[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schutzhelm, insbesondere für Motorradfahrer
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Einen solchen Schutzhelm zeigt die DE-C3-28 46 636. Der Kinnbügel ist hier an der
Helmkalotte angelenkt und nach oben verschwenkbar. Über die Art der Gelenke sagt die
Schrift nichts aus, ist aber davon auszugehen, daß sich der Kinnbügel nur mit einem
Werkzeug vom Kalottenteil abnehmen läßt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Schutzhelm die gelenkige
Anbindung des Kinnbügels an der Helmkalotte so auszulegen, daß die Montage bzw. Demontage
des Kinnbügels ohne Werkzeug möglich ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Nach der Erfindung weisen demnach die beiden seitlichen Gelenke jeweils eine Gelenkplatte
auf, die mit der Helmkalotte fest verbunden sind. In den Gelenkplatten sind je eine
Verriegelungsscheibe drehbar gehalten. Mitnahmestege des Kinnbügels greifen so in
die Verriegelungsscheiben ein, daß ein Verschwenken des Kinnbügels zugleich ein Verdrehen
der Verriegelungsscheiben bewirkt. In einer bestimmten Winkellage bildet Ausnehmungen
der Verriegelungsscheibe zusammen mit Führungsnuten der Gelenkplatten durchgehende
Führungsbahnen aus, über die die Mitnahmestege und damit der Kinnbügel herausziehbar
sind. Ein Werkzeug wird hierfür nicht benötigt.
[0006] Um den Kinnbügel sicher in der Verriegelungsscheibe zu halten bzw. um ihn exakt in
der Führungsbahn beim Demontieren zu führen, ist es vorteilhaft, entweder die Ausnehmung
der Verriegelungsscheibe oder die Führungsnut der Gelenkplatte oder beide Teile mit
einem hinterschnittenen Profil zu versehen.
[0007] In vielen Fällen ist es wünschenswert, für das Verschwenken des Kinnbügels Raststufen
vorzusehen. In einer zweckmäßigen Ausführung sind daher am Scheibenrand der Verriegelungsscheibe
Rastausnehmungen eingearbeitet, in die eine entsprechende Rastnase eingreift. Die
Rastnase wird dabei vorzugsweise durch eine Feder in die Rastöffnung gedrückt.
[0008] Aus aerodynamischen Gründen wird angestrebt, dem Helm eine möglichst glatte Oberfläche
zu geben. Um dies zu erreichen, ist es zweckmäßig, die Gelenkplatte in die Helmkalotte
einzulassen. Das Gelenk trägt auf diese Weise nicht merklich auf und bietet damit
dem Fahrtwind wenig Widerstand.
[0009] Der Kinnbügel sollte im heruntergeklappten Zustand sicher verankert sein. Eine weitere
Ausgestaltung der Erfindung sieht daher eine Verriegelungsöffnung an wenigstens einer
Gelenkplatte vor, in die ein Fortsatz des Kinnbügels eingreift.
[0010] In der Regel haben derartige Schutzhelme ein Visier. In diesem Fall ist es in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung möglich, das Visier ebenso wie den Kinnbügel ohne Werkzeug
zu montieren bzw. demontieren. Erreicht wird dies, indem an jedem Mitnahmesteg des
Kinnbügels ein Lagerzapfen vorgesehen ist, auf den federnde Endabschnitte des Helmvisiers
aufsteckbar sind. Dabei befinden sich das montierte Visier bzw. seine Endabschnitte
zwischen dem Kinnbügel und der kalottenfesten Gelenkplatte.
[0011] Wie bereits erwähnt, braucht der Kinnbügel bei seiner Demontage nur in eine bestimmte
Winkellage gegenüber der Helmkalotte geschwenkt zu werden. Bisweilen könnte der Kinnbügel
ungewollt diese Winkellage einnehmen und sich möglicherweise teilweise von der Helmkalotte
lösen. Dies soll verhindert werden und die Erfindung sieht daher in einer weiteren
vorteilhaften Ausführung vor, das Visier und den Kinnbügel so gegeneinander zu verriegeln,
daß nur bei abgenommenen Visier der Kinnbügel in die Demontagestellung geschwenkt
werden kann. Erreicht wird dies durch einen kalottenfesten Anschlag, der den Öffnungsbereich
des Helmvisiers und den Schwenkbereich des Kinnbügels begrenzt. Erst nach Abnehmen
des Visiers läßt sich der Kinnbügel weiter nach oben in die Demontagestellung schwenken.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführung ist neben dem Kinnbügel auch das Visier in einzelnen
Öffnungsstellungen verrastbar. Hierfür ist ein federbeaufschlagter Riegel vorgesehen,
der in entsprechende Rastöffnungen des Visiers eingreift.
[0013] Um zu verhindern, daß das Visier in einer Lage zwischen solchen Rastöffnungen in
seine Schließstellung zurückfällt, sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung
einen Reibkörper vor, der federbelastet auf einen Abschnitt des Visiers drückt.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung. Es zeigen
- Figur 1
- einen Schutzhelm nach der Erfindung mit heruntergeklapptem Kinnteil und geschlossenem
Visier;
- Figur 2
- den Schutzhelm nach Figur 1, ohne Visier und mit demontiertem Kinnteil;
- Figur 3
- bruchstückhaft den Abschnitt von Visier und Kinnteil im Bereich der gelenkigen Anordnung
des Kinnteils und zwar bei heruntergeklapptem Kinnteil und geschlossenem Visier entsprechend
der Figur 1;
- Figur 4
- eine der Figur 3 ähnliche Darstellung mit geöffnetem Visier und teilweise hochgeschwenktem
Kinnteil;
- Figur 5
- eine ähnliche Darstellung wie in den Figuren 3 und 4, jedoch ohne Visier und das Kinnteil
in die Demontagestellung geschwenkt;
- Figur 6
- in perspektivischer und auseinandergezogener Darstellung die Gelenkteile und die mit
dem Gelenk verbundenen Abschnitte des Kinnteils und des Visiers.
[0015] Figur 1 zeigt einen Schutzhelm für einen Motorradfahrer mit einer Helmkalotte 1 und
einem Kinnbügel 2. Der Kinnbügel 2 ist über seitlich an der Helmkalotte 1 angebrachte
Gelenke 3 demontierbar an der Helmkalotte 1 gehalten und läßt sich nach oben verschwenken.
Ein Doppelpfeil 4 soll die Verschwenkbarkeit des Kinnbügels 2 symbolisch darstellen.
Im übrigen zeigt Figur 1 wegen der Darstellungsart nur das dem Betrachter zugewandte
Gelenk.
[0016] Der Schutzhelm weist desweiteren ein Visier 5 aus durchsichtigem Kunststoff auf,
das ebenfalls nach oben schwenkbar an der Helmkalotte 1 angeordnet ist. Ein weiterer
Doppelpfeil 6 symbolisiert entsprechend dem Doppelpfeil 4 die Verschwenkbarkeit des
Visiers 5.
[0017] Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß wegen einer übersichtlichen Darstellung
in Figur 1 das Visier 5 und das Kinnteil 2 im Bereich des Gelenks 3 geschnitten sind
und lediglich gestrichelt gezeichnete Umrißkanten ihren tatsächlichen Verlauf angeben.
[0018] Die Gelenke 3 erlauben eine Demontage des Kinnbügels 2. Den demontierten Zustand
zeigt die Figur 2. Die Art und Weise der Demontage wird nachfolgend anhand des Aufbaus
des Gelenks 3 erläutert. Dabei ist das Augenmerk insbesondere auf die Figuren 1, 2
und 6 zu richten.
[0019] Das Gelenk 3 besteht aus einer Gelenkplatte 7, die mit der Helmkalotte 3 verschraubt
ist. Die Befestigungsart zeigen in Figur 6 symbolisch Schraubenlöcher 8. Die Gelenkplatte
7 weist eine exzentrisch angeordnete kreisrunde Aufnahmeöffnung 9 auf, die die Gelenkplatte
vollständig durchdringt. Von der Aufnahmeöffnung 9 zum Plattenrand 10 verläuft eine
durchgehende Führungsnut 11. Etwa diametral gegenüberliegend der Führungsnut 11 erweitert
sich die Aufnahmeöffnung 9 zu einem Fortsatz 12, in den ein Rastkörper 13 einsetzbar
ist.
[0020] Eine Verriegelungsscheibe 14 paßt so in die Aufnahmeöffnung 9, daß sie sich darin
frei, aber ohne Spiel verdrehen läßt. Sie definiert die Schwenkachse des Kinnbügels
2. In der Verriegelungsscheibe 14 selbst ist eine Ausnehmung vorgesehen in Form einer
diametral verlaufenden, einseitig zum Scheibenrand 15 hin offenen Aufnahmenut 16.
Die Verriegelungsscheibe 14 läßt sich, wie erwähnt, in der Aufnahmeöffnung 9 der Gelenkscheibe
7 frei verdrehen und kann demnach auch eine Stellung einnehmen, bei der die Aufnahmenut
16 mit der Führungsnut 11 der Gelenkplatte 7 eine durchgehende Führungsbahn ausbildet,
wie dies beispielsweise Figur 2 zeigt.
[0021] Der Kinnbügel 2 sieht an den Innenseiten seiner mit den Gelenken 3 verbundenen Endabschnitten
2a jeweils einen nach innen abstehenden Mitnahmesteg 17 vor. Jeder Mitnahmesteg 17
und damit auch der in Figur 2 gestrichelt gezeichnete Mitnahmesteg ist in seinen Abmessungen
der Aufnahmenut 16 der Verriegelungsscheibe 14 nachgebildet und läßt sich in diese
spielfrei einschieben. Hierfür weist die Aufnahmenut 16 ein hinterschnittenes Profil
und der Mitnahmesteg 17 das hierfür korrespondierende Gegenprofil auf. Auf diese Weise
lassen sich der Mitnahmesteg 17 und die Aufnahmenut 16 sicher miteinander verankern
unter Beibehaltung einer definierten Führung. Die Länge der Aufnahmenut 16 ist so
auf die Länge des Mitnahmestegs 17 abgestimmt, daß sich der Führungssteg 17 vollständig
in die Aufnahmenut 16 einschieben läßt. Durch diese Anordnung verdreht der Mitnahmesteg
die Verriegelungsscheibe 14 in der Gelenkplatte 7, sobald das Kinnteil verschwenkt
wird. Die Verriegelungsscheibe dreht sich beispielsweise im Uhrzeigersinn, wenn der
Kinnbügel nach oben bewegt wird.
[0022] Wenigstens eine Verriegelungsscheibe 14 weist an ihrem dem Ende der Führungsnut 16
gegenüberliegenden Randabschnitt eine in den Figuren 3 und 5 nur angedeutete Umfangsnut
auf, in die eine Rastnase 13a (Figur 6) des Rastkörpers 13 eingreift. Innerhalb dieser
Umfangsnut sind einzelne, nicht dargestellte Taschen ausgeformt, die einzelne Raststellungen
des Kinnbügels definieren. Eine Druckfeder 18, die sich im montierten Zustand gegen
die Helmkalotte 1 abstützt, drückt den Rastkörper 13 mit seiner Rastnase 13a in diese
Taschen. Die Taschen sind dabei an ihren Kanten gegenüber der Rastnase 13a so ausgebildet,
daß durch etwas erhöhten Kraftaufwand am Kinnbügel 2 der Rastkörper bzw. seine Rastnase
13 gegen die Kraft der Druckfeder 18 aus den Taschen herausgedrückt wird und auf diese
Weise der Kinnbügel weiter verschwenkt werden kann.
[0023] Wie insbesondere Figur 2 zeigt, ist die Gelenkplatte 7 in der Helmkalotte 1 eingelassen,
und bildet damit mit dieser eine nahezu übergangsfreie Oberfläche. Um bei dieser Ausführung
ein Demontieren des Kinnbügels 2 zu ermöglichen, ist die Führungsnut 11 der Gelenkplatte
7 im Kalottenkörper fortgesetzt; der entsprechende Abschnitt trägt die Bezugsziffer
18.
[0024] Schließlich zeigen die Figuren 1, 2 und 6 eine Verriegelungsöffnung 19, in die ein
Fortsatz 20 des Kinnbügels (2) beim heruntergeklappten Zustand eingreift. Dadurch
ist eine Verankerung zwischen Kinnbügel 2 und Helmkalotte 1 sichergestellt.
[0025] Die Mitnahmestege 17 des Kinnbügels 2 sind nicht direkt an seinen Endabschnitten
2a angeformt, sondern zwischen ihnen und den Endabschnitten befindet sich jeweils
noch ein Lagerzapfen 21. Die Lagerzapfen 21 dienen zur schwenkbaren Aufnahme von Endabschnitten
5a des Helmvisiers 5 (siehe insbesondere Figur 6). Die Endabschnitte 5a weisen hierfür
federnde Befestigüngslaschen 5b auf, die aus einer etwa zu dreiviertel geschlossenen
Aufnahmeöffnung 5c und im Abstand hierzu mondsichelförmig ausgeformten Einschnitte
5d gebildet sind. Mit den Aufnahmeöffnungen 5c wird der Visierabschnitt 5a über die
Lagerzapfen 21 geschoben. Durch ihre federnden Eigenschaften umklammern nach dem Zusammenstecken
die Laschen 5b mit Vorspannung die Lagerzapfen 21. Lagerzapfen 21 und Aufnahmeöffnungen
5c bilden somit jeweils ein Drehgelenk für die verschwenkbare Verstellung des Visiers
5.
[0026] In wenigstens einem der Endabschnitte 5a des Visiers 5 sind Einkerbungen 5e eingearbeitet,
in die ein federbeaufschlagter Riegel 22 je nach Schwenklage des Visiers eingreift.
Der Riegel 22 selbst ist an der Gelenkplatte 7 verschiebbar gehalten.
[0027] Schließlich drückt wenigstens ein Reibkörper 23 auf die Innenfläche eines Endabschnitts
5a des Visiers 5. Der Reibkörper 23 durchdringt die Gelenkplatte 7, läßt sich jedoch
gegenüber der Gelenkplatte 7 axial verschieben. Mit einer Reibfläche 23a steht er
im reibenden Kontakt mit der Innenseite des Helmvisiers 5. Eine Feder 24, die sich
an der Helmkalotte 1 abstützt, drückt den Reibkörper 23 gegen die Visierinnenseite.
[0028] Die Funktion des Gelenkmechanismus sowie die Demontierbarkeit des Kinnbügels 2 soll
nun anhand der Figuren 3 bis 5 näher erläutert werden. Die Figuren zeigen die Bauteile
aber nur soweit, wie dies für den zu beschreibenden Funktionsablauf notwendig ist.
[0029] Figur 3 zeigt den Zustand, wie er auch in Figur 1 dargestellt ist, nämlich heruntergeklappter
Kinnbügel 2 und geschlossenes Visier 5. Es ist deutlich erkennbar, daß die Verriegelungsscheibe
bzw. ihre Nut 16 um mehr als 90° gegen den Uhrzeigersinn und gegenüber der Führungsnut
11 der Gelenkplatte 7 weggedreht ist. Desweiteren ist am Endabschnitt 5a des Visiers
eine Einkerbung 5f erkennbar, in die ein kalottenfester Anschlag 25 eingreift, dessen
Länge so gewählt ist, daß das Ende 2a des Kinnbügels 2 über ihn hinwegdrehen kann.
Damit ist das Visier sicher in der geschlossenen Stellung gehalten und kann insbesondere
nicht abgezogen werden.
[0030] Figur 4 zeigt eine Situation, bei der das Visier vollständig geöffnet ist. Dabei
stößt der Visierendabschnitt 5a mit einer Kante 5g an einem kalottenfesten Anschlag
26 an, der in seiner nach außen abstehenden Länge der Länge des Anschlags 25 entspricht.
Das Visier läßt sich demnach nicht weiter öffnen. Der Kinnbügel ist ebenfalls nach
oben geschwenkt und zwar so weit, daß er an dem Visier anliegt und ebenfalls nicht
weiter verschwenkt werden kann. Die Verriegelungsscheibe 14 hat sich dabei weitgehend
in Richtung der Führungsnut 11 der Gelenkplatte 7 gedreht, jedoch fluchtet ihre Aufnahmenut
16 noch nicht in der Führungsnut 11. Der Kinnbügel kann demnach in dieser Stellung
noch nicht abgezogen werden.
[0031] In Figur 5 ist nunmehr eine Stellung gezeigt, bei der das Visier abgenommen ist und
dadurch der Kinnbügel noch ein weiteres Stück noch oben geschwenkt werden konnte.
Die Aufnahmenut 16 der Verriegelungsscheibe 14 fluchtet nunmehr mit der Führungsnut
11 der Gelenkplatte 7 und die beiden Nuten bilden dadurch eine durchgehende Führungsbahn
für die Mitnahmestege des Kinnteils. Der Kinnbügel bzw. seine Mitnahmestege lassen
sich aus den Aufnahmenuten 16 über die Führungsnuten 11 herausziehen, das heißt der
Kinnbügel kann abgenommen werden. In dieser Stellung läßt sich umgekehrt der Kinnbügel
wieder über die Führungsnuten 11 in die Verriegelungsscheiben hineinschieben und durch
Nach-Unten-Schwenken an der Helmkalotte verriegeln.
[0032] Zur Vervollständigung sei nachfolgend noch die Gesamtmontage des Schutzhelmes anhand
von Figur 6 beschrieben. Zunächst werden die Verriegelungsscheibe 14 und der Rastkörper
13 sowie der Reibkörper 24 (in Zeichnungsebene von links) in die Aufnahmeöffnung 9
bzw. in den Fortsatz 12 und einer nicht näher bezeichneten Durchgangsöffnung der Gelenkplatte
7 eingesetzt. Entsprechende umlaufende Anschlagschultern begrenzen den Einschubweg.
Beim nächsten Arbeitsschritt wird die so bestückte Gelenkplatte 7 an der Helmkalotte
festgeschraubt. Danach wird der Kinnbügel über die Führungsnut 11 der Gelenkscheibe
7 in die Aufnahmenut 16 der Verriegelungsscheibe 14 eingesetzt und sodann der Kinnbügel
etwas nach unten verschwenkt. Als letzter Schritt wird das Visier mit seinen Endabschnitten
5a bzw. seine Aufnahmeöffnungen 5c über die Gelenkzapfen 22 des Kinnbügels geschoben.
1. Schutzhelm, insbesondere für Motorradfahrer, mit einer Helmkalotte und einem demontierbaren
Kinnbügel, der über seitlich an der Helmkalotte angebrachte Gelenke nach oben verschwenkbar
ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- jedes Gelenk (3) weist eine an der Helmkalotte (1) befestigte Gelenkplatte (7) auf
mit einer kreisrunden Aufnahmeöffnung (9) und einer von der Aufnahmeöffnung (9) zum
Plattenrand (10) hin verlaufenden Führungsnut (11);
- in der Aufnahmeöffnung (9) ist eine die Schwenkachse des Kinnbügels (2) festlegende
Verriegelungsscheibe (14) drehbar gehalten mit einer Ausnehmung, die bei einer die
Demontage des Kinnbügels (2) ermöglichenden Winkellage der Verriegelungsscheibe (14)
mit der Führungsnut (11) der Gelenkplatte (7) eine durchgehende Führungsbahn ausbildet;
- ein mit dem Kinnbügel (2) fest verbundener Mitnahmesteg (17) greift in die Ausnehmung
der Verriegelungsscheibe (14) derart ein, daß durch ein Verschwenken des Kinnbügels
(2) ein Verdrehen der Verriegelungsscheibe (14) erfolgt, wobei bei der Demontage des
Kinnbügels (2) der Mitnahmesteg (17) über die Führungsnut (11) der Gelenkplatte (7)
aus der Ausnehmung der Verriegelungsscheibe (14) herausziehbar ist.
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung der Verriegelungsscheibe
(14) als eine wenigstens einseitig zum Scheibenrand (15) hin offene, diametral verlaufende
Nut (16) ausgebildet ist.
3. Schutzhelm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (11)
der Gelenkplatte (7) und/oder die Ausnehmung der Verriegelungsscheibe (14) ein hinterschnittenes
Profil aufweisen.
4. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsscheibe
(14) in definierte Winkellagen einrastet.
5. Schutzhelm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsscheibe (14)
am Umfang wenigstens eine an dem Scheibenrand ausgebildete Rastausnehmung aufweist,
in die eine kalottenfeste, federbeaufschlagte Rasteinrichtung eingreift.
6. Schutzhelm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausnehmung als eine
wenigstens teilweise sich über den Umfang der Verriegelungsscheibe (14) erstreckende
Ringnut mit Rasttaschen geformt ist und daß die Rasteinrichtung durch einen in der
Gelenkplatte (7) gehaltener Rastkörper (13) gebildet ist, der mit einer Rastnase (13a)
in die Rasttaschen der Verriegelungsscheibe (14) eingreift und gegen Federkraft aus
den Rasttaschen bewegbar ist.
7. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkplatte
(7) in der Helmkalotte (1) eingelassen ist und sich die Führungsnut (11) der Gelenkplatte
(7) in dem Kalottenkörper (1) fortsetzt.
8. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkplatte
(7) eine Verriegelungsöffnung (19) aufweist, in die bei heruntergeklapptem Kinnbügel
(2) ein mit dem Kinnbügel (2) fest verbundener Fortsatz (20) eingreift.
9. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnahmesteg
(17) in einen dem Kinnbügel (2) zugewandten Lagerzapfen (21) für die schwenkbare Aufnahme
eines Helmvisiers (5) übergeht und daß das Helmvisier (5) auf dem Lagerzapfen (22)
befestigbar ist mit einem federnden Endabschnitt, der unter Aufweitung über den Lagerzapfen
(22) schiebbar und im montiertem Zustand den Lagerzapfen (21) wenigstens teilweise
und unter Vorspannung umgreift.
10. Schutzhelm nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein am Kinnbügel (2) angeordneter
Anschlag (26) den Öffnungswinkel des Visiers (5) gegenüber dem Kinnbügel (2) begrenzt.
11. Schutzhelm nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kinnbügel (2)
bei abgenommenem Visier (5) demontierbar ist.
12. Schutzhelm nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkplatte (7) einen
Anschlag (27) für den größtmöglichen Öffnungswinkel des Visiers (5) aufweist.
13. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (5)
bei seinem größtmöglichen Öffnungswinkel als Endanschlag den Kinnbügel (2) in seiner
Schwenkbewegung nach oben begrenzt.
14. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Visier
(5) in unterschiedlichen Öffnungswinkeln verrastbar ist.
15. Schutzhelm nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gelenkplatte (7) ein
federbeaufschlagter Riegel (22) verschiebbar angeordnet ist, der in Kerben (5e) des
Visiers (5) eingreift.
16. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich
an der Helmkalotte (1) federnd abstützender Reibkörper (23) auf einen Abschnitt der
Innenfläche des Visiers (5) drückt.