[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsdosierpumpe mit einer Pumpenkammer, deren
Volumen sich bei einem Saughub vergrößert und bei einem Druckhub verkleinert und an
deren oberen Ende eine Entlüftungsventileinrichtung angeordnet ist, die ein strömungsbetätigtes
Entlüftungsventil aufweist, dessen Ansprechverhalten vom Aggregatzustand des durchströmenden
Mediums bestimmt ist.
[0002] Bei einer bekannten Dosierpumpe dieser Art (DE 42 19 663 A1) weist das Entlüftungsventil
eine Membran als Ventilelement auf. Die Membran kann sich an eine Dichtungsfläche
anlegen und so den Austritt aus der Pumpenkammer im Bereich der Entlüftungsventileinrichtung
verschließen. Die Kraft zum Anlegen der Membran wird allerdings erst dann aufgebracht,
wenn Flüssigkeit ansteht. Solange Gas ausströmt, ist der Staudruck nicht groß genug,
um die Membran zum Schließen zu bringen.
[0003] Aus CH 390 686 ist es bekannt, anstelle einer Membran auch eine Kugel als Ventilelement
in einem Entlüftungs-Solange Gas ausströmt, sind die durch die Strömung auf die Kugel
ausgeübten Kräfte nicht groß genug, um die Kugel in eine Schließstellung zu bewegen.
Diese Kräfte werden erst dann aufgebracht, wenn Flüssigkeit ausströmt. Allerdings
läßt sich diese Anordnung nicht bei Pumpen verwenden, die einen Saughub ausführen,
wie dies bei Dosierpumpen typischerweise der Fall ist.
[0004] Mit der Flüssigkeitsdosierpumpe der eingangs genannten Art läßt sich das Entlüftungsverhalten
relativ genau steuern. Die durch das Entlüftungsventil austretende Flüssigkeitsmenge
ist relativ gering. Dies führt allerdings zu einem anderen Effekt. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß auch dann, wenn die Pumpenkammer bei einem Druckhub vollständig mit Flüssigkeit
gefüllt ist, d.h. die zuvor darin befindlichen Gasmengen durch das Entlüftungsventil
entwichen sind, bei einem nachfolgenden Saughub wieder Gasreste in die Pumpenkammer
gelangen, obwohl die angesaugte Flüssigkeit diese Gasmengen nicht enthalten hat. Eine
Erklärungsmöglichkeit für dieses Verhalten wäre, daß das Gas beim Entlüften der Pumpenkammer
nur bis hinter die Membran gelangt. Da die Membran praktisch unmittelbar schließt,
sobald Flüssigkeit ansteht, wird das dort befindliche Gas nicht weiter gefördert.
Beim nächsten Saughub öffnet sich die Membran wieder, und das hinter ihr befindliche
Gas wird in die Pumpenkammer eingesaugt. Hieran ändert auch das hinter dem Entlüftungsventil
angeordnete Rückschlagventil nichts. Dieses verhindert nur, daß Luft oder Gas von
außen angesaugt wird. Es kann jedoch nicht verhindern, daß noch zwischen dem Entlüftungsventil
und dem Rückschlagventil befindliche Gas wieder in die Pumpenkammer zurückgesaugt
wird. Die Gaseinschlüsse in der Pumpenkammer ändern aber das Dosierverhalten der Pumpe
und sind deswegen unerwünscht. Sie werden zwar bei dem nächsten Pumpenspiel wieder
aus der Pumpenkammer verdrängt, sind jedoch noch hinter dem Entlüftungsventil vorhanden.
Insbesondere bei kleinen Fördermengen, einem typischen Anwendungsfall von Dosierpumpen,
führen die Toträume der bekannten Anordnung zu Ungenauigkeiten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Pumpverhalten einer Dosierpumpe mit
Entlüftungsventil zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Flüssiskeitsdosierpumpe der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß dem Entlüftungsventil in Ausströmrichtung aus der Pumpenkammer ein Rücksaugsicherungsventil
vorgeschaltet ist.
[0007] Das beim Entlüftungsvorgang aus der Pumpenkammer austretende Fluid wird hierdurch
daran gehindert, bei einem Saughub wieder in die Pumpenkammer einzutreten. Diese Blockierung
ist unabhängig davon, ob das Fluid noch Gas oder schon Flüssigkeit ist. Da das Entlüftungsventil
in Strömungsrichtung erst hinter dem Rücksaugsicherungsventil angeordnet ist, wird
in dem Bereich zwischen dem Entlüftungsventil und dem Rücksaugsicherungsventil zum
Ende der Entlüftung hin praktisch nur Flüssigkeit anstehen. Dies ist eine weitere
Sicherung dagegen, daß bei einem Saughub nun doch Gas angesaugt wird. Hierdurch wird
ein Weg, mit dem parasitäre Gasreste angesaugt werden können, zuverlässig verschlossen.
Unerwünschte Toträume werden vermieden.
[0008] Bevorzugterweise ist das Rücksaugsicherungsventil normalerweise geschlossen und öffnet
nur bei einer Fluidströmung aus der Pumpenkammer heraus. Das Rücksaugsicherungsventil
benötigt daher keine Rückströmung, um geschlossen zu werden. Vielmehr schließt es
bereits dann, wenn keine Strömung aus der Pumpenkammer heraus auftritt. Es können
also bei der Rückströmung, die ansonsten bis zum Schließen des Rücksaugsicherungsventils
notwendig wäre, auch keine weiteren Gasreste in die Pumpenkammer eingetragen werden.
[0009] Mit Vorteil weisen das Entlüftungsventil und das Rücksaugsicherungsventil ein gemeinsames
Ventilelement auf. Mit dieser Maßnahme wird dafür gesorgt, daß der Strömungspfad zwischen
dem Rücksaugsicherungsventil und dem Entlüftungsventil relativ kurz ist. Die austretende
Flüssigkeitsmenge, die aufgrund des Rücksaugsicherungsventils nicht mehr unmittelbar
für den Verbrauch zu verfügung steht, bleibt damit klein. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die zu dosierende Flüssigkeit toxisch oder aggressiv ist. In diesem
Fall müssen entsprechend kleiner Flüssigkeitsmengen behandelt werden.
[0010] Vorzugsweise ist das Ventilelement zwischen einem ersten Ventilsitz, der Bestandteil
des Rücksaugsicherungsventils ist, und einem zweiten Ventilsitz, der Bestandteil des
Entlüftungsventils ist, frei beweglich, wobei eine Durchströmung der Entlüftungsventileinrichtung
nur in einer Stellung des Ventilelements zwischen erstem und zweitem Ventilsitz möglich
ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung wird das Rücksaugsicherungsventil geöffnet,
sobald eine Strömung aus der Pumpenkammer heraus auftritt. Solange Gas ausströmt,
sind die durch die Strömung ausgeübten Kräfte auf das Ventilelement noch nicht groß
genug, um das Ventilelement gegen den zweiten Ventilsitz zur Anlage zu bringen. Das
Ventilelement ist damit sozusagen in einem Schwebezustand oder einer Zwischenstellung
zwischen dem ersten und dem zweiten Ventilsitz. Erst beim Auftreten von Flüssigkeit
sind die auf das Ventilelement wirkenden Kräfte groß genug, um das Ventilelement gegen
den zweiten Ventilsitz zur Anlage zu bringen. Hierdurch wird das Entlüftungsventil
zuverlässig geschlossen. Der weitere Druckhub führt dann nicht mehr zu einem Austritt
von Flüssigkeit aus der Pumpenkammer durch die Entlüftungsventileinrichtung, sondern
durch einen Dosierausgang, der normalerweise mit einem Vorspannventil verschlossen
ist. Auf diese Weise läßt sich mit relativ einfachen Maßnahmen die Dosiergenauigkeit
der Pumpe erhöhen.
[0011] Vorzugsweise ist das Ventilelement als Kugel ausgebildet. Bei einer Kugel spielt
die Orientierung des Ventilelements praktisch keine Rolle. Unabhängig davon, wie sich
die Kugel gedreht hat, ist es ihr jederzeit möglich, sich dichtend an den ersten oder
an den zweiten Ventilsitz anzulegen. Eine Drehung der Kugel kann sogar erwünscht sein.
Hierdurch kommt nämlich immer eine andere Stelle der Kugeloberfläche zur Anlage an
die jeweiligen Ventilsitze, so daß die Gefahr einer Undichtigkeit durch eine lokale
Abnutzung relativ gering bleibt.
[0012] Mit Vorteil weist die Entlüftungsventileinrichtung ein Ventilgehäuse auf mit einem
Innenraum, in dem das Ventilelement angeordnet ist und der sich in Richtung auf den
an seinem Auslaß angeordneten zweiten Ventilsitz verjüngt. Mit dem Ventilgehäuse läßt
sich auf einfache Art und Weise die gesamte Entlüftungsventileinrichtung mit Entlüftungsventil
und Rücksaugsicherungsventil realisieren. Das Ventilgehäuse bietet eine Führung für
das Ventilelement, d.h. die Bewegungen des Ventilelements quer zur Strömungsrichtung
werden begrenzt. Das Ventilelement wird also immer mit hoher Zuverlässigkeit zur Anlage
an die jeweiligen Ventilsitze gebracht. Die Verjüngung des Innenraums in Richtung
auf den zweiten Ventilsitz wirkt der Bildung von Toträumen entgegen, so daß sich hier
keine Gase ansammeln können. Zwar wären diese Gase weitgehend unschädlich, weil sie
durch das Rücksaugsicherungsventil daran gehindert werden, wieder in die Pumpenkammer
angesaugt zu werden. Kritischer sind aber derartige Toträume bei Medien, die Feststoffe
enthalten. Diese könnten sich ablagern und über kurz oder lang den Ausströmweg verstopfen,
wodurch die Entlüftungsfunktion beeinträchtigt werden könnte.
[0013] Vorzugsweise weist das Volumen des Innenraums das 1,5-bis 3-fache des Volumens des
Ventilelements auf. Der Innenraum ist zwar größer als das Ventilelement, so daß sich
das Ventilelement frei bewegen kann. Er ist jedoch in seiner Größe begrenzt, so daß
nicht übermäßig viel Flüssigkeit hier anstehen kann. Dies verbessert das Betriebsverhalten
der Entlüftungsventileinrichtung.
[0014] Auch ist bevorzugt, daß bei Anlage des Ventilelements am ersten Ventilsitz das Ventilelement
im wesentlichen in einer Entfernung vom ersten Ventilsitz endet, in der der zweite
Ventilsitz beginnt. Der Weg, den das Ventilelement zwischen dem ersten Ventilsitz
und dem zweiten Ventilsitz zurücklegen kann, ist damit etwa auf die Summe der Eintauchtiefen
des Ventilelements in die beiden Ventilsitze begrenzt. Hierdurch kann man eine sehr
feinfühlige Steuerung des Entlüftungsventils erreichen. Zwischen dem Ventilelement
und dem zweiten Ventilsitz verbleibt nur ein recht kleiner Spalt. Dieser Spalt wird
etwas verkleinert, wenn das Ventilelement vom ersten Ventilsitz abhebt. Er ist dann
nur noch so groß, daß zwar Gase problemlos ausströmen können, am Ventilelement vorbeiströmende
Flüssigkeiten jedoch so große Kräfte auf das Ventilelement ausüben, daß es praktisch
unmittelbar gegen den zweiten Ventilsitz gepreßt wird.
[0015] Mit Vorteil weist zumindest der erste Ventilsitz eine Fase auf, die eine Anlagefläche
für das Ventilelement bildet. Mit einer derartigen Fase kann das Ventilelement besser
aufgenommen und zentriert werden. Die Dichtigkeit des Rücksaugsicherungsventils wird
damit verbessert.
[0016] Auch ist bevorzugt, daß zumindest der zweite Ventilsitz eine gebrochene Kante mit
einer vorbestimmten Rauhigkeit aufweist. Damit wird verhindert, daß das Ventilelement
am zweiten Ventilsitz haftet. Hierdurch könnte zwar ein Rücksaugen von Luft oder Gas
von außen verhindert werden. Das zwischen dem ersten und dem zweiten Ventilsitz eingeschlossene
Gasvolumen könnte jedoch bei einem Saughub wieder in die Pumpenkammer gelangen, was
verhindert werden sollte.
[0017] Vorzugsweise weist das Ventilelement eine vorbestimmte Oberflächenrauhigkeit und/oder
eine vorbestimmte Rundheit auf. Auch mit diesen Maßnahmen kann man dazu beitragen,
ein Haften des Ventilelements insbesondere am zweiten Ventilsitz zu verhindern. Das
Rücksaugsicherungsventil schließt also immer mit großer Zuverlässigkeit, sobald die
Durchströmung durch die Entlüftungsventileinrichtung beendet wird. Es ist nicht notwendig,
daß eine Rückströmung auftritt.
[0018] Vorzugsweise sind der erste und der zweite Ventilsitz in Ventilsitzelementen ausgebildet,
die einander gleich sind. Dies vereinfacht die Fertigung und die Ersatzteilhaltung.
Man kann sowohl für das Entlüftungsventil als auch für das Rücksaugsicherungsventil
im Prinzip die gleichen Bauteile verwenden.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß sich an die Entlüftungsventileinrichtung
eine Rücklaufleitung anschließt, die aus der Entlüftungsventileinrichtung austretende
Flüssigkeit unmittelbar ableitet. Am Ausgang der Entlüftungsventileinrichtung kann
daher keine Flüssigkeit anstehen, die zu einer Veränderung des Schließ- oder Öffnungsverhaltens
der Entlüftungsventileinrichtung führen könnte. Flüssigkeit, die beim Entlüften auf
die eine oder andere Art austritt, wird unmittelbar abgeführt. Insbesondere bei giftigen
oder aggressiven Flüssigkeiten ist dies von Vorteil, weil keine längere Einwirkungszeit
auf Bereiche der Pumpe hinter der Entlüftungsventileinrichtung zu besorgen ist.
[0020] Mit Vorteil weist das Ventilelement ein spezifisches Gewicht auf, das größer als
das der zu dosierenden Flüssigkeit ist. Wenn der Unterschied nicht allzu groß ist,
wird das Ventilelement dann auch bei einer kleineren Strömung der Flüssigkeit an den
zweiten Ventilsitz gepreßt. Damit ist das Entlüftungsventil geschlossen. Wenn das
Ventilelement ein größeres spezifisches Gewicht - und damit bei gleicher Baugröße
auch ein höheres Eigengewicht - aufweist, kann man auch Flüssigkeiten mit höherer
Viskosität, die meistens mit einem höheren spezifischen Gewicht einhergeht, zuverlässig
entlüften.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine Dosierpumpe und
Fig. 2 eine Entlüftungsventileinrichtung.
[0022] Eine Flüssigkeitsdosierpumpe 1 weist eine Pumpenkammer 2 auf, die von einem Gehäuse
3 und einer Membran 4 begrenzt ist. Anstelle der Membran 4 kann man auch einen Kolben
verwenden. Die Membran 4 wird über eine Betätigungsstange 5 durch einen nicht näher
dargestellten Antrieb hin- und herbewegt. Bei der Bewegung nach links verkleinert
sich das Volumen der Pumpenkammer 2. Eine derartige Bewegung wird im folgenden als
Druckhub bezeichnet. Bei einer Bewegung der Membran 4 nach rechts vergrößert sich
das Volumen der Pumpenkammer 2. Eine derartige Bewegung wird im folgenden als Saughub
bezeichnet. In die Pumpenkammer 2 mündet ein Eingangsanschluß 6, der über einen Schraubstutzen
7 mit einer nicht näher dargestellten Zuführleitung verbunden werden kann. Zwischen
Pumpenkammer 2 und Eingangsanschluß 6 ist ein Eingangsventil 8 angeordnet, das als
schwerkraftbetätigtes Rückschlagventil ausgebildet ist. Bei einem Saughub wird der
als Kugel dargestellte Ventilkörper von seinem Sitz abgehoben und gibt den Weg vom
Eingangsanschluß 6 in die Pumpenkammer 2 frei. Bei einem Druckhub wird die Kugel auf
den Ventilsitz gepreßt und verhindert ein Austreten des in der Pumpenkammer 2 befindlichen
Fluids in den Eingangsanschluß 6. Die Pumpenkammer ist ferner mit einem Ausgangsanschluß
9 verbunden, der über einen Schraubstutzen 10 mit einer nicht näher dargestellten
Dosierleitung verbunden werden kann. Zwischen dem Ausgangsanschluß 9 und der Pumpenkammer
2 ist ein Ausgangsventil 11 angeordnet, das gegen die Kraft einer Feder 12 in Auslaßrichtung
öffnet. Die Feder 12 definiert einen Öffnungsdruck. Erst bei Überschreiten des Öffnungsdrucks
öffnet das Ausgangsventil 11. Bei Unterschreiten dieses Öffnungsdrucks in der Pumpenkammer
2 schließt es wieder.
[0023] Im Bereich ihrer obersten Stelle verläßt ein Entlüftungskanal 13 die Pumpenkammer
2. Der Entlüftungskanal 13 führt zu einer Entlüftungsventileinrichtung 14. Die Entlüftungsventileinrichtung
14 weist ein Ventilgehäuse 15 auf, das an seinem dem Entlüftungskanal 13 zugewandten
Ende einen ersten Ventilsitz 16 und an seinem anderen Ende einen zweiten Ventilsitz
17 aufweist. Die beiden Ventilsitze 16, 17 sind einander gleich. Sie sind von entgegengesetzten
Seiten her in das Ventilgehäuse eingesetzt.
[0024] Zwischen dem ersten Ventilsitz 16 und dem zweiten Ventilsitz 17 ist eine Kugel 18
als Ventilelement frei beweglich angeordnet. Der erste Ventilsitz 16 bildet zusammen
mit der Kugel ein Rücksaugsicherungsventil. Der zweite Ventilsitz 17 bildet mit der
Kugel das eigentliche Entlüftungsventil. Als Bewegungsraum steht der Kugel 18 ein
Innenraum 20 des Ventilgehäuses 15 zur Verfügung. Das Ventilgehäuse 15 begrenzt damit
sowohl die Bewegungen der Kugel quer zur Strömungsrichtung als auch - mit Hilfe der
beiden Ventilsitze 16, 17 - in Strömungsrichtung.
[0025] Sowohl die Kugel 18 als auch die Ventilsitze 16, 17 können aus Metallen, insbesondere
NE-Metallen, Kunststoffen oder Elastomeren bestehen. Bevorzugterweise wird aber Keramik
verwendet, da eine hohe Chemikalienbeständigkeit, verbunden mit einer hohen Verschleißfestigkeit,
gegeben ist.
[0026] Der Innenraum 20 verjüngt sich in Richtung auf den zweiten Ventilsitz 17. Da es für
die Funktion der Entlüftungsventileinrichtung 14 wichtig ist, daß sie und damit auch
der zweite Ventilsitz 17 etwa an der in Schwerkraftrichtung gesehen obersten Position
angeordnet ist, ergibt die Verjüngung 21 durchströmenden Gasen die Möglichkeit, ohne
Ansammlung von Toträumen aus der Ventileinrichtung 14 zu entkommen.
[0027] Sowohl der erste Ventilsitz 16 als auch der zweite Ventilsitz 17 weisen eine Fase
22 auf. Diese Fase 22 bildet eine Anlagefläche für die Kugel 18. Da die Kugel 18 nicht
genau geführt ist, sich also quer zur Strömungsrichtung bewegen kann, erleichtert
die Fase 22 die Zentrierung der Kugel bei der Anlage an den jeweiligen Ventilsitz
16, 17.
[0028] Insbesondere beim zweiten Ventilsitz 17 kann die die Fase 22 aufweisende Kante 23
gebrochen sein und eine definierte Rauhigkeit aufweisen, um ein Haften der Kugel 18
am zweiten Ventilsitz 17 zu unterbinden. Die Kugel 18 selbst kann ebenfalls eine definierte
Rauhigkeit 18 ihrer Oberfläche aufweisen, um das Haften an einem der beiden Ventilsitze
16, 17 zu unterbinden.
[0029] Das Volumen des Innenraums 20 ist etwa 1,5 bis etwa 2,5 mal so groß wie das Volumen
der Kugel 18. Hierbei ist die Entfernung zwischen dem ersten Ventilsitz 16 und dem
zweiten Ventilsitz 17 so gewählt, daß die Kugel 18 bei Anlage am ersten Ventilsitz
16 etwa dort endet, wo der zweite Ventilsitz 17 beginnt. Dies ist in Fig. 2 der Zeichnung
dargestellt. Der Bewegungsweg der Kugel 18 zwischen dem ersten Ventilsitz 16 und dem
zweiten Ventilsitz 17 ist dann also nur noch so groß, wie es der Summe der beiden
"Eintauchtiefen" der Kugel 18 in die jeweiligen Ventilsitze 16, 17 entspricht. Hierdurch
läßt sich ein Spalt 24 zwischen der Kugel 18 und dem zweiten Ventilsitz 17 relativ
klein halten. Sobald Fluid durch das Ventilgehäuse 15 hindurchströmt, wird dieser
Spalt 24 ohnehin noch dadurch verkleinert, daß sich die Kugel 18 vom ersten Ventilsitz
16 abhebt.
[0030] An das Ventilgehäuse 15 schließt sich ein Ablaßraum 25 an, von dem eine Rücklaufleitung
19 abgeht. Die Rücklaufleitung 19 ist hier so angeordnet, daß sich praktisch keine
Flüssigkeit im Ablaßraum 15 ansammeln kann. Jede Flüssigkeit, die durch das Ventilgehäuse
15 hindurchtritt, fließt praktisch unmittelbar durch die Rückführleitung ab.
[0031] Die Funktion der Entlüftungsventileinrichtung 40 läßt sich kurz wie folgt skizzieren:
Bei einem Druckhub der Membran 4 wird Gas, das sich in der Pumpenkammer 2 befindet,
komprimiert. Wegen der hohen Kompressibilität des Gases wird in der Pumpenkammer 2
der Druck nie so hoch ansteigen, daß er die Schließkraft der Feder 12 des Ausgangsventils
11 überschreiten kann.
[0032] Das Gas sammelt sich aufgrund der Schwerkraftverhältnisse immer am obersten erreichbaren
Punkt. Da der Entlüftungskanal 13 im obersten Punkt (in Schwerkraftrichtung gesehen)
aus der Pumpenkammer 2 abzweigt, wird das Gas sich im Entlüftungskanal ansammeln.
Bei einem Druckhub der Membran 4 entsteht so eine Druckerhöhung im Entlüftungskanal
13 und damit eine Kraft auf die Kugel 18 in Richtung auf den zweiten Ventilsitz 17.
Die Kugel wird unter der Wirkung dieser Kraft vom ersten Ventilsitz 16 angehoben.
Es entsteht ein Spalt zwischen der Kugel 18 und dem ersten Ventilsitz 16. Das komprimierte
Gas umströmt die Kugel 18 und entweicht durch den Spalt 24 zwischen der Kugel 18 und
dem zweiten Ventilsitz 17.
[0033] Mit Beendigung des Druckhubes der Membran 4, also noch vor Beginn des Saughubes,
fällt die Kugel 18 durch ihr Eigengewicht in den ersten Ventilsitz 16 zurück. Es ist
also keine Strömung in umgekehrter Richtung erforderlich, um die Kugel 18 zur Anlage
an den ersten Ventilsitz 16 zu bringen. Während des Saughubes der Membran 4 verbleibt
die Kugel im ersten Ventilsitz 16 und verhindert damit, daß Gas oberhalb des ersten
Ventilsitzes 16 in die Pumpenkammer 2 zurückströmt. Dies betrifft sowohl Gas aus der
Rückführleitung 19 als auch Gas, das sich im Innenraum 20 des Ventilgehäuses 15 befindet.
[0034] Bei einem Saughub der Membran 4 kann also kein Gas mehr zurück in die Pumpenkammer
2 gelangen. Bei den Druckhüben hingegen wird alles Gas, das sich in der Pumpenkammer
2 befindet, allmählich aus der Pumpenkammer 2 verdrängt. Solange nämlich Gas durch
die Entlüftungsventileinrichtung 14 ausströmen kann, kann sich in der Pumpenkammer
2 kein nennenswerter Druck aufbauen. Es wird also auch keine Flüssigkeit, die noch
Gas enthalten kann, gegen die Kraft der Feder 12 durch das Ausgangsventil gepumpt.
Vielmehr wird die gesamte Pumpenleistung dazu verwendet, das Gas aus der Pumpenkammer
2 herauszutreiben. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis sämtliches Gas aus
dem Pumpenraum 2 und dem Entlüftungskanal 13 hinausbefördert ist.
[0035] Ist die Pumpenkammer 2 vollständig mit Flüssigkeit gefüllt, wird die Kugel 18 beim
Druckhub aus dem ersten Ventilsitz 16 herausgehoben. Ein Teilstrom der Flüssigkeit
wird hinausgefördert und fließt über die Rückführleitung 19 ab. Dieser Teilstrom ist
aber relativ klein. Er kann im günstigsten Fall sogar fast zu Null gemacht werden.
Die im Entlüftungskanal 13 anstehende Flüssigkeit preßt nämlich die Kugel 18 sehr
schnell gegen den zweiten Ventilsitz 17. Damit ist die Entlüftungsventileinrichtung
14 geschlossen. Nach einer weiteren Bewegung der Membran 4 im Druckhub kann dann der
Druck in der Pumpenkammer 2 ansteigen. Er überschreitet den Öffnungsdruck der Feder
12 im Ausgangsventil 11. Die Flüssigkeit kann nun dosiert abgegeben werden. Mit Beendigung
des Druckhubes, also vor Beginn des Saughubes, fällt die Kugel 18 durch ihr Eigengewicht
wieder in den ersten Ventilsitz 16 zurück.
[0036] Wenn bekannt ist, welche Flüssigkeiten dosiert werden sollen, kann man das Gewicht
der Kugel 18 hierauf einstellen. Wenn man eine Kugel mit höherem Eigengewicht verwendet,
können auch Flüssigkeiten mit höherer Viskosität entlüftet werden. Allgemein kann
man sagen, daß sich das spezifische Gewicht der Kugel, also das Eigengewicht dividiert
durch ihr Volumen, im Bereich des spezifischen Gewichts der zu dosierenden Flüssigkeit
befinden sollte. Das spezifische Gewicht kann auch etwas größer oder etwas geringer
sein. Die zur Bewegung der Kugel 18 notwendigen Strömungskräfte sind dann relativ
gering.
1. Flüssigkeitsdosierpumpe mit einer Pumpenkammer, deren Volumen sich bei einem Saughub
vergrößert und bei einem Druckhub verkleinert und an deren oberen Ende eine Entlüftungsventileinrichtung
angeordnet ist, die ein strömungsbetätigtes Entlüftungsventil aufweist, dessen Ansprechverhalten
vom Aggregatzustand des durchströmenden Mediums bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Entlüftungsventil (17, 18) in Ausströmrichtung aus der Pumpenkammer (2) ein
Rücksaugsicherungsventil (16, 18) vorgeschaltet ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücksaugsicherungsventil
ohne Rückströmung schließt und nur bei einer Fluidströmung aus der Pumpenkammer (2)
heraus öffnet.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungsventil
(17, 18) und das Rücksaugsicherungsventil (16, 18) ein gemeinsames Ventilelement (18)
aufweisen.
4. Pumpe nach Anspurch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement (18) zwischen
einem ersten Ventilsitz (16), der Bestandteil des Rücksaugsicherungsventils (16, 18)
ist, und einem zweiten Ventilsitz (17), der Bestandteil des Entlüftungsventils (17,
18) ist, frei beweglich ist, wobei eine Durchströmung der Entlüftungsventileinrichtung
(14) nur in einer Stellung des Ventilelements (18) zwischen erstem und zweitem Ventilsitz
(16, 17) möglich ist.
5. Pumpe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement (18)
als Kugel ausgebildet ist.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsventileinrichtung
(14) ein Ventilgehäuse (15) aufweist mit einem Innenraum (20), in dem das Ventilelement
(18) angeordnet ist und der sich in Richtung auf den an seinem Auslaß angeordneten
zweiten Ventilsitz (17) verjüngt.
7. Pumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des Innenraums (20)
das 1,5- bis 3-fache des Volumens des Ventilelements (18) aufweist.
8. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anlage
des Ventilelements (18) am ersten Ventilsitz (16) das Ventilelement (18) im wesentlichen
in einer Entfernung vom ersten Ventilsitz (16) endet, in der der zweite Ventilsitz
(17) beginnt.
9. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der
erste Ventilsitz (16) eine Fase (22) aufweist, die eine Anlagefläche für das Ventilelement
(18) bildet.
10. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der zweite Ventilsitz (17) eine gebrochene Kante (23) mit einer vorbestimmten Rauhigkeit
aufweist.
11. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement
(18) eine vorbestimmte Oberflächenrauhigkeit und/oder eine vorbestimmte Rundheit aufweist.
12. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
und der zweite Ventilsitz (16, 17) in Ventilsitzelementen ausgebildet, die einander
gleich sind.
13. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die
Entlüftungsventileinrichtung (14) eine Rücklaufleitung (19) anschließt, die aus der
Entlüftungsventileinrichtung (14) austretende Flüssigkeit unmittelbar ableitet.
14. Pumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilelement
(18) ein spezifisches Gewicht aufweist, das größer als das der zu dosierenden Flüssigkeit
ist.