[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten
beim Eintrag eines Schussfadens in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine, insbesondere
zum Beheben von Schussfadenbrüchen sowie von unvollständig ins Webfach eingetragenen
oder beschädigten Schussfäden, gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiter bezieht
sich die Erfindung auf eine Reihenfachwebmaschine mit der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine Reihenfachwebmaschine betrieben mit dem
erfindungsgemässen Verfahren.
[0002] Es ist bekannt, für den Schussfadeneintrag in eine Reihenfachwebmaschine eine Zumessvorrichtung
für den Schussfaden zu verwenden. So ist aus der EP 0 445 489 A1 (T.817) eine Zumessvorrichtung
zum Abgeben von Schussfaden an eine Reihenfachwebmaschine bekannt, bei der eine Zumessrolle
den Schussfaden von einem vorgeschalteten Fadenvorrat abzieht und diesen einer Webmaschine
zuführt, wobei die Zumessrolle mehrmals von Schussfaden umwickelt ist, um eine genügend
grosse Haftreibung zu bewirken, sodass die Abzugsgeschwindigkeit beziehungsweise die
Fördergeschwindigkeit des Schussfadens durch die Rotationsgeschwindigkeit der Zumessrolle
bestimmt wird.
[0003] Diese bekannte Zumessvorrichtung ist zudem in der Lage, beim Neubestücken mit einer
Vorratsspule ein selbsttätiges Einfädeln des Schussfadens zu bewirken und den neuen
Schussfaden zwangsläufig in eine für das Weben vorteilhafte Startposition zu bringen.
Die bekannte Zumessvorrichtung hat den Nachteil, dass bei einer Unregelmässigkeit
beim Schussfadeneintrag, zum Beispiel bei einem Fadenbruch oder bei einem nicht vollständig
in das Webfach eingetragenen Schussfaden, der Webvorgang unterbrochen werden muss
und der Schussfaden von Hand aus den Fadenlaufwegen oder dem Webfach zu entfernen
ist. Die Fehlerbehebung erfordert ein manuelles Eingreifen durch das Bedienungspersonal
und verursacht längere Stillstandzeiten der Webmaschine.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren für
die Zulieferung von Schussfaden an den Webrotor einer Reihenfachwebmaschine zu schaffen,
die die genannten Nachteile vermeiden, die es insbesondere erlauben, einen Unterbruch
des Webvorganges auf Grund einer Unregelmässigkeit beim Schusseintrag selbsttätig
zu beheben.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst mit einer Vorrichtung gemäss den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 16 beziehen sich auf weitere,
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung. Weiter wird die Aufgabe gelöst, in dem
die erfindungsgemässe Vorrichtung mit Verfahren gemäss den kennzeichnenden Merkmalen
der Ansprüche 17 bis 20 betrieben wird. Die abhängigen Ansprüche 21 und 22 beziehen
sich auf weitere, vorteilhafte Verfahrensformen der Erfindung.
[0006] Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass sich die Verfügbarkeit einer
Webmaschine erhöht, wenn bestimmte Arten von Unterbrüchen des Webvorganges, die zum
Beispiel durch einen Spulenwechsel, einen Schussfadenbruch oder einen nicht vollständig
ins Webfach eingetragenen Schussfaden entstehen, selbsttätig behoben werden. Ein Vorteil
der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Zumessvorrichtung ein Fadenspeicher für
den Schussfaden vorgelagert ist, oder dass die Zumessvorrichtung gleichzeitig als
Fadenspeicher dient, wobei die gespeicherte Fadenlänge mindestens einer Webbreite
entspricht, sodass bei einem zwischen der Zumessrolle und der Spule auftretenden Schussfadenbruch
oder einem Schussfadenende einer Spule (leer gewordene Spule) der Schussfaden trotzdem
noch vollständig in das Webfach eintragbar ist, bevor der Webvorgang unterbrochen
werden muss. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Zumessvorrichtung entgegen
der Eintragsrichtung des Schussfadens betätigbar ist, womit es möglich ist, einen
noch nicht vollständig in das Webfach eingetragenen Schussfaden, beziehungsweise ein
Schussfaden, der schusseintragsseitig noch nicht geschnitten ist, selbsttätig durch
die Zumessvorrichtung zurückzuziehen und zu entsorgen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es
zeigen:
- Fig. 1a
- Eine schematische Anordnung einer erfindungsgemässen Zumessvorrichtung mit eingeschossenem
Schussfaden und umwickelter Förderrolle;
- Fig. 1b
- eine Draufsicht auf die mit Schussfaden umwickelte Förderrolle in einer Vorrichtung
nach Fig. 1a;
- Fig. 1c
- ein Schnitt durch eine Förderrolle gemäss der Anordnung nach Fig. 1b;
- Fig. 1d
- eine schematische Anordnung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Vorrichtung;
- Fig. 2a
- eine schematische Anordnung einer Trenn- und Ablenkvorrichtung;
- Fig. 2b-2e
- ein Ausführungsbeispiel einer Trenn- und Ablenkvorrichtung;
- Fig. 2f-2l
- eine Darstellung verschiedener Verfahrensschritte zum Betrieb der Trenn- und Ablenkvorrichtung;
- Fig. 3a
- eine Draufsicht einer Fadenbremse in einer Vorrichtung nach Fig. 1a;
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht einer Fadenbremse nach Fig. 3a;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Schussfadeneintrages in eine Reihenfachwebmaschine;
- Fig. 5a-5c
- Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten;
- Fig. 6a-6d
- Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten.
[0008] In Figur 1a ist eine Vorrichtung 1 zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag
eines Schussfadens in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine dargestellt. Die
Vorrichtung dient insbesondere als eine Zumessvorrichtung 1 beziehungsweise eine Schussfehlerbehebungsvorrichtung
1, um einen Schussfaden 7 von einer Vorratseinheit 2 abzuziehen und diesen abgestimmt
auf den Webzyklus der Webmaschine zuzuliefern. Die Vorratseinheit 2 zieht den Schussfaden
7 von einer nicht dargestellten Spule ab, und leitet diesen über eine Öse 24b einer
mit einem Fluid beaufschlagten Ansaugdüse 25 zu. Die Vorratseinheit 2 weist eine oder
mehrere Schussfadenzuführvorrichtungen 20a auf, die den Anfang des Schussfadens 7a,
7b von weiteren Spulen bereithalten. Der bereitgehaltene Schussfaden 7a verläuft durch
die Öse 24a und ist im Schussfadenhalterohr 22a über einen Schwenkarm 21a schwenkbar
gehalten. Ergibt sich die Notwendigkeit den Schussfaden 7a der Webmaschine zuzuführen,
so wird der Schwenkarm 21a in die gestrichelt dargestellte Lage geschwenkt und das
Schussfadenhalterohr 22a mit einem Fluid aus der Einschiessdüse 23a beschickt, sodass
der Schussfaden 7a von der Ansaugdüse 25 erfasst wird und durch die nachfolgenden
Einheiten der Zumessvorrichtung 1 eingetragen wird. Genau gleich kann mit weiteren
Schussfadenzuführvorrichtungen 20a wie dem Schwenkarm 21b mit Schussfadenhalterohr
22b und Einschiessdüse 23b ein weiterer Schussfaden 7b bereitgehalten werden. Die
Ansaugdüse 25 fördert den Schussfaden 7 durch eine geöffnete Fadenbremse 3 hindurch
zu einer Schussfadenfördervorrichtung 4 mit Einschiessdüse 41. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Schussfadenbremse 3 aus zwei schwenkbaren Leitflächen 31a gebildet, die sich
im geschlossenen Zustand 31b gegenseitig berühren und dabei eine klemmende und bremsende
Wirkung auf den Schussfaden 7 ausüben. Wird eine Fadenspitze eines Schussfadens 7
von der Ansaugdüse 25 durch die Fadenbremse 3 hindurch in Richtung der Einschiessdüse
41 gefördert, so können die sich in einer geöffneten Position befindenden Leitflächen
31a die Flugbahn des Schussfadens 7 zur Einschiessdüse 41 hin zusätzlich beeinflussen.
[0009] Die nachfolgende Schussfadenfördervorrichtung 4 hat die Aufgabe, den Schussfaden
7 in Schusseintragsrichtung 7e sowie auch entgegengesetzt zu dieser Eintragsrichtung
zu fördern. Die Einschiessdüse 41 und eine in Schusseintragsrichtung 7e gegenüberliegende
Fangdüse 42 legen eine Einschiessachse 8 fest, entlang der ein Schussfaden 7 in die
Schussfadenfördervorrichtung 4 eingetragen wird. Unmittelbar vor der Fangdüse 42 ist
eine Auslenkvorrichtung 43 mit Antriebsvorrichtung 43a, Hebelarm 43b und Öse 43c angeordnet.
Beim Einschiessen einer neuen Schussfadenspitze eines Schussfadens 7 liegt die Öse
43c in der Einschiessachse 8, sodass der Schussfaden 7 durch die Öse 43c getragen
wird und daraufhin in die Fangdüse 42 und weiter in den Förderkanals 42a eindringt.
Die Schussfadenfördervorrichtung 4 weist zwischen der Einschiessdüse 41 und der Fangdüse
42 eine Förderrolle 40 auf, die in Umfangsrichtung eine Auflagefläche aufweist, auf
der der Schussfaden 7 zu liegen kommt. Im Förderbetrieb ist die Auflagefläche mehrmals
vom Schussfaden 7 umwickelt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Auflagefläche
durch in Drehrichtung regelmässig voneinander beabstandeten Auflageelemente 48 gebildet.
Die Enden der Auflageelemente 48 münden in ein Randelement 402, das an dessen äusserem
Umfang eine oder mehrere, beabstandete Fangnasen 49 aufweist, die einen Fangbereich
44 bilden. Die Förderrolle 40 ist sowohl in einer Drehrichtung 45a drehbar, um einen
Schussfaden 7 einer Schussaufbereitungseinheit 6 zuzuführen, als auch in einer Drehrichtung
45b, um einen Schussfaden 7 aus der Schussaufbereitungseinheit 6 zurückzuziehen. Die
einzelnen Windungen des Schussfaden 7 liegen auf der Auflagefläche der Förderrolle
40 üblicherweise nebeneinander, sodass mit einem optischen Sensor 46 durch die Messung
der Wickelbreite des gespeicherten Schussfadens 7 die Länge des gespeicherten Schussfadenvorrates
feststellbar und überwachbar ist. Der Schussfadenfördervorrichtung 4 folgt in Schusseintragsrichtung
7e eine Trenn- und Ablenkvorrichtung 5, die aus einer Schussfadenschneidvorrichtung
51 sowie einer Ablenkvorrichtung 52 besteht. Die Ablenkvorrichtung 52 lässt sich mit
einer Antriebsvorrichtung in Bewegungsrichtung 52a hin- und herbewegen, sodass entweder
ein Förderkanal 53a in die Einschiessachse 8 zu liegen kommt, um einen einzutragenden
Schussfaden 7 in die nachfolgende Schussaufbereitungseinheit 6 zu leiten, oder es
kommt ein abgewinkelter Förderkanal 53b in die Einschiessachse 8 zu liegen, um einen
in Schusseintragsrichtung 7e geförderten Schussfaden 7 einem Abfallbehälter 55 zuzuführen.
Der Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 folgt in Richtung der Einschiessachse 8 eine Schussaufbereitungseinheit
6, von der eine Transportdüse 60 sowie ein Förderkanal 61 dargestellt sind. Der Förderkanal
61 mündet in eine Schussfadenverteilvorrichtung 9, die den Schussfaden 7 einem geöffneten
Webfach einer Reihenfachwebmaschine zuleitet (Fig. 4). Die Einschiessachse 8 erstreckt
sich vorteilhafterweise von der Ansaugdüse 25 bis zur Transportdüse 60.
[0010] Figur 1b zeigt eine Draufsicht auf die Förderrolle 40 der Schussfadenfördervorrichtung
4. Die Einschiessachse 8 weist zur Drehachse 47 der Förderrolle 40 einen Neigungswinkel
alpha auf und weist zur Auflagefläche der Förderrolle 40 einen Mindestabstand auf.
Der Mindestabstand zur Auflagefläche für den Schussfaden 7 ist derart ausgelegt, dass
der Fluidstrahl der Einschiessdüse 41 nur unwesentlich durch die die Auflagefläche
bildenden Elemente 48 abgelenkt wird. Der Ablauf für ein automatisches Umwickeln der
Förderrolle 40 mit Schussfaden 7 wird an der Anordnung nach Fig. 1b beschrieben. Ein
Schussfaden 7 wird von der Einschiessdüse 41 entlang der Einschiessachse 8 durch die
vorgelegte Öse 43c der Auslenkvorrichtung 43 und anschliessend in die Öffnung der
Fangdüse 42 getragen und verläuft weiter durch den Förderkanal 42a. Üblicherweise
liegt während dem Einschiessen der abgewinkelte Förderkanal 53b in der Einschiessachse
8, sodass der sich eintragende Schussfaden 7 bis in den Abfallbehälter 55 gelangt.
Nach erfolgtem Einschiessen in die Schussfadenfördervorrichtung 4 bleibt die Fangdüse
42 weiterhin mit einem Fluid beaufschlagt und bewirkt auf den Schussfaden 7 eine in
Schusseintragsrichtung 7e wirkende Kraft. Der Hebelarm der Auslenkvorrichtung 43 wird
von der Einschussstellung 43e durch eine Bewegung in Schwenkrichtung 43f in eine Aufwickelstellung
43d gebracht. Dabei kommt der Schussfaden 7 mit dem Randelement 402 in Berührung,
sodass der Schussfaden 7, durch die in Drehrichtung 45a rotierende Förderrolle 40,
in einen Fangbereich 44 gelangt und von einer Fangnase 49 gehalten wird, sodass durch
die weiter rotierende Förderrolle 40 zunehmend Schussfaden 7 auf die Auflagefläche
der Förderrolle 40 aufgewickelt wird und sich somit ein aufgewickelter Schussfaden
7d bildet. Sobald die gewünschte Anzahl Windungen des Schussfadens 7 auf der Auflagefläche
der Förderrolle 40 erreicht ist wird dies gestoppt, und die Auslenkvorrichtung 43
von der Aufwickelstellung 43d in die Einschussstellung 43e gebracht. Dabei wird der
Schussfaden 7 aus der Fangnase 49 entfernt und die Förderrolle 40 ist somit bereit,
den Schussfaden 7 zu fördern. Die Auflagefläche der Förderrolle 40 ist derart ausgestaltet,
dass sich eine Vielzahl von Windungen des Schussfadens 7 aufbringen lassen. Somit
übt die Förderrolle 40 gleichzeitig die Funktion eines Fadenspeichers aus, wobei die
auf der Förderrolle gespeicherte Fadenlänge mindestens einer Webbreite beziehungsweise
der Breite eines Schusseintrages der nachfolgenden Webmaschine entspricht.
[0011] Fig. 1c zeigt eine weitere Draufsicht der Schussfadenfördervorrichtung 4 mit Förderrolle
40. Die durch tragende Elemente 400, 401 gehaltene Einschiessdüse 41 und Fangdüse
42 definieren die Einschiessachse 8. Das Drehzentrum 47a der Drehachse 47 der Förderrolle
40 weist gegenüber der Einschiessachse 8 einen Winkel alpha auf, der kleiner als 90
Grad ist. Die Grösse des Winkels alpha hängt ab von der Ausgestaltung der Auflagefläche
der Förderrolle 40 sowie von der Länge respektive von der Anzahl Windungen des auf
der Förderrolle 40 zu speichernden Schussfadens 7 sowie von der Garndicke. Die Auflagefläche
der Förderrolle 40 besteht aus einem konischen Bereich 403, der sich, ausgehend von
Seite der Drehachse 47 zum Randelement 402 hin, über eine Breite d konisch verjüngt,
und läuft in einen Bereich 404 der Breite c aus, der ungefähr parallel zum Drehzentrum
47a verläuft. Die Breiten c und d der Bereiche 403 und 404 sowie der Neigungswinkel
beta zwischen den Bereichen 403 und 404 hängt unter anderem ab von der zu speichernden
Länge des Schussfadens 7 sowie von der Beschaffenheit des Schussfadens 7. Fördert
die Förderrolle 40 den Schussfaden 7 in Drehrichtung 45a respektive in Schusseintragsrichtung
7e, so wird der in Schusseintragsrichtung 7e vordere Teil des Schussfadens 7 kontinuierlich
von der Auflagefläche der Förderrolle 40 abgezogen und über die Fangdüse 42 in die
Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 weitergeleitet. Dabei ist anzustreben, dass die einzelnen
Windungen des aufgewickelten Schussfadens 7d ohne sich je zu überkreuzen derart nebeneinander
liegen, dass der von der Vorratseinheit nachgelieferte Schussfaden 7 auf den konischen
Teil 403 zu liegen kommt, und der abgezogene Schussfaden 7 im zylindrischen Teil 404
, dem Randelement 402 zugewandt, zu liegen kommt. Während dem Förderbetrieb in Drehrichtung
45a gleiten die einzelnen Windungen des Schussfadens 7 somit auf der Auflagefläche
in Richtung der Drehachse 47a gegen das Randelement 402 hin, bevor die Windung wieder
abgehoben und der Schussfaden 7 durch die Fangdüse 42 weitergeleitet wird. In Drehrichtung
45a ist ein Schlupf zwischen den Windungen des Schussfadens 7 und der Auflagefläche
der Förderrolle 40 nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Förderrolle 40 dient somit auch
als Zumessvorrichtung für den Schussfaden 7, indem auf Grund der Anzahl Umdrehungen
der Förderrolle 40 die geförderte Länge des Schussfadens 7 bestimmbar ist. Die Mantelfläche
der Auflagefläche sollte somit in Drehrichtung 45a, 45b eine genügend grosse Haftreibung
auf den gespeicherten Schussfaden 7 ausüben, um einen Schlupf in Drehrichtung zu vermeiden,
gleichzeitig sollte die Haftreibung in Richtung 47a der Drehachse relativ klein sein,
damit die einzelnen Windungen des Schussfadens 7 auf der Auflagefläche in Richtung
47a gleiten. Die einzelnen Windungen des Schussfadens 7 liegen, insbesondere beim
Förderbetrieb in Drehrichtung 45a, dicht nebeneinander, wobei die im konischen Bereich
403 aufliegenden Windungen eine in Richtung 47a zum Randelement 402 hin wirkende Kraft
bewirken, sodass die im Bereich 404 liegenden Windungen kontinuierlich in Richtung
des Randelemente 402 gestossen werden. Im Bereich 404 ist die Gleitreibung zwischen
Schussfaden 7 und Auflagefläche vorteilhafterweise derart zu wählen, dass die einzelnen
Windungen nebeneinander liegen bleiben, und nicht übereinander gestossen werden.
[0012] Die Ausgestaltung der Form sowie die Oberflächenbeschaffenheit der Auflagefläche
der Förderrolle 40 ist von zentraler Bedeutung, damit eine grössere Anzahl Windungen
des Schussfadens 7 gespeichert werden kann, derart, dass während dem Förderbetrieb
der Schussfaden 7 wieder ungehindert abziehbar ist, und derart, dass die Förderrolle
40 auch als Zumessvorrichtung dient, um die Länge des eingetragenen Schussfadens 7
zu bestimmen. Diese Bedingungen können mit einer Vielzahl von Ausführungsformen der
Förderrolle 40 erzielt werden, wobei die Ausführungsform in starken Masse von der
Qualität und den Eigenschaften des verwendeten Schussfadens 7 abhängt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel wird die Auflagefläche der Förderrolle 40 durch in Drehrichtung
45a regelmässig beabstandete Auflageelemente 48 gebildet. Diese Ausführungsform bewirkt
auf den aufliegenden Schussfaden 7 eine kleine Haft- und Gleitreibung für Bewegungen
in Richtung der Drehachse 47a sowie eine genügend grosse Haftreibung in Richtung der
Drehrichtung 45a. Es kann sich jedoch abhängig von den Eigenschaften des Schussfadens
7 als vorteilhaft erweisen, die Auflagefläche der Förderrolle 40 als durchgehend geschlossene
Mantelfläche auszuführen oder die Mantelfläche zum Beispiel stellenweise mit Durchbrüchen
zu versehen. Das Verhalten des Schussfadens 7 auf der Förderrolle 40 lässt sich weiter
durch eine geeignete Wahl der Winkel alpha und beta sowie durch die Breiten c und
d der Bereiche 403 und 404 beeinflussen.
[0013] Der Ablauf eines Verfahrens zum automatischen Einfädeln sowie zur automatischen Behebung
von Unregelmässigkeiten wird an der Anordnung gemäss Fig. 1a näher erläutert.
[0014] Zum Einfädeln eines Schussfadens 7 wird dieser vorerst der Ansaugdüse 25 vorgelegt,
die Fadenbremse 3 geöffnet, daraufhin die Fluiddüsen 25, 41 und 42 aktiviert, und
der Schussfaden 7 entlang der Einschiessachse 8 über die Fadenbremse 3 und die Schussfadenfördervorrichtung
4 in die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 eingetragen, wobei während dem Einfädelvorgang
üblicherweise der abgewinkelte Förderkanal 53b in der Einschiessachse 8 liegt, sodass
die Schussfadenspitze und ev. weiterer Schussfaden 7 in den Abfallbehälter 55 gelangt.
Daraufhin bleibt nur noch die Fluiddüse 42 aktiviert, der Hebelarm 43b der Auslenkvorrichtung
43 wird in Aufwickelstellung 43d gebracht, die Förderrolle 40 beginnt in Drehrichtung
45a zu drehen, und die Auflagefläche der Förderrolle 40 mit der erforderlichen Anzahl
Windungen belegt. Dabei bleibt der Schussfaden 7 durch die Fangdüse 42 weitgehend
gehalten, sodass während dem Aufwickeln der Schussfaden 7 von der Vorratseinheit 2
nachgeliefert wird. Sobald die Förderrolle 40 mit einer vorbestimmten Anzahl Windungen
belegt ist, wird die Auslenkvorrichtung 43 in Einschussstellung 43e gebracht, der
Schussfaden 7 durch die Schussfadenschneidvorrichtung 51 geschnitten und der Förderkanal
53a der Ablenkvorrichtung 52 in die Einschiessachse 8 gebracht. Daraufhin beginnt
die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a zu drehen und der Schussfaden 7 wird über die
Schussaufbereitungseinheit 6 der Webmaschine zugeführt. Die Förderrolle 40 bestimmt
dabei die Geschwindigkeit des Schussfadens 7 in Schusseintragsrichtung 7e und synchronisiert
den Schussfadeneintrag in die Schussaufbereitungseinheit 6 mit dem Webzyklus der Webmaschine.
Der Schussfaden 7 wird der Schussaufbereitungseinheit 6 vorteilhafterweise kontinuierlich
zugeführt.
Tritt nun zwischen einer Spule der Vorratseinheit 2 und der Schussfadenfördervorrichtung
4 eine Schussfadenunterbrechung auf, zum Beispiel hervorgerufen durch einen Schussfadenbruch
oder durch das Fadenende einer Spule, so wird dies mit Hilfe eines Sensors 46 festgestellt.
Der Sensor 46 stellt fest, dass die Breite des aufgewickelten Schussfadens 7d ein
einstellbares Mindestmass unterschreitet. Sobald eine Schussfadenunterbrechung festgestellt
wird, liefert die Förderrolle 40 noch so lange von dem auf der Förderrolle 40 gespeicherten
Schussfaden 7, bis ein vollständiger Schussfadeneintrag über die gesamte Webbreite
der Webmaschine erfolgt ist. Daraufhin wird der Schussfaden 7 am eintragsseitigen
Ende der Webmaschine geschnitten und die Webmaschine stillgesetzt. Da die Breite des
aufgewickelten Schussfadens 7d abnahm, muss das Ende des Schussfadens 7 auf der Förderrolle
40 liegen. Der in der Schussaufbereitungseinheit 6 verbliebene Schussfaden 7 wird
von der Förderrolle 40, die nun in Drehrichtung 45b dreht, zurückgezogen, bis die
Schussfadenspitze hinter der Schussfadenschneidvorrichtung 51 liegt. Daraufhin wird
die Ablenkvorrichtung 52 umgesteuert, sodass der Förderkanal 53b in die Einschiessachse
8 zu liegen kommt. Daraufhin dreht die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a, und der
verbleibende Schussfaden 7 wird in den Abfallbehälter 55 gefördert. Somit ist die
Zumessvorrichtung von Fadenresten befreit und steht für einen neuen, selbsttätigen
Einfädelvorgang bereit.
[0015] Sobald der Sensor 46 feststellt, dass die Breite des auf der Förderrolle 40 gespeicherten
Schussfadens 7d ein einstellbares Mindestmass unterschreitet kann auch wie folgt vorgegangen
werden. Die Webmaschine wird zum Stillstand gebracht, derart, dass der Schussfaden
eintragsseitig noch nicht geschnitten ist. Daraufhin wird die Förderrolle 40 in Drehrichtung
45b betätigt und der sich im Webfach befindliche Schussfaden 7 wird zurückgezogen
und auf der Förderrolle 40 vorläufig gespeichert. Sobald die Schussfadenspitze bis
zur Schussfadenschneidvorrichtung 51 zurückgezogen ist, wird die Ablenkvorrichtung
52 umgesteuert und der sich auf der Förderrolle 40 befindliche Schussfaden 7 in den
Abfallbehälter 55 entsorgt. Daraufhin wird durch das bereits beschriebene Verfahren
ein neuer Schussfaden 7 automatisch eingefädelt.
[0016] Im Unterschied zu dem in Fig. 1a dargestellten Ausführungsbeispiel weist die in Fig.
1d dargestellte Zumessvorrichtung eine Schussfadenfördervorrichtung 4 auf und ein
in Fadenlaufrichtung 7e vorgelagerter Schussfadenspeicher 4a. Die Speichervorrichtung
4b ist als Rohr ausgebildet, wobei eine über der oberen Rohröffnung angeordnete Fluiddüse
4c den Schussfaden 7 in die Speichervorrichtung 4b eintauchen lässt, und wobei ein
Sensor 46 die gespeicherte Fadenlänge erfasst. Die dem Schussfadenspeicher 4a folgende
Schussfadenfördervorrichtung 4 bestimmt die Förderrichtung des Schussfadens 7, indem
der Schussfaden von zwei gegenläufigen Förderrollen 40 leicht geklemmt wird, derart,
dass ein Schlupf zwischen Förderrolle 40 und Schussfaden 7 möglichst vermieden wird,
sodass über die Anzahl Drehungen einer Förderrolle 40 die eingetragene Länge des Schussfadens
7 bestimmbar ist. Im übrigen gelten zu diesem Ausführungsbeispiel die bereits in Fig.
1a dargelegten Bemerkungen. In der Speichervorrichtung 4b wird vorteilhafterweise
eine Fadenlänge gespeichert die ein bis zwei Webbreiten der nachfolgenden Webmaschine
entspricht. Beim Zurückziehen des Schussfadens 7, indem die Förderrolle 40 in Drehrichtung
45b betätigt wird, ist es vorteilhaft die zwischen der Förderrolle 40 und der Speichervorrichtung
4b gelegene Einschiessdüse 41 derart mit einem Fluid zu beschicken, dass sie den Schussfaden
7 entgegen der Schusseintragsrichtung 7e in Richtung der Speichervorrichtung 4b fördert.
[0017] In Fig. 1a oder Fig. 1d sind drei Sensoren 46, 46a und 46b zur Überwachung des Schussfadens
7 dargestellt. Der Sensor 46 allein würde jedoch genügen, um die gesamte Zumessvorrichtung
1 zu betreiben.
Wie bereits beschrieben wird beim Einfädeln eines Schussfadens 7 dieser durch die
Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 geschnitten und somit eine Schussfadenspitze mit einer
genau definierten Lage erzeugt. Ist die Förderrolle 40 mit einem Sensor zur Erfassung
des Drehwinkels versehen, so lässt sich, ausgehend von der definierten Lage beim Schneiden,
der Ort an dem sich die Schussfadenspitze jeweils befindet genau bestimmen, da die
Weglängen in einer Schusseintragsvorrichtung bekannt sind. Somit ist die Schussfadenspitze
auch in genau definierte Lagen förderbar. Tritt ein Schussfadenbruch auf, so wird
der Schussfaden 7 bei der Webmaschine zum Beispiel schusseintragsseitig geschnitten,
womit wiederum eine Schussfadenspitze mit genau definierter Lage erzeugt wird. Die
Zumessvorrichtung 1 zieht den Schussfaden 7 anschliessend aus der Schussaufbereitungseinheit
6 zurück, wobei über die Drehung der Fördervorrichtung 40 die zurückgezogene Länge
des Schussfadens 7 erfassbar ist, sodass die Schussfadenspitze zum Beispiel genau
vor die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 positionierbar ist.
[0018] Das in Fig. 2a dargestelle, schematische Ausführungsbeispiel einer Trenn- und Ablenkvorrichtung
5 weist einen Förderkanal 42a auf, durch den ein Schussfaden 7, mit einem Fluidstrom
gefördert, zur Austrittsöffnung 42b bewegt wird. Weiter sind zwei Förderkanäle 53a,
53b mit Eintrittsöffnungen 53c, 53d dargestellt, durch die der Schussfaden 7 weiter
förderbar ist. Eine Eintrittsöffnung 53c, 53d, die ungefähr gegenüber der Austrittsöffnung
42b angeordnet ist, um einen Schussfaden 7 aufzunehmen, wird als positionierte Eintrittsöffnung
57 bezeichnet. Die Austrittsöffnung 42b und die den Schussfaden 7 aufnehmenden, positionierten
Eintrittsöffnung 57 weisen einen Abstand 57a der Breite S auf. Das aus der Austrittsöffnung
42b austretende Fluid bildet im Zwischenraum 57a einen freien Fluidstrom 54a mit einer
Hauptströmungsrichtung 54b. Die Austrittsöffnung 42b des Förderkanals 42a und jeweils
eine der Eintrittsöffnungen 53c, 53d sind jeweils so relativ gegeneinander zu verschieben,
dass ein aus der Austrittsöffnung 42b austretender Schussfaden 7 durch den freien
Fluidstrom 54a beeinflusst, in die jeweils anstehende, positionierte Eintrittsöffnung
57 gelangt. Ein Anteil des freien Fluidstromes 54a gelangt ebenfalls über die Eintriffsöffnung
53c, 53d in den Förderkanal 53a, 53b und fördert den Schussfaden 7 durch den jeweiligen
Förderkanal 53a, 53b. Die Breite S des Abstandes 57a ist mindestens derart ausgelegt,
dass die schneidenden Teile 51b, 51c einer Schneidvorrichtung 51 zwischen den Spalt
57a eindringen können, um einen im Spalt 57a befindlichen Schussfaden 7 zu durchtrennen.
Aus eine Vielzahl von Schneidvorrichtungen 51, die in der erfindungsgemässen Trenn-
und Ablenkvorrichtung 5 zur Anwendung gelangen könnten, ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine scherenähnliche Schneidvorrichtung 51 mit zwei sich kreuzenden Schneidflächen
51b, 51c dargestellt. Scherenähnliche Schneidvorrichtungen 51 weisen üblicherweise
Schneidflächen auf, die gegenseitig leicht geschränkt sind, sodass sich ein punktförmiger
Schneidpunkt ergibt. Eine derartige Schere weist eine relativ grosse Schneidkraft
auf, sodass sich auch unterschiedliche, schwierig zu schneidende oder sehr dünne Schussfäden
7 problemlos schneiden lassen. Ein weiterer Vorteil einer derartigen Schere 51 liegt
darin, dass die auftretende Verschmutzung gering bleibt, da keine aufliegenden Flächen
vorhanden sind, und der Schmutz durch den freien Fluidstrom 54a abgetragen werden
kann. Die Betätigung der Schneidvorrichtung 51 erfolgt über eine Antriebsvorrichtung
51a.
[0019] Der zuliefernde Förderkanal 42a sowie die beiden abliefernden Förderkanäle 53a, 53b
müssen relativ zueinander verschiebbar sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die beiden Förderkanäle 53a, 53b durch eine in Bewegungsrichtung 52a verschiebbare
Halterung 56 miteinander gehalten und durch eine Antriebsvorrichtung 56a verschiebbar.
Unterschiedlichste Bewegungsrichtungen 52a, so zum Beispiel auch kreisförmige, sind
möglich, um eine Eintrittsöffnung 53c, 53d in die Lage einer positionierten Eintrittsöffnung
57 zu bewegen.
[0020] Der Minimalabstand des Spaltes 57a zwischen der Austrittsöffnung 42b und der positionierten
Eintrittsöffnung 57 ist durch die Dimension der schneidenden Teile 51b, 51c der Schneidvorrichtung
51 gegeben. Die Spaltbreite S kann jedoch auch grösser gewählt werden, wobei die Spaltbreite
zum Beispiel auch für jeden Förderkanal 53a, 53b individuell einstellbar ist, indem
die Förderkanäle 53a, 53b, 42a in Verschiebungrichtung 53e, 53f, 42c hin und her bewegbar
sind, und sich somit unterschiedliche Spaltbreiten S1, S2 ergeben. Die Menge des freien
Fluidstromes 54a, die in die positionierte Eintrittsöffnung 57 gelangt, und weiter
durch den anschliessenden Förderkanal 53a, 53b strömt, ist abhängig vom Abstand S.
Durch ein Einstellen des Abstandes S kann somit die relative Fluidmenge im nachfolgenden
Förderkanal 53a, 53b respektive der Fluidverlust im Spalt S eingestellt werden. Der
Fluidverlust im Spalt S kann wesentlich dazu beitragen, die Umgebung der Eintrittsöffnung
53c, 53d sauber zu halten, indem der Fluidverlust nach aussen abströmt und verschmutzende
Teile wegfördert.
[0021] Die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 ist durch die Variationsmöglichkeit der Spaltbreite
S für unterschiedlichste Schussfadeneingenschaften einstellbar. So haben zum Beispiel
dünne Garne die Eigenschaft, dass die Schussfadenspitze nach dem Austritt aus der
Austrittsöffnung 42b in einem grösseren Bereich liegen kann, sodass, um ein sicheres
Einfädeln in die positionierte Eintrittsöffnung 57 zu gewährleisten, die Spaltbreite
S klein eingestellt wird.
[0022] Die Ein- und Austrittsöffnungen 42b, 53c, 53d beziehungsweise die Förderkanäle 42a,
53a, 53b können unterschiedliche Querschnittflächen aufweisen, sodass die übertragene
Luftmenge beziehungsweise ein sicheres Einfädeln des Schussfadens in die Eintrittsöffnung
57 auch über die Querschnittfläche beeinflussbar ist.
[0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind nur zwei abgehende Förderkanäle 53a, 53b
dargestellt. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist jedoch auf einfache Weise derart
erweiterbar, dass jeweils einer aus einer Vielzahl von abgehenden Förderkanälen 53a,
53b in die Lage einer positionierten Eintrittsöffnung 57 gebracht werden kann. Es
kann somit auf eine Vielzahl von Förderkanälen 53a, 53b umgesteuert werden.
[0024] Die Figuren 2b - 2e zeigen jeweils immer dieselbe Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Trenn- und Ablenkvorrichtung, bei der die Schussfadenschneidvorrichtung 51 und
die Ablenkvorrichtung 52 von einer gemeinsamen Antreibsvorrichtung 56a angetrieben
sind.
[0025] In Fig. 2b ist eine Antriebsvorrichtung 56a dargestellt, die mit einer Haltevorrichtung
58 starr verbunden ist. Die Haltevorrichtung 58 weist eine starr verbundene Schneide
51f mit Schneidfläche 51b auf sowie eine Öffnung für einen Förderkanal 42a als auch
eine Bohrung 51d für eine Schwenkachse der Schneidvorrichtung.
[0026] Fig. 2c zeigt eine bewegliche Halterung 56 für die beiden Förderkanäle 53c, 53d.
Die Halterung 56 weist weiter eine Verbindungselement 56b zur Antriebsvorrichtung
56a sowie ein Verbindungselement 56c zur Schneide 51g mit Schneidfläche 51c auf.
[0027] Fig 2d zeigt die bewegliche Schneide 51g mit Schneidfläche 51c sowie eine Bohrung
zur Aufnahme der Schwenkachse 51d der Schneide 51g. Weiter ist ein gelenkiges Kraftübertragungsmittel
51e dargestellt, das über die Verbindung 56c mit der beweglichen Halterung 56 verbunden
ist.
[0028] Fig. 2e zeigt die in Fig. 2b - Fig. 2d einzeln dargestellten Komponenten gesamthaft
dargestellt in ihrer Wirkverbindung. Die schneide 51g ist über die Schwenkachse 51d
in Bewegungsrichtung 52b schwenkbar mit der Haltevorrichtung 58 verbunden. Weiter
ist die Schneide 51g über das gelenkig verbundene Kraftübertragungsmittel 51e mit
der Halterung 56 verbunden. Die Halterung 56 selbst ist wiederum über das Verbindungselement
56b mit der Antriebsvorrichtung 56a verbunden, sodass die Halterung 56 durch die Antriebsvorrichtung
56a in Bewegungsrichtung 52a hin- und herbewegbar ist. In der dargestellten Lage liegen
der Förderkanals 42a und die Eintrittsöffnung 53c des Förderkanals 53a einander gegenüber.
Wird die Halterung 56 umgesteuert, indem die Antriebsvorrichtung 56a über das Verbindungsmittel
56b den Abstand zur Halterung 56 vergrössert, so wird die Eintrittsöffnung 53d des
Förderkanals 53b letztendlich dem Förderkanal 42a vorgelegt. Während dem Umsteuervorgang
wird die Schneide 51g mit Schneidfläche 51c gleichzeitig geschwenkt, sodass die beiden
Schneidflächen 51c und 51b einen sich zwischen den Schneidflächen befindlichen Schussfaden
7 durchtrennen.
[0029] In den Figuren 2f bis 2h sind verschiedene Phasen des Schneid- und Umsteuervorganges
aus einer Seitenansicht dargestellt. Die Figuren 2i bis 2l zeigen die gleichen Phasen
aus einer Draufsicht.
In Fig. 2i liegen die Förderkanäle 42a und 53b in einer Flucht in der Einschiessachse
8, wobei der Schussfaden 7 in den Abfallbehälter 55 gefördert wird. Die Seitenansicht
in Fig. 2f zeigt den Förderkanal 42a und die gegenüberliegende Eintrittsöffnung 53d
des Förderkanals 53b. Die Schneidvorrichtung 51 mit Schneiden 51f und 51g ist in geöffnetem
Zustand 59a. Während dem Schneid- und Umsteuervorgang wird, wie in Fig. 2g dargestellt,
die Halterung 56 und somit die beiden Eintrittsöffnungen 53c, 53d in Bewegungsrichtung
52e zur Antriebsvorrichtung 56a hin bewegt. Durch die mechanische Koppelung der Schneidvorrichtung
51 mit der Halterung 56 führt die Schneide 51g gleichzeitig eine schliessende Schwenkbewegung
52c aus, sodass die beiden Schneiden 51f und 51g in einen geschlossenen Zustand 59b
gelangen, und ein sich zwischen den Schneidflächen befindender Schussfaden 7 durchtrennt
wird. Die Draufsicht Fig. 2k zeigt nochmals den Schneidvorgang, insbesondere die beiden
Schneidflächen 51b, 51c, die den Schussfaden 7 durchtrennen. Wird die Halterung 56
weiter in Bewegungsrichtung 52f zur Antriebsvorrichtung 56a hin bewegt, wie in Fig.
2h und 2l dargestellt, so gelangt der Schneid- und Umsteuervorgang zum Abschluss,
indem die schwenkbare Schneide 51g eine öffnende Bewegung in Bewegungsrichtung 52d
ausführt, und indem der Förderkanal 42a gegenüber der Eintrittsöffnung 53c des Förderkanals
53a zu liegen kommt. Der Schneid- und Umsteuervorgang lässt sich natürlich ebenfalls
in Umgekehrter Richtung ausführen, indem die Halterung 56 entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung
52e, 52f von der Antreibsvorrichtung 56a wegbewegt wird. Dabei führen die beiden Schneiden
51f, 51g wiederum eine Schneidbewegung aus, und gegen Abschluss dem Umsteuervorgnagens
kommt wieder die Eintrissöffnung 53d vor den Förderkanals 42a zu liegen. Die Trenn-
und Ablenkvorrichtung 5 erlaubt es, auch einen kontinuierlich in Schusseintragsrichtung
7e geförderten Schussfaden 7 zu schneiden und umzusteuern. In Fig. 2k wird ein kontinuierlich
zugelieferter Schussfaden 7 geschnitten. Daraufhin wird, wie aus Fig. 21 ersichtlich,
der Umsteuervorgang zu Ende geführt, wobei die neu gebildete Schussfadenspitze in
den Förderkanal 53a eingetragen wird.
[0030] Die dargestellte Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 hat den Vorteil, dass geschnitten
und umgesteuert werden kann, während der Schussfaden 7 kontinuierlich gefördert wird.
Weitere Vorteile sind darin zu sehen, dass nur eine Antriebsvorrichtung notwendig
ist, dass die Fluidmenge in den Förderkanälen 53a, 53b durch die Variation der Spaltbreite
S beeinflussbar ist, dass der im Spalt auftretende Fluidverlust verschmutzende Teile
wegfördert, dass die scherenähnliche Schneidvorrichtung 51 unterschiedlichste Garne
sicher schneidet, und dass bei jedem Umsteuervorgang eine Schneidbewegung stattfindet.
[0031] Fig. 3a zeigt eine Draufsicht der Fadenbremse 3. Die durch tragende Elemente 400,
401 gehaltene Ansaugdüse 25 sowie Einschiessdüse 41 sind in einer Einschiessachse
8 angeordnet. Beidseits der Einschiessachse 8 sind flächige Bremselemente 31a, 32a,
33a angeordnet, die um das schwenkbare Verbindungselement 34a in Schwenkrichtung 37
beweglich sind, sodass ein sich zwischen den Bremselementen 31a, 32a, 33a befindlicher
Schussfaden 7 von je zwei gegenüberliegenden Paaren von Bremselementen 31a, 32a, 33a
berührt wird. Die Bremselemente 31a, 32a, 33a üben eine klemmende und somit bremsende
Wirkung auf den Schussfaden 7 aus. Fig. 3b zeigt eine Seitenansicht der Bremsvorrichtung.
Die Flächen der Bremselemente 31a, 32a, 33a können in beliebiger Richtung angeordnet
sein. Im geöffneten Zustand 31a erlauben die Flächen der Bremselemete 31a, 32a, 33a
den Fluidstrom zwischen der Ansaugdüse 25 und der Einschiessdüse 41 zu beeinflussen,
derart, dass die Schussfaden 7 problemlos in die Öffnung der Einschiessdüse 41 eingetragen
wird. Im geschlossenen Zustand 31a wirken je zwei Paare von Bremselementen 31a, 32a,
33a gegeneinander, wobei der den Schussfaden 7 klemmende Bereich eine Linie bildet,
sodass sich ein geklemmter Schussfaden 7 entlang dieser Linie bewegen kann. Die Bremsvorrichtung
3 weist einen Schlitten 36 mit Nuten 35 auf, wobei schwenkbare Verbindungselemente
34 mit Nocken 34b in die Nuten 35 eingreifen, sodass bei einer Bewegung des Schlittens
36 in Bewegungsrichtung 36a die Bremselemente über die schwenkbaren Verbindungselemente
34a und die damit verbundenen schwenkbaren Verbindungselemente 34 bewegbar sind.
Ein Vorteil der vorliegenden Ausführungsform der Fadenbremse 3 ist darin zu sehen,
dass sie in geöffnetem Zustand die Richtung des Fluidstroms beeinflusst und lenkt.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der den Schussfaden 7 klemmende Bereich
ein Linie bildet, die ungefähr durch die Einschiessachse 8 verläuft. Jedes Paar von
Bremselementen 31a, 32a, 33a bildet einen klemmenden Bereich, sodass in Schusseintragsrichtung
mehrere klemmende Bereiche hintereinander angeordnet werden können. Ein von einer
Spule abgezogener Schussfaden 7 kann sich, zum Beipiel auf Grund der Abzugsgeschwindigkeit,
im Bereich der Vorratseinheit 2 oder der Fadenbremse 3 sehr unruhig verhalten. Ein
linienförmiger Bremsbereiche, und insbesondere mehrere hintereinander in Schusseintragsrichtung
angeordnete linienförmige Bremsbereiche, eignen sich, den Fadenlauf des Schussfadens
7 zu beruhigen. Die Fadenbremse 3 strafft den Faden 7 auf der Vorratseinheit 2 und
gewärleistet somit eine gleichmässige Spannung auf der Vorratseinheit.
[0032] Fig. 4 zeigt den Schussfadeneintrag in eine Reihenfachwebmaschine 102. Vier Schussfäden
71, 72, 73, 74 werden von vier Vorratseinheiten 2 sowie vier Zumessvorrichtungen 1
in die Schussfadenverteilvorrichtung 9 gefördert. Die Schussfadenverteilvorrichtung
9 verteilt die angelieferten Schussfäden auf die jeweils geöffneten Webfächer des
Webrotors 100, wobei die Schussfäden durch stationäre Fluiddüsen 91, 92, 93, 94 in
den sich drehenden Webrotor 100 eingetragen werden. Am schusseintragsseitigen Ende
100a des Webrotors 100 überwacht ein Sensor 46d das Einschiessen des Schussfadens
74 in den Webrotor 100. Die Schussfäden 71, 72 und 73 wurden in aufsteigender Reihenfolge
zeitlich nacheinander in den Webrotor 100 eingeschossen und sind deshalb entsprechend
weiter gegen das schussankunftsseitige Ende 100b des Webrotors 100 hin eingetragen.
Gleichzeitig zum Schusseintrag bewegt sich der Webrotor 100 in Bewegungsrichtung 101,
sodass die eintragenden Schussfäden 7 gleichzeitig zur Schussfadenschere 51 respektive
zur Fadenklemme 37 hin bewegt werden. In der dargestellten Stellung des Webrotors
100 ist der Schussfaden 71 vollständig im Webrotor 100 eingetragen, was vom Sensor
46c erkannt wird, und der Schussfaden 71 wird schusseintragsseitig von der Fadenschere
51 geschnitten und von der Fadenklemme 37 gehalten. Die dadurch neu entstandene Fadenspitze
wird durch die Schussfadenverteilvorrichtung 9 an eine weitere, nicht dargestellte
Düse umgelenkt, und in das bezüglich dem Webfach, in das der Schussfaden 74 eingetragen
wird, folgende Webfach eingeleitet. Es können Sensoren 46e entlang des Webfaches angeordnet
sein, um den durch das Webfach fliegende Schussfaden 7 zu überwachen.
[0033] Das Verfahren zur selbsttätigen Behebung von Unregelmässigkeiten beim Schussfadeneintrag
in eine Reihenfachwebmaschine wird in den Figuren 5a bis 5c sowie in den Figuren 6a
bis 6d durch die ablaufenden Handlungsschritte beschrieben. Zur Ablaufsteuerung der
Handlungsschritte, zur Ansteuerung der Aktuatoren und zur Erfassung der Sensorsignalen
wird ein Mikroprozessor verwendet, der über RAM, ROM und eine Eingabe-/Ausgabevorrichtung
verfügt. Die Handlungsschritte werden am Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1a näher
erläutert.
[0034] Unter einer Unregelmässigkeit beim Schussfadeneintrag, die es zu beheben gilt, werden
die folgenden Vorkommnisse verstanden:
- Eine Unterbrechung der Zulieferung des Schussfadens 7 zwischen einer Vorratseinheit
2 und einer Fördervorrichtung 4 der Zumessvorrichtung 1. Eine Unterbrechung des Schussfadens
7 kann sich durch einen Schussfadenbruch ergeben, durch eine leere Spule, was einen
Spulenwechsel erfordert, oder einen Garnwechsel.
- Ein nicht vollständiger Eintrag des Schussfadens 7 in ein Webfach des Webrotors
- Ein langes Verharren eines Schussfadens 7 in einem Webfach bei stillgesetztem Webrotor,
wobei der Schussfaden 7 mit einem Fluid gestreckt wird, sodass insbesondere die Schussfadenspitze
beschädigt wird, zum Beispiel in dem sie ausfranst.
[0035] Alle erwähnten Unregelmässigkeiten haben zur Folge, dass der Schussfaden 7 nicht
vorschriftsgemäss in das Webfach eintragbar ist, was Fehler im Gewebe zur Folge hat,
wenn die Unregelmässigkeit nicht rechtzeitig behoben wird.
[0036] Fig. 5a zeigt einen Teilschritt des erfindungsgemässen Verfahrens, das den auf der
Fördervorrichtung 40 befindlichen beziehungsweise gespeicherten Schussfaden dem Abfallbehälter
55 zuführt. Dieser Teilschritt wird zum Beispiel aktiviert, wenn die auf der Fördervorrichtung
40 gespeicherte Fadenlänge einen vorgebbaren Wert unterschreitet, was bei einem Fadenbruch
oder einem Ende einer Fadenspule auftritt. Im Handlungsschritt 110 wird die Fördervorrichtung
40 in Richtung 45g gedreht und die Spitze des Schussfadens 7 bis hinter die Ablenkvorrichtung
52 zurückgezogen. Im folgenden Handlungsschritt 111 wird die Ablenkvorrichtung 52
betätigt, sodass der abgewinkelte Förderkanal 53b in die Einschiessachse zu liegen
kommt. Im Handlungsschritt 112 wird ein Teil oder der gesamte sich auf der Förderrolle
40 befindliche Schussfaden 7 dem Abfallbehälter 55 zugeführt.
[0037] Die Figuren 5b und 5c zeigen einen Teilschritt zum automatischen Einführen eines
Schussfadens 7 in die Zumessvorrichtung 1 sowie zum Vorlegen des Schussfadens in die
Schussaufbereitungseinheit 6 sowie in die Schussfadenverteilvorrichtung 9 der Reihenfachwebmaschine.
Üblicherweise befindet sich vor Beginn dieses Handlungsschrittes kein Schussfaden
7 in der Zumessvorrichtung 1. Im Handlungsschritt 113 wird die Fadenbremse 3 geöffnet,
im Handlungsschritt 114 die Düsen 25, 41 und 42 betätigt, und somit ein Schussfaden
7 entlang der Einschiessachse 8 eingetragen, falls sich in der Düse 25 ein Schussfaden
7 befindet. Bei einem Schussfadenbruch zwischen der Düse 25 und der Düse 41 tritt
dieser Fall auf, dass sich die Schussfadenspitze im Bereich der Düse 25 befindet.
Im Handlungsschritt 115 wird die Auslenkvorrichtung 43 in die Lage 43d ausgeschwenkt
und die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a rotiert. Falls ein Schussfaden 7 in der
Schussfadenfördervorrichtung 4 vorhanden ist, wird dieser von einer Fangnase 49 erfasst
und durch die Drehbewegung der Förderrolle 40 auf die Auflagefläche der Förderrolle
40 geleitet, sodass mit jeder Umdrehung der Förderrolle 40 eine zusätzliche Windung
des Schussfadens 7 auf der Förderrolle 40 gespeichert wird. Daraufhin wird die Auslenkvorrichtung
43 wieder in die Grundstellung 43e geschwenkt.
Mit dem Handlungsschritt 117 wird geprüft, ob ein Schussfaden 7 auf der Förderrolle
40 vorhanden ist. Ist kein Schussfaden vorhaden, so prüft der Handlungsschritt 118
ob ein neuer Schussfaden 7 vorlegbar wird. Falls dies nicht möglich ist, wird im Handlungsschritt
120 die Anlage stillgesetzt und Hilfspersonal zur manuellen Störungsbehebung angefordert.
Ansonst wird mit dem Handlungsschritt 119 durch das Schwenken eines Schwenkarms 21a
ein neuer Schussfaden 7 vorgelegt und beginnend mit Handlungsschritt 113 in die Zumessvorrichtung
1 eingetragen.
Im Handlungsschritt 121 wird die Fadenbremse 3 geschlossen, im Schritt 122 der Schussfaden
7 durch die Schussfadenschneidvorrichtung 51 geschnitten und somit eine neue Fadenspitze
erzeugt, im Schritt 123 die Ablenkvorrichtung 52 umgesteuert, sodass der Schussfaden
7 in die nachfolgende Schussaufbereitungseinheit 6 förderbar ist, im Schritt 124 die
Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a rotiert bis im Schritt 125 die Spitze des Schussfadens
7 in einer definierten Lage in der Schussfadenverteilvorrichtung 9 vorgelegt ist.
[0038] In Fig. 6a ist ein Verfahren dargestellt um eine stillstehende Reihenfachwebmaschine
anzufahren. Mit dem Handlungsschritt 126 wird geprüft, ob eine vorgebbare Fadenläge
auf der Förderrolle 40 gespeichert ist. Falls dies nicht der Fall ist wird mit dem
Handlungsschritt 127 geprüft, ob ein Schussfaden 7 auf der Förderrolle 40 vorhanden
ist. Falls dies zutrifft wird der auf der Förderrolle 40 befindliche Schussfaden 7
entfernt und ein neuer Schussfaden 7 auf die Förderrolle 40 aufgebracht. Mit dem Handlungsschritt
128 wird die Zeitdauer des Stillstandes der Maschine festgestellt. Ein Schussfaden,
der längere Zeit im Webfach einer Reihenfachwebmaschine verbleibt, und dabei insbesondere
ständig mit einem Fluid gestreckt gehalten wird, kann beschädigt werden. Insbesondere
die Spitze des Schussfadens 7 kann ausfransen, sodass der Schussfaden 7 nicht mehr
vollständig eintragbar ist. Überschreitet die Dauer des Stillstandes eine vorgebbare
Zeitdauer, so werden die Handlungsschritt gemäss Fig. 5a ausgeführt, womit der Schussfaden
7 aus dem Webfach zurückgezogen und auf der Förderrolle 40 zwischengespeichert wird.
Daraufhin wird ein Teil des gespeicherten Schussfadens 7 in den Abfallbehälter 55
entsorgt. Daraufhin wird durch den Handlungsschritt 129 der Schussfaden wieder vorgelegt.
Die beinhaltet ein Schneiden der Schussfadens durch die Schneidvorrichtung 51, womit
eine neue Schussfadenspitze entsteht, ein Umsteuern der Ablenkvorrichtung 52 und ein
Vorlegen des Schussfadens 7 in eine definierte Lage der Schussfadenverteilvorrichtung
9.
Sobald alle Schussfäden 7 vorgelegt sind, wird mit dem Handlungsschritt 130 der Webrotor
der Reihenfachwebmaschine in Rotation gebracht, und die einzelnen Zumessvorrichtungen
1 nacheinander, zeitlich gestaffelt und synchron zur Stellung des Webrotors in Betrieb
gesetzt, sodass ein Schussfadeneintrag in die Webfächer der Webrotors stattfindet.
Die Punkte "7" und "8" im Flussdiagramm gemäss Fig. 6a bilden eine Warteschlaufe,
die verlassen wird, sobald ein Sensor eine Unregelmässigkeit feststellt, oder die
Maschine vom Bedienungspersonal stillgesetzt wird.
[0039] In Fig. 6b wird mit dem Handlungsschritt 131 durch den Sensor 46 die gespeicherte
Fadenlänge erfasst. Wird die gespeicherte Fadenlänge unterschritten, so ist auf einen
Schussfadenbruch oder das Ende einer Spule zu schliessen. Mit dem Handlungschritt
132 wird der Webrotor und die Zumessvorrichtung gegenseitig synchronisiert angehalten.
Daraufhin wird mit dem Handlungsschritt 133 der Webrotor sowie die Förderrolle, die
dem gebrochenen Schussfaden zugeordnet ist, synchron und im Kriechgang betätigt, bis
der entsprechende Schussfaden vollständig eingetragen ist. Daraufhin wird mit dem
Handlungsschritt 134 der Schussfaden durch die Klemmvorrichtung 37 geklemmt und durch
die Schneidvorrichtung 51 geschnitten. Daraufhin wird zum Punkt "1" verzweigt und
ein neuer Schussfaden vorgelegt.
[0040] Der Handlungsschritt 135 gemäss Fig. 6c überwacht mit dem Sensor 46d den Eintritt
eines neuen Schussfadens 74 in den Webrotor 100. Findet kein neuer Schussfadeneintritt
statt, so wird mit dem Handlungsschritt 136 der Webrotor sowie die Zumessvorrichtung
1 synchronisiert angehalten, der Schussfaden durch die Förderrolle 40 zurückgezogen
und entsorgt und die teilweise im Webfach eingetragenen Schussfäden 71, 72, 73 durch
den Handlungsschritt 137 vollständig eingetragen und der Webrotor 100 gestoppt. Daraufhin
wird zum Punkt "9" verzweigt und die Schussfäden wieder vorgelegt.
[0041] Im Handlungschritt 138 gemäss Fig. 6d wird der vollständige Eintrag eines Schussfadens
durch den Sensor 46c und unter Umständen durch weitere, entlang eines Webfaches verteilte
Sensoren 46e überwacht. Wird festgestellt, dass der Schussfaden nicht bis zum Sensor
46c gelangt, so wird durch den Handlungsschritt 139 der Webrotor 100 und die Zumessvorrichtung
1 synchronisiert angehalten und mit dem Handlungsschritt 140 ein Signal für das Bedienungspersonal
zur manuellen Fehlerbehebung aktiviert. Wenn der Sensor 46c das Fehlen eines Schussfadens
feststellt ist der Schussfaden eintragsseitig bereits geschnitten, sodass dieser durch
die Zumessvorrichtung nicht mehr zurückziehbar ist. Sind im Webfach weitere Sensoren
46e verteilt, so ist eine Unregelmässigkeit beim Eintrag in das Webfach feststellbar,
bevor der Schussfaden geschnitten ist. Diese Situation ist im Ablaufdiagramm nicht
dargestellt. Es ist jedoch naheliegend, dass in dieser Situation der Schussfaden automatisch
entsorgt und ein neuer Schussfaden vorgelegt werden könnte.
1. Vorrichtung (1) zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag eines Schussfadens
(7) in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine,
- mit einer Fördervorrichtung (4), um die Fördergeschwindigkeit des Schussfadens (7)
in einer Schusseintragsrichtung (7e) zu bestimmen,
- mit einer der Fördervorrichtung (4) in Schusseintragsrichtung (7e) nachfolgenden
Trenn- und Ablenkvorrichtung (5), um den Schussfaden (7) zu schneiden und in eine
wählbare Einheit zu fördern,
- und mit mindestens einen Sensor (46a) zum Überwachen des Schussfadens (7),
wobei die Vorrichtung (1) zwischen einer vorgelagerten Vorratseinheit (2) und einer
nachfolgenden Schussaufbereitungseinheit (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fördervorrichtung (4) einen Fadenspeicher (4a) umfasst, um eine Schussfadenlänge
zu speichern, welche mindestens einer Webbreite (100) der Reihenfachwebmaschine entspricht,
und dass die Fördervorrichtung (4) in einer zur Schusseintragsrichtung (7e) entgegengesetzten
Richtung betätigbar ist, um den Schussfaden (7) aus der Schussaufbereitungseinheit
(6) zurückzuziehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung (4)
eine Förderrolle (40) umfasst, die als Fadenspeicher (4a) zur Aufnahme einer Vielzahl
von Windungen des Schussfadens (7) dient, wobei die Förderrolle (40) in einer Drehrichtung
(45a) zur Förderung des Schussfadens (7) in Schusseintragsrichtung (7e) betätigbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher (4a) der
Fördervorrichtung (4) in Schusseintragsrichtung (7e) vorgelagert angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher (4a) einen
Hohlkörper (4b) und ein Mittel (4c) zum Beaufschlagen des Hohlkörpers (4b) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor
(46a) auf den Fadenspeicher (4a) ausgerichtet ist, um die gespeicherte Fadenmenge
zu erfassen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Fadenbremse
(3), die unmittelbar der Vorratseinheit (2) folgend angeordnet ist, um den Schussfaden
(7) mit einer einstellbaren Kraft zu bremsen oder zu halten.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 6 dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einschiessdüse (41) und eine Fangdüse (42) vorhanden ist, die eine Einschiessachse
(8) für den Schussfaden (7) festlegen,
dass die Förderrolle (40) um eine Drehachse (47a) drehbar gelagert ist,
dass die Förderrolle eine Mantelfläche zum Tragen des Schussfadens (7) aufweist,
dass die Einschiessachse (8) oberhalb der Förderrolle (40) verläuft,
und dass die Einschiessachse (8) und die Drehachse (47a) einen Winkel α bilden, der
kleiner als 90° ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche der Förderrolle
(40), die den Schussfaden (7) zu tragen hat, einen sich konisch verengenden ersten
Flächenbereich (403) einer Breite (d) umfasst, an den ein parallel oder annähernd
parallel zur Drehachse (47a) verlaufender zweiter Flächenbereich (404) mit einer Breite
(c) anschliesst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche
Durchbrüche aufweist, um die gegenseitige Berührungsfläche zwischen Förderrolle (40)
und dem aufgewickelten Schussfaden (7) zu reduzieren.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderrolle
(40) als Käfig mit in Umfangsrichtung beabstandete Auflageelemente (48) ausgebildet
ist, auf denen der aufgewickelte Schussfaden (7) aufliegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenn-
und Ablenkvorrichtung (5) eine Schussfadenschneidvorrichtung (51) umfasst, um den
Schussfaden (7) zu schneiden, sowie eine Umsteuervorrichtung (52), um den Schussfaden
(7) entweder der Schussaufbereitungseinheit (6) oder einem Speicherbehälter (55) zuzuführen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenn- und Ablenkvorrichtung
(5) einen zuführenden Förderkanal (42a) sowie mindestens zwei abführende Förderkanäle
(53a, 53b) aufweist, um den ein Schussfaden (7) mittels eines Fluides zu transportieren,
dass eine Antriebsvorrichtung (56a) die Austrittsöffnung (42b) des Förderkanals (42a)
und eine der Eintrittsöffnungen (53c, 53d) der Förderkanäle (53a, 53b) wechselweise
in eine gegenüberliegende Lage positioniert,
dass zwischen der Austrittsöffnung (42b) und der jeweils positionierten Eintrittsöffnung
(53c, 53d) ein Spalt (57a) mit einer Breite (S1, S2) besteht, dessen Mindestbreite
dadurch bestimmt ist, dass die Schneiden (51f, 51g) der Schneidvorrichtung (51) in
den Spalt (57a) einführbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkanäle (42a,
53a, 53b) in der Längsrichtung (53e, 53f, 42c) verschiebbar sind, um die Breite (S1,
S2) des Spaltes (57a) einzustellen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkanäle
(42a, 53a, 53b) und/oder die Ein- und Austrittsöffnungen (42b, 53c, 53d) unterschiedliche
Querschnittflächen aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung
(51) eine Schere mit zwei sich kreuzenden Schneidflächen (51b, 51c) ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung
(51) und die Umsteuervorrichtung (52) von der Antriebsvorrichtung (56a) gemeinsamen
angetrieben sind, und dass ein mechanisches Übersetzungselement (51e) vorgesehen ist,
um den Bewegungsablauf beim Umsteuervorgang der Förderkanäle (42a, 53a, 53b) mit dem
Schneidvorgang der Schneidvorrichtung (51) zu synchronisieren.
17. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 zur Behebung
einer Unregelmässigkeit beim Eintrag eines Schussfadens (7) in ein Webfach einer Reihenfachwebmaschine
(102), dadurch gekennzeichnet,
- dass eine vorbestimmte Schussfadenlänge im Fadenspeicher (4a) gespeichert wird,
- dass der Schussfaden (7) kontinuierlich gefördert wird,
- dass eine Unregelmässigkeit festgestellt wird,
- und dass beim Auftreten einer Unregelmässigkeit der Schussfadens (7) vollständig
in das Webfach eingetragen wird oder vollständig aus dem Webfach zurückgezogen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Unregelmässigkeit als ein Unterbruch des Schussfadens (7) zwischen der
Vorratseinheit (2) und der Fördereinheit (4) auftritt,
- dass beim Auftreten der Unregelmässigkeit der Eintrag des Schussfadens (7) vollständig
abgeschlossen wird und der Schussfaden (7) schusseintragsseitig geschnitten wird,
sodass ein restlicher Schussfaden (7) verbleibt,
- dass die Reihenfachwebmaschine angehalten wird,
- dass der restliche Schussfaden (7) vollständig aus der Schussaufbereitungseinheit
(6) zurückgezogen wird,
- dass der restliche Schussfaden (7) einem Abfallbehälter (55) zugeführt wird,
- dass ein Schussfaden (7) vorgelegt wird,
- dass eine vorbestimmte Schussfadenlänge im Fadenspeicher (4a) gespeichet wird,
- und dass die Reihenfachwebmaschine gestartet und der Schussfaden (7) wieder in das
Webfach eingetragen wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
- dass beim Auftreten der Unregelmässigkeit die Reihenfachwebmaschine angehalten wird,
- dass der Schussfaden (7) vollständig aus der Schussaufbereitungseinheit (6) zurückgezogen
wird,
- dass der Schussfaden (7) einem Abfallbehälter (55) zugeführt wird,
- dass ein Schussfaden (7) vorgelegt wird,
- dass eine vorbestimmte Schussfadenlänge im Fadenspeicher (4a) gespeichet wird,
- und dass die Reihenfachwebmaschine gestartet und der Schussfaden (7) wieder in das
Webfach eingetragen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Unregelmässigkeit in
einer Beschädigung der Spitze des Schussfadens (7) besteht, die auftritt, wenn der
Schussfaden (7) während einem Stillstand der Reihenfachwebmaschine (102) über längere
Zeit mit einem Fluid beaufschlagt im Webfach der Reihenfachwebmaschine (102) verweilt,
- dass der Schussfaden (7) vollständig aus der Schussaufbereitungseinheit (6) zurückgezogen
wird,
- dass eine Teillänge des Schussfadens (7) einem Abfallbehälter (55) zugeführt wird,
- dass der Schussfaden (7) geschnitten wird,
- und dass die Reihenfachwebmaschine gestartet und der Schussfaden (7) wieder in das
Webfach eingetragen wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die im
Fadenspeicher (4a) gespeicherte Fadenlänge vom Sensor (46a) erfasst wird, und dass
beim Unterschreiten einer vorgebbaren Fadenlänge ein Steuersignal erzeugt wird, um
die Unregelmässigkeit zu beheben.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem als Förderrolle
(40) ausgebildeten Fadenspeicher (4a) die gesamte Breite der auf der Förderrolle (40)
aufgewickelten Schussfäden (7) vom Sensor (46a) erfasst wird,
23. Reihenfachwebmaschine mit Webrotor, mit mindestens einer Vorrichtung (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 16 und/oder betrieben mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche
17 bis 22.