[0001] Die Erfindung betrifft ein Drainageelement für Pressen zum Ausscheiden von Flüssigkeiten
aus festen Stoffen, insbesondere für Früchtepressen, umfassend einen stabförmigen,
flexiblen Drainagekern mit Fliesswegen zum Ableiten der ausgepressten Flüssigkeit
aus dem Pressraum und eine den Drainagekern umgebende, flüssigkeitsdurchlässige Filterhülle,
wobei mindestens ein Ende des Drainageelementes an einer Saftsammelplatte, Druckplatte
oder am Pressmantel der Presse befestigt ist, sowie eine den Drainagekern im Befestigungsbereich
und auf einem daran anschliessenden freien Abschnitt umgebende gummielastische Stulpe.
[0002] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die bekannte Befestigung eines Drainageelementes
in einer Früchtepresse. In einem durch je eine Druckplatte 1 begrenzten Pressraum
2 einer nicht dargestellten bekannten Früchtepresse sind eine Vielzahl Drainageelemente
3 angeordnet.
[0003] Ein Drainageelement 3 besteht im wesentlichen aus einem elastischen Drainagekern
4, über dessen aussenliegende Nuten 5, wie der Schnitt A-A zeigt, die Flüssigkeit
während des Pressvorganges aus dem Pressraum 2 herausgeleitet wird, und einem darüber
gespannten strumpfförmigen Filter 6 zur Fest-Flüssig-Trennung. Jeweils an den Enden
des Drainageelementes 3 sind der Drainagekern 4 und der Filter 6 in einem Kernhalter
7 befestigt. Der Filter 6 wird dabei über eine elastische Stulpe 8 geführt und mit
einem O-Ring 9 fixiert. Eine Scheibe 10 dient zur Abstützung der Stulpe 8 gegen einen
Querstift 11, der seitlich in Bohrungen des Drainagekernes 4 und des Kernhalters 7
geschoben wird, und so die axiale und radiale Fixierung der beiden Bauteile 4 und
7 zueinander gewährleistet.
[0004] Der Kernhalter 7 wird mithilfe einer Distanzbuchse 12 und eines Sicherungsringes
13 mit der Druckplatte 1 verbunden. Dabei stellt ein Nocken 14 des Sicherungsringes
13, der durch einen Schlitz 15 in der Distanzbuchse 12 in eine Nut 16 des Kernhalters
7 hineingreift, in Verbindung mit einem hinter der Druckplatte 1 liegenden Bund 17
der Distanzbuchse 12 die Sicherung gegen axiales Verschieben her.
[0005] Wie Fig. 1 erkennen lässt, ist der Filter 6 durch Einklemmen zwischen Kernhalter
7, Stulpe 8 und O-Ring 9 in der Distanzbuchse 12 gehalten. Mindestens die Stulpe 8
ist aus einem elastisch verformbaren Material, vorzugsweise aus einem Elastomer gefertigt.
Diese Art der Konstruktion hat folgende Nachteile:
a) Die Klemmkräfte haben eine Verringerung des Innendurchmessers der elastischen Stulpe
8 zur Folge, wobei die Klemmkräfte teilweise auch auf den Drainagekern 4 übertragen
werden. Da der Drainagekern 4 ebenfalls aus einem elastischen Material besteht, wird
er dieser Krafteinwirkung entsprechend bleibend verformt. Der Kerndurchmesser wird
kleiner, und der Saftabflussquerschnitt in den Nuten 5 reduziert sich, was den Saftabfluss
behindert.
b) Beim Ablauf des Pressvorganges wirken unter anderem auch Zugkräfte 20 längs des
Filters 6. Da die Stulpe 8 aus einem elastischen Material besteht, wird sie beim Auftreten
solcher Zugkräfte 20 oberhalb eines bestimmten Betrages mit dem Filter 6 durch einen
Ringspalt gezogen, welcher zwischen dem Kernhalter 7 und dem Drainagekern 4 gebildet
ist. Dies hat Betriebsstörungen zur Folge.
c) Eine weitere Störungsursache ist dadurch bedingt, dass infolge der Zugkräfte 20
auf dem Filter 6 am Aussenumfang der Stulpe 8 wegen der Reibung zwischen Filter und
Stulpe Kräfte in Längsrichtung angreifen. Die Reibung zwischen Stulpe 8 und Drainagekern
4 am Innenumfang der Stulpe hält aber die Stulpe fest, sodass die Längskräfte am Aussenumfang
zu einer Längsscherung und damit zu einer Reduktion des Aussendurchmessers der Stulpe
8 führen. Dies wiederum führt dazu, dass die Klemmkraft 22 zwischen Kernhalter 7 und
Stulpe 8 zur Fixierung des Filters 6 so weit nachlässt, dass der Filter 6 zwischen
den klemmenden Teilen herausgezogen wird. Auch dies hat eine Betriebsstörung zur Folge.
[0006] Die beschriebenen Nachteile sind also durch die gummielastischen Eigenschaften der
genannten Teile bedingt. Auf elastisch verformbare Teile kann aber nicht verzichtet
werden, da sonst die Lebensdauer der Filter 6 verkürzt wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile durch eine Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art zu vermeiden.
[0008] Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch mindestens ein Stützelement
für die Stulpe, welches mit derselben so in Verbindung steht, dass ihre Verformbarkeit
in einem im Befestigungsbereich liegenden Teilbereich gegenüber dem restlichen Teil
stark eingeschränkt ist.
[0009] Es erweist sich dabei als besonders vorteilhaft, wenn das Stützelement als Ring mit
hoher Biegesteifigkeit ausgebildet ist. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind
in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele
darstellen, näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine bekannte Befestigung eines Drainageelementes an der
Druckplatte einer Früchtepresse,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine gummielastische Stulpe mit einem innenliegenden Ring
als Stützelement zur Befestigung eines erfindungsgemässen Drainageelementes an der
Druckplatte einer Früchtepresse,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine gummielastische Stulpe mit einem aussenliegenden Ring
als Stützelement zur Befestigung eines erfindungsgemässen Drainageelementes an der
Druckplatte einer Früchtepresse, und
Fig. 4 einen Schnitt durch eine gummielastische Stulpe, welche an ihrem Aussenumfang
eine Schulter aufweist, wobei ein Ring als Teil der Schulter in die Stulpe integriert
ist.
[0012] Fig. 2 zeigt eine Stulpe 8' ähnlich der schon in Fig. 1 gezeigten und erklärten Art.
In die Stulpe 8' ist jedoch ein Metallring 23 als Stützelement eingelegt, wobei die
Verbindung zwischen Metallring und Stulpe lösbar oder fest sein kann. Der Metallring
23 schliesst im Befestigungsbereich des Drainagekernes 4 gem. Fig. 1 mit dem Innendurchmesser
der Stulpe 8' bündig ab und reicht nur so weit, dass sich ungestützte Zonen 24 der
Stulpe 8' ergeben.
[0013] Durch den Metallring 23 sind die oben in Verbindung mit Fig. 1 genannten Nachteile
des bekannten Drainageelementes behoben, nämlich die Verformungen an den Nuten 5 für
die Drainage und das Herausziehen der gummielastischen Stulpe 8 und des Filters 6
zwischen dem Kernhalter 7 und dem Drainagekern 4.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel der Stulpe 8' gemäss Fig. 3 wird deren Abstützung durch
einen Ring 26 erreicht, welcher mit dem Aussendurchmesser der Stulpe 8' bündig abschliesst.
Wie der Ring 23 gemäss Fig. 2 weist auch der Ring 26 gemäss Fig. 3 einen kreisförmigen
radialen Querschnitt auf.
[0015] Fig. 4 zeigt eine Variante der Stulpe 8', bei der der abstützende Ring 28 an deren
Aussenumfang als Teil einer Schulter in die Stulpe integriert ist. Damit ist gleichzeitig
ein Verschleiss bei der Anlage der Schulter am Kernhalter 7 gem. Fig. 1 reduziert.
1. Drainageelement für Pressen zum Ausscheiden von Flüssigkeiten aus festen Stoffen,
insbesondere für Früchtepressen, umfassend einen stabförmigen, flexiblen Drainagekern
(4) mit Fliesswegen (5) zum Ableiten der ausgepressten Flüssigkeit aus dem Pressraum
(2) und eine den Drainagekern (4) umgebende, flüssigkeitsdurchlässige Filterhülle
(6), wobei mindestens ein Ende des Drainageelementes an einer Saftsammelplatte, Druckplatte
(1), oder am Pressmantel der Presse befestigt ist, sowie eine den Drainagekern (4)
im Befestigungsbereich und auf einem daran anschliessenden freien Abschnitt umgebende
gummielastische Stulpe (8, 8'), gekennzeichnet durch mindestens ein Stützelement (23, 26, 28) für die Stulpe (8'), welches mit derselben
so in Verbindung steht, dass ihre Verformbarkeit in einem im Befestigungsbereich liegenden
Teilbereich gegenüber dem restlichen Teil stark eingeschränkt ist.
2. Drainageelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement als Ring (23, 26, 28) mit hoher Biegesteifigkeit ausgebildet
ist.
3. Drainageelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (23) mit der Stulpe (8') so verbunden ist, dass die Innendurchmesser
von Ring und Stulpe zusammenfallen.
4. Drainageelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (26) mit der Stulpe (8') so verbunden ist, dass die Aussendurchmesser
von Ring und Stulpe zusammenfallen.
5. Drainageelement nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (23, 26) einen kreisförmigen radialen Querschnitt aufweist.
6. Drainageelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stulpe (8') an ihrem Aussenumfang eine Schulter aufweist und dass der Ring
(28) als Teil der Schulter in die Stulpe integriert ist.