(19)
(11) EP 0 685 585 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1995  Patentblatt  1995/49

(21) Anmeldenummer: 94810640.6

(22) Anmeldetag:  07.11.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D03D 41/00, D03D 47/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE IT

(30) Priorität: 30.05.1994 EP 94810316

(71) Anmelder: SULZER RÜTI AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Schaich, Urs
    CH-8733 Eschenbach (CH)
  • Benz, Rolf
    CH-8547 Gachnang (CH)
  • Christe, Marcel
    CH-8630 Rüti (CH)
  • Dokic, Goran
    CH-8630 Rüti (CH)

(74) Vertreter: Heubeck, Bernhard 
c/o Sulzer Management AG, KS/Patente/0007, Postfach 414
CH-8401 Winterthur
CH-8401 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung und Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag eines Schussfadens in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine


    (57) Die Vorrichtung und das Verfahren dient zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag eines Schussfadens in einen Webrotor einer nachgelagerten Reihenfachwebmaschine. Die Vorrichtung dient einerseits als eine Zumessvorrichtung (1), um einen Schussfaden (7) von einer Vorratseinheit (2) abzuziehen und diesen abgestimmt auf den Webzyklus der Webmaschine zuzuliefern. Die dem Schussfadenspeicher (4a) folgende Schussfadenfördervorrichtung (4) bestimmt die Förderrichtung des Schussfadens (7), wobei über die Anzahl Drehungen einer Förderrolle (40) die eingetragene Länge des Schussfadens (7) bestimmbar ist. Die Vorrichtung dient weiter als eine Schussfehlerbehebungsvorrichtung. Tritt zwischen einer Spule der Vorratseinheit (2) und der Schussfadenfördervorrichtung (4) eine Schussfadenunterbrechung auf, zum Beispiel hervorgerufen durch einen Schussfadenbruch oder durch das Fadenende einer Spule, so wird dies mit Hilfe eines Sensors (46, 46a) festgestellt. Sobald eine Schussfadenunterbrechung festgestellt wird, liefert die Förderrolle (40) noch so lange von dem im Schussfadenspeicher (4a) gespeicherten Schussfaden (7), bis ein vollständiger Schussfadeneintrag in die Webmaschine erfolgt ist. Daraufhin wird der Schussfaden (7) am eintragsseitigen Ende der Webmaschine geschnitten und die Webmaschine stillgesetzt. Der in der Schussaufbereitungseinheit (6) verbliebene Schussfaden (7) wird durch die Förderrolle (40) zurückgezogen und daraufhin in den Abfallbehälter (55) gefördert. Somit ist die Zumessvorrichtung (1) von Fadenresten befreit und steht für einen neuen, selbsttätigen Einfädelvorgang bereit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag eines Schussfadens in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine, insbesondere zum Beheben von Schussfadenbrüchen sowie von unvollständig ins Webfach eingetragenen oder beschädigten Schussfäden, gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine Reihenfachwebmaschine mit der erfindungsgemässen Vorrichtung. Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine Reihenfachwebmaschine betrieben mit dem erfindungsgemässen Verfahren.

    [0002] Es ist bekannt, für den Schussfadeneintrag in eine Reihenfachwebmaschine eine Zumessvorrichtung für den Schussfaden zu verwenden. So ist aus der EP 0 445 489 A1 (T.817) eine Zumessvorrichtung zum Abgeben von Schussfaden an eine Reihenfachwebmaschine bekannt, bei der eine Zumessrolle den Schussfaden von einem vorgeschalteten Fadenvorrat abzieht und diesen einer Webmaschine zuführt, wobei die Zumessrolle mehrmals von Schussfaden umwickelt ist, um eine genügend grosse Haftreibung zu bewirken, sodass die Abzugsgeschwindigkeit beziehungsweise die Fördergeschwindigkeit des Schussfadens durch die Rotationsgeschwindigkeit der Zumessrolle bestimmt wird.

    [0003] Diese bekannte Zumessvorrichtung ist zudem in der Lage, beim Neubestücken mit einer Vorratsspule ein selbsttätiges Einfädeln des Schussfadens zu bewirken und den neuen Schussfaden zwangsläufig in eine für das Weben vorteilhafte Startposition zu bringen.
    Die bekannte Zumessvorrichtung hat den Nachteil, dass bei einer Unregelmässigkeit beim Schussfadeneintrag, zum Beispiel bei einem Fadenbruch oder bei einem nicht vollständig in das Webfach eingetragenen Schussfaden, der Webvorgang unterbrochen werden muss und der Schussfaden von Hand aus den Fadenlaufwegen oder dem Webfach zu entfernen ist. Die Fehlerbehebung erfordert ein manuelles Eingreifen durch das Bedienungspersonal und verursacht längere Stillstandzeiten der Webmaschine.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren für die Zulieferung von Schussfaden an den Webrotor einer Reihenfachwebmaschine zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeiden, die es insbesondere erlauben, einen Unterbruch des Webvorganges auf Grund einer Unregelmässigkeit beim Schusseintrag selbsttätig zu beheben.

    [0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst mit einer Vorrichtung gemäss den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 16 beziehen sich auf weitere, vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung. Weiter wird die Aufgabe gelöst, in dem die erfindungsgemässe Vorrichtung mit Verfahren gemäss den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 17 bis 20 betrieben wird. Die abhängigen Ansprüche 21 und 22 beziehen sich auf weitere, vorteilhafte Verfahrensformen der Erfindung.

    [0006] Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass sich die Verfügbarkeit einer Webmaschine erhöht, wenn bestimmte Arten von Unterbrüchen des Webvorganges, die zum Beispiel durch einen Spulenwechsel, einen Schussfadenbruch oder einen nicht vollständig ins Webfach eingetragenen Schussfaden entstehen, selbsttätig behoben werden. Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Zumessvorrichtung ein Fadenspeicher für den Schussfaden vorgelagert ist, oder dass die Zumessvorrichtung gleichzeitig als Fadenspeicher dient, wobei die gespeicherte Fadenlänge mindestens einer Webbreite entspricht, sodass bei einem zwischen der Zumessrolle und der Spule auftretenden Schussfadenbruch oder einem Schussfadenende einer Spule (leer gewordene Spule) der Schussfaden trotzdem noch vollständig in das Webfach eintragbar ist, bevor der Webvorgang unterbrochen werden muss. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Zumessvorrichtung entgegen der Eintragsrichtung des Schussfadens betätigbar ist, womit es möglich ist, einen noch nicht vollständig in das Webfach eingetragenen Schussfaden, beziehungsweise ein Schussfaden, der schusseintragsseitig noch nicht geschnitten ist, selbsttätig durch die Zumessvorrichtung zurückzuziehen und zu entsorgen.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1a
    Eine schematische Anordnung einer erfindungsgemässen Zumessvorrichtung mit eingeschossenem Schussfaden und umwickelter Förderrolle;
    Fig. 1b
    eine Draufsicht auf die mit Schussfaden umwickelte Förderrolle in einer Vorrichtung nach Fig. 1a;
    Fig. 1c
    ein Schnitt durch eine Förderrolle gemäss der Anordnung nach Fig. 1b;
    Fig. 1d
    eine schematische Anordnung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
    Fig. 2a
    eine schematische Anordnung einer Trenn- und Ablenkvorrichtung;
    Fig. 2b-2e
    ein Ausführungsbeispiel einer Trenn- und Ablenkvorrichtung;
    Fig. 2f-2l
    eine Darstellung verschiedener Verfahrensschritte zum Betrieb der Trenn- und Ablenkvorrichtung;
    Fig. 3a
    eine Draufsicht einer Fadenbremse in einer Vorrichtung nach Fig. 1a;
    Fig. 3b
    eine Seitenansicht einer Fadenbremse nach Fig. 3a;
    Fig. 4
    eine schematische Ansicht eines Schussfadeneintrages in eine Reihenfachwebmaschine;
    Fig. 5a-5c
    Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten;
    Fig. 6a-6d
    Verfahren zur Behebung von Unregelmässigkeiten.


    [0008] In Figur 1a ist eine Vorrichtung 1 zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag eines Schussfadens in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine dargestellt. Die Vorrichtung dient insbesondere als eine Zumessvorrichtung 1 beziehungsweise eine Schussfehlerbehebungsvorrichtung 1, um einen Schussfaden 7 von einer Vorratseinheit 2 abzuziehen und diesen abgestimmt auf den Webzyklus der Webmaschine zuzuliefern. Die Vorratseinheit 2 zieht den Schussfaden 7 von einer nicht dargestellten Spule ab, und leitet diesen über eine Öse 24b einer mit einem Fluid beaufschlagten Ansaugdüse 25 zu. Die Vorratseinheit 2 weist eine oder mehrere Schussfadenzuführvorrichtungen 20a auf, die den Anfang des Schussfadens 7a, 7b von weiteren Spulen bereithalten. Der bereitgehaltene Schussfaden 7a verläuft durch die Öse 24a und ist im Schussfadenhalterohr 22a über einen Schwenkarm 21a schwenkbar gehalten. Ergibt sich die Notwendigkeit den Schussfaden 7a der Webmaschine zuzuführen, so wird der Schwenkarm 21a in die gestrichelt dargestellte Lage geschwenkt und das Schussfadenhalterohr 22a mit einem Fluid aus der Einschiessdüse 23a beschickt, sodass der Schussfaden 7a von der Ansaugdüse 25 erfasst wird und durch die nachfolgenden Einheiten der Zumessvorrichtung 1 eingetragen wird. Genau gleich kann mit weiteren Schussfadenzuführvorrichtungen 20a wie dem Schwenkarm 21b mit Schussfadenhalterohr 22b und Einschiessdüse 23b ein weiterer Schussfaden 7b bereitgehalten werden. Die Ansaugdüse 25 fördert den Schussfaden 7 durch eine geöffnete Fadenbremse 3 hindurch zu einer Schussfadenfördervorrichtung 4 mit Einschiessdüse 41. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Schussfadenbremse 3 aus zwei schwenkbaren Leitflächen 31a gebildet, die sich im geschlossenen Zustand 31b gegenseitig berühren und dabei eine klemmende und bremsende Wirkung auf den Schussfaden 7 ausüben. Wird eine Fadenspitze eines Schussfadens 7 von der Ansaugdüse 25 durch die Fadenbremse 3 hindurch in Richtung der Einschiessdüse 41 gefördert, so können die sich in einer geöffneten Position befindenden Leitflächen 31a die Flugbahn des Schussfadens 7 zur Einschiessdüse 41 hin zusätzlich beeinflussen.

    [0009] Die nachfolgende Schussfadenfördervorrichtung 4 hat die Aufgabe, den Schussfaden 7 in Schusseintragsrichtung 7e sowie auch entgegengesetzt zu dieser Eintragsrichtung zu fördern. Die Einschiessdüse 41 und eine in Schusseintragsrichtung 7e gegenüberliegende Fangdüse 42 legen eine Einschiessachse 8 fest, entlang der ein Schussfaden 7 in die Schussfadenfördervorrichtung 4 eingetragen wird. Unmittelbar vor der Fangdüse 42 ist eine Auslenkvorrichtung 43 mit Antriebsvorrichtung 43a, Hebelarm 43b und Öse 43c angeordnet. Beim Einschiessen einer neuen Schussfadenspitze eines Schussfadens 7 liegt die Öse 43c in der Einschiessachse 8, sodass der Schussfaden 7 durch die Öse 43c getragen wird und daraufhin in die Fangdüse 42 und weiter in den Förderkanals 42a eindringt.
    Die Schussfadenfördervorrichtung 4 weist zwischen der Einschiessdüse 41 und der Fangdüse 42 eine Förderrolle 40 auf, die in Umfangsrichtung eine Auflagefläche aufweist, auf der der Schussfaden 7 zu liegen kommt. Im Förderbetrieb ist die Auflagefläche mehrmals vom Schussfaden 7 umwickelt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Auflagefläche durch in Drehrichtung regelmässig voneinander beabstandeten Auflageelemente 48 gebildet. Die Enden der Auflageelemente 48 münden in ein Randelement 402, das an dessen äusserem Umfang eine oder mehrere, beabstandete Fangnasen 49 aufweist, die einen Fangbereich 44 bilden. Die Förderrolle 40 ist sowohl in einer Drehrichtung 45a drehbar, um einen Schussfaden 7 einer Schussaufbereitungseinheit 6 zuzuführen, als auch in einer Drehrichtung 45b, um einen Schussfaden 7 aus der Schussaufbereitungseinheit 6 zurückzuziehen. Die einzelnen Windungen des Schussfaden 7 liegen auf der Auflagefläche der Förderrolle 40 üblicherweise nebeneinander, sodass mit einem optischen Sensor 46 durch die Messung der Wickelbreite des gespeicherten Schussfadens 7 die Länge des gespeicherten Schussfadenvorrates feststellbar und überwachbar ist. Der Schussfadenfördervorrichtung 4 folgt in Schusseintragsrichtung 7e eine Trenn- und Ablenkvorrichtung 5, die aus einer Schussfadenschneidvorrichtung 51 sowie einer Ablenkvorrichtung 52 besteht. Die Ablenkvorrichtung 52 lässt sich mit einer Antriebsvorrichtung in Bewegungsrichtung 52a hin- und herbewegen, sodass entweder ein Förderkanal 53a in die Einschiessachse 8 zu liegen kommt, um einen einzutragenden Schussfaden 7 in die nachfolgende Schussaufbereitungseinheit 6 zu leiten, oder es kommt ein abgewinkelter Förderkanal 53b in die Einschiessachse 8 zu liegen, um einen in Schusseintragsrichtung 7e geförderten Schussfaden 7 einem Abfallbehälter 55 zuzuführen. Der Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 folgt in Richtung der Einschiessachse 8 eine Schussaufbereitungseinheit 6, von der eine Transportdüse 60 sowie ein Förderkanal 61 dargestellt sind. Der Förderkanal 61 mündet in eine Schussfadenverteilvorrichtung 9, die den Schussfaden 7 einem geöffneten Webfach einer Reihenfachwebmaschine zuleitet (Fig. 4). Die Einschiessachse 8 erstreckt sich vorteilhafterweise von der Ansaugdüse 25 bis zur Transportdüse 60.

    [0010] Figur 1b zeigt eine Draufsicht auf die Förderrolle 40 der Schussfadenfördervorrichtung 4. Die Einschiessachse 8 weist zur Drehachse 47 der Förderrolle 40 einen Neigungswinkel alpha auf und weist zur Auflagefläche der Förderrolle 40 einen Mindestabstand auf. Der Mindestabstand zur Auflagefläche für den Schussfaden 7 ist derart ausgelegt, dass der Fluidstrahl der Einschiessdüse 41 nur unwesentlich durch die die Auflagefläche bildenden Elemente 48 abgelenkt wird. Der Ablauf für ein automatisches Umwickeln der Förderrolle 40 mit Schussfaden 7 wird an der Anordnung nach Fig. 1b beschrieben. Ein Schussfaden 7 wird von der Einschiessdüse 41 entlang der Einschiessachse 8 durch die vorgelegte Öse 43c der Auslenkvorrichtung 43 und anschliessend in die Öffnung der Fangdüse 42 getragen und verläuft weiter durch den Förderkanal 42a. Üblicherweise liegt während dem Einschiessen der abgewinkelte Förderkanal 53b in der Einschiessachse 8, sodass der sich eintragende Schussfaden 7 bis in den Abfallbehälter 55 gelangt. Nach erfolgtem Einschiessen in die Schussfadenfördervorrichtung 4 bleibt die Fangdüse 42 weiterhin mit einem Fluid beaufschlagt und bewirkt auf den Schussfaden 7 eine in Schusseintragsrichtung 7e wirkende Kraft. Der Hebelarm der Auslenkvorrichtung 43 wird von der Einschussstellung 43e durch eine Bewegung in Schwenkrichtung 43f in eine Aufwickelstellung 43d gebracht. Dabei kommt der Schussfaden 7 mit dem Randelement 402 in Berührung, sodass der Schussfaden 7, durch die in Drehrichtung 45a rotierende Förderrolle 40, in einen Fangbereich 44 gelangt und von einer Fangnase 49 gehalten wird, sodass durch die weiter rotierende Förderrolle 40 zunehmend Schussfaden 7 auf die Auflagefläche der Förderrolle 40 aufgewickelt wird und sich somit ein aufgewickelter Schussfaden 7d bildet. Sobald die gewünschte Anzahl Windungen des Schussfadens 7 auf der Auflagefläche der Förderrolle 40 erreicht ist wird dies gestoppt, und die Auslenkvorrichtung 43 von der Aufwickelstellung 43d in die Einschussstellung 43e gebracht. Dabei wird der Schussfaden 7 aus der Fangnase 49 entfernt und die Förderrolle 40 ist somit bereit, den Schussfaden 7 zu fördern. Die Auflagefläche der Förderrolle 40 ist derart ausgestaltet, dass sich eine Vielzahl von Windungen des Schussfadens 7 aufbringen lassen. Somit übt die Förderrolle 40 gleichzeitig die Funktion eines Fadenspeichers aus, wobei die auf der Förderrolle gespeicherte Fadenlänge mindestens einer Webbreite beziehungsweise der Breite eines Schusseintrages der nachfolgenden Webmaschine entspricht.

    [0011] Fig. 1c zeigt eine weitere Draufsicht der Schussfadenfördervorrichtung 4 mit Förderrolle 40. Die durch tragende Elemente 400, 401 gehaltene Einschiessdüse 41 und Fangdüse 42 definieren die Einschiessachse 8. Das Drehzentrum 47a der Drehachse 47 der Förderrolle 40 weist gegenüber der Einschiessachse 8 einen Winkel alpha auf, der kleiner als 90 Grad ist. Die Grösse des Winkels alpha hängt ab von der Ausgestaltung der Auflagefläche der Förderrolle 40 sowie von der Länge respektive von der Anzahl Windungen des auf der Förderrolle 40 zu speichernden Schussfadens 7 sowie von der Garndicke. Die Auflagefläche der Förderrolle 40 besteht aus einem konischen Bereich 403, der sich, ausgehend von Seite der Drehachse 47 zum Randelement 402 hin, über eine Breite d konisch verjüngt, und läuft in einen Bereich 404 der Breite c aus, der ungefähr parallel zum Drehzentrum 47a verläuft. Die Breiten c und d der Bereiche 403 und 404 sowie der Neigungswinkel beta zwischen den Bereichen 403 und 404 hängt unter anderem ab von der zu speichernden Länge des Schussfadens 7 sowie von der Beschaffenheit des Schussfadens 7. Fördert die Förderrolle 40 den Schussfaden 7 in Drehrichtung 45a respektive in Schusseintragsrichtung 7e, so wird der in Schusseintragsrichtung 7e vordere Teil des Schussfadens 7 kontinuierlich von der Auflagefläche der Förderrolle 40 abgezogen und über die Fangdüse 42 in die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 weitergeleitet. Dabei ist anzustreben, dass die einzelnen Windungen des aufgewickelten Schussfadens 7d ohne sich je zu überkreuzen derart nebeneinander liegen, dass der von der Vorratseinheit nachgelieferte Schussfaden 7 auf den konischen Teil 403 zu liegen kommt, und der abgezogene Schussfaden 7 im zylindrischen Teil 404 , dem Randelement 402 zugewandt, zu liegen kommt. Während dem Förderbetrieb in Drehrichtung 45a gleiten die einzelnen Windungen des Schussfadens 7 somit auf der Auflagefläche in Richtung der Drehachse 47a gegen das Randelement 402 hin, bevor die Windung wieder abgehoben und der Schussfaden 7 durch die Fangdüse 42 weitergeleitet wird. In Drehrichtung 45a ist ein Schlupf zwischen den Windungen des Schussfadens 7 und der Auflagefläche der Förderrolle 40 nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Förderrolle 40 dient somit auch als Zumessvorrichtung für den Schussfaden 7, indem auf Grund der Anzahl Umdrehungen der Förderrolle 40 die geförderte Länge des Schussfadens 7 bestimmbar ist. Die Mantelfläche der Auflagefläche sollte somit in Drehrichtung 45a, 45b eine genügend grosse Haftreibung auf den gespeicherten Schussfaden 7 ausüben, um einen Schlupf in Drehrichtung zu vermeiden, gleichzeitig sollte die Haftreibung in Richtung 47a der Drehachse relativ klein sein, damit die einzelnen Windungen des Schussfadens 7 auf der Auflagefläche in Richtung 47a gleiten. Die einzelnen Windungen des Schussfadens 7 liegen, insbesondere beim Förderbetrieb in Drehrichtung 45a, dicht nebeneinander, wobei die im konischen Bereich 403 aufliegenden Windungen eine in Richtung 47a zum Randelement 402 hin wirkende Kraft bewirken, sodass die im Bereich 404 liegenden Windungen kontinuierlich in Richtung des Randelemente 402 gestossen werden. Im Bereich 404 ist die Gleitreibung zwischen Schussfaden 7 und Auflagefläche vorteilhafterweise derart zu wählen, dass die einzelnen Windungen nebeneinander liegen bleiben, und nicht übereinander gestossen werden.

    [0012] Die Ausgestaltung der Form sowie die Oberflächenbeschaffenheit der Auflagefläche der Förderrolle 40 ist von zentraler Bedeutung, damit eine grössere Anzahl Windungen des Schussfadens 7 gespeichert werden kann, derart, dass während dem Förderbetrieb der Schussfaden 7 wieder ungehindert abziehbar ist, und derart, dass die Förderrolle 40 auch als Zumessvorrichtung dient, um die Länge des eingetragenen Schussfadens 7 zu bestimmen. Diese Bedingungen können mit einer Vielzahl von Ausführungsformen der Förderrolle 40 erzielt werden, wobei die Ausführungsform in starken Masse von der Qualität und den Eigenschaften des verwendeten Schussfadens 7 abhängt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Auflagefläche der Förderrolle 40 durch in Drehrichtung 45a regelmässig beabstandete Auflageelemente 48 gebildet. Diese Ausführungsform bewirkt auf den aufliegenden Schussfaden 7 eine kleine Haft- und Gleitreibung für Bewegungen in Richtung der Drehachse 47a sowie eine genügend grosse Haftreibung in Richtung der Drehrichtung 45a. Es kann sich jedoch abhängig von den Eigenschaften des Schussfadens 7 als vorteilhaft erweisen, die Auflagefläche der Förderrolle 40 als durchgehend geschlossene Mantelfläche auszuführen oder die Mantelfläche zum Beispiel stellenweise mit Durchbrüchen zu versehen. Das Verhalten des Schussfadens 7 auf der Förderrolle 40 lässt sich weiter durch eine geeignete Wahl der Winkel alpha und beta sowie durch die Breiten c und d der Bereiche 403 und 404 beeinflussen.

    [0013] Der Ablauf eines Verfahrens zum automatischen Einfädeln sowie zur automatischen Behebung von Unregelmässigkeiten wird an der Anordnung gemäss Fig. 1a näher erläutert.

    [0014] Zum Einfädeln eines Schussfadens 7 wird dieser vorerst der Ansaugdüse 25 vorgelegt, die Fadenbremse 3 geöffnet, daraufhin die Fluiddüsen 25, 41 und 42 aktiviert, und der Schussfaden 7 entlang der Einschiessachse 8 über die Fadenbremse 3 und die Schussfadenfördervorrichtung 4 in die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 eingetragen, wobei während dem Einfädelvorgang üblicherweise der abgewinkelte Förderkanal 53b in der Einschiessachse 8 liegt, sodass die Schussfadenspitze und ev. weiterer Schussfaden 7 in den Abfallbehälter 55 gelangt. Daraufhin bleibt nur noch die Fluiddüse 42 aktiviert, der Hebelarm 43b der Auslenkvorrichtung 43 wird in Aufwickelstellung 43d gebracht, die Förderrolle 40 beginnt in Drehrichtung 45a zu drehen, und die Auflagefläche der Förderrolle 40 mit der erforderlichen Anzahl Windungen belegt. Dabei bleibt der Schussfaden 7 durch die Fangdüse 42 weitgehend gehalten, sodass während dem Aufwickeln der Schussfaden 7 von der Vorratseinheit 2 nachgeliefert wird. Sobald die Förderrolle 40 mit einer vorbestimmten Anzahl Windungen belegt ist, wird die Auslenkvorrichtung 43 in Einschussstellung 43e gebracht, der Schussfaden 7 durch die Schussfadenschneidvorrichtung 51 geschnitten und der Förderkanal 53a der Ablenkvorrichtung 52 in die Einschiessachse 8 gebracht. Daraufhin beginnt die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a zu drehen und der Schussfaden 7 wird über die Schussaufbereitungseinheit 6 der Webmaschine zugeführt. Die Förderrolle 40 bestimmt dabei die Geschwindigkeit des Schussfadens 7 in Schusseintragsrichtung 7e und synchronisiert den Schussfadeneintrag in die Schussaufbereitungseinheit 6 mit dem Webzyklus der Webmaschine. Der Schussfaden 7 wird der Schussaufbereitungseinheit 6 vorteilhafterweise kontinuierlich zugeführt.
    Tritt nun zwischen einer Spule der Vorratseinheit 2 und der Schussfadenfördervorrichtung 4 eine Schussfadenunterbrechung auf, zum Beispiel hervorgerufen durch einen Schussfadenbruch oder durch das Fadenende einer Spule, so wird dies mit Hilfe eines Sensors 46 festgestellt. Der Sensor 46 stellt fest, dass die Breite des aufgewickelten Schussfadens 7d ein einstellbares Mindestmass unterschreitet. Sobald eine Schussfadenunterbrechung festgestellt wird, liefert die Förderrolle 40 noch so lange von dem auf der Förderrolle 40 gespeicherten Schussfaden 7, bis ein vollständiger Schussfadeneintrag über die gesamte Webbreite der Webmaschine erfolgt ist. Daraufhin wird der Schussfaden 7 am eintragsseitigen Ende der Webmaschine geschnitten und die Webmaschine stillgesetzt. Da die Breite des aufgewickelten Schussfadens 7d abnahm, muss das Ende des Schussfadens 7 auf der Förderrolle 40 liegen. Der in der Schussaufbereitungseinheit 6 verbliebene Schussfaden 7 wird von der Förderrolle 40, die nun in Drehrichtung 45b dreht, zurückgezogen, bis die Schussfadenspitze hinter der Schussfadenschneidvorrichtung 51 liegt. Daraufhin wird die Ablenkvorrichtung 52 umgesteuert, sodass der Förderkanal 53b in die Einschiessachse 8 zu liegen kommt. Daraufhin dreht die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a, und der verbleibende Schussfaden 7 wird in den Abfallbehälter 55 gefördert. Somit ist die Zumessvorrichtung von Fadenresten befreit und steht für einen neuen, selbsttätigen Einfädelvorgang bereit.

    [0015] Sobald der Sensor 46 feststellt, dass die Breite des auf der Förderrolle 40 gespeicherten Schussfadens 7d ein einstellbares Mindestmass unterschreitet kann auch wie folgt vorgegangen werden. Die Webmaschine wird zum Stillstand gebracht, derart, dass der Schussfaden eintragsseitig noch nicht geschnitten ist. Daraufhin wird die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45b betätigt und der sich im Webfach befindliche Schussfaden 7 wird zurückgezogen und auf der Förderrolle 40 vorläufig gespeichert. Sobald die Schussfadenspitze bis zur Schussfadenschneidvorrichtung 51 zurückgezogen ist, wird die Ablenkvorrichtung 52 umgesteuert und der sich auf der Förderrolle 40 befindliche Schussfaden 7 in den Abfallbehälter 55 entsorgt. Daraufhin wird durch das bereits beschriebene Verfahren ein neuer Schussfaden 7 automatisch eingefädelt.

    [0016] Im Unterschied zu dem in Fig. 1a dargestellten Ausführungsbeispiel weist die in Fig. 1d dargestellte Zumessvorrichtung eine Schussfadenfördervorrichtung 4 auf und ein in Fadenlaufrichtung 7e vorgelagerter Schussfadenspeicher 4a. Die Speichervorrichtung 4b ist als Rohr ausgebildet, wobei eine über der oberen Rohröffnung angeordnete Fluiddüse 4c den Schussfaden 7 in die Speichervorrichtung 4b eintauchen lässt, und wobei ein Sensor 46 die gespeicherte Fadenlänge erfasst. Die dem Schussfadenspeicher 4a folgende Schussfadenfördervorrichtung 4 bestimmt die Förderrichtung des Schussfadens 7, indem der Schussfaden von zwei gegenläufigen Förderrollen 40 leicht geklemmt wird, derart, dass ein Schlupf zwischen Förderrolle 40 und Schussfaden 7 möglichst vermieden wird, sodass über die Anzahl Drehungen einer Förderrolle 40 die eingetragene Länge des Schussfadens 7 bestimmbar ist. Im übrigen gelten zu diesem Ausführungsbeispiel die bereits in Fig. 1a dargelegten Bemerkungen. In der Speichervorrichtung 4b wird vorteilhafterweise eine Fadenlänge gespeichert die ein bis zwei Webbreiten der nachfolgenden Webmaschine entspricht. Beim Zurückziehen des Schussfadens 7, indem die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45b betätigt wird, ist es vorteilhaft die zwischen der Förderrolle 40 und der Speichervorrichtung 4b gelegene Einschiessdüse 41 derart mit einem Fluid zu beschicken, dass sie den Schussfaden 7 entgegen der Schusseintragsrichtung 7e in Richtung der Speichervorrichtung 4b fördert.

    [0017] In Fig. 1a oder Fig. 1d sind drei Sensoren 46, 46a und 46b zur Überwachung des Schussfadens 7 dargestellt. Der Sensor 46 allein würde jedoch genügen, um die gesamte Zumessvorrichtung 1 zu betreiben.
    Wie bereits beschrieben wird beim Einfädeln eines Schussfadens 7 dieser durch die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 geschnitten und somit eine Schussfadenspitze mit einer genau definierten Lage erzeugt. Ist die Förderrolle 40 mit einem Sensor zur Erfassung des Drehwinkels versehen, so lässt sich, ausgehend von der definierten Lage beim Schneiden, der Ort an dem sich die Schussfadenspitze jeweils befindet genau bestimmen, da die Weglängen in einer Schusseintragsvorrichtung bekannt sind. Somit ist die Schussfadenspitze auch in genau definierte Lagen förderbar. Tritt ein Schussfadenbruch auf, so wird der Schussfaden 7 bei der Webmaschine zum Beispiel schusseintragsseitig geschnitten, womit wiederum eine Schussfadenspitze mit genau definierter Lage erzeugt wird. Die Zumessvorrichtung 1 zieht den Schussfaden 7 anschliessend aus der Schussaufbereitungseinheit 6 zurück, wobei über die Drehung der Fördervorrichtung 40 die zurückgezogene Länge des Schussfadens 7 erfassbar ist, sodass die Schussfadenspitze zum Beispiel genau vor die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 positionierbar ist.

    [0018] Das in Fig. 2a dargestelle, schematische Ausführungsbeispiel einer Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 weist einen Förderkanal 42a auf, durch den ein Schussfaden 7, mit einem Fluidstrom gefördert, zur Austrittsöffnung 42b bewegt wird. Weiter sind zwei Förderkanäle 53a, 53b mit Eintrittsöffnungen 53c, 53d dargestellt, durch die der Schussfaden 7 weiter förderbar ist. Eine Eintrittsöffnung 53c, 53d, die ungefähr gegenüber der Austrittsöffnung 42b angeordnet ist, um einen Schussfaden 7 aufzunehmen, wird als positionierte Eintrittsöffnung 57 bezeichnet. Die Austrittsöffnung 42b und die den Schussfaden 7 aufnehmenden, positionierten Eintrittsöffnung 57 weisen einen Abstand 57a der Breite S auf. Das aus der Austrittsöffnung 42b austretende Fluid bildet im Zwischenraum 57a einen freien Fluidstrom 54a mit einer Hauptströmungsrichtung 54b. Die Austrittsöffnung 42b des Förderkanals 42a und jeweils eine der Eintrittsöffnungen 53c, 53d sind jeweils so relativ gegeneinander zu verschieben, dass ein aus der Austrittsöffnung 42b austretender Schussfaden 7 durch den freien Fluidstrom 54a beeinflusst, in die jeweils anstehende, positionierte Eintrittsöffnung 57 gelangt. Ein Anteil des freien Fluidstromes 54a gelangt ebenfalls über die Eintriffsöffnung 53c, 53d in den Förderkanal 53a, 53b und fördert den Schussfaden 7 durch den jeweiligen Förderkanal 53a, 53b. Die Breite S des Abstandes 57a ist mindestens derart ausgelegt, dass die schneidenden Teile 51b, 51c einer Schneidvorrichtung 51 zwischen den Spalt 57a eindringen können, um einen im Spalt 57a befindlichen Schussfaden 7 zu durchtrennen. Aus eine Vielzahl von Schneidvorrichtungen 51, die in der erfindungsgemässen Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 zur Anwendung gelangen könnten, ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine scherenähnliche Schneidvorrichtung 51 mit zwei sich kreuzenden Schneidflächen 51b, 51c dargestellt. Scherenähnliche Schneidvorrichtungen 51 weisen üblicherweise Schneidflächen auf, die gegenseitig leicht geschränkt sind, sodass sich ein punktförmiger Schneidpunkt ergibt. Eine derartige Schere weist eine relativ grosse Schneidkraft auf, sodass sich auch unterschiedliche, schwierig zu schneidende oder sehr dünne Schussfäden 7 problemlos schneiden lassen. Ein weiterer Vorteil einer derartigen Schere 51 liegt darin, dass die auftretende Verschmutzung gering bleibt, da keine aufliegenden Flächen vorhanden sind, und der Schmutz durch den freien Fluidstrom 54a abgetragen werden kann. Die Betätigung der Schneidvorrichtung 51 erfolgt über eine Antriebsvorrichtung 51a.

    [0019] Der zuliefernde Förderkanal 42a sowie die beiden abliefernden Förderkanäle 53a, 53b müssen relativ zueinander verschiebbar sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die beiden Förderkanäle 53a, 53b durch eine in Bewegungsrichtung 52a verschiebbare Halterung 56 miteinander gehalten und durch eine Antriebsvorrichtung 56a verschiebbar. Unterschiedlichste Bewegungsrichtungen 52a, so zum Beispiel auch kreisförmige, sind möglich, um eine Eintrittsöffnung 53c, 53d in die Lage einer positionierten Eintrittsöffnung 57 zu bewegen.

    [0020] Der Minimalabstand des Spaltes 57a zwischen der Austrittsöffnung 42b und der positionierten Eintrittsöffnung 57 ist durch die Dimension der schneidenden Teile 51b, 51c der Schneidvorrichtung 51 gegeben. Die Spaltbreite S kann jedoch auch grösser gewählt werden, wobei die Spaltbreite zum Beispiel auch für jeden Förderkanal 53a, 53b individuell einstellbar ist, indem die Förderkanäle 53a, 53b, 42a in Verschiebungrichtung 53e, 53f, 42c hin und her bewegbar sind, und sich somit unterschiedliche Spaltbreiten S1, S2 ergeben. Die Menge des freien Fluidstromes 54a, die in die positionierte Eintrittsöffnung 57 gelangt, und weiter durch den anschliessenden Förderkanal 53a, 53b strömt, ist abhängig vom Abstand S. Durch ein Einstellen des Abstandes S kann somit die relative Fluidmenge im nachfolgenden Förderkanal 53a, 53b respektive der Fluidverlust im Spalt S eingestellt werden. Der Fluidverlust im Spalt S kann wesentlich dazu beitragen, die Umgebung der Eintrittsöffnung 53c, 53d sauber zu halten, indem der Fluidverlust nach aussen abströmt und verschmutzende Teile wegfördert.

    [0021] Die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 ist durch die Variationsmöglichkeit der Spaltbreite S für unterschiedlichste Schussfadeneingenschaften einstellbar. So haben zum Beispiel dünne Garne die Eigenschaft, dass die Schussfadenspitze nach dem Austritt aus der Austrittsöffnung 42b in einem grösseren Bereich liegen kann, sodass, um ein sicheres Einfädeln in die positionierte Eintrittsöffnung 57 zu gewährleisten, die Spaltbreite S klein eingestellt wird.

    [0022] Die Ein- und Austrittsöffnungen 42b, 53c, 53d beziehungsweise die Förderkanäle 42a, 53a, 53b können unterschiedliche Querschnittflächen aufweisen, sodass die übertragene Luftmenge beziehungsweise ein sicheres Einfädeln des Schussfadens in die Eintrittsöffnung 57 auch über die Querschnittfläche beeinflussbar ist.

    [0023] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind nur zwei abgehende Förderkanäle 53a, 53b dargestellt. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist jedoch auf einfache Weise derart erweiterbar, dass jeweils einer aus einer Vielzahl von abgehenden Förderkanälen 53a, 53b in die Lage einer positionierten Eintrittsöffnung 57 gebracht werden kann. Es kann somit auf eine Vielzahl von Förderkanälen 53a, 53b umgesteuert werden.

    [0024] Die Figuren 2b - 2e zeigen jeweils immer dieselbe Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Trenn- und Ablenkvorrichtung, bei der die Schussfadenschneidvorrichtung 51 und die Ablenkvorrichtung 52 von einer gemeinsamen Antreibsvorrichtung 56a angetrieben sind.

    [0025] In Fig. 2b ist eine Antriebsvorrichtung 56a dargestellt, die mit einer Haltevorrichtung 58 starr verbunden ist. Die Haltevorrichtung 58 weist eine starr verbundene Schneide 51f mit Schneidfläche 51b auf sowie eine Öffnung für einen Förderkanal 42a als auch eine Bohrung 51d für eine Schwenkachse der Schneidvorrichtung.

    [0026] Fig. 2c zeigt eine bewegliche Halterung 56 für die beiden Förderkanäle 53c, 53d. Die Halterung 56 weist weiter eine Verbindungselement 56b zur Antriebsvorrichtung 56a sowie ein Verbindungselement 56c zur Schneide 51g mit Schneidfläche 51c auf.

    [0027] Fig 2d zeigt die bewegliche Schneide 51g mit Schneidfläche 51c sowie eine Bohrung zur Aufnahme der Schwenkachse 51d der Schneide 51g. Weiter ist ein gelenkiges Kraftübertragungsmittel 51e dargestellt, das über die Verbindung 56c mit der beweglichen Halterung 56 verbunden ist.

    [0028] Fig. 2e zeigt die in Fig. 2b - Fig. 2d einzeln dargestellten Komponenten gesamthaft dargestellt in ihrer Wirkverbindung. Die schneide 51g ist über die Schwenkachse 51d in Bewegungsrichtung 52b schwenkbar mit der Haltevorrichtung 58 verbunden. Weiter ist die Schneide 51g über das gelenkig verbundene Kraftübertragungsmittel 51e mit der Halterung 56 verbunden. Die Halterung 56 selbst ist wiederum über das Verbindungselement 56b mit der Antriebsvorrichtung 56a verbunden, sodass die Halterung 56 durch die Antriebsvorrichtung 56a in Bewegungsrichtung 52a hin- und herbewegbar ist. In der dargestellten Lage liegen der Förderkanals 42a und die Eintrittsöffnung 53c des Förderkanals 53a einander gegenüber. Wird die Halterung 56 umgesteuert, indem die Antriebsvorrichtung 56a über das Verbindungsmittel 56b den Abstand zur Halterung 56 vergrössert, so wird die Eintrittsöffnung 53d des Förderkanals 53b letztendlich dem Förderkanal 42a vorgelegt. Während dem Umsteuervorgang wird die Schneide 51g mit Schneidfläche 51c gleichzeitig geschwenkt, sodass die beiden Schneidflächen 51c und 51b einen sich zwischen den Schneidflächen befindlichen Schussfaden 7 durchtrennen.

    [0029] In den Figuren 2f bis 2h sind verschiedene Phasen des Schneid- und Umsteuervorganges aus einer Seitenansicht dargestellt. Die Figuren 2i bis 2l zeigen die gleichen Phasen aus einer Draufsicht.
    In Fig. 2i liegen die Förderkanäle 42a und 53b in einer Flucht in der Einschiessachse 8, wobei der Schussfaden 7 in den Abfallbehälter 55 gefördert wird. Die Seitenansicht in Fig. 2f zeigt den Förderkanal 42a und die gegenüberliegende Eintrittsöffnung 53d des Förderkanals 53b. Die Schneidvorrichtung 51 mit Schneiden 51f und 51g ist in geöffnetem Zustand 59a. Während dem Schneid- und Umsteuervorgang wird, wie in Fig. 2g dargestellt, die Halterung 56 und somit die beiden Eintrittsöffnungen 53c, 53d in Bewegungsrichtung 52e zur Antriebsvorrichtung 56a hin bewegt. Durch die mechanische Koppelung der Schneidvorrichtung 51 mit der Halterung 56 führt die Schneide 51g gleichzeitig eine schliessende Schwenkbewegung 52c aus, sodass die beiden Schneiden 51f und 51g in einen geschlossenen Zustand 59b gelangen, und ein sich zwischen den Schneidflächen befindender Schussfaden 7 durchtrennt wird. Die Draufsicht Fig. 2k zeigt nochmals den Schneidvorgang, insbesondere die beiden Schneidflächen 51b, 51c, die den Schussfaden 7 durchtrennen. Wird die Halterung 56 weiter in Bewegungsrichtung 52f zur Antriebsvorrichtung 56a hin bewegt, wie in Fig. 2h und 2l dargestellt, so gelangt der Schneid- und Umsteuervorgang zum Abschluss, indem die schwenkbare Schneide 51g eine öffnende Bewegung in Bewegungsrichtung 52d ausführt, und indem der Förderkanal 42a gegenüber der Eintrittsöffnung 53c des Förderkanals 53a zu liegen kommt. Der Schneid- und Umsteuervorgang lässt sich natürlich ebenfalls in Umgekehrter Richtung ausführen, indem die Halterung 56 entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung 52e, 52f von der Antreibsvorrichtung 56a wegbewegt wird. Dabei führen die beiden Schneiden 51f, 51g wiederum eine Schneidbewegung aus, und gegen Abschluss dem Umsteuervorgnagens kommt wieder die Eintrissöffnung 53d vor den Förderkanals 42a zu liegen. Die Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 erlaubt es, auch einen kontinuierlich in Schusseintragsrichtung 7e geförderten Schussfaden 7 zu schneiden und umzusteuern. In Fig. 2k wird ein kontinuierlich zugelieferter Schussfaden 7 geschnitten. Daraufhin wird, wie aus Fig. 21 ersichtlich, der Umsteuervorgang zu Ende geführt, wobei die neu gebildete Schussfadenspitze in den Förderkanal 53a eingetragen wird.

    [0030] Die dargestellte Trenn- und Ablenkvorrichtung 5 hat den Vorteil, dass geschnitten und umgesteuert werden kann, während der Schussfaden 7 kontinuierlich gefördert wird. Weitere Vorteile sind darin zu sehen, dass nur eine Antriebsvorrichtung notwendig ist, dass die Fluidmenge in den Förderkanälen 53a, 53b durch die Variation der Spaltbreite S beeinflussbar ist, dass der im Spalt auftretende Fluidverlust verschmutzende Teile wegfördert, dass die scherenähnliche Schneidvorrichtung 51 unterschiedlichste Garne sicher schneidet, und dass bei jedem Umsteuervorgang eine Schneidbewegung stattfindet.

    [0031] Fig. 3a zeigt eine Draufsicht der Fadenbremse 3. Die durch tragende Elemente 400, 401 gehaltene Ansaugdüse 25 sowie Einschiessdüse 41 sind in einer Einschiessachse 8 angeordnet. Beidseits der Einschiessachse 8 sind flächige Bremselemente 31a, 32a, 33a angeordnet, die um das schwenkbare Verbindungselement 34a in Schwenkrichtung 37 beweglich sind, sodass ein sich zwischen den Bremselementen 31a, 32a, 33a befindlicher Schussfaden 7 von je zwei gegenüberliegenden Paaren von Bremselementen 31a, 32a, 33a berührt wird. Die Bremselemente 31a, 32a, 33a üben eine klemmende und somit bremsende Wirkung auf den Schussfaden 7 aus. Fig. 3b zeigt eine Seitenansicht der Bremsvorrichtung. Die Flächen der Bremselemente 31a, 32a, 33a können in beliebiger Richtung angeordnet sein. Im geöffneten Zustand 31a erlauben die Flächen der Bremselemete 31a, 32a, 33a den Fluidstrom zwischen der Ansaugdüse 25 und der Einschiessdüse 41 zu beeinflussen, derart, dass die Schussfaden 7 problemlos in die Öffnung der Einschiessdüse 41 eingetragen wird. Im geschlossenen Zustand 31a wirken je zwei Paare von Bremselementen 31a, 32a, 33a gegeneinander, wobei der den Schussfaden 7 klemmende Bereich eine Linie bildet, sodass sich ein geklemmter Schussfaden 7 entlang dieser Linie bewegen kann. Die Bremsvorrichtung 3 weist einen Schlitten 36 mit Nuten 35 auf, wobei schwenkbare Verbindungselemente 34 mit Nocken 34b in die Nuten 35 eingreifen, sodass bei einer Bewegung des Schlittens 36 in Bewegungsrichtung 36a die Bremselemente über die schwenkbaren Verbindungselemente 34a und die damit verbundenen schwenkbaren Verbindungselemente 34 bewegbar sind.
    Ein Vorteil der vorliegenden Ausführungsform der Fadenbremse 3 ist darin zu sehen, dass sie in geöffnetem Zustand die Richtung des Fluidstroms beeinflusst und lenkt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der den Schussfaden 7 klemmende Bereich ein Linie bildet, die ungefähr durch die Einschiessachse 8 verläuft. Jedes Paar von Bremselementen 31a, 32a, 33a bildet einen klemmenden Bereich, sodass in Schusseintragsrichtung mehrere klemmende Bereiche hintereinander angeordnet werden können. Ein von einer Spule abgezogener Schussfaden 7 kann sich, zum Beipiel auf Grund der Abzugsgeschwindigkeit, im Bereich der Vorratseinheit 2 oder der Fadenbremse 3 sehr unruhig verhalten. Ein linienförmiger Bremsbereiche, und insbesondere mehrere hintereinander in Schusseintragsrichtung angeordnete linienförmige Bremsbereiche, eignen sich, den Fadenlauf des Schussfadens 7 zu beruhigen. Die Fadenbremse 3 strafft den Faden 7 auf der Vorratseinheit 2 und gewärleistet somit eine gleichmässige Spannung auf der Vorratseinheit.

    [0032] Fig. 4 zeigt den Schussfadeneintrag in eine Reihenfachwebmaschine 102. Vier Schussfäden 71, 72, 73, 74 werden von vier Vorratseinheiten 2 sowie vier Zumessvorrichtungen 1 in die Schussfadenverteilvorrichtung 9 gefördert. Die Schussfadenverteilvorrichtung 9 verteilt die angelieferten Schussfäden auf die jeweils geöffneten Webfächer des Webrotors 100, wobei die Schussfäden durch stationäre Fluiddüsen 91, 92, 93, 94 in den sich drehenden Webrotor 100 eingetragen werden. Am schusseintragsseitigen Ende 100a des Webrotors 100 überwacht ein Sensor 46d das Einschiessen des Schussfadens 74 in den Webrotor 100. Die Schussfäden 71, 72 und 73 wurden in aufsteigender Reihenfolge zeitlich nacheinander in den Webrotor 100 eingeschossen und sind deshalb entsprechend weiter gegen das schussankunftsseitige Ende 100b des Webrotors 100 hin eingetragen. Gleichzeitig zum Schusseintrag bewegt sich der Webrotor 100 in Bewegungsrichtung 101, sodass die eintragenden Schussfäden 7 gleichzeitig zur Schussfadenschere 51 respektive zur Fadenklemme 37 hin bewegt werden. In der dargestellten Stellung des Webrotors 100 ist der Schussfaden 71 vollständig im Webrotor 100 eingetragen, was vom Sensor 46c erkannt wird, und der Schussfaden 71 wird schusseintragsseitig von der Fadenschere 51 geschnitten und von der Fadenklemme 37 gehalten. Die dadurch neu entstandene Fadenspitze wird durch die Schussfadenverteilvorrichtung 9 an eine weitere, nicht dargestellte Düse umgelenkt, und in das bezüglich dem Webfach, in das der Schussfaden 74 eingetragen wird, folgende Webfach eingeleitet. Es können Sensoren 46e entlang des Webfaches angeordnet sein, um den durch das Webfach fliegende Schussfaden 7 zu überwachen.

    [0033] Das Verfahren zur selbsttätigen Behebung von Unregelmässigkeiten beim Schussfadeneintrag in eine Reihenfachwebmaschine wird in den Figuren 5a bis 5c sowie in den Figuren 6a bis 6d durch die ablaufenden Handlungsschritte beschrieben. Zur Ablaufsteuerung der Handlungsschritte, zur Ansteuerung der Aktuatoren und zur Erfassung der Sensorsignalen wird ein Mikroprozessor verwendet, der über RAM, ROM und eine Eingabe-/Ausgabevorrichtung verfügt. Die Handlungsschritte werden am Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1a näher erläutert.

    [0034] Unter einer Unregelmässigkeit beim Schussfadeneintrag, die es zu beheben gilt, werden die folgenden Vorkommnisse verstanden:
    • Eine Unterbrechung der Zulieferung des Schussfadens 7 zwischen einer Vorratseinheit 2 und einer Fördervorrichtung 4 der Zumessvorrichtung 1. Eine Unterbrechung des Schussfadens 7 kann sich durch einen Schussfadenbruch ergeben, durch eine leere Spule, was einen Spulenwechsel erfordert, oder einen Garnwechsel.
    • Ein nicht vollständiger Eintrag des Schussfadens 7 in ein Webfach des Webrotors
    • Ein langes Verharren eines Schussfadens 7 in einem Webfach bei stillgesetztem Webrotor, wobei der Schussfaden 7 mit einem Fluid gestreckt wird, sodass insbesondere die Schussfadenspitze beschädigt wird, zum Beispiel in dem sie ausfranst.


    [0035] Alle erwähnten Unregelmässigkeiten haben zur Folge, dass der Schussfaden 7 nicht vorschriftsgemäss in das Webfach eintragbar ist, was Fehler im Gewebe zur Folge hat, wenn die Unregelmässigkeit nicht rechtzeitig behoben wird.

    [0036] Fig. 5a zeigt einen Teilschritt des erfindungsgemässen Verfahrens, das den auf der Fördervorrichtung 40 befindlichen beziehungsweise gespeicherten Schussfaden dem Abfallbehälter 55 zuführt. Dieser Teilschritt wird zum Beispiel aktiviert, wenn die auf der Fördervorrichtung 40 gespeicherte Fadenlänge einen vorgebbaren Wert unterschreitet, was bei einem Fadenbruch oder einem Ende einer Fadenspule auftritt. Im Handlungsschritt 110 wird die Fördervorrichtung 40 in Richtung 45g gedreht und die Spitze des Schussfadens 7 bis hinter die Ablenkvorrichtung 52 zurückgezogen. Im folgenden Handlungsschritt 111 wird die Ablenkvorrichtung 52 betätigt, sodass der abgewinkelte Förderkanal 53b in die Einschiessachse zu liegen kommt. Im Handlungsschritt 112 wird ein Teil oder der gesamte sich auf der Förderrolle 40 befindliche Schussfaden 7 dem Abfallbehälter 55 zugeführt.

    [0037] Die Figuren 5b und 5c zeigen einen Teilschritt zum automatischen Einführen eines Schussfadens 7 in die Zumessvorrichtung 1 sowie zum Vorlegen des Schussfadens in die Schussaufbereitungseinheit 6 sowie in die Schussfadenverteilvorrichtung 9 der Reihenfachwebmaschine. Üblicherweise befindet sich vor Beginn dieses Handlungsschrittes kein Schussfaden 7 in der Zumessvorrichtung 1. Im Handlungsschritt 113 wird die Fadenbremse 3 geöffnet, im Handlungsschritt 114 die Düsen 25, 41 und 42 betätigt, und somit ein Schussfaden 7 entlang der Einschiessachse 8 eingetragen, falls sich in der Düse 25 ein Schussfaden 7 befindet. Bei einem Schussfadenbruch zwischen der Düse 25 und der Düse 41 tritt dieser Fall auf, dass sich die Schussfadenspitze im Bereich der Düse 25 befindet. Im Handlungsschritt 115 wird die Auslenkvorrichtung 43 in die Lage 43d ausgeschwenkt und die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a rotiert. Falls ein Schussfaden 7 in der Schussfadenfördervorrichtung 4 vorhanden ist, wird dieser von einer Fangnase 49 erfasst und durch die Drehbewegung der Förderrolle 40 auf die Auflagefläche der Förderrolle 40 geleitet, sodass mit jeder Umdrehung der Förderrolle 40 eine zusätzliche Windung des Schussfadens 7 auf der Förderrolle 40 gespeichert wird. Daraufhin wird die Auslenkvorrichtung 43 wieder in die Grundstellung 43e geschwenkt.
    Mit dem Handlungsschritt 117 wird geprüft, ob ein Schussfaden 7 auf der Förderrolle 40 vorhanden ist. Ist kein Schussfaden vorhaden, so prüft der Handlungsschritt 118 ob ein neuer Schussfaden 7 vorlegbar wird. Falls dies nicht möglich ist, wird im Handlungsschritt 120 die Anlage stillgesetzt und Hilfspersonal zur manuellen Störungsbehebung angefordert. Ansonst wird mit dem Handlungsschritt 119 durch das Schwenken eines Schwenkarms 21a ein neuer Schussfaden 7 vorgelegt und beginnend mit Handlungsschritt 113 in die Zumessvorrichtung 1 eingetragen.
    Im Handlungsschritt 121 wird die Fadenbremse 3 geschlossen, im Schritt 122 der Schussfaden 7 durch die Schussfadenschneidvorrichtung 51 geschnitten und somit eine neue Fadenspitze erzeugt, im Schritt 123 die Ablenkvorrichtung 52 umgesteuert, sodass der Schussfaden 7 in die nachfolgende Schussaufbereitungseinheit 6 förderbar ist, im Schritt 124 die Förderrolle 40 in Drehrichtung 45a rotiert bis im Schritt 125 die Spitze des Schussfadens 7 in einer definierten Lage in der Schussfadenverteilvorrichtung 9 vorgelegt ist.

    [0038] In Fig. 6a ist ein Verfahren dargestellt um eine stillstehende Reihenfachwebmaschine anzufahren. Mit dem Handlungsschritt 126 wird geprüft, ob eine vorgebbare Fadenläge auf der Förderrolle 40 gespeichert ist. Falls dies nicht der Fall ist wird mit dem Handlungsschritt 127 geprüft, ob ein Schussfaden 7 auf der Förderrolle 40 vorhanden ist. Falls dies zutrifft wird der auf der Förderrolle 40 befindliche Schussfaden 7 entfernt und ein neuer Schussfaden 7 auf die Förderrolle 40 aufgebracht. Mit dem Handlungsschritt 128 wird die Zeitdauer des Stillstandes der Maschine festgestellt. Ein Schussfaden, der längere Zeit im Webfach einer Reihenfachwebmaschine verbleibt, und dabei insbesondere ständig mit einem Fluid gestreckt gehalten wird, kann beschädigt werden. Insbesondere die Spitze des Schussfadens 7 kann ausfransen, sodass der Schussfaden 7 nicht mehr vollständig eintragbar ist. Überschreitet die Dauer des Stillstandes eine vorgebbare Zeitdauer, so werden die Handlungsschritt gemäss Fig. 5a ausgeführt, womit der Schussfaden 7 aus dem Webfach zurückgezogen und auf der Förderrolle 40 zwischengespeichert wird. Daraufhin wird ein Teil des gespeicherten Schussfadens 7 in den Abfallbehälter 55 entsorgt. Daraufhin wird durch den Handlungsschritt 129 der Schussfaden wieder vorgelegt. Die beinhaltet ein Schneiden der Schussfadens durch die Schneidvorrichtung 51, womit eine neue Schussfadenspitze entsteht, ein Umsteuern der Ablenkvorrichtung 52 und ein Vorlegen des Schussfadens 7 in eine definierte Lage der Schussfadenverteilvorrichtung 9.
    Sobald alle Schussfäden 7 vorgelegt sind, wird mit dem Handlungsschritt 130 der Webrotor der Reihenfachwebmaschine in Rotation gebracht, und die einzelnen Zumessvorrichtungen 1 nacheinander, zeitlich gestaffelt und synchron zur Stellung des Webrotors in Betrieb gesetzt, sodass ein Schussfadeneintrag in die Webfächer der Webrotors stattfindet. Die Punkte "7" und "8" im Flussdiagramm gemäss Fig. 6a bilden eine Warteschlaufe, die verlassen wird, sobald ein Sensor eine Unregelmässigkeit feststellt, oder die Maschine vom Bedienungspersonal stillgesetzt wird.

    [0039] In Fig. 6b wird mit dem Handlungsschritt 131 durch den Sensor 46 die gespeicherte Fadenlänge erfasst. Wird die gespeicherte Fadenlänge unterschritten, so ist auf einen Schussfadenbruch oder das Ende einer Spule zu schliessen. Mit dem Handlungschritt 132 wird der Webrotor und die Zumessvorrichtung gegenseitig synchronisiert angehalten. Daraufhin wird mit dem Handlungsschritt 133 der Webrotor sowie die Förderrolle, die dem gebrochenen Schussfaden zugeordnet ist, synchron und im Kriechgang betätigt, bis der entsprechende Schussfaden vollständig eingetragen ist. Daraufhin wird mit dem Handlungsschritt 134 der Schussfaden durch die Klemmvorrichtung 37 geklemmt und durch die Schneidvorrichtung 51 geschnitten. Daraufhin wird zum Punkt "1" verzweigt und ein neuer Schussfaden vorgelegt.

    [0040] Der Handlungsschritt 135 gemäss Fig. 6c überwacht mit dem Sensor 46d den Eintritt eines neuen Schussfadens 74 in den Webrotor 100. Findet kein neuer Schussfadeneintritt statt, so wird mit dem Handlungsschritt 136 der Webrotor sowie die Zumessvorrichtung 1 synchronisiert angehalten, der Schussfaden durch die Förderrolle 40 zurückgezogen und entsorgt und die teilweise im Webfach eingetragenen Schussfäden 71, 72, 73 durch den Handlungsschritt 137 vollständig eingetragen und der Webrotor 100 gestoppt. Daraufhin wird zum Punkt "9" verzweigt und die Schussfäden wieder vorgelegt.

    [0041] Im Handlungschritt 138 gemäss Fig. 6d wird der vollständige Eintrag eines Schussfadens durch den Sensor 46c und unter Umständen durch weitere, entlang eines Webfaches verteilte Sensoren 46e überwacht. Wird festgestellt, dass der Schussfaden nicht bis zum Sensor 46c gelangt, so wird durch den Handlungsschritt 139 der Webrotor 100 und die Zumessvorrichtung 1 synchronisiert angehalten und mit dem Handlungsschritt 140 ein Signal für das Bedienungspersonal zur manuellen Fehlerbehebung aktiviert. Wenn der Sensor 46c das Fehlen eines Schussfadens feststellt ist der Schussfaden eintragsseitig bereits geschnitten, sodass dieser durch die Zumessvorrichtung nicht mehr zurückziehbar ist. Sind im Webfach weitere Sensoren 46e verteilt, so ist eine Unregelmässigkeit beim Eintrag in das Webfach feststellbar, bevor der Schussfaden geschnitten ist. Diese Situation ist im Ablaufdiagramm nicht dargestellt. Es ist jedoch naheliegend, dass in dieser Situation der Schussfaden automatisch entsorgt und ein neuer Schussfaden vorgelegt werden könnte.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung (1) zur Behebung von Unregelmässigkeiten beim Eintrag eines Schussfadens (7) in einen Webrotor einer Reihenfachwebmaschine,

    - mit einer Fördervorrichtung (4), um die Fördergeschwindigkeit des Schussfadens (7) in einer Schusseintragsrichtung (7e) zu bestimmen,

    - mit einer der Fördervorrichtung (4) in Schusseintragsrichtung (7e) nachfolgenden Trenn- und Ablenkvorrichtung (5), um den Schussfaden (7) zu schneiden und in eine wählbare Einheit zu fördern,

    - und mit mindestens einen Sensor (46a) zum Überwachen des Schussfadens (7),

    wobei die Vorrichtung (1) zwischen einer vorgelagerten Vorratseinheit (2) und einer nachfolgenden Schussaufbereitungseinheit (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
    dass die Fördervorrichtung (4) einen Fadenspeicher (4a) umfasst, um eine Schussfadenlänge zu speichern, welche mindestens einer Webbreite (100) der Reihenfachwebmaschine entspricht,
    und dass die Fördervorrichtung (4) in einer zur Schusseintragsrichtung (7e) entgegengesetzten Richtung betätigbar ist, um den Schussfaden (7) aus der Schussaufbereitungseinheit (6) zurückzuziehen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung (4) eine Förderrolle (40) umfasst, die als Fadenspeicher (4a) zur Aufnahme einer Vielzahl von Windungen des Schussfadens (7) dient, wobei die Förderrolle (40) in einer Drehrichtung (45a) zur Förderung des Schussfadens (7) in Schusseintragsrichtung (7e) betätigbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher (4a) der Fördervorrichtung (4) in Schusseintragsrichtung (7e) vorgelagert angeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenspeicher (4a) einen Hohlkörper (4b) und ein Mittel (4c) zum Beaufschlagen des Hohlkörpers (4b) umfasst.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (46a) auf den Fadenspeicher (4a) ausgerichtet ist, um die gespeicherte Fadenmenge zu erfassen.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Fadenbremse (3), die unmittelbar der Vorratseinheit (2) folgend angeordnet ist, um den Schussfaden (7) mit einer einstellbaren Kraft zu bremsen oder zu halten.
     
    7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 6 dadurch gekennzeichnet,
    dass eine Einschiessdüse (41) und eine Fangdüse (42) vorhanden ist, die eine Einschiessachse (8) für den Schussfaden (7) festlegen,
    dass die Förderrolle (40) um eine Drehachse (47a) drehbar gelagert ist,
    dass die Förderrolle eine Mantelfläche zum Tragen des Schussfadens (7) aufweist,
    dass die Einschiessachse (8) oberhalb der Förderrolle (40) verläuft,
    und dass die Einschiessachse (8) und die Drehachse (47a) einen Winkel α bilden, der kleiner als 90° ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche der Förderrolle (40), die den Schussfaden (7) zu tragen hat, einen sich konisch verengenden ersten Flächenbereich (403) einer Breite (d) umfasst, an den ein parallel oder annähernd parallel zur Drehachse (47a) verlaufender zweiter Flächenbereich (404) mit einer Breite (c) anschliesst.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche Durchbrüche aufweist, um die gegenseitige Berührungsfläche zwischen Förderrolle (40) und dem aufgewickelten Schussfaden (7) zu reduzieren.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderrolle (40) als Käfig mit in Umfangsrichtung beabstandete Auflageelemente (48) ausgebildet ist, auf denen der aufgewickelte Schussfaden (7) aufliegt.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenn- und Ablenkvorrichtung (5) eine Schussfadenschneidvorrichtung (51) umfasst, um den Schussfaden (7) zu schneiden, sowie eine Umsteuervorrichtung (52), um den Schussfaden (7) entweder der Schussaufbereitungseinheit (6) oder einem Speicherbehälter (55) zuzuführen.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenn- und Ablenkvorrichtung (5) einen zuführenden Förderkanal (42a) sowie mindestens zwei abführende Förderkanäle (53a, 53b) aufweist, um den ein Schussfaden (7) mittels eines Fluides zu transportieren,
    dass eine Antriebsvorrichtung (56a) die Austrittsöffnung (42b) des Förderkanals (42a) und eine der Eintrittsöffnungen (53c, 53d) der Förderkanäle (53a, 53b) wechselweise in eine gegenüberliegende Lage positioniert,
    dass zwischen der Austrittsöffnung (42b) und der jeweils positionierten Eintrittsöffnung (53c, 53d) ein Spalt (57a) mit einer Breite (S1, S2) besteht, dessen Mindestbreite dadurch bestimmt ist, dass die Schneiden (51f, 51g) der Schneidvorrichtung (51) in den Spalt (57a) einführbar sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkanäle (42a, 53a, 53b) in der Längsrichtung (53e, 53f, 42c) verschiebbar sind, um die Breite (S1, S2) des Spaltes (57a) einzustellen.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderkanäle (42a, 53a, 53b) und/oder die Ein- und Austrittsöffnungen (42b, 53c, 53d) unterschiedliche Querschnittflächen aufweisen.
     
    15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (51) eine Schere mit zwei sich kreuzenden Schneidflächen (51b, 51c) ist.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (51) und die Umsteuervorrichtung (52) von der Antriebsvorrichtung (56a) gemeinsamen angetrieben sind, und dass ein mechanisches Übersetzungselement (51e) vorgesehen ist, um den Bewegungsablauf beim Umsteuervorgang der Förderkanäle (42a, 53a, 53b) mit dem Schneidvorgang der Schneidvorrichtung (51) zu synchronisieren.
     
    17. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 zur Behebung einer Unregelmässigkeit beim Eintrag eines Schussfadens (7) in ein Webfach einer Reihenfachwebmaschine (102), dadurch gekennzeichnet,

    - dass eine vorbestimmte Schussfadenlänge im Fadenspeicher (4a) gespeichert wird,

    - dass der Schussfaden (7) kontinuierlich gefördert wird,

    - dass eine Unregelmässigkeit festgestellt wird,

    - und dass beim Auftreten einer Unregelmässigkeit der Schussfadens (7) vollständig in das Webfach eingetragen wird oder vollständig aus dem Webfach zurückgezogen wird.


     
    18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,

    - dass die Unregelmässigkeit als ein Unterbruch des Schussfadens (7) zwischen der Vorratseinheit (2) und der Fördereinheit (4) auftritt,

    - dass beim Auftreten der Unregelmässigkeit der Eintrag des Schussfadens (7) vollständig abgeschlossen wird und der Schussfaden (7) schusseintragsseitig geschnitten wird, sodass ein restlicher Schussfaden (7) verbleibt,

    - dass die Reihenfachwebmaschine angehalten wird,

    - dass der restliche Schussfaden (7) vollständig aus der Schussaufbereitungseinheit (6) zurückgezogen wird,

    - dass der restliche Schussfaden (7) einem Abfallbehälter (55) zugeführt wird,

    - dass ein Schussfaden (7) vorgelegt wird,

    - dass eine vorbestimmte Schussfadenlänge im Fadenspeicher (4a) gespeichet wird,

    - und dass die Reihenfachwebmaschine gestartet und der Schussfaden (7) wieder in das Webfach eingetragen wird.


     
    19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,

    - dass beim Auftreten der Unregelmässigkeit die Reihenfachwebmaschine angehalten wird,

    - dass der Schussfaden (7) vollständig aus der Schussaufbereitungseinheit (6) zurückgezogen wird,

    - dass der Schussfaden (7) einem Abfallbehälter (55) zugeführt wird,

    - dass ein Schussfaden (7) vorgelegt wird,

    - dass eine vorbestimmte Schussfadenlänge im Fadenspeicher (4a) gespeichet wird,

    - und dass die Reihenfachwebmaschine gestartet und der Schussfaden (7) wieder in das Webfach eingetragen wird.


     
    20. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Unregelmässigkeit in einer Beschädigung der Spitze des Schussfadens (7) besteht, die auftritt, wenn der Schussfaden (7) während einem Stillstand der Reihenfachwebmaschine (102) über längere Zeit mit einem Fluid beaufschlagt im Webfach der Reihenfachwebmaschine (102) verweilt,

    - dass der Schussfaden (7) vollständig aus der Schussaufbereitungseinheit (6) zurückgezogen wird,

    - dass eine Teillänge des Schussfadens (7) einem Abfallbehälter (55) zugeführt wird,

    - dass der Schussfaden (7) geschnitten wird,

    - und dass die Reihenfachwebmaschine gestartet und der Schussfaden (7) wieder in das Webfach eingetragen wird.


     
    21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die im Fadenspeicher (4a) gespeicherte Fadenlänge vom Sensor (46a) erfasst wird, und dass beim Unterschreiten einer vorgebbaren Fadenlänge ein Steuersignal erzeugt wird, um die Unregelmässigkeit zu beheben.
     
    22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem als Förderrolle (40) ausgebildeten Fadenspeicher (4a) die gesamte Breite der auf der Förderrolle (40) aufgewickelten Schussfäden (7) vom Sensor (46a) erfasst wird,
     
    23. Reihenfachwebmaschine mit Webrotor, mit mindestens einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 und/oder betrieben mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 22.
     




    Zeichnung

















































    Recherchenbericht