[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorschubeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Vorschubeinrichtungen sind beispielsweise aus der DE 32 00 840 C2, der
DE 34 13 786 C2 oder der AT-PS 335 262 bekannt. Insbesondere aus der letztgenannten
Druckschrift ist ersichtlich, daß die Druckrolle an einem Hebel schwenkbar gelagert
ist und aus einer gestrichelt dargestellten Ruhestellung in eine dem Längsdraht anliegende
Arbeitsstellung verschwenkbar gelagert ist.
[0003] Um einen sicheren Vorschub des Drahtmaterials zur Herstellung einer korrekten Gitterteilung
des herzustellenden Drahtgitters sicherzustellen, sind entsprechende Anpreßkräfte
der angetriebenen Walze an den Längsdraht erforderlich. Die Druckrolle soll dabei
sicherstellen, daß der Längsdraht der angetriebenen Walze nicht ausweichen kann und
soll auf diese Weise die Übertragung der erforderlichen Antriebskräfte sicherstellen.
[0004] Teilweise werden gerändelte angetriebene Walzen verwendet, um eine sichere Beaufschlagung
des Längsdrahtes sicherzustellen, wobei durch diese Profilierung der angetriebenen
Walzen bei gleicher Andruckkraft die Kraftübertragung von der Walze auf den Längsdraht
verbessert wird.
[0005] Insbesondere bei der Verwendung von Längsdrähten mit sehr geringem Durchmesser besteht
die Gefahr, daß aufgrund der erforderlichen Anpreßkräfte die Drähte einseitig oder
beidseitig abgeplattet werden, oder daß die Rändelung mit ihrer Profiltiefe genauso
groß oder größer ist als der Durchmesser der Drähte, so daß ggf. die Drähte durchtrennt
werden. Weiterhin können sich die Drähte ggf. verbiegen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorschubeinrichtung
dahingehend zu verbessern, daß auch bei der Verwendung von Längsdrähten mit sehr geringem
Durchmesser ein sicherer Vorschub der Drähte bewirkt wird und gleichzeitig eine Schonung
des Drahtmaterials sichergestellt wird.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Ausgestaltung gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, nicht eine einzige angetriebene Walze
und eine Gegendruckwalze zu verwenden, sondern zwei angetriebene Walzen, zwischen
denen der Längsdraht geführt und gefördert wird. Die Übertragung der Vorschubkraft
wird daher von einer einzigen Walze auf zwei Walzen verteilt, so daß bei gleicher
Andruckkraft eine erheblich verbesserte Traktion oder Kraftübertragung erfolgt. Umgekehrt
bedeutet dies, daß zur Sicherstellung einer gewissen Kraftübertragung auf den Längsdraht
durch den beidseitigen Antrieb der am Längsdraht anliegenden Rollen bzw. Walzen die
erforderlichen Anpreßkräfte dieser Rollen oder Walzen an den Längsdraht verringert
werden können. Durch diese geringeren Andruckkräfte werden Beschädigungen des Drahtmaterials
wie Abplattungen, Einkerbungen oder gar Durchtrennungen verringert bzw. vollständig
vermieden.
[0009] Durch den gleichmäßigen Antrieb von beiden Seiten wird das Drahtmaterial auch bei
geringem Durchmesser nicht gekrümmt, so daß die weitere Handhabung des Längsdrahtes
in der Gitterschweißmaschine vereinfacht wird und eine plane Ausbildung der hergestellten
Drahtgitter ebenfalls sichergestellt wird.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im folgenden näher
erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, und
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Vorrichtung von Figur 1., jedoch in Längsrichtung der Längsdrähte.
[0012] In Figur 1 ist mit 1 ein Längsdraht bezeichnet, der von unten durch eine angetriebene
Walze 2 beaufschlagt wird. Oberhalb des Längsdrahtes 1 ist eine zweite angetriebene
Walze 3 angeordnet. Gegenrollen 15 stellen sicher, daß sich die Walzen 2 und 3 nicht
unter der Belastung durchbiegen. Die zweite angetriebene Walze 3 beaufschlagt den
Längsdraht 1 nicht unmittelbar, sondern mittels einer Druckrolle 4.
[0013] In der in Firgur 1 dargestellten Stellung befindet sich die Druckrolle 4 in ihrer
Arbeitsstellung in der sie einerseits von der zweiten angetriebenen Walze 3 selbst
angetrieben wird und anderseits am Längsdraht 1 anliegt und diesen damit ebenfalls
antreibt.
[0014] Die untere angetriebene Walze 2 ist glatt und ohne Rändelung ausgebildet, so daß
auch minimale Drahtquerschnitte der Längsdrähte nicht zu Beschädigungen oder Verformungen
der Längsdrähte führen können. Auch die Druckrolle 4 ist glatt und ohne Profilierung
ausgebildet.
[0015] Die Druckrolle 4 ist mittels eines kleinen Schwenkarmes 5 um einen Gelenkpunkt 6
schwenkbar an einem Ausleger 7 gelagert. Die Druckrolle 4 kann um den Gelenkpunkt
6 frei pendeln.
[0016] Der Ausleger 7 ist an einem Schwenkpunkt 8 schwenkbar gelagert und wird an seinem
freien, also beweglichen Ende durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung 10 beaufschlagt,
die hydraulisch oder pneumatisch arbeiten kann und sich an einem Arm 11 der Schweißmaschine
abstützt.
[0017] Durch die pendelnde Lagerung des Schwenkarms 5 kann die Druckrolle 4 auch bei einem
fortschreitenden Verschleiß dieser Druckrolle oder bei unterschiedlichsten Längsdrahtdurchmessern
stets eine Stellung einnehmen, in der sie sowohl an der zweiten angetriebenen Walze
3 als auch an dem Längsdraht 1 anliegt.
[0018] Gegenüber ihrer in Figur 1 dargestellten Arbeitsstellung kann die Druckrolle 4 in
ihre Ruhestellung bewegt werden, indem die Kolben-Zylinder-Anordnung 10 eingezogen
wird, so daß das freie Ende 9 des Auslergers 7 in der Zeichnung nach oben bewegt wird.
[0019] Andere Antriebsvorrichtungen, beispielsweise mittels Spindeln oder dergleichen, sind
für den Ausleger 7 denkbar. Bei einer Anordnung mehrerer gleichartiger der erfindungsgemäßen
Vorrichtungen über die gesamte Breite der zu schweißenden Gittermatte ist jedoch eine
pneumatische oder hydraulische Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Anordnung 10 vorteilhaft,
da dann gleichmäßige Druckverhältnisse der gesamten Anlage sichergestellt sind.
[0020] In Figur 2 ist ersichtlich, daß die Vorrichtung sehr schmal baut, so daß mehrere
gleichartige Vorrichtungen zur Herstellung feinmaschiger Drahtgitter ( z. B. in einem
25 mm-Raster) nebeneinander angeordnet werden können.
[0021] Da die Kolben-Zylinder-Anordnung 10 breiter baut als das zulässige Rastermaß von
25 mm, sind am freien Ende 9 jedes Auslegers 7 zwei Angeriffspunkte 12 für die Kolben-Zylinder-Anordung
10 vorgesehen, wobei an jedem Ausleger nur eine derartige Anordnung an nur einem der
beiden vorgesehenen Angriffspunkte 12 angreift.
[0022] An zwei benachbarten erfindungsgemäßen Anordnungen können daher die Kolben-Zylinder-Anordnungen
10 jeweils versetzt angeordnet sein, wie dies aus beiden Zeichnungen hervorgeht, um
so daß gewünschte schmale Rastermaß zu ermöglichen.
[0023] Um bei gleichartigen Hüben der Kolben-Zylinder-Anordnungen jeweils eine identische
Andruckkraft der Druckrolle 4 zu erreichen, ist das andere Ende jedes Auslegers 7
mit zwei Bohrungen 14 versehen, von denen nur eine als Schwenkpunkt 8 genutzt wird.
Die Wahl der jeweils benutzten Bohrung 14 für den Schwenkpunkt 8 hängt dabei davon
ab, welcher der beiden Angriffspunkte 12 für die Anbringung der Kolben-Zylinder-Anordung
10 genutzt wird.
[0024] Die Geometrie des Auslegers 7 und des Schwenkarms 5 sowie deren beider Anordnung
zur zweiten angetriebenen Walze 3 stellt sicher, daß die Druckrolle mit mehr Kraft
an der Walze 3 anliegt als an dem Längsdraht 1, daß also die Kraft-Vektoren der Andruckkraft
einen größeren Vektor von der Druckrolle 4 zur Walze 3 als zum Längsdraht 1 ergeben.
So ist sichergestellt, daß die Druckrolle 4 nicht als reine Andruckrolle mit den erwähnten
möglichen Nachteilen arbeitet, sondern stets eine Antriebsrolle für den Längsdraht
darstellt.
1. Vorschubeinrichtung für Längsdrähte an einer Gitterschweißmaschine, mit einer angetriebenen
Walze, die den Längsdrähten anliegt, und mit einer Druckrolle, die der Walze gegenüberliegend
vom Längsdraht angeordnet ist, und die aus einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung
bewegbar gelagert ist, in der sie am Längsdraht anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrolle (4) von einer zweiten angetriebenen Walze (3) ebenfalls angetrieben
ist, wobei die Druckrolle (4) in ihrer Arbeitsstellung sowohl an der zweiten angetriebenen
Walze (3) als auch am Längsdraht (1) anliegt.
2. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrolle (4) frei pendelnd an einem Ausleger (7) gelagert ist, wobei der
Ausleger (7) mittels einer hydraulischen, pneumatischen oder ähnlichen Einrichtung
(Kolben-Zylinder-Anordnung 10) beweglich und um einen Schwenkpunkt (8) für eine Bewegung
gelagert ist, die die Druckrolle (4) entweder in ihre Ruhestellung oder in ihre Arbeitsstellung
verbringt.
3. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unterschiedliche Angriffspunkte (12) der hydraulischen, pneumatischen oder
ähnlichen Antriebseinrichtung (Kolben-Zylinder-Anordnung 10) für den Ausleger (7)
vorgesehen sind, und daß ebenfalls zwei Lagerpunkte (Bohrungen 14) am Ausleger (7)
vorgesehen sind, mit denen der Ausleger (7) schwenkbar gelagert werden kann, derart,
daß sich bei beiden verschiedenen Anbringungsmöglichkeiten der Antriebseinrichtung
(Kolben-Zylinder-Anordnung 10) bei jeweils demselben Verstellweg der Antriebseinrichtung
ein gleicher Weg der Druckrolle (4) aufgrund der Schwenkbewegung des Auslegers (7)
ergibt.
4. Vorschubeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die erste angetriebene Walze (2) als auch die Druckrolle (4) eine glatte
Oberfläche aufweisen.
5. Vorschubeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung der Druckrolle (4) in ihrer Arbeitsstellung zwischen der zweiten
angetriebenen Walze (3) und dem Ausleger (7) ein größerer Andruck-Kräfte-Vektor zwischen
der zweiten angetriebenen Walze (3) und der Druckrolle (4) vorliegt als zwischen der
Druckrolle (4) und dem Längsdraht (1).