9 herausgedrückt wird. Hierdurch gibt der Steuerhebel 62 mit seinem Ansatz 622 das Ventil 82 frei, das nun seinerseits die Druckluftleitung 8 freigibt, so daß Druckluft in den Blaskanal 81 gelangt.

    [0040] Gleichzeitig mit dem Verschwenken des Steuerhebels 62 wird über den Hebel 63, die Schaltstange 632 und das Gestänge 633 der Antriebsriemen 638 vom Schaft 41 des Spinnrotors 4 abgehoben und die Bremse 636 zur Anlage an den Schaft 41 gebracht. Der Spinnrotor 4 wird somit bis zum Stillstand abgebremst. Während dieses Abbremsens des Spinnrotors 4 gelangt die bereits erwähnte Druckluft durch den Blaskanal 81 in das Innere des Spinnrotors 4 und überstreicht somit den gesamten Umfangsbereich des Spinnrotors 4, der somit gereinigt wird.

    [0041] Während der Rotorreinigung wird in bekannter Weise das anzuspinnende Fadenende von der Spule, evtl. einer besonderen Anspinnspule, an die Spinnvorrichtung 6 zurückgeführt, nachdem es in üblicher Weise eine für das Anspinnen optimale Form erhalten hat. Aufgrund des Unterdruckes der Unterdruckquelle 610 wird der Faden mit seinem Anspinnende in eine definierte Anspinnstellung innerhalb des Fadenabzugsrohres 5 gebracht.

    [0042] Zur Beendigung des Reinigungsvorganges wird von der Steuervorrichtung 92 aus der Schwenkantrieb 908 betätigt und der Steuerhebel 62 mit Hilfe der Rolle 905 wieder in Flucht mit der Abdeckung 64 gebracht, wobei durch gleichzeitige Betätigung des Schwenkantriebes 903 die Rolle 900 den Auslösehebel 640 beiseite drückt. Sodann gibt die Rolle 900 den Auslösehebel 640 wieder frei, der nun hinter dem oberen Ende des Steuerhebels 62 einrastet. Jetzt wird auch die nicht mehr benötigte Rolle 905 wieder zurückgezogen. Durch das Rückführen des Steuerhebels 62 in seine Einraststellung in der Abdeckung 64 wird der Spinnrotor 4 durch die Bremse 636 freigegeben, der nun durch den wieder zur Anlage an den Schaft 41 gelangten Antriebsriemen 638 wieder anläuft.

    [0043] Zur Vorbereitung des Anspinnens wird nach dem Einrasten des Steuerhebels 62 in der Abdekkung 64 der Rotordeckel 7 vom Gehäuse 60 und somit vom offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 abgehoben und in eine Abführstellung (Position 11) gebracht. Hierbei steht der Innenraum des Gehäuses 60 über einen Spalt zwischen Rotordeckel 7 und Gehäuse 60 mit der das Gehäuse 60 umgebenden Umluft in Verbindung.

    [0044] Dieses Öffnen des Rotordeckels 7 wird von der verfahrbaren Anspinnvorrichtung 9 gesteuert. Hierzu wird von der Steuervorrichtung 92 aus der Schwenkantrieb 915 betätigt, welcher den Betätigungsarm 91 mit seiner Rolle 911 gegen den Auslösehebel 642 drückt. Hierdurch wird der Auslösehebel 643 aus der Nase 310 des Gehäuses 31 ausgehakt, woraufhin die Abdeckung 64 aufgrund der Schwerkraft in Richtung zur Anspinnvorrichtung 9 fällt, bis die Abdeckung 64 zur Anlage an die Anschlagrolle 913 gelangt, die jetzt die Position 913a einnimmt (siehe gestrichelte Darstellung). Dieses Kippen der Abdeckung 64 wird dadurch bewirkt, daß in bezug auf die Achse 620 die gesamte Masse der Abdeckung 64 und der mit ihr verbundenen Teile auf der der Anspinnvorrichtung 9 zugewandten Seite der Achse 620 angeordnet sind.

    [0045] Von der Steuervorrichtung 92 aus wird nun über die maschinenseitige Steuervorrichtung 65 die nichtgezeigte Kupplung der Lieferwalze 20 betätigt, so daß die Faserbandzufuhr zur Auflösewalze 3 wieder aufgenommen wird. Die aus dem vorderen Ende des Faserbandes 1 ausgekämmten Fasern gelangen in den Faserspeisekanal 30. Da der Rotordeckel 7 die Position 11 einnimmt, in welcher aufgrund des durch die Unterdruckquelle 610 erzeugten Unterdruckes durch den Spalt zwischen Rotordeckel 7 und Gehäuse 60 Hilfsluft aus dem das Gehäuse 60 umgebenden Raum angesaugt wird, ist die durch die Unterdruckquelle 610 im Faserspeisekanal 30 ausgeübte Unterdruckwirkung herabgesetzt, so daß auch die Beschleunigung der die Fasern innerhalb des Faserspeisekanals 30 transportierenden Luft reduziert ist im Vergleich zum normalen Spinnbetrieb, bei welchem der Rotordeckel 7 seine Betriebsstellung (Position I) einnimmt, in welcher keine Luft zwischen Gehäuse 60 und Rotordeckel 7 in das Gehäuse 60 eindringen kann.

    [0046] Infolge der reduzierten Luftgeschwindigkeit und aufgrund der hierdurch bewirkten geringeren Faserbeschleunigung und damit auch niedrigeren Fasergeschwindigkeit besitzen die Fasern eine - im Vergleich zum Spinnprozeß - niedrigere Trägheit. Sie folgen somit besser der über den offenen Rotorrand (Rand 42 des Spinnrotors 4) in den Saugluftstutzen 61 gesaugten Transportluftstrom und werden zusammen mit diesem abgeführt. Dieses Abführen der Fasern wird zusätzlich dadurch begünstigt, daß wegen des Abhebens des Rotordeckels 7 vom Gehäuse 60 und Überführens in seine Position 11 die für das Abführen der Luft und der Fasern erforderliche Umlenkung ohnehin geringer ist als während des normalen Spinnvorganges, während welchem sich der Rotordeckel 7 in seiner Position I befindet.

    [0047] Durch den Stillstand des Faserbandes 1 während der dem Anspinnen vorangegehenden Zeit bei noch und/oder bei weiterlaufender Auflösewalze 3 ist das vordere Ende des Faserbandes 1 der Auskämmwirkung der Auflösewalze 3 ausgesetzt, wodurch dieses vordere Bandende durch Auskämmen gelichtet, gekürzt und verzopft wird. Dieses Bandende enthält somit einen Längenbereich, der für das Anspinnen nicht oder lediglich bedingt geeignet ist, wobei die Beeinträchtigung des Bandendes von der Stillstandszeit der Faserspeisevorrichtung 2 bei laufender Auflösewalze 3 abhängt.

    [0048] Durch das Abführen der Fasern unmittelbar vor dem eigentlichen Anspinnvorgang wird der für das Anspinnen unerwünschte Teil des Faserbandes 1 abgeführt. Sobald dies geschehen ist, werden in gegenseitiger zeitlicher Abstimmung das Fadenende in den Spinnrotor 4 in dessen Fasersammelrille 40 zurückgeliefert und durch Rückführen des Rotordeckels 7 in seine Betriebsstellung (Position I) - mit Hilfe des mittels des Schwenkantriebes 941 gesteuerten Rückstellhebels 94 und seiner Rolle 943 - die Fasern in die Fasersammelrille 40 des Spinnrotors 4 geliefert, wo sich Fasern und Fadenende vereinigen. Der Faden wird sodann unter fortlaufender Einbindung von Fasern von der Fasersammelrille 40 des Spinnrotors 4 abgezogen und auf eine Spule (nicht gezeigt) aufgewickelt. Der Anspinnvorgang ist somit beendet.

    [0049] Sämtliche Arbeitsorgane der Anspinnvorrichtung 9 kehren spätestens nun in ihre Grundstellung zurück, woraufhin die Anspinnvorrichtung 9 ihre Fahrt längs der Rotorspinnmaschine wieder aufnehmen kann.

    [0050] Da das Abführen der für das Anspinnen ungeeigneten und daher unerwünschten Fasern über den offenen Rotorrand hinweg erfolgt, ist kein Eingriff in den normalen Fasertransportweg zwischen Faserspeisevorrichtung 2 und Austritt des Faserspeisekanals 30 erforderlich. Dies hat zur Folge, daß der Fasertransport in den Spinnrotor 4 während des Spinnprozesses in keinster Weise auch nur geringfügig gestört werden kann. Darüber hinaus gibt es praktisch keine zeitlichen Verschiebungen zwischen der Änderung des Fasertransportweges (erst zum Abführen der Fasern in den Saugluftstutzen 61 und sodann in den Spinnrotor 4 zum Sammeln der Fasern in der Fasersammelrille 40), da sich die Umlenkstelle im Rotorbereich befindet. Eine zeitliche Abstimmung des Wirksamwerdens des Faserflusses im Spinnrotor 4 auf das Rückliefern und erneute Abziehen des Fadens während des Anspinnens läßt sich somit auf sehr exakte Weise erreichen.

    [0051] Wie Fig. 1 zeigt, ist die Eintrittsmündung 300 des im Rotordeckel 7 befindlichen Teils des Faserspeisekanals 30 so groß ausgebildet, daß der im Rotordeckel 7 angeordnete Teil des Faserspeisekanals 30 weder in der Position 1 noch in der Position 11 des Rotordeckels 7 in die Fläche des Austrittsquerschnittes des in der Auflösevorrichtung angeordneten Teils des Faserspeisekanals 30 hineinragt, so daß die aus dem im Gehäuse 31 angeordneten Teil des Faserspeisekanals 30 austretenden Fasern ungehindert durch vorspringende Kanten in den im Rotordeckel 7 befindlichen Teil des Faserspeisekanals 30 gelangen können. Der die Eintrittsmündung 300 aufweisende Teil des Faserspeisekanals 30 ist aus diesem Grunde trichterförmig ausgebildet und entsprechend dimensioniert. Darüber hinaus ist im Gehäuse 31 (und/oder im Rotordeckel 7) eine Dichtung 32 vorgesehen, die sowohl in der Position I als auch in der Position 11 des Rotordekkels 7 für eine sichere Abdichtung zwischen dem Gehäuse 31 und dem Rotordeckel 7 sorgt und ein Ansaugen von Luft im Fasertransportweg ausschließt.

    [0052] Um ein Austreten von Fasern zwischen Rotordeckel 7 und dem den Spinnrotor 4 aufnehmenden Gehäuse 60 zu vermeiden, sind in der Regel keine besonderen Maßnahmen zu ergreifen, da der durch den zwischen Rotordeckel 7 und Gehäuse 60 gebildeten Spalt eintretende Luftstrom die Fasern in das Gehäuse 60 zurück- und dem Saugluftstutzen 61 zuführt. Um die Sicherheit, daß hier keine Fasern austreten können, zu erhöhen, kann in alternativer Ausgestaltung der beschriebenen Vorrichtung auch vorgesehen werden, daß das Gehäuse 60 und/oder der Rotordeckel 7 (je) eine Dichtung 600 trägt bzw. tragen, die so ausgebildet ist, daß sie das Gehäuseinnere nicht nur in der Position I des Rotordeckels 7, sondern auch in dessen Positiom 11 gegenüber der das Gehäuse 60 umgebenden Atmosphäre abdichtet.

    [0053] Wenn die Dichtwirkung zwischen Rotordeckel 7 und Gehäuse 60 nicht aufgehoben ist, so wird aufgrund der Vergrößerung des Abstandes zwischen Spinnrotor 4 und Rotordeckel 7 eine Bündelung des Luftstromes innerhalb des Spinnrotors 4 und über dessen offenen Rand 42 bewirkt, da die aus dem Faserspeisekanal 30 austretende Luft dann den kürzesten Weg zum Saugluftstutzen 61 wählt, während die den Spinnrotor 4 verlassende Luft in der Position I des Rotordekkels 7 - um den erforderlichen Luftdurchsatz zu ermöglichen - über den Umfang verteilt über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 strömt.

    [0054] Ein Ausführungsbeispiel, bei welcher die Dichtwirkung zwischen Rotordeckel 7 und Gehäuse 60 auch in der Position 11 des Rotordeckels 7 aufrechterhalten bleibt, wird in den Fig. 3 und 4 gezeigt, wobei Fig. 3 den Rotordeckel 7 in seiner Position I, d.h. in seiner Betriebs- und Schließstellung, und Fig. 4 in seiner Position 11, d.h. in seiner Faserabführstellung, zeigt.

    [0055] Sowohl das den Spinnrotor 4 aufnehmende Gehäuse 60 als auch der Rotordeckel 7 weisen jeweils eine hinterschnittene Ringnut 601 bzw. 71 auf, in welcher jeweils eine aus der Ringnut 601 bzw. 71 herausragende Lippendichtung 602 bzw. 710 angeordnet ist.

    [0056] Wie Fig. 3 zeigt, liegen die Lippen 603 und 711 am Grundkörper der Lippendichtungen 602 und 710 an, solange sich der Rotordeckel 7 in seiner Position I befindet. Wird der Rotordeckel 7 jedoch in seine Position 11 gebracht, so spreizen sich die Lippen 603 und 711 von den Grundkörpern der beiden Lippendichtungen 602 und 710 ab und schieben die Grundkörper der Lippendichtungen 602 und 710 aus den Ringnuten 601 und 71 heraus, soweit dies die Position des Rotordeckels 7 zuläßt. Fig. 4 zeigt deutlich, daß die Position 11 des Rotordeckels 7 und die Lippendichtungen 602 und 710 derart aufeinander abgestimmt sind, daß auch in der Position 11 des Rotordeckels 7 die Dichtwirkung zwischen den Lippendichtungen 602 und 710 und somit auch zwischen Rotordeckel 7 und Gehäuse 60 nach wie vor gewährleistet ist.

    [0057] Gegenüber der mit Hilfe der Fig. 1 erörterten Vorrichtung dringt somit an dieser Stelle keine Luft in das Gehäuse 60 ein. Vielmehr kann sich der mit Hilfe der Unterdruckquelle 610 erzeugte Unterdruck in vollem Maße im Rotorinneren auswirken. Die Fasern werden auf diese Weise zwar beschleunigt, jedoch infolge der intensiveren gebündelten Saugluftströmung sicher dem Saugluftstutzen 610 zugeführt. Dies wird - ebenso wie mit Hilfe der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung - noch dadurch begünstigt, daß der Austritt des Faserspeisekanals 30 in der Position 11 des Rotordeckels 7 etwas aus dem Spinnrotor 4 herausbewegt worden ist, so daß die Fasern keine große Umlenkung auf ihrem Weg über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 erfahren.

    [0058] Die Faserführung kann sowohl für den Spinnvorgang als auch für die Faserabführung unmittelbar vor dem eigentlichen Anspinnen noch dadurch begünstigt werden, daß die Fasern nicht schräg zu der durch die Fasersammelrille 40 gelegten Ebene in den Spinnrotor 4 gespeist werden (siehe Fig. 1), sondern aus dem Faserspeisekanal 30 in einen Schlitz 33 gelangen, der parallel zu der genannten Ebene orientiert ist. Während des Spinnens gelangen die Fasern auf ein und derselben Höhenlinie auf die Innenwand des Spinnrotors 4, was zu einer besonders gleichmäßigen Faserablage in der Fasersammelrille 40 führt, so daß ein qualitativ besonders guter Faden gesponnen wird. Befindet sich der Rotordeckel 7 jedoch in seiner Faserabführstellung (Position 11), so wird die Faserabfuhr dadurch besonders begünstigt, daß die Fasern aus ihrer Faserzuführrichtung, die sie im Faserspeisekanal 30 erhalten haben, in eine Ebene parallel zu der durch die Fasersammelrille 40 gelegten Ebene und somit auch zu der durch den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 gelegten Ebene orientiert werden, wobei dieser Schlitz 33 in der Position II des Rotordeckels 7 bereits zu einem gewissen Grad aus dem Innenraum des Spinnrotors 4 herausgehoben ist, so daß ein Großteil der den Schlitz 33 verlassenden Fasern zum Überfliegen des offenen Randes 42 des Spinnrotors 4 überhaupt keine Umlenkung zu erfahren braucht, um in den den Spinnrotor 4 umgebenden Raum innerhalb des Gehäuses 60 zu gelangen.

    [0059] Um die Umlenkung der aus dem Faserspeisekanal 30 austretenden und dem Saugluftstutzen 61 zuzuführenden Fasern gering zu halten, ist ferner vorgesehen, daß der Saugluftstutzen 61 im wesentlichen in Verlängerung des Faserspeisekanals 30 angeordnet ist. Dadurch wird durch die Unterdruckquelle 610 im Spinnrotor 4 eine Luftströmung erzeugt, die im wesentlichen in Fortsetzung der Zuführrichtung der den Faserspeisekanal 30 verlassenden Fasern orientiert ist, was eine Faserabfuhr begünstigt, da die Umlenkung der Transportluft hierbei so gering wie möglich ist.

    [0060] Es hat sich gezeigt, daß es von Vorteil ist, die Faserabfuhr prinzipiell in ihrer Abführrichtung durch einen von der rückwärtigen Verlängerung der Faserzuführrichtung zugeführten Luftstrom zu unterstützen. Prinzipiell und unabhängig davon, ob der Rotordeckel 7 in seiner Position II gegenüber dem Gehäuse 60 abgedichtet ist oder nicht, kann gegenüber dem Saugluftstutzen 61 ein steuerbarer Luftzuführstutzen (nicht gezeigt) in das Gehäuse 60 einmünden, um während der Faserabführung Hilfsluft in das Gehäuse 60 einzuleiten. Dieser Hilfsluftstrom begünstigt die Zuführung der Fasern zum Saugluftstutzen 61, da sie im wesentlichen in Faserzuführrichtung orientiert ist.

    [0061] Zweckmäßigerweise wird dieser zugeführte Luftstrom so geführt, daß er von der dem Saugluftstutzen 61 gegenüberliegenden Seite in den Spinnrotor 4 gelangt und im Bereich des Austrittes des Faserspeisekanals 30 den Spinnrotor 4 wieder verläßt und dabei den den Faserspeisekanal 30 verlassenden Faserstrom mitnimmt und über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 hinwegführt. Dabei ist, wie dies Fig. 1 zeigt, vorgesehen, daß - in bezug auf die Zeichenebene - der Faserspeisekanal 30 im wesentlichen in Richtung Saugluftstutzen 61 orientiert ist. In einem solchen Fall ist vorgesehen, daß ein derartiger Luftzufuhrkanal 72 im Rotordeckel 7 angeordnet ist und dabei (abweichend von der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausbildung) eine Austrittsmündung aufweist, die möglichst direkt in den Spinnrotor 4, d.h. innerhalb der vom offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 umschlossenen Kreisfläche, einmündet.

    [0062] Eine weitere alternative Lösung ist in den Fig. 3 und 4 gestrichelt dargestellt. Gemäß dieser Lösung mündet ein Luftzuführkanal 720 - in bezug auf die Fasertransportrichtung - hinter der Austrittsmündung des Faserspeisekanals 30 in den Schlitz 33, so daß die Fasern vom Erreichen des Schlitzes 33 an der durch den Schlitz 33 eintretenden Luftströmung ausgesetzt und dem Saugluftstutzen 61 zugeführt werden.

    [0063] Wenngleich in den Fig. 3 und 4 verschiedene erfinderische Merkmale in Kombination gezeigt worden sind, so versteht es sich von selbst, daß im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch andere Kombinationen möglich sind und einzelne Merkmale durch Äquivalente ersetzt werden können. So ist es beispielsweise nicht erforderlich, zur Steuerung der Zuluftströmung in der Zuluftöffnung bzw. im Luftzuführkanal 72 bzw. 720 ein fremdgesteuertes Ventil vorzusehen. Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist es durchaus auch möglich, die Luftzufuhr durch den Luftzuführkanal 72 bzw. 720 zwangsläufig an die jeweilige Position 1 bzw. 11 des Rotordeckels 7 zu koppeln. Gemäß der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausbildung der Spinnvorrichtung ist beispielsweise die Lippe 711 der Lippendichtung 710 des Rotordeckels 7 als Ventil ausgebildet. Zu diesem Zweck weist die Lippe 711 ein Fenster 712 auf, das sich gemäß Fig. 3 in der Position I des Rotordeckels 7 an den Boden 713 der Ringnut 71 anlegt und damit abgedeckt, d.h. geschlossen, ist.

    [0064] Die Fig. 3 und 4 zeigen, daß der Luftzuführkanal 72 bzw. 720 radial in bezug zum Spinnrotor 4 angeordnet ist. Dabei ist er so angeordnet, daß er die Ringnut 71 durchquert.

    [0065] Solange das Fenster 712 am Boden 713 der Ringnut 71 anliegt, ist der Luftzuführkanal 72 bzw. 720 im Bereich der Ringnut 71 durch die Lippendichtung 710 unterbrochen (Position I des Rotordeckels 7). Befindet sich der Rotordeckel 7 jedoch in seiner Faserabführstellung (Position 11), so gibt die sich vom Grundkörper der Lippendichtung 710 abspreizende Lippe 711 das Fenster 712 frei, das nun einen Luftdurchfluß zuläßt. Kehrt der Rotordekkel 7 in seine Betriebsstellung (Position I) zurück, so wird der Luftdurchfluß wieder unterbunden.

    [0066] Es versteht sich von selbst, daß statt einer Lippendichtung 602 bzw. 710 auch andere Dichtungen Anwendung finden können. Dabei kann dann diese Dichtung je nach Ausbildung gegebenenfalls auch eine Zuluftöffnung steuern. Es kann aber auch - falls überhaupt gewünscht - auch eine Zuluftöffnung vorgesehen sein, die zwar in Abhängigkeit von der Position 1 bzw. 11 des Rotordeckels 7 gesteuert werden kann, aber unabhängig von der Dichtung arbeitet.

    [0067] Eine Abwandlung der Vorrichtung, durch welche eine Faserablage auf der Fasersammelrille 40 vor dem eigentlichen Anspinnen verhindert wird, wird nachstehend mit Hilfe der Fig. 2 erläutert. Auch hierbei bleibt die Dichtwirkung zwischen Gehäuse 60 und Rotordeckel 7 erhalten, wenn letzterer sich in seiner Position 11 befindet.

    [0068] Wie Fig. 2 zeigt, ist das Gehäuse 60 durch eine Abdeckung 67 abdeckbar, die verschiebbar einen Rotordeckel 670 aufnimmt. Dieser Rotordekkel 670 kann bei unveränderter Position der Abdekkung 67 relativ zu diesem eine erste Position I, die Betriebsstellung während des normalen Spinnprozesses, sowie eine zweite Position 11, die Faserabführstellung während der Anspinnvorbereitung, einnehmen. Als Führung für den Rotordeckel 670 in der Abdeckung 67 ist eine Hülse 671 vorgesehen, in welcher das Fadenabzugsrohr 5 geführt wird, das seinerseits starr mit dem Rotordeckel 670 verbunden ist und an seinem sich außerhalb der Abdeckung 67 befindlichen Ende einen Anschlagring 50 aufweist, mit dem eine Gabel 93 zusammenarbeiten kann.

    [0069] Die Gabel 93 ist auf der Anspinnvorrichtung 9 (Fig. 1) gelagert und sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung derart bewegbar, daß sie in die gezeigte Anschlagstellung, in welcher sie mit dem Anschlagring 50 zusammenarbeitet, gelangen als auch aus dieser Anschlagstellung wieder herausbewegt werden kann.

    [0070] Eine Druckfeder 672 stützt sich einerseits an der Innenwand der Abdeckung 67 und andererseits an der der Stirnfläche der Abdekkung 67 zugewandten Radialfläche des Rotordeckels 670 ab. Der Rotordeckel 670 weist einen Deckelansatz 70 auf, in welchem ein Teilabschnitt 301 des Faserspeisekanals 30 angeordnet ist.

    [0071] In der Betriebsstellung nimmt der Rotordeckel 670 die gestrichelt gezeigte Position 1 ein, in welcher der Teilabschnitt 301 die Fortsetzung des Faserspeisekanals 30 bildet. Soll nun zur Beendigung der Faserzufuhr zur Fasersammelrille 40 der Faserstrom über den offenen Rand 42 des Spinnrotors 4 hinweg dem Saugluftstutzen 61 zugeführt werden, so wird mit Hilfe der in Eingriff mit dem Anschlagring 50 gebrachten Gabel 93 der Rotordeckel 670 in die Position 11 gebracht. Der Teilabschnitt 301 des Faserspeisekanals 30 weist derartige Dimensionen auf, daß auch in dieser Stellung des Rotordeckels 670 die Fasern sicher in den Teilabschnitt 301 gelangen. Dabei ist wiederum vorgesehen, daß möglichst keine vorspringenden Kanten in den Fasertransportweg ragen - obwohl derartige Vorsprünge u.U. zur Beeinflussung der Faserorientierung (auch bei einer Vorrichtung gemäß Fig. 1) toleriert werden können.

    [0072] Nach Beendigung des Stillsetzvorganges gibt die Gabel 93 den Anschlagring 50 wieder frei, so daß durch Wirkung der Druckfeder 672 der Rotordeckel 670 wieder in seine Position I zurückkehrt.

    [0073] Gemäß noch einer anderen alternativen Ausgestaltung des Verfahrens (nicht gezeigt) wird - unabhängig davon, ob der Spalt zwischen dem offenen Rotorrand und dem Rotordeckel 7 bzw. 670 vergrößert wird oder nicht - vorgesehen, daß die dem Saugluftstutzen 610 zugeführte Luftströmung intensiviert wird. Für diesen Zweck kann vorgesehen sein, daß in der zur Unterdruckquelle 610 führenden Saugluftleitung ein Umschaltventil (nicht gezeigt) vorgesehen ist, das in der einen Stellung das Gehäuse 60 mit einer ersten Saugleitung verbindet, in welcher der für das Spinnen benötigte Unterdruck bereitgestellt wird, und in der anderen Stellung mit einer zweiten (nicht gezeigten) Saugleitung, die einen erhöhten Unterdruck bereitstellt. Wird das Gehäuse 60 bei der Vorbereitung des Anspinnens zum Abführen der Fasern mit dieser zweiten Saugleitung mit dem erhöhten Unterdruck verbunden, so entsteht eine intensivere Luftströmung auch im Faserspeisekanal 30 bzw. im Teilabschnitt 301 hiervon, so daß die aus dem Faserspeisekanal 30 bzw. seinem Teilabschnitt 301 austretenden Fasern durch die Intensivierung dieser Saugluftströmung besser folgen und somit an einer Ansammlung in der Fasersammelrille 40 des Spinnrotors 4 gehindert werden.

    [0074] Der Öffnungsgrad des Rotordeckels 7 (Fig. 1, 3 und 4) bzw. 670 (Fig. 2) beeinflußt wesentlich die Abfuhr von Fasern in den Saugluftstutzen 61. Aus diesem Grunde ist es möglich, die Menge der dem Saugluftstutzen 61 und somit auch die Menge der der Fasersammelrille 40 zugeführten Fasern dadurch zu steuern, daß der Rotordeckel 7 bzw. 670 nicht lediglich schlagartig aus seiner Faserabführstellung (Position 11) in seine Betriebsstellung (Position I) zurückbewegt wird, sondern daß diese Bewegung allmählich in gesteuerter Weise vorgenommen wird. Es erfolgt somit eine Aufteilung des den Faserspeisekanal 30 verlassenden Faserstromes. Dies ist für das Anspinnen von besonderem Vorteil. Wenn nämlich nach dem Ansetzen des Fadens an den im Spinnrotor 4 sich wieder bildenden Faserringes der Faden abgezogen wird, so kann er zur Vermeidung zu hoher Spannungen im Faden und/oder wegen der Trägheit der zu beschleunigenden Massen, z.B. der Spule, nur allmählich beschleunigt abgezogen werden. Wird hierbei jedoch der Faserstrom bei der Rückführung des Rotordeckels 7 bzw. 670 sofort wieder vollständig der Fasersammelrille 40 zugeführt, so gelangt vorübergehend eine größere Fasermenge in den Spinnrotor, als durch den sich in der Beschleunigungsphase befindlichen Faden eingebunden und abgezogen werden kann. Die Folge hiervon ist eine Dickstelle im Ansetzer bzw. in dem sich hieran schließenden Fadenbereich. Wird jedoch der Rotordeckel 7 bzw. 670 gesteuert, d.h. nur langsam, evtl. sogar nichtlinear, in Anpassung an die Geschwindigkeitszunahme des neu angesponnenen und nun wieder im Abzug befindlichen Fadens aus seiner Faserzuführstellung (Position 11) in seine Betriebsstellung (Position I) rückgeführt, so daß die in die Faserrille gelangende Fasermasse im wesentlichen ebenso groß ist wie die zur selben Zeit durch den Faden abgezogene Fasermasse, so werden derartige Dickstellen vermieden.

    [0075] Um den im Spinnrotor 4 zur Ablage gelangenden Anteil des Faserstromes in Anpassung an die Fadenabzugsbeschleunigung zu steuern, kann alternativ oder auch zusätzlich vorgesehen werden, daß die Intensität des ins Gehäuse 60 einströmenden Hilfsluftstromes gesteuert reduziert wird. Im Falle der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführung geschieht dies gleichzeitig mit der und durch die Schließbewegung des Rotordeckels 670. Ansonsten kann in der die Hilfsluft zuführenden Leitung ein entsprechend steuerbares Drosselventil vorgesehen sein (nicht gezeigt).

    [0076] Vorstehend wurde die Steuerung des Anspinnens und somit auch der Faserabfuhr als Vorbereitung des Anspinnens mit Hilfe einer Anspinnvorrichtung 9 beschrieben, doch versteht es sich von selbst, daß bei Fehlen einer längs der Rotorspinnmaschine verfahrbaren Anspinnvorrichtung 9 die für das Anspinnen und die Steuerung des Faserflusses erforderlichen Aggregate und Elemente auch stationär an der (oder jeder) Spinnstelle vorgesehen sein können.

    [0077] Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ein Rotordeckel 770 weist einen Faserspeisekanal 772 auf. Kurz vor der Mündung des Faserspeisekanals 772 ist eine Druckluftdüse 771 angeordnet. Die Druckluftdüse 771 hat eine Zuleitung, welche an der Abdeckung 67 mündet. Von dort kann sie mittels einer nicht dargestellten Druckluftquelle mit Druckluft beaufschlagt werden. Die Druckluftquelle kann der Zuleitung zugestellt werden. Die Druckluftdüse 771 ist zur Mündung des Faserspeisekanals 772 hin geneigt. Damit bewirkt sie, daß ein Faser- und Luftstrom, welcher aus der Mündung des Faserspeisekanals 772 austritt, mit einer zusätzlichen Druckluft beaufschlagt und derart umgelenkt wird, daß sowohl der Faserstrom als auch der Luftstrom aus dem Rotorinneren herausgelenkt wird. Faserstrom und Luftstrom werden über den Saugluftstutzen 61 aus dem Gehäuse herausgeführt. Die Steuerung für die Druckluftbeaufschlagung kann entweder an jeder Spinnstelle oder an der Spinnmaschine angeordnet sein oder an einer nicht dargestellten verfahrbaren Wartungseinrichtung. In letzterem Fall wird sie jeweils der Spinnstelle zugestellt, an welcher ein Anspinnvorgang durchgeführt werden soll. Die Steuervorrichtung hat eine Wirkverbindung zu einer übergeordneten Steuereinrichtung, welche den Einsatz und das Ende der Druckluftbeaufschlagung und die Rückführung des Fadenendes steuert.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Anspinnen einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung, die einen Spinnrotor aufweist, der in einem durch einen abhebbaren Deckel abgedeckten Gehäuse angeordnet ist, in welchem während des Spinnvorganges ein Unterdruck zur Wirkung gebracht wird, wobei zur Vorbereitung des Anspinnvorganges die Faserspeisung eingeschaltet wird, die vereinzelten Fasern jedoch an einer Ablage in der Fasersammelrille des Spinnrotors gehindert und durch Unterdruck abgeführt werden, bis unter Abstimmung mit der Fadenrücklieferung die Faserabfuhr beendet wird und die Fasern zur Einbindung in das an den Spinnrotor zurückgelieferte Fadenende der Fasersammelrille zugeführt werden und der Abzug des Fadens aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorbereitung des Anspinnvorganges in dem den Spinnrotor aufnehmenden Gehäuse der Unterdruck zur Wirkung gebracht und der Rotor in Drehung versetzt wird, daß die Faserspeisung eingeschaltet wird und der hierdurch erzeugte Faserstrom zusammen mit dem die Fasern transportierenden Luftstrom durch einen Faserspeisekanal in Richtung auf dem Spinnrotor gefördert wird, daß zuerst der Faserstrom und der Luftstrom gemeinsam über den offenen Rotorrand aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt werden, indem der Faserstrom und der Luftstrom von seinem während des Spinnvorganges üblichen Verlauf abgelenkt werden, und daß zur Einbindung der Fasern in das an den Spinnrotor zurückgelieferte Fadenende der Faserstrom und der Luftstrom getrennt werden, so daß die Fasern der Fasersammelrille und der Luftstrom weiterhin aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotordeckel aus seiner Betriebsstellung in eine Faserabführstellung gebracht wird, in welcher er vom Gehäuse abgehoben ist, ohne daß die Dichtwirkung zwischen Rotordeckel und Gehäuse aufgehoben und ohne daß im Fasertransportweg Luft angesaugt wird, daß die Faserspeisung eingeschaltet wird und der hierdurch erzeugte Faserstrom durch die aufgrund der Vergrößerung des Abstandes zwischen Spinnrotor und Rotordeckel bewirkte Bündelung des Luftstromes innerhalb des Spinnrotors zusammen mit dem die Fasern transportierenden Luftstrom umgelenkt und mit Hilfe des im Gehäuse wirksamen Unterdruckes über den offenen Rotorrand aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt wird, bis zur Zuführung von Fasern zur Fasersammelrille der Rotordeckel wieder zurück in seine Betriebsstellung gebracht wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Dauer, während welcher sich der Rotordeckel in seiner Faserabführstellung befindet, Hilfsluft in das Gehäuse eingeleitet wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotordeckel aus seiner Betriebsstellung in eine Faserabführstellung gebracht wird, in welcher er so weit vom Gehäuse abgehoben ist, daß der am Gehäuse anliegende Unterdruck Hilfsluft aus dem das Gehäuse umgebenden Raum ansaugen kann, ein zusätzliches Ansaugen von Luft im Fasertransportweg jedoch unterbleibt, daß die Faserspeisung eingeschaltet wird und der hierdurch erzeugte Faserstrom durch die hierdurch bewirkte geringere Faserbeschleunigung nach Eintreten in das Innere des Spinnrotors zusammen mit dem die Fasern transportierenden Luftstrom umgelenkt und mit Hilfe des im Gehäuse wirksamen Unterdruckes über den offenen Rotorrand aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt wird, bis zur Zuführung von Fasern zur Fasersammelrille der Rotordeckel wieder zurück in seine Betriebsstellung gebracht wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsluft im wesentlichen in Faserzuführrichtung orientiert ist.
     
    6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der im Gehäuse zur Wirkung bringbare Unterdruck eine Luftströmung erzeugt, die im wesentlichen in Fortsetzung der Zuführrichtung der Fasern orientiert ist.
     
    7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung des der Fasersammelfläche zugeführten Faserflusses an die Geschwindigkeitszunahme des neu angesponnenen und wieder abgezogenen Fadens die abgeführte Fasermenge dadurch reduziert wird, daß der Rotordeckel während des Hochlaufs des Fadenabzuges gesteuert aus seiner Faserabführstellung in seine Betriebsstellung gebracht wird.
     
    8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung des der Fasersammelfläche zugeführten Faserflusses an die Geschwindigkeitszunahme des neu angesponnenen und wieder abgezogenen Fadens die Intensität der ins Gehäuse einströmenden Hilfsluft während des Hochlaufs des Fadenabzuges gesteuert reduziert wird.
     
    9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstrom vor dem Einführen in den Spinnrotor so umgelenkt wird, daß er im wesentlichen parallel zu der durch die Fasersammelrille gelegten Ebene orientiert ist.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Mündung des Faserspeisekanals angeordnete Druckluftdüse mit Druckluft beaufschlagt wird, wodurch der Faserstrom und der Luftstrom gemeinsam aus dem Rotorinneren und dem Gehäuse abgeführt werden, und daß die Druckluft zur Trennung des Faserstroms von dem Luftstrom abgestellt wird.
     
    11. Vorrichtung zum Anspinnen einer Rotor-Offenendspinnvorrichtung, mit einem Spinnrotor, der in einem durch einen abhebbaren Deckel abgedeckten Gehäuse angeordnet ist, das über eine Saugluftöffnung mit einer unterdruckquelle in Verbindung steht, mit einer Faserspeisevorrichtung, mit welcher ein Faserband einer Auflösevorrichtung zur Vereinzelung zuführt, mit einem sich von der Auflösevorrichtung in den Spinnrotor erstreckenden, teilweise jeweils in der Auflösevorrichtung und im Rotordeckel angeordneten Faserspeisekanal, mit einer Fadenrückliefer- und einer Fadenabzugsvorrichtung sowie mit einer den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung und mit einer dem Rotordeckel zugeordneten Dichtung, die in der Betriebsstellung (I) des Rotordeckels für eine Abdichtung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals sorgt, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rotordeckel (7; 670) eine steuerbare Öffnungsvorrichtung (91, 910 bis 915; 93) zugeordnet ist, mit deren Hilfe der Rotordeckel (7, 670) in eine Faserabführstellung (11) und in eine Betriebsstellung (I) bringbar ist, wobei der Rotordeckel (7; 670) in seiner Faserabführstellung (11) so weit vom Gehäuse (60) abgehoben ist, daß die Dichtwirkung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals (30) noch aufrechterhalten bleibt, daß die Öffnungsvorrichtung (91, 910 bis 915; 93) mit der den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung (92) in Verbindung steht, und daß der Rotordeckel (7) eine weitere Dichtung (600; 710) aufweist, die mit dem Gehäuse (60) zusammenarbeitet, und der Rotordeckel (7) durch die Öffnungsvorrichtung (91, 910 bis 915) bei der Bewegung in die Faserabführstellung (11) nur so weit vom Gehäuse (60) abhebbar ist, daß die Dichtwirkung zwischen Rotordeckel (7) und Gehäuse (60) in der Faserabführstellung (11) aufrechterhalten bleibt.
     
    12. Vorrichtung zum Anspinnen einer Rotor-Offenendspinnvorrichtung, mit einem Spinnrotor, der in einem durch einen abhebbaren Deckel abgedeckten Gehäuse angeordnet ist, das über eine Saugluftöffnung mit einer Unterdruckquelle in Verbindung steht, mit einer Faserspeisevorrichtung, mit welcher ein Faserband einer Auflösevorrichtung zur Vereinzelung zuführt, mit einem sich von der Auflösevorrichtung in den Spinnrotor erstreckenden, teilweise jeweils in der Auflösevorrichtung und im Rotordeckel angeordneten Faserspeisekanal, mit einer Fadenrückliefer- und einer Fadenabzugsvorrichtung sowie mit einer den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung und mit einer dem Rotordeckel (7; 670) zugeordneten Dichtung (32), die in der Betriebsstellung (I) des Rotordeckels (7; 670) für eine Abdichtung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals (30) sorgt, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rotordeckel (7; 670) eine steuerbare Öffnungsvorrichtung (91, 910 bis 915; 93) zugeordnet ist, mit deren Hilfe der Rotordeckel (7, 670) in eine Faserabführstellung (11) und in eine Betriebsstellung (I) bringbar ist, wobei der Rotordeckel (7; 670) in seiner Faserabführstellung (11) so weit vom Gehäuse (60) abgehoben ist, daß die Dichtwirkung zwischen den beiden Teilen des Faserspeisekanals (30) noch aufrechterhalten bleibt, und daß die Öffnungsvorrichtung (91, 910 bis 915; 93) mit der den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung (92) in Verbindung steht, und daß im Rotordekkel (7, 670) eine mit der den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung (92) steuerbar in Verbindung stehende, in das Gehäuse (60) einmündende Hilfsluftöffnung (81; 72; 720; 712) angeordnet ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der im Rotordeckel (7; 670) angeordnete Teil des Faserspeisekanals (30) einen derartigen Eintrittsquerschnitt aufweist, daß auch dann, wenn sich der Rotordeckel (7; 670) in seiner Faserabführstellung (11) befindet, der im Rotordeckel (7; 670) angeordnete Teil des Faserspeisekanals (30) nicht in die Fläche des Austrittsquerschnittes des in der Auflösevorrichtung (31) angeordneten Teils des Faserspeisekanals (30) hineinragt.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (60) eine mit der Dichtung (710) des Rotordeckels (7) zusammenarbeitende Dichtung (602) aufweist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (710 bzw. 602) des Rotordeckels (7) und/oder des Gehäuses (60) als Lippendichtung ausgebildet ist.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsluftöffnung (72; 720; 712) in bezug auf die Austrittsöffnung des im Rotordeckel (7) angeordneten Teils des Faserspeisekanals (30) im wesentlichen auf der der Saugluftöffnung (61) gegenüberliegenden Seite des Gehäuses (60) angeordnet ist.
     
    17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsluftöffnung (712) durch die Lippendichtung (710; 602) des Rotordeckels (7) und/oder des den Spinnrotor (4) aufnehmenden Gehäuses (60) gebildet wird, die in der Betriebsstellung des Rotordeckels (7) eine Öffnung (72; 720) in einer die Lippendichtung (710; 602) aufnehmenden Ringnut (712; 601) abdeckt und in der Faserabführstellung (11) des Rotordeckels (7) die Öffnung (72; 720) in der Ringnut (712; 601) freigibt.
     
    18. Vorrichtung zum Anspinnen einer Rotor-Offenendspinnvorrichtung mit einem Spinnrotor, der in einem durch einen abhebbaren Deckel abgedeckten Gehäuse angeordnet ist, das über eine Saugluftöffnung mit einer Unterdruckquelle in Verbindung steht, mit einer Faserspeisevorrichtung, mit welcher ein Faserband einer Auflösevorrichtung zur Vereinzelung zuführt, mit einem sich von der Auflösevorrichtung in den Spinnrotor erstreckenden, teilweise jeweils in der Auflösevorrichtung und im Rotordeckel angeordneten Faserspeisekanal, mit einer Fadenrückliefer- und einer Fadenabzugsvorrichtung sowie mit einer den Anspinnvorgang steuernden Steuervorrichtung, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rotordeckel (770) eine Druckluftdüse (771) im Bereich der Mündung des Faserspeisekanals (772) derart angeordnet ist, daß eine aus der Druckluftdüse (771) strömende Druckluft den Faserstrom und Luftstrom aus dem Rotorinneren abführt.
     
    19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftdüse (771) vom Rotorinneren zum Rotorrand hin geneigt ist.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß zur Druckbeaufschlagung der Druckluftdüse (771) eine Steuervorrichtung an der Spinnvorrichtung angeordnet ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht