(19)
(11) EP 0 685 376 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1995  Patentblatt  1995/49

(21) Anmeldenummer: 95106592.9

(22) Anmeldetag:  02.05.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B61D 17/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK FR IT LI SE

(30) Priorität: 03.06.1994 DE 4419445

(71) Anmelder: Linke-Hofmann-Busch Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-38233 Salzgitter (DE)

(72) Erfinder:
  • Richter, Manfred, Dipl.-Ing.
    D-38304 Wolfenbüttel (DE)
  • Brüggemann, Achim, Dipl.-Ing.
    D-38108 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dämmeinrichtung für eine Übergangsverkleidung


    (57) Bei einer Dämmeinrichtung für eine Übergangsverkleidung (3) wird zur Reduzierung des Wärmeverlustes im Übergangsbereich zwischen zwei Wagen (1, 8) die Abluft aus einem Wagen (1, 8) in einen Hohlraum (2) der Übergangsverkleidung (3) geführt, und räumlich entfernt, als Fortluft an die Umgebung abgegeben.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Dämmeinrichtung für eine Übergangsverkleidung von Schienenfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus der DE-OS 34 39 807 ist es bekannt, den Übergansgsbereich von Schienenfahrzeugen zur Wärmedämmung mit Dämmelementen, insbesondere mit einem flexiblen Vorhang und Mitteln zur Temperaturdämmung zwischen Faltenbalg und Vorhang auszubilden.

    [0003] Im Rahmen einer modernen Gestaltung von Schienenfahrzeugen ist der Übergangsbereich von Wagen zu Wagen vermehrt in die Gestaltung der Innenräume mit einzubeziehen. Dies bietet Vorteile bei der je Fahrgast nutzbaren Fläche und verringert die Durchgangsfläche zugunsten der Nutzfläche. Da die Fahrzeuggewichte für die umzusetzenden Energien das entscheidende Kriterium sind, führt ein Fortfall von Bauteilen, die beim Übergangsbereich einsparbar wären, zu einem wirtschaftlichen Vorteil.

    [0004] Da der Übergangsbereich und insbesondere die Übergangsverkleidung als bewegliches Fahrzeugteil ausgebildet sein müssen, da die Relativbewegungen zwischen zwei Wagen zerstörungsfrei aufnehmen müssen, ist es sehr aufwendig eine ausreichende Dämmung, z.B. in Ausbildung von plattenartigen oder ausreichend flexiblen Dämmelementen anzubringen.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine ausreichende Dämmung eines Übergangsbereiches mit einer neuartigen Dämmeinrichtung zu errreichen.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.

    [0008] Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung an sechs Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    [0009] Es zeigt
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung eines Übergangsbereichs mit Dämmeinrichtung, bei der die Wärmedämmung durch Einblasen der Luft aus einem wagenseitigen Kanalsystem und Fortluftführung über einen Lüfteraufsatz auf der Übergangseinrichtung erfolgt;
    Fig. 2
    eine schematische Darstellung eines Übergangsbereichs mit Dämmeinrichtung, bei der die Wärmedämmung durch Einblasen der Luft aus einem wagenseitigen Kanalsystem und Fortluftführung über ein Lüftersystem des gleichen Wagens erfolgt;
    Fig. 3
    eine schematische Darstellung eines Übergangsbereichs bei der die Wärmedämmung durch Einblasen der Luft aus einem wagenseitigen Kanalsystem und Fortluftführung direkt an die Umgebungsluft erfolgt;
    Fig. 4
    eine schematische Darstellung eines Übergangsbereichs bei der die Wärmedämmung durch Abluftführung in die Übergangsverkleidung und Absaugung in ein Lüftersystem im gegenüberliegenden Wagen erfolgt;
    Fig. 5
    eine schematische Darstellung eines Übergangsbereichs bei der die Wärmedämmung durch Abluftführung in die Übergangsverkleidung und Absaugung in ein Lüftersystem des gleichen Wagens erfolgt;
    Fig. 6
    eine schematische Darstellung eines Übergangsbereichs bei der die Wärmedämmung durch Einblasen der Luft aus einem wagenseitigen Kanalsystems und Fortluftführung über ein Lüftersystem im gegenüberliegenden Wagen erfolgt.


    [0010] Die Erfindung besteht im wesentlichen daraus, daß eine Dämmeinrichtung zur Dämmung des Übergangsbereiches vorgesehen ist, die die Warmluft oder Kaltluft aus einem Wagen 1 zum Wärmeaustausch im Übergangsbereich verwendet, wobei im Prinzip sowohl eine Kühlung als auch eine Erwärmung darstellbar ist.

    [0011] Nachfolgend soll nur der Vorgang der Erwärmung eines Übergangsbereichs betrachtet werden.

    [0012] Durch die Dämmeinrichtung wird gemäß den Ausführungsbeispielen (Fig. 1 bis Fig. 6) die Abluft aus einem Wagen 1 in einen Hohlraum 2 der Übergangsverkleidung 3 (z.B. Zwischenraum einer zweischaligen Übergangsverkleidung 3, insbesondere eines Doppelwellenbalges) geführt und, räumlich entfernt, als Fortluft an die Umgebung abgegeben. Auf dem Weg durch den Hohlraum 2 der Übergangsverkleidung 3 gibt die Luft einen Teil ihres Energieinhalts ab und sorgt so für einen geringeren Wärmeverlust in diesem Bereich.

    [0013] Die Dämmung des Übergangsbereiches erfolgt gemäß den Figuren 1 bis 6
    • durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem 4 und Fortluftführung über einen Lüfteraufsatz 5 auf der Übergangseinrichtung (Fig. 1),
    • durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem 4 und Fortluftführung über ein Lüftersystem 6 des gleichen Wagens 1 (Fig. 2),
    • durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem 4 und Fortluftführung direkt an die Umgebungsluft (Fig. 3),
    • durch Abluftführung in die Übergangsverkleidung 3 und Absaugung in eine Lüftersystem 7 im gegenüberliegenden Wagen 8 (Fig. 4),
    • durch Abluftführung in die Übergangsverkleidung 3 in ein Lüftersystem 6 des gleichen Wagens 1 (Fig. 5),
    • oder durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem 4 und Fortluftführung über ein Lüftersystem 7 im gegenüberliegenden Wagen 8 (Fig. 6).


    [0014] Durch die warme Abluft erhält der Übergangsbereich ohne zusätzlichen Energieaufwand eine ausreichende Wärmedämmung. Der Effekt wird noch verstärkt, wenn der innen angeordnete Teil der Übergangsverkleidung 3 eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und/oder hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Die Abluftführung erfolgt entweder vollständig oder anteilig durch die beschriebene Luftführung im Übergangsbereich. Das System (Dämmeinrichtung) ist für saugende oder drückende Lüftung geeignet.


    Ansprüche

    1. Dämmeinrichtung für eine Übergangsverkleidung von Schienenfahrzeugen, die einen Hohlraum aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft aus einem Wagen (1) in den Hohlraum (2) der Übergangsverkleidung (3) geführt, und räumlich entfernt, als Fortluft an die Umgebung abgegeben wird.
     
    2. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (2) als Zwischenraum einer zweischaligen Übergangsverkleidung (3), insbesondere eines Doppelwellenbalges ausgebildet ist.
     
    3. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem (4) und Fortluftführung über einen Lüfteraufsatz (5) auf der Übergangseinrichtung erfolgt (Fig. 1),
     
    4. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem (4) und Fortluftführung über ein Lüftersystem (6) des gleichen Wagens (1) erfolgt (Fig. 2).
     
    5. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem (4) und Fortluftführung direkt an die Umgebungsluft erfolgt (Fig. 3).
     
    6. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Abluftführung in die Übergangsverkleidung (3) und Absaugung in ein Lüftersystem (7) im gegenüberliegenden Wagen (8) erfolgt (Fig. 4).
     
    7. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Abluftführung in die Übergangsverkleidung (3) in ein Lüftersystem (6) des gleichen Wagens (1) erfolgt (Fig. 5).
     
    8. Dämmeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftführung durch Einblasen der Abluft aus einem wagenseitigen Kanalsystem (4) und Fortluftführung über ein Lüftersystem (7) im gegenüberliegenden Wagen (8) erfolgt (Fig. 6).
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht