[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Montageverfahren zum abschnittsweisen Zusammensetzen
und Verlegen einer aus Einzelteilen gebildeten Brücke, die beidseitig jeweils einen
nach oben weisenden, vorzugsweise aus Fachwerk bestehenden durchgehenden Träger ausbildet,
wobei jeder Brückenabschnitt mindestens ein Paar Trägerelemente aufweist, die beidendig
im Bereich ihres Untergurts mit jeweils einem Querträger durch Kupplungen verbindbar
und nach dem Kuppeln ihre Obergurte mit dem jeweils anschließenden Trägerelement des
benachbarten Brückenabschnitts fluchtend und fixiert einander gegenüberliegen, und
daß sich zwischen den Querträgern sich auf diesen abstützend mindestens eine Fahrbahnplatte
erstreckt, und auf eine nach dem Verfahren zusammengesetzte Brücke.
[0002] Brücken dieser Bauart sind zahlreich vorbekannt; weit verbreitet sind die britische
Bailey-Brücke und die D-Brücke der Firma Fried. Krupp. Beide Brückenarten sind aus
Fachwerkteilen zusammengesetzt, wobei die Verbindung der einzelnen Fachwerkelemente
mittels besonderer Verbindungsteile, insbesondere scherkraftbeanspruchter Bolzen,
miteinander verbunden werden. Die Montage der Brücke wird insbesondere dadurch erschwert
und zeitaufwendig, weil eine große Anzahl von Kleinteilen erforderlich ist, die beim
Transport leicht verlorengehen können, wobei außerdem die Bolzen nach ihrer Montage
noch gesondert gesichert werden müssen Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Montageverfahren anzugeben, mit dem eine Brücke der eingangs genannten Art schnell
und sicher zusammengesetzt und verlegt werden kann.
[0003] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß das Kuppeln der Trägerelemente mit den
Querträgern durch Ineinanderstecken und anschließendes Verschwenken der Trägerelemente
und der Querträger gegeneinander von einer Montagestellung in die Gebrauchsstellung
erfolgt und danach die Obergurte - ggf. unter Einschaltung mindestens einer Druckstrebe
- so miteinander gekuppelt werden, daß gleichzeitig mit dem Querträger ein Dreiecksverband
gebildet wird.
[0004] Der besondere Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung liegt darin, daß die Brücke
infolge weniger Einzelteile schnell zusammensetzbar ist und für die Montage keine
Kleinteile benötigt werden. Eine einzige Steck- und Schwenkbewegung stellt bereits
eine feste Verbindung zwischen dem jeweiligen Trägerelement und dem Querträger her.
[0005] Entsprechend schnell uns einfach gestaltet sich die Verbindung im Obergurtbereich
gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch, daß das Kuppeln der rohrförmig ausgebildeten
Obergurte durch Verschieben von Hülsen und mindestens einem eingepaßten zylindrischen
Teil gegeneinander in Brückenlängrichtung erfolgt. Die Hülsen können hierbei Teile
des Obergurts selbst oder Obergurtverbindungsteile sein.
[0006] Bevorzugt ist nach der Erfindung ferner vorgesehen, daß zwei Vorbauträger durch mindestens
einen als Gegengewicht fungierenden Brückenabschnitt hindurch über das Hindernis vorgeschoben
und an der jenseitigen Böschung höhenverstellbar aufgelagert werden, danach die Brücke
im Takt ihrer angekoppelten Abschnitte mit ihren Untergurten auf mit Rillen versehenen
Vorschubrollen und an den Vorbauträgern gestützt vorgeschoben und nach Erreichen der
Brücken-Endposition mittels der Höhenverstelleinrichtungen an den beiden Enden der
Vorbauträger auf den Boden abgesenkt wird.
[0007] Das neue Montageverfahren läßt sich erfindungsgemäß besonders vorteilhaft mit einer
Brücke ausführen, bei der die Kupplungen jeweils ein am Trägerelement angeordnetes
hammerkopfartiges Element aufweisen, das eine entsprechende Durchstecköffnung des
Querträgers hintergreift. Dadurch wird auf einfachste Weise eine feste und sichere
Verbindung geschaffen.
[0008] Eine weitere Ausführungsform der Brücke sieht vor, daß mindestens eine der im Bereich
der Querträger angeordneten Hülsen mit einer mit dem Querträger koppelbaren Druckstrebe
zur Herstellung des Dreiecksverbandes versehen ist. Bei der Konstruktion vorhandene
Hülsen ersparen auf diese Weise ein besonderes Befestigungselement für die Druckstrebe
[0009] Besonders vorteilhaft ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform, bei der
eine Hülse so längsverschieblich angeordnet ist, daß sie nach dem Verbinden die beiden
benachbarten Obergurtenden gleichzeitig umgreift. Auf diese Weise wird gleichzeitig
eine Verbindung der Obergurtenden hergestellt und nur eine Druckstrebe für den Verbindungsbereich
benötigt. Dies gilt insbesondere für eine Brückenausbildung mit einwandigen Trägern.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zur Bildung eines Bajonettverschlusses
die Hülse jeweils paarweise mit Innenvorsprüngen und die Obergurtenden fluchtend mit
jeweils zwei Außenvorsprüngen dergestalt versehen sind, daß in gekuppelter Stellung
die Innenvorsprünge die Außenvorsprünge hintergreifen. Dadurch sind die Obergurtverbindungen,
die normalerweise nur auf Druck beansprucht werden, gleichzeitig auch auf Zug beanspruchbar,
was für Pionierbrücken von besonderem Vorteil ist.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der neuen Brücke besteht ferner darin,
daß ein Brückenabschnitt ein Paar etwa senkrecht nach oben weisende Trägerelemente
aufweist und die Druckstreben an der Brückenaußenseite angeordnet sind. Dies gilt
ebenfalls für eine einwandige Trägerausführung und hat den Vorteil, daß die Druckstreben
den Verkehr nicht behindern.
[0012] Für Brücken mit großer Tragfähigkeit ist vorgesehen, daß ein Brückenabschnitt zwei
Paar aus Fachwerk gebildete Trägerelemente aufweist, die beidseitig der Brücke einen
doppelwandigen, nach oben zusammenlaufenden Träger bilden, wobei der Obergurt durch
an den Fachwerkstreben angeordneten Hülsen gebildet wird, die scharnierartig ineinandergreifen
und durch mindestens ein eingepaßtes zylinderförmiges Teil fixiert werden. Die entsprechend
gestalteten Querträger können auch für eine Brücke mit einwandiger Trägerausführung
verwendet werden, und - bei entsprechend gleichen Abmessungen - sogar im Austausch,
z. B. als Ersatz für die Querträger für die einwandige Ausführung eingesetzt werden.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform, bei der das zylinderförmige Teil sich
zwischen den Mitten der Brückenabschnitte erstreckt, erspart infolge Reibung in der
Steckverbindung u. a. eine besondere Schubsicherung für die Obergurtkupplung.
[0014] Dadurch, daß - wie weiter vorgesehen - die Querträger beidendig mindestens einen
an ihrer Unterseite durch ein Rohrstück gebildeten zylindermantelförmigen Vorsprung
aufweisen, der mit den rohrförmigen Untergurten bzw. Untergurtteilen der Trägerelemente
fluchtet und sich zwischen diesen erstreckt, können diese Vorsprünge gleichzeitig
als Bahnen für entsprechend geformte Vorschubrollen eingesetzt werden.
[0015] Von besonderem Vorteil ist ferner, daß die Querträger in Längs- und Querrichtung
der Brücke jeweils symmetrisch ausgebildet sind. Dies vereinfacht Herstellung und
Montage in besonderer Weise.
[0016] Das Gleiche gilt für die Maßnahme, daß die Trägerelemente - ggf. mit Ausnahme der
Hülsen - in Längs- und Querrichtung der Brücke jeweils symmetrisch ausgebildet sind.
Wenn die Hülsen, wie bevorzugt vorgesehen ist, jeweils zwei benachbarte Obergurtenden
miteinander verbinden, was bei entsprechender Gestaltung auch für die doppelwandige
Trägerausführung in Betracht kommen kann, so ist dementsprechend jedem Trägerelement
nur eine Hülse mit zugehöriger Druckstrebe zugeordnet.
[0017] Zum Zweck des einfachen, schnellen und sicheren Verlegens der Brücke ist ferner vorgesehen,
daß mindestens ein Teil der Querträger an ihrer Oberseite mit zwei beidendig symmetrisch
zwischen den Trägerelementen angeordneten Aufnahmemitteln zur Befestigung je eines
Rollenrahmens versehen ist, der der Führung eines Vorbauträgers dient. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, daß die Aufnahmemittel alternativ zur Befestigung eines Schrammbords
dienen, und, in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung, daß der Vorbauträger auch
als Schrammbord verwendet wird. Vorbauträger bzw. Schrammbord sind vorteilhaft kastenförmig
gestaltet und in bekannter Weise durch zusammenstecken von Einzelelementen, die den
Längen der Brückenabschnitte zugeordnet sind, verlängerbar.
[0018] Ausführungsbeispiele der neuen Brücke für das Montageverfahren nach der Erfindung
sowie ein Beispiel ihrer Verlegung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und
werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Brücke mit einwandigen Trägern ausschnittsweise in Schrägansicht,
- Fig. 2
- die Brücke nach Fig. 1 im Querschnitt,
- Fig. 3
- ein Trägerelement in Ansicht,
- Fig. 4
- einen Querträger in Seitenansicht,
- Fig. 5
- den Querträger nach Fig. 4 in Draufsicht,
- Fig. 6
- eine Untergurtkupplung im senkrechten Schnitt in Brücken-Längsrichtung,
- Fig. 7
- einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6, in etwas größerem Maßstab,
- Fig. 8
- eine Obergurtkupplung, ebenfalls im senkrechten Brücken-Längsschnitt,
- Fig. 9
- einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 8,
- Fig. 10
- einen Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 8,
- Fig. 11
- einen Schnitt nach der Linie XI-XI in Fig. 8,
- Fig. 12
- die Obergurtkupplung nach Fig. 8 in entkuppelter Stellung, ebenfalls im senkrechten
Längsschnitt,
- Fig. 13
- eine End-Druckstrebe mit zugehöriger Hülse im senkrechten Längsschnitt,
- Fig. 14
- in gleicher Darstellung wie in Fig. 13 eine andere Ausführungsform einer End-Druckstrebe,
- Fig. 15 bis 18
- drei Schritte beim Verlegen der Brücke in Ansicht, wobei Fig. 15 die Draufsicht zu
Fig. 16 darstellt,
- Fig. 19
- die Hälfte einer Brücke mit doppelwandigem Träger im Querschnitt,
- Fig. 20
- die Darstellung nach Fig. 19 in Draufsicht.
[0019] In Fig. 1 ist ein vollständiger Brückenabschnitt und ein angekoppelter Teil eines
zweiten Brückenabschnitts dargestellt, dem jeweils zwei aus Fachwerk gebildete Trägerelemente
1 und mehrere Fahrbahnplatten 2 zugeordnet sind. Die Fahrbahnplatten 2 erstrecken
sich nebeneinanderliegend zwischen Querträgern 3, die jeweils in Brückenlängsrichtung
zwischen einem Paar Trägerelementen eingeschaltet sind bzw. ein Ende der Brücke bilden,
wie im Vordergrund von Fig. 1 dargestellt. Die rechte Hälfte von Fig. 1 zeigt das
Trägerelement 1 in liegender Stellung nach dem Zusammenstecken und vor dem Kuppeln,
was durch Nach-Oben-Schwenken erfolgt. Die Trägerelemente 1 weisen jeweils einen Obergurt
4 und einen Untergurt 5 auf, die rohrförmig ausgebildet sind. Die Enden der Obergurte
4 sind jeweils von einer Hülse 6 umschlossen, an der eine Druckstrebe 7 angeschweißt
ist, deren anderes Ende am zugeordneten Ende des Querträgers 3 mittig angekoppelt
ist.
[0020] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, weist der Untergurt 5 des Trägerelements 1 an beiden
Enden jeweils ein hammerkopfartiges Element 8 auf, dessen äußeres Ende mit dem Ende
des Obergurts 4 fluchtet. Das Gleiche gilt für die Mittellinie der Druckstrebe 7 in
ihrer gekuppelten Stellung, wie rechts in Fig. 3 angedeutet.
[0021] In den Fig. 4 und 5 ist erkennbar, daß in den Querträgern 3 Rohrstücke 9 eingearbeitet
sind, die den gleichen Durchmesser wie die Untergurte 5 sowie zwei Paar Scheibenhälften
10 aufweisen, die Durchstecköffnungen 11 für die hammerkopfartigen Elemente 8 bilden.
Der vorzugsweise aus versteiftem Kastenprofil gebildete Querträger 3 weist an seinen
beiden Längsseiten zwischen den Rohrstücken 9 je eine Leiste 12 auf, auf der sich
die Enden der Fahrbahnplatten 2 so abstützen, daß ihre Oberseiten mit der Oberseite
des Querträgers 3 fluchten. An den Enden ist auf dem Querträger 3 jeweils ein federbeaufschlagtes
Schieberelement 13 so angeordnet, daß das mit einer entsprechenden Bohrung 14 versehene
Ende der zugeordneten Druckstrebe 7 in Schließstellung mittig fixiert ist. Die Schieberelemente
13 können auch in den Querträger 3 eingearbeitet oder an seinen äußeren Enden vor
Kopf angeordnet sein, so daß die außerhalb der Rohrstücke 9 liegenden Teile des Querträgers
3 entfallen.
[0022] Aus den Fig. 6 und 7 ist ersichtlich, daß in den Rohrstücken 9 die zwei Paar Scheibenhälften
10 so angeordnet sind, daß in der Kupplungsstellung die hammerkopfartigen Elemente
8 aneinander anstoßen. Zwischen den Scheibenhälften 10 und dem jeweiligen Ende der
Rohrstücke 9 sich erstreckende zylindrische Führungen 15 bewerkstelligen eine zusätzlich
versteifte Verbindung.
[0023] Die Fig. 8 bis 12 zeigen die Ausbildung der Hülse 6 und der zugeordneten Obergurtenden
als Bajonettverschluß. Die Hülse 6, die einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser
der Obergurtenden aufweist, ist zu diesem Zweck an einem Ende mit zwei gegenüberliegenden
im Querschnitt segmentförmigen Vorsprüngen 16 versehen, die innen an den Obergurten
4 anliegen. Die gleiche Form aufweisende Außenvorsprünge 17 sind jeweils fluchtend
an den Enden der aneinanderanliegenden Obergurte angeordnet. In der in Fig. 8 gezeigten
Verriegelungsstellung schließen die Vorsprünge 16 und 17 in Brückenlängsrichtung fluchtend
aneinander an, während beim Verriegelungs- oder Entriegelungsvorgang die Hülse 6 um
90° gedreht wird, so daß ihre Innenvorsprünge 16 durch die zwischen den Außenvorsprüngen
17 einerseits und den beiden rohrförmigen Körpern andererseits gebildeten Hohlräume
in Längsrichtung hindurchgeschoben werden können. Zum Entkuppeln wird die Druckstrebe
7 zunächst vom Schieberelement 13 gelöst, dann um 90° nach oben geschwenkt, um dann
in Brückenlängsrichtung bis zur Endstellung an einem Anschlag 18 (Fig. 12) verschoben
werden zu können. In der Endstellung schließt das andere Ende der Hülse 6 mit dem
Obergurtende ab. Dadurch, daß das am Anschlag 18 anliegende Ende der Hülse 6 mit seinem
Innendurchmesser am ganzen Umfang am Obergurt 4 anliegt (Fig. 11), kann die Hülse
6 nicht vom Trägerelement entfernt werden. Sofern ein Entfernen der Hülse 6 beabsichtigt
ist, erhält sie beidendig und fluchtend die gleichen Innenvorsprünge 16. Sie kann
dann auch alternativ auf den Obergurt des benachbarten Trägerelements 1 aufgeschoben
und dort während des Transports deponiert werden.
[0024] Vorzugsweise ist jedem Trägerelement 1 eine mit einer Hülse 6 versehene Druckstrebe
7 zugeordnet, so daß nicht zwei verschiedene Arten von Trägerelementen gebildet und
bei der Montage aussortiert werden müssen. Die am Brückenende dadurch an einer Brückenseite
fehlende Druckstrebe und damit fehlende Dreiecksverbindung kann dann durch eine besonders
gestaltete Druckstrebe 7' hergestellt werden, wie es Fig. 13 zeigt, oder bei Verwendung
einer der Druckstreben 7 mit der Hülse 6 kann ein Zwischenstück 19 in das Ende des
Obergurts 4 eingesetzt werden (Fig. 14). Das Zwischenstück 19 ist rohrförmig dergestalt
ausgebildet, daß es in den Obergurt hineingeschoben werden kann und weist an dem äußeren
Ende zwei Vorsprünge 17' auf, die mit den Außenvorsprüngen 17 des Obergurts 4 fluchten.
Da die Außenvorsprünge 17' die gleiche Länge wie die Außenvorsprünge 17 aufweisen,
kann die Hülse 6 in der beschriebenen Weise verriegelt und entriegelt werden. Bei
der Ausführungsform nach Fig. 13 ist die verwendete Hülse 6' so hergestellt, daß eine
Hülse 6 in Querrichtung in ihrer Mitte durchgeschnitten ist und an die Schnittstelle
eine Endscheibe angesetzt wird. Mittig an der Schnittstelle wird auch die Druckstrebe
7' angeschweißt. Da das verwendete Teilstück der Hülse 6 die Innenvorsprünge 16 aufweist,
kann es auf das Ende des Obergurts 4 aufgeschoben und in der beschriebenen Weise durch
Drehen verriegelt werden.
[0025] Bei der in den Fig. 19 und 20 gezeigten Ausführungsform mit doppelwandigen Trägern
weist der Querträger 3' dementsprechend beidendig je zwei mit Abstand voneinander
angeordnete eingearbeitete Rohrstücke 9 auf, die die gleichen Kupplungsteile wie die
Ausführung nach den Fig. 1 bis 7 aufweisen. Ebenso sind die Untergurtteile 5'und 5''
von zwei Trägerelementen 1' und 1''an ihren Enden mit den hammerkopfartigen Elementen
8 versehen. Wie in Fig. 20 zu erkennen ist, weisen die Trägerelemente 1' und 1'' an
ihren Fachwerkstreben angeordnete Hülsen 26 und 27 auf, die - aneinandergereiht -
den Obergurt 4' bilden. Sie greifen dazu scharnierartig ineinander. Zum Kuppeln werden
die Trägerelemente 1' und 1'' von der in Fig. 19 gestrichelt gezeichneten schrägen
Stellung um etwa 90° gegeneinander geschwenkt, bis ihre Hülsen 26 und 27 miteinander
fluchten. Danach wird die Dreiecksverbindung durch Hindurchstecken eines als zylindrisches
Teil vorgesehenen Rohres 28 hergestellt.
[0026] Das Trägerelement 1'' weist drei Hülsen 27 auf, zwischen denen zwei Hülsen 26 des
Trägerelementes 1' liegen, wobei die Enden der beiden äußeren Hülsen 27 in Brückenquerrrichtung
mit den Enden der Untergurtteile 5' und 5'', die zusammen den Untergurt des doppelwandigen
Brückenträgers bilden, fluchten. Zwischen den Hülsen 27 benachbarter Trägerelemente
1'' bleibt somit ein Zwischenraum von der Breite des Querträgers 3', der durch eine
zwischengeschaltete Hülse 29 überbrückt wird. Die Hülse 29 weist drei Druckstreben
30, 30' auf, die jeweils mit ihrem anderen Ende in gleicher Weise wie die Druckstreben
7 mit dem Querträger gekuppelt werden und so angeordnet sind, daß zwei Druckstreben
30 parallel verlaufen und die dritte, dazwischenliegende Druckstrebe 30' gegen die
anderen beiden um die Obergurtachse schwenkbar ist. Nach dem Kuppeln entsteht auf
diese Weise in zwei Richtungen je ein Dreiecksverband, die die Hülse 29 so fixieren,
daß sie mit den Hülsen 27 in der Gebrauchsstellung fluchtet. Falls erforderlich, kann
das Rohr schubfest mit den Hülsen 26 und 27 verbunden werden, z. B. durch - nicht
dargestellte - Einrastelemente. Die Hülse 29 kann entfallen, wenn die äußeren Hülsen
27 so verlängert sind, daß sie jeweils am anschließenden Trägerelement 1'' anliegen.
[0027] Die Baugruppe eines Brückenabschnitts wird somit aus zwei bzw. vier Trägerelementen,
einem Querträger und den zugehörigen Fahrbahnplatten gebildet, während ein Brückenfeld,
das für die Berechnung maßgebend ist, sich jeweils zwischen den Mitten zweier Querträger
3 bzw. 3' erstreckt. Die kürzeste Brücke der erfindungsgemäßen Art weist dementsprechend
zwei Trägerelemente 1 bzw. vier Trägerelemente 1' und 1'' und zwei Querträger 3 bzw.
3' auf.
[0028] Die Fig. 15 bis 18 zeigen das Verlegen einer Brücke mit einwandigen Trägern mit sechs
Feldern über ein Hindernis 20, was aber auch in gleicher Weise für eine Brücke mit
doppelwandigen Trägern gilt. Dabei wird zunächst eine als Gegengewicht ausreichende
Anzahl von Brückenabschnitten zusammengesetzt und auf Vorschubrollen 21 aufgebockt.
Um zwei leichte Vorbauträger 22 parallel über das Hindernis 20 vorschieben zu können,
werden die beiden ersten hindernisseitigen Querträger 3 mit Rollenrahmen 23 versehen,
durch die die Vorbauträger 22 hindurch bis zur jenseitigen Böschung vorgeschoben werden.
Zur Aufnahme der Rollenrahmen 23, die in der linken Hälfte der Fig. 2 dargestellt
sind, weisen die Querträger 3 beidendig angeordnete Aufnahmemittel, z. B. Gewindelöcher,
auf, mit Hilfe derer die Rollenrahmen befestigt werden. An der jenseitigen Böschung
des Hindernisses werden die Vorbauträger 22 auf einer Höhenverstelleinrichtung 24,
beispielsweise ein Luftkissen, gelagert. Auf den mit Rillen 25 versehenen Vorschubrollen
21 wird dann die Brücke vorgeschoben, wobei ihre Untergurte 5 bzw. die Rohrstücke
9, die an der Unterseite der Querträger 3 jeweils zylindermantelförmige Vorsprünge
bilden, durch die Rillen 25 der Vorschubrollen 21 geführt werden. Die restlichen Brückenabschnitte
werden gleichzeitig während des Vorschubs zusammengebaut. Im weiteren Verlauf des
Vorschubs stützt sich das vordere Ende der Brücke über die Rollenrahmen 23 an den
Vorbauträgern 22 ab. Der letzte Querträger am hinteren Ende der Brücke wird ebenfalls
mit zwei Rollenrahmen 23 versehen.
[0029] Wenn die Brücke, wie in Fig. 18 dargestellt, ihre Endstellung erreicht hat, ragt
der entsprechend bemessene Vorbauträger beidendig über die Brücke hinaus. Da sie am
hinteren Ende noch auf den direkt an der Böschung angeordneten Vorschubrollen 21 aufliegt,
werden die Vorbauträger 22 auch an diesem Ende mit einer Höhenverstelleinrichtung
24 versehen, mit deren Hilfe die Vorschubrollen 21 entfernt und die Brücke beidendig
an den Rollenrahmen 23 hängend in ihre endgültige Lage auf den Boden abgesenkt werden
kann. Schließlich werden die Rollenrahmen 23 entfernt und die Vorbauträger 22 in ihrer
Länge der Brücke angepaßt und als Schrammborde an den Aufnahmemitteln, die zuvor der
Anordnung der Rollenrahmen gedient haben, befestigt, wie es die rechte Hälfte der
Fig. 2 zeigt. Die demgemäß aus Schrammbord-Elementen zusammengesetzten Vorbauträger
sind etwa um eine Brückenfeldlänge länger als die Brückengesamtlänge.
[0030] Das beschriebene Ausführungsbeispiel ist für einspurigen Verkehr von Fahrzeugen vorgesehen,
wie es bei Pionierbrücken üblich ist, wobei zwischen den Schrammborden 22 und den
Trägerelementen 1 ausreichend Platz für Fußgängerverkehr bleibt. Es ist aber auch
möglich, die Brücke nach der Erfindung erforderlichenfalls breiter auszubilden.
Bezugszeichen
[0031]
- 1, 1', 1''
- Trägerelement
- 2
- Fahrbahnplatte
- 3, 3'
- Querträger
- 4, 4'
- Obergurt
- 5
- Untergurt
- 5', 5''
- Untergurtteil
- 6, 6'
- Hülse
- 7, 7'
- Druckstrebe
- 8
- hammerkopfartiges Element
- 9
- Rohrstück
- 10
- Scheibenhälfte
- 11
- Durchstecköffnung
- 12
- Leiste
- 13
- Schieberelement
- 14
- Bohrung
- 15
- zylindrische Führung
- 16
- Innenvorsprung
- 17, 17'
- Außenvorsprung
- 18
- Anschlag
- 19
- Zwischenstück
- 20
- Hindernis
- 21
- Vorschubrolle
- 22
- Vorbauträger
- 23
- Rollenrahmen
- 24
- Höhenverstelleinrichtung
- 25
- Rille
- 26, 27
- Hülse
- 28
- Rohr
- 29
- Hülse
- 30. 30'
- Druckstrebe
1. Montageverfahren zum abschnittsweisen Zusammensetzen und Verlegen einer aus Einzelteilen
gebildeten Brücke, die beidseitig jeweils einen nach oben weisenden, vorzugsweise
aus Fachwerk bestehenden durchgehenden Träger ausbildet, wobei jeder Brückenabschnitt
mindestens ein Paar Trägerelemente aufweist, die beidendig im Bereich ihres Untergurts
mit jeweils einem Querträger durch Kupplungen verbindbar und nach dem Kuppeln ihre
Obergurte mit dem jeweils anschließenden Trägerelement des benachbarten Brückenabschnitts
fluchtend und fixiert einander gegenüberliegen, und daß sich zwischen den Querträgern
sich auf diesen abstützend mindestens eine Fahrbahnplatte erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß das Kuppeln der Trägerelemente (1, 1', 1'') mit den Querträgern (3, 3') durch
Ineinanderstecken und anschließendes Verschwenken der Trägerelemente (1, 1', 1'')
und der Querträger (3, 3') gegeneinander von einer Montagestellung in die Gebrauchsstellung
erfolgt und danach die Obergurte (4, 4') - ggf. unter Einschaltung mindestens einer
Druckstrebe (7) - so miteinander gekuppelt werden, daß gleichzeitig mit dem Querträger
(3, 3') ein Dreiecksverband gebildet wird.
2. Montageverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kuppeln der rohrförmig
ausgebildeten Obergurte (4, 4') durch Verschieben von Hülsen (6, 26, 27) und mindestens
einem eingepaßten zylindrischen Teil (Obergurt 4, Rohr 4') gegeneinander in Brückenlängrichtung
erfolgt.
3. Montageverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Vorbauträger
(22) durch mindestens einen als Gegengewicht fungierenden Brückenabschnitt hindurch
über das Hindernis (20) vorgeschoben und an der jenseitigen Böschung höhenverstellbar
(Höhenverstelleinrichtungen 24) aufgelagert werden, danach die Brücke im Takt ihrer
angekoppelten Abschnitte mit ihren Untergurten (5) auf mit Rillen (25) versehenen
Vorschubrollen (21) und an den Vorbauträgern (22) gestützt vorgeschoben und nach Erreichen
der Brücken-Endposition mittels der Höhenverstelleinrichtungen (24) an den beiden
Enden der Vorbauträger (22) auf den Boden abgesenkt wird.
4. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, 2 oder 3 zusammengesetzte Brücke, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungen jeweils ein am Trägerelement (1, 1', 1'') angeordnetes hammerkopfartiges
Element (8) aufweisen, das eine entsprechende Durchstecköffnung (11) des Querträgers
(3, 3') hintergreift.
5. Brücke nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der im Bereich
der Querträger (3) angeordneten Hülsen (6) mit einer mit dem Querträger (3) koppelbaren
Druckstrebe (7) zur Herstellung des Dreiecksverbandes versehen ist.
6. Brücke nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hülse (6) so längsverschieblich
angeordnet ist, daß sie nach dem Verbinden die beiden benachbarten Obergurtenden gleichzeitig
umgreift.
7. Brücke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung eines Bajonettverschlusses
die Hülse (6) jeweils paarweise mit Innenvorsprüngen (16) und die Obergurtenden fluchtend
mit jeweils zwei Außenvorsprüngen (17) dergestalt versehen sind, daß in gekuppelter
Stellung die Innenvorsprünge (16) die Außenvorsprünge (17) hintergreifen.
8. Brücke nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Brückenabschnitt
ein Paar etwa senkrecht nach oben weisende Trägerelemente (1) aufweist und die Druckstreben
(7, 7') an der Brückenaußenseite angeordnet sind.
9. Brücke nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Brückenabschnitt
zwei Paar aus Fachwerk gebildete Trägerelemente (1, 1') aufweist, die beidseitig der
Brücke einen doppelwandigen, nach oben zusammenlaufenden Träger bilden, wobei der
Obergurt (5') durch an den Fachwerkstreben angeordneten Hülsen (26, 27) gebildet wird,
die scharnierartig ineinandergreifen und durch mindestens ein eingepaßtes zylinderförmiges
Teil (Rohr 28) fixiert werden.
10. Brücke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderförmige Teil (Rohr
28) sich zwischen den Mitten der Brückenabschnitte erstreckt.
11. Brücke nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Querträger
(3, 3') beidendig mindestens einen an ihrer Unterseite durch ein Rohrstück (9) gebildeten
zylindermantelförmigen Vorsprung aufweisen, der mit den rohrförmigen Untergurten (5)
bzw. Untergurtteilen (5', 5'') der Trägerelemente (1) fluchtet und sich zwischen diesen
erstreckt.
12. Brücke nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Querträger
(3, 3') in Längs- und Querrichtung der Brücke jeweils symmetrisch ausgebildet sind.
13. Brücke nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente
(1, 1', 1'') - ggf. mit Ausnahme der Hülsen (6) - in Längs- und Querrichtung der Brücke
jeweils symmetrisch ausgebildet sind.
14. Brücke nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Teil der Querträger (3, 3') an ihrer Oberseite mit zwei beidendig symmetrisch zwischen
den Trägerelementen (1, 1', 1'') angeordneten Aufnahmemitteln zur Befestigung je eines
Rollenrahmens (23) versehen ist, der der Führung eines Vorbauträgers (22) dient.
15. Brücke nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmemittel alternativ
zur Befestigung eines Schrammbords dienen.
16. Brücke nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorbauträger (22)
auch als Schrammbord verwendet wird.