[0001] Die Erfindung betrifft eine kaminlose, mit speicherlosem Ein-/Ausbetrieb funktionierende
Heizung mit einem Druck- und Sauggebläse sowie einem Beschickungsraum zum Verbrennen
von Holz.
Heute übliche Holzheizungen mit einem thermischen Kaminzug weisen einen hohen Verbrauch
an Verbrennungsluft für die Verbrennung auf. Durch diesen Kaminzug wird dem Sauerstoff
aber nicht genügend Zeit in der Verbrennung eingeräumt, und zugleich kann durch eine
falsche Führung der Verbrennungsluft durch die Verbrennung keine optimale, d.h. schadstoffarme
Verbrennung erreicht werden. Der Brennstoffverbrauch bei solchen Heizungen ist enorm,
weil zusätzlich noch sehr hohe Temperaturen an die Umwelt abgegeben werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, durch eine optimierte Verbrennungsqualität
die Verminderung der Schadstoffemissionen, insbesondere der Stickoxide zu erreichen.
Das Volumen der zugeführten Verbrennungsluft soll vermindert, dem Sauerstoff aber,
durch eine veränderte Führung der Verbrennungsluft, eine längere Verweilzeit in der
Verbrennung ermöglicht, und dabei zugleich eine Verschmelzung des Stickstoffs zu Stickoxiden
verhindert werden. Dei Abgangstemperatur soll ohne Verwendung eines Kaminzuges enorm
reduziert werden. Dabei kann zudem eine grosse Menge an Verbrennungsmaterial eingespart
werden.
Dies wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0002] Das Heizverfahren läuft wie folgt ab, unter Berücksichtigung der erforderlichen Vorrichtungen
in der Heizanlage:
Mit einem Hochdruckgebläse wird die Verbrennungsluft (7) durch Verteildüsen (7a),
die sich unter dem Verbrennungsrost (15a) und den Zündstäben (14) befinden, senkrecht
von unten in den Beschickungsraum (1) eingeblasen. Die Zündung erfolgt vollautomatisch
durch Zündstäbe (14), die zwischen dem Rost (15a) und den Verteildüsen (7a) angebracht
sind, und welche die direkt über dem Rost (15a) befindliche Oxidationsszone (2) elektrisch
auf eine Temperatur von vorzugsweise 280°C aufheizen. Über einen Thermostat (13) wird
mittels elektrischer Umschaltanlage der Stromkreis, an welchen die Zündstäbe (14)
angeschlossen sind, nach Erreichen der Zündtemperatur auf das Druckluftgebläse umgeschaltet.
Mittels Einbringung von Verbrennungsluft (7) wird dann im Kontaktbereich zwischen
den Zündstäben (14) und dem Brennmaterial dessen Zündung herbeigeführt und damit die
Oxidation im Beschickungsraum (1) in Gang gesetzt.
Durch das Einblasen von Verbrennungsluft (7) in die Oxidationszone (2), entsteht direkt
unter dem Rost (15a) ein Stau der Verbrennung. Der Sauerstoff wird von der Hitze angesogen,
intensiviert dadurch die Oxidation, während der passive, träge Stickstoff unter dem
Rost in das Abgangsrohr (9) abgeleitet wird und so, getrennt von der Oxidation, nicht
zu Stickoxiden verschmolzen werden kann. Dadurch wird die abgastechnisch wichtige
Trennung des Stickstoffs und des Sauerstoffs erreicht. Wichtig und neu an der Erfindung
ist, dass der Stickstoff nicht mehr durch die Oxidation geführt wird, da nur so eine
Verhinderung der Verschmelzung von Sauerstoff und Stickstoff zu Stickoxiden möglich
ist. Die Messungen vom 19. Mai 1993, vorgenommen an einer Heizanlage funktionierend
nach dem zu patentierenden Verfahren, weisen eine Wiedergabe des Sauerstoffes zu 100%
auf und belegen die geringe Stickoxidbildung beim neuen Heizverfahren.
[0003] Oberhalb der Oxidationszone (2) wird dem Sauerstoff eine unbegrenzte Verweilzeit
ermöglicht, wodurch er sich vollständig zu CO2 umwandeln kann. Durch die eingeblasene
Verbrennungsluft wird der Sauerstoff kontinuierlich mit den Verbrennungsrückständen,
die sich aufstauen, vermischt. Durch den mit einem gewissen Druck in die Oxidationszone
eingeblasenen Sauerstoff ereignet sich eine sofortige Aschenbildung. Durch diesen
Druck ist die Oxidation augenblicklich und es erfolgt keine Holzvergasung, die später
in eine Verbrennung geführt würde. Die sofort gebildete Asche wird in die Oxidation
und in den ganzen Verbrennungsvorgang eingebunden, wodurch die Neutralisation des
Holzessigs erreicht wird. Die Verbrennungsrückstände, die sich unter dem Rost bilden,
werden in eine andere Richtung durch das Abgangsrohr (9) abgeführt. Durch die kontinuierliche
Lufteinbringung wird der ganze Abgang stark vermischt und eine totale Ausbrennung
der Verbrennungsrückstände gewährt. In diesem Vorgang wird der Sauerstoff von der
Oxidation aufgenommen und in den Beschickungsraum eingebettet, was zur Folge hat,
dass die Auskohlung bis 300mm in den Beschickungsraum eindringen kann. Dabei wird
das CO komplett vom Holz ausgebracht und in den Holzvorrat im Beschickungsraum gepresst.
Die Abkühlung des Kondenswassers und des Kohlenmonoxids CO im oberen Teil, des vorzugsweise
mit einer Wasserummantelung ausgestatteten Beschickungsraumes, ermöglicht das Nachkommen
des weiteren Kondenswassers und des Kohlenmonoxids nach oben. Dadurch wird das abgekühlte
Kondenswasser mit dem CO am Rand durch die Verbrennung gedrückt und ebenfalls verbrannt.
Die Temperaturen oberhalb der Oxidation sind abgestuft und reichen von 100°C bis 900°C.
Es entsteht ein Wasserdampf-Gasgemisch mit CO und Holzteer mit verschiedenen Mineralstoffen,
die beim Zusammenkommen mit dem Sauerstoff in der Oxidation verbrennen. Der Abbrand
der Verbrennungsrückstände reicht bis in das Abgangsrohr der Berieselungsanlage.
Bei einer Heizanlage, funktionierend nach dem neuen Heizverfahren, bildet der Beschickungsraum
in sich einen Wärmespeicher, mit welchem Heizintervallpausen von 3-6 Stunden erreicht
werden können, während ein Wärmeaufbereitungsintervall ungefähr 45 Minuten für 10°C
beträgt. Durch diesen automatischen Ein-/Ausbetrieb ohne Speicher ist eine Wärmegewinnung
wie bei einer Ölheizung gewährleistet.
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung funktionierend nach dem zu patentierenden Heizverfahren
ist in den folgenden Zeichnungen dargestellt.
Deren Bezugsziffern bedeuten:
Fig. 1: Heizung: Oxidations- und Auskohlungsbereich; Schnitt: Rostlängsseits
2) Oxidations- und Auskohlungszone
2a) Schamott-Isolation
3) Zündzone
4) Aschenraum
6) Isolation
7) Verbrennungsluftzufuhr
7a) Verteildüsen für Verbrennungsluftzufuhr
9a) Abschirmbuchse
13) Thermostat
14) Zündstäbe
15) Rostrüttler
15a) Rost
15c) Rostwinkelhalterung
15e) Rostrüttlerhalterung
Fig. 2: Oxidations- und Auskohlungsbereich; Schnitt: Rostquerseits
2) Oxidations- und Auskohlungsraum
2a) Schamott-Isolation
6) Isolation
7a) Verteildüsen für Verbrennungsluftzufuhr
8) Bördel und Flansch
9a) Abschirmbuchse
15) Rostrüttler
15a) Rost
15b) Rostauflagewinkel
15c) Rostwinkelhalterung
15e) Rostrüttlerhalterung
Fig. 3: Heizgerät für Holzschitzel- und Stückholzfeuerung, Sägemehl, Hobelspäne. Oxidationsbereich
und Beschickungsraum.
1) Beschickungsraum
1a) Verbindungsflansch
2) Oxidations- und Auskohlungsbereich
2a) Schamott-Isolation
3) Zündzone
4) Aschenraum
7) Verbrennungsluftzufuhr
8) Bördel und Flansch
9) Abgangsrohr
13) Thermostat
14) Zündstäbe
15) Rostrüttler
16) Aschenraumdeckel mit Verschluss
19) Zündraumverschluss
20) Füllschachtdeckel mit Verschluss
Fig. 4:
Reaktionsheizgerät für Stückholz.
Oxidationsbereich und Beschickungsraum.
Die Bezeichnungen sind mit denen der Fig. 3 identisch
1. Kaminlose, mit speicherlosem Ein-/Ausbetrieb funktionierende Heizung mit einem Druck-
und Sauggebläse sowie einem Beschickungsraum zum Verbrennen von Holz, dadurch gekennzeichnet,
dass unter dem Verbrennungsrost Düsen verteilt angeordet sind, um die mit dem Gebläse
eingebrachte Verbrennungsluft unter dem Verbrennungsrost gleichmässig zu verteilen,
sowie zwischen den Verteildüsen und dem Rost angebrachte Zündstäbe, um die Zündtemperatur
zu erreichen, und dass zudem ein über dem Rost angebrachter Thermostat, nach Erreichen
der Zündtemperatur über eine Umschaltvorrichtung von den Zündstäben auf das Druckluftgebläse
umschaltet, und dass im weitern ein Abgangsrohr unmittelbar an den Reaktionsraum anschliesst,
und eine im Ansatz des Abgangsrohres, bis auf den Rost reichende Abschirmbuchse angebracht
ist, um das Abgangsrohr vom Oxidationsbereich abzuschirmen.
2. Heizverfahren zum Betrieb der Heizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Verbrennungsluft mit einem Druck- und Sauggebläse in den mit Holz beschickten Beschickungsraum
eingebracht, die Verbrennungsluft mit Verteildüsen unter dem Verbrennungsrost verteilt,
das Feuer mit Zündstäben, die über einen Thermostat mit Umschaltvorrichtung mit dem
Druckluftgebläse gekoppelt sind, gezündet wird, die Trennung von dem sich in der Verbrennungsluft
befindlichen Stickstoff und Sauerstoff erfolgt, indem der Stickstoff, ohne durch die
Oxidationszone über dem Rost gedrängt zu werden, unter der Abschirmbuchse ins Abgangsrohr
gelangt, während der Sauerstoff von der Wärme der Oxidation aufgenommen und bei einer
unbegrenzten Verweilzeit vollständig abgebaut und zu CO2 umgewandelt wird, und dann,
zusammen mit dem im Beschickungsraum aufgestiegenen und danach am Rand desselben durch
die Abkühlung erneut durch die Oxidation gedrückten und dadurch verbrennenden Kohlenmonoxid,
Kondens und Mineralstoffen, ebenfalls unter der Abschirmbuchse und somit unter dem
Rost durch den entstehenden Überdruck ins Abgangsrohr gedrängt, und zusammen mit den
anderen Abgangsgasen und den Verbrennungsrückständen unmittelbar nach dem Verlassen
der Oxidationszone und des Abgangsrohres mit eingesprühtem Wasser in Dampf umgewandelt
und abgewaschen wird, und schliesslich in den Nasswärmetauschern der zentralen Warmwasseraufbereitung
daraus die Wärme entzogen wird.