(19)
(11) EP 0 685 612 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1995  Patentblatt  1995/49

(21) Anmeldenummer: 95107020.0

(22) Anmeldetag:  09.05.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04D 13/16, E04B 1/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.05.1994 DE 4418890

(71) Anmelder: Pröckl, Gerthold, Dipl.-Ing.
D-94424 Arnstorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Pröckl, Gerthold, Dipl.-Ing.
    D-94424 Arnstorf (DE)

(74) Vertreter: Aubele, Karl B. 
Bavariastrasse 1
80336 München
80336 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterkonstruktion für zweischalige Dachsysteme


    (57) Die Erfindung betrifft eine Unterkonstruktion für zweischalige Dachsysteme mit einem Tragaufbau, einer auf dem Tragaufbau angeordneten Wärmedämmschicht (20) und Distanzprofilen (22), die mit dem Tragaufbau (10) verbunden sind und auf der dem Tragaufbau abgewandten Seite eine ebene Befestigungsfläche (24) zur Befestigung einer Eindeckung (44) aufweisen, wobei die Befestigungsfläche auf der dem Tragaufbau abgewandten Oberfläche der Wärmedämmschicht (20) aufliegt. Um eine schnell und einfach zu montierende Unterkonstruktion zu schaffen, werden die Distanzprofile (22) von einem länglichen U-Profil gebildet, dessen Steg die Befestigungsfläche bildet, während der Steg und der Tragaufbau durch im Abstand zueinander angeordnete bolzenförmige Verbindungselemente (30) miteinander verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Unterkonstruktion für zweischalige Dachsysteme, mit einem Tragaufbau, einer auf dem Tragaufbau angeordneten Wärmedämmschicht und Distanzprofilen, die mit dem Tragaufbau verbunden sind und auf der dem Tragaufbau abgewandten Seite eine ebene Befestigungsfläche zur Befestigung einer Eindeckung aufweisen, wobei die Befestigungsfläche auf der dem Tragaufbau abgewandten Oberfläche der Wärmedämmschicht aufliegt.

    [0002] Es sind Unterkonstruktionen für zweischalige Dächer bekannt, bei denen durchgehende längliche Z-Profile aus Blech oder Haltebügel als Distanzprofile verwendet werden. Die Z-Profile oder Haltebügel werden parallel im Abstand zueinander so an einem Trapezblech befestigt, daß ein Schenkel auf den ebenen Hochsicken des Trapezbleches aufliegt. Zwischen den Z-Profilen oder Haltebügeln und dem Trapezblech ist eine Dampfsperre vorgesehen. Anschließend wird Dämmaterial jeweils zwischen zwei benachbarte Z-Profile oder Haltebügel eingelegt. Nach Aufbringung einer Unterspannbahn wird ein oberes Trapezblech an den oberen Schenkeln der Z-Profile oder Haltebügel befestigt.

    [0003] Bei Anwendung der bekannten Z-Profile oder Haltebügel können nur relativ weiche Wärmedämmschichten verwendet werden, da die Wärmedämmschichten jeweils zwischen zwei benachbarte Z-Profile oder Haltebügel eingeführt werden müssen. Aufgrund dieser relativ weichen Wärmedämmschichten ist die bekannte Unterkonstruktion nicht trittfest, so daß die Gefahr besteht, daß die unterhalb der Wärmedämmschicht vorgesehene Dampfsperre bei der Montage der Unterkonstruktion und bei der Anbringung der Eindeckung durchgetreten wird. Die weiche Wärmedämmschicht kann darüber hinaus nicht für eine seitliche Abstützung des Z-Profils oder Haltebügels sorgen, so daß die Gefahr besteht, daß sich das Z-Profil oder der Haltebügel bei unsachgemäßer Belastung verformt. Außerdem können im Anschlußbereich zwischen der Wärmedämmschicht und dem Steg des Z-Profils oder des Haltebügels Fehlstellen auftreten, da es während des Montageablaufs zu einer Verschiebung der Wärmedämmschicht kommen kann.

    [0004] Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Unterkonstruktion besteht darin, daß durch den Steg des Z-Profils oder des Haltebügels eine durchgehende Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Trapezblech gebildet wird, die entlang der gesamten Länge des Z-Profils oder des Haltebügels durch die Wärmedämmschicht hindurchgeht und eine Kältebrücke bildet, die zu schwerwiegenden Kondensatproblemen führen kann.

    [0005] Schließlich ist bei den bekannten Z-Profilen und Haltebügeln der Abstand zwischen den beiden Schenkeln festgelegt, so daß ein Z-Profil oder Haltebügel jeweils nur für eine bestimmte Wärmedämmschichtdicke verwendet werden kann.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln eine schnell und einfach zu montierende Unterkonstruktion für zweischalige Dachsysteme zu schaffen, durch die eine ausgezeichnete Wärmeisolierung gewährleistet wird.

    [0007] Ausgehend von dem gattungsgemäßen Stand der Technik wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Distanzprofile von einem länglichen U-Profil gebildet werden, dessen Steg die Befestigungsfläche bildet und dessen Schenkel, deren Länge geringer ist als die Dicke der Wärmedämmschicht, sich im wesentlichen senkrecht zu dem Steg in die Wärmedämmschicht erstrecken. Der Steg und der Tragaufbau sind durch im Abstand angeordnete bolzenförmige Verbindungselemente miteinander verbunden.

    [0008] Die Verbindungselemente sind vorzugsweise Gewindeschrauben, beispielsweise Blechschrauben mit Senkkopf, deren Schaft durch den Steg, die Wärmedämmung und die Tragschale hindurchgeht.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführung der Unterkonstruktion wird der Tragaufbau von einem Trapezblech mit ebenen Tiefsicken und Hochsicken gebildet, wobei die Verbindungselemente mit den ebenen Hochsicken verbunden sind.

    [0010] Bei der erfindungsgemäßen Unterkonstruktion besteht keine Wärmebrücke zwischen dem Steg des U-Profils und dem unteren Tragaufbau. Die Wärmedämmschicht wird nur von den Verbindungselementen durchdrungen. Folglich treten keine Kondensatprobleme auf.

    [0011] Darüber hinaus gestattet die erfindungsgemäße Unterkonstruktion die Verwendung trittfester durchgehender Faserdämmplatten, so daß die Gefahr eines Durchtretens der Dampfsperren verhindert wird. Die Unterkonstruktion ist bereits nach Auflegen der Faserdämmplatten, die vorzugsweise eine Rohdichte von 120 kg/m³ haben, begehbar, so daß eine einfache Montage möglich ist.

    [0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine trittfeste Wärmedämmschicht preßgestoßen verlegt werden kann, so daß keine Fehlstellen in der Wärmedämmschicht vorhanden sind. Somit wird eine optimale Wärmeisolation erreicht.

    [0013] Durch den Einsatz trittfester Wärmedämmschichten kann darüber hinaus der waagerechte Abstand der Distanzprofile voneinander relativ groß gewählt werden, so daß mit wenig Aufwand eine relativ schnelle Montage der Unterkonstruktion möglich ist.

    [0014] Die erfindungsgemäßen Distanzprofile können darüber hinaus für Wärmedämmschichten unterschiedlicher Dicke verwendet werden. Voraussetzung ist es lediglich, daß die Schenkel der U-Profile kürzer als die Dicke der Wärmedämmschichten sind, so daß keine Kältebrücke gebildet wird.

    [0015] Schließlich kann die Unterkonstruktion für beinahe alle Eindeckungen, wie z. B. eine Ziegeleindeckung, eine Trapezblecheindeckung, ein Spenglerfalzdach, ein Industriefalzdach oder eine Welleterniteindeckung verwendet werden.

    [0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
    Fig. 1
    eine perspektivische Schnittansicht eines zweischaligen Dachsystems;
    Fig. 2
    eine Querschnittsansicht eines zweischaligen Dachsystems.


    [0017] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten zweischaligen Dachsysteme weisen jeweils als unteren Tragaufbau ein unteres Trapezblech 10 mit horizontalen ebenen Hochsicken 12 und Tiefsicken 14 und als Oberschale ein oberes Trapezblech 44 mit Hochsicken 46 und Tiefsicken 48 auf. Die Dachsysteme von Fig. 1 und Fig. 2 unterscheiden sich lediglich dadurch, daß die Sicken des unteren Trapezblechs 10 und des oberen Trapezblechs 44 bei dem in Fig. 1 gezeigten Dachsystem in der gleichen Richtung und bei dem in Fig. 2 gezeigten Dachsystem senkrecht zueinander verlaufen.

    [0018] Auf der Oberseite des unteren Trapezbleches 10 ist eine Dampfsperre 18 angeordnet und liegt auf den Hochsicken 12 auf. Auf die Dampfsperre 18 ist eine durchgehende Faserdämmplatte 20 aufgelegt, die vorzugsweise eine Rohdichte von 120 kg/m³ hat.

    [0019] Auf der Oberseite der Faserdämmplatte 20 sind mehrere U-Profile 22 aus verzinktem Stahlblech parallel im Abstand zueinander angeordnet. Die U-Profile 22 liegen mit ihrem Steg 24 auf der Oberseite der Faserdämmplatte 20 auf. Die sich im wesentlichen senkrecht zum Steg 24 erstreckenden Schenkel 26 und 28 sind in die Faserdämmplatte 20 so eingedrückt, daß sie fest von dem Material der Faserdämmplatte 20 umgeben sind. Die Länge der Schenkel 26, 28 ist wesentlich geringer als die Dicke der Faserdämmplatte 20. Die Länge ist so gewählt, daß eine relative Verschiebung zwischen Faserdämmplatte 20 und U-profil 22 verhindert wird.

    [0020] Das U-Profil 22 ist mittels mehrerer, in Längsrichtung des U-Profils 22 im Abstand angeordneter Blechschrauben 30 (in Fig. 2 ist nur eine gezeigt) mit den Hochsicken 12 des unteren Trapezbleches 10 verbunden. Die Blechschrauben 30 weisen an ihrem oberen Ende einen Senkkopf 32 auf, der in einer Senköffnung in der Mitte des Stegs 24 des U-Profils 22 anliegt. Das untere, mit einem Gewinde versehene Ende der Blechschraube 30 ist in die jeweilige Hochsicke 12 eingeschraubt.

    [0021] Auf der von dem unteren Trapezblech 10, der Dampfsperre 18, der Faserdämmplatte 20 und dem U-Profil 22 gebildeten Unterkonstruktion ist eine Unterspannbahn 42 angeordnet. Auf die Unterspannbahn 42 ist das obere Trapezblech 44 so aufgelegt, daß seine Sicken 46, 48 senkrecht zu den U-Profilen 22 verlaufen. Das obere Trapezblech 44 ist mittels Blechschrauben 50 im Bereich seiner Tiefsicken 48 mit dem darunter angeordneten Steg 24 des jeweiligen U-Profils 22 verschraubt.


    Ansprüche

    1. Unterkonstruktion für zweischalige Dachsysteme, mit einem Tragaufbau (10), einer auf dem Tragaufbau (10) angeordneten Wärmedämmschicht (20) und Distanzprofilen (22), die mit dem Tragaufbau (10) verbunden sind und auf der dem Tragaufbau (10) abgewandten Seite eine ebene Befestigungsfläche (24) zur Befestigung einer Eindeckung (44) aufweisen, wobei die Befestigungsfläche (24) auf der dem Tragaufbau (10) abgewandten Oberfläche der Wärmedämmschicht (20) aufliegt, dadurch gekennzeichnet,

    - daß die Distanzprofile von einem länglichen U-Profil (22) gebildet werden, dessen Steg (24) die Befestigungsfläche bildet und dessen Schenkel (26, 28), deren Länge geringer ist als die Dicke der Wärmedämmschicht (20), sich im wesentlichen senkrecht zu dem Steg (24) in die Wärmedämmschicht (20) erstrekken, und

    - daß der Steg (24) und der Tragaufbau (10) durch im Abstand zueinander angeordnete bolzenförmige Verbindungselemente (30) miteinander verbunden sind.


     
    2. Unterkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente Gewindeschrauben (30) sind, deren Schaft durch den Steg (24), die Wärmedämmung (20) und den Tragaufbau (10) hindurchgeht.
     
    3. Unterkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragaufbau von einem Trapezblech (10) mit ebenen Tiefsicken (14) und Hochsicken (12) gebildet wird, und daß die Verbindungselemente (30) mit den ebenen Hochsicken (12) verbunden sind.
     
    4. Unterkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmschicht eine trittfeste Faserdämmplatte (20) ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht