[0001] Die Erfindung betrifft einen Chargenmischer, insbesondere einen Schnellmischer zum
Mischen von Futtermitteln, Mehlen u. dgl. nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Chargenmischer zum Mischen fester oder plastischer fliessfähiger Stoffe oder Schüttgüter
sind als allgemein bekannt anzusehen. Die US-PS-4043540 offenbart einen kippbaren
Paddelmischer mit, in einem Trog umlaufenden, spiralförmigen Mischelementen. Eine
vergleichbare Konstruktion findet sich ebenfalls in den US-PS-4509860 und US-PS-3273863.
Sie sind vor allem für trockenes Mischgut geeignet.
[0003] Ein Rührwerk zum Mischen von Futtermitteln nach DD-PS-262961 zeigt eine Mischtrommel
mit einem horizontal angeordneten Rührwerk, an dem senkrecht stehende und gerade ausgebildete
Rührwerksarmsegmente angeordnet sind, die an ihren Enden Mischleisten tragen. Mittig
sind zwischen den Segmenten plattenförmige Zusatzmischwerkzeuge lösbar befestigt.
[0004] Aus der CH 648767 ist ein Mischaggregat mit einem zylindrischen Mischbehälter bekannt.
In diesem ist längsaxial und nahezu horizontal eine drehbare Mischerwelle angeordnet,
an der Gruppen von Mischerarmen mit daran befindlichen Mischblechen befestigt sind.
Die Wirkrichtung der Mischbleche ist gruppenweise entgegengesetzt.
[0005] Beim gegebenen Stand der Technik sind die Durchmesser-Längen-Verhältnisse der Mischbehälter
sehr verschieden von eins. Es ist ebenso bekannt, derartige Mischer durch untenliegende
Klappen schnell zu entleeren Solche Bodenklappen können über die gesamte Mischerlänge
reichen und sind auch mit einer selbstsperrenden (gegen selbsttätiges Öffnen) Betätigung
ausgerüstet.
[0006] Für eine möglichst rückstandsarme Entleerung von Futtermischgut wurde bereits vorgeschlagen,
geteilte Entleerklappen (Bodenklappen) vorzusehen. Der Tangentenwinkel soll hierbei
grösser als der Schüttgutwinkel sein, was grosse Klappen erfordert. Zudem ist eine
Luftabreinigung und eine aufwendige Oberflächenbehandlung des Mischerinnenraumes erforderlich.
[0007] Hierzu wird welterhin in der EP-B-142003 ein Betonmischer mit geteilten Bodenklappen
offenbart, wobei der Betätigungsmechanismus für diese Doppelklappen kompliziert ist
und die Drehpunkte der Klappen hoch angesetzt sind, was entsprechend grosse Klappenabmessungen
bewirkt. Zur Kraftverstellung ist ein aufwendiges Unterlegen von Blechen erforderlich.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile
des bekannten Standes der Technik, einen Schnellmischer für Futtermittel u. dgl. zu
schaffen, der eine schnelle und rückstandsfreie (sanitationsgerechte) Entleerung des
Mischbehälters ermöglicht und keine Entlüftung bzw. Umluftführung erfordert.
[0009] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0010] Der erfindungsgemässe Chargenmischer wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
an Hand einer Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die
- Fig. 1:
- den Chargenmischer in einer Front- und Seitenansicht
- Fig. 2:
- den Klappenmechanismus im Detail.
[0011] Der Chargenmischer besteht aus den Hauptbaugruppen Mischbehälter 1, Bodengruppe 2
und Antriebssektion 3 mit entsprechenden Steuerungseinheiten. Der Mischbehälter 1
und die Bodengruppe 2 sind lediglich durch Schraubverbindungen miteinander verbunden,
was Service und Sanitation sehr vereinfacht. Der Mischbehälter 1 kann sowohl in rostfreiem,
als auch in Normalstahl ausgeführt sein. Die innere Oberfläche des Mischbehälters
1 ist glatt und enthält weder Versteifungen oder andere, innenliegende Erhöhungen.
Seitlich angeordnet ist eine Serviceklappe 4, oben angeordnet ein Einlass für das
zu mischende Gut. Alle Nahtstellen sind aussen am Mischbehälter 1 vorgesehen.
[0012] Das l-d-Verhältnis des Mischbehälters 1 Liegt nahe Eins (kleiner möglich).
[0013] Im Mischbehälter 1 ist ein Mischrotor 6 gelagert. Er wird vom Antrieb 3 angetrieben.
Am Mischrotor 6 sind mehrere Mischerarme 7 mit fest angeordneten, an sich bekannten
Paddeln 8 befestigt. Die Mischerarme 7 sind in einen Klemmschuh 9 eingeschrumpft,
wobei der Klemmschuh 9 mittels Klemmverbindung am Mischrotor 6 befestigt ist.
[0014] Im Bodenbereich des Mischbehälters 1 sind Klappen 10, 11 als Teil der Bodengruppe
2 angeordnet, die jeweils um ein Lager 12 bzw. 13 schwenkbar sind. Per Mischbehälter
1 selbst ist in diesem Bereich offen. Die Klappenöffnung reicht von Stirnwand zu Stirnwand
und weist keine produktflussbehindernde Stege an den Seiten oder in der Mitte auf.
[0015] Mittig zwischen den Klappen 10, 11 ist ein, in einer Welle 14 gelagerter Riegel 15
mit einer Andrückrolle 16 schwenkbar angeordnet. Die Klappen 10, 11 sind in einem
Überlappungsbereich 17 auf ihrer gesamten Länge mit einer Dichtung versehen.
[0016] Ein aufblasbarer Dichtschlauch 18 dichtet die jeweils gegenüberliegende Klappenseite
ab.
[0017] Die Betätigung der Klappen 10, 11 erfolgt mittels eines, nicht dargestellten fluidischen
Hilfsantriebes.
[0018] Die Krafteinleitung des Riegels erfolgt mittig, die Ansteuerung zeitverzögert mittels
Magnetventil.
[0019] Eine Kraftverstellung ist mittels Schlitzlöcher gegeben.
[0020] Die Klappen 10, 11 ragen in Längsrichtung über die Wandung des Mischbehälters 1 hinaus
(Sanitation).
[0021] Ein Blech 19 verschliesst Resträume zwischen dem Mischbehälter 1 und der Bodengruppe
2 und dient zugleich als Kabelkanal u. dgl. Das zu mischende Gut wird über den Einlass
5 in den Mischbehälter 1 gegeben und dem Mischprozess unterzogen. Nach Stillstand
des Mischrotors 6 werden durch Schwenken des Riegels 15 zuerst die Klappe 10 und danach
die Klappe 11 geöffnet (vorher Entlüften der Luftschläuche 18). Die ventilähnliche
Entleerstellung der Klappen 10, 11 (Öffnung kleiner als Böschungswinkel) erlaubt eine
gesteuerte Entleerung des Mischbehälters 1, so dass keine gesonderte Entlüftung oder
Umluftführung im, nicht dargestellten Gutaufnahmekanals notwendig ist. Beim Verschliessen
der Klappen 10, 11 wird zunächst die Klappe 11 eingeschwenkt und danach die Klappe
10. Durch nachfolgendes Einschwenken des Riegels 15 drückt die Andrückrolle 16 gegen
die Überlappungsstelle der Klappen 10, 11 und verschliesst diese sicher.
Verzeichnis der Bezugszeichen
[0022]
- 1
- Mischbehälter
- 2
- Bodengruppe
- 3
- Antriebssektion
- 4
- Serviceklappe
- 5
- Einlass
- 6
- Mischrotor
- 7
- Mischerarm
- 8
- Paddel
- 9
- Klemmschuh
- 10
- Klappe
- 11
- Klappe
- 12
- Lager
- 13
- Lager
- 14
- Welle
- 15
- Riegel
- 16
- Andrückrolle
- 17
- Überlappungsbereich
- 18
- Dichtschlauch
- 19
- Blech
1. Chargenmischer zum Mischen von Futter, Mehlen u. dgl. mit einem, in einem Mischbehälter
aufgenommenen Mischrotor, der mit Mischerarmen und Paddeln versehen ist, wobei der
Mischbehälter über Klappen in Form geteilter Bodenklappen entleert wird und mit einer
Bodengruppe verbunden ist, sowie entsprechenden Antrieben, dadurch gekennzeichnet,
dass Klappen (10, 11) in einer Bodengruppe (2) unmittelbar unter einem Mischbehälter
(1) angeordnet sind, wobei der Mischbehälter (1) im Bereich der Klappen (10, 11) offen
ist und dass weiterhin der Öffnungswinkel der Klappen (10, 11) kleiner als der Böschungswinkel
des Gutes ist und die Klappen (10, 11) im geschlossenen Zustand mittels eines mittig
angreifenden Riegels (15) gesichert sind.
2. Chargenmischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappen (10, 11)
in Höhe einer waagerechten Tangente zum Mischbehälter (1) mittensymmetrisch in Lagern
(12, 13) schwenkbar angeordnet sind.
3. Chargenmischer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine innere
Wandung des Mischbehälters (1) glatt ist und Befestigungselemente oder Nähte an einer
äusseren Wandung angeordnet sind.
4. Chargenmischer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappen
(10, 11) über die Seitenwände des Mischbehälters (1) stirnseitig hinausragen und die
Klappenöffnung ohne jegliche produktflusshemmende Stege von Stirnwand zu Stirnwand
reicht.
5. Chargenmischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbehälter (1)
und die Bodengruppe (2) durch Schraubverbindungen schnell lösbar miteinander verbunden
sind, wobei ebenso eine Antriebssektion mit Steuerung schnell lösbar stirnseitlich
an der Bodengruppe (2) angeordnet ist.
6. Chargenmischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mischerarme (7) mittels
Klemmverbindung am Mischrotor (6) befestigt sind, wobei der Mischerarm (7) selbst
mittels Pressverbindung in einem Klemmschuh (9) fest angeordnet ist.