[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kontroll- und Diagnostikeinrichtungen
und betrifft insbesondere eine Einrichtung zur Diagnostizierung des Zustandes eines
Objekts, das ein elektronisches System der Überwachung von Funktionsparametern besitzt.
[0002] Diese Erfindung kann mit Erfolg angewendet werden zur technischen Diagnostik der
Triebwerksanlagen von Luftfahrzeugen, Schiffen, Kraftfahrzeugen und sonstigen Industrieausrüstungen,
die ein System zur kontinuierlichen Überwachung von Funktionsparametern aufweisen.
[0003] Außerdem kann die beanspruchte Einrichtung in Systemen der medizinischen Diagnostik,
die mit der Überwachung von physiologischen Kennziffern bei Patienten zusammenhängen,
sowie in Systemen der globalen Informationsbereitstellung für technologische Prozesse
Antwendung finden.
[0004] Zur Zeit erlangt die Idee der Schaffung eines interaktiven Mensch-Maschine-Systems
eine besondere Bedeutung, das im besonderen zur Kontrolle, Diagnostik und operativen
Prognose des Zustandes verschiedener Objekte eingesetzt wird.
[0005] Die Grundidee der Schaffung von Hybridanalysesystemen besteht in der Erarbeitung
einer solchen Informationswechselwirkung zwischen der Bedienungsperson und der Informationsquelle,
bei welcher im Prozeß der Entscheidungsfindung nicht nur logische Niveaus des menschlichen
Bewußtseins, sondern auch Niveaus des Unterbewußtseins ausgenutzt werden, die mit
den Mechanismen eines schöpferischen anschaulichen Denkens verknüpft sind. Dabei haben
sich die Methoden einer visuellen Einwirkung auf das Unterbewußtsein der Bedienungsperson
durch spezielle Objekte vom Bildschirm eines Computers als am aussichtsreichsten in
praktischer Hinsicht erwiesen.
[0006] Es sind interaktive Systeme einer bildlichen Diagnostik im besonderen von Flugzeuggasturbinentriebwerken
bekannt ("Bildliche Analyse in Steuerung, wissenschaftlichen Forschungen und Lehrsystem",
III. wissenschaftlich-technische Unionskonferenz "Obraz-90", 4. - 8. März 1990, Stadt
Suzdal), Moskau, 1990, SS. 47-51), die auf Basis einer Synthese der Methodologie der
bildlichen Analyse, logischer Mechanismen von Expertensystemen und spezieller Verfahren
zur Formierung von parametrischen Anfangsbeschreibungen in Übergangsbetriebszuständen
der genannten Triebwerke entwickelt worden sind. Die bildliche Analyse, die die konzeptionelle
Grundlage eines interaktiven Systems der bildlichen Diagnostik bildet, gewährleistet
eine Nichtkritizität des Analysesystems gegenüber der Struktur und Dimension digitaler
Ausgangsdaten infolge einer Dialogadaptation an die Beschreibungen jeder Art und sichert
als Folge davon eine effektive Absonderung diagnostischer Merkmale.
[0007] Für bekannte interaktive Systeme ist die Gewährleistung einer strikten Wiederholbarkeit
bei jeder Realisierung des Diagnoseverfahrens erforderlich, anderenfalls wird statt
des stabilen Auftretens von Störungszeichen ein Prozeß des Empfindlichkeitsverlustes
des Dialogsystems beobachtet.
[0008] Überdies ist es mit Hilfe derartiger interaktiver Systeme praktisch unmöglich, eine
operative Prognose des technischen Zustandes eines zu untersuchenden Objektes zustandezubringen.
[0009] Bekannt ist auch eine Einrichtung zur Diagnostizierung des Zustandes eines Objektes,
das ein elektronisches System der Überwachung von Funktionsparametern besitzt (SU,
A, 1617317), enthaltend einen Speicherblock, in den eine aus dem Überwachungssystem
kommende Information über diskrete Digitalwerte von Funktionsparametern des Objektes
enthalten ist, Digital-Analog-Wandler, die mit dem Speichorblock elektrisch verbunden
und an Blöcke zur Formierung flächenhafter Konturfiguren angeschlossen sind, welche
an einen Block zur Formierung räumlicher Kombinationen von flächenhaften Konturfiguren
geschaltet sind, an den ein Eingang eines Sichtbarmachungsblocks angeschlossen ist,
dessen anderer Eingang mit der Anwenderschnittstelle des Sichtbarmachungsblocks verbunden
ist.
[0010] Die bekannte Einrichtung ist zur Diagnostizierung des technischen Zustandes der Gasturbinentriebwerke
von Luftfahrzeugen bestimmt. Dabei wurden die Messung und Aufzeichnung der Digitalwerte
von Funktionsparametern mit einer vorbestimmten Periodizität beim Beschleunigungsverhalten
des Luftfahrzeuges während einer festgelegten Zeit durch automatische Umstellung des
Leistungshebels der Triebwerke in einem vorgegebenen Tempo vom Betriebszustand geringen
Schubs bis zum Betriebszustand maximalen Schubs vorgenommen.
[0011] Die aufgezeichneten Digitalwerte wurden in eine Gesamtheit geometrischer Gebilde
in Form von durchlaufenden Linien umgewandelt, die durch eine Gesamtheit von durchlaufenden
Servicelinien bis zur Erzeugung geschlossener Flachbilder abgeschlossen wurden, welche
in eine räumliche Figur umgewandelt wurden,deren Oberflächenform die erforderliche
Diagnoseinformation trägt.
[0012] Eine unerläßliche Bedingung für das erfolgreiche Funktionieren der bekannten Einrichtung
ist deren Einsatz in solchen Betriebszuständen des Objektes, in denen eine strikte
Typengleichheit von Steuereinwirkungen auf das zu diagnostizierende Objekt sichergestellt
wird und zu denen für die Gasturbinentriebwerke von Luftfahrzeugen das Beschleunigungsverhalten
gehört.
[0013] Dabei wird die Identität der erhaltenen Merkmale durch die Identität der Umstellung
des Leistungshebels des Triebwerks gewährleistet, und die Funktion eines empfindlichen
"Automaten" erfüllt der Bedienende in Person des Flugzeugführers, der in einer Reihe
von Fällen die Steuerung (den Lauf des Triebwerks) variiert, wobei die genannten Variationen
der Steuerung gerade ein negatives Merkmal darstellen, denn die formierten diagnostischen
Merkmale variieren viel stärker als angenommen. Darüber hinaus ist es in manchen Fällen
überhaupt unmöglich, eine strikte Identität der Steuereinwirkungen sicherzustellen.
Alles das führt dazu, daß die Empfindlichkeit der Diagnoseeinrichtung sinkt.
[0014] Mit der bekannten Einrichtung ist es außerdem recht schwer und mitunter auch unmöglich,
ein zuverlässiges Prognostizieren des technischen Zustandes des zu untersuchenden
Objekts durchzuführen.
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Diagnostizierung des
Zustandes eines Objekts, das ein elektronisches System der Überwachung von Funktionsparametern
besitzt, zu schaffen, bei der durch Einfuhrung eines neuen Blocks, der die Diagnostik
des Zustandes des Objekts nicht in von vornherein abgesonderten Übergangszuständen,
sondern im Prozeß der gesamten Arbeit des Objekts ermöglicht, die Empfindlichkeit
der Einrichtung gegen Frühzeichen von Störungen des zu untersuchenden Objektes erhöht,
das Auflösungsvermögen gesteigert und es möglich wird, die beanspruchte Einrichtung
zur Diagnostik von beliebigen zu untersuchenden Objekten einzusetzen, die mit einem
System der Überwachung von Funktionsparametern versehen sind.
[0016] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Einrichtung zur Diagnostizierung
des Zustandes eines Objekts, das ein System der Überwachung von Funktionsparametern
besitzt, enthaltend einen Speicherblock, in dem eine aus den Überwachungssystem kommende
Information über diskrete Digitalwerte von Funktionsparametern des Objektes enthalten
ist, Digital-Analog-Wandler, die mit dem Speicherblock elektrisch verbunden und an
Blöcke zur Formierung flächenhafter Konturfiguren angeschlossen sind, welche an einen
Block zur Formierung räumlicher Kombinationen von flächenhaften Konturfiguren geschaltet
sind, an den ein Eingang eines Sichtbarmachungsblocks angeschlossen ist, dessen anderer
Eingang mit der Anwenderschnittstelle des Sichtbarmachungsblocks verbunden ist, erfindungsgemäß
mindestens einen Konvertierungsblock für kleine Digitalwerte von Funktionsparametern
des Objekts enthält, der mit seinem Eingang an einen Ausgang des Speicherblocks und
mit seinem Ausgang an den Eingang eines entsprechenden Digital-Analog-Wandlers angeschaltet
ist.
[0017] Es ist zweckmäßig, daß der Konvertierungsblock für kleine Digitalwerte von Funktionsparametern
einen Diskriminator, einen Prozessor, dessen erster Eingang am Ausgang des Diskriminators
liegt, während an dem zweiten Eingang ein Signal vom entsprechenden Ausgang des Speicherblocks
eintrifft, und einen Block zur Umwandlungsprogramm-Vorgabe enthält, der an den dritten
Eingang des Prozessors angeschlossen ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Einrichtung besitzt eine hohe Empfindlichkeit, weil die Information
über den Zustand des zu diagnostizierenden Objekts nicht in von vornherein abgesonderten
und speziell vereinbarten Übergangszuständen, sondern im Prozeß der gesamten Arbeit
aufgenommen wird. In diesem Fall kommt dadurch, daß in die Einrichtung ein Konvertierungsblock
für kleine Digitalwerte von Funktionsparametern eingefügt und schaltungsmäßig konkret
ausgeführt ist, eine Modifikation des Eingangsparameters, zustande und die Bedienungsperson
entnimmt aus dem Objekt während der Diagnostizierung die genaueste und zuverlässigste
Information in gleichtypigen Bereichen, da die Eingangsinformationsflüsse in diesem
Fall nicht reglementiert werden müssen.
[0019] Beim Arbeiten im Regime der Diagnostik gewährleistet außerdem die erfindungsgemäße
Einrichtung einen höheren, durch die Formierungsmethode bedingten Grad der Wiederholbarkeit
diagnostischer Signale und schließt ungeachtet der Abhängigkeit von einer großen Anzahl
unberücksichtigter Faktoren selbst in gleichtypigen Übergangsregimes der Diagnostik
große Variationen des abgegebenen Signals aus.
[0020] Es ist auch bemerkenswert, daß in der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Einrichtung
das Auflösungsvermögen erhöht und die Empfindlichkeit gegen Frühzeichen von Störungen
des zu untersuchenden Objekts um das 7- bis 30fache gegenüber der bekannten technischen
Lösung gesteigert ist.
[0021] Dank ihrer Universalität kann die beanspruchte Einrichtung für Zwecke der Diagnostik
des Zustandes beliebiger Objekte, beispielsweise solcher wie die Objekte der Technik,
der Informationsnetze, der biologischen Objekte u.a. eingesetzt werden.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung durch Beschreibung einer konkreten Ausführungsform
derselben, anhand von Beispielen und beigefügten Zeichnungen erläutert, in denen es
zeigt:
Fig. 1 eine Blockschaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Diagnostizierung
des Zustandes eines Objekts, das ein elektronisches System der Überwachung von Funktionsparametern
besitzt;
Fig. 2 mit Hilfe, der erfindungsgemäßen Einrichtung erhaltene Diagramme des technischen
Zustandes von Triebwerken eines Luftfahrzeugs Nr. 49;
Fig. 3 dasselbe wie in Fig. 2 für ein Luftfahrzeug Nr. 33
Fig. 4 dieselben Diagramme wie in Fig. 2, erhalten mit Hilfe einer bekannten Einrichtung
(gemäß SU, A, 1617317).
[0023] Die Einrichtung zur Diagnostizierung des Zustandes eines Objektes, das ein elektronisches
System der Überwachung von Funktionsparametern besitzt, enthält einen Block 1 (Fig.
1), in dem eine Information über diskrete Digitalwerte von Funktionsparametern eines
Objektes enthalten ist (einläuft oder aufgezeichnet ist), welche aus dem Überwachungssystem
ankommt (der Einlauf der Information ist bedingt durch einen Pfeil angedeutet).
[0024] Die Einrichtung umfaßt eine Gruppe von Digital-Analog-Wandlern 2 (in der hier beschriebenen
Variante sind vier Wandler vorgesehen), deren Anzahl im allgemeinen Fall durch die
Zahl von zu diagnostizierenden Funktionsparametern des Objekts bestimmt wird, wobei
eine entsprechende Anzahl von Umwandlungskanälen gebildet wird.
[0025] Die Einrichtung enthält mindestens einen Konvertierungsblock 3 für kleine Digitalwerte
von Funktionsparametern des Objektes, der in einem der Umwandlungskanäle angeordnet
ist und einen Diskriminator 4, einen Prozessor 5 und einen Block 6 zur Umwandlungsprogramm-Vorgabe
enthält. Dabei ermöglicht der Diskriminator 4 den Prozeß der Berechnung einer Differenz
zwischen den diskreten Nachbarwerten eines gewählten Parameters und ist mit seinem
Eingang an einen Ausgang des Speicherblocks 1 und mit seinem Ausgang an den ersten
Eingang 7 des Prozessors 5 angeschaltet, an dessen zweiten Eingang 8 ein nicht umgewandeltes
Signal von demselben Ausgang des Blocks 1 eintrifft.
[0026] Der dritte Eingang 9 des Prozessors 5 liegt am Block 6 zur Umwandlungsprogramm-Auswahl,
wobei entsprechend dem Programm des letzteren das Funktionieren des Prozessors 5 vorgegeben
wird.
[0027] Das Umwandlungsprogramm (die Umwandlungsfunktion) bestimmt die Bahn des zu diagnostizierenden
Objekts in der Phasenebene eines zu behandelnden Funktionsparameters.
[0028] Der Prozessor 5 sondert einen bestimmten Bereich der Phasenebene des Funktionsparameters
ab, dem derjenige Kanal zur Umwandlung von Objektparametern entspricht, in welchem
der Konvertierungsblock 3 angeordnet ist.
[0029] An die Ausgänge der Digital-Analog-Wandler 2 sind Blöcke 10 zur Formierung flächenbafter
Konturfiguren angeschlossen, mit denen ein Block 11 zur Formierung räumlicher Kombinationen
von flächenhaften Konturfiguren verbunden ist, welcher an einen Sichtbarmachungsblock
12 (ein Computer-Anzeigegerät) angeschaltet ist, auf dem räumliche diagnostische Figuren,
Zustandsdiagramme des Objekts genannt, abgebildet werden.
[0030] Eine Bedienungsperson 13, die die Möglichkeit zur Dialogeinwirkung auf die Anwenderschnittstelle
14 des Sichtbarmachungsblocks hat, hält den Moment und die Geschwindigkeit der Entwicklung
von Störungen nach dem Wert der Verformung der Konturen von geometrischen Gebilden
und der Änderung ihrer Parameter im Vergleich mit Bezugs-Zustandediagrammen fest.
Die Bedienungsperson 13 ist ein notwendiges Element des Mensch-Maschine-Systems, als
welches im Grunde die beanspruchte Einrichtung fungiert. Dabei widerspiegelt die Richtung
der Beziehungen zur Bedienungsperson 13 funktionelle Zusammenhänge, die die Informationsflüsse
bestimmen und die menschlichen Einwirkungen steuern.
[0031] Die geschilderte Einrichtung bildet ein interaktives System der operativen Prognose,
und Diagnostik des Zustandes eines Objekts, welches System Umwandlungen von Funktionsparametern
besorgt, die in einem beliebigen Regime des zu diagnostizierenden Objekts während
einer beliebigen Zeit des Funktionierens aufgenommen sind, bei dem die ganze verarbeitete
nutzbare Aufzeichnung vom Diagnosesystem für die Konstruktion von, räumlichen Figuren
auf dem Bildschirm des Anzeigegerätes ausgenutzt wird.
[0032] Fig.2,3 stellen Diagramme des technischen Zustandes von Zweikreis-Turbinenluftstrahltriebwerken
eines Luftfahrzeuges Nr. 49 und Nr. 33 (die Nummern sind bedingt) dar, die mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Diagnoseeinrichtung konstruiert sind, wobei die obere Reihe
der Diagramme dem linken Triebwerk und die untere Reihe dem rechten Triebwerk entspricht.
[0033] Fig. 4 veranschaulicht Diagramme des technischen Zustandes eines Luftfahrzeugs Nr.
49, die mit Hilfe einer bekannten Einrichtung (SU, A, 1617317) konstruiert sind.
[0034] Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Diagnostizierung des Zustandes eines Objekts,
das ein elektronisches System der Überwachung von Funktionsparametern besitzt, arbeitet
folgendermaßen.
[0035] Die Ein- und Ausgangs-Funktionsparameter des zu diagnostizierenden Objekts, die aus
dem elektronischen Überwachungssystem ankommen, werden im Speicherblock 1 registriert.
In dem hier beschriebenen Fall, wo nur ein Konvertierungsblock 3 vorhanden ist, wird
aus den Eingangsparametern des Objekts ein Parameter gewählt, der der Umformung im
Konvertierungsblock 3 unterworfen wird. In der Regel wird als solcher Parameter ein
Parameter gewählt, der mit den Eingangs-Steuereinwirkungen am stärksten korreliert
ist.
[0036] Ein dem Digitalwert des gewählten Parameters entsprechendes Signal gelangt unmittelbar
an den Eingang 8 des Prozessors 5 und an den Eingang des Diskriminators 4, in dem
eine Differenz zwischen dem aktuellen und dem vorhergehenden Wert des zu analysierenden
Parameters berechnet wird.
[0037] Das Ausgangssignal vom Diskriminator 4 gelangt an den Eingang des Prozessors 5. Faktisch
treten als Eingangssignale für den Prozessor 5 das Eingangssignal und das Differenzsignal
auf, das mit der zeitlichen Ableitung eines Referenzsignals korreliert ist.
[0038] Nach einer Abhängigkeit, die durch den Block 6 zur Umwandlungsprogramm-Vorgabe formiert
wird, wandelt der Prozessor 5 zwei Eingangssignale in ein Ausgangssignal um, mit anderen
Worten kommt die Umwandlung der Phasenebene des zu diagnostizierenden Objekts gemäß
einer im Block 6 aufgezeichneten vorgegebenen Funktion zustande. Die konkrete Art
dieser Funktion wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt, nämlich solchen wie
die Besonderheiten des zu kontrollierenden Objekts, die Besonderheiten der Phasenebene
der Einrichtung, die Besonderheiten der Betriebsbeschränkungen, deren Parameter einer
Streuung ausgesetzt sind. So z.B. arbeitet ein Flugtriebwerk in einem Lufttemperaturbereich
von plus 60 bis minus 60
oC, einem Höhenbereich von 0 bis 20000 m, einem Triebwerkdrehzahlbereich von 0 bis
10,5 Tsd. U/min und so weiter.
[0039] Auf der Grundlage einer empirischen Auswahl bestimmt man eine konkrete Art der Funktion,
die eine maximale Wiederholbarkeit und Empfindlichkeit von zu diagnostizierenden funktionellen
Merkmalen gewährleistet, welche im Sichtbarmacbungsblock 12 wiedergegeben werden.
[0040] Ein Signal, das dem durch den Prozessor 5 berechneten Parameterwert entspricht, gelangt
in einen Digital-Analog-Wandler 2, während in die anderen Digital-Analog-Wandler 2
Signale aus dem Speicherblock 1 in der (nicht umgewandelten) Ausgangsform gelangen.
[0041] In allen Digital-Analog-Wandlern 2 werden Ziffernsignale in durchlaufende Linien
umgewandelt und den Blöcken 10 zugeführt, die flächenhafte Figuren (Gebilde) formieren.
[0042] Bei optimaler Vorgabe des Umwandlungsgesetzes wird die im Block 10 formierte flache
Kontur nach den Formkennzeichen bedeutend empfindlicher gegen stabile Zustandsänderungen
des zu diagnostizierenden Objekts, wodurch die im Block 11 formierten räumlichen Zustandsdiagramme
gegen Frühzeichen von Störungen des zu untersuchenden Objektes empfindlicher sind.
[0043] Ein im Sichtbarmachungsblock 12 (auf dem Bildschirm des Anzeigegeräts) erhaltenes
räumliches Zustandsdiagramm ist das Objekt des nachfolgenden visuellen Erkennens durch
die Bedienungsperson 13, die auf Grund einer Vergleichung des zu analysierenden Bildes
mit den genormten Bildern des störungsfreien und des gestörten Zustandes eine Entscheidung
über die Art der Störung und den Grad ihrer Entwicklung trifft.
[0044] Dadurch, daß die erfindungsgemäße Einrichtung eine stabile Wiederholbarkeit von Untersuchungsergebnissen
(bei unverändertem Zustand des Objekts) gewährleistet, wird es möglich, auf dem Bildschirm
des Anzeigegeräts völlig identische diagnostische Figuren zu beobachten. Durch Einsatz
der erfindungsgemäßen Einrichtung für Diagnosezwecke und Erzielung von stabilen Resultaten
lassen sich zusätzliche Messungen (Kontrollmessungen) ausschließen, denn die identischen
Gebilde auf dem Bildschirm des Anzeigegeräts zeugen von der Unveränderlichkeit des
Objektzustandes. Die Einführung des Konvertierungsblocks 3 in die Einrichtung hat
das Auflösungsvermögen der beanspruchten Einrichtung im Vergleich mit den bekannten
technischen Lösungen ähnlicher Zweckbestimmung erhöht und die Empfundlichkeit gegen
Frühzeichen von Störungen des zu untersuchenden Objekts um das 7- bis 30fache gesteigert;
während also eine bekannte Einrichtung beispielsweise fünf Zustände des zu untersuchenden
Objekts erkennt, ist die erfindungsgemäße Einrichtung imstande, im Mittel 30 bis 50
ähnliche Zustände zu erkennen, was es gestattet, von der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Einrichtung wie von einer "Einrichtung zur Verstärkung der Information" zu sprechen.
[0045] Die Durchführung der Diagnostizierung des Zustandes eines Objekts im Laufe der ganzen
Zeit seines Funktionierens und nicht in von vornherein vereinbarten Übergangszuständen
erhöht ebenfalls die Empfindlichkeit der beanspruchten Einrichtung und befähigt sie
zur Diagnostik von praktisch beliebigen Objekten, die mit einem elektronischen Überwachungssystem
versehen sind.
[0046] Die erfindungsgemäße Einrichtung ersetzt nicht strukturmäßige Kontrollsysteme, sondern
ist deren funktionelle Ergänzung, die zum sicheren Nachweis des Beginns einer Änderung
des technischen Zustandes und zur Prognose einer Evolution dieser Änderung bestimmt
ist. Infolge einer hohen Zuverlässigkeit diagnostischer Signale erlaubt dabei die
Einrichtung, die Zeit für die Prozedur der Auswertung falscher Diagnosemitteilungen
der Systeme Wesentlich zu verkürzen und in einer Ausgangsgruppe von Ziffern diagnostische
Signale zu sehen, die für andere Einrichtungen zur Instrumentalkontrolle verdeckt
sind.
[0047] Zum besseren Verständnis der Vorteile der vorliegenden Erfindung werden konkrete
Beispiele angeführt, wo als Objekte der Diagnostizierung Zweikreis-Turbinenluftstrahltriebwerke
von Luftfahrzeugen Nr. 49 und Nr. 33 auftraten.
[0048] Die erfindungsgemäße Einrichtung wurde auf der Basis von PERM 1BM-AT realisiert.
Die erste PERM wurde mittels einer Anschlußeinheit mit dem Bord-Flugdatenspeicher
verbunden. Die Anschlußeinheit enthielt eine Standardschnittstelle für die Datenübertragung
in die PERM und einen Prozessor, der die Umwandlung von Ziffernsignalen nach einem
vorgegebenen Gesetz besorgte. In die PERM wurden Daten von vier Flügen eingegeben,
die am 11.04.91, 12.04.91, 14.04.91 und 15.04.91 mit dem Flugzeug Nr. 49 ausgeführt
wurden, sowie Daten von vier Flügen des Flugzeugs Nr. 33, die am 20.03.92, 28.03.92,
30.03.92 und 31.03.92 stattfanden. Die Konturen flächenhafter Bilder wurden aus den
Werten von drei Parametern formiert: dem Momentan-Kraftstoffverbrauch, der Hochdruckrotor-Drehzahl
und der Niederdruckrotor-Drehzahl. Und die Sichtbarmachung der Diagnosedaten erfolgte
auf dem Bildschirm des Anzeigegeräts in Form von räumlichen Zustandsdiagrammen.
[0049] In Fig. 2 sind Zustandsdiagramme des linken Triebwerks des Luftfahrzeugs Nr. 49 (obere
Reihe) und des rechten Triebwerks (untere Reihe) dargestellt.
[0050] Fig. 3 veranschaulicht ähnliche Zustandsdiagramme des Flugzeugs Nr. 33, das störungsfrei
war. Aus der Vergleichung der Diagramme in Fig. 2 und Fig. 3 folgt, daß das rechte
Triebwerk des Flugzeuges Nr. 49 zwei verdeckte Störungen aufweist: innere Kraftstoffleckage
im Kraftstoffzuführsystem und Störung der Regelung des Rotordrehzahl-Steuersystems,
die als starke Formänderung der Diagramme des rechten Triebwerks des Flugzeuges Nr.
49 im Vergleich mit ebensolchen Diagrammen des störungsfreien Flugzeuges Nr. 33 (Fig.
3) in Erscheinung treten.
[0051] Das linke Triebwerk des Flugzeuges Nr. 49 weist gleichfalls einen verdeckten Defekt
in Form einer Störung der Regelung des automatischen Flugleitsystems auf. Entsprechende
Diagrammdeformationen sind in Fig. 2 im Vergleich mit den in Fig. 3 wiedergegebenen
Diagrammen ersichtlich.
[0052] In den dargestellten Kopien des Bildschirms des Anzeigegeräts (Fig. 3) sind Diagramme
des störungsfreien rechten und des störungsfreien linken Triebwerks des Flugzeuges
Nr. 33 sichtbar gemacht.
[0053] Es ist kennzeichnend, daß in der Fig. 4, die die mit Hilfe der bekannten Einrichtung
(SU, A, 1617317) erhaltenen Zustandsdiagramme desselben Flugzeuges Nr. 49 darstellt,
die vorstehend angegebenen Störungen nicht zu vermerken waren, so daß man schlußfolgern
konnte, daß das Luftfahrzeug "störungsfrei" war. Zudem sind die mittels der erfindungsgemäßen
Einrichtung aufgedeckten Störungen für die Erkennung durch die Systeme der strukturmäßigen
Bord- und bodengebundenen Kontrolle völlig unzugänglich.
[0054] Aus einer Analyse der Zustandsdiagramme des Flugzeuges Nr. 49 (Fig. 2) geht hervor,
daß eine Zunahme der Abweichungen im Hinblick auf die bemerkten Defekte nicht zu verzeichnen
ist. Daher kann man hinsichtlich des genannten Luftfahrzeuges Nr. 49 eine Prognose
stellen, daß das Flugzeug im nächstfolgenden Flug (ohne Beseitigung der bemerkten
Defekte) denselben Zustand vorerst beibehalten wird.
[0055] Aus dem Obendargelegten kann man schließen, daß die erfindungsgemäße Einrichtung
ein System der Frühdiagnostik und Prognostizierung des Zustandes praktisch aller Arten
von Objekten darstellt, die ein Überwachungssystem besitzen.